[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von wand- oder deckenförmigen
Beton- oder Zementkörpern im Boden, bei dem zueinander parallele zumindest tangierende
Injektionssäulen bzw. Rüttelsäulen nacheinander erstellt werden und nach dem Aushärten
den wand- oder deckenförmigen Beton- oder Zementkörper im Boden (Bodenkörper) bilden
wobei zumindest eine Gruppe benachbarter Injektionssäulen vor dem Abbinden einzelner
Säulen unter gegenseitiger Durchdringung frisch-in-frisch erstellt wird. Die insgesamt
jeweils wandförmigen Körper können in beliebig geneigter Lage zwischen vertikal und
horizontal erzeugt werden und auch zu mehreren z. B. pult- oder giebelförmig angeordnet
werden. Beim erstgenannten Verfahren werden die Injektionssäulen aus Zementsuspension
parallel zueinander im Düsenstrahlverfahren mittels eines Injiziergestänges mit zumindest
einer Düse, das in den Boden vorgetrieben wird, erstellt; im zweiten Verfahren werden
die Rüttelsäulen aus Fertigbeton parallel zueinander mittels eines Tiefenrüttlers,
der in den Boden vorgetrieben wird, erstellt. Nach der Erstellung jeweils einer Injektions-
bzw. Rüttelsäule wird das Injiziergestänge bzw. der Tiefenrüttler wieder gezogen.
[0002] Verfahren der vorstehend genannten Art sind aus den Veröffentlichungen der Anmelderin
unter ihrem früheren Namen GKN Keller GmbH "SOILCRETE-Jet-Grouting", April 1983, und
"Stopfverdichtung", 1978, bekannt. Im Zusammenhang mit einzelnen hiernach erstellten
Säulen ist auch bereits vorgeschlagen worden, Bewehrungskörbe oder Bewehrungsstäbe
in derartige Säulen einzubringen. Für wand- oder deckenförmige Bodenkörper z.B. Unterfangungskörper
entlang der Kante von Bauwerken oder Baugrubenumschließungen (mit jeweils vertikaler
Lage) oder Unterfangungen über Stollen oder Galerien (mit schräger oder horizontaler
Wandlage) sind die bisherigen Bewehrungen weniger geeignet. Zur Verstärkung der Wand-
oder Deckentragwerke stand vorrangig nur die Durchmesservergrößerung der einzelnen
Säulenkörper zur Verfügung.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
von wand- oder deckenförmigen Beton- oder Zementkörpern bereitzustellen, das die vereinfachte
Einbringung von Spundwandelementen oder Bewehrungselementen ermöglicht.
[0004] Die Lösung hierfür besteht zum einen darin, daß gleichzeitig mit einem Injiziergestänge
Spundwand- oder Bewehrungselemente jeweils einzeln innerhalb jeweils einer Injektionssäule
abgeteuft werden, die jeweils beim Ziehen des Injiziergestänges in der Injektionssäule
verbleiben. In vorteilhafter Weise wird dadurch ein gesonderter Arbeitsgang zum Absenken
der Spundwandelemente oder der Bewehrungselemente eingespart. Besonders vorteilhaft
ist dabei, daß diese beim Düsenstrahlverfahren in der erfindungsgemäßen Weise völlig
erschütterungsfrei niedergebracht werden können. Da die Spundwandelemente nur seitlich
gefaßt und geführt werden müssen, ist eine Niederbringung unmittelbar vor der Wand,
d.h. unmittelbar an einem abzustützenden Bauwerk möglich. Bei Bewehrungskörben wird
mit wesentlich geringeren Kräften operiert, als dies beim Niederbringen in eine bereits
erstellte Beton- oder Zementsäule erforderlich. Zudem greifen die Kräfte als Zugkräfte
an, so daß ein Ausknicken der Bewehrungselemente nicht zu befürchten ist. Das Bohr-
und Injizierverfahren kann hierbei in mehreren Schritten erfolgen, wobei beim letzten
Injektionsschritt erfindungsgemäß des Spundwand- oder Bewehrungselement mit dem Injiziergestänge
abgeteuft wird. Hierbei wird bevorzugt mit einem Injizierdruck von etwa 200 - 400
bar für die Beton- oder Zementsuspension gearbeitet. Der Mengenstrom kann dabei mehr
als 90 l/min betragen. Die Ausrichtung der zumindest einen Düse ist im wesentlichen
senkrecht zur Achse des Injiziergestänges. Es lassen sich hiermit Säulen mit einem
Radius zwischen 50 bis 250 cm erzeugen.
