[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehkreuz, dessen Welle mittels einer steuerbaren Sperreinrichtung
gegen Drehung in jeweils einer Richtung verriegelbar ist, mit einer Bremseinrichtung,
die mittelbar oder unmittelbar an der Drehkreuzwelle angreift und über ein elektrisches
Signal betätigbar ist.
[0002] Es sind Drehkreuze der verschiedensten Arten bekannt. Sie finden beipielsweise Verwendung
in Personenschleusen und besitzen mehrere in gleichen Winkelabständen um die Drehachse
angeordnete Sperrarme oder Sperrbügel. Die Drehachse der Drehkreuze verläuft im allgemeinen
entweder lotrecht oder um etwa 45° nach unten geneigt.
[0003] Die Drehkreuze sollen häufig den Durchgang nur in einer Richtung freigeben, insbesondere
wenn Räume nur durch einen Eingang betreten und durch einen Ausgang wieder verlassen
werden sollen.
[0004] Diese Richtung soll jedoch in vielen Fällen umkehrbar sein. Zu diesem Zweck besitzt
das Drehkreuz eine steuerbare Sperreinrichtung, die bei Katastrophenfällen und dgl.
den Durchgang auch in beiden Richtungen und ohne Behinderung der durchgehenden Personen
freigeben kann.
[0005] Aus der EP 0173 830 A3 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, die mit als doppelarmige
Schwenkhebel ausgebildeten Sperrklinken arbeitet. Derartige Vorrichtungen haben sich
bewährt und widerstehen auch gewaltsamen Versuchen zum Überwinden der Drehkreuze.
[0006] Klinken- und Rastmechanismen ermüden jedoch mit der Zeit und benötigen regelmäßige
Wartung und Sicherheitskontrollen. Dies gilt insbesondere dann, wenn es verhältnismäßig
häufig zu versehentlichen oder auch mißbräuchlichen Fehlbedienungen kommt. Außerdem
führen sie zu einem außerordentlich massiven, platzaufwendigen Aufbau, der auch zu
einer großen Bauhöhe der Drehkreuze führt.
[0007] Aus der DE-OS 19 05 638 ist eine andere Lösungsmöglichkeit bekannt. Eine Kontaktscheibe
mit vorbestimmten Kreissegmentbahnen wird eingesetzt, ein mittels Federn vorgespannter
Kontakt hält über den entsprechenden Winkelbereich den Kontakt mit den leitfähigen
Bahnen. Solange sich ein Kontakt auf einer vorbestimmten Bahn befindet, kann die Drehkreuzwelle
hin- und hergedreht werden.
[0008] Eine derartige wegabhängige Lösung führt dazu, daß die Drehkreuzwelle mehr oder weniger
beliebig gedreht werden kann, solange bestimmte Grenzwerte nicht überschritten werden.
Das bedeutet jedoch, daß ein Benutzer mißbräuchlich die Drehkreuzwelle zunächst geringfügig
zurück- und dann aber wieder vorschieben kann. Dies ist genau die Methode, mit der
gelegentlich versucht wird, Drehkreuze zu überwinden. Der, wenn auch nur kurze, Weg,
den das Drehkreuz in Sperrichtung ausführen kann, gibt einem mißbräuchlichen Benutzer
die Möglichkeit, mit Schwung "Anlauf" zu nehmen und so zu versuchen, die Sperrvorrichtung
zu überwinden. Beschädigungen sind die Folge. Außerdem muß die Kontaktscheibe genau
auf das spätere Drehkreuz abgestimmt werden, um Mißbräuche möglichst zu verhindern.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Drehkreuz der einleitend genannten
Art vorzuschlagen, das sicherer gegen mißbräuchliche Benutzung ist, ohne platzaufwendige
Bauteile zu benötigen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Drehkreuz gelöst, das gekennzeichnet ist durch die Signalabgabeeinrichtung,
die bei einem Bewegungsimpuls in der jeweiligen Sperrrichtung auf das Drehkreuz ein
elektrisches Signal abgibt, welches mittelbar oder unmittelbar die Bremseinrichtung
betätigt.
