[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von einseitiger Wellpappe
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung nach der FR-PS 1 467 195 ist es bekannt, beiderseits
der Leimauftragswalze Überdruckkammern vorzusehen, mittels derer die gewellte Papierbahn
bereichsweise an die zugehörige Riffelwalze angedrückt wird. Die Überdruckkammern
sind gegenüber der zugehörigen Riffelwalze direkt abzudichten. Hierbei wird der dosierte
Leimauftrag auf den ablaufenden Papierbahnkämmen beeinträchtigt.
[0003] Aus der DE-OS 34 37 190 ist es bekannt, die einen Ränder der beiderseits der Leimauftragswalze
ausgebildeten Druckkammern gegenüber der einen Riffelwalze bzw. der Anpreßwalze abzudichten.
Die anderen Ränder dieser Druckkammern sind gegenüber der Leimauftragswalze abgedichtet.
Die Leimauftragswalze ist mit Längsrillen versehen, die Umfangsteilung entspricht
der Zahnteilung der zugehörigen Riffelwalze. Der zu übertragende Leim wird auch von
den Rillentälern der Leimauftragswalze aufgenommen. Die Abdichtungen der Druckkammern
schleifen an den Rillenscheiteln. Sie entfernen den dort befindlichen Leim. Der dosierte
Leimübertrag wird durch die Abdichtungen der Druckkammern nicht wesentlich beeinträchtigt,
jedoch ist die Ausbildung von Längsrillen an der Leimauftragswalze und der synchrone
Lauf der Leimauftragswalze mit zugehöriger Riffelwalze aufwendig. Zudem werden Leimteilchen
bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit beim Leimübertrag auf die Riffelwalze abgeschleudert.
Ein dosierter Leimübertrag wird gestört.
[0004] Aus der DE-PS 29 35 677 ist bekannt, das Leimwerk von einer einzigen Druckkammer
zu umschließen, welche an eine Überdruckquelle angeschlossen ist. Die Ränder dieser
Druckkammer sind gegenüber der Anpreßwalze bzw. der die Papierbahn mit wellenden Riffelwalze
über Dichtelemente abgedichtet. Die die gewellte Bahn mitnehmende Riffelwalze ist
mit mehreren im Abstand von- einander angeordneten Ringnuten versehen. Über diese
Ringnuten wird die Innenseite der gewellten Bahn mit dem Außendruck in Verbindung
gesetzt. Die Bereiche der gewellten Bahn zwischen Leimauftragswalze und Riffelwalze
bzw. Anpreßwalze sind mit gleichem Druck beaufschlagt. Dies ist für die Güte des Leimauftrages
nachteilig. Es besteht beim Übertragungsvorgang des Leimes bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit
die Gefahr, daß eine große Zahl von Leimtröpfchen abgeschleudert werden. Zudem kann
bei Verwendung einer einzigen Druckkammer das Leimwerk nur über Zugangsöffnungen in
der Kammer gewartet werden. Die Wartungsarbeit ist umständlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung nach der DE-OS
34 37 190 so weiterzubilden, daß die Vorrichtung bei Aufrechterhaltung des dosierten
Leimübertrages vereinfacht, die Gefahr von Leimverschmutzungen vermindert, sowie ein
einfacher Zugang zum Leimwerk ermöglicht wird.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 oder 7.
[0007] Dadurch, daß die Druckkammern mit ihren Rändern nur gegenüber Flächen abgedichtet
sind, die keinen Leim auf die Riffelwalze übertragen, wird auf einfachere Weise die
dosierte Übertragung des Leims von der Leimauftragswalze auf die zugehörige Riffelwalze
erreicht. Bildet man in den beiden Druckkammern nach Anspruch 7 noch unterschiedliche
Drücke aus, wobei der größere Druck in der an die Anpreßwalze anschließenden Druckkammer
herrscht, kann zusätzlich der dosierte Leimübertrag verbessert und Leimverschmutzungen
durch Umherwirbeln der Leimteilchen vermieden werden.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer einseitigen Wellpappenmaschine;
- Fig. 2
- eine geänderte Ausführungsform gegenüber Fig. 1;
- Fig. 3
- eine weitere, geänderte Ausführungsform gegenüber Fig. 1;
- Fig 4
- ein Teilschnitt zur Erläuterung des Leimübertrages auf die gewellte Bahn.
[0010] Die schematisch in Fig. 1 dargestellte, einseitige Wellpappenmaschine 1 weist eine
erste Riffelwalze 2 und eine damit kämmende zweite Riffelwalze 3 auf. Die Riffelwalzen
2 , 3 sind in der angegebenen Pfeilrichtung angetrieben. Sie sind hohl ausgebildet,
um z. B. mit Dampf beheizt zu werden.
[0011] Zwischen den Riffelwalzen 2, 3 wird eine in der angegebenen Pfleilrichtung zulaufende
Papierbahn 4 gewellt. Die gewellte Bahn 5 überdeckt den etwa halben Umfangsbereich
der Riffelwalze 3.