[0005] Die Wirkungsweise dieses Verfahrens besteht darin, daß der Boden in die Suspension
überführt wird, wobei eine flüssige Phase neuer Zusammensetzung entsteht. Es ist damit
ein Bodenerosions- und Suspensionsverfahren, das nicht mit Bohrspülverfahren zum Austragen
am Bohrgut gleichgesetzt werden darf.
[0006] Eine zweite Lösung besteht darin, daß gleichzeitig mit einem Tiefenrüttler Spundwand-
oder Bewehrungselemente jeweils einzeln oder gruppenweise mit dem Tiefenrüttler parallel
zu dessen Längsachse abgeteuft werden, die beim Ziehen des Tiefenrüttlers parallel
zu der entstehenden Betonrüttelsäule im Boden verbleiben. Für Spundwandelemente bedeutet
dies, daß diese einseitig freiliegen, was ein späteres Ziehen ggfs. erleichtern kann.
Bewehrungselemente werden je nach Ausgestaltung teilweise in den entstehenden Betonkörper
eingebunden werden. Das hiermit beschriebene Verfahren ist selbstverständlich nicht
erschütterungsfrei, kann jedoch bei geeigneter Ausgestaltung des entsprechenden Gerätes
ebenfalls unmittelbar vor der Wand ausgeführt werden und stellt ebenso für die Bewehrungselemente
ein druckkräftefreies Niederbringen sicher, das ein Ausknicken der Bewehrungselemente
verhindert.
[0007] In besonderer Ausgestaltung des Verfahrens können die Spundwand- oder Bewehrungselemente
beim Abteufen axial stetig belastet werden, insbesondere mittels auf den Bohrkopfschlitten
eines Bohr- oder Injiziergestänges bzw. dem Führungsschlitten eines Tiefenrüttlers
einwirkender Seilzugmittel. Deren Zugkraft ist dabei insbesondere auch variabel während
des Absenkens je nach Bodenbeschaffenheit und Abteufgeschwindigkeit einzurichten.
[0008] Nach einer anderen Ausbildung können die Spundwand- oder Bewehrungselemente beim
Abteufen axial und ggfs. lateral rüttelnd belastet werden, insbesondere mittels eines
auf dieselben aufgesetzten Aufsatzrüttlers oder Aufsatzschlagwerkzeuges.
[0009] Die Spundwand- oder Bewehrungselemente werden dabei mit geeigneten Mitteln an ihrem
oberen Ende in einer Spannvorrichtung gehalten und geführt und darunterliegend ein
zweites Mal in unterschiedlicher Weise geführt. Die obere Führungs- und Spannvorrichtung
ist am Bohr- oder Injizierkopf des Injiziergestängs bzw. am Führungs- und Halterungsschlitten
des Tiefenrüttlers befestigt und bewegt sich jeweils mit diesen. Die untere Führungsvorrichtung
kann wie eine Führung des Injektionsgestänges am Bohrgerät ortsfest befestigt sein
oder als Führungs- und Halterungsvorrichtung unmittelbar am Tiefenrüttler und mit
diesem absenkbar sein. Die Rüttlerspitze bzw. der Düsenträger des Injiziergestänges
ist dabei mit einem Abstand von 0,1 bis 1,5 m, bevorzugt 0,3 bis 0,5 m in Vortriebsrichtung
vor der Vorderkante des jeweiligen Spundwandelements oder Bewehrungselements, so daß
das Element im Bereich der frisch injizierten Säule oder eingerüttelten Öffnung eingeführt
wird. Vor dem Ziehen des Injiziergestänges bzw. dem Ziehen des Tiefenrüttlers wird
die Einspannung an der Spannvorrichtung freigegeben, so daß das jeweilige Spundwandelement
oder Bewehrungselement in der gerade erstellten Säule verbleibt. Die Bewehrungselemente
können bekannte Körbe, Profile oder Spundwandelemente sein, die dauernd im Beton-
oder Zementkörper verbleiben, während die Spundwandelemente nach dem Abschluß aller
Bodenarbeiten ggfs. wieder gezogen werden können.