[0011] Wird versucht, ein derartiges Drehkreuz mißbräuchlich oder auch versehentlich in
seiner Sperrichtung zu durchqueren, so wird durch den Bewegungsimpuls, der auf das
Drehkreuz wirkt, die Bremseinrichtung betätigt und jede Drehung des Drehkreuzes verhindert.
Alle Bauteile sind platzsparend ausführbar. Die Signalabgabeeinrichtung benötigt keine
zu Ermüdung neigenden Bauteile, Bremsen dagegen sind relativ einfach zu warten. Ihre
Bauteile können regelmäßig ausgetauscht werden, während bei Klinken und dgl. in herkömmlichen
Anlagen Materialermüdung schwer zu erkennen ist.
[0012] Besonders bevorzugt wird in der Signalabgabeeinrichtung ein Inkrementalwinkelgeber
eingesetzt. Er erzeugt in direkter Abhängigkeit von der Rotation der Welle, der er
zugeordnet ist, Impulse. Bereits bei minimalen Winkeldrehungen, also praktisch schon
beim allerersten Versuch, das Drehkreuz in die gesperrte Richtung zu drehen, wird
auf diese Weise von der Signalabgabeeinrichtung ein entsprechendes Signal abgegeben.
[0013] Vorteilhafterweise wird dieses Signal von einer Steuerungseinrichtung aufgenommen,
der außerdem auch von einem äußeren Befehlsgeber Informationen darüber eingegeben
werden, welche der Drehrichtungen die Sperrichtung und welche die Durchgangsrichtung
ist. Über eine solche Steuerungsvorrichtung läßt sich bei Bedarf jederzeit die Drehrichtungsvorgabe
des Drehkreuzes ändern. Innerhalb der Steuerungsvorrichtung verarbeitet eine elektronische
Schaltung die eingehenden Signale und betätigt in Abhängigkeit von den ihr zugeführten
Daten die Bremseinrichtung.
[0014] Die Bremseinrichtung bleibt vorzugsweise für eine vorbestimmte Zeitspanne betätigt,
nachdem sie aufgrund des durch die mißbräuchliche Drehung verursachten Signals das
Drehkreuz gebremst hat. Dadurch wird u.a. verhindert, daß durch ständig wiederholtes
Drehen des Drehkreuzes in Sperrichtung doch ein Durchqueren des Drehkreuzes in dieser
nicht gewünschten Richtung möglich wird. Zum zweiten kann bei ständig wiederholten
Fehlversuchen auch der Verursacher leichter festgestellt und ermittelt werden.
[0015] Wird die Drehkreuzwelle mit der Welle eines Antriebs mit umkehrbarer Drehrichtung
verbunden, so kann eine weitgehend gleichförmige Winkelbewegung des Drehkreuzes von
einer Sperrstellung zur nächsten sowie eine sichere Überführung des Drehkreuzes in
die jeweils folgende Position gewährleistet werden. Durch den Antrieb ist es außerdem
möglich, die Drehkreuze selbst auch sehr massiv auszuführen.
[0016] Die Bremseinrichtung greift in diesem Fall an der Antriebswelle an, um eine Belastung
des Getriebes zwischen den beiden Wellen zu vermeiden.
[0017] Der Antrieb erfolgt vorzugsweise über einen Elektromotor, der mit einem Bruchteil
seiner Nennleistung (etwa 1/10 seiner Nennleistung) betrieben wird. Es wird dadurch
verhindert, daß im Drehkreuz befindliche Personen durch die Drehkreuzarme geschoben
werden, falls sie sich zu langsam bewegen (etwa aufgrund einer Behinderung).