[0012] Ein Leimwerk 6 weist eine Leimauftragswalze 7 auf, die in der angegebenen Pfeilrichtung
rotierbar ist. Sie wird gegen die gewellte Bahn 5 auf der Riffelwalze 3 angedrückt
und überträgt Leim 8 auf die Scheitel der gewellten Bahn 5.
[0013] Zum Beispiel übernimmt die Leimauftragswalze 7 Leim 8 aus einem Leimbehälter 9. Der
Boden 10 des Leimbehälters 9 weist eine Leimdosierwalze 11 auf, die in der angegebenen
Pfeilrichtung rotierbar ist. Über den Spalt zwischen der Leimauftragswalze 7 und der
Leimdosierwalze 11 wird die Stärke des Leimauftrages bestimmt. Ein Abstreifer 12 dichtet
die Leimdosierwalze 11 zum Boden 10 des Leimbehälters 9 hin ab. Zugleich wird hierdurch
Leim 8 von der Leimdosierwalze 7 abgestreift. Das Niveau des Leimes 8 muß mindestens
die Leimdosierwalze 11 übersteigen.
[0014] Das Leimwerk 6 bestehend aus der Leimauftragswalze 7, der Dosierwalze 11 und dem
Abstreifer 12 mit Boden 10, bildet für den Leimbehälter 9 eine Trennwand 14 für zwei
Druckkammern, nämlich die untere Druckkammer 16 und die obere Druckkammer 17. Die
Druckkammerwand 18 der Druckkammer 16 ist mit der Rückseite des Leimbehälters 9 verbunden.
Andererseits ist die Druckkammerwand 18 über eine Dichtung 19, gegenüber der Riffelwalze
2 abgedichtet. Die Druckkammer 16 ist über einen Anschluß 20 an eine nicht dargestellte
Überdruckquelle mit dem Druck P 2 angeschlossen. Vorzugsweise findet eine Luftdruckquelle
Verwendung.
[0015] Die Druckkammerwand 21 der Druckkammer 17 ist ebenfalls mit der Rückwand des Leimbehälters
9 fest verbunden. Andererseits ist die Druckkammerwand 21 über eine Dichtung 22 und
eine Dichtwalze 23 gegenüber einer Anpreßwalze 24 abgedichtet. Diese drückt eine in
der angegebenen Pfeilrichtung zulaufende glatte Papierbahn 25 gegen die mit Leim versehene
gewellte Bahn 5. Die entstehende einseitige Wellpappenbahn 26 läuft in der angegebenen
Pfeilrichtung aus der einseitigen Wellpappenmaschine 1 aus.
[0016] Die Druckkammerwand 21 ist ebenfalls mit einem Anschluß 27 versehen. An diesem ist
eine nicht dargestellte Überdruckquelle mit dem Überdruck P 1 angeschlossen. Vorzugsweise
findet eine Luftdruckquelle Verwendung.
[0017] Die Druckkammern 16, 17 üben Drücke P 1 bzw. P 2 auf die Andruckbereiche 28, 29 der
gewellten Bahn 5 aus. Dadurch wird die gewellte Bahn 5 auch bei höherer Arbeitsgeschwindigkeit
der einseitigen Wellpappenmaschine sicher an die Riffelwalze 3 angedrückt.
[0018] Damit ein noch besseres Andrücken der gewellten Bahn 5 an die Riffelwalze 3 erreicht
wird, ist die Riffelwalze 3 in Längsabständen mit nicht dargestellten Ringnuten versehen.
[0019] Mit diesen Ringnuten kann auch auf der der Leimauftragswalze 7 gegenüberliegenden
Seite ein Unterdruckkasten oder in die Ringnuten eingreifende Saugtüllen zusammenwirken.
Hierdurch wird ein Unterdruck und damit ein Sog über die Ringnuten auf die Unterseite
der gewellten Bahn 5 ausgeübt.
[0020] Die Drücke P 1 und P 2 können gleich oder unterschiedlich sein. Vorzugsweise ist
der Druck P 1 größer als der Druck P 2. Hierdurch wird ein Verspritzen von Leim beim
Leimübertrag verringert, was noch erläutert wird.
[0021] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist lediglich geändert, daß die Druckkammerwand
21 nicht an die Rückwand des Leimbehälters 9 angeschlossen ist, sondern über eine
Dichtung 30 gegenüber der Leimauftragswalze 7 abgedichtet ist.
Diese Dichtung 30 kann als Rinne zur Aufnahme und Ableitung des von der Leimauftragswalze
7 abgestreiften Leimes dienen.
