[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Ausführungen über solche Becken aber auch weiterführende Literatur findet sich im
Aufsatz "Einsatz und Erfahrungen mit Reinigungseinrichtungen für Regenbecken" aus
der Zeitschrift "Wasser und Boden" 11/1979, Seite 320 bis 323. Sie haben Abwasser/Regenwasser
nach einem Regen zu speichern. Dieses ungereinigte Abwasser wird nach dem Regen langsam
dosiert der Kläranlage zur mechanischen und biologischen Behandlung zugeführt. Im
Regelfalle entleert man diese Becken mit derselben Menge wie der Trockenwetterabfluß
in der Kanalisation beträgt, weil die Kläranlagen so ausgelegt sind, daß der 2-fache
Trockenwetterabfluß gereinigt werden kann. Ohne diese Speicher würden sonst bereits
bei jedem mittleren Regen die Überlaufbauwerke/-schwellen zu den Vorflutern ansprechen
und die Gewässer mit dem noch stark verschmutzten Abwasser verunreinigen. Die Regenrückhaltebecken
speichern das Wasser größenordungsmäßig einige Stunden, bzw. bei lang anhaltendem
Regen einige Tage. Sie dienen nicht zur Klärung des Wassers. Mit dem Regenwasser kommt
auch viel Schmutzfracht, insbesondere dann, wenn es mehrere Wochen nicht regnet, setzen
sich in den Kanalisationsrohren sehr viel Feststoffe ab und diese werden dann in den
Regenbecken aufgefangen. Soweit diese leichter als Wasser sind, lagern sie sich natürlich
nicht ab. Andere Stoffe sinken jedoch auf die Beckensohle, wie z.B. der mineralische
Anteil Erde und Sand. Ablagerungen von 20-30 cm Höhe ergeben sich sehr oft. Die Sinkgeschwindigkeiten
liegen im Dezi-Minutenbereich, z.B. bei 20 Minuten. Würde man gestatten, daß das Wasser
sich aufgrund der Schwerkraft im Rückhaltebecken selbst reinigt oder teilweise reinigt,
dann müßte man später die sedimentierten Bestandteile räumen. Liegt das Sediment einige
Zeit, dann wird es allmählich fest und hart. Selbst wenn man in der Lage ist, das
Sediment zu räumen, dann wird die Schmutzfracht des Wassers am zeitlichen Ende immer
größer. Für alles was nachgeschaltet ist, wäre es jedoch am besten, wenn gleichmäßig
verunreinigtes Wasser anfallen würde.
[0003] Bekannt ist eine Vorrichtung gemäß der DE-OS 37 00 055. Dort wird ein Strahlreiniger
zum Reinigen eines Regenbeckens verwendet. Das Ziel eines solchen Strahlreinigers
ist, unter anderem das Verhindern des Absetzens der Schmutzfracht. Für einen weitreichenden
gebündelten Strahl benötigt man einen hohen apparativen Aufwand. Es wird hier einer
verhältnismäßig kleinen Menge von Wasser ein hoher Impuls verliehen. Geht man von
einem Regenrückhaltebecken von z.B. 30 m Länge und 6 m Breite aus, dann benötigt man
zwei solcher Strahllüfter, die 15 bis 18 kW Strom verbrauchen. Dabei ist der Stromverbrauch
nur eine, die Wirtschaftlichkeit beeinflussende Größe. Eine auf die Dauer wesentlich
wichtigere Größe ist die immer anfallende Grundgebühr für die Bereitstellung der Energie.
Bei 15 kW Anschlußwert sind die jährlichen Vorhaltekosten (Grundpreis 12 Monate mal
DM 325,00 monatlich) insgesamt DM 3900,00. Hinzu kommt der Stromkostenverbrauch (bei
800 Betriebsstunden pro Jahr und 30 Pfennig pro kW/Stunde) von DM 3600,00 jährlich.
Die Gesamtkosten pro Jahr sind demnach DM 7500,00.