[0018] Eine besonders zweckmäßige Ausführung wird erreicht, wenn im Stromkreis des Antriebsmotors
ein Frequenzumformer angeordnet ist. Über den Frequenzumformer kann der gesamte Bewegungsablauf
des Drehkreuzes gesteuert und den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden, um beispielsweise
der Geometrie des Drehkreuzes mit zum Boden geneigt verlaufender Drehachse Rechnung
zu tragen. Günstig ist es, wenn auch der Stromkreis der Bremseinrichtung einem Frequenzumformer
angeschlossen ist, so daß auch eine präzise Steuerung der Bremse erfolgen kann. Der
Frequenzumformer kann durch Signale des Inkrementalwinkelgebers bzw. durch die Steuerungsvorrichtung
beeinflußt werden.
[0019] Bei einer anderen weiteren Ausbildungsform ist vorgesehen, daß ein berührungslos
arbeitender durch Annäherung an das Drehkreuz in der jeweiligen Durchgangsrichtung
betätigbarer Schalter oder ein in der jeweiligen Durchgangsrichtung vor dem Drehkreuz
angeordneter zusätzlicher mit einem mechanischen oder elektronischen, insbesondere
durch Magnetkarte beätigbaren Schloß verbundener Schalter zum Öffnen des Stromkreises
für die Bremseinrichtung vorgesehen ist. Dadurch kann ein kontrollierter Zugang zu
dem Drehkreuz erreicht werden. Bei Verwendung von Magnetkarten kann das elektronische
Schloß mit einer Datenverarbeitungsanlage verbunden sein, so daß durch entsprechende
Daten der Magnetkarte feststellbar ist, ob die den Durchgang verlangende Person überhaupt
die dazu erforderliche Berechtigung besitzt und wann und wer das Drehkreuz passiert
hat. Bei Anordnung des genannten mechanischen oder elektronischen Schlosses sowohl
vor als auch hinter dem Drehkreuz ist eine entsprechende Kontrolle in beiden Durchgangsrichtungen
möglich, wobei mittels des mechanischen oder elektronischen Schlosses gleichzeitig
auch eine entsprechende Umschaltung der Sperreinrichtung für das Drehkreuz erfolgen
kann, so daß es in der jeweiligen Durchgangsrichtung drehbar ist und in der Gegenrichtung
gesperrt wird.
[0020] Als Bremseinrichtung werden vorzugsweise elektromagnetische Bremsen eingesetzt. Wenn
die Bremseinrichtung elektromagnetisch betätigbar ist, so kann je nach Schaltung der
Elektromagneten die Bremswirkung entweder bei Erregung oder bei Entregung der Magnete
erfolgen, wobei ggf. zusätzliche Druckfedern vorgesehen sein können, die den elektromagnetischen
Kräften entgegenwirken. Je nach Schaltung der Bremseinrichtung wird durch den obengenannten
Bewegungsimpuls der Stromkreis der Bremseinrichtung geöffnet oder geschlossen.
[0021] Besonders bevorzugt wird zusätzlich eine Schlingfederbremse eingesetzt. Dadurch wird
eine besonders zuverlässige Funktionsweise und Sicherheit auch bei Stromausfall gewährleistet.
[0022] Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Prinzipskizze des Ausführungsbeispieles
in explodierter Darstellung;
Fig. 2 zeigt zwei Darstellungen einer speziellen Bremse für ein Drehkreuz.
[0023] Das Drehkreuz 10 besitzt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel drei Bügel 11,
die drehsicher an einer Drehkreuzwelle 12 montiert sind. Die Drehkreuzwelle 12 steht
lotrecht, die drei Bügel 11 schließen miteinander jeweils einen Winkel von 120° ein.
[0024] Vorgesehen ist ein Antrieb 20, der einen Motor 21 aufweist. Der Motor 21 treibt eine
Antriebswelle 22. Es handelt sich um einen Elektromotor 21 mit einer Stromversorgung
bzw. Spannungsquelle 23, die auch ggf. über einen Transformator an den Motor angeschlossen
sein kann.
