[0001] Die Erfindung betrifft eine Grabenverbauvorrichtung, bestehend aus mittels Spreizen
auf parallelen Abstand gehaltenen Verbaustützen und in diesen mittels Führungsrollen
geführten Verbauplatten.
[0002] Aus der DE-23 23 321 B2 ist eine solche Verbauvorrichtung bekannt. Hierbei sind an
den Stirnseiten der Verbauplatten mit Abstand übereinander angeordnete Führungsköpfe
mit Führungsrollen vorgesehen, von denen einige auf Achsen senkrecht zur Verbauplattenebene
und andere auf Achsen gelagert sind, die in einer Ebene zwischen den Seitenflächen
der Verbauplatte und senkrecht zur Führungsstütze stehen und soweit versetzt angeordnet
sind, daß sie jeweils nur auf dem zum Grabeninnern weisenden Schenkel des Profiles
der Führungsstütze laufen.
[0003] Mit dieser Konstruktion sollte erreicht werden, daß die Verbauplatten ohne große
Reibung in den Führungsstützen bewegt werden konnten. Es zeigte sich jedoch, daß diese
Konstruktion im rauhen Baubetrieb nicht stark genug war und eine Führung mit quer
zur Verbauplattenebene ausgebildeten starren Flanschen weiterhin erforderlich war.
Dies war umso mehr geboten, als die Führungsrollen notwendigerweise mit sehr großem
Spiel laufen mußten, und daher die Verbindungsstelle von Führungsstütze und Verbauplatte
instabil war. Dies galt besonders für kompakte Böden, die nicht ohne weiteres gegen
die Verbauvorrichtung drückten.
[0004] Aus der GB- 2 172 029 A ist eine Grabenverbauvorrichtung bekannt, bei der an den
Stirnwänden der Verbauplatten ebenfalls Führungsrollen vorgesehen sind. Diese laufen
jedoch ausschließlich auf Achsen senkrecht zur Verbauplattenebene, während die Verbauplatten
gegen den Druck der Grabenwand formschlüssig mittels starrer Elemente in den Führungsstützen
geführt sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbauvorrichtung zu schaffen, bei
der die in bekannter Weise mittels Führungsrollen reibungsarme Rollenanordnung gegenüber
dem Stand der Technik so verbessert sein soll, daß eine stabile Verbindung von Verbauplatte
und Führungsstütze ausschließlich mit Führungsrollen und ihren Führungselementen erzielt
werden soll.
[0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht erfindungsgemäß in den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1.
[0007] Eine alternative Lösung stellt die kinematische Umkehrung entsprechend den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 2 dar.
[0008] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der beiden Lösungsvorschläge
gegeben.
[0009] Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Verbauplatte der Verbauvorrichtung in Seitenansicht in Richtung des Pfeiles I
in Fig.2,
- Fig.2
- eine Draufsicht zu Fig.1,
- Fig.3
- eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig.1,
- Fig.4
- einen vergrößerten Querschnitt durch eine Verbindungsanordnung zwischen Führungsstütze
und Verbauplatte und
- Fig.5
- einen vergrößerten Querschnitt durch eine andere Verbindungsanordnung zwischen Führungsstütze
und Verbauplatte.
[0010] Die Fig.1 bis 3 zeigen eine Verbauplatte 1 einer Grabenverbauvorrichtung. Eine solche
Grabenverbauvorrichtung besteht im allgemeinen aus zwei parallelen Reihen von Verbauplatten
und diese haltenden Führungsstützen sowie zwischen den Verbauplatten oder Führungsstützen
eingesetzten Spreizen, die die beiden Reihen auf Abstand halten und gegen die anstehenden
Grabenwände abstützen.
[0011] Eine Verbauplatte 1 besteht im allgemeinen aus einem Hohlkörper, der aus Blechplatten
und ggf. Profilstahlteilen gebildet ist. Sie istim einzelnen nicht Gegenstand der
Erfindung.
[0012] An ihrer schmalen Stirnseite 2 weist die Verbauplatte eine Anzahl übereinander angeordneter
vorstehender Zapfen 3 auf, auf denen Führungsrollen 4 und 5 laufen.
