[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden von Lebensmittelsträngen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Bisher wird Fleisch, beispielsweise Schnitzel, Rouladen, Koteletts oder dergleichen,
zumeist von Hand geschnitten, wobei die Schnitte so gelegt werden, daß Portionen mit
zumindest annähernd einheitlichem Gewicht entstehen.
[0003] Die US-A-4,356,205 zeigt und beschreibt ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 2, bei dem Fleischstränge
in einer offenen, geneigten Rinne durch ein Schuborgan, beispielsweise ein Gewicht,
gegen eine Anschlagplatte vorgeschoben werden. Vor der Anschlagplatte werden die Fleischstränge
in Radialrichtung von Backen erfaßt, auf einen einheitlichen Querschnitt gebracht
und geschnitten.
[0004] Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem der Fleischstrang zunächst bei einer Temperatur
von etwa -2 bis -4°C gefroren und anschließend in einer geeigneten Formpresse auf
eine einheitliche Querschnittsform gepreßt wird, Das leicht angefrorene Fleisch behält
auch nach der Entnahme aus der Presse die einheitliche Querschnittsform bei und kann
dann mit Hilfe einer Aufschnittmaschine oder eines Slicers in einheitliche Portionen
geschnitten werden. Dieses Verfahren ist jedoch relativ umständlich und zeitraubend
und erfordert bei einer Fließbandproduktion in Großbetrieben den Einsatz von zumindest
zwei Arbeitskräften, von denen eine die Formpresse und der andere die Aufschnittmaschine
bedient.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres und rationelleres Verfahren
zum Schneiden von Fleischsträngen oder sonstigen Lebensmittelsträngen zu schaffen,
das dennoch eine genaue Einhaltung des gewünschten Gewichts gestattet. Ein weiteres
Ziel der Erfindung ist es, eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
zu schaffen.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus Patentanspruch 1 sowie
den Vorrichtungsansprüchen.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Strang in der Formpresse und bei geschlossener
Form mit Hilfe eines axial in die Form einführbaren Kolbens mit einem vorbestimmten
Druck gegen ein am gegenüberliegenden Strangende angeordnete Auschlagfläche angedrückt,
so daß der Fleischstrang auf ein minimales Volumen verdichtet wird. Anschließend wird
das Messer in eine Wartestellung bewegt, in der es den Fleischstrang freigibt, und
der Strang wird mit Hilfe des Kolbens um einen bestimmten Betrag vorgerückt, und das
überstehende Strangende wird mit dem Messer abgeschnitten. Nach dem Schnitt wird das
Messer wieder in der Wartestellung angehalten, und der Strang wird erneut vorgerückt,
so daß die nächste Scheibe abgeschnitten werden kann. Diese Vorgänge werden periodisch
wiederholt, bis der gesamte Strang aufgeschnitten ist. Während des gesamten Vorgangs
behält der in der Formpresse und zwischen dem Kolben und dem Mesesr eingeschlossene
Strang seine kompakte Gestalt, so daß der einheitliche Querschnitt erhalten bleibt
und keine Hohlräume in dem Fleisch entstehen können. Da somit sowohl das durch den
gleichbleibenden Querschnitt und den Vorschubweg bestimmte Volumen als auch die Dichte
des Fleisches konstant sind, weisen die abgeschnittenen Scheiben innerhalb enger Toleranzen
ein einheitliches Gewicht auf.
[0008] Nach einer ersten Ausführungsform ist diese Anschlagfläche eine Seitenfläche eines
Messers, das den Strang anschließend freigibt, so daß er mit Hilfe des Kolbens um
einen vorgegebenen Betrag vorgerückt werden kann, sodann einmal umläuft und das überstehende
Strangende abschneidet. Damit sich das Strangende nach der Freigabe durch das Messer
nicht nennenswert ausdehnt, muß die Taktzeit sehr kurz sein, insbesondere weniger
als 1/2 Sekunde betragen. Im übrigen eignet sich diese Ausführungsform der Erfindung
vor allem für relativ festes und konsistentes Schnittgut.
[0009] Nach einer anderen Ausführungsform wird der Strang im Inneren der Formpresse mit
Hilfe des Kolbens gegen eine durch einen Gegenkolben gebildete Anschlagfläche gedrückt.
