[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung Zur Verminderung der Geschwindigkeit von
Bogen während des Förderns in Aus- bzw. Anlegern von Druckmaschinen.
[0002] Bekannte Bogenfördereinrichtungen dieser Art sind als Saugwalzen oder als über Saugkästen
geführte Transportmittel bekannt. Als Transportmittel dienen dabei vorzugsweise gelochte
Saugbänder oder Zahnriemen. So ist aus der US-PS 3 389 908 die Verwendung eines Zahnriemens
bekannt, der in einer mit Längsnuten versehenen Aussparung in einer Grundplatte geführt
ist. Auf der den Zähnen gegenüberliegenden Seite herrscht in der Aussparung der Umgebungsdruck
vor, um die Reibung des Zahnriemens zu reduzieren. In dem Raum zwischen sich gegenüberliegenden
Zähnen (bei einseitiger Verzahnung) herrscht ein Vakuum vor, welches über seitlich
in Förderrichtung des Zahnriemens angeordnete Kanäle angelegt wird.
[0003] Nachteilig ist bei dieser Lösung, daß der Bogen im Bereich der dem Stapel zugewandten
Umlenkrolle auf dem Zahnriemen nicht mehr lagefixiert ist, der Bogen einen relativ
großen Restweg ohne Führung zurücklegen muß und es zu Stapelbildungsproblemen kommt.
[0004] Aus der DE-OS 3 638 322 ist eine Bogenfördereinrichtung bekannt, deren Zahnriemen
in einem Grundkörper geführt wird. Seitlich innerhalb des Grundkörpers sind Saugkanäle
angeordnet, die so ausgeführt sind, daß im Bereich der Zahnlücken die Saugkanäle offen
und im Bereich der Zähne geschlossen sind.
[0005] Der Nachteil dieser Lösung ist, daß durch den Wechsel zwischen offenen und geschlossenen
Saugkanälen nur die Zahnlücken aktiv sind und die Bremswirkung lediglich über diese
Lücken flächenmäßig verteilt ist. Bedingt durch die Zahnteilung ist der Saugluftabfall
periodisch. Dies kann zum Zusammenbrechen des Unterdrucks führen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zu entwickeln, die einen Schnellwechsel
des Transportmittels ermöglicht, das Abbremsen des Bogens mittels Unterdruck während
des Förderns kontinuierlich ermöglicht und die den abzulegenden Bogen auch im vorderen
Bereich der dem Stapel bzw. den Vordermarken zugewandten Umlenkrolle mit ausreichender
Haltekraft sicher führt.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst.
Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
[0008] Mit der vorliegenden Erfindung wird bedingt durch den ansteigenden Querschnitt der
Saugöffnung eine erhöhte Bremswirkung bei hohen Fördergeschwindigkeiten realisiert.
Der Unterdruck wirkt auf die ganze Fläche und garantiert eine Haltekraft bis zum Bogenende
hin. Je nach Bedarf (Schön- und Widerdruck, Karton) können schmale oder breite Transportmittel
eingesetzt werden. Durch die zweiteilige Struktur der Einrichtung ist ein Schnellwechsel
des Transportmittels möglich. Das Unterteil verbleibt dabei in seiner Lage und das
Oberteil wird nach Lösen der Schnappverbindung aus dem Drehgelenk herausgenommen.
Bei verschieden breiten Transportmitteln wird lediglich das Oberteil ausgewechselt.
Die Saugöffnung kann selbstverständlich auch beidseitig zum Transportmittel, gekoppelt
mit einer Ansaugkammer und einer Luftversorgung, angeordnet sein. Damit wird die Haltekraft
weiter verstärkt. Das im Unterteil angeordnete Antriebsrad ist für alle Saugbandbreiten
passend dimensioniert. Zur Spannung des Transportmittels ist die lösbare Schnappverbindung
verschiebbar ausgeführt.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung ist universell einsetzbar zum Vermindern der Geschwindigkeit
der zu fördernden Bogen. Sie ist einsetzbar in Auslegern und auch in Anlegern. Speziell
beim Einsatz in Zuführ-/Anlegetischen wird mit dieser Erfindung die kinetische Energie
beim Einlaufen der Bogen und das damit verbundene Einlaufdoublieren reduziert.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Bogenfördereinrichtung
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Bogenfördereinrichtung.