[0025] Die Antriebswelle 22 führt vom Motor 21 zu einem Getriebe 24. Das Getriebe 24 ist
in dem Beispiel ein Winkelgetriebe mit zwei Kegelrädern 25, 26. Das Kegelrad 25 sitzt
auf der Antriebswelle 22 des Motors 21 und dreht sich mit dieser. Das Kegelrad 26
sitzt sicher auf der Drehkreuzwelle 12. Der Motor 21 treibt also über das Winkelgetriebe
24 das Drehkreuz 10. Alternativ kann auch ein Schneckengetriebe vorgesehen werden,
dessen Platzbedarf besonders gering ist.
[0026] Vorgesehen ist außerdem eine Steuerungsvorrichtung 30. Dieser Steuerungsvorrichtung
30 wird von einer Signalabgabeeinrichtung 31 ein Signal eines Inkrementalwinkelgebers
32 über eine Leitung 33 zugeführt.
[0027] Der Inkrementalwinkelgeber 32 sitzt auf der Antriebswelle 22. Inkrementalwinkelgeber
bestehen beispielsweise aus einem optoelektronischen Abtastsystem und einer auf der
Achse sitzenden Kodescheibe. Der Inkrementalwinkelgeber 32 gibt dann bei jeder Drehung
um einen bestimmten Winkel einen Impuls ab. Er besitzt (in der Zeichnung angedeutet)
zwei Ausgänge, die leicht gegeneinander versetzte Impulse abgeben. Der Versatz beträgt
zweckmäßig 90° oder π/2. Die Steuerungsvorrichtung 30 kann daraus, welcher Impuls
zuerst bei ihr eingeht, erkennen, in welcher Richtung die Kodescheibe des Inkrementalwinkelgebers
32 und damit die Antriebswelle 22 gedreht worden ist. Da die Drehung der Antriebswelle
22 durch die Drehung der Drehkreuzwelle 12 festgelegt ist, kann so direkt auf die
Drehrichtung des Drehkreuzes 10 rückgeschlossen werden. Durch die Getriebeübersetzung
des Getriebes 24 ist es außerdem möglich, die Abgabe eines Impulses durch den Inkrementalwinkelgeber
32 bereits bei minimalen Drehwinkeln des Drehkreuzes 10 sicherzustellen.
[0028] Ein äußerer Befehlsgeber 34, beispielsweise eine Bedienungsperson in einer Zentrale
oder auch eine automatische Warnfunktion im Katastrophenfall bzw. ein nicht dargestellter
Magnetkartenleser kann der Steuerungsvorrichtung 30 zusätzliche Informationen geben.
Insbesondere wird dabei festgelegt, welche der beiden möglichen Drehrichtungen des
Drehkreuzes 10 als Durchgangsrichtung und welche als Sperrichtung betrieben werden
soll. Außerdem kann die Steuerungsvorrichtung 30 in Meldelampen 35 oder anderen Anzeigevorrichtungen
jeweils Informationen über ihren Betriebszustand nach außen geben.
[0029] Mit den bei ihr vorliegenden Informationen wirkt sie u.a. auf ein Wechselschütz 36
über eine Leitung 37 ein, das die Drehrichtung des Motors 21 bestimmt und ihn mit
der Stromversorgung verbindet.
[0030] Außerdem betätigt die Steuerungsvorrichtung 30 die Bremseinrichtung 40. Im dargestellten
Beispiel sind zwei Bremsen 41, 42 vorgesehen, die über Leitungen 43, 44 angesprochen
werden. Die Bremse 41 sei elektromagnetisch betätigt, die Bremse 42 ist als Schlingfederbremse
ausgebildet. Einzelheiten sind in Fig. 1 nicht dargestellt.
