[0001] Die Erfindung betrifft ein Anbaugerät für Hubstapler, insbesondere Seitenstapler
zum Ein- und Ausstapeln von Platten, die zumindest zwei vertikal verfahrbare Gabelzinken
aufweisen.
[0002] Hubstapler der genannten Art sind seit langem bekannt und dienen im wesentlichen
zum Anheben von Lasten sowie zu deren Transport über relativ kurze Strecken. Insbesondere
in Zusammenhang mit der Lagerhaltung in Regallagern hat es sich bewährt, für das Einlagern
von Material in die Regalplätze sowie die Entnahme von Material Hubstapler zu verwenden.
Besonders vorteilhaft lassen sich Hubstapler einsetzen, wenn das Material in Containern
verpackt oder auf genormten Paletten angeordnet ist.
[0003] In einigen Anwendungsfällen, beispielsweise bei der Stapellagerung von Platten, tritt
häufig das Problem auf, daß von dem im Regal eingelagerten Plattenstapel lediglich
eine oder zwei Platten benötigt werden. Bisher wurde in diesem Fall der gesamte Plattenstapel
mittels eines Flurförderzeuges aus dem Regalfach entnommen und zu einem sogenannten
Kommissionierplatz gebracht, an dem die gewünschte Anzahl von Platten manuell von
dem Plattenstapel heruntergenommen wurde. Anschließend wurde der verbleibende Plattenstapel
mittels des Hubstaplers wieder in dem zugeordneten Regalfach abgelegt.
[0004] Eine derartige Vorgehensweise ist nicht nur zeitaufwendig, sondern insbesondere wegen
des hohen Personalbedarfs auch sehr kostenintensiv.
[0005] Um die Vereinzelung gestapelter Platten wirtschaftlicher durchführen zu können, ist
in der DE 40 10 486 A1 ein Regalbedienungsgerät mit einer Vereinzelungsvorrichtung
vorgeschlagen worden, das einen vertikal verfahrbaren Horizontalträger aufweist. An
dem Horizontalträger ist relativ zu diesem vertikal verschiebbar ein teleskopierbarer
Ausleger angeordnet, der an seinem freien Ende einen Sauggreifer aufweist. Zur Entnahme
einzelner Platten von einem im Regal befindlichen Plattenstapel wird das Regalbedienungsgerät
unter die entsprechende Regalposition gefahren und der Horizontalträger zusammen mit
dem Ausleger auf die Höhe des Plattenstapels angehoben. Die obere Platte des in dem
Regalfach befindlichen Plattenstapels kann dann mittels des Sauggreifers ergriffen
und auf dem Horizontalträger abgelegt werden. Somit können in relativ einfacher Weise
einzelne oder mehrere gleichartige, gegebenenfalls auch verschiedenartige Platten
aus verschiedenen Regalpositionen zu einem Paket zusammengestellt werden.
[0006] Das Regalbedienungsgerät gemäß der DE 40 10 486 A1 weist aber den Nachteil auf, daß
es ausschließlich zum Zusammenstellen von Paketen aus vereinzelten Platten einsetzbar
ist. Da derartige Arbeiten jedoch in den meisten insbesondere kleineren Betrieben
nur relativ selten anfallen, ist das Regalbedienungsgerät in derartigen Betrieben
kaum wirtschaftlich einzusetzen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben genannten Probleme zu lösen und
eine kostengünstige Möglichkeit zum Zusammenstellen von Paketen aus vereinzelten Platten
mit einem bekannten Hubstapler zu schaffen.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Anbaugerät für Hubstapler gelöst, das
einen von den Gabelzinken aufnehmbaren und an diesen festlegbaren Rahmen ausweist,
der einen sich in Abstand zur ebenen Oberseite des Rahmens sowie im wesentlichen parallel
zu dieser erstreckenden, ausfahrbaren Ausleger trägt, an dessen freiem Ende eine Greifvorrichtung
zum Erfassen zumindest einer Platte eines Plattenstapels angeordnet ist. Hubstapler
in Form von Seiten- und Gabelstaplern sind in annährend jedem Produktionsbetrieb vorhanden.
