[0001] Die Erfindung betrifft einen Prallbrecher mit mindestens einem in einem Gehäuse drehbar
gelagerten, antreibbaren und mit Schlagleisten versehenen Rotor, einem Aufgabemaul
für das zu brechende Gut, mindestens einem schwenkbar im Gehäuse gelagerten Prallwerk
samt Verstellantrieb, wobei im Bereich des Aufgabemaules Einrichtungen zur Weitenänderung
desselben vorgesehen sind.
[0002] Durch die DE-A 39 11 086 ist ein Prallbrecher der gattungsgemäßen Bauweise vorbekannt.
Es ist eine Steuervorrichtung zur Steuerung des ersten Verstellantriebes vorgesehen.
Am Auslauf des Brechers ist eine an sich bekannte Sortiervorrichtung angeordnet, die
den Überkornanteil vom Normalkornanteil trennt, einer ersten Wiegevorrichtung für
den Normalkornanteil und einer zweiten Wiegevorrichtung für den Überkornanteil zuführt,
wobei deren Ausgangssignale in die Steuervorrichtung gegeben werden und die Steuervorrichtung
über den ersten Verstellantrieb die Lage des Monoblocks gegenüber dem Schlagkreis
der Schlagwalze ändert, wenn das Verhältnis von Überkornanteil zum Normalkornanteil
von einem vorgegebenen Wert abweicht. Dem ersten Monoblock vorgeschaltet ist eine
schwenkbare Platte, die im Bereich der Eintrittsöffnung des Maules schwenkbar gelagert
ist. Das freie Ende der Platte liegt lose auf einem Anschlag des ersten Monoblocks
auf, wobei die Platte mittels einer Feder nach unten vorgespannt ist. Bei Betätigung
des ersten Monoblocks im Bereich des ersten Verstellantriebs wird nicht nur der Monoblock
sondern auch die auf ihm verlagerte Platte in einer das Aufgabemaul erweiternden Weise
betätigt. Die Nachteile dieser Einrichtung sind im wesentlichen darin begründet, daß
größere in das Aufgabemaul gelangende zu brechende Materialien sich zwischen Monoblock
und verstellbarer Platte verklemmen können, wobei selbst bei Verstellung des Monoblocks
diese Verklemmung nicht mehr aufgehoben werden kann und somit der Block von außen
zertrümmert werden muß. Da Verstopfungen vielfach im Einlaufbereich auftreten, kann
mit der hier vorgeschlagenen Weitenänderung des Aufgabemauls kein sicherer Arbeitsablauf
gewährleistet werden.
[0003] Ziel des Erfindungsgegenstandes ist die Weiterbildung des im gattungsbildenden Teil
des ersten Patentanspruches beschriebenen Prallbrechers dahingehend, daß Verstopfungen
einerseits im Einlaufbereich bzw. in dem oder den Mahlräumen und andererseits oberhalb
der Schlagleisten des Rotors sicher und mit einfachen Mitteln behoben werden können,
ohne daß Eingriffe von außen notwendig sind. Darüber hinaus soll eine Möglichkeit
geschaffen werden, den Arbeitsspalt zwischen dem bzw. den Prallwerken und den Schlagleisten
des Rotors so einzustellen bzw. im Betriebszustand nachzuführen, daß auch bei sich
änderndem Aufgabegut ein optimaler Durchsatz bei maximalem Endkorn erreicht werden
kann.
[0004] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine der Einrichtungen aus
einer dem maulseitig angeordneten Prallwerk vorgelagerten Traverse gebildet ist, die
im wesentlichen in vertikaler Richtung mittels eines außerhalb des Gehäuses vorgesehenen
Verstellantriebes bewegbar ist.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0006] Infolge der dem ersten Prallwerk vorgelagerten Traverse ist im Gegensatz zum St.d.T.
ein unabhängiges Arbeiten der einzelnen Einrichtungen möglich, wobei bei auftretenden
Verstopfungen diese in Abhängigkeit externer Parameter, wie Änderung der Stromaufnahme
des Brecherantriebes, Bandwaagen oder Korngrößenänderung nach der Absiebung durch
entsprechende Betätigung der jeweiligen Einrichtung bzw. Einrichtungen gezielt abgebaut
werden können, ohne daß ein Eingriff von außen notwendig ist.