[0031] Auf der Drehkreuzwelle 12 sitzt außerdem ein Schalter 50, der weitere Informationen
über eine Leitung 51 an die Steuerungsvorrichtung 30 abgibt. Der Schalter 50 stellt
u.a. fest, ob sich die Bügel 11 des Drehkreuzes 10 gerade in einer der um 120° zueinander
versetzten Raststellungen befinden. Er ermittelt auf diese Weise, ob beispielsweise
ein Durchquerungsvorgang des Drehkreuzes 10 durch die Person beendet ist. Aufgrund
dieser Informationen schaltet dann die Steuerungsvorrichtung 30 den Motor 21 ab.
[0032] Der Schalter 50 könnte unter Umständen ersetzt werden, wenn die Steuerungsvorrichtung
30 elektronisch so ausgerüstet ist, daß sie die von dem Inkrementalwinkelgeber 32
eingehenden Impulse aufaddiert und auf diese Weise die Winkelstellung ermittelt.
[0033] Die Funktion des Drehkreuzes 10 ist wie folgt:
Nach der Befehlsgabe (bei 34) durch einen Drucktaster, Schlüsselschalter, Kartenleser,
Kodegerät oder bei Dauerfreigabe wird die Bremse 41 über die Steuerungsvorrichtung
30 gelöst und es kann der Benutzer mit leichtem Druck auf die Drehkreuzarme bzw. Bügel
11 in die richtige (Durchgangs-)Richtung die selbständige motorische Drehbewegung
in der gewünschten Richtung auslösen. Der Benutzer kann zwar das Drehkreuz 10 per
Hand oder durch Stehenbleiben anhalten, ein Drehen gegen die freigegebene Richtung
ist jedoch nicht möglich. Ein Versuch würde die Steuerungsvorrichtung 30 veranlassen,
die Bremseinrichtung 40 zu betätigen und das Drehkreuz für eine vorgegebene Zeit in
alle Richtungen zu blockieren.
[0034] Die Drehbewegung wird fortgesetzt, wenn der Benutzer das Drehkreuz 10 wieder losläßt
bzw. die Blockierung aufgehoben wird.
[0035] Über einen (nicht dargestellten) Wahlschalter, der ebenfalls bei 34 auf die Steuerungsvorrichtung
30 einwirkt, ist es dem Betreiber möglich, je nach Bedarf das Drehkreuz 10 so einzustellen,
daß sowohl der Eingang als auch der Ausgang nur von berechtigten Personen durch den
vorgesehenen Befehlsgeber benutzt werden können. Es können auch nur der Eingang oder
nur der Ausgang den berechtigten Personen vorbehalten bleiben und die andere generell
nicht gesperrte Richtung von jedem benutzt werden.
[0036] Es kann auch vorgewählt werden, was bei einem eventuellen Stromausfall geschieht.
Denkbar wäre es, das Drehkreuz in beiden Richtungen frei drehbar oder in beiden Richtungen
gesperrt zu schalten oder generell eine Richtung freizugeben.
[0037] Fig. 2 zeigt eine hierzu bevorzugte Schlingfederbremse, und zwar einmal in Seitenansicht,
teilweise weggebrochen und teilweise geschnitten und zum anderen in Draufsicht, und
zwar aus Sicht des Pfeiles A in der linken Darstellung.
[0038] Die Antriebswelle 22 führt in ein ortsfestes Gehäuse 61 der insgesamt mit 42 bezeichneten
Schlingfederbremse. Die Antriebswelle 22 ist über eine Nutfederverbindung 63 fest
mit einem zylindrischen, zur Antriebswelle 22 achsparallelen Kern 64 verbunden. Die
Antriebswelle 22 tritt in dem Gehäuse 61 auf der Rückseite des zylindrischen Kerns
64 wieder aus und ist dort bei 65 drehbar gelagert.
