(19)
(11) EP 0 502 291 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.09.1992  Patentblatt  1992/37

(21) Anmeldenummer: 92100712.6

(22) Anmeldetag:  17.01.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 21/12, B65H 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 06.03.1991 DE 4107080

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63012 Offenbach/Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Simeth, Claus Dieter
    W-6222 Geisenheim-Johannisberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rotations-Bogendruckmaschine mit einer Registerleiste


    (57) Beschrieben wird eine Rotations-Bogendruckmaschine mit einer Registerleiste, deren Vordermarken (3) motorisch verstellt werden können. Hierzu sind an beiden Seiten der Maschine im Sichtbereich der Vordermarken Steuereinheiten (7,8) vorgesehen, mit denen die Vordermarken entsprechend verstellt werden können.
    Der Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung besteht insbesondere darin, daß die Bedienungsperson der Druckmaschine bei Bedarf die Vordermarken unmittelbar und in direktem Sichtkontakt entsprechend den jeweiligen Anforderungen verstellen kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rotations-Bogendruckmaschine mit einer Registerleiste mit mehreren, in einer Reihe quer zur Förderrichtung der Bogen angeordneten und einzeln in Förderrichtung verstellbaren Fördermarken zum Ausrichten der Förderkanten der Bogen.

    [0002] Bedingt durch Fehler beim Schneiden der Bogen sind die Vorderkanten der zu bedruckenden Bogen nicht immer gerade und verlaufen auch nicht immer rechtwinklig zu den Seitenkanten.

    [0003] Um diese Fehler, die zu einem Fehlregister in der Bogendruckmaschine führen können, auszugleichen, ist es bekannt, die Vordermarken einzeln entsprechend dem jeweiligen Profil der Vorderkanten der Bogen auszurichten. Das Ausrichten der Vorderkanten erfolgt bisher von Hand über ein geeignetes Werkzeug (Schraubenschlüssel). Dies ist aber nicht nur umständlich und kann auch nur bei stillstehender Maschine erfolgen, sondern vor allen ist es nachteilig, daß beim Verstellen einer bestimmten Vordermarke die Bedienungsperson den Sichtkontakt mit dieser Vordermarke verliert, um nämlich die Verstellung über den Schraubenschlüssel vornehmen zu können. Es ist dann keine direkte und unmittelbare Kontrolle möglich, ob die gefundene Verstellung ausreichend bzw. zu groß war. Gegebenenfalls können auch Verwechselungen der jeweils zu verstellenden Vordermarken vorkommen.

    [0004] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rotations-Bogendruckmaschine mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, bei der die jeweils gewünschte Verstellung der Vordermarken fühlbar vereinfacht ist.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Seiten der Maschine und im Sichtbereich der Vordermarken jeweils eine Steuereinheit vorgesehen ist, mit der jede der Vordermarken einzeln sowie auch alle Vordermarken zusammen über den Vordermarken zugeordnete Stellmotoren in der Förderrichtung der Bogen verstellt werden können, und daß im Sichtbereich der Steuereinheiten Anzeigen für die Positionen der Vordermarken angeordnet sind.

    [0006] Sobald eine oder mehrere der Vordermarken verstellt werden müssen, was sich beim Betrieb der Maschine herausstellt, wenn nämlich Bogen mit nicht im rechten Winkel verlaufenden Vorderkanten gefördert werden, so braucht die Bedienungsperson der Druckmaschine lediglich die Steuereinheit zu betätigen, wobei dann die betreffenden Vordermarke - oder auch mehrere bzw. alle Vordermarken - entsprechend den von ihm eingegebenen Befehlen verstellt werden. Dies erfolgt im Sichtkontakt mit den Vordermarken, so daß die Bedienungsperson - bei laufender Druckmaschine - unmittelbar kontrollieren kann, ob die von ihr vorgenommene Verstellung ausreicht.

    [0007] Wenn vorstehend von einem Sichtkontakt gesprochen wurde, so ist damit gemeint, daß die Bedienungsperson die Steuereinheit betätigen kann und gleichzeitig alle Vordermarken beobachten kann. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird also eine direkte und unmittelbare Zuordnung zwischen den zu verstellenden Größen - hier die Vordermarken - und einer diesen Größen zugeordenten Steuereinheit geschaffen, ohne die beim Stand der Technik vorhandenen Umwege, bei denen die Bedienungsperson zum verstellen der Vordermarken seinen Platz wechseln mußte und damit den Sichtkontakt mit den zu verstellenden Vordermarken verlor.

    [0008] Damit die Bedienungsperson die Verstellung von jeder der beiden Seiten der Maschine vornehmen kann, sind die Steuereinheiten an beiden Seiten der Maschine vorgesehen.

    [0009] Die ebenfalls im Sichtbereich der Steuereinheiten vorgesehenen Anzeigen für die Istpositionen der Vordermarken gestatten eine optische Kontrolle über die jeweils gewählte Verstellung.

    [0010] Es wird bevorzugt, wenn die Steuereinheiten erste Drucktasten zum Anwählen der Vordermarken und zweite Drucktasten zum Verstellen der jeweils angewählten Vordermarken in einer der beiden Verstellrichtungen haben sowie eine dritte Drucktaste für die Nullposition der Vordermarken.

