[0001] Die Erfindung betrifft ein Steckbuchsenelement mit Führungsmitteln für Stecker nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Steckbuchsenelemente nach dem Western-Prinzip - zum Teil nach Norm IEC 603.7 - sind
mit verschiedenen Polzahlen, z.B. 6 pol. und 8 pol., bekannt. Zusammen mit den zugehörigen
Steckern werden diese für verschiedene Aufgaben, z.B. in Telekommunikationsnetzen,
eingebaut. Hierbei kommt es vor, daß Anschlußdosen mit 8 pol.-Steckbuchsenelementen
aus wirtschaftlichen Gründen als Standard in ein Kabelnetz eingesetzt werden, obwohl
die zugehörigen Teilnehmerendgeräte nur einen 6 pol.-Stecker benötigen und aufweisen.
Die mechanische Ausbildung des 8 pol.-Steckbuchsenelementes gestattet die Aufnahme
und Verriegelung des 6 pol.-Steckers. Hierbei ist lediglich durch den um 2 Pole schmaleren
Stecker zu den Innenwandungen des 8 pol.-Steckbuchsenelementes ein seitliches Spiel
vorhanden, welches die Kontaktgabe zwischen Stecker- und Buchsenkontakte bei mechanischer
Steckerbewegung verunsichert. Um dies zu vermeiden, sind Führungsmittel in Steckbuchsenelementen
bekannt, die jeweils den Raum seitlich der 6 pol.-Stecker zu den Buchsen-Innenwandungen
ausfüllen und wieder demontierbar sind, wenn 8 pol.-Stecker zum Einsatz kommen. So
sind einmal die Innenwandungen der Buchsenelemente mit einer Nut für eine Schwalbenschwanz-Verbindung
versehen, in die längliche Feder-Profile eingeschoben werden in Stärke des auszufüllenden
Raumes zwischen Stecker- und Buchsen-Seitenwand.
[0003] Hierbei sind zwei relativ kleine Führungsprofile einzusetzen, deren manuelle Handhabung
aufwendig ist.
[0004] Werden die Führungsprofile bei einer Netzumschaltung oder Diensteänderung - mit Verwendung
von Teilnehmer-Endeinrichtungen mit 8 pol.-Steckern - nicht mehr benötigt, so sind
sie durch Ziehen entfernbar. Hierbei muß mit besonderer Sorgfalt darauf geachtet werden,
daß die danebenliegenden Buchsenkontakte nicht deformiert werden.
[0005] Ferner sind Führungsmittel in Form einer rahmenförmigen Vorsatzmaske bekannt, die
zur Führung des 6 pol.-Steckers einstückig angeformte und in das Buchsenelement hineinragende
Lappen aufweisen, die dem Stecker die gewünschte Führung vermitteln. Nachteilig an
diesem Führungsmittel ist ein relativ hoher Herstellungsaufwand, verbunden mit federnden
Eigenschaften der Lappen in den Richtungen, in denen der Stecker gut geführt werden
soll.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steckbuchsenelement mit Führungsmitteln
für schmalere Stecker - gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 - derart weiterzubilden,
daß es keiner losen Zusatzteile bedarf, um Stecker 6-poliger und 8-poliger Bauart
einwandfrei mechanisch zu führen und eine gleichbleibend gute Kontaktgabe zu gewährleisten.
[0007] Die Aufgabe wird bei einem Steckbuchsenelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch gelöst, daß
- im Aufnahmeraum der Steckbuchse mindestens ein Führungsmittel angeordnet ist, das
- beim Einschieben eines schmalen Steckers an diesem zur Auflage gelangt und in Steckrichtung
eine Führung dieses Steckers im Aufnahmeraum der Steckbuchse bewirkt,
- während das Führungsmittel beim Einschieben eines breiten Steckers elastisch federnd
senkrecht zur Steckrichtung weggedrückt.
[0008] Ein besonderer Vorteil wird bei der Erfindung dadurch erreicht, daß die beidseitigen
Führungsmittel zur seitlichen Führung schmalerer Stecker mit kleinerer Polzahl als
das Steckbuchsenelement einstückig und federnd dem Aufnahmekörper bzw. dem Kontakteinsatz
angeformt sind.
[0009] Bei Einführung eines schmalen 6 pol.-Steckers wird dieser durch die Führungsmittel
in der gewünschten Position gehalten. Bei Einführung eines breiten 8 pol.-Steckers
wird dessen Gehäuse die federnd angeformten Führungsmittel z.B. über eine Anlaufschräge
nach unten wegdrücken, so daß der Stecker dann wie erwünscht bis zur Verriegelung
eingeschoben werden kann. Nach Entriegeln und Ziehen des 8 pol.-Steckers werden die
Führungsmittel wieder in die Ausgangslage nach oben federn.