[0039] Der Kern 64 ist innerhalb des Gehäuses 61 von einer vorgespannten Schraubenfeder
62 umgeben. Diese ist mit einem Ende bei 66 fest mit dem Gehäuse 61 verbunden. Von
dem festen Ende aus umgibt die Schraubenfeder 62 in mehreren Windungen (im Beispiel
fünf) den Kern 64, ehe sie tangential vom Kern 64 weg zu einer bei 67 angedeuteten
Zugeinrichtung verläuft, beispielsweise einem stromlos gesperrten Hubmagneten. Die
Schraubenfeder 62 kann nun von der Zugeinrichtung 67 betätigt oder freigegeben werden.
In Richtung des Pfeiles 68 erfolgt eine Freigabe der Sperre. In Gegenrichtung würde
eine Bremsung erfolgen. Dabei erfolgt aufgrund der geringfügigen Verkleinerung des
Innendurchmessers der Schraubenfeder 62 ein Reibschluß der Feder auf dem Kern 64,
da der Umschlingungswinkel ausreichend groß ist. Durch den Einsatz des Hubmagneten
(Zugeinrichtung 67) in der dargestellten Weise läßt sich die Vorspannung der Schraubenfeder
62 und damit der Reibschluß aufheben, wodurch die Sperre freigegeben wird.
[0040] Im normalen Betrieb wird der Hubmagnet (Zugeinrichtung 67) ständig mit Strom versorgt.
Er hält die Schraubenfeder 62 entgegen der Vorspannung in Richtung des Pfeiles 68.
Die Schlingfederbremse 42 ist damit ständig "frei", und die gesamte Bremssteuerung
erfolgt über die elektromagnetische Bremse 41 (Fig.1).
[0041] Bei Stromausfall dagegen wird der Hubmagnet stromlos und die Vorspannung der Schraubenfeder
führt zu einer Bewegung entgegen der Richtung des Pfeiles 68. Dadurch zieht sich die
Schraubenfeder 62 enger um den Kern 64.
[0042] Die elektromagnetische Bremse 41 (Fig.1) übt bei Stromausfall keine Bremswirkung
mehr aus, so daß jetzt die Schlingfederbremse 42 allein tätig bleibt. Wird die Antriebswelle
22 jetzt in Richtung des Uhrzeigersinns in Fig. 2 gedreht, so erfolgt zwar Reibung,
aber eine Drehung bleibt möglich, da diese Drehung gegen die Windungsrichtung ein
Öffnen der Schraubenfeder 62 und damit Freilauf ergibt.
[0043] Eine Drehung der Antriebswelle 22 im Gegenuhrzeigersinn erfolgt in Windungsrichtung
der Schraubenfeder 62, zieht diese an und bewirkt aufgrund des ausreichend großen
Umschlingungswinkels nun einen Reibschluß von Schraubenfeder 62 und Kern 64, der eine
weitere Drehung der Antriebswelle 22 verhindert.
[0044] Bei Stromausfall kann daher das Drehkreuz ungehindert gegen die leichte Reibung der
Schlingfederbremse 42 in einer vorgegebenen Richtung passiert werden. Ein Passant,
der im Drehkreuz vom Stromausfall getroffen wird, kann es daher in der vorgegebenen
Richtung verlassen und wird nicht eingesperrt.
[0045] In Gegenrichtung ist ein Passieren dagegen unmöglich. Auf diese Weise kann beispielsweise
unbefugtes Betreten eines Geländes während eines Stromausfalls verhindert werden,
das aber dennoch verlassen werden kann, etwa im Katastrophenfall.
1. Drehkreuz (10), dessen Welle (12) mittels einer steuerbaren Sperreinrichtung gegen
Drehung in jeweils einer Richtung veriegelbar ist, mit einer Bremseinrichtung (40),
die mittelbar oder unmittelbar an der Drehkreuzwelle (12) angreift und über ein elektrisches
Signal (Leitungen 43,44) betätigbar ist, gekennzeichnet durch eine Signalabgabeeinrichtung (31), die bei einem Bewegungsimpuls in der jeweiligen
Sperrichtung auf das Drehkreuz (10) ein elektrisches Signal abgibt, welches mittelbar
oder unmittelbar die Bremseinrichtung (40) betätigt.