Erfindungsgemäß können derartige Stapler nun durch Ergreifen des Anbaugeräts mit den
Gabelzinken in einfacher Weise derart umgerüstet werden, daß sie zum Zusammenstellen
von Paketen aus vereinzelten Platten einsetzbar sind. Es ist dabei möglich, für mehrere
Stapler lediglich ein Anbaugerät vorzuhalten, wobei dieses je nach Bedarf wahlweise
an einem der Stapler angebracht werden kann. Da das Anbaugerät wesentlich billiger
als ein komplettes Regalbedienungsgerät ist, das speziell für das Vereinzeln von gestapelten
Platten vorgesehen ist, kann erfindungsgemäß auch für kleinere Betriebe die Möglichkeit
geschaffen werden, das Vereinzeln von Platten bzw. das Zusammenstellen von Paketen
aus vereinzelten Platten in kostengünstiger Weise durchzuführen.
[0009] Der erfindungsgemäße Rahmen dient als Ablage für die aus dem Regallagerplatz entnommenen
Platten und wird von dem direkt am Rahmen gelagerten ausfahrbaren Ausleger beschickt.
Auf diese Weise ist es zum Umrüsten des Hubstaplers lediglich notwendig, den Rahmen
an den Gabelzinken zu befestigen bzw. durch diese zu ergreifen und den Ausleger bzw.
die Greifvorrichtung an die Stromversorgung des Hubstaplers anzuschließen. Größere
Umbaumaßnahmen müssen somit nicht vorgenommen werden, wodurch die Umrüstung schnell
und kostengünstig durchgeführt werden kann.
[0010] Bevorzugterweise ist vorgesehen, daß an dem Rahmen sich im wesentlichen vertikal
zur Rahmenebene erstreckende Stützen angebracht sind, die den Ausleger vertikal verschiebbar
führen. Auf diese Weise kann der Ausleger und somit die Greifvorrichtung in vertikaler
Richtung relativ zu dem Rahmen bzw. dem auf dem Rahmen befindlichen Paket aus vereinzelten
Platten verschoben werden. Dadurch kann einerseits beim Erfassen einer Platte eines
Plattenstapels eine Feineinstellung der Höhe des Auslegers vorgenommen werden, ohne
den gesamten Rahmen bewegen zu müssen. Andererseits kann das Anbaugerät in einfacher
Weise für Pakete unterschiedlicher Höhe sowie Platten unterschiedlicher Stärke verwendet
werden.
[0011] Ein konstruktiv einfacher Aufbau des Rahmens kann erreicht werden, wenn dieser aus
zumindest zwei im wesentlichen parallel verlaufenden Längsträgern sowie mehreren im
wesentlichen senkrecht dazu verlaufenden Querträgern gebildet ist. Dabei ist es vorteilhaft,
daß die Querträger nicht in derselben Ebene wie die Längsträger sondern oberhalb von
diesen verlaufen und eine Auflagerebene zur Aufnahme entstapelter Platten bzw. eines
Paketes vereinzelter Platten bilden, da auf diese Weise einfache Anschlüsse zwischen
den Querträgern und den Längsträgern ausgebildet werden können. Darüber hinaus ist
bei einer derartigen Ausgestaltung das Auflager für das Paket aus vereinzelten Platten
lediglich von den Querträgern, d.h. von mehreren im wesentlichen parallel verlaufenden
Linienlagern gebildet, so daß eine definierte Lastabtragung erreicht werden kann.
[0012] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen der Auflagerebene
für die Platten und der Oberkante der Längsträger ein Zwischenraum gebildet ist, in
den die Gabelzinken einführbar sind. Nachdem ein Paket vereinzelter Platten in gewünschter
Weise zusammengestellt ist, kann der Rahmen mit dem auf den Querträgern lagernden
Paket abgestellt und von den Gabelzinken des Hubstaplers gelöst werden. Das Hubstapler
kann in den Zwischenraum zwischen der Unterseite des Plattenpaketes und der Oberkante
der Längsträger eingreifen und das Plattenpaket aufnehmen und abtransportieren. Ein
spezielles Umsetzen des Plattenpaketes beispielsweise mittels eines Kranes kann somit
vermieden werden.
[0013] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß der Ausleger und die Greifvorrichtung entlang
der Stützen in eine abgesenkte Position verfahrbar sind, in der sie unterhalb der
Auflageebene des Rahmens vollständig in diesem aufgenommen sind. Der Rahmen kann somit
ähnlich einer Palette als Lager- und Transportfäche dienen, ohne daß der Ausleger
und die Greifvorrichtung die Anordnung von Transportgut behindern oder beschränken,
wobei sie darüber hinaus innerhalb des Rahmens von evtl. Beschädigungen geschützt
sind. Des weiteren ist es möglich, den Rahmen durch zusätzliche Aufbauten, beispielsweise
Seitenwände und eine Boden- bzw. Deckenplatte, als allseitig geschlossenen Container
oder zumindest als wannenartigen Container auszubilden, wodurch die Einsatzmöglichkeiten
des Anbaugeräts wesentlich erhöht sind.
[0014] Um den Hubstapler zur Vereinzelung von Platten umzurüsten, muß das Anbaugerät an
den Gabelzinken des Hubstaplers befestigt werden. Für eine derartige Befestigung sind
eine Vielzahl von konstruktiven Ausgestaltungen möglich. Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß
jedoch vorgesehen, daß die Gabelzinken in taschenartige Ausnehmungen des Rahmens eingreifen
und dadurch die Befestigung bewirken. Dabei können die Gabelzinken mittels einer Rastvorrichtung
oder mittels zusätzlicher Sicherungsmittel, beispielsweise einer Splintsicherung,
an dem Anbaugerät arretiert sein.
[0015] Um ein einfaches und schnelles Einführen der Gabelzinken in die Ausnehmungen des
Rahmens gewährleisten zu können, sollten diese in den Längsträgern ausgebildet sein,
d.h. im wesentlichen auf Höhe des Bodens angeordnet sein. Auf diese Weise müssen die
Gabelzinken zur Aufnahme des Anbaugerätes lediglich in ihre vollständig abgesenkte
Stellung verfahren und seitlich in die Ausnehmungen eingeschoben werden. Darüber hinaus
ist auf diese Weise eine definierte Lastabtragung von dem Plattenpaket über die Querträger
in die Längsträger und von diesen in die Gabelzinken erreicht.
[0016] Wenn von einem Plattenstapel in einem höher gelegenen Regalfach eine einzelne Platte
entnommen werden soll, wird das gesamte Anbaugerät durch Anheben der Gabelzinken auf
ein entsprechendes Höhenniveau angehoben. Anschließend wird der Ausleger mit der Greifvorrichtung
zur Aufnahme der Platte betätigt. Für den im Fahrerstand des Hubstaplers befindlichen
Fahrer tritt dabei das Problem auf, daß die Sicht auf den Ausleger und die Greifvorrichtung
behindert sein kann, insbesondere wenn auf dem Rahmen bereits einzelne Platten aufgestapelt
sind. Eine derartige Sichtbehinderung kann zwar mittels eines Video-Überwachungssystems,
d.h. mittels einer am Anbaugerät angeordneten Videokamera sowie eines im Fahrerstand
befindlichen Monitors, vermieden werden, jedoch stehen solche elektronischen Geräte
nicht in jedem Betrieb zur Verfügung und erfordert das Arbeiten mit ihnen sehr viel
Sorgfalt und Routine. Bevorzugterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß an einer
Stirnseite des Rahmens ein Mitfahrerstand angeordnet ist, der zusammen mit dem Rahmen
vertikal verfahrbar ist. Wenn sich der Fahrer des Hubstaplers in den Mitfahrerstand
begibt, kann er immer aus relativ geringer Entfernung den Betrieb des Ausleger sowie
der Greifvorrichtung überwachen und entsprechend steuern. Vorzugsweise sollte zu diesem
Zweck an dem Mitfahrerstand ein Kontrollpult angeordnet sein, mittels dessen die Fahr-
und Arbeitsbewegungen des Hubstaplers, des Auslegers und der Greifvorrichtung steuerbar
sind.