[0010] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Führungsmittel nicht in
seitlicher Richtung zu den Seiten des Aufnahmekörpers hin federn, sondern den Raum
zwischen der Stecker-Außenwand und der Innenwand des Aufnahmekörpers mit nur geringem
Spiel ausfüllen. Dadurch ist sichergestellt, daß ein schmaler 6 pol.-Stecker zuverlässig
geführt wird und die Kontaktgabe gewährleistet ist.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Führungsmittel im rückwärtigen Anbindungsbereich
des Aufnahmekörpers einstückig angeformt und ragen frei in Richtung Einführungsbereich.
In einer weiteren Anordnung der Führungsmittel wird eine wirtschaftliche Herstellung
ermöglicht, indem man die Führungsmittel vom Einführungsbereich aus in den Aufnahmekörper
einsetzen und mit diesem verbinden kann.
[0012] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die Führungsmittel Teil eines
Kontakteinsatzes sind. Dieser Aufbau des Steckbuchsenelements ermöglicht eine getrennte
Herstellung des Aufnahmekörpers und der Baugruppe der elektrischen Kontakte als verhältnismäßig
einfache Formpreßteile. Um beide Teile anschließend zusammensetzen zu können, sind
der Kontakteinsatz und der Aufnahmekörper mit zwei ineinanderpassenden Führungsprofilen,
z.B. einer Schwalbenschwanz-Führung, ausgestattet. Durch die Gestaltung der Führungsmittel
als integrierter Bestandteil des Kontakteinsatzes können diese durch bloßes Einschieben
des Kontakteinsatzes in den Aufnahmekörper, positionsgenau in demselben angebracht
werden.
[0013] Vorzugsweise sind die Führungsmittel beiderseits des Kontakteinsatzes an jeweils
beiden Enden über Filmscharnierstege an den Kontakteinsatz bzw. den Aufnahmekörper
einstückig angeformt. Als wesentlichen Vorteil dieser Form der Führungsmittel können
diese beim unachtsamen Zusammenstecken von Stecker und Steckbuchse nicht seitlich
eingeknickt werden, sondern bilden eine stabile Führung für einen schmalen Stecker.
[0014] Im folgenden werden weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung anhand
der in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
[0015] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Steckbuchsenelements mit angeformten Führungsmitteln
am Aufnahmekörper;
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckbuchsenelements,
bei dem die Führungsmittel am Kontakteinsatz angeordnet sind;
- Fig. 3
- den Aufnahmekörper des in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Steckbuchsenelements
in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kontakteinsatzes mit angeformten
Führungsmitteln;
- Fig. 5
- eine Vorderansicht des in Fig. 2 dargestellten Steckbuchsenelements mit eingestecktem,
breiten, 8 pol.-Steckergehäuse;
- Fig. 6
- eine Vorderansicht des in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Steckbuchsenelements
mit eingestecktem, 6 pol.-Steckergehäuse; und
- Fig. 7
- einen weiteren erfindungsgemäßen Kontakteinsatz mit beiderseitig angeformten Führungsmitteln
in perspektivischer Darstellung.
[0016] Das in Fig. 1 dargestellte Steckbuchsenelement 11 weist einen Aufnahmekörper 12 für
eine Reihe nebeneinanderliegender elektrischer Kontakte 13 auf. Die im Aufnahmekörper
12 und die an der Unterseite des Aufnahmekörpers 12 angeordneten elekrischen Kontakte
13 sind einstückig miteinander verbunden. Seitlich dieser Kontakte 13 ist jeweils
ein Führungsmittel 14; 14' im Einführungsbereich 16 des Aufnahmekörpers 12 angeordnet.
Die Führungsmittel 14; 14' sind mit einem Ende im rückwärtigen Anbindungsbereich 17
einstückig angeformt und verlaufen freistehend im wesentlichen parallel zu den elektrischen
Anschlußkontakten 13 bis vor zum Einführungsbereich 16 des Steckbuchsenelements 11.
An ihrem freistehenden Ende im Einführungsbereich 16 sind diese Führungsmittel 14;
14' mit Anlaufschrägen 15 versehen. Die Führungsmittel 14; 14' weisen in einem bestimmten
Abstand zu deren vorderen Enden einen Rücksprung auf. An der den elektrischen Kontakten
13 gegenüberliegenden Seite des Aufnahmekörpers 12 ist ein Profil vorgesehen, das
dem Profil des Steckers entspricht, so daß dieser nur seitenrichtig in den Aufnahmekörper
12 eingeschoben werden kann.
[0017] In dem in Fig. 2 gezeigten Steckbuchsenelement 11 sind die Führungsmittel 14; 14'
Teil eines gesonderten Kontakteinsatzes 18 (Fig. 4), mit dem sie einstückig verbunden
sind. Der gesonderte Kontakteinsatz 18 kann über ein Führungsprofil 22, z.B. eine
Schwalbenschwanz-Führung, in den Aufnahmekörper 12 eingesetzt werden, wodurch gleichzeitig
die Lage der Führungsmittel 14; 14' im Aufnahmekörper 12 festgelegt ist. Bei dieser
Ausführung des Buchsenelements 11 ist der Aufnahmekörper 12 an seiner Unterseite in
Längsrichtung geschlitzt, wobei beide Kanten dieses Schlitzes als Führungsprofil für
den Kontakteinsatz 18 ausgebildet sind, wie in Fig. 3 gezeigt. Das Führungsprofil
22 befindet sich dabei auf der Seite, die der Normsteckerprofilierung gegenüberliegt.
