[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zündüberwachung einer Zündanlage mit einer
Speicherdrossel, an der die zur Erzeugung eines Zündfunkens benötigte elektrische
Energie gespeichert wird, und einer Zündspule, auf die diese Energie zur Erzeugung
des Zündfunkens übertragen wird, sowie eine Vorrichtung zur Zündüberwachung einer
Zündanlage mit einer Speicherdrossel, an der die Versorgungsspannung liegt, und einer
dazu parallel geschalteten Zündspule.
[0002] Bei einer Zündanlage für eine Brennkraftmaschine ist es erwünscht, eine Fehlzündung,
d.h., das Ausbleiben eines Zündfunkens festzustellen, um beispielsweise zu verhindern,
daß der der Maschine geliefert Kraftstoff nicht verbrannt wird, was insbesondere bei
einer Abgasanlage mit Katalysator zu einer Zerstörung des Katalysators führen kann.
[0003] Dazu ist aus der DE-38 29 797 A1 bereits eine elektronische Motorsteuerung mit Funktionsprüfung
für die Zündungsendstufe bekannt, bei der ein Sensor für das Auftreten der Zündspannungen
vorgesehen ist und die Einspritzendstufe abgeschaltet wird, wenn eine gegebene Anzahl
von Zündspannungen in Folge ausgeblieben ist, was über das Sensorausgangssignal ermittelt
wird.
[0004] Aus der EP 0 344 349 A1 ist es weiterhin bekannt, das Ausbleiben des Zündfunkens,
d.h., eine Fehlzündung einer Zündanlage dadurch festzustellen, daß die in der Primärwicklung
der Zündspule bei der Erzeugung des Zündfunkens induzierte Spannung erfaßt und mit
einer Bezugsspannung mit bestimmter Höhe und bestimmter Dauer verglichen wird, die
für einen fehlerfreien Zündvorgang representativ ist.
[0005] Bei diesen bekannten Verfahren und Schaltungsanordnungen zur Zündüberwachung einer
Zündanlage erfolgt eine Stromflußerkennung auf induktivem Weg, von der sich jedoch
nicht eindeutig ableiten läßt, ob ein Zündfunken entstanden ist, da das Entstehen
eines Zündfunkens an der Zündkerze z.B. nicht von dem Bestehen eines Nebenschlusses
unterschieden werden kann.
[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher darin, ein Verfahren und
eine Vorrichtung, d.h. eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen
mit denen eine eindeutige Erkennung möglich ist, ob ein Zündfunken zwischen den Elektroden
der von der Zündanlage versorgten ZÜndkerzen ansteht oder ob ein Kurzschluß oder Nebenschluß
aufgetreten ist oder die Zündspule hochspannungsseitig nicht belastet ist, was z.B.
dann der Fall ist, wenn das Zündkabel abgefallen ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß die Spannungsdifferenz
zwischen der Spannungsüberhöhung an der Speicherdrossel und der Versorgungsspannung
sowie die Spannungsdifferenz über der Speicherdrossel erfaßt werden und das Fehlen
wenigstens eines dieser Spannungsdifferenzsignale als Anzeige eines Fehlers der Zündanlage
gewertet wird.
[0008] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zeichnet sich durch drei Spannungsgriffe
für die Versorgungsspannung sowie für die beiden Spannungen an der Speicherdrossel,
die entsprechende Spannungssignale liefern, und eine Auswerteschaltung aus, die bei
Fehlen wenigstens eines dieser Spannungssignale ein Fehlersignal erzeugt.
[0009] Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
beiden Spannungsüberhöhungen an der Speicherdrossel zur Auswertung herangezogen werden,
ist eine direkte Aussage über die Belastung der Zündspule, sowie eine eindeutige Aussage
darüber möglich, ob die Zündspule kurzgeschlossen ist oder nicht.
[0010] Die erfindungsgemäße Ausbildung bietet weiterhin die Möglichkeit, die Funkenstandzeit
zu messen, wobei die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung unter geringen Kosten zu
fertigen ist und einen geringen Platzbedarf hat.
[0011] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgmäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung sind Gegenstand der Ansprüche 2, bzw.
4 bis 8.
[0012] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 das Schaltbild einer Zündanlage mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung,
Fig. 2 das Schaltbild im einzelnen des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, und
Fig. 3 und 4 Spannungszeitdiagramme zur Erläuterung der Arbeitsweise des Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Zündanlage besteht aus einer Speicherdrossel L0, an der
die Versorgungsspannung +UB liegt und in der über einen Transistor T0, der von einer
Ansteuerung durchgeschaltet wird, Energie gespeichert wird, die beim Schließen eines
Schalters S0 zwischen der Speicherdrossel L0 und einer parallel dazu geschalteten
Zündspule ZSP0 auf die Zündspule ZSP0 übertragen wird. Die Sekundärwicklung der Zündspule
ZSP0 ist in üblicher Weise mit der Funkenstrecke einer Zündkerze verbunden.