[0017] Die Greifvorrichtung dient dazu, zumindest die oben liegende Platte eines in einem
Regalfach liegenden Plattenstapels zu erfassen und aufzunehmen. Dabei haben sich insbesondere
Sauggreifer bewährt, die von oben auf die zu vereinzelnde Platte aufgelegt werden.
Anschließend wird in dem Zwischenraum zwischen den Sauggreifern und der Platte ein
Unterdruck erzeugt, infolgedessen die Platte und die Sauggreifer gegeneinander gedrückt
werden. Obwohl die Platte mit einem Sauggreifer zuverlässig ergriffen und sicher gehalten
werden kann, ist der konstruktive Aufwand und der Energiebedarf relativ hoch. In vereinfachter
Weise läßt sich die zu vereinzelnde Platte erfassen, wenn die Greifvorrichtung einen
die zu vereinzelnde Platte hintergreifenden Abzieher aufweist. Der Ausleger wird dabei
soweit ausgefahren und abgesenkt, daß der Abzieher hinter der zu vereinzelnden Platte
zu liegen kommt. Durch anschließendes Einfahren des Auslegers kommt der Abzieher mit
der Platte in Anlage und zieht diese von dem Plattenstapel herunter. Der Abzieher
kann dabei in verschiedenen Ausgestaltungen, beispielsweise als querverlaufende Schiene
oder als Haken ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist der Abzieher jedoch von mehreren
Abzieherstiften gebildet. Die Stifte verlaufen dabei senkrecht zur Plattenebene und
bilden somit mehrere Angriffspunkte für die Abzugskraft. Wenn die Abzieherstifte in
ihrer axialen Länge verstellbar sind, können wahlweise eine oder mehrere Platten von
dem Plattenstapel abgezogen werden. Darüber hinaus ist eine optimale Anpassung der
Abzieherstifte an variierende Plattenstärken möglich.
[0018] Weiter Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines an einem Seitenstapler angebrachten Anbaugerätes;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf den Seitenstapler mit Anbaugerät gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Seitenstaplers mit Anbaugerät gemäß Figur 2.
[0019] In den Figuren 1 bis 3 ist ein Flurförderzeug in Form eines Seitenstaplers 1 dargestellt,
an dem ein Anbaugerät 20 angebracht ist. Der Seitenstapler 1 läuft auf vier Rädern
2 und kann mittels einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung entlang eines Regalgangs
9 verfahren werden. Bei der Fahrbewegung innerhalb des Regalgangs 9 ist der Seitenstapler
über seitliche Führungen 3 geführt, die zugleich einen Anfahrschutz bilden.
[0020] Der Regalgang 9 ist zwischen zwei Regalen 10 eines Regallagers gebildet, wobei jedes
Regal 10 mehrere Regalfächer 12 aufweist. Gemäß der Darstellung in Figur 3 sind zwei
der Regalfächer 12 mit jeweils einem Plattenstapel 11 belegt, wobei jeder Plattenstapel
11 von einer Vielzahl aufeinandergestapelter gleichartiger Platten gebildet ist.
[0021] Der Seitenstapler 1 besitzt den bekannten Aufbau mit einer seitlich angeordneten
Fahrkabine bzw. einem Fahrerstand 5 sowie einem seitlichen Mast 4, der auf verschiedene
Höhen ausfahrbar ist. An dem Mast 4 sind in bekannter Weise Hubgabeln 7 gelagert,
die sowohl zusammen mit dem Mast 4 als auch relativ zu diesem vertikal verschiebbar
sind. Jede Hubgabel 7 weist einen im wesentlichen vertikalen Abschnitt, über den die
Hubgabel 7 an dem Mast angebracht ist, sowie eine sich im wesentlichen horizontal
erstreckende Gabelzinke 6 auf.