Der Gegenkolben befindet sich jenseits der Messerebene und liegt innerhalb von zwei
Auffangbacken, die quer zur Strangrichtung öffnen und schließen und einen Hohlraum
bilden, der dem Innenquerschnitt der Formpresse entspricht, deren Hohlraum also gewissermaßen
verlängert. Zwischen der Formpresse und den Auffangbacken befindet sich ein geringer
Zwischenraum, durch den das Messer umlaufen kann.
[0010] Ein vorheriges Anfrieren des Fleisches ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und
bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht erforderlich, jedoch ist auch
eine Verarbeitung von angefrorenem Fleisch möglich. Insbesondere bei der ersten Ausführungsform
der Erfindung verbessern sich dadurch die Ergebnisse.
[0011] Nach dem Schneiden werden die Schnitzel zumeist mit Hilfe eines Förderbandes zu einer
Paniervorrichtung weitertransportiert. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die
Schnittfrequenz im Verhältnis zur Durchlaufgeschwindigkeit der Schnitzel durch die
Paniervorrichtung relativ hoch, so daß es zweckmäßig ist, die Schnitzel auf dem Förderband
zwischen der Schneidvorrichtung der Paniervorrichtung derart umzugruppieren, daß jeweils
mehrere Schnitzel gleichzeitig in die Paniervorrichtung eintreten. Außerdem müssen
auf dem Förderband die nach dem vollständigen Aufschneiden eines Stranges verbleibenden
Reststücke aussortiert werden, da diese nicht das vorgesehene Gewicht aufweisen. Bevorzugt
wird das Förderband derart in Abhängigkeit vom Arbeitsrhythmus der Schneidvorrichtung
gesteuert, daß diese Sortierarbeiten von der Bedienungsperson für die Schneidvorrichtung
übernommen werden können. Zu diesem Zweck wird das Förderband während der Schneidvorgänge
kontinuierlich angetrieben. Sobald jedoch der Strang aufgeschnitten ist und der Kolben
sich in die Ausgangsstellung zurückbewegt, wird das Förderband stillgesetzt, so daß
die Bedienungsperson Zeit hat, einen neuen Fleischstrang einzulegen und die Schneidvorrichtung
erneut in Betrieb zu nehmen, bevor sie die Sortierarbeiten fortsetzt. Diese Überlegungen
sind jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens können auch knochenhaltige Fleischstränge, beispielsweise Kotelettstränge
geschnitten werden. In diesem Fall wird die Formpresse vorzugsweise mit Backen bestückt,
deren Form in etwa der Querschnittsform des Stranges angepaßt ist. Auch der Kolben
kann durch ein geeignetes Ansatzstück an diese Querschnittsform angepaßt werden. Der
axiale Anpreßdruck des Kolbens wird derart eingestellt, daß Knorpelteile, etwa die
Bandscheiben in einem Kotelettstrang, fest zusammengedrückt werden, ein Bruch der
Knochen jedoch vermieden wird.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung in der Draufsicht;
- Fig. 2
- eine Ansicht einer Formpresse und eines Messers der Schneidvorrichtung;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch einen Kolben der Formpresse;
- Fig. 4
- ein Ansatzstück für den Kolben; und
- Fig.5 - 7
- die Teildarstellung einer zweiten Ausführungsform.
[0015] Eine Schneidvorrichtung 10, beispielsweise für Schnitzel, umfaßt eine Antriebseinheit
12, eine Formpresse 14, einen axial in die Formpresse einführbaren Kolben 16 und ein
drehbar an einer Stirnfläche der Formpresse angeordnetes flügelartiges Messer 18.
Zur Aufnahme und zum Weitertransport der abgeschnittenen Schnitzel 20 sind an der
Schneidvorrichtung 10 eine Abnahmevorrichtung 22 und ein Förderband 24 angeordnet.
Wahlweise kann unterhalb des Messers 18 der Schneidvorrichtung jedoch auch ein Behälter
zum Auffangen der Schnitzel vorgesehen sein.