[0010] Nach einer weiteren Verfahrensdurchführung können jeweils die Profilschlösser der
jeweils abzusenkenden Spundwandelemente neu erstellter Säulen in die der jeweils bereits
eingeführten benachbart liegenden Spundwandelemente bereits fertiger Säulen eingeklinkt
werden. Hierzu können diese Profilschlösser beispielsweise eine vorherige Fettfüllung
gegen das Eintreten von Zement oder Erdreich geschützt werden. Nach einer anderen
Verfahrensführung werden Spundwandelemente nur in einen Teil der Säulen einzeln eingeführt
oder zu Gruppen mit ihren Profilschlössern ineinander eingeklinkt verwendet, wenn
dies für die gewünschte Festigkeit ausreicht.
[0011] Eine günstige Verfahrensführung, die zu einem sparsamen Einsatz von Beton- oder Zementsuspension
führt, besteht darin, daß zumindest die mit Spundwand- oder Bewehrungselementen versehenen
Injektionssäulen mit Kreissektorquerschnitt erstellt werden. Dieser Querschnitt kann
dabei die genannten Elemente symmetrisch und etwa mittig einliegend aufnehmen. Der
Kreissektor kann in der Größenordnung von 180° betragen. Es sind auch zwei sich etwa
gegenüberliegende kleinere Kreissektoren möglich.
[0012] Jeweils abhängig vom Radius einer im Querschnitt runden oder auch sektorförmigen
Injektionssäule können zwei oder mehr bereits vorab zusammengesetzte Spundwandprofile
gemeinsam mit dieser niedergebracht werden.
[0013] Erfindungsgemäß werden zumindest Gruppen von Injektions- oder Rüttelsäulen frisch-in-frisch
erstellt, wobei das vorstehend genannte Einklinken der Profilschlösser ohne weiteres
möglich ist. Kommt es aufgrund Arbeitsunterbrechungen oder aus sonstigen Gründen zu
einem Säulenanschluß frisch-an-abgebunden, so sind in einer ersten bevorzugten Ausführung
am Stoß der damit entstehenden Wandteile zusätzliche Säulen zur Verstärkung zu erstellen,
die einseitig oder beidseitig flächig anschließend an die Wandteile angesetzt werden
können. Eine andere oder ergänzende Möglichkeit besteht darin, für einen Säulenanschluß
frisch-an-abgebunden eine durch ein weiteres Spundwand- oder Bewehrungselement einer
neuen Säule im Bereich des Profilschlosses eines Spundwand- oder Bewehrungselementes
einer bereits abgebundenen Säule anschneidbare Suspension zu verwenden, z.B. eine
solche mit wenig Zementanteil oder mit Betonit- oder Verzögereranteilen.
[0014] Günstig ist es, die Spundwandelemente jeweils etwa zentral in ihrer jeweiligen Säule
niederzubringen. Bei Injektionssäulen nach dem SOILCRETE-Verfahren kann es hierbei
insbesondere günstig sein, durch zwei oder mehr entsprechend angeordnete Düsen oder
mittels einer mit dem Injiziergestänge einen Winkelbereich oszillierend überstreichenden
Düse Kreissegmentquerschnittsäulen zu erstellen, wobei der Öffnungswinkel der Säulen
um einiges vom Halbkreis abweichen kann.