[0013] Wie Fig.3 zeigt, sind übereinander angeordnete Zapfen 3 jeweils um ein geringes Maß
zueinander soweit quer versetzt angeordnet, daß zwei Verbindungslinien 6 und 7 jeweils
durch die Führungsrollen 4 bzw. 5 gehen, die ihrerseits abwechselnd übereinander sitzen.
[0014] Fig. 4 zeigt einen vergrößerten Querschnitt durch eine Verbindungsanordnung zwischen
einer Führungsstütze 8 und einem Teil der Verbauplatte 1 nach den Fig.1 bis 3.
[0015] Die Führungsstütze 8 besteht aus einem Stahlprofil, bei dem zwei mit ihren Stegen
gegeneinander gerichtete U-Profile 9 durch ein hierzu senkrecht stehendes U-Profil
11 auf Abstand gehalten sind, dessen U-Schenkel jeweils die Stege der U-Profile 9
bilden und dessen Steg eine Verlängerung der der Grabenwand zugekehrten U-Schenkel
10 der U-Profile 9 bilden.
[0016] Das U-Profil 11 dient zur Aufnahme einer nicht dargestellten Spreize, die sich an
einer ebenfalls nicht dargestellten weiteren Führungstsütze quer zur Grabenlängsrichtung
abstützt.
[0017] Die seitlichen U-Profile 9 haben auf den Innenseiten ihrer U-Schenkel 10 parallele
Führungsleisten 12, die z.B. aus aufgeschweißten Rundprofilstäben bestehen können.
[0018] Wie Fig.4 zeigt, sind die Führungsrollen 4 und 5 als Profilrollen ausgebildet und
weisen eine im Querschnitt etwa halbkreisförmige Führungsnut 13 auf, die dem Profil
der Führungsleisten 12 entspricht. Zweckmäßig sitzen auf jedem Zapfen 3 mindestens
zwei Führungsrollen 4,5 und stehen mit den Führungsleisten 12 abwechselnd in formschlüssigem
Eingriff. Dabei liegen die Führungsrollen 4 an den Führungsleisten 12 des einen und
die Führungsrollen 5 an den Führungsleisten 12 des anderen U-Schenkels 10 des U-Profiles
9 an. Zweckmäßig ist die aus den Zapfen 3 und den Führungsrollen 4 bzw.5 gebildete
Anordnung in Richtung der Zapfenachse länger als in Querrichtung und in Querrichtung
nicht größer als die Stärke der Verbauplatte 1. Auf diese Weise wird ein unerwünschtes
und unberechenbare Kräfte bewirkendes Spiel zwischen Verbauplatte 1 und Führungsstützze
8 vermieden. Die durch die mehreren Führungsrollen bedingte relativ lange Anlagefläche
bewirkt eine besondere Stabilität dieser Verbindung.
[0019] Statt profilierter Führungsrollen 4 und 5 können auch zylindrische Führungsrollen
vorgesehen sein. In diesem Fall greifen die Führungsleisten in den Zwischenraum zwischen
zwei hintereinander laufenden Führungsrollen 4 bzw. 5 ein, die ihrerseits unmittelbar
auf dem zugeordneten U-Schenkel 10 laufen. (nicht dargestellt).
[0020] Fig.5 zeigt die kinematische Umkehrung der Verbindungsanordnung nach Fig.4.
[0021] In diesem Falle haben die Verbauplatten 1 einen Führungskopf 14 in der Form eines
U-Profiles, dessen Steg die Stirnseite 2 der Verbauplatte 1 bildet.
[0022] Die U-Schenkel 22 dieses Führungskopfes 14 weisen auf ihren Innenseiten parallele
Führungsleisten 15 auf. Die Führungsstütze 18 weist ein U-Profil 16 zur Aufnahme des
nur schematisch dargestellten Stützschuhes 17 einer Spreize 19 auf.
[0023] Der Steg 20 dieses U-Profiles ist beiderseits über seine U-Schenkel 16 verlängert.
Diese Verlängerung 21 bildet einen Schutzschild gegen eine Verschmutzung der auf den
U-Schenkeln 16 sitzenden Bolzen 23 mit den darauf sitzenden Führungsrollen 24,25.