[0016] Die Formpresse 14 umfaßt gemäß Figur 2 eine feststehende Bodenplatte 26 und eine
fest mit dieser verschraubte Backe 28 sowie eine gleitend auf der Bodenplatte 26 verschiebbare
Backe 30, die am oberen Ene eine fest angeschraubte Deckplatte 32 trägt. Die Bodenplatte
26 und die Backen 28,30 bestehen aus lebensmittelverträglichem Kunststoff, während
die Deckplatte 32 aus Edelstahl hergestellt ist. Die Backen 28,30 weisen jeweils eine
im Querschnitt etwa halbkreisförmige Höhlung 34 auf, so daß ein eingelegter Fleischstrang
36 (Figur 1) in eine kreisförmige oder ovale Querschnittsform gepreßt wird. Beim Schließen
der Formpresse gleitet die Deckplatte 32 auf die obere Oberfläche der feststehenden
Backe 28 auf, so daß ein Ausweichen des zusammengedrückten Fleisches nach oben verhindert
wird. Der schneidenförmig ausgebildete untere Rand 38 der beweglichen Backe 30 gleitet
zwischenraumfrei über die Bodenplatte 26.
[0017] Wie in Figur 1 zu erkennen ist, ist die bewegliche Backe 30 an ihrer Oberseite mit
zwei Führungsbuchsen 40 versehen und auf Führungsstäben 42 geführt. Der Antrieb für
die bewegliche Backe 30 ist beispielsweise unterhalb der Bodenplatte 26 angeordnet
und durch einen Schlitz 44 hindurch mit der Backe verbunden.
[0018] Der Kolben 16 weist einen an die Höhlung 34 der Backen 28,30 angepaßten kreisförmigen
Querschnitt auf, kann jedoch bei der Verarbeitung größerer Fleischstränge durch ein
in Fig. 1 strichpunktiert angedeutetes Ansatzstück 46 vergrößert werden. In der Mitte
seiner Stirnfläche weist der Kolben 16 einen vorspringenden, federnd abgestützten
Drucktaster 48 auf.
[0019] Wie in Figur 3 zu erkennen ist, wird der Drucktaster 48 durch eine an den Kolben
16 angeschraubte Stirnplatte 50 in seiner Position gehalten. Zur Axialführung dienen
zwei von dem Drucktaster vorspringende Schrauben 52, die in Kanäle des Kolbenkörpers
eingreifen und von Tellerfedern 54 zur Vorspannung des Drucktasters umgeben sind.
Wenn der Drucktaster 48 durch den Fleischstrang 36 entgegen der Kraft der Tellerfeder
54 in das Innere des Kolbens 16 zurückgedrückt wird, so betätigt ein Ende einer der
Schrauben 52 einen Magnetschalter 56. Auf diese Weise wird angezeigt, daß der Kolben
den gewünschten Anpreßdruck auf den Fleischstrang ausübt.
[0020] Das in Figur 4 im einzelnen dargestellte Ansatzstück 46 ist von der Seite her auf
den Kolben aufsteckbar und weist eine an die Umfangsfläche des Kolbens angepaßte Höhlung
58 auf. Ein lösbar in dem Ansatzstück befestigter, vom Grund der Höhlung 58 vorspringender
Bolzen 60 greift in eine Radialbohrung 62 des Kolbens 16 ein, so daß das Ansatzstück
stabil abgestützt und sicher in seiner Position gehalten wird.
[0021] Das Messer 18 ist gemäß Figur 2 auf einer Messerwelle 64 montiert, die seitlich neben
der Formpresse 14, vorzugsweise oberhalb der Bodenplatte 26 angeordnet ist, so daß
beim Reinigen der Formpresse keine Reinigungsflüssigkeit in die Lager der Messerwelle
eindringt. Das Messer weist eine bogenförmige Schneide 66 auf und bewegt sich während
eines Schneidvorgangs unmittelbar an den in einem Fenster 68 einer Gehäusewand 70
aufgenommenen Enden der Backen 28,30 vorbei, so daß das überstehende Ende des Fleischstranges
mit einem ziehenden Schnitt sauber abgeschnitten wird.
[0022] Die Abnahmevorrichtung 22 und das Förderband 24 weisen eine übliche Konstruktion
auf und sollen daher nicht im einzelnen beschrieben werden.
[0023] Die Antriebseinheit 12 der Schneidvorrichtung 10 weist einen in entgegengesetzte
Richtungen antreibbaren Motor 72 zum Antrieb des Kolbens 16 und einen weiteren, ebenfalls
in entgegengesetzte Richtungen antreibbaren Motor 74 zum Antrieb der beweglichen Backe
30, des Messer 18 und der Abnahmevorrichtung 22 auf. Der Motor 72 ist über einen Treibriemen
76 und eine Magnetkupplung 78 mit einem Spindelantrieb 80 für den Kolben 16 verbunden.
Der Motor 74 treibt eine Transmissionswelle 82, die ihrerseits über Kupplungen 84
und Treibriemen 86,88,90 mit Antriebswellen 92,94 für die bewegliche Backe 30 und
die Abnahmevorrichtung 22 und mit der Messerwelle 64 verbunden ist. Die Motoren 72,74
und die Kupplungen 78,84 werden durch eine Steuereinheit 96 gesteuert, die anhand
von Sensoren wie Endschalter und dergleichen die jeweiligen Positionen der angetriebenen
Bauteile der Vorrichtung ermittelt.
[0024] Nachfolgend soll die Funktionsweise der oben beschriebenen Vorrichtung erläutert
werden.
[0025] Bei geöffneter Formpresse 14 wird der Fleischstrang 36 eingelegt, und die Vorrichtung
wird in Betrieb gesetzt. Die bewegliche Backe 30 wird in Richtung auf die feststehende
Backe 28 vorgerückt, bis ein in der Höhlung 34 der Backe 30 angebrachter Endschalter
98 (Figur 2) am Umfang des Kolbens 16 oder des Ansatzstückes 46 anschlägt und den
vollständigen Formschluß anzeigt. Der Fleischstrang 36 wird bei diesem Vorgang auf
seiner gesamten Länge auf eine einheitliche Querschnittsform zusammengepreßt. Das
Messer 18 befindet sich dabei in einer Position, in der es den Hohlraum der Formpresse
14 abschließt.
[0026] Nach dem Stillsetzen der Backe 30 wird der Kolben 16 vorgerückt, so daß der an dem
Messer 18 abgestützte Fleischstrang 36 auch in Axialrichtung zusammengedrückt wird.
Wenn der Magnetschalter 56 anzeigt, daß ein gewisser Anpreßdruck erreicht ist, wird
der Kolben 16 stillgesetzt und das Messer 18 in die in Figur 2 gezeigte Wartestellung
bewegt. Anschließend wird der Kolben 16 mit Hilfe einer in der Steuereinheit 96 enthaltenen
NC-Steuerung um einen bestimmten voreingestellten Weg vorgerückt, so daß der Fleischstrang
36 um einen entsprechenden Weg aus der Formpresse herausgedrückt wird. Die Messerwelle
64 wird erneut angetrieben, so daß das Messer 18 einen vollständigen Kreis beschreibt
und das Ende des Fleischstrangs 36 mit entsprechendem Schwung abschneidet. Anschließend
wird der Fleischstrang erneut um den gleichen Betrag vorgerückt, während das Messer
18 bis zur Durchführung des nächsten Schnittes in der Wartestellung angehalten wird.
Durch abwechselndes Vorrücken des Stranges und Betätigen des Messers wird nach und
nach der gesamte Fleischstrang aufgeschnitten. Die abgeschnittenen Schnitzel 20 werden
im Arbeitstakt der Schneidvorrichtung 10 von der Aufnahmevorrichtung 22 übernommen
und auf das kontinuierlich laufende Förderband 24 übergeben. Auf dem relativ langsam
laufenden Förderband 24 werden die Schnitzel durch eine Bedienungsperson in mehreren
Reihen nebeneinander angeordnet. Wenn durch einen Endschalter abgetastet wird, daß
der Kolben 16 seine Endstellung erreicht hat, so wird der Kolben in die Ausgangsstellung
zurückgezogen und die Formpresse geöffnet. Während der Rückwärtsbewegung des Kolbens
wird das Förderband 24 stillgesetzt, so daß die Bedienungsperson die Sortierarbeiten
unterbrechen und einen neuen Fleischstrang in die Formpresse 14 einlegen kann. Das
Förderband wird erst beim erneuten Einsetzen der Schneidvorgänge wieder in Betrieb
gesetzt, so daß die Bedienungsperson ihre Sortier- und Überwachungstätigkeit fortsetzen
kann.
[0027] Während der Schneidvorgänge sind die Motoren 72,74 der Antriebseinheit 12 kontinuierlich
in Betrieb. Die Steuerung der Bewegungsabläufe erfolgt durch Betätigung der Magnetkupplungen
78,84, die im ausgekuppelten Zustand als Bremsen wirken und das jeweils angetriebene
Teil bis zur Wiederaufnahme der Bewegung in der gewünschten Ruhestellung halten. Auf
diese Weise wird eine hohe Taktfrequenz erreicht. Zwischen der Freigabe der Stirnfläche
des Fleischstranges 36 durch das Messer 18 und der Ausführung des nächsten Schnittes
vergehen somit nur Bruchteile von Sekunden, so daß in dieser Zeit praktisch keine
Verformung des Fleisches eintritt.
[0028] Anstelle des Spindeltriebes zum Vorrücken des Kolbens 16 kann im Interesse einer
höheren Arbeitsgeschwindigkeit ein Hydraulikzylinder vorgesehen sein.
[0029] Figur 5 bis 7 veranschaulichen eine Ausführungsform der Erfindung, die im Interesse
einer genaueren Portionierung insbesondere bei nicht zuvor eingefrorenem Fleisch vorteilhaft
ist. Die im folgenden erläuterte Vorrichtung geht aus von der in Figur 1 gezeigten
Ausführung. Die Abnahmevorrichtung 22 entfällt jedoch. Andererseits sind vor der vorderen
Gehäusewand 70 im Bereich der Austrittsposition des Fleischstrangs 36 die in Figur
5 bis 7 gezeigten Zusatzeinrichtungen vorgesehen.
[0030] Figur 5 ist eine Frontansicht der abgewandelten Ausführungsform, also eine Ansicht
von unten in Figur 1. Figur 6 ist eine zugehörige Draufsicht, und Figur 7 zeigt eine
entsprechende Seitenansicht.
[0031] An der Gehäusewand 70 sind beidseits der Austrittsöffnungen des Fleischstranges 36
Böcke 100,102 befestigt, die zwei waagerechte, parallele, übereinanderliegende Führungsstangen
104,106 tragen. Auf den Führungsstangen 104,106 sind in waagerechter Richtung verschiebbare
Auffangbacken 108,110 geführt, die jeweils aus Führungsstücken 112,114 und innenliegenden,
einander zugewandten Einsätzen 116,118 bestehen. Die Einsätze 116,118 bilden gemeinsam
eine Ausnehmung 120, die gemäß Figur 5 einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, der
dem Querschnitt des durch die Backen 28,30 gebildeten Hohlraums entspricht, mit dem
die Ausnehmung 120 fluchtet. Wie bei den Backen 28,30, kann auch die Ausnehmung 120
der Einsätze 116,118 eine andere Querschnittsform aufweisen, sofern dies gewünscht
ist.
[0032] An den Außenseiten der Böcke 100,102 sind im übrigen Pneumatikzylinder 122,124 befestigt,
deren nach innen gerichtete Kolbenstangen 126,128 mit dem jeweils zugehörigen Führungsstück
112,114 verbunden sind. Die Pneumatikzylinder gestatten es, die Einsätze 116,118 auseinanderzuziehen
und zusammenzuschieben und somit die Ausnehmung 120 taktweise zu öffnen und zu schließen.
[0033] An der Gehäusewand 70 ist im übrigen im linken Bereich in Figur 5 und 6 ein L-förmiger
Arm 130 befestigt, dessen freier Schenkel 132 sich bis vor die Ausnehmung 120 erstreckt.
Eine in der Achse der Ausnehmung 120 liegende Spindel 134 durchdringt den Endbereich
des Schenkels 132 mit Gewindeeingriff und trägt einen innerhalb der Ausnehmung 120
liegenden Gegenkolben 136. Am äußeren, in Figur 6 unten liegenden Ende der Spindel
134 ist ein Handrad 138 befestigt. Durch Verstellung des Kolbens 136 mit Hilfe des
Handrades 138 kann das Volumen des durch die Einsätze 116,118 und den Gegenkolben
136 begrenzten Hohlraumes 114 verändert werden. Anstelle der Spindel 134 und des Handrades
138 kann ein anderweitiger Einstellmechanismus, beispielsweise ein Hydraulikzylinder,
vorgesehen sein.
[0034] Vor der Gehäusewand 70 ist oberhalb der Austrittsöffnung des Fleischstranges 36 eine
senkrecht aufragende Trägerplatte 142 befestigt, an der über eine Halterung 144 ein
Pneumatikzylinder 146 gehalten ist, dessen Kolbenstange 148 senkrecht nach unten gerichtet
ist. Am unteren Ende der Kolbenstange 148 ist ein nach unten gerichteter Auswerfer
150 befstigt.
[0035] Die zuvor geschilderte Ausführungsform arbeitet wie folgt:
Während bei der zunächst beschriebenen Ausführungsform der durch die Backen 28,30
und den Kolben 16 gebildete Hohlraum beim Zusammenpressen des Fleischstranges durch
das Messer 18 nach vorn verschlossen wird, geschieht dies bei der zweiten Ausführungsform
mit Hilfe der Auffangbacken 108, 110 und des Gegenkolbens 136. Dabei befindet sich
das Messer 18 in der Wartestellung. Wenn der Preßvorgang beendet ist, wird das Messer
18 in Bewegung gesetzt, und der Fleischstrang wird in dem zwischen der Gehäusewand
70 und den Einsätzen 116,118 bestehenden Zwischenraum durchtrennt. Zur Kompensation
der Verdrängung des Schnittgutes durch das Messer kann der Kolben 16 unmittelbar vor
dem Schnitt um eine kurze Strecke entsprechend der Messerstärke zurückgezogen werden.
Das Volumen der abgetrennten Fleischstücke kann mit Hilfe der Spindel 134 und des
Gegenkolbens 136 eingestellt werden. Nach dem Schnitt werden die Auffangbacken 108,110
mit Hilfe der Pneumatikzylinder 122, 124 seitlich auseinandergezogen, und das abgeschnittene
Fleischstück, das unter Umständen noch an dem Fleischstrang 36 oder auch dem Gegenkolben
136 anhaftet, wird mit Hilfe des Auswerfers 150 herabgedrückt.
[0036] Dabei erfolgen die Öffnungs- und Schließbewegung der Auffangbacken 108,110 und die
Absenkbewegung des Auswerfers 150 im Takt der Messerdrehung. Nach Schließen der Auffangbacken
wird der Kolben 16 jeweils um einen Schritt vorgerückt.
[0037] Die Steuerung 96 kann eine CNC-Steuerung sein, die die einzelnen Bewegungsabläufe
weitgehend automatisch regelt.
[0038] Vor dem Einfüllen eines neuen Fleischstückes kann dieses auf einer der Maschine zugeordneten
Waage gewogen werden. Die CNC-Steuerung kann unterschiedliche Möglichkeiten für die
Einstellung des Vorschubs des Kolbens 16 bieten. Einerseits kann sie das ermittelte
Gewicht so aufteilen, daß das eingelegte Fleischstück vollständig verbraucht wird
und Scheiben entstehen, die möglichst nahe an einem vorgegebenen Sollgewicht liegen.
Andererseits kann aber auch ein genaues Sollgewicht eingestellt werden, sofern der
Verbleib eines Restes in Kauf genommen werden kann. Daneben kann es unter Umständen
auch vorgesehen sein, daß der Computer bei unterschiedlichen in Betracht kommenden
Sollgewichten eine optimale Verteilung eines Fleischstückes vornimmt.
1. Verfahren zum Schneiden von Lebensmittelsträngen, insbesondere Fleischsträngen, in
Portionen mit vorgegebenem Gewicht, bei dem der Strang (36) in Axialrichtung gegen
einen Anschlag gedrückt und mit Hilfe einer Formpresse (14) quer zum Strang auf eine
gleichmäßige Querschnittsform gepreßt und anschließend unter schrittweisem Axialvorschub
in Scheiben geschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der auf den gewünschten Querschnitt gepreßte Strang (36) vor dem Schneiden in
der geschlossenen Formpresse (14) axial mit vorgegebenem Druck gegen die Anschlagfläche
(18,136) verdichtet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer in Querrichtung
des Stranges (36) öffnenden und schließenden Formpresse (14), einem axial von einem
Ende her in die Formpresse auf den Strang (36) eine Axialkraft ausübenden Bauteil
(16) und einer das andere Ende der Formpresse (14) verschließenden Anschlagfläche
(18,136), dadurch gekennzeichnet, daß die Formpresse (14) längs des Stranges (36) vollständig öffnend und schließend
ausgeführt ist und einen die Axialkraft erzeugenden, in die Formpresse (14) einführbaren
Kolben (16) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche die Seitenfläche eines den Strang schneidenen Messers (18)
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (18) in einer zwischen dem Kolben (16) und der Anschlagfläche (136)
im Bereich der dem Kolben (16) gegenüberliegenden Stirnseite der Formpresse (14) verlaufenden
Ebene drehbar angeordnet ist, und daß, bezogen auf die Messerebene, gegenüberliegend
zum Kolben (16) zwei quer zur Strangrichtung öffnende und schließende, einen dem Querschnitt
des Innenraums der Formpresse entsprechenden Hohlraum (140) begrenzende Auffangbacken
(108,110) vorgesehen sind, deren Hohlraum zu der vom Messer (18) abgewandten Seite
durch einen verstellbaren Gegenkolben (136) begrenzt Ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangbacken (108,110) in Strangrichtung verlagerbar sind und einen Spalt
freigeben für einen oberhalb der Auffangbacken (108,110) angeordneten, absenkbaren
Auswerfer (150).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet durch eine an oder in dem Kolben (16) angeordnete Abtasteinrichtung (48,56) zur Abtastung
des Anpreßdruckes des Kolbens gegen den Fleischstrang.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Kolbens (16) und gegebenenfalls des Gegenkolbens (136) durch
ein seitlich aufsteckbares Ansatzstück (46) veränderbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Öffnen und Schließen der Formpresse (14) gegeneinander bewegliche Backen
(28,30) vorgesehen sind, und daß die Backen (28,30) sowie gegebenenfalls die Auffangbacken
(108,110) zur Anpassung an unterschiedliche Strangquerschnitte austauschbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, gekennzeichnet durch eine CNC-Steuerung (96) zur koordinierten Steuerung der Bewegungsabläufe.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit der CNC-Steuerung (96) eine Waage zum Wiegen der eingelegten Fleischstücke
verbunden ist und daß die CNC-Steuerung eine Recheneinheit enthält, die den Kolben
(16) wahlweise im Sinne einer genauen Einhaltung eines vorgegebenen Scheibengewichts
oder im Sinne einer vollständigen Aufteilung eines eingelegten Fleischstückes in Scheiben
gleichen Gewichts bei Abweichung von dem vorgegebenen Scheibengewicht steuert.
1. Method for slicing food products, in particular rolls of meat, into portions with
a predetermined weight, in which the roll (36) is forced axially against a stop and
is pressed by means of a moulding press (14) transversely to the roll into a uniform
cross-sectional shape, and is then cut into slices as gradual axial displacement takes
place, characterised in that the roll (36) pressed into the required cross-section
is compressed axially before being cut in the sealed moulding press (14) at predetermined
pressure against the stop surface (18,136).
2. Apparatus for performing the method according to Claim 1, with a moulding press (14)
which opens and closes in the transverse direction of the roll (36), a component (16)
which exerts an axial force on the roll (36) axially from one end in the moulding
press, and a stop surface (18,136) which closes the other end of the moulding press
(14), characterized in that the moulding press (14) is designed to open and close
fully along the roll (36) and has a piston (16) which can be inserted in the moulding
press (14) and produces the axial force.
3. Apparatus according to Claim 2, characterised in that the stop surface is the lateral
surface of a blade (18) which cuts the roll.
4. Apparatus according to Claim 2, characterised in that the blade (18) is disposed rotatably
on a plane between the piston (16) and the stop surface (136) in the area of the front
of the moulding press (14) opposite the piston (16); and in that relative to the blade
plane, opposite the piston (16) there are provided two collector jaws (108,110) which
delimit a cavity (140) corresponding to the cross-section of the interior of the moulding
press and which open and close transversely to the direction of the roll, which cavity
is delimited on the side facing away from the blade (18) by an adjustable counter-piston
(136).
5. Apparatus according to Claim 4, characterised in that the collector jaws (108,110)
are displaceable in the direction of the roll, and produce a gap for an ejector (150)
which can be lowered and is disposed above the collector jaws (108,110).
6. Apparatus according to any one of Claims 2 to 5, characterised by a sensor device
(48,56) disposed on or in the piston (16), for sensing the pressure of the piston
against the roll of meat.
7. Apparatus according to any one of Claims 4 to 6, characterised in that the cross-section
of the piston (16) and optionally of the counter-piston (136) is adjustable by means
of a joining piece (46) attachable laterally.
8. Apparatus according to any one of Claims 4 to 7, characterized in that for opening
and closing the moulding press (14), jaws (28,30) which are displaceable towards each
other are provided, and in that the jaws (28,30) and optionally also the collector
jaws (108,110) are interchangeable for adaptation to the cross sections of various
rolls.
9. Apparatus according to any one of Claims 2 to 8, characterised by a CNC control unit
(96) for coordinated control of the displacement paths.
10. Apparatus according to Claim 9, characterised in that scales for weighing the rolls
of meat inserted are associated with the CNC control unit (96); and in that the CNC
control unit includes a calculating unit which controls the piston (16) optionally
for accurate maintenance of a predetermined slice weight, or for complete distribution
of a roll of meat inserted, into slices of an equal weight, thus departing from the
predetermined slice weight.
1. Procédé pour couper en portions de poids prédéterminé des blocs de produits alimentaires,
notamment des blocs de viande, selon lequel le bloc (36) est poussé en direction axiale
contre une butée et comprimé dans une forme de section régulière à l'aide d'une presse
de formage (14) agissant transversalement au bloc, puis coupé en tranches tout en
étant progressivement avancé axialement, caractérisé en ce que le bloc (36) comprimé dans la forme de section souhaitée est, avant la
coupe et dans la presse de formage fermée (14), tassé axialement avec une pression
prédéterminée contre la surface de butée (18, 136).
2. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication 1, avec une presse
de formage (14) s'ouvrant et se fermant dans la direction transversale du bloc (36),
un élément constructif (16) exerçant une force axiale par une extrémité sur le bloc
(36) dans la presse de formage, et une surface de butée (18, 136) fermant l'autre
extrémité de la presse de formage (14), caractérisé en ce que la presse de formage (14) est réalisée s'ouvrant et se fermant complètement
le long du bloc (36), et présente un piston (16) qui peut être introduit dans la presse
de formage (14) et produit la force axiale.
3. Dispositif selon la revendication 2, caractérisé en ce que la surface de butée est la face latérale d'un couteau (18) coupant le bloc.
4. Dispositif selon la revendication 2, caractérisé en ce que le couteau (18) est disposé à rotation dans un plan s'étendant entre le
piston (16) et la surface de butée (136) dans la région du côté frontal de la presse
de formage (14) qui fait face au piston (16), et en ce que sont prévues, en face du
piston (16) par rapport au plan du couteau, deux mâchoires réceptrices (108, 110)
s'ouvrant et se fermant transversalement à la direction du bloc et délimitant une
cavité (140) correspondant à la section de l'espace intérieur de la presse de formage,
la cavité (40) étant délimitée, du côté opposé au couteau (18), par un contre-piston
réglable (136).
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que les mâchoires réceptrices (108, 110) peuvent être déplacées dans la direction
du bloc et dégagent un espace libre pour un éjecteur abaissable (150), qui est disposé
au-dessus des mâchoires réceptrices (108, 110).
6. Dispositif selon l'une des revendications 2 à 5, caractérisé par un dispositif détecteur (48, 56), disposé sur ou dans le piston (16) et destiné
à détecter la pression d'application du piston contre le bloc de viande.
7. Dispositif selon l'une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que la section du piston (16), et éventuellement du contre-piston (13), peut
être modifiée par une pièce rapportée (46) qui peut être emboîtée sur le côté.
8. Dispositif selon l'une des revendications 4 à 7, caractérisé en ce que des mâchoires (28, 30), mobiles l'une par rapport à l'autre, sont prévues
pour ouvrir et fermer la presse de formage (14), et en ce que les mâchoires (28, 30),
ainsi éventuellement que les mâchoires réceptrices (108, 110), sont interchangeables
afin de s'adapter à des blocs de sections différentes.
9. Dispositif selon l'une des revendications 2 à 8, caractérisé par une commande numérique par calculateur (96) pour la commande coordonnée du déroulement
des déplacements.
10. Dispositif selon la revendication 9, caractérisé en ce qu'une balance destinée à peser les morceaux de viande introduits est reliée
à la commande numérique par calculateur (96), et en ce que la commande numérique par
calculateur (96) contient une unité de calcul qui commande le piston (16), sélectivement,
soit en vue de respecter avec exactitude un poids prédéterminé de tranche, soit en
vue de diviser entièrement un morceau de viande introduit en tranches de même poids,
en cas de divergence par rapport au poids de tranche prédéterminé.