[0001] Die Erfindung betrifft ein Behältnis für Transport und Beisetzung Verstorbener, insbesondere
Sarg, mit einer Bodenplatte, mit Seitenwänden und mit einem Sargdeckel.
[0002] Derartige Behältnisse, insbesondere Särge zur Erd- oder Feuerbestattung Verstorbener,
bestehen üblicherweise aus mehr oder weniger wertvollen Hölzern, die nach ihrem Gebrauchszweck
verloren gehen. Es wird deshalb zunehmend auf preiswertere und ökologisch sinnvoller
einsetzbare Materialien zurückgegriffen. Derartige Materialien werden jedoch leicht
als solche erkannt und gelten beim öffentlichen Publikum als wenig repräsentativ.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sarg der Eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, der einerseits repräsentativ ausgestattet, andererseits ökologisch
leicht abbaubar gefertigt werden kann.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Bodenplatte und die übrigen Behältnisteile
aus unterschiedlich leicht verrotbaren Materialien bestehen und lösbar miteinander
verbunden sind. Durch diese Maßnahmen ist es möglich, Sarg und Bodenplatte aus unterschiedlichen
Materialien zu fertigen. Der dabei von außen sichtbare Übersarg kann aus einem repräsentativen
Material bestehen, beispielsweise aus Eichenholz, während die Bodenplatte aus leicht
verrottbaren Material, beispielsweise in Leicht- oder Sandwichbauweise aufgebautem
recyceltem Karton oder aus Pappe bestehen kann.
[0005] Der repräsentative Übersarg kann nach der Beisetzung von der Bodenplatte gelöst werden.
Der Verstorbenen verbleibt dann in einem von dem Übersarg überdeckten Innensarg, der
ebenfalls aus leicht verrottbaren Material, beispielsweise aus Karton oder einem minderwertigen
Holz gefertigt sein kann. Der Übersarg kann von der Bodenplatte gelöst und nach der
Beisetzung zur Wiederverwendung entfernt werden. Er verbleibt bei Erdbestattungen
nicht in der Erde bzw. wird bei Feuerbestattung nicht mit verbrannt. Die Bodenplatte
ist durch ihre Leichtbauweise sehr stabil und verrottet durch die Vielzahl der Hohlräume
leicht.
[0006] Zur lösbaren Verbindung der Bodenplatte mit dem repräsentativen Übersarg ist es vorgesehen,
daß der Übersarg über Arretiermittel lösbar mit der Bodenplatte verbunden ist, wobei
es bei einer sinnvollen konstruktiven Ausgestaltung vorgesehen ist, daß die Arretiermittel
in mit der Bodenplatte verbundenen Sargfüßen untergebracht sind.
[0007] Damit die Lösbarkeit zwischen dem repräsentativen Übersarg und der leicht verrottbaren
Bodenplatte nicht sofort ins Auge fällt, ist es vorgesehen, daß die Hohlräume der
Sargfüße durch die Schließmittel abgedeckt sind. Auch ist es vorgesehen, daß die Bodenplatte
mit einem dem Übersarg identischen Außendekor versehen ist.
[0008] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung
ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben;
es zeigt:
- Figur 1
- die isometrische Darstellung eines aus einem repräsentativen Übersarg und einer leichtverottbaren,
mit Füßen versehenen Bodenplatte bestehenden Behältnisses zur Beisetzung bzw. zum
Transport Verstorbener;
- Figur 2
- den Schnitt durch ein Behältnis nach der Figur 1, mit von dem repräsentativen Übersarg
überdeckten, mit der leicht verrottbaren Bodenplatte verbundenen Innensarg.
[0009] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Behältnis, beispielsweise ein Sarg 10, besteht
im wesentlichen aus einer Bodenplatte 11, die mit Füßen 12 versehen und mit Seitenwänden
14 verbunden ist. Die Seitenwände 14 sind einstückig mit einem angeschrägten Sargdeckel
13 verbunden. Bei einer anderen Ausführung kann es auch vorgesehen sein, zwischen
den Seitenwänden 14 und dem Sargdeckel 13 eine aufklappbare Teilung vorzusehen, beispielsweise
um eine repräsentative Aufbahrung Verstorbener zu ermöglichen.
[0010] Wie die Figur 2 zeigt, besteht das Behältnis 10 aus einem, den Sargdeckel 13 und
die Seitenwände 14 umfassenden Übersarg 15 und aus einem von dem Übersarg 15 überdeckten
Innensarg 16. Der Innensarg 16 ist über Verbindungen 20 mit der Bodenplatte 11 verbunden.