    [0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Die Figur zeigt schematisch eine Ansicht der wesentlichen Bauelemente der erfindungsgemäßen Anordnung.

    [0012] Unten in der Figur ist schematisch und in einer Draufsicht eine Registerleiste mit insgesamt sieben Vordermarken gezeigt. Darüber befindet sich, ebenfalls schematisch gezeigt, eine Anzeigetafel mit einer linken und einer rechten Steuereinheit. Die Anzeigetafel erstreckt sich in Wirklichkeit lotrecht und ist etwa in Augenhöhe der Bedienungsperson vorgesehen. Die Registerleiste und die Anzeigetafel sind aus Platzgründen unterbrochen zeichnerisch dargestellt, damit vor allem die beiden Enden der Anzeigetafel ersichtlich sind.

    [0013] Der als Ganzes bei Pos. 1 angedeuteten Registerleiste werden in Pfeilrichtung 2 Bogen zugeführt. Auf der Registerleiste sitzen Vordermarken 3, die in Richtung des Doppelpfeils 4, d.h. in oder gegen die Bogenlaufrichtung verstellt werden können. Dies erfolgt erfindungsgemäß über zeichnerisch nicht dargestellte und einzeln ansteuerbare Stellmotore.

    [0014] Zeichnerisch dargestellt sind insgesamt sieben Fördermarken 3, die mit I bis VII bezeichnet sind.

    [0015] Auf der als Ganzes bei Pos. 5 angedeuteten Anzeigetafel sind Anzeigen 6 vorgesehen, wobei jede der Anzeigen der gerade darunter befindlichen Vordermarke zugeordnet ist. Aus diesem Grunde sind auch die Anzeigen mit I bis VII durchnumeriert. Auf den Anzeigen erscheint die jeweilige Position der betreffenden Vordermarke, beispielsweise ausgedrückt in ihrer Auslenkung aus einer vorgegebenen Nullage in einhundertstel Millimeter.

    [0016] Außerdem hat die Anzeigetafel 5 eine linke Steuereinheit 7 und eine dazu identisch aufgebaute, rechte Steuereinheit 8. Jede der Steuereinheiten hat erste Drucktasten 9 zum Anwählen einer bestimmten der Vordermarken 3 bzw. der diesen Vordermarken zugeordneten Stellmotoren. Aus diesem Grunde sind die Drucktasten 9 ebenfalls mit I bis VII durchnumeriert.

    [0017] Außerdem hat jede Steuereinheit 7,8 zweite Drucktasten 10, 11, mit denen die jeweils angewählten Vordermarke in einer der Richtungen des Doppelpfeils 4 verstellt werden kann.

    [0018] Schließlich ist jeweils eine dritte Drucktaste 12 vorgesehen, mit der die Nullposition angewählt werden kann.

    [0019] Der Rahmen der Maschine ist bei Position 13 angedeutet.

    [0020] Stellt die Bedienungsperson eine Fehlregister fest, so muß sie lediglich die betreffende Drucktaste (bzw. die Drucktasten) 9 anwählen, mit der bzw. mit denen der Registerfehler korrigiert werden kann. Durch Betätigen einer der Drucktasten 10, 11 wird die angewählte Vordermarke in Förderrichtung 2 oder in Gegenrichtung dazu verstellt. Diese Verstellung und die dadurch hervorgerufene Wirkung kann die Bedienungsperson gleichzeitig mit dem Verstellen bzw. Korrigieren des Passers beobachten, d.h. bei laufender Maschine.

    [0021] Die Anzeigen 6 zeigen die jeweils eingestellte Verstellung an und dienen auch zum Notieren einmal gefundener optimaler Positionen der Vordermarken.

    [0022] Es ist auch möglich, nur eine der beiden Steuereinheiten 7 oder 8 vorzusehen, wobei dann aber die Bedienungsperson eventuell zu derjenigen Seite der Maschine wechseln muß, an der sich die Steuereinheit befindet.

    [0023] Die Vordermarken können über die Steuerung ggf. auch alle zusammen parallel zu sich verstellt werden.


    Ansprüche

    1. Rotations-Bogendruckmaschine mit einer Registerleiste(1) mit mehreren, in einer Reihe quer zur Förderrichtung (2) der Bogen angeordneten und einzeln in Förderrichtung bzw. in Gegenrichtung dazu (Pfeil 4) verstellbaren Vordermarken (3) zum Ausrichten der Vorderkanten der Bogen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an beiden Seiten der Maschine und im Sichtbereich der Vordermarken (3) jeweils eine Steuereinheit (7,8) vorgesehen ist, mit der jede der Vordermarken (3) einzeln sowie auch alle Vordermarken (3) zusammen über den Vordermarken (3) zugeordnete Stellmotoren verstellt werden können, und daß im Sichtbereich der Steuereinheiten (7,8) Anzeigen (6) für die Positionen der Vordermarken (3) angeordnet sind.
     
    2. Rotations-Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Steuereinheiten (7,8) erste Drucktasten (9) zum Anwählen der Vordermarken (3) und zweite Drucktasten (10,11) zum Verstellen der jeweils angewählten Vordermarken in einer der beiden Verstellrichtungen haben sowie eine dritte Drucktaste (12) für die Nullposition der Vordermarken.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht