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EP 0 321 748 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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17.02.1993 Patentblatt 1993/07 |
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Anmeldetag: 30.11.1988 |
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Verfahren zur Herstellung von Trägerplatten für Doppelböden, Dächer o.dgl.
Method for production of bearing slabs for sectional false floors, ceilings, roofs
or the like
Méthode pour la réalisation de plaques porteuses pour planchers surélevés, plafonds,
toits ou semblables
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
23.12.1987 DE 3743760
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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28.06.1989 Patentblatt 1989/26 |
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Patentinhaber: VAW FLUSSSPAT-CHEMIE GMBH |
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D-92551 Stulln (DE) |
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Erfinder: |
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- Born, Helmut, Ing. grad.
D-8470 Nabburg (DE)
- Schultz, Gerhard, Dipl.-Ing.
D-8460 Schwandorf (DE)
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Vertreter: Müller-Wolff, Thomas, Dipl.-Ing. |
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HARWARDT NEUMANN,
Patent- und Rechtsanwälte,
Postfach 14 55 53704 Siegburg 53704 Siegburg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 032 421 DE-A- 2 522 537 DE-A- 2 752 897 DE-U- 8 800 200
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DE-A- 2 147 154 DE-A- 2 737 007 DE-U- 8 620 150 FR-A- 2 349 420
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Trägerplatte für Doppelböden,
Decken, Dächer o. dgl. unter Verwendung von natürlichem und/oder synthetischem Anhydrit,
Anhydritbindern und/oder weiteren Füllmassen als Ausgangsstoffen, wobei den Ausgangsstoffen
Fasermaterial aus Glas und/ oder Stahl zugemischt wird.
[0002] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE-A-2 522 537 bekannt. Dabei
wird leichtes Gipsmaterial, insbesondere für großstückige Körper mit einem Gehalt
an Anhydrid bzw. Gipshalbhydrat und unter Verwendung von Verstärkungs- bzw. Bewehrungselementen,
Fasern und/oder leichten Zuschlagstoffen hergestellt. Als Fasermaterial können anorganische
Fasern insbesondere Kohlefasern, Aluminiumfasern bzw. aluminiumhaltige Fasern und/oder
Glasfasern verwendet werden. Zur Erhöhung der Affinität und Verringerung des Ausdehnungskoeffizienten
wird dem Material Ettringit zugesetzt.
[0003] Ettringit ist ein Kalziumaluminatzement der folgenden chemischen Zusammensetzung:
3 CaO · Al₂O₃ · 3CaSO₄ · 32 H₂O.
[0004] Es ist ein relativ teures Mittel zur Verhinderung des Auftretens von Brüchen bzw.
Rissen und wegen der kurzen Abhärtezeit nicht einfach zu verarbeiten. Bei der Herstellung
von Doppelbodenplatten müssen daher exakte Mischzeiten eingehalten werden.
[0005] Es ist ferner bekannt, Doppelbödenplatten aus einem wannenförmigen Körper mit hoher
Festigkeit und hohem Elastizitätsmodul, wie z. B. Stahlblech herzustellen, wobei eine
Wannenfüllung aus einem Werkstoff mit geringer Zugfestigkeit und geringem Elastizitätsmodul,
wie z. B. Anhydrid verwendet wird (siehe DE-AS 20 04 101, DGM 78 04 148). Bei hohen
Punktbelastungen kann zur Zerstörung der Wannenfüllung aufgrund ihrer geringen Zugfestigkeit
kommen, während z. B. die Wanne oder jede andere Form der Bewehrung noch Last aufnehmen
kann.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Trägerplatten
der eingangs genannten Art anzugeben, daß in wenigen Arbeitsschritten ohne die bisher
benötigte Wanne aus Stahlblech durchführbar ist und ohne Härtungsbeschleuniger aus
Kalziumaluminatzement, nämlich Ettringit durchführbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgbe durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale
gelöst. Durch die Auftragung der Mischung auf die Unterseite eines festen Belages
kann auf Härtebeschleunigungen wie Ettringit verzichtet werden. Durch die Erhöhung
der Biegezugfestigkeit und des Elastizitätsmoduls wird die Kantenfestigkeit der erfindungsgemäßen
Trägerplatten so verbessert, daß auch einen zusätzlichen Kantenschutz verzichtet werden
kann. In Kombination mit einem geeigneten Oberbelag wird die statische Nutzhöhe und
damit auch das Gewicht der erfindungsgemäßen Trägerplatte im Vergleich zu den handelsüblichen
Produkten wesentlich verringert.
[0008] Die Trägerplatte wird so hergestellt, daß sie ohne Formteile, wie z.B. Rahmen, Wannen
o.ä. verlegt werden kann. Dadurch werden mehrere Arbeitsschritte eingespart. Die erfindungsgemäße
Trägerplatte kann mit Oberbelägen aus Gummi, Kunststoff, Keramikmaterialien, Metall
oder Naturstein versehen werden und entspricht je nach Ausführung den Anforderungen
der Feuerwiderstandsklassen 30, F60 oder F90.
[0009] Die nachfolgend beschriebene Erfindung befaßt sich mit einer Trägerplatte für Doppelböden,
die aus einer aushärtbaren Masse aus Natur-Anhydrid und synthetischem Anhydrid gem.
DIN 4308, AB 5 und AB 20 und handelsüblichen Zusatzmitteln, wie Verflüssigern und/oder
Kunstharzen besteht. In der Plattenmischung wird Glasfasermaterial vom Typ Fibreglass
cem-F
IL, geschnittene Glasseide, Produktkennziffer FG.C.AR 60/2, ISO ARC 2083 - 12 mm,
und/oder ISO ARC 2083 - 24 mm eingemischt.