2. Drehkreuz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabeeinrichtung (31) einen Inkrementalwinkelgeber (32) aufweist.
3. Drehkreuz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichzeichnet, daß eine Steuerungsvorrichtung (30) vorgesehen ist, der äußere Daten über die Sperrichtung
bzw. Durchgangsrichtung von einem Befehlsgeber (bei 34) und die Ausgangsdaten der
Signalabgabeeinrichtung (31) zugeführt werden, wobei die Steuerungseinrichtung (3)
in Abhängigkeit von den ihr zugeführten Daten die Bremseinrichtung (40) betätigt.
4. Drehkreuz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (40) das Drehkreuz (10) für eine bestimmte Zeitspanne nach
der Betätigung gebremst hält, ehe sie es wieder freigibt.
5. Drehkreuz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehkreuzwelle (12) mit der Welle (22) eines Antriebs (20) mit umkehrbarer
Drehrichtung verbunden ist und die Bremseinrichtung (40) an der Antriebswelle (22)
angreift.
6. Drehkreuz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (20) einen Elektromotor (21) aufweist, der nur mit einem Bruchteil
seiner Nennleistung betrieben wird.
7. Drehkreuz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis des Motors (21) ein Frequenzformer angeordnet ist, dem von der
Steuerungsvorrichtung (30) Signale zugeführt werden.
8. Drehkreuz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (40) eine Schlingfederbremse (42) aufweist, die auf die
Antriebswelle (22) oder die Drehkreuzwelle (12) aufgesetzt ist.
9. Drehkreuz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Signalabgabeeinrichtung (50) vorgesehen ist, die bei einem Bewegungsimpuls
in der jeweiligen Durchgangsrichtung auf das Drehkreuz (10) ein elektrisches Signal
abgibt, welches mittelbar oder unmittelbar den Antriebsmotor (21) betätigt.
10. Drehkreuz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein berührungslos arbeitender durch Annäherung an das Drehkreuz in der jeweiligen
Druchgangsrichtung betätigbarer Schalter oder ein in der jeweiligen Durchgangsrichtung
vor dem Drehkreuz angeordneter mit einem mechanischen oder elektronischen, insbesondere
durch Magnetkarte betätigbaren Schloß verbundener Schalter zum Öffnen der Bremseinrichtung
vorgesehen ist.
1. Turnstile (10) whose shaft (12) is lockable by means of a controllable locking device
against rotation in one direction at a time, including a braking device (40) which
acts directly or indirectly on the turnstile shaft (12) and which is operable by an
electrical signal (leads 43, 44), characterised by a signal emitting device (31) that,
upon the occurrence of an impulse motion on the turnstile (10) in the current blocking
direction, emits an electrical signal which directly or indirectly operates the braking
device (40).
2. Turnstile in accordance with Claim 1, characterised in that, the signal emitting device
(31) includes an incremental angle transducer (32).
3. Turnstile in accordance with Claim 1 or 2, characterised in that, there is provided
a control device (30) to which the output data of the signal emitting device (31)
and external data from a command source (in 34) regarding the blocking direction or
the direction of passage are supplied wherein the control device (3) operates the
braking device (40) in dependence on the data supplied to it.
4. Turnstile in accordance with any of the preceding Claims, characterised in that, the
braking device (40) maintains the turnstile (10) braked for a certain period of time
after the operation, before it releases it again.
5. Turnstile in accordance with any of the preceding Claims, characterised in that, the
turnstile shaft (12) is coupled to the shaft (22) of a driving means (20) having a
reversible direction of rotation and the braking device (40) acts on the drive shaft
(22).
