[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bohren von Löchern im Erdreich oder Fels,
insbesondere zur Herstellung von Verpreßankern, sowie ein Bohrgerät zur Ausführung
dieses Verfahrens mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 bzw.
3.
[0002] Es sind z.B. Bohrgeräte zum Herstellen von Löchern für Verpreßanker im Erdreich oder
im Fels bekannt. Diese besitzen ein Raupenfahrzeug mit einer Lafette, die an Gelenkarmen
in allen Raumachsen bewegbar angelenkt ist. An einem solchen Bohrgerät ist ein Magazin
für mehrere Schüsse des Bohrgestänges vorgesehen. Der an der Lafette heb- und senkbar
angebrachte Antrieb für das Bohrgestänge mit Bohrkrone übernimmt maschinell Schuß
für Schuß des Bohrgestänges aus diesem Magazin. Nach dem Bohren der Löcher und vor
Einbringen der Verpreßanker werden die Schüsse des Bohrgestänges wieder in das Magazin
überführt. Nachteilig ist, daß mit einem solchen Bohrgerät kein Bohrloch gebohrt werden
kann, welches zur Abstützung der Bohrlochwandung auch eine Verrohrung versetzen kann.
[0003] Es ist auch schon ein Bohrgerät bekannt, welches ein einziges Magazin besitzt, in
dem die Schüsse des Bohrgestänges und der Bohrlochverrohrung konzentrisch ineinander
angeordnet sind. Nachteilig ist hierbei, daß die Bohrlochgestängeschüsse und Bohrlochverrohrungsschüsse
unnötig lang sind. Hierdurch wird der Aufbau des Bohrgerätes konstruktiv aufwendig
und daher unnötig verteuert. Die konzentrisch ineinander angeordneten Schüsse des
Bohrlochgestänges und der Bohrlochverrohrung werden zum Bohren des Loches z.B. durch
einen Doppelkopfantrieb gemeinsam aus dem Magazin entnommen und in das Bohrloch überführt.
Nach dem Bohren des Bohrloches muß vor dem Einbringen des Verpreßankers das Bohrlochgestänge
Schuß für Schuß in das Magazin überführt werden. Nach dem Einbringen des Verpreßankers
wird Schuß für Schuß des Bohrlochgestänges aus dem Magazin entnommen und mit dem gezogenen
Bohrlochverrohrungsschuß in konzentrischer Anordnung in das Magazin zurücküberführt.
Das Zurückführen der Schüsse des Bohrlochgestänges und der Bohrlochverrohrung in das
Magazin ist umständlich und zeitraubend. Auch ist ein spezieller Antrieb für die Schüsse
erforderlich
[0004] Weiterer bekannter Stand der Technik geht stets von Konstruktionen aus, bei welchen
stets ein einziges Magazin Anwendung findet (DE 24 35 535 C2, DE-GM 18 88 205, DE-GM
87 14 952 U1, US 4 897 009; US 3 493 061, SU 785 460). Dieses einzige Magazin dient
für Bohrgestängeschüsse, so daß die Effektivität dieser bekannten Vorrichtungen gering
ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Bohrgerät zur Herstellung
von Bohrlöchern im Erdreich oder Fels anzugeben, welches eine einfachere Handhabung
der Schüsse für das Bohrgestänge und für die Bohrlochverrohrung erlaubt und zudem
ermöglicht, daß das Bohrgerät einfacher, daher preiswerter aufgebaut ist. Dabei soll
eine unnötige Bauhöhe des Bohrgerätes vermieden werden.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 bzw. 3.
[0007] Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die Schüsse des Bohrgestänges und der Bohrlochverrohrung
getrennt voneinander und zeitlich nacheinander aus einem Magazin entnommen und in
dieses nach dem Bohren des Loches für einen Verpreßanker zurücküberführt werden können.
Insbesondere das Versorgen der Schüsse des Bohrlochgestänges und des Verrohrungsrohres
in das Magazin wird nach der Erfindung vereinfacht.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden für die Schüsse des Bohrgestänges
und der Bohrlochverrohrung getrennte Magazine verwendet. Diese sind vorzugsweise am
Bohrgerät übereinander angeordnet. Die Schüsse werden nacheinander den in die fluchtende
Arbeitsstellung und anschließend in die Außenlage zurückbewegten Magazinen nacheinander
entnommen. Sie werden durch die Antriebe in konzentrischer Anordnung in die Bohrlage
überführt, dort mit dem im Bohrloch befindlichen Ende der Schüsse für das Bohrgestänge
und der Bohrlochverrohrung verbunden. Nach dem Bohren und Verrohren des Bohrloches
von vorbestimmter Länge wird das Bohrgestänge Schuß für Schuß in das zugehörige Magazin
überführt. Hierauf wird der Verpreßanker in das noch verrohrte Bohrloch eingebracht.
Anschließend wird die Bohrlochverrohrung Schuß für Schuß gezogen und in das zugehörige
Magazin überführt. Die Magazine schwenken hierzu in die Arbeitsstellung und anschließend
in die Ausgangsstellung zurück.
[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Bohrgerätes nach der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Teil-Frontansicht von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht nach der Linie III-III in Fig. 2;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht eines Magazins mit Arretiervorrichtung;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Rollenführung;
- Fig. 6
- eine vergrößerte schematische Darstellung der Arretiervorrichtung in zurückgeschobener
Position;
- Fig. 7
- die Ausführungsform nach Fig. 6 in vorgeschobener Arretierposition;
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsbühne.
[0011] Das Bohrgerät 1 kann wie üblich ein Kettenfahrzeug 2 mit hydraulisch betätigten Gelenkarmen
3 aufweisen. An diesen ist eine heb- und senkbare und nach allen räumlichen Achsrichtungen
bewegbare Lafette 4 angelenkt. An dieser ist geführt ein Antrieb 6 angeordnet, der
ein Duplex- oder Doppelkopfantrieb sein kann. Der Antriebskopf 7 dieses Antriebs 6
dient zum Dreh- und/oder Schlagantrieb für das Bohrgestänge mit Bohrkrone. Der Antriebskopf
8 dieses Antriebs 6 dient zum Dreh- und/oder Schlagantrieb für die Verrohrung ggf.
mit Bohrkrone des Bohrloches, wenn z.B. ein Doppelkopf-Antrieb verwendet ist. Beim
Duplex-Antrieb werden Bohrlochverrohrung und Bohrlochgestänge gleichzeitig gedreht
und/oder geschlagen.
[0012] Der Bohrantrieb 6 ist über einen Vorschubantrieb 9 an der Lafette 4 heb- und senkbar
angetrieben.
[0013] Am unteren Ende 10 der Lafette 4 ist eine Brech-, Klemm- und Führungsvorrichtung
11 vorgesehen, die zum Festhalten, Aufdrehen und Zudrehen der Verbindungen, z.B. Gewindeverbindungen,
der Schüsse des Bohrgestänges und der Bohrlochverrohrung dient. Es können auch z.B.
Bajonettverbindungen verwendet werden.
[0014] Nach der Erfindung sind vorzugsweise beidseitig neben der Lafette Magazine 12 für
die Schüsse 13 des Bohrgestänges angeordnet. Diese Magazine 12 sind revolverkopfförmig
ausgebildet. Die Magazine 12 sind um ihre Mittelachse 14 rotierbar. Sie nehmen um
den Umfang verteilt mehrere Schüsse, nach außen frei entnehmbar auf. Jedes Magazin
ist aus der außenliegenden Vorratslage nach Fig. 3 über einen Schwenkantrieb um die
Schwenkachse 15 nach einwärts in eine Arbeitsstellung (nicht dargestellt) schwenkbar.
In dieser Arbeitsstellung kann der Antriebskopf 7 den fluchtenden, zugeordneten Schuß
13 des Bohrgestänges aufnehmen. Nach Übernahme des zugeordneten Schusses 13 schwenkt
das Magazin wieder in die Vorratslage nach außen.