[0010] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Trägerplatte für einen Doppelboden dargestellt.
Die Trägerplatte 1 ist mit einem Oberbelag 2 versehen, wobei zwischen beiden ein schubfester
Verbund 3 durch chemische und physikalische Aufrauhung hergestellt wurde. Alternativ
kann der Verbund entweder durch chemische oder durch phylikalische Aufrauhung hergestellt
werden. Zwischen den einzelnen Trägerplatten sind Fugen 4 erkennbar. Die Doppelbodenplatte
1 wird in bekannter Weise mit einer Stütze 5 getragen.
[0011] Gemäß Fig. 2 ist der Oberbelag 2 gleichzeitig Formboden für die Trägerplatte 1. Der
schubfeste Verbund 3 zwischen Oberbelag und Trägerplatte wird hier mittels eines Klebstoffes
3 hergestellt. Alternativ kann der Verbund auch durch einen anderen Haftvermittler
oder durch eine Kombination von Haftvermittler und Kleber hergestellt werden. Die
seitliche Begrenzung der Trägerplatte ergibt sich durch einen abnehmbaren Formrahmen
6.
[0012] Gemäß Fig. 3 ist der Oberbelag 2 mit einer Kunststoffmasse 7 am Rand zur exakten
seitlichen Begrenzung versehen und bildet dadurch gleichzeitig Formboden und bleibenden
Formrahmen. Der schubfeste Verbund 3 ist vorzugsweise nur am Formboden in Form eines
Klebers aufgebracht, kann aber auch zusätzlich am Kunststoffumleimer aufgebracht sein.
1. Verfahren zur Herstellung einer Trägerplatte (1) für Doppelböden, Decken, Dächer o.
dgl. unter Verwendung von natürlichem und/oder synthetischem Anhydrit, Anhydritbindern
und/oder weiteren Füllmassen als Ausgangsstoffen, wobei den Ausgangsstoffen Fasermaterial
aus Glas und/oder Stahl zugemischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung
auf die Unterseite eines festen Oberbelages (2) aufgetragen wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer Trägerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberbelag eine als Gießform ausgebildete Kunststoffmasse zur exakten seitlichen
Begrenzung aufweist, in welche die oben beschriebene Füllmasse eingegossen wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Oberbelag Gummi, Kunststoff, Keramikmaterial, Teppichboden, Metall und/oder Naturstein
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Einmischen des Fasermaterials zusätzlich Verflüssiger und/oder Kunstharzkonzentrate
zugesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Füllstoffe Gips, Sand und/oder Flugasche zugesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Oberbelag zur Trägerplatte hin vor dem Verbinden mit einem flüssigen Klebstoff versehen
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Oberbelag vor der Verbindung mit der Trägerplatte durch chemische und/oder physikalische
Behandlung aufgerauht wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangsmassen großflächig auf den Oberbelag vergossen und anschließend in kleine
Trägerplatten geschnitten wird.
1. A method of producing a bearing slab (1) for false floors, ceilings, roofs or the
like, using natural or synthetic anhydrite, anhydrite binders and/or other fillers
as starting materials, which are mixed with glass and/or steel fibre material, characterised
in that the mixture is applied to the underside of a fixed upper covering (2).
2. A method of producing a bearing slab according to claim 1, characterised in that the
upper covering is a plastics material in the form of a casting mould for exactly bounding
the sides, the previously-described filler being cast into the mould.
3. A method according to any of the preceding claims, characterised in that the upper
covering is of rubber, plastics, ceramics, carpeting, metal and/or stone.
4. A method according to any of the preceding claims, characterised in that liquefiers
and/or synthetic resin concentrates are added when mixing the fibre material.
5. A method according to any of the preceding claims, characterised in that the added
fillers are gypsum, sand and/or fly ash.
6. A method according to any of the preceding claims, characterised in that the upper
covering, before bonding, is provided with a liquid adhesive facing the bearing slab.
7. A method according to any of the preceding claims, characterised in that the upper
covering, before bonding to the bearing slab, is roughened by chemical and/or physical
treatment.
8. A method according to any of the preceding claims, characterised in that the starting
materials are poured over a large area on to the surface covering and subsequently
cut into small bearing slabs.
1. Procédé pour la réalisation d'une plaque porteuse (1) pour des doubles planchers,
des plafonds, des toits ou semblables en utilisant de l'anhydrite naturelle et/ou
synthétique, des liants à base d'anhydrite et/ou d'autres charges comme matières premières,
des fibres de verre et/ou d'acier étant mélangées à ces matières premières, caractérisé
en ce que le mélange est déposé sur le côté inférieur d'un revêtement supérieur solide
(2).
2. Procédé de fabrication d'une plaque porteuse selon la revendication 1, caractérisé
en ce que le revêtement supérieur comporte, pour une délimitation latérale exacte,
une masse de matière plastique agencée sous forme d'un moule de coulée sur lequel
est coulée la masse de remplissage décrite ci-dessus.
3. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on utilise
comme revêtement supérieur du caoutchouc, une matière plastique, une matière céramique,
une moquette, un métal et/ou une pierre naturelle.
4. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, lors de l'incorporation
de la matière fibreuse dans le mélange, on ajoute additionnellement des fluidifiants
et/ou des concentrats de résine synthétique.
5. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que comme matières
de remplissage, on ajoute du plâtre, du sable et/ou des cendres volantes.
6. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le revêtement
supérieur de la plaque porteuse est pourvu, avant l'assemblage, d'un adhésif fluide.
7. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le revêtement
supérieur, avant l'assemblage avec la plaque porteuse, est rendu rugueux par un traitement
chimique et/ou physique.
8. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les matières
premières sont coulées sur le revêtement supérieur sur une grande surface et sont
ensuite découpées sous forme de petites plaques porteuses.