[0004] Es gibt aber auch Rührwerke als Tauchmotor-Rührwerke, wie sie z.B. die Firma Flygt
herstellt. Solche Rührwerke sind z.B. im Prospekt Flygt Tauchmotor-Rührwerke beschrieben
und haben beispielsweise die Artikelnummern 4350, 4400, 4440, 4450 / 4451 und so weiter.
Sie haben Umwälzleistungen von 0,08 m³/Sek. über 0,15 bis zu 0,68 m³/Sek. In der gleichen
Reihenfolge ist ihre Nennleistung 1 kW, 2 kW, 5 kW, 5,9 kW und 7,4 kW und die Propellerdrehzahlen
betragen in dieser Reihenfolge je Minute jeweils 1.330, 935 und 1.400 sowie 249 bis
604.
[0005] Verwendet man solche Rührwerke in Regenrückhaltebecken, dann benötigt man für das
oben erwähnte Becken von 30 m x 6 m jeweils drei Rührwerke zu jeweils 2 kW. Die Stromvorhaltekosten
sind in diesem Fall je Jahr DM 1.560,00 (Grundpreis 12 Monate x DM 130,00 monatlich)
und der Stromverbrauch unter den oben angegebenen Bedingungen ist dann DM 1.440,00
jährlich. Die Gesamtkosten pro Jahr belaufen sich auf DM 3.000,00.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, für Regenrückhaltebecken eine Lösung anzugeben, bei
der ganz wesentlich weniger Kilowatt benötigt werden. Zum Beispiel soll beim oben
erwähnten Becken es möglich werden, mit der halben Kilowattleistung auszukommen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die aus dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
ersichtlichen Merkmale gelöst. Es reicht jetzt aus, ein Rührwerk mit 2 kW Motornennleistung
zu verwenden. Natürlich könnte man auch zwei in der Propellerdrehzahl heruntergesetzte
Rührwerke verwenden, z.B. mit einer Drehzahl von 935 Umdrehungen je Minute und 2 x
0,9 kW Motornennleistung.
[0008] Die Ersparnis pro Jahr bei den obigen Ausführungsbeispielen wäre dann DM 4.500,00
pro Jahr.
[0009] Ist die bauliche Gestaltung so, daß man das Rührwerk sich um 360° drehen lassen kann,
dann wird die Einsparung auf die Größe des Beckens bezogen noch wesentlich größer.
Je nach baulicher Gegebenheit beträgt die Einsparung die Hälfte bis ein Viertel gegenüber
den seitherigen als kostengünstig betrachteten Rührwerk-Lösungen.
[0010] Es werden nunmehr bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben. In der Zeichung zeigen:
- Fig. 1
- Einen Querschnitt durch den Randbereich eines Regenrückhaltebeckens mit einem Rührwerk,
- Fig. 2
- eine Ansicht gemäß Pfeil 2 in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht ähnlich Fig. 1, jedoch mit einem anderen Rührwerkstyp
- Fig. 4
- die Draufsicht auf ein länglich rechteckiges Regenüberlaufbecken mit zwei Rührwerken,
- Fig. 5
- die Draufsicht auf ein quadratisches Becken mit zwei Rührwerken,
- Fig. 6
- die Draufsicht auf ein kreisrundes Becken mit einem Rührwerk
- Fig. 7
- die schematische Draufsicht auf einen Schleifringläufer zur Stromversorgung des Motors
eines Rührwerks,
- Fig. 8
- die Draufsicht auf ein Becken mit vier Rührwerken,
- Fig. 9
- die Seitenansicht einer Schwenkvorrichtung,
- Fig. 10
- eine Ansicht von Fig. 9 gemäß dem Pfeil 10.