[0015] Unterhalb der Magazine 12 für die Schüsse des Bohrgestänges sind beidseitig der Lafette
4 in gleicher Weise Magazine 16 für die Schüsse 17 der Verrohrung für das Bohrloch
angeordnet. Diese Magazine 16 sind gleichfalls revolverkopfförmig ausgebildet. Sie
sind um die Mittelachsen 18 rotierbar. Sie nehmen um ihren Umfang verteilt mehrere
Schüsse der Verrohrung für das Bohrloch nach außen frei entnehmbar auf Jedes Magazin
ist über einen Schwenkantrieb um eine Schwenkachse 19 aus einer außenliegenden Vorratsstellung
in eine Arbeitsstellung überführbar, in der der zugeordnete Schuß der Verrohrung mit
dem Antriebskopf 8 fluchtet.
[0016] Nach Aufnahme eines Schusses 13 durch den Antriebskopf 7 wird der Bohrantrieb 6 nach
abwärts bewegt. Der Antriebskopf 8 übernimmt aus dem in Arbeitslage befindlichen Magazin
16 den fluchtenden Schuß 17 der Bohrlochverrohrung, der als Rohr den Schuß 13 des
Bohrgestänges koaxial umgibt.
[0017] Hierauf bewegt sich der Bohrantrieb 6 nach Rückkehr des Magazins 16 in seine Vorratslage
nach abwärts. Die Schüsse 13 und 17 werden unter Verwendung der Brech-, Klemm- und
Führungsvorrichtung 11 in bekannter Weise mit dem im Bohrloch befindlichen Bohrgestänge
bzw. Verrohrung fest verbunden. Hierauf wird der Dreh- und/oder Schlagantrieb des
Bohrantriebes 6 betätigt.
[0018] Nach Fertigstellung des Bohrloches wird zunächst Schuß für Schuß das Bohrgestänge
abgebaut. Die Schüsse 13 des Bohrgestänges werden dann in die Höhe der Magazine 12
bewegt. Die Magazine 12 werden eingeschwenkt. Die Schüsse 13 werden darauf in passender
Stellung in die Magazine 12 überführt. Hierauf werden die Magazine wieder in ihre
außenliegende Vorratsstellung zurückgeführt.
[0019] Anschließend wird der Verpreßanker in das noch verrohrte Bohrloch eingebaut.
[0020] Hierauf wird Schuß für Schuß die Verrohrung abgebaut. Die Schüsse 17 der Verrohrung
werden in ähnlicher vorbeschriebener Weise in die Magazine 16 überführt.
[0021] Damit die Länge der Lafette nicht zu groß und das Bohrgerät nicht zu schwer wird,
empfiehlt es sich, für die Schüsse 13, 17 eine Länge von etwa 2 m zu wählen.
[0022] Es ist grundsätzlich auch möglich, die Schüsse 13 für das Bohrgestänge und die Schüsse
17 für die Bohrlochverrohrung nebeneinander in einem einzigen Magazin unterzubringen.
Grundsätzlich müssen die Magazine auch nicht am Bohrgerät selbst vorgesehen sein.
Sie können auch an nebengeordneten Stellen, z.B. anderen Fahrzeugen vorgesehen sein.
[0023] Beim Einschwenken des Magazins 13 aus seiner Vorratslage gemäß Fig. 3 in die Arbeitslage
durch Drehen um die Schwenkachse 15 liegt ein Schuß 13 koaxial unter dem Antriebskopf
7. Dieser Antriebskopf 7 muß nun mit dem entsprechenden Schuß 13 funktionssicher verbunden
werden. Zu diesem Zweck kann das jeweilige Magazin 13 eine Arretiervorrichtung 20
gemäß Fig. 4 aufweisen, welche in der Lage ist, den sich in Arbeitsstellung befindenden
Schuß 13 des Bohrgestänges verdrehsicher zu haltern, so daß der Antriebskopf 7 mit
diesem Schuß 13 z.B. durch Verschraubung verbunden wird. Hierbei kann der Schuß 13
im oberen Bereich ein Gewinde 43 aufweisen, welches mit dem Antriebskopf 7 verschraubt
wird. Nach Fig. 4, 6 und 7 besteht die Arretiervorrichtung 20 aus zwei Elementen 21
und 22, welche jeweils eine Gleitschräge 24 und 25 aufweisen, die miteinander zusammenwirken.