[0007] Liegt beispielsweise ein Block im Bereich des Aufgabemaules zwischen unterem Einlaufblech
und Traverse, so wird diese mittels des Hydraulikzylinders in entsprechender Weise
angehoben, so daß der eingeklemmte Block frei wird und in den Brecher hineinfallen
kann. Die Traverse wird anschließend wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgefahren.
Das erste Prallwerk ist aufgabeseitig so verlagert, daß er mit einem Hydraulikzylinder
angehoben werden kann. Dadurch wird der Mahlraum oben vergrößert, so daß ein hier
eingeklemmter Block wieder frei wird und auf den Rotor fallen kann. Das Prallwerk
wird anschließend wieder in seine Ausgangsposition zurückgefahren, wobei der Spalt
zwischen unterer Prallwerkskante und Schlagleiste im wesentlichen nicht verändert
wird. Sollten sich Verklemmungen im unteren Bereich des ersten Prallwerks einstellen,
so kann dieses mit Hilfe des zweiten Verstellantriebes angehoben werden, wodurch der
Mahlraum unten vergrößert wird. Der eingeklemmte Block wird frei und kann auf den
Rotor fallen, wobei auch hier das Prallwerk anschließend wieder in seine Ausgangsstellung
zurückgefahren wird.
[0008] Die Betätigung der Einrichtung bzw. Einrichtungen kann auch unmittelbar nacheinander
oder gemeinsam durchgeführt werden. Der bzw. die Verstellantriebe im unteren Bereich
der Prallwerke können auch als Hilfe für die Einstellung des bzw. der Prallwerke (Spalt
zwischen Monoblock und Schlagleiste) verwendet werden.
[0009] Ein Verfahren zum Einstellen des Spaltes zwischen dem bzw. den Prallwerken und den
Schlagleisten des Rotors sowie zur Betätigung der Einrichtungen ist dadurch gekennzeichnet,
daß werksseitig eine Grundeinstellung des Spaltes, bezogen auf ein vorgegebenes Endkorn
eines vorgegebenen Materials vorgenommen und diese Grundeinstellung einer Steuerung
zugeführt wird, und daß diese Grundeinstellung manuell oder automatisch Im Betriebszustand
einserseits Veränderungen des Aufgabegutes bzw. bei Verstopfungen im Aufgabemaul und
andererseits bei sich einstellendem Verschleiß an den Schlagleisten sowie den Prallplatten
der Prallwerke aufgrund externer Parameter veränderbar bzw. wieder herstellbar ist,
indem die Steuerung aufgrund der sich ändernden Parameter die notwendigen Verstellantriebe,
insbesondere unter Berücksichtigung der durch die Meßsonde zur Verfügung gestellten
Meßwerte betätigt. Die hydro-mechanische Entriegelung der mechanischen Klemmeinrichtung
wird ebenfalls durch die Steuerung ausgelöst, wobei die Sonde die stufenlose Wegänderung
der Kolbenstange erfaßt und über die Meßeinrichtung der Steuerung zuführt. Die Klemmeinrichtung
wird bei Stillstand des Zylinders wieder automatisch verriegelt, indem der Hydraulikdruck
zurückgeführt und die mechanische Klemmeinrichtung selbsttätig in ihre Ausgangsstellung
zurückgeführt wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, daß die Steuerung neben
einer Automatik auch manuelle Einstellmittel, wie Potentiometer oder dgl. beinhaltet,
mittels derer eine stufenlose oder vorgegebene Zwischeneinstellung der Einrichtungen
herbeigeführt werden kann.
[0010] Dadurch, daß die Verstellantriebe mit jeweils einer Sicherheitsklemmvorrichtung ausgerüstet
sind, wird gewährleistet, daß sich die Zylinder in Ruhestellung nicht verstellen können.
Die Meßsonde bewirkt, daß der bzw. die Verstellantriebe und somit auch das bzw. die
Prallwerke stufenlos in jede beliebige Stellung gefahren werden können. Die elektronische
Meßeinrichtung kann manuell oder automatisch betätigt werden; sie besitzt u.a. eine
Rückmeldung, welche die jeweilige Position des Verstellantriebes bzw. des entsprechenden
Prallwerks angibt.