[0015] Nach einer vorteilhaften Verfahrensführung ist hierbei vorgesehen, daß das Spundwand-
oder Bewehrungselement mit einem nicht drehenden Teil des Injiziergestänges beim Abteufen
verbunden ist und ein Injizierkopf mit der oder den Injektionsdüsen gegenüber dieser
Konfiguration rotierend oder schwenkend angetrieben wird. Hierdurch kann das Bewehrungselement
ohne übermäßigen Widerstand abgesenkt werden, während die Injektionssäule in der gewünschten
Querschnittsform entsteht. Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des genannten
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß ein aus mehreren ineinanderliegenden Rohren
aufgebautes Injiziergestänge einen äußeren nicht drehenden Teil aufweist, an dem die
Führungs- und Abfangvorrichtungen zum Festhalten des Spundwand- und Bewehrungselementes
angebracht sind, und einen gegenüber diesem nicht drehenden Teil rotierend oder schwenkend
antreibbaren Injizierkopf umfaßt. Dieser kann nach einer ersten Ausgestaltung fest
mit einem inneren Teil des Injiziergestänges drehfest verbunden sein, das seinerseits
in der entsprechenden Weise drehend oder schwenkend vom Bohrkopf angetrieben wird.
Der Injizierkopf kann aber auch mehrteilig sein, wobei eine Halterung drehfest mit
einem beliebig außen- oder innenliegenden Teil des Injiziergestänges verbunden ist
und ein demgegenüber drehend oder schwenkend antreibbares Düsenträgerteil vorgesehen
ist, dessen Bewegung über ein Druckmittel erzeugt wird. Dieses Druckmittel kann insbesondere
Wasser sein, das über einen der von den mehreren ineinanderliegenden Rohren gebildeten
Kanälen zugeführt wird. Das Druckmittel kann den Düsenträger im wesentlichen drucklos
verlassen. Die zusätzliche Flüssigkeitsmenge ist dann bei der Zusammensetzung der
am Bohrkopf über einen anderen der Kanäle zugegebenen Suspension zu berücksichtigen.
Es ist auch möglich, das Druckmittel in einem weiteren der von den ineinanderliegenden
Rohren gebildeten Kanäle nach oben zum Bohrkopf zurückzuführen und dort austreten
zu lassen. Ein Einfluß auf die Suspension wird so vermieden.
[0016] Die einzelnen Injektionssäulen bzw. Rüttelsäulen können rein linear aber auch mit
zick-zack-förmig zueinanderspringenden Bohrgestänge- oder Rüttlerpositionen erstellt
werden. Besonders günstig können auch Bogen- oder Halbkreisverläufe der Säulenlinien
sein, durch die sich Gewölbeeffekte erzielen lassen. Näheres ergibt sich aus den Zeichnungen,
in denen nachstehend einige Ausführungsbeispiele beschrieben werden.
[0017] Hierbei zeigt
- Fig. 1 a-d
- eine Vorrichtung zur Durchführung eines ersten erfindungsgemäßen Verfahrens in vier
verschiedenen Phasen,
- Fig. 2 a-d
- eine Vorrichtung zur Durchführung eines zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens in vier
verschiedenen Phasen,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch ein erstes Vorrichtungsdetail zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch ein zweites Vorrichtungsdetail zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 5a
- eine einzelne erfindungsgemäße Säule im Kreissegmentquerschnitt,
- Fig. 5b
- einen erfindungsgemäßen wandförmigen Körper in einer ersten Ausführung,
- Fig. 5c
- einen erfindungsgemäßen wandförmigen Körper in einer zweiten Ausführung,
- Fig. 5d
- einen erfindungsgemäßen wandförmigen Körper in einer dritten Ausführung.
[0018] In den Figuren 1a bis 1c sind einander entsprechende Teile mit den gleichen Ziffern
belegt. Es ist jeweils symbolisch ein Raupenfahrzeug 1 mit einem Bohrgerüst 2, einem
Bohr- und Injizierkopf 3 und einer Führungs- und Abfangvorrichtung 4 erkennbar.
[0019] In Figur 1a wird über ein symbolisch dargestelltes Windenseil 5 ein Spundwandelement
6 mit einem Ende in Richtung auf den Bohr- und Injizierkopf 3 gezogen. Am Bohr- und
Injizierkopf 3 ist eine noch näher zu beschreibende Spannvorrichtung 7 und am Bohrgerüst
2 unten eine bekannte Führungs- und Abfangvorrichtung 8 für das Bohr- und Injiziergestänge
angeordnet.