Diese Führungsrollen 24,25 sind, wie im Falle der Fig.4 ebenfalls in zwei nebeneinander
angeordneten parallelen Reihen so angeordnet, daß sie, wenn der Führungskopf 14 der
zugehörigen Verbauplatte 1 formschlüssig mit den Führungsrollen 24,25 der Führungsstütze
in Eingriff steht, abwechselnd am einen oder anderen U-Schenkel 22 des Führungskopfes
14 anliegen. Für die Längen- und Quererstreckung der Verbindungsanordnung aus Bolzen
und Führungsrollen gilt hier das gleiche wie bei der voraus beschriebenen Ausfühjrungsform
der Fig.4.
[0024] Wie beim vorgenannten Ausführungsbeispiel können die Führungsrollen profiliert oder
zylindrisch ausgebildet sein.
1. Grabenverbauvorrichtung, bestehend aus mittels Spreizen auf parallelen Abstand gehaltenen
Verbaustützen und in diesen mittels Führungsrollen geführten Verbauplatten,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Führungsstütze (8,18) ein zur Verbauplatte (1) geöffnetes U-Profil aufweist,
dessen Schenkel (10) auf ihren Innenseiten mindestens zwei parallele, in Längsrichtung
der Führungsstütze (8) gerichtete Führungsleisten (12) aufweist und
daß, mit Abstand über die Höhe der Stirnwände (2) jeder Verbauplatte (1) verteilt,
vorstehende Zapfen (3) angeordnet sind, auf denen Führungsrollen (4,5) laufen, wobei
die Zapfen (3) abwechselnd quer zur lotrechten Mittellinie der Stirnseite (2) der
Verbauplatte (1) um ein geringes Maß versetzt sind, so daß die Führungsrollen (4,5)
zwischen den U-Schenkeln (10) der Führungsstütze (8) und deren Führungsleisten (12)
formschlüssig geführt sind und abwechselnd auf dem einen oder anderen U-Schenkel (10)
der Führungsstütze (8) laufen.
2. Grabenverbauvorrichtung, bestehend aus mittels Spreizen auf parallelen Abstand gehaltenen
Führungsstützen und in diesen mittels Führungsrollen geführten Verbauplatten,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Verbauplatte (1) auf ihren Stirnseiten (2) einen Führungskopf (14) in der
Form eines zur Führungsstütze (18) geöffneten U-Profiles aufweist, dessen U-Schenkel
(22) auf den Innenseiten mindestens zwei parallele, in Längsrichtung der Stirnwand
(2) gerichtete Führungsleisten (15) aufweisen und
daß die aus einem offenen Kastenhohlprofil bestehende Führungsstütze (18) mit Abstand
über die Höhe ihrer den Verbauplatten (1) zugewandten Stirnseiten verteilt, vorstehende
Zapfen (23) aufweist, auf denen Führungsrollen (24,25) laufen, wobei die Zapfen (23)
abwechselnd quer zur lotrechten Mittellinie der Stirnseite der Führungsstütze (18)
um ein geringes Maß versetzt sind. so daß die Führungsrollen (24,25) zwischen den
U-Schenkeln (22) des Führungskopfes (14) und dessen Führungsleisten (15) formschlüssig
geführt sind und abwechselnd auf dem einen oder anderen U-Schenkel (22) laufen.
3. Grabenverbauvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (4,5;24,25) eine Führungsnut (13) mit halbkreisförmigem Querschnitt
aufweisen und daß die Führungsleisten (12,15) einen mindestens halbkreisförmigen Querschnitt
haben, der der Führungsnut (13) angepaßt ist.
4. Grabenverbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß rechtwinklig zur Stirnseite der Führungsstütze (18) bergseitig ein Schenkel (21)
angeordnet ist, der eine Verlängerung des bergseitigen Steges (20) der Führungsstütze
(18) bildet.
5. Grabenverbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Zapfen (3,23) und Führungsrollen 4,5;24,25) gebildete Anordnung in Richtung
der Zapfenachse länger ist als in Querrichtung und daß sie in Querrichtung nicht größer
ist, als die Stärke der Verbauplatte (1).