[0011] Für die automatische Betätigung können die verschiedensten Kriterien benutzt werden,
so z.B. Stromaufnahme des Antriebsmotors vom Brecher, Mengenmessung der verschiedenen
Körnungen nach der Absiebung sowie Bandwaagen.
[0012] Da aufgrund praktischer Erfahrungen für zu brechende Materialien auch die an den
Schlagleisten bzw. den Prallplatten der Prallwerke entstehenden Verschleißraten weitestgehend
vorbekannt sind, können diese Werte ebenfalls der Steuerung zugeführt werden, so daß
im Betriebszustand in vorgegebenen Zeitabständen eine automatische Nachführung des
bzw. der Prallwerke vorgenommen werden kann. Anstelle von Hydraulikzylindern als Verstellantriebe
können selbstverständlich auch andere Antriebe, wie Spindeln, Hydromotoren oder dgl.,
verwendet werden.
[0013] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt
und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1 -
- Prallbrecher mit Einrichtungen zur Verstellung der Weite des Aufgabemauls bzw. der
Mahlräume
- Figur 2 -
- Teildarstellung des ersten Prallwerks
Figur 1 zeigt einen Prallbrecher 1, der ein Gehäuse 2 beinhaltet, das mit einem Aufgabemaul
3 versehen ist. Im Gehäuse 2 ist ein Rotor 4 samt Schlagleisten 5 drehbar verlagert.
Oberhalb des Rotors 4 sind zwei Prallwerke 6,7 angeordnet, die rotorseitig mit Prallplatten
8,9 versehen sind. Dem Prallwerk 6 vorgeschaltet ist eine Traverse 10, die zwischen
Platten 11,12 geführt ist und maulseitig mit einem Verschleißelement 13 versehen ist.
Die Traverse 10 wird mittels eines Verstellantriebes 14 in Form eines Hydraulikzylinders
im wesentlichen in vertikaler Richtung verstellt, um auf diese Art und Weise eine
Änderung der Einlaufweite des Aufgabemaules 3 herbeiführen zu können. Im maulseitigen
Bereich des ersten Prallwerks 6 ist ebenfalls ein Verstellantrieb 15 in Form eines
Hydraulikzylinders vorgesehen, der bei Betätigung ebenfalls zur Weitenänderung des
Aufgabemaules 3 führt. Ein weiterer Verstellantrieb 16 im Bereich des ersten Prallwerks
übt einerseits die Funktionen Weitenänderung des Aufgabemaules 3 im unteren Mahlraumbereich
und andererseits die Einstellung des Spaltes a zwischen der unteren Kante 18 der Prallplatte
8 sowie der Schlagleiste 5 aus. Analoges gilt für das zweite Prallwerk 7, das ebenfalls
einen Verstellantrieb 17 in Form eines Hydraulikzylinders aufweist. Die die Hydraulikzylinder
16 und 17 verriegelnden Sicherheitseinrichtungen sind in Figur 2 angedeutet und beschrieben.
Der hier zwischen den Schlagleisten 5 und den Prallplatten 9 sich einstellende Spalt
ist mit b bezeichnet.
[0014] Die Funktion des Prallbrechers 1 stellt sich etwa wie folgt dar:
Zu brechendes Gut wird über die Einlaufrutsche 19 zugeführt und fällt über die Aufgabeschurre
20 auf den Rotor 4. Hier wird das zu brechende Material von den Schlagleisten 5 erfaßt
und zumindest teilweise bereits zerkleinert. Bereits ausreichend zerkleinertes Material
gelangt durch den Spalt a zwischen der unteren Prallplattenkante 18 und der Schlagleiste
5 in den Bereich des zweiten Prallwerks 7, wo in analoger Weise eine weitere Zerkleinerung
herbeigeführt wird. Das hier ausreichend zerkleinerte Material wird durch den Spalt
b nach unten ausgetragen. Noch nicht ausreichend zerkleinertes Material wird durch
die Schlagleisten 5 gegen die Prallplatte 8 geschleudert, wo eine weitere Zerkleinerung
stattfindet. Das Material wird solange im ersten Mahlraum 21 bewegt, bis es durch
den Spalt a in den zweiten Mahlraum 22 gelangt.