[0020] In Figur 1b ist das Spundwandelement 6 über das Windenseil 5 in eine vertikale Position
übergeführt worden und von unten bzw. seitlich in die Spannvorrichtung 7 und die Führungsvorrichtung
8 eingelegt worden. Das untere Ende des Bohr- und Injiziergestänges 9 steht auf dem
Boden auf, während die untere Kante des Spundwandelementes demgegenüber geringfügig
in vertikaler Arbeitsrichtung zurücksteht.
[0021] In Figur 1c ist das Bohr- und Injiziergestänge 9 bereits zum Teil in den Boden abgesenkt,
wobei ein Schneidstrahl 10 wirkt und dadurch eine Bodenöffnung 11 erzeugt. Der Bohr-
und Injizierkopf 3 wird über eine nicht näher dargestellte Windenanordnung zusammen
mit der Spannvorrichtung 7 im Bohrgerüst 2 nach unten gezogen, während die Führungs-
und Abfangvorrichtungen 4 und 8 erkennbar ortsfest sind.
[0022] In Figur 1d ist die Endposition des Bohr- und Injiziergestänges 9 und des Spundwandelementes
6 dargestellt. Die Bodenöffnung 11 ist hierbei mit einem Zement-Boden-Gemisch 12 verfüllt.
Die eingesetzte Suspension kann selber den Schneidstrahl bilden oder unabhängig von
einem Schneidstrahl aus Wasser über eine weitere Düse durch das Bohr- und Injiziergestänge
zugeführt werden. In der dargestellten Position wird die Spannvorrichtung 7 zu lösen
sein. Wenn nun der Bohr- und Injizierkopf 3 mit dem Bohr- und Injiziergestänge 9 über
die Positionen in den Figuren b und c in die Position a zurückgezogen wird, verbleibt
das Spundwandelement 6 in seiner Lage, wobei es allenfalls noch vertikal - durch die
Führungs- und Abfangvorrichtung 8 gehalten - nachsackt. Das Raupenfahrzeug kann nun
seitlich verfahren werden und ein weiterer Vorgang gleicher Art kann begonnen werden,
wobei sich die Bodenöffnungen 11 anschneiden und die Profilschlösser benachbarter
Spundwandelemente ineinander eingeführt werden.
[0023] In den Figuren 2a bis 2c sind einander entsprechende Teile mit den gleichen Ziffern
belegt, die denen in den Figuren 1a bis 1c wieder entsprechen. Es ist jeweils ein
Raupenfahrzeug 1 mit einem Bohrgerüst 2, einem Tiefenrüttler 32 und einem Rüttelgerüst
2 erkennbar.
[0024] In Figur 2a wird über ein Windenseil 5 ein Spundwandelement 6 mit einem Ende in Richtung
auf das obere Ende des Tiefenrüttlers 32 gezogen. An diesem ist eine noch näher zu
beschreibende Spannvorrichtung 7 am unteren Ende des Rüttelgerüstes 2 eine bekannte
Führungsvorrichtung 24 und am unteren Teil des Tiefenrüttlers eine Führungsvorrichtung
26 angeordnet.
[0025] In Figur 2b ist das Spundwandelement 6 über das Windenseil 5 in eine vertikale Position
überführt worden und von unten bzw. seitlich in die Spannvorrichtung 7 und in die
Führungsvorrichtung 26 eingelegt worden. Das untere Ende des Tiefenrüttlers 32 steht
auf dem Boden auf, während die untere Kante des Spundwandelementes 6 demgegenüber
in vertikaler Arbeitsrichtung zurücksteht.
[0026] In Figur 2c ist der Tiefenrüttler 32 bereits zum Teil in den Boden eingerüttelt,
wobei das Spundwandelement über die Führungsvorrichtung geführt parallel zum Tiefenrüttler
vordringt.
[0027] In Figur 2d ist die Endposition des Tiefenrüttlers 32 und des Spundwandelementes
6 dargestellt. Letztere liegt hierbei seitlich in der Bodenöffnung 31. Nach einem
Lösen der Spannvorrichtung 7 wird nunmehr der Tiefenrüttler 32 unter Einfüllen von
Zementsuspension oder Beton und damit unter Auffüllen des Bohrlochs 31 gezogen, wobei
das Spundwandelement hierzu eine seitlich abdichtende Lage erhält. Wird statt des
Spundwandelementes ein Bewehrungskörper mit Durchbrechungen verwendet, erfolgt eine
Einbindung des Bewehrungselementes in die entstehende Säule.