[0011] Gemäß Fig. 1 hat ein Regenüberlaufbecken einen Boden 11 und Seitenwände 12. Das Regenüberlaufbecken
13 ist bis zu einem Spiegel 14 mit Wasser 16 gefüllt, das in einer solchen Weise umgewälzt
wird, daß in ihm vorhandene Schmutzfracht nicht auf den Boden 11 absinkt. Diese Schmutzfracht
besteht zum größten Teil aus mineralischem Bestandteil, wie von Erde oder Gestein
herrührend, aber auch aus organischen Bestandteilen, wie z.B. Blättern von Pflanzen,
Stengelteilen, Papier und so weiter. Eine mittlere Sinkgeschwindigkeit liegt größenordungsmäßig
unter einer Stunde, z.B. im Bereich von 20 Minuten. Ein Rührwerk 17 hat einen Propeller
18, der einen Außendurchmesser von beispielsweise 220 mm hat und drei Rührflügel 19
aufweist. Diese werden von einem Tauchmotor 21 angetrieben, der ein Elektromotor ist,
und der über ein Kabel 20 mit Strom versorgt wird. Der Tauchmotor 21 wird von einem
Traggestell 23 gefaßt, dessen Muffe 24 drehfest mit einer senkrecht stehenden Schwenkstange
26 verbunden ist. Diese Schwenkstange ist starr, sowohl im Hinblick auf die Reaktionskraft,
welche dann entsteht, wenn der Propeller 18 läuft und die in Fig. 1 horizontal nach
links gerichtet ist, als auch in Bezug auf eine noch zu besprechende Schwenkkraft.
Das untere Ende der Schwenkstange 26 sitzt in einem Drehlager 27, das am Boden 11
befestigt ist. Es ist dies das eine Lager, um das die Schwenkstange 26 mit ihrer geometrischen
Längsachse 28 geschwenkt werden kann. Das Drehlager 27 hat einen solchen Abstand von
der Wand 12, daß die Spitzen der Blätter 19 niemals die Wand 12 berühren,d.h. im Ausführungsbeispiel
ein Mindestabstand von etwa 20 cm. Senkrecht oberhalb des Drehlagers 27 ist ein weiteres
Drehlager 29 vorgesehen, das vom oberen Endbereich der Schwenkstange 26 schwenkbar
durchquert wird. Das Drehlager 29 seinerseits ist an einem Arm 31 befestigt, der nach
innen zu horizontal vorkragt und der mit seinem gemäß Fig. 1 linken Ende oberhalb
des Spiegels 14 auf nicht dargestellte Weise an der Wand 12 befestigt ist. Der Arm
31 trägt ein witterungsdichtes Gehäuse 32, das mit Füßen 33 auf ihm starr befestigt
ist. In das Gehäuse 32 hinein ragt der obere Endbereich der Schwenkstange 26. Dort
ist ein Antrieb 34 dargestellt, der die Schwenkstange 26 in der hier nicht dargestellten
Draufsicht gemäß dem Doppelpfeil 35 automatisch von seiner linken Endlage in seine
rechte Endlage bewegt, so daß in Fig. 1 der Propeller 18 einmal von der Zeichenebene
von Fig. 1 weg und einmal aus der Zeichenebene von Fig. 1 herausrührt. Im Idealfall
bei geradliniger Wand 12 ist dieser Winkel 2 x 90°. In ebenfalls verwendbaren Fällen
ist der Schwenkwinkel 160° und dieser Winkel wird einige Male pro 10 Minuten durchlaufen,
z.B. eins bis fünf Mal, insbesondere zwei bis vier Mal.