[0015] Da das Aufgabegut in der Regel unterschiedlichste Körnungen aufweist und vielfach
blockweise übereinander liegt, kann es geschehen, daß einzelne Blöcke 23,24,25 sich
an verschiedenen Stellen im ersten Mahlraum 21 festsetzen und somit zu Verstopfungen
führen. Hat sich beispielsweise ein Block 23 zwischen Schurre 20 und Traverse 10 verklemmt,
ändern sich die Parameter des Prallbrechers. Da keine oder nur noch geringe Materialzufuhr
mehr stattfindet, ändert sich die Stromaufnahme des Rotorantriebs (nicht dargestellt).
Gleichzeitig treten auch Änderungen bei dem abgesiebten Korn auf, da kein oder weniger
Material durchgesetzt wird. Aufgrund einzelner oder mehrerer externer Parameter kann
der Ort der Verstopfung lokalisiert und entsprechende Gegenmaßnahmen durchgeführt
werden. Im Fall einer Verstopfung im Bereich der Traverse 10 wird diese mittels des
Hydraulikzylinders 14 um einen vorgegebenen Betrag (beispielsweise 200 mm) hochgezogen
und der eingeklemmte Block 23 kann über die Schurre 20 auf den Rotor 4 fallen und
dort zerkleinert werden. Ist die Verstopfung beseitigt, wird die Traverse 10 automatisch
wieder in ihre Ausgangsposition zurückgefahren. Im Betriebszustand liegt die untere
Kante 26 des Verschleißelementes 13 etwa auf gleichem Niveau wie die obere Kante 27
der Prallplatte 8, so daß ein reibungsloser Übergang des Augabegutes gewährleistet
ist, ohne daß sich größere Brocken im Spalt zwischen dem Verschleißelement 13 und
der Prallplatte 8 festsetzen können.
[0016] Stellt sich die Verstopfung im oberen Bereich des Prallwerkes 6 ein, so ändern sich
auch hier diverse Betriebsparameter, die zur Lokalisierung der Verstopfung führen.
Der Hydraulikzylinder 15 wird betätigt und das Prallwerk 6 wird um den Drehpunkt 28
der unteren Aufhängung des Hydraulikzylinders 16 geschwenkt, wobei der Spalt a lediglich
im Rahmen der hier üblichen Toleranzen verändert wird, ohne daß es hierbei zu einer
Veränderung des Endkornes kommt. Ist die Verstopfung beseitigt, fällt der Block 24
auf den Rotor 4 und wird wie gehabt zerkleinert, wobei das Prallwerk 6 wieder in seine
Ausgangsposition zurückgefahren wird.
[0017] Stellt sich die Verstopfung im unteren Bereich des Prallwerkes 6 ein, wird aufgrund
der sich ändernden Betriebsparameter der Hydraulikzylinder 16 betätigt und das Prallwerk
6 um den Drehpunkt 29 des oberen Hydraulikzylinders 15 geschwenkt. Ist die Verstopfung
beseitigt, fällt der Block 25 auf den Rotor 4 und wird zerkleinert.
[0018] Analoges gilt für den nachgeschalteten Monoblock 7, der ebenfalls über den Hydraulikzylinder
17 bei Verstopfungen im zweiten Mahlraum 22 betätigt werden kann, wobei es hier jedoch
seltener zu Verstopfungen kommt.
[0019] Die Betätigung der Hydraulikzylinder 14-17 kann einzeln oder gemeinsam ausgeführt
werden.