[0028] In Figur 3 ist der Bohrkopf 3 mit dem Bohr- und Injiziergestänge 9 im Querschnitt
ohne die Verbindung zum Schlitten gezeigt, wobei die Spannvorrichtung 7 mit einem
darin gehaltenen Spundwandelement 6 systematisch dargestellt ist. Diese besteht aus
einem U-Profil 13 mit zwei an den Enden befestigten und schwenkbaren Klauenteilen
14, 15 sowie einer Abstützplatte 16 für das Spundwandelement 6. Die Größe des U-Profiles
und der daran befestigten Klauen ist derart, daß das entsprechende Profil bei geöffneten
Klauen 14, 15 lateral eingesetzt werden kann und unter Abstützung an der Abstützplatte
16 von den Klauen gehalten werden kann. Unter geringfügiger Abwandlung bzw. unter
Verwendung unterschiedlicher Klauen kann das Spundwandprofil 6 in einer um 180° gedrehten
Position ebenfalls in der Spannvorrichtung 7 gehalten werden. Die Führungsvorrichtungen
8 und 26 sind im Prinzip in gleicher Weise aufgebaut, jedoch ohne daß hierbei eine
feste Einspannung erfolgt, sondern so daß eine Führung mit Spiel entsteht.
[0029] In Figur 4 ist der Bohrkopf 3 mit dem Bohr- und Injiziergestänge 9 in gleicher Weise
wie in Figur 3 im Querschnitt gezeigt, wobei die Spannvorrichtung 7' mit einem darin
gehaltenen Spundwandelement systematisch dargestellt ist. Diese besteht im Querschnitt
aus einem symmetrischen Führungsstück 33 und darin quer verschieblichen Klauen 14',
15', in die ein Spundwandelement 6 seitlich eingesetzt werden kann und unter Abstützung
an einer Abstützplatte 16' von den verschieblichen Klauen eingespannt werden kann.
[0030] Die Klauen greifen hierbei in Seitenwände des Spundwandelementes ein, so daß diese
mit den freien Schenkeln des U-Profils unmittelbar an einer Gebäudekante entlanggleitend
niedergebracht werden können. Damit wird ihr Abstand zur Bebauung auf null gebracht.
[0031] In Figur 5a ist ein Querschnitt durch eine Säule gezeigt, die in ihrer Lage zum Bohrkopf
3 und zum Bohrgestänge 9 erkennbar ist und die durch einen nur einen Winkel von etwas
mehr als 180° überdeckenden Düsenstrahl entstanden ist. Bohrkopf 3, Gestänge 9 und
Abstützplatte 16 liegen oberhalb der Schnittebene und sind gestrichelt dargestellt.
Das Spundwandprofil 6 ist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel umgekehrt im Verhältnis
zu dem aus Figur 2 gegen die Abstützplatte 16 gesetzt. Die nicht dargestellten Halteklauen
wären dementsprechend in abgewandelter Form zu verwenden. Die Bodenöffnung 11 mit
der Suspension 12 kann als Unterfangung unter eine gestrichelt dargestellte Bauwerkskante
17 reichen.
[0032] In Figur 5b ist erkennbar, wie entlang der Gebäudekante 17 in einer Reihe Bodenkörper
11 gemäß Figur 3a und kreisrunde Bodenkörper 18 nach dem üblichen SOILCRETE-Verfahren
mit umfangsgerichtetem Düsenstrahl bzw. in reiner Injiziertechnik in bestimmter Anordnung
in Reihe gesetzt werden. Nur die Bodenkörper 11 nehmen zur Verstärkung bzw. als Bewehrung
die genannten Spundwandelemente 6 auf. Jeweils zwei der Bodenkörper 18 wechseln sich
mit einem der Bodenkörper 11 ab. Der axiale Abstand "x" zwischen zwei Bodenkörpern
11 der ersten Art beträgt beispielsweise ca. 200 cm, wenn die Breite b, gemäß Figur
5a ca. 100 cm beträgt. Der Überstand von der Gebäudekante bis zur Vorderkante des
Spundwandprofils ist mit "y" (z.B. 40 cm), der Überstand der Säulenkörper selber gegenüber
der Gebäudekante 17 ist mit "z" (z.B. 50 cm) bezeichnet.