Der Kontakteinsatz 18 ist an seiner Unterseite mit dem Gegenstück der Führung 22 versehen
und kann so entlang dieser Führung in den Aufnahmekörper 12 eingesetzt werden. Die
Führungsmittel 14; 14' sind seitlich an dem Kontakteinsatz 18 angeordnet und an einem
ihrer Enden einstückig mit dem Kontakteinsatz verbunden. Ferner sind die Führungsmittel
14; 14' aus elastischem Material geformt, so daß diese in der durch 19 angezeigten
Bewegungsrichtung ausgelenkt werden können, aber dennoch wieder in die Ausgangslage
zurückfedern, wenn ein breiter 8 pol.-Stecker 20 aus dem Steckbuchsenelement 11 herausgezogen
wird.
[0018] Wie in Fig. 5 gezeigt, ist der Querschnitt des Aufnahmekörpers 12 dem Querschnitt
eines 8 pol.- (breiten) Steckers 20 so angepaßt, daß dieser paßgenau im Aufnahmekörper
12 untergebracht ist. In Fig. 5 ist deutlich zu erkennen, wie der breite, 8 pol.-Stecker
20 die Führungsmittel 14; 14' in Richtung Führungsprofil 22 niederdrückt, während,
wie in Fig. 6 gezeigt, die Führungsmittel 14; 14' bei einem schmalen, 6 pol.-Stecker
nicht in Richtung Führungsprofil 22 niedergedrückt werden, sondern das Steckergehäuse
21 seitlich führen.
[0019] In Fig. 7 ist eine weitere Form der Anbindung der Führungsmittel 14; 14' an den Kontakteinsatz
18 dargestellt. Hierbei sind die Führungsmittel 14; 14' beiderseits über Filmscharnierstege
24, 24' an dem Kontakteinsatz 18 angeformt. Die dem Einführungsbereich 16 zugewandten
Stege 24' sind in Richtung der Stege 24 geneigt und bilden somit Anlaufschrägen für
die Stecker. In Fig. 7 ist ferner die Lage eines elastischen Führungsmittels 14 dargestellt,
die dieses durch die Federbewegung 19 einnimmt, wenn ein breiter Stecker 20 eingesteckt
wird.
1. Steckbuchsenelement, mit
- einem Aufnahmekörper mit einem Aufnahmeraum,
- in dem eine Anzahl nebeneinander befindlicher Kontakte angeordnet sind und
- in den sowohl ein erster (breiter) Stecker einschiebbar, verrastbar oder verriegelbar
ist, dessen Kontaktzahl der des Steckbuchsenelements entspricht und dessen Querschnitt
dem Querschnitt des Aufnahmeraums angepaßt ist, als auch ein zweiter (schmaler) Stecker
mit niedrigerer Kontaktzahl als die der Steckbuchse einschiebbar ist, dessen Abmessung
in der Reihrichtung der Kontakte kleiner ist als die entsprechende Abmessung des Aufnahmeraums
des Steckbuchsenelements,
dadurch
gekennzeichnet, daß
- im Aufnahmeraum der Steckbuchse (11) mindestens ein Führungsmittel (14; 14') angeordnet
ist, das
- beim Einschieben eines schmalen Steckers (21) an diesem zur Anlage gelangt und in
Steckrichtung eine Führung dieses Steckers im Aufnahmeraum der Steckbuchse (11) bewirkt,
- während es beim Einschieben eines breiten Steckers (20) elastisch federnd, vertikal
zur Steckrichtung, weggedrückt.
2. Steckbuchsenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel
(14; 14') beidseitig im Aufnahmekörper (12) angebracht sind.
3. Steckbuchsenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel
(14; 14') im Einführungsbereich (16) des Aufnahmekörpers (12) angeordnet sind.
4. Steckbuchsenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsmittel (14; 14') in dem dem Einführungsbereich (16) gegenüberliegenden
Anbringungsbereich (17) einstückig angeformt sind.
5. Steckbuchsenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel
(14; 14') Anlaufschrägen (15) aufweisen.
6. Steckbuchsenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel
(14; 14') beidseitig eines separaten Kontakteinsatzes (18) einstückig diesem angeformt
sind.
7. Steckbuchsenelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakteinsatz
(18) mittels eines Führungsprofils (22) in den Aufnahmekörper (12) einsetzbar ist.
8. Steckbuchsenelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel
(14; 14') an seinen beiden Enden über Stege (24; 24') einstückig, federnd angeformt.