[0014] Zur Zündüberwachung gemäß der Erfindung werden Spannungssignale an der Speicherdrossel
L0 abgegriffen. Diese Spannungssignale sind die Spannungen U20 und U21 auf beiden
Seiten der Speicherdrossel L0, sowie zusätzlich die Versorgungsspannung UB, die in
Fig. 3b und 4c dargestellt sind. Die Spannungen U20 und U21 sind die Spannungsüberhöhung
an dem Anschluß der Speicherdrossel L0, an der die Versorgungsspannung +UB liegt,
sowie die Spannungsüberhöhung am Kollektor des Schalttransistors T0.
[0015] Zwischen den Versorgungsanschluß für die Versorgungsspannung +UB und die Speicherdrossel
L0 sind eine Diode D0, die einen Strom nur in Richtung auf die Speicherdrossel L0
zuläßt, sowie zwei Kondensatoren C0, C1 geschaltet, deren anderer Anschluß an Masse
liegt.
[0016] Wie es im einzelnen in Fig. 2 dargestellt ist, sind die Spannungsabgriffe für die
Spannung +U21, +U20 und die Versorgungsspannung +UB direkt oder über Widerstände R1,
R2 (+U21, +UB)sowie eine Z-Diode ZD1 (+UB) mit einer vorzugsweise in Form von zwei
in Reihe geschalteten Optokopplern Opt0 und Opt1 ausgebildeten Schaltung mit logischer
UND-Funktion verbunden, die die Spannungsdifferenzen U20-UB und U21-U20 logisch verknüpft.
[0017] Diese Spannungsdifferenzen werden über die Ausgänge der Optokoppler Opt0 und Opt1
auf den Widerstand R3 übertragen, wobei der entsprechende Spannungsabfall am Widerstand
R3 über eine Diode D1 in einem Kondensator C2 gespeichert wird, der zusammen mit einem
parallel dazu geschalteten Widerstand R4 ein Integrationsglied bildet. Ein Transistor
T1, der als Schalter dient, wird an seiner Basis durch den Spannungsabfall am Widerstand
R3 angesteuert und ist mit seiner Kollektor-Emitter-Strecke beispielsweise über einen
Widerstand R6 zwischen den Ausgang des Optokopplers Opt0 und Masse geschaltet. Ein
Widerstand R5, der der Basis des Transistor T1 vorgeschaltet ist, dient zur Strombegrenzung.
[0018] Am Kollektor des Transistors T1 wird über den Widerstand R6 eine Spannung UA abgegriffen,
die für den Zustand der Funkenstrecke der Zündanlage representativ ist. Wenn diese
Spannung UA ein hohes Potential hat, dann liegt ein Fehler vor.
[0019] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung mit dem in Fig. 2 im einzelnen dargestellten
Aufbau arbeitet in der folgenden Weise:
Um zunächst die Spannungsüberhöhung +U20 abgreifen zu können, ist die Diode D0
vorgesehen, die beim Entladen der Speicherdrossel L0 verhindert, daß diese Spannungsüberhöhung
+U20 über das Netz kurzgeschlossen wird. Die Kondensatoren C0 und C1 integrieren den
beim Entladen der Speicherdrossel L0 auftretenden Impuls. Die Spannungsüberhöhung
+U20 am Kondensator C1 (siehe Fig. 4c, d) liefert eine direkte Aussage über die Belastung
der Zündspule ZSP0 (Nebenschluß der Zündelektroden). Die entsprechende Spannungsdifferenz
U = U20-UB wird mit dem Optokoppler Opt1 ausgewertet.
[0020] Da daraus noch keine eindeutige Aussage zu entnehmen ist, ob die Zündspule ZSP0 kurzgeschlossen
ist oder nicht, wird auch die Spannungsüberhöhung +U21 am Kollektor des Transistors
T0 zur Auswertung herangezogen. Die entsprechende Spannungsdifferenz U21-U20 liegt
über eine zeitliche Dauer an, die der Funkenstandzeit an den Elektroden entspricht.
Die beiden Spannungsdifferenzsignale U21-U20 und U20-UB werden über die Ausgänge der
Optokopplung Opt0, Opt1 nach der logischen UND-Funktion verknüpft. Die beiden Optokoppler
Opt0, Opt1 bilden daher ein UND-Glied.