[0033] In Figur 5c ist dargestellt, wie entlang der Gebäudekante 17 Bodenkörper 11 gemäß
Figur 5a und kreisrunde Bodenkörper 18 nach dem üblichen SOILCRETE-Verfahren in einer
Bogenlinie zu einem vertikalen Tonnengewölbe zusammengesetzt werden. Nur die Bodenkörper
11 weisen als Bewehrung Spundwandelemente 6 auf. Das axiale Rastermaß "x" zwischen
zwei Bodenkörpern 11 der ersten Art kann, wie nach Figur 5b in der Größenordnung von
200 cm liegen.
[0034] In Figur 5d sind zur Baugrubenumschließung erste Bodenkörper 19 mit einem Öffnungswinkel
von ca. 90 - 120° und einem Radius r₁ sowie zweite Bodenkörper 20 mit einem Öffnungswinkel
β von ca. 200° und einem Radius r₂ miteinander abwechselnd angeordnet, so daß jeweils
entgegengesetzt orientiert eingelassene Spundwände mit ihren Profilschlössern, die
auf einer Linie 21 liegen, miteinander verriegelt sind.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Raupenfahrzeug
- 2
- Bohrgerüst/Rüttelgerüst
- 3
- Bohr- und Injizierkopf
- 4
- Führungs- und Injizierkopf
- 5
- Windenseil
- 6
- Spundwandelement
- 7
- Spannvorrichtung
- 8
- Führungs- und Abfangvorrichtung
- 9
- Bohr- und Injiziergestänge
- 10
- Schneidstrahl
- 11
- Bodenöffnung/Bodenkörper
- 12
- Zement-Boden-Gemisch/Suspension
- 13
- U-Profil
- 14
- Klauenteil
- 15
- Klauenteil
- 16
- Abstützplatte
- 17
- Bauwerkskante
- 18
- Bodenkörper
- 19
- Bodenkörper
- 20
- Bodenkörper
- 21
- Linie
- 22
- Führungs- und Halterungsschlitten
- 23
- Aufsatzrüttler
- 24
- Führungsvorrichtung
- 26
- Führungsvorrichtung
- 31
- Bodenöffnung/Bohrloch
- 32
- Tiefenrüttler
- 33
- Führungsstück
1. Verfahren zum Herstellen von wand- oder deckenförmigen Beton- oder Zementkörpern im
Boden, bei dem zueinander parallele einander zumindest tangierende Injektionssäulen
im Düsenstrahlverfahren aus einem Injiziergestänge heraus, das in den Boden vorgetrieben
wird, nacheinander erstellt werden und nach dem Aushärten den Beton- oder Zementkörper
bilden, wobei zumindest eine Gruppe benachbarter Injektionssäulen vor dem Abbinden
einzelner Säulen unter gegenseitiger Durchdringung frisch-in-frisch erstellt wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig mit einem Injiziergestänge (9) Spundwand- oder Bewehrungselemente
(6) jeweils einzeln oder gruppenweise innerhalb jeweils einer Injektionssäule (11)
abgeteuft werden, die beim Ziehen des Injiziergestänges (9) in der Injektionssäule
(11) verbleiben.