[0022] Wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist, trägt der Seitenstapler 1 auf seinen
Gabelzinken 6 das Anbaugerät 20. Das Anbaugerät 20 besitzt einen ebenen, sich im wesentlichen
horizontal erstreckenden Rahmen 21, der aus zwei in Regalgangrichtung verlaufenden,
unter gegenseitigem Abstand angeordneten Längsträgern 22 sowie mehreren Querträgern
23 besteht, die senkrecht zu den Längsträgern 22 verlaufen. Die Querträger 23 sind
oberhalb der Längsträger 22 an diesen angebracht, so daß die Auflageebene des Rahmens
21 von den Oberseiten der Querträger 23 gebildet ist.
[0023] Die Längsträger 22 weisen nahe ihrer Unterseite mehrere taschenartige Ausnehmungen
29 auf, an denen die Gabelzinken 6 die Längsträger 22 durchdringen können. Zur Aufnahme
des Anbaugerätes 22 werden die Gabelzinken in die Ausnehmungen 29 des Rahmens 21 bzw.
der Längsträger 22 eingeführt und dort in nicht dargestellter Weise festgelegt bzw.
verriegelt. Auf diese Weise ist das Anbaugerät 20 zusammen mit den Gabelzinken 6 in
vertikaler Richtung heb- und senkbar.
[0024] In einem in Längsrichtung des Rahmens 21 mittleren Abschnitt ist an dessen dem Fahrerstand
5 zugewandten Seite an dem Rahmen 21 ein Tragrahmen 19 befestigt, der zwei sich im
wesentlichen senkrecht zur Rahmenebene erstreckende Stützen 26 aufweist, die an ihrem
oberen Ende durch einen Jochträger 26a miteinander verbunden sind. An dem Jochträger
26a ist eine vertikal angeordnete Spindel 27 drehbar gelagert, die mit einem Ausleger
24 derart in Eingriff steht, daß der Ausleger 24 bei Drehung der Spindel 27 in vertikaler
Richtung heb- und senkbar ist. Während einer vertikalen Verstellbewegung ist der Ausleger
24 an den Stützen 26 geführt.
[0025] Der Ausleger 24 ist frei auskragend gehalten und erstreckt sich in Querrichtung des
Rahmens 21 und somit im wesentlichen parallel zu den Querträgern 23 oberhalb von diesen.
Wie insbesondere in Figur 3 dargestellt ist, besitzt der Ausleger 24 mehrere Teleskopglieder
24a und 24b, die in Längsrichtung des Auslegers 24, d.h. in Querrichtung des Rahmens
21 ausfahrbar sind, wodurch der Ausleger 24 auf eine etwa der doppelten Rahmenbereite
entsprechende Länge ausfahrbar ist. Wenn die Teleskopglieder 24a und 24b vollständig
eingefahren sind, besitzt der Ausleger 24 eine etwa gut der halben Rahmenbreite entsprechende
Länge, wie aus Figur 2 ersichtlich ist. Auf diese Weise kann der Ausleger 24 bei Bedarf
bis in ein Regalfach 12 hinein ausgefahren werden.
[0026] Um die in dem Regalfach 12 gestapelten Platten aufnehmen bzw. dem Plattenstapel 11
einzeln entnehmen zu können, ist am dem vorderen Teleskopglied 24b eine Greifvorrichtung
25 angebracht, die zwei Sauggreifer 32 aufweist, die zu beiden Seiten des Auslegers
24 angeordnet sind. Gegebenenfalls können auch vier Sauggreifer 32 vorgesehen sein,
wie in Figur 2 gestrichelt angedeutet ist. Die Sauggreifer 32 sind an einem Rohrgestänge
33 gelagert, das gleichzeitig als Unterdruckleitung für die Sauggreifer dient, die
an eine nicht dargestellte Pumpe oder eine ähnliche, einen Unterdruck erzeugende Einheit
angeschlossen ist. Da Sauggreifer an sich bekannt sind, soll auf ihren Aufbau im Detail
nicht eingegangen werden.