[0010] Die Einrichtung ist zweiteilig ausgeführt. Das am Ausleger fixierte Unterteil 12
weist eine Luftversorgung auf und nimmt das drehbar gelagerte Antriebsrad 5 auf, welches
mit dem Transportmittel 1 im Eingriff steht. Das Oberteil 11 ist über ein Drehgelenk
13 und eine lösbare Schnappverbindung 7 mit dem Unterteil 12 verbunden. Die Luftversorgung
des Unterteils 12 ist mit der Ansaugkammer 4 im Oberteil 11 gekoppelt. Im Oberteil
11 sind die dem Stapel zugewandte Umlenkrolle 8, die dem Stapel abgewandte Umlenkrolle
9 sowie eine Spannrolle 10 angeordnet und von dem Transportmittel 1, im vorliegenden
Beispiel ein doppelt verzahnter Zahnriemen, umschlungen. Seitlich zum in Förderrichtung
6 umlaufenden Tranportmittel 1 ist ein Gleitblech 2 auf dem Oberteil 11 angeordnet,
welches eine keilförmige Saugöffnung 3 aufweist. Diese Saugöffnung 3 ist mit der Ansaugkammer
4 gekoppelt und besitzt in Förderrichtung 6 einen Winkel α von 8°, wobei dessen Scheitelpunkt
S an dem dem Stapel abgewandten Ende des Gleitbleches 2 liegt.
[0011] Die Wirkungsweise ist folgende:
Von einem Greifersystem wird ein Bogen zum Stapel gefördert. Während der Förderung
des Bogens wird er über das Gleitblech 2 in Verbindung mit dem Transportmittel 1 transportiert
und von der Saugöffnung 3 angesaugt, gestrafft und lagefixiert. Nach dem Öffnen des
Greifersystems wird der Bogen durch den ansteigenden Teil der Saugöffnung 3 abgebremst
und lagefixiert zum Anschlag des Stapels gefördert. Die keilförmige Saugöffnung 3
gewährleistet eine definierte Haltekraft bis zum Bogenende. Das Oberteil 11 läßt sich
durch die lösbare Schnappverbindung 7 in Verbindung mit einem Drehgelenk 13 leicht
vom Unterteil 12 trennen. Damit kann das Transportmittel 1 bei Verschleiß kurzfristig
ausgewechselt werden.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1
- Transportmittel
- 2
- Gleitblech
- 3
- Saugöffnung
- 4
- Ansaugkammer
- 5
- Antriebsrad
- 6
- Förderrichtung
- 7
- lösbare Schnappverbindung
- 8
- Umlenkrolle
- 9
- Umlenkrolle
- 10
- Spannrolle
- 11
- Oberteil
- 12
- Unterteil
- 13
- Drehgelenk
- α
- Winkel
- S
- Scheitelpunkt
1. Bogenfördereinrichtung in Aus- bzw. Anlegern von Druckmaschinen unter Verwendung eines
über Rollen umlaufenden Transportmittels, auf welchem die zu fördernden Bogen angesaugt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine zweiteilige Struktur aufweist, bestehend aus:
- einem an einem Ausleger bzw. Zuführtisch fixierten Unterteil (12), welches ein drehbar
gelagertes, am äußeren Umfang eines Transportmittels (1) angreifendes Antriebsrad
(5) trägt und eine lösbare Schnappverbindung (7) sowie ein Drehgelenk (13) aufweist;
- einem über die Elemente (7, 13) mit dem Unterteil (12) gekoppeltem Oberteil (11),
in welchem eine dem Stapel bzw. den Vordermarken zugewandte Umlenkrolle (8), eine
dem Stapel abgewandte Umlenkrolle (9) sowie eine Spannrolle (10) angeordnet und von
einem Transportmittel (1) umschlungen ist, weiterhin sich mindestens eine Ansaugkammer
(4) befindet, welche mit einer Luftversorgung verbunden ist und auf welchem mindestens
ein mit einer Saugöffnung (3) versehenes Gleitblech (2) seitlich zum umlaufenden Transportmittel
(1) angeordnet ist, wobei die Saugöffnung (3) in Umlaufrichtung (6) des Transportmittels
(1) einen Winkel (α) von 1° - 10° aufweist, dessen Scheitelpunkt (S) an dem dem Stapel
bzw. den Vordermarken abgewandten Ende des Gleitbleches (2) sich befindet.
2. Bogenfördereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugöffnung (3) eine keilförmige, konkave oder konvexkonkave Kontur zum Gleitblech
(2) aufweist.