[0021] Fehlt wenigstens eines dieser Signale, dann tritt am Widerstand R3 kein Spannungsabfall
auf. Dadurch liegt die am Transistor T1 abgegriffene Spannung UA auf einem hohen Wert.
Da die Spannung über dem Widerstand R3 nur solange anliegt, wie zwischen den Zündelektroden
ein Funken ansteht, kann dieses Signal zur Brenndauermessung herangezogen werden,
wodurch auch eine Aussage über den Zustand der Elektroden möglich ist.
[0022] Da das Signal am Widerstand R3 nur periodisch anliegt, ist das Integrationsglied
aus dem Kondensator C2 und dem Widerstand R4 vorgesehen. Solange eine periodische
Zündung stattfindet leitet der Transistor T1, so daß die Ausgangsspannung UA auf einem
niedrigem Wert liegt.
[0023] Über diese Ausgangsspannung UA des Transistors T1 kann daher eine direkte und eindeutige
Aussage über die Belastung der Zündspule sowie darüber gemacht werden, ob die Zündspule
kurzgeschlossen ist oder nicht. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ermöglicht
das mit einem einfachen kostengünstigen Aufbau aus einfachen Bauteilen mit einem einfachen
Anschluß (keine Hochspannung), wobei über die eindeutige Aussage, ob ein Funken zwischen
den Elektroden ansteht hinaus auch die Möglichkeit zur Kontrolle des Abbrands der
Elektroden besteht, da eine Brenndauermessung möglich ist.
1. Verfahren zur Zündüberwachung einer Zündanlage mit einer Speicherdrossel, an der die
zur Erzeugung eines Zündfunkens benötigte elektrische Energie gespeichert wird, und
einer Zündspule, auf der diese Energie zur Erzeugung des Zündfunkens übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsdifferenz zwischen der Spannungsüberhöhung an der Speicherdrossel
und der Versorgungsspannung, sowie die Spannungsdifferenz über der Speicherdrossel
erfaßt werden, und das Fehlen wenigstens eines dieser Spannungsdifferenzsignale als
Anzeige eines Fehlers der Zündanlage gewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spannungssignale
nach der logischen UND-Funktion verknüpft werden.
3. Schaltungsanordnung zur Zündüberwachung einer Zündanlage mit einer Speicherdrossel,
an der die Versorgungsspannung liegt, und einer dazu parallel geschalteten Zündspule,
gekennzeichnet durch drei Spannungsabgriffe für die Versorgungsspannungsowie für die
beiden Spannungen über der Speicherdrossel (L0), die entsprechende Spannungssignale
liefern, und eine Auswerteschaltung, die beim Fehlen wenigstens eines dieser Spannungssignale
ein Fehlersignal erzeugt.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Versorgungsanschluß
der Zündanlage und die Speicherdrossel (L0) eine Diode (D0) geschaltet ist, die einen
Strom nur in Richtung auf die Speicherdrossel (L0) zuläßt.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kondensatoren
(C0, C1) zwischen Masse und einem Punkt zwischen der Diode (D0) und der Speicherdrossel
(L0) liegen.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerteschaltung aus einer Schaltungseinrichtung mit logischer UND-Funktion,
an der die Spannungssignale der Spannungsabgriffe liegen, und einer Überwachungsschaltung
besteht, die auf das Ausgangssignal der Schaltungseinrichtung mit logischer UND-Funktion
anspricht und ggf. das Fehlersignal erzeugt.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung mit
logischer UND-Funktion aus zwei in Reihe geschalteten Optokopplern (Opt0, Opt1) besteht.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsschaltung
aus einem Widerstand (R3), der mit dem Ausgang eines Optokopplers (Opt1) verbunden
ist, an dem die Spannungsdifferenz zwischen der Spannungsüberhöhung an der Speicherdrossel
(L0) und der Versorgungsspannung liegt, einem Kondensator (C2), an dem über eine Diode
(D1) der Spannungsabfall am Widerstand (R3) liegt, und einem Transistor (T1) aufgebaut
ist, an dessen Basis die Spannung des Kondensators (C2) liegt, der mit seinem Kollektor
mit dem Ausgang des anderen Optokopplers (Opt0) verbunden ist, an dem die Spannungsdifferenz
über der Speicherdrossel (L0) liegt und der mit seinem Kollektor an Masse liegt, wobei
die Spannung zwischen dem Kollektor des Transistors (T1) und Masse als Überwachungsspannung
abgegriffen wird, die ggf. das Fehlersignal liefert.