[0027] An dem gemäß den Figuren 1 und 2 rechtsseitigen axialen Ende des Rahmens 21 ist ein
Mitfahrerstand 30 an den Längsträgern 22 angebracht, der eine zwischen den Längsträgern
22 verlaufende Plattform 30a, die für eine Bedienungsperson begehbar ist, sowie eine
die Plattform 30a umgebendes Geländer 30b zur Sicherung der Bedienungsperson aufweist.
Beim Heben und Senken des Rahmen 21 wird der Mitfahrerstand 30 ebenfalls mit angehoben
bzw. abgesenkt, wie es auch in Figur 3 dargestellt ist. An dem Mitfahrerstand 30 ist
des weiteren ein Kontrollgerät 31 angeordnet, mittels dessen die Bedienungsperson
die Bewegungsabläufe des Seitenstaplers 1, des Auslegers 24 und der Greifvorrichtung
25 steuern kann. Darüber hinaus sind diese Bewegungsabläufe auch von einem Kontrollpult
im Fahrerstand 5 des Seitenstaplers 1 steuerbar. Das Kontrollpult 31 ist entlang der
Plattform 30a verfahrbar, so daß die Bedienungsperson die Stellung des Kontrollpultes
31 frei wählen kann.
[0028] Im folgenden soll auf den Betriebsablauf bei Verwendung des Anbaugerätes eingegangen
werden. Wenn der Seitenstapler 1 zur Vereinzelung von Platten aus in den Regalfächern
12 angeordneten Plattenstapeln 11 verwendet werden soll, wird der Seitenstapler 1
neben das am Boden stehende Anbaugerät 20 gefahren. Zur Aufnahme des Anbaugerätes
20 werden die Gabelzinken 6 in die Ausnehmung 29 in den Längsträgern 22 des Anbaugerätes
20 eingeführt und dort festgelegt. Anschließend wird der Seitenstapler 1 mit dem Anbaugerät
20 in einen Regalgang 9 vor bzw. unter ein Regalfach 12 gefahren, in dem derjenige
Plattenstapel 11 angeordnet ist, von dem eine oder mehrere Platten einzeln entnommen
werden sollen. Die Bedienungsperson steigt dann vorzugsweise in den Mitfahrerstand
30 und steuert sämtliche Bewegungsabläufe mittels des Kontrollpultes 31.
[0029] Die Hubgabeln 7 samt dem Anbaugerät 20 werden dann auf eine dem gewünschten Regalfach
12 entsprechende Höhe angehoben, wie in Figur 3 dargestellt ist. Dabei ist der Ausleger
24 oberhalb der Oberkante des Plattenstapels 11 angeordnet. Im folgenden werden die
Teleskopglieder 24a und 24b ausgefahren, bis die Sauggreifer 32 der Greifvorrichtung
25 oberhalb des etwa mittleren Bereiches der aufzunehmenden Platte angeordnet sind.
Mittels Betätigung der Spindel 27 mit Hilfe eines nicht dargestellten Antriebsmotors
wird der Ausleger 24 dann abgesenkt, so daß die Sauggreifer 32 auf der Oberfläche
der oberen Platte des Plattenstapels 11 zu liegen kommen.
[0030] Durch Erzeugung von Unterdruck in den Sauggreifern 32 wird die obere Platte des Plattenstapels
11 angesaugt, so daß die Platte durch Einziehen der Teleskop-Segmente 24a und 24b
abgezogen werden kann. Falls die Platten eines Plattenstapels 11 eine empfindliche
Oberfläche aufweisen, kann durch Betätigung der Spindel 27 die oben liegende Platte
auch zuerst etwas angehoben werden, bevor sie durch Einfahren der Teleskopglieder
24a und 24b aus dem Regalfach 12 entnommen wird. Dieser Zustand ist in Figur 3 dargestellt.
[0031] Um die nunmehr vereinzelte Platte 13 auf dem Rahmen 21, d.h. auf dessen Querträgern
23 ablegen zu können, wird durch Betätigung der Spindel 27 der Ausleger 24 abgesenkt.
Anschließend werden die Sauggreifer 32 von der Platte 13 gelöst, in dem die Aufbringung
des Unterdrucks beendet wird.