[0012] Gemäß Fig. 3 ist wiederum die Wand 12 vorgesehen. Der Boden 34 fällt hier aber im
Gegensatz zum ebenen Boden 11 schräg nach innen zu. In diesem Fall ist eine weitauskragende
Konsole 36 starr an der Wand 12 befestigt und auf der rechten, oberen Oberseite der
Konsole 36 steht ein Teller 37, der die Schwenkstange 26 faßt und auch trägt. Im senkrecht
übereinanderliegenden Bereich durchquert eine Achse 38 sowohl den Randbereich des
Tellers 37, als auch den der Konsole 36, so daß der Teller 37 senkrecht zur Zeichnungsebene
von Fig. 3 um diese Achse 38 geschwenkt werden kann. Der Teller 37 faßt und trägt
die Schwenkstange 26 in ihrem unteren Endbereich. Das hier verwendete Rührwerk 39
hat ebenfalls - nicht dargestellte - Propeller, die von einem Leitring 41 umgeben
werden. Die Propeller werden von einem Tauchmotor 41 angetrieben, der durch ein Traggestell
31 an einer Muffe 42 befestigt ist, in der drehstarr der untere Endbereich der Schwenkstange
26 steckt. Auch hier ist der Abstand der Schwenkstange 26 so groß, daß bei keinem
Verschwenkwinkel der Leitring 41 an der Wand 12 anstößt.
[0013] Die Bauelemente, die hier beschrieben und verwendet werden, unterscheiden sich teilweise
überhaupt nicht vom Stand der Technik. Dies ist beabsichtigt, da die erfindungsgemäße
Vorrichtung und die erfindungsgemäße Wirkung unter Verwendung möglichst vieler bekannter
Teile erreicht werden soll, da dies die gewerbliche Anwendbarkeit sehr fördert und
das Personal nicht grundsätzlich umlernen muß. Bei beiden Ausführungsbeispielen sind
die Rührwerke sehr tief angebracht.
[0014] Gemäß Fig. 4 hat das Regenüberlaufbecken 13 eine Länge von 40 m und eine Breite von
10 m. An der Wand 12 sind zwei Rührwerke 43, 44 vorgesehen, die jeweils 2 kW aufnehmen.
Um die geometrischen Hochachsen 46, 47 sind diese nach rechts und links schwenkbar
und zwar unter einem Winkel von 160°, so daß z.B. für das Rührwerk 43 im einen Extremfall
sich eine Hauptrührrichtung 48 und das andere Mal eine Hauptrührrichtung 49 einstellt.
Trotzdem diese Richtungen nicht um 180° einander gegenüberliegen, bleibt auch das
an der Wand 12 anliegende Wasservolumen aufgewirbelt, weil sich trotzdem die Strömung
an die Wand 12 anlegt. Man kommt also mit Schwenkvorrichtungen aus, die keine 180°
schwenken und man kann damit auf Schwenkvorrichtungen zurückgreifen, die ohne die
Verwendung von elektrischen Kontakten umsteuerbar sind, denn elektrische Kontakte
können bei dieser Art Betrieb auf die Dauer ein Problem darstellen. Da die Rührwerke
43, 44 voneinander den halben Wandlängenabstand von 40 m haben, und von der Querwand
jeweils ein Viertel dieses Abstands (10 m) hat man eine gleiche Verteilung der Wirkung.
[0015] Die Schwenkbewegung der Rührwerke 43, 44 ist nicht synchronisiert, so daß statistisch
gesehen, die Rührwerke 43, 44 manchmal gegeneinander und manchmal im gleichen Sinn
strömen. Dies sorgt für genügende Verwirbelung der suspendierten Stoffe. Es ist jedoch
darauf zu achten, daß kein wesentlicher Anteil der Energie über zu lange Zeit hinweg
einen Kaffeetasseneffekt mit sich bringt, denn wenn das Wasser 16 einen zu hohen Anteil
horizontal kreisender Energie aufweist, dann geht dies von der Verwirbelungsenergie
ab, denn horizontal kreisendes Wasser hat ja keine nach oben gerichtete Komponente
und verursacht lediglich, daß die Schmutzfracht nicht mehr in den Randbereichen des
Beckens sedimentiert. Dies gilt noch mehr für eine quadratische Anordnung gemäß Fig.