[0011] Die Bodenplatte 11 ist in Leichtbauweise hergestellt und weist eine Vielzahl von
im wesentlichen senkrecht stehenden Leichtbaulamellen 17, beispielsweise Wellpapplamellen
auf. Die Leichtbaulamellen 17 bestehen aus einem leicht verrottbare Material, vorzugsweise
aus einem recycelten Karton, und sind mit einem Innenliner 23 aus einer inneren Pappschicht
und mit einem Außenliner 24 aus einer äußeren Pappschicht verbunden, vorzugsweise
verklebt.
[0012] Die Verbindung 20 zwischen der Bodenplatte 11 und dem Innensarg 15 kann lösbar oder
unlösbar sein. Bei der unlösbaren Ausführung kann der Innensarg 16 mit dem Innenliner
23 der Bodenplatte 11 verklebt sein.
[0013] Auch der Innensarg 16, der den Verstorbenen 19 aufnimmt, besteht aus einem leicht
verrottbaren Material, beispielsweise aus einem unter ökologischen Gesichtspunkten
recycelten Karton- oder Papierwerkstoff.
[0014] Zur Verbindung zwischen der biologisch leicht abbaubaren, schnell verrottbaren Bodenplatte
11 und dem repräsentativen Übersarg 15 sind die Sargfüße 12 bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel mit Hohlräumen 18 versehen. In den Hohlräumen 18 sind Arretiermittel
21 untergebracht, die von außen mit Hilfe von Schließmitteln 22 betätigbar sind. Die
Arretiermittel 21 stellen eine lösbare Verbindung zwischen der Bodenplatte 11 und
dem Übersarg 15 her.
[0015] Die Sargfüße 12 sind ebenfalls aus einem leicht verrottbaren Material und können
in Leichtbauweise hergestellt sein. Sie sind vorzugsweise eintückig mit der Bodenplatte
11 verbunden.
[0016] Damit die Hohlräume 18 von außen nicht sofort erkennbar sind, dienen die Schließmittel
22 zugleich als Abdeckblenden. Die Außenoberflächen der Bodenplatte 11 und der Sargfüße
12 können mit einem Farbdekor versehen sein, das dem Außendekor des Übersarges 15
entspricht.
[0017] Ein derartiger Sarg 10 weist eine ausreichend stabile und tragfähige Bodenplatte
11 auf und gewährleistet für Außenstehende ein pietätvolles, repräsentatives Äußeres
auf.
[0018] Durch seine Doppelbauweise werden wertvolle Rohstoffe eingespart, die sonst bei einer
Erd- oder Feuerbestattung verloren gehen würden.
Bezugszeichen
[0019]
- 10
- Sarg
- 11
- Bodenplatte
- 12
- Sargfuß
- 13
- Sargdeckel
- 14
- Seitenwand
- 15
- Übersarg
- 16
- Innensarg
- 17
- Leichtbaulamelle
- 18
- Hohlraum
- 19
- Verstorbener
- 20
- Verbindung
- 21
- Arretiermittel
- 22
- Schließmittel
- 23
- Innenliner
- 24
- Außenliner
1. Behältnis für Transport und Beisetzung Verstorbener, insbesondere Sarg, mit einer
Bodenplatte, mit Seitenwänden und mit einem Sargdeckel, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenplatte (11) und die übrigen Behältnisteile (13, 14) aus unterschiedlich leicht
verrotbaren Materialien bestehen und lösbar miteinander verbunden sind.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus den Seitenwänden (14)
und dem Sargdeckel (13) bestehender Übersarg (15) und ein von dem Übersarg (15) überdeckter
Innensarg (16) vorgehen sind.
3. Behältnis nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übersarg (15)
aus einem repräsentativen, beständigen Material und der Innensarg (16) und die Bodenplatte
(11) aus einem leicht verrottbaren Material bestehen.
4. Behältnis nach den Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
(11) aus in Leichtbauweise verarbeitetem Karton besteht.
5. Behältnis nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Übersarg (15)
über Arretiermittel (21) lösbar mit der Bodenplatte (11) verbunden ist.
6. Behältnis nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiermittel
(21) in mit der Bodenplatte (11) verbundenen Sargfüßen (12) untergebracht sind.
7. Behältnis nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sargfüße (12)
mit Hohlräumen (18) versehen und die Arretiermittel (21) in den Hohlräumen (18) beweglich
untergebracht sind.
8. Behältnis nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiermittel
(21) mit von außen betätigbaren Schließmitteln (22) versehen sind.
9. Behältnis nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (18)
der Sargfüße (12) nach außen mit den Schließmitteln (22) abgedeckt sind.
10. Behältnis nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
(11) mit einem mit dem Übersarg (15) identischen Außendekor versehen ist.