[0032] Nachdem mehrere vereinzelte Platten aus gegebenenfalls unterschiedlichen Regalfächern
12 auf dem Rahmen 21 zu einem Paket 8 abgelegt sind, kann dieses mit dem Seitenstapler
1 einer weiteren Verwendung bzw. Verarbeitung zugeführt werden. Das Anbaugerät 20
wird mit dem auf dem Rahmen 21 aufgelagerten Plattenpaket auf dem Erdboden abgesetzt
und die Gabelzinken 6 werden aus den Ausnehmungen 29 herausgezogen, wodurch die Verbindung
zwischen dem Seitenstapler 1 und dem Anbaugerät 20 gelöst ist und der Seitenstapler
1 wieder seine ursprünglichen Funktionen ausführen kann. Zur Aufnahme des Paketes
8 vereinzelter Platten werden die Gabelzinken 6 in den Zwischenraum 28 eingeführt,
der zwischen der Oberkante der Längsträger 22 und der Unterseite der unteren Platte
des Paketes 8 dadurch gebildet ist, daß die Querträger 23 oberhalb der Längsträger
angeordnet sind und die Auflagerfläche des Rahmens 21 definieren. Durch Anheben der
Gabelzinken 6 kann dann das Plattenpaket 8 mittels des Seitenstaplers 1 von dem Rahmen
21 abgehoben und weggefahren werden.
1. Anbaugerät für Hubstapler, insbesondere Seitenstapler zum Ein- und Ausstapeln von
Platten, die zumindest zwei vertikal verfahrbare Gabelzinken aufweisen, gekennzeichnet durch einen von den Gabelzinken (6) aufnehmbaren und an diesen festlegbaren Rahmen (21),
der einen sich in Abstand zur ebenen Oberseite des Rahmens sowie im wesentlichen parallel
zu dieser erstreckenden, ausfahrbaren Ausleger (24) trägt, an dessen freiem Ende eine
Greifvorrichtung (25) zum Erfassen zumindest einer Platte (7) eines Plattenstapels
(11) angeordnet ist.
2. Anbaugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rahmen (21) sich im
wesentlichen vertikal zur Rahmenebene erstreckende Stützen (26) angebracht sind, die
den Ausleger (24) vertikal verschiebbar führen.
3. Anbaugerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (21) aus
zumindest zwei im wesentlichen parallel verlaufenden Längsträgern (22) sowie mehreren
im wesentlichen senkrecht dazu verlaufenden Querträgern (23) gebildet ist, die oberhalb
der Längsträger (22) verlaufen und eine Auflagerebene zur Aufnahme entstapelter Platten
bilden.
4. Anbaugerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Auflagerebene
für die Platten und der Oberkante der Längsträger (22) ein Zwischenraum (28) gebildet
ist, in den die Gabelzinken (6) einführbar sind.
5. Anbaugerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger
(24) und die Greifvorrichtung (25) entlang der Stützen (26) in eine abgesenkte Position
verfahrbar sind, in der sie unterhalb der Auflagerebene des Rahmens (21) vollständig
in diesem aufgenommen sind.
6. Anbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelzinken
(6) in taschenartige Ausnehmungen (29) des Rahmens (21) eingreifen.
7. Anbaugerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (29) in den
Längsträgern (22) ausgebildet sind.
8. Anbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
Stirnseite des Rahmens (21) ein Mitfahrerstand (30) angeordnet ist, der zusammen mit
dem Rahmen (21) vertikal verfahrbar ist.
9. Anbaugerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Mitfahrerstand (30)
ein Kontrollpult (31) angeordnet ist, mittels dessen die Fahr- und Arbeitsbewegungen
des Hubstaplers (1), des Auslegers (24) und der Greifvorrichtung (25) steuerbar sind.
10. Anbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifvorrichtung
(25) mehrere Sauggreifer (32) aufweist.
11. Anbaugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifvorrichtung
einen die zu vereinzelndende Platte hintergreifenden Abzieher aufweist.
12. Anbaugerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzieher von mehreren
in Abstand angeordneten Abzieherstiften gebildet ist.