5 und am allermeisten für eine kreisrunde Anordnung nach Fig. 6.
[0016] Gemäß Fig. 5 wird um eine gemeinsame geometrische Hochachse 55 ein Tandem-Rührwerk
51 an einer gemeinsamen weiters nicht dargestellten Schwenkstange 26 geschwenkt, die
oben an einer nicht dargestellten Brücke schwenkbar gelagert ist. In der Stellung
von Fig. 5 strömt das obere Rührwerk 52 nach oben und das untere Rührwerk 53 nach
unten. In der Praxis rühren sie natürlich nach vorne und nach hinten. Der Schwenkwinkel
ist auch hier keine 180°. Es entsteht zwischen den Winkeln jedoch keine Totzone wegen
der Strömungsverhalten. Weil das Tandem-Rührwerk 51 einmal nach links und einmal nach
rechts schwenkt, entsteht kein Kaffeetasseneffekt. Es ist darauf zu achten, daß die
Rührwerke 52, 53 voneinander einen genügenden Abstand von z.B. 2 m haben, so daß das
eine Rührwerk dem anderen keine zuströmende Flüssigkeit wegnimmt. Da die Rührwerke
43, 44 gemäß Fig. 4 nahe an der Wand 12 angeordnet sind, kann die Konsole 31 kurz
sein und die Strömung kann sich gegebenenfalls besser an die Wand 12 anlegen.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 hat das Becken eine kreisrunde Wand 54. Radial
in das Becken hinein und oberhalb des Spiegels ragt eine an sich bekannte Brücke 56.
Unter anderem dient sie dazu, den oberen Endbereich einer Rotationsstange 57 drehbar
zu lagern, so daß beliebig viele Volldrehungen möglich sind. Sie trägt außerdem ein
nicht dargestelltes Getriebe samt Motor, die die Rotationsstange 57 drehen. Während
die seitherigen Schwenkbewegungen der Rührwerke ohne weiteres die Stromversorgung
der Tauchmotore mit elektrischer Energie zulassen, weil das Zuführungskabel eine Verdrillung
um 160°, oder um 180°, ja sogar z.B. um 4 x 360° zuläßt, muß hier der Strom über eine
Schleifringanordnung 58 gemäß Fig. 7 gewährleistet sein. Diese ist in einem Kasten
59, der gegebenenfalls explosionssicher ausgeführt ist, ein Schleifer 61 und ein Schleifer
62 vorgesehen, der ortsfest ist und von denen der eine Null Potential und der andere
220 V führt. Ein nicht dargestelltes Kabel ist zweiadrig an die Schleifer 61, 62 angeschlossen.
Auf der Rotationsstange 57 sitzt eine horizontale, mit ihr drehfest verbundene Scheibe
63, die eine innere, durchgehende, kreisförmige Leiterbahn 64 und eine konzentrische
äußere durchgehende Leiterbahn 66 trägt, wobei der Schleifer 61 mit seinem inneren
Ende auf die Leiterbahn 64 und der Schleifer 62 mit seinem inneren Ende auf die Leiterbahn
66 drückt. Die Leiterbahnen 64, 66 haben also immer das zugehörige elektrische Potential.
In der Rotationsstange 57 befindet sich ein zumindest zweiadriges Kabel 67, welches
den Tauchmotor des Rührwerks 68 mit Strom versorgt. Die Adern des Kabels sind einmal
mit einem elektrischen Anschlußpunkt 69 und das andere Mal mit einem elektrischen
Anschlußpunkt 71 verbunden, so daß das Rührwerk 68 dauernd laufen kann und zumindest
einem Weg 72 von 360° überstreicht. Selbst bei dieser kontinuierlich drehbaren Schleifringlösung
empfiehlt es sich, die Drehrichtung für die Rotationsstange 57 gelegentlich umzusteuern,
damit insbesondere bei kreisrunden Becken der Kaffeetasseneffekt nicht eintritt, es
seidenn der Kaffeetasseneffekt sei erwünscht. In Fällen, in denen das Rührwerk 68
mit Drehstrom angetrieben wird benötigt man ein dreiadriges Kabel und drei Schleifringe.