2. Verfahren zum Herstellen von wandförmigen Beton- oder Zementkörpern im Boden, bei
dem zueinander parallele einander zumindest tangierende Betonrüttelsäulen mittels
eines Tiefenrüttlers, der in den Boden vorgetrieben wird, nacheinander erstellt werden
und nach dem Aushärten den Beton- oder Zementkörper bilden, wobei zumindest eine Gruppe
benachbarter Betonrüttelsäulen vor dem Abbinden einzelner Säulen unter gegenseitiger
Durchdringung frisch-in-frisch erstellt wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig mit einem Tiefenrüttler (32) Spundwand- oder Bewehrungselemente (6)
jeweils einzeln oder gruppenweise mit dem Tiefenrüttler parallel zu dessen Längsachse
abgeteuft werden, die beim Ziehen des Tiefenrüttlers parallel zu der entstehenden
Rüttelsäule im Boden verbleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spundwand- oder Bewehrungselemente (6) beim Abteufen axial stetig belastet
werden, insbesondere mittels auf einen Bohrkopf (3) des Injiziergestänges (9) oder
einen Führungsschlitten (22) des Tiefenrüttlers (32) einwirkender Seilzugmittel mit
variabler Zugkraft.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spundwand- oder Bewehrungselemente (6) beim Abteufen axial und ggfs. lateral
rüttelnd belastet werden, insbesondere mittels eines auf die Spundwand- oder Bewehrungselemente
(6) aufgesetzten Aufsatzrüttlers (23) oder Aufsatzschlagwerkzeuges.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spundwand- oder Bewehrungselemente (6) benachbarter Injektions- oder Betonrüttelsäulen
durch Einrasten ihrer Profilschlösser miteinander verbunden werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spundwand- oder Bewehrungselemente (6) nur in einen Teil der Injektions- oder
Betonrüttelsäulen als Bewehrung eingeführt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injizierdüse bzw. die Spitze des Rüttlerkopfes der jeweiligen Spundwandelement-
oder Bewehrungselementunterkante vorauseilt, bevorzugt um zwischen 0,1 und 1,5 m.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die mit Spundwand- oder Bewehrungselementen versehenen Injektionssäulen
mit Kreissektorquerschnitt erstellt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beton- oder Zementsuspension mit einem Druck von etwa 200 - 400 bar injiziert
wird, insbesondere in einem Mengenstrom von mehr als 90 l/min.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Anschluß der Injektions- oder Betonrüttelsäulen frisch-an-abgebunden
nach dem Abbinden zumindest der äußeren einer Gruppe von Säulen am Stoß eine oder
mehrere zusätzliche Säulen zur Verstärkung niedergebracht werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß für einen Anschluß der Injektions- oder Betonrüttelsäulen frisch-an-abgebunden
nach dem Abbinden zumindest der äußeren einer Gruppe von Säulen eine durch ein Spundwand-
oder Bewehrungselement anschneidbare Suspension verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Spundwand- oder Bewehrungselement (6) mit einem nicht drehenden Teil des Injiziergestänges
(9) beim Abteufen verbunden ist und ein Injizierkopf gegenüber dieser Konfiguration
beim Abteufen mechanisch oder druckmittelbetrieben rotierend oder schwenkend angetrieben
wird.
13. Verfahren zum Herstellen von wand- oder deckenförmigen Beton- oder Zementkörpern im
Boden nach einem oder mehreren gegenüber dem Stand der Technik neuen Merkmalen der
Ansprüche 1 bis 12 und/oder der Beschreibung und/oder der Zeichnungen.
14. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet durch
jeweils am Bohrkopf (3) oder Führungsschlitten (22) angeordnete Spannvorrichtungen
(7) und unterhalb dieser angeordnete Führungs- und Abfangvorrichtungen (8, 26) vorgesehen
sind, in die ein spundwand- oder Bewehrungselement (6) einspannbar einsetzbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch eine auf das Spundwand- oder Bewehrungselement unmittelbar oder
mittelbar einwirkende Axialvorschubanordnung.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch eine auf das Spundwand- oder Bewehrungselement unmittelbar oder
mittelbar einwirkende Rüttler- oder Schlaganordnung.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mehrrohriges Injiziergestänge (9) einen nicht drehenden Teil, an dem die Führungs-
und Abfangvorrichtungen angeordnet sind, und einen gegenüber diesem Teil mechanisch
oder druckmittelbetriebenen rotierend oder schwenkend antreibbaren Injizierkopf umfaßt.
18. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13 nach
einem oder mehreren gegenüber dem Stand der Technik neuen Merkmalen der Ansprüche
1 bis 17 und/oder der Beschreibung und/oder der Zeichnungen.