[0020] Die Einstellung des Spaltes a und/oder b bzw. dessen Nachstellung im Betriebszustand
erfolgt ebenfalls aufgrund der sich ändernden externen Parameter. So ändert sich beispielsweise
bei Verschleiß an den Schlagleisten 5 bzw. den Prallplatten 8 oder 9 das abgesiebte
Endkorn, wobei der Spalt a bzw. b aufgrund vorgegebener Parameter mittels einer Steuerung
automatisch wieder einstellbar ist. Bei sich änderndem Aufgabegut kann der Spalt a
bzw. b entweder manuell oder automatisch verändert werden, um den entsprechend anderen
Materialeigenschaften gerecht zu werden, wobei auch hier die bereits angesprochenen
Betriebsparameter berücksichtigt werden. Analoges gilt für gewünschte Änderungen des
Endkornes bei gleichbleibendem Aufgabegut, wobei beispielsweise mittels eines Potentiometers
manuelle Nachstellungen des Spaltes a bzw. b herbeigeführt werden können.
[0021] Figur 2 zeigt eine Teildarstellung des ersten Prallwerks 6 samt Prallplatte 8 und
Verstellantrieben 15,16. Der als Hydraulikzylinder ausgebildete Verstellantrieb 16
beinhaltet als zusätzliche Sicherheitseinrichtungen eine nur angedeutete handelsübliche
hydro-mechanische Klemmeinrichtung 30 sowie eine Meßsonde 31 in Form eines induktiven
Wegaufnehmers. Die Sicherheitsklemmeinrichtung 30 gewährleistet, daß sich der Hydraulikzylinder
16 in Ruhestellung nicht verstellen kann. Soll der Hydraulikzylinder 16 bewegt, d.h.
ein- oder ausgefahren werden, so öffnet diese Klemmeinrichtung 30 durch hydraulische
Beaufschlagung (nicht dargestellt) automatisch, so daß die Kolbenstange 32 in entsprechender
Weise, überwacht durch den induktiven Wegaufnehmer 31, verfahren werden kann. Ist
der entsprechende Einstellvorgang bewerkstelligt, wird die Klemmeinrichtung 30 durch
hydraulische Entlastung wieder automatisch geschlossen und der Hydraulikzylinder 16
mechanisch festgesetzt. Der induktive Wegaufnehmer 31 ist mit einer nicht dargestellten
elektronischen Meßeinrichtung verbunden. Mit diesem System kann der Hydraulikzylinder
16 samt Prallwerk 6 stufenlos in jede beliebige Stellung gefahren werden. Die elektronische
Meßeinrichtung kann manuell oder automatisch betätigt werden. Sie besitzt u.a. eine
Rückmeldung, welche die jeweilige Position des Hydraulikzylinders 16 samt des Prallwerkes
6 angibt.
[0022] Werksseitig wird eine Grundeinstellung des Spaltes a bzw. b für ein vorgegebenes
Material sowie eine vorgegebene Endkörnung eingestellt; beispielsweise für das Material
Kalkstein mit einer Umfangsgeschwindigkeit des Rotors 4 von 35 m/s und einem Endkorn
0/60 mm mit 70 % 0-20 mm Körnung wird der Spalt a des ersten Prallwerks 6 auf 40 mm
und der Spalt b des zweiten Prallwerks 7 auf 20 mm eingestellt. In Abhängigkeit von
den Materialeigenschaften dieses Materials ist auch der Verschleiß an den Schlagleisten
5 sowie den Prallplatten 8,9 im wesentlichen vorbekannt, so daß die Steuerung in der
Lage ist, in vorgegebenen Zeitabständen den Spalt a bzw. b automatisch wiederherzustellen,
ohne daß es zu Kollisionen der Schlagelemente 8 und 5 bzw. 9 und 5 kommt. Bei sich
änderndem Material bzw. gewünschter Kornänderung des gleichen Materials besteht die
Möglichkeit, eine Einjustierung der Prallwerke 6 und 7 vorzunehmen, die wiederum in
Abhängigkeit der sich ändernden Betriebsparameter durchgeführt werden kann.
1. Prallbrecher mit mindestens einem in einem Gehäuse drehbar gelagerten antreibbaren
und mit Schlagleisten versehenen Rotor, einem Aufgabemaul für das zu brechende Gut,
mindestens einem schwenkbar am Gehäuse gelagerten Prallwerk samt Verstellantrieb,
wobei im Bereich des Aufgabemaules Einrichtungen zur Weitenänderung desselben vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Einrichtungen aus einer dem maulseitig
angeordneten Prallwerk (6) vorgelagerten Traverse (10) gebildet ist, die im wesentlichen
in vertikaler Richtung mittels eines außerhalb des Gehäuses (2) vorgesehenen Verstellantriebs
(14) bewegbar ist.
2. Prallbrecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse (10) maulseitig
mit Verschleißelementen (13) versehen ist.
3. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellantrieb
(14) durch mindestens einen Hydraulikzylinder gebildet ist.
4. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse
(10) sich im wesentlichen über die Breite des Rotors (4) erstreckt und zwischen Platten
(11,12) gehalten sowie geführt ist.
5. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende
der Traverse (10) bzw. der Verschleißelemente (13) in Betriebsstellung etwa auf das
gleiche Niveau wie die korrespondierende Kante (27) des nachgeschalteten Prallwerks
(6) eingestellt ist.
6. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende
der Traverse (10) bzw. der Verschleißelemente (13) in Betriebsstellung der korrespondierenden
Kante (27) des nachgeschalteten Prallwerks (6) in das Aufgabemaul (3) verengendem
Sinne geringfügig vorgelagert ist.
7. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere
Einrichtung zur Weitenänderung des Aufgabemauls (3) durch einen an sich bekannten,
mit dem der Traverse (10) nachgeschalteten Prallwerk (6) in dessen aufgabeseitigem
Bereich zusammenwirkenden Verstellantrieb (15) gebildet ist.
8. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch mindestens eine weitere
Einrichtung zur Weitenänderung des bzw. der Mahlräume (21,22), die durch den Verstellantrieb
(16,17) des bzw. der Prallwerke (6,7) gebildet ist.
9. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung
der Einrichtungen (10,15-17), jede für sich oder aber mehrere zusammen, durch externe
Parameter, wie z.B. Korngrößenänderung nach der Absiebung, Bandwaagen, Änderungen
der Stromaufnahme des Brecherantriebes oder dgl., herbeiführbar ist.
10. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellantrieb
(16,17) des bzw. der Prallwerke (6,7) durch mindestens einen Hydraulikzylinder gebildet
ist, dessen Kolbenstange (32) mit einer hydro-mechanisch wirkenden Klemmeinrichtung
(30) festsetzbar ist.
11. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung
(30) hydraulisch entriegelbar ist.
12. Prallbrecher nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder
(16,17) mit einer Meßsonde (31), insbesondere einem induktiven Wegaufnehmer ausgerüstet
ist, die mit einer elektrischen Meßeinrichtung verbunden ist.
13. Verfahren zum Einstellen des Spaltes zwischen dem bzw. den Prallwerken und den Schlagleisten
des Rotors sowie zur Betätigung der Einrichtungen nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß werksseitig eine Grundeinstellung des bzw. der
Spalte (a,b), bezogen auf ein vorgegebenes Endkorn eines vorgegebenen Materials vorgenommen
und diese Grundeinstellung einer Steuerung zugeführt wird, und daß diese Grundeinstellung
manuell oder automatisch im Betriebszustand einerseits bei Änderungen des Aufgabegutes,
Änderungen des Endkornes bzw. Verstopfungen im Aufgabemaul (3) und/oder in dem bzw.
den Mahlräumen (21,22) und andererseits bei sich einstellendem Verschleiß an den Schlagleisten
(5) sowie den Prallplatten (8,9) aufgrund externer Parameter veränderbar bzw. wiederherstellbar
ist, indem die Steuerung aufgrund der sich ändernden Parameter die notwendigen Verstellantriebe
(14-17), insbesondere unter Berücksichtigung der durch die Meßsonde (31) zur Verfügung
gestellten Meßwerte, betätigt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung die hydraulische
Entriegelung der Klemmeinrichtung (30) auslöst, die Sonde (31) die stufenlose Wegänderung
der Kolbenstange (32) erfaßt und über die Meßeinrichtung der Steuerung zuführt und
die Klemmeinrichtung (30) bei Stillstand des Zylinders (16,17) selbsttätig verriegelt
wird.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung
Einstellmittel, z.B. Potentiometer, beinhaltet, mittels derer manuell eine stufenlose
oder vorgegebene Zwischeneinstellung der Einrichtungen (10,15-17) durchgeführt wird.