[0018] In den allermeisten Fällen sind die Regenüberlaufbecken länglich rechteckig, gegebenenfalls
auch L-förmig oder haben andere unregelmäßige Formen, weil sie ja häufig in irgendwelche
Grundstückslücken oder Bauwerkslücken passen müssen. Wenn Fig. 8 ein quadratisches
Becken zeigt, dann ist dies nur beispielsweise. Hier hat man vier Rührwerke 73, 74,
76, 77, symbolisch mit einem dreiflüglichen Rührwerk dargestellt und die Pfeile geben
hier die augenblicklichen, zufälligen Rührrichtungen an. Es ist hier darauf geachtet
worden, daß sich die Wirkungskreise 78, 79, 81, 82 überschneiden und bis in die Ecken
des Beckens reichen. Auch sehr große Becken bleiben hier aufgewirbelt. Solche Becken
83 befinden sich sehr häufig unter der Erde, z.B. unter einem anderen Bauwerk, das
seinerseits gut fundamentiert sein muß. Das Becken 83 kann somit das Fundament eines
anderen Bauwerks sein. Hier sind dann häufig senkrecht stehende Stützsäulen 84 vom
Boden des Beckens zur geschlossenen Decke des Beckens vorgesehen, wobei es in Extremfällen
sogar so sein kann, daß im Sechs-Meter-Raster eine Stützsäule 84 steht. Hier ist es
insbesondere von Vorteil, die Schwebeteile am Absinken zu hindern. Auch wenn nur wenige
Stützsäulen 84 vorhanden sind, würde dies die Bodenreinigung erschweren. Da die Erfindung
mit niedrigen Energiekosten tote Zonen vermeiden kann, ist es in solchen Fällen besser
möglich, solch große Beckengeometrien zu bauen und technisch und wirtschaftlich optimal
zu reinigen.
[0019] Fig. 9 und 10 zeigt, wie man Schwenkwinkel nahe 180° verwirklichen kann ohne mit
elektrischen Kontakten umschalten zu müssen. Ein Elektromotor 68 ist an einer geeigneten
Stelle 87 ortsfest vorgesehen und hat ein Reduktionsgetriebe 88. Dieses hat eine beständig
umlaufende Abtriebswelle 89. Auf dieser sitzt eine Kurbel 91, die in ihrem Endbereich
einen vom Reduktionsgetriebe 88 abstehenden Zapfen 92 aufweist. Mit diesem Zapfen
92 ist eine Koppel 93 drehbar verbunden, die auf Zug und Druck belastbar ist. Sie
ist unterteilt und hat in ihrem Mittenbereich zwei Schraubinnengewinde 94, 96, die
Gewindesachlöcher haben. In diese hinein ist mit seinen Endbereichen ein Schraubenschaft
97 gedreht, der auf seinen beiden Hälften ein Gewinde entgegengesetzter Steigung hat.
Je nach Drehrichtung des sichtbaren Schraubschafts 97 bewegen sich damit die Schraubinnengewinde
94, 96 voneinander weg oder aufeinander zu, so daß die Koppel 93 kürzer oder länger
wird. Der gemäß Fig. 9 rechte Endbereich der Koppel 93 wird von einem Zapfen 98 einer
Kurbel 99 durchquert, die drehstarr mit der Schwenkstange 26 verbunden ist. Infolge
der aus Fig. 10 ersichtlichen Konfiguration gelangt relativ zur Schwenkstange 26 der
Zapfen 98 niemals in die drei-Uhr-Lage und auch niemals in die neun-Uhr-Lage. Vielmehr
hört die Schwenkbewegung vor dieser Lage auf, so daß man niemals in einen Punkt gelangt,
der hinsichtlich des Zapfens 92 und auch der Koppel 93 ein Totpunkt wäre. Die beiden
anderen Endlagen der Zapfen 92 und 98 sind mit gestrichelten Bezugszeichen angegeben.