[0022] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Druckkammerwand 18 bzw. 21 gegenüber
der Trennwand 14 abdichtend ausgebildet. Vorzugsweise ist die Druckkammerwand 18 über
eine Dichtung 31 gegenüber der Dosierwalze 11 abgedichtet. Die Abdichtungen 30, die
vorzugsweise als Dichtspalt ausgebildet ist, und die Abdichtung 31 sind dabei so angeordnet,
daß sie mit dem Scheitel der Leimauftragswalze 7 bzw. der Leimdosierwalze 11 zusammenarbeiten,
derart, daß das Leimwerk 6 in der angegebenen Pfeilrichtung getrennt von den Druckkammern
16 bzw. 17 verschiebbar ist. Die Druckkammern 16, 17 selbst können gleichfalls in
den angegebenen Pfeilrichtungen verschiebbar ausgebildet sein. Bei der Ausführung
nach Fig. 1 und 2 ist die Einheit aus Leimwerk 6 und Druckkammern 16, 17 nur zusammen
in der angegebenen Pfeilrichtung verschiebbar.
[0023] Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist die Einheit aus Leimwerk 6 und Druckkammer 16
zusammen in der angegebenen Pfeilrichtung verschiebbar.
[0024] Bei der Ausführung nach Fig. 3 kann das Leimwerk 6, sowie die Druckkammern 16, 17
unabhängig voneinander verschoben werden.
[0025] Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist die Riffelwalze 3 in der angegebenen Pfeilrichtung
angetrieben. Sie ist mit der gewellten Papierbahn 5 belegt.
[0026] Die gegen die Riffelwalze 3 angedrückte Leimauftragswalze 7 wird in der angegebenen
Pfeilrichtung mit Schlupf angetrieben. Die von der Leimauftragswalze 7 mitgenommene
Leimschicht 32 wird durch die ersten mit der gewellten Bahn 5 bedeckten Zähne der
Riffelwalze 3 eingedrückt und infolge des Schlupfs zusammengeschoben. Die Zähne der
Riffelwalze 3 schließen dabei mit der Leimauftragswalze 7 Längskammern mit dem Überdruck
P 2 ein. Im Auslauf bilden sich zwischen den Zähnen der Riffelwalze 3 und der Leimauftragswalze
7 Leimbrücken 33, die schließlich unter Wirkung des höheren Druckes P 1 gegenüber
dem Druck P 2 zerreißen. Infolge des durch die Druckunterschiede bedingten Eindrückens
der Brücken 33 tritt eine verringerte Anzahl von abgeschleuderten Leimtropfen 34 auf.
[0027] Die unterschiedlichen Drücke P 1, P 2 in den Kammern 16, 17 können auch dadurch eingestellt
werden, daß eine Druckquelle über einstellbare Drosselventile mit den Anschlüssen
20 bzw. 27 der Kammern 16, 17 verbunden ist.
1. Vorrichtung zur Herstellung von einseitiger Wellpappe mit zwei Riffelwalzen, die eine
Papierbahn wellen, einem Leimwerk zum Auftragen von Leim auf die gewellte Papierbahn,
welches eine mit einer Riffelwalze zusammenarbeitenden Leimauftrags-walze, ein Leimdosierelement
und einen Leimbehälter ein-schließt, einer Anpreßwalze, welche eine Deckbahn gegen
die beleimte, gewellte Papierbahn andrückt, zwei Kammern, die beiderseits der Leimauftragswalze
ausgebildet und mit ihren einen Rändern gegenüber der einen Riffelwalze bzw. der Anpreß-walze
abgedichtet und mit ihren anderen Rändern gegenüber dem Leimwerk abgedichtet sind,
Anschlüssen für Überdruckquellen, um mittels Überdruck die gewellte Bahn an die Riffelwalze
anzudrücken, dadurch gekennzeichnet, daß beide gegenüber dem Leimwerk abdichtenden Ränder der Druckkammern (16, 17) mit
Flächen des Leimwerkes (6) zusammenarbeiten, die keinen Leim der Riffelwalze (3) zuführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder beider Druckkammern (16, 17) mit der Rückwand des Leimbehälters (9)
dicht verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der einen Druckkammer (16) mit der Rückwand des Leimbehälters (9) dicht
verbunden ist, während der Rand der anderen Druckkammer (17) über eine Dichtung (30)
gegenüber der von der Leimübertragungsstelle weglaufenden Fläche der Leimauftragswalze
(7) abgedichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Leimauftragswalze (7) in Berührung stehende Dichtung (30) zur Aufnahme
und Ableitung von Leim rinnenförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der einen Druckkammmer (16) gegenüber der Unterseite der Dosierwalze
(11) über eine Dichtung (31) abgedichtet ist und daß das Leimwerk (6) getrennt von
den Druckkammern (16, 17) ein- und ausschiebbar angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leimwerk (6) und die Druckkammern (16, 17) als Einheit aus- und einschiebbar
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Anpreßwalze (1) anschließende Druckkammer (17) einen höheren Druck
P 1 aufweist, als die andere Druckkammer (16) mit dem Druck P 2.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Leimauftragswalze (7) zusammenarbeitende Riffelwalze (3) beabstandete
Ringnuten aufweist.