6. Turnstile in accordance with Claim 5, characterised in that, the driving means (20)
has an electric motor (21) which is driven at only a fraction of its rated power.
7. Turnstile in accordance with Claim 5 or 6, characterised in that, a frequency shaper
is arranged in the electric circuit of the motor (21) to which signals from the control
device (30) are supplied.
8. Turnstile in accordance with any of the preceding Claims, characterised in that, the
braking device (40) has a loop spring brake (42) which is mounted on the drive shaft
(22) or the turnstile shaft (12).
9. Turnstile in accordance with any of the preceding Claims, characterised in that, there
is provided a second signal emitting device (50) that, upon the occurrence of an impulse
motion on the turnstile (10) in the current direction of passage, emits an electrical
signal which directly or indirectly operates the drive motor (21).
10. Turnstile in accordance with any of the preceding Claims, characterised in that, for
the opening of the braking device, there is provided a non-contact making switch which
is operable by approach to the turnstile in the current direction of passage, or,
a switch which is arranged in front of the turnstile in the current direction of passage
and which is coupled with a lock that is mechanically or electronically operable,
particularly by means of magnetic cards.
1. Tourniquet (10) dont l'axe (12) peut être empêché de tourner dans un sens au moyen
d'un dispositif de blocage commandé, comprenant un dispositif de freinage (40) qui
attaque indirectement ou directemt l'axe (12) du tourniquet et peut être actionné
par un signal électrique (lignes 43, 44), caractérisé par un dispositif délivreur
de signaux (31) qui, lors d'une impulsion de mouvement imprimée au tourniquet (10)
dans le sens bloqué, délivre un signal électrique actionnant indirectement ou directement
le dispositif de freinage (40).
2. Tourniquet selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif délivreur
de signaux (31) comporte un transmetteur d'angle incrémentiel (32).
3. Tourniquet selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par la prévision d'un dispositif
de commande (30) auquel sont envoyées des données extérieures concernant le sens bloqué
ou le sens passant par un générateur d'instructions (en 34), ainsi que les données
de sortie du dispositif délivreur de signaux (31), le dispositif de commande (30)
actionnant le dispositif de freinage (40) en fonction des données qui lui sont transmises.
4. Tourniquet selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif
de freinage (40) maintient le tourniquet (10) freiné pendant un laps de temps déterminé
après l'actionnement avant de le libérer de nouveau.
5. Tourniquet selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'axe (12)
du tourniquet est relié à l'arbre (22) d'un entraînement (20) dont le sens de rotation
est reversible et le dispositif de freinage (40) attaque l'arbre d'entraînement (22).
6. Tourniquet selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'entraînement (20) comporte
un moteur électrique (21) utilisé seulement à une fraction de sa puissance nominale.
7. Tourniquet selon la revendication 5 ou 6, caractérisé par la disposition dans le circuit
électrique du moteur (21) d'un convertisseur de fréquence qui est alimenté en signaux
par le dispositif de commande (30).
8. Tourniquet selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif
de freinage (40) comporte un frein à ressort enroulé (42) placé sur l'arbre d'entraînement
(22) ou sur l'axe (12) du tourniquet.
9. Tourniquet selon une des revendications précédentes, caractérisé par la prévision
d'un second dispositif délivreur de signaux (50) qui, lorsqu'une impulsion de mouvement
est imprimée au tourniquet (10) dans le sens passant, délivre un signal électrique
actionnant indirectement ou directement le moteur d'entraînement (21).
10. Tourniquet selon une des revendications précédentes, caractérisé par la prévision
d'un commutateur fonctionnant sans contact, qui peut être actionné par une personne
s'approchant du tourniquet dans le sens passant, ou par la prévision devant le tourniquet,
dans le sens passant, d'un commutateur relié à une serrure mécanique ou électronique,
actionnable en particulier par une carte magnétique, en vue du desserrage du dispositif
de freinage.