Man erhält so einen Schwenkwinkel von beispielsweise 160°. Je nach geometrischer Zuordnung
der in Fig. 9 und 10 gezeigten Komponenten kann auch entgegen der Darstellungsweise
von Fig. 4 unsymmetrisch gerührt werden. Zum Beispiel kann die Hauptrührrichtung 48
näher an der Wand und Hauptrührrichtung 49 ferner von der Wand 12 sein. Bevorzugt
werden die Rührwerke bodennah angeordnet, denn am Boden drohen die Feststoffe am ehesten
sich niederzuschlagen.
[0020] Die Schwenkvorrichtung läuft immer auch dann, wenn das Rührwerk läuft. Dies bedeutet
aber nicht, daß sowohl Schwenkvorrichtung als auch Rührwerk über viele Tage hinweg
läuft. Vielmehr kann man - z.B. schwimmergesteuert - beide nur eine bestimmte Zeit
einschalten, z.B. dann, wenn das Regenüberlaufbecken langsam voll wird, wenn das Regenüberlaufbecken
einen bestimmten niederen Pegel erreicht oder wenn standortbedingt nur sehr langsam
absinkendes Material vorhanden ist.
[0021] Die oben beschriebene Technik kann außer in Regenüberlaufbecken auch in Becken ähnlicher
Aufgabenstellung, wie Regenrückhaltebecken, Fangbecken, Durchlaufbecken und auch z.B.
in Schlammbehältern auf Kläranlagen eingesetzt werden.
1. Vorrichtung zur Verhinderung von Ablagerungen in einem Regenüberlaufbecken mittels
mindestens einem in das gefüllte Regenüberlaufbecken eintauchbaren Rührwerks, das
an einer senkrechten Stangenvorrichtung zumindest drehstarr befestigt ist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Es ist eine Schwenkvorrichtung vorgesehen, die in Schwenkwirkungsverbindung mit
dem Rührwerk steht und die zumindest hin- und hergehend das Rührwerk um zumindest
120° schwenkt.
b) Die Schwenkvorrichtung arbeitet während ihrer Einschaltzeit kontinuierlich und
automatisch.
c) Das Rührwerk hat erheblich weniger Leistung als 30 W/m².
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk bei Rechteckbecken
an einem Längsrand angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren an einem langen
Längsrad, der länger als die Wurfweite eines Rührwerks ist, angeordneten Rührwerken
die Rührwerke in ihrer Schwenkbewegungsperiode unterschiedlich sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden zueinander
parallelen Längsrändern Rührwerke angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk in einem zumindest
etwa quadratischen Becken angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk in einem runden,
vorzugsweise kreisrunden Becken zumindest in dessen Mittenbereich angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Beckens zum
Rührwerk hin abfällt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei hin- und hergehender
Bewegung der Schwenkwinkel plus dem Strömungsaustrittswinkel an 180° heranreichen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest etwa parallel
zum Längsrad rührenden Rührwerk die Mittenachse des Rührwerks einen größeren Abstand
vom Längsrad hat als der halbe Propellerkreis-Durchmesser.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem den Propeller umgebenden
Strahl-Leitring dieser immer vom Längsrad einen Abstand hat.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch geeignete Parameter
wie Geometrie des Beckens, Strömungsgeschwindigkeit, Impuls der Flüssigkeit, Strahlaustrittswinkel
usw. sich die Strömung an einer Wand anlegt, auch wenn das Rührwerk nicht parallel
zur Wand bläst.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk tief unten im
Becken angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk fortwährend
um die Stangenvorrichtung rotiert.
14. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk um die Stangenvorrichtung
eine zeitlang in die eine Richtung und dann eine zeitlang in die andere Richtung schwenkt,
wobei die Winkelbeträge in der einen und anderen Richtung zumindest annähernd gleich
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Rührwerke
vorgesehen sind, die an der gleichen Stangenvorrichtung schwenkbar sind und daß die
Rührwerke in unterschiedliche Richtungen blasen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Rührwerke um
mindestens etwa 180° gegeneinander versetzt sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel

ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk elektrisch über
ein Kabel angetrieben ist, das entsprechend dem Schwenkwinkel vordrillbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk elektrisch
über eine 360°-Schleifringvorrichtung mit Strom versorgt wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifringvorrichtung
offen in einem wettergeschützten Raum sitzt, und zwar oberhalb des Flüssigkeitsspiegels.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifringvorrichtung
wasserdicht und explosionsgeschützt zumindest teilweise unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
sitzt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung die
Stangenvorrichtung schwenkt.
23. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange zumindest im wesentlichen
im Betrieb unschwenkbar ist und die Schwenkvorrichtung zwischen Stange und Rührwerk
angreift.
24. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Teil-Schwenkvorrichtung
zwischen Stangenvorrichtung und Rührwerk angeordnet ist und eine zweite Teil-Schwenkvorrichtung
zwischen Stangenvorrichtung und Becken angreift und jede Teil-Schwenkvorrichtung einen
Teil zum gesamten Schwenkwinkel beiträgt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk über Hydraulikmotore
und Hydraulikleitungen angetrieben wird und ein die Hydraulik antreibender Elektromotor
samt der zugehörigen hydraulischen Antriebspumpe an einem nicht fortwährend sich drehenden
Ort vorgesehen ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Ort die Stangenvorrichtung
ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Ort das Regenüberlaufbecken
ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Ort zumindest im wesentlichen
oberhalb des Flüssigkeitsspiegels ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk weniger als
10 KW hat.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk weniger als
6 KW hat.
31. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk 5 KW ± 40 %
hat.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk 2 KW ± 40 %
hat.
33. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regenüberlaufbecken kreisrund
ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regenüberlaufbecken quadratisch
ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regenüberlaufbecken länglich
rechteckig ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 33-35, dadurch gekennzeichnet, daß das Regenüberlaufbecken
unterirdisch angeordnet ist.
37. Vorrichtung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß im Regenüberlaufbecken zahlreiche
seine Decke tragenden Stützen vorgesehen sind.
38. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regenüberlaufbecken unregelmäßige
Form hat.
39. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung (33)
wenigstens folgende Baugruppen umfaßt:
- einen Antriebsmotor (35),
- ein Untersetzungsgetriebe (36),
- eine Kurbelschwinge (37) mit einer an den Ausgang des Getriebes (36) gekuppelten
Kurbel (41), einer mit der Kurbel (41) verbundenen Koppel (42) und einer mit der Koppel
(42) verbundenen, an das Rohr (19) gekuppelten Schwinge (43).
40. Vorrichtung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktion der Schwinge
durch eine von der Koppel (42) rotierbaren Schwenkscheibe (43) übernommen ist.
41. Vorrichtung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Koppel (42)
- gegebenenfalls mit Hilfe von Verschraubungen (45) - einstellbar ist.
42. Vorrichtung nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe der Länge der
Koppel (42) der Schwenkbereich (25, 26) des Rohrs (19) einstellbar ist.
43. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 39 bis 42, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung
mindestens mittelbar (33) an der Innenwand (16) des Regenüberlaufbeckens befestigt
ist.
44. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei in Ecken angeordneten
Rührwerken der Schwenkwinkel der Eckengeometrie angepaßt ist, z.B. bei rechteckigen
Becken 60 - 90° beträgt.
45. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk eine Leistung
erheblich weniger als 20 W/m² hat.
46. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk eine Leistung
erheblich weniger als 10 W/m² hat.