[0024] Das erste Element 21 ist unterhalb einer Führung 27 fest mit einer schlüsselförmigen
Arretierung 23 versehen, deren vorderer Bereich in der Lage ist, in eine entsprechende
Schlüsselfläche 42 am Außenumfang des Schusses 13 einzugreifen. Unterhalb dieser schlüsselförmigen
Arretierung 23 ist das erste Element 21 der Arretiervorrichtung 20 so gestaltet, daß
es beidseitig am Außenumfang des Schusses 13 vorbeigleiten kann.
[0025] Das zweite Element 22 ist an einem Schlitten 44 befestigt, welcher im Zentralbereich
Z des jeweiligen Magazins 12 bzw. 16 auf dessen Mittelachse 14 bzw. 18 höhenverschiebbar
angeordnet ist. Dieser Schlitten 44 ist mit einer Kolbenzylindereinheit 26 verbunden,
welche sich im Zentralbereich Z des jeweiligen Magazins abstützt.
[0026] Fig. 6 zeigt die Arretiervorrichtung 20 in zurückgezogener Position. Wird nun gemäß
Fig. 7 die Kolbenzylindereinheit 26 betätigt, so schiebt sich der Schlitten 44 auf
der Achse 14 nach oben, wodurch über das zweite Element 22 und die Gleitfläche 24
über die Gleitfläche 25 das erste Element 21 in Pfeilrichtung nach rechts verschoben
wird, und zwar solange, bis die Vorderseite der schlüsselförmigen Arretierung 23 in
die Schlüsselfläche 42 eingreift und damit den sich in Arbeitslage befindlichen Schuß
13 verdrehsicher haltert. Die fest mit dem Zentralbereich Z verbundene Führung 27
dient hierbei als Gegenfläche während des Verschiebevorgangs des ersten Elements 21.
[0027] Nunmehr kann von oben der Antriebskopf 7 heruntergefahren und über das Gewinde 43
verdrehsicher mit dem Schuß 13 verbunden werden. Nach dieser Verbindung wird die Kolbenzylindereinheit
26 wiederum beaufschlagt, so daß die Arretiervorrichtung 20 aus der in Fig. 7 dargestellten
Position in die in Fig. 6 dargestellte Position zurückfährt. Der Schuß 13 wird über
den Antrieb 6 bzw. den Antriebskopf 7 nach unten in den Bereich des Magazins 16 bewegt,
in welchem die Schüsse 17 der Verrohrung angeordnet sind. Auch diese Magazine weisen
- analog der vorgenannten Ausführung - jeweils eine Arretierung 20 auf, wodurch in
gleicher Weise der sich in Arbeitsposition befindliche Schuß 17 der Verrohrung mit
dem Antriebskopf 8 verdrehsicher verbunden wird.
[0028] Nach der Verbindung des Schusses 13 mit dem aus dem Erdreich ragenden zugeordneten
Schuß und der analogen Verbindung des Schusses 17 mit dem aus dem Erdreich ragenden
Teil des Bohrgestänges werden die Antriebsköpfe 7 und 8 von den jeweiligen Schüssen
13 und 17 über die Vorrichtung 11 gelöst und kehren in ihre Ausgangsposition zurück.
[0029] Nach Fertigstellung des Bohrloches werden die entsprechenden Schüsse in den Bereich
der ihnen zugeordneten Magazine zurückbewegt, nachdem sie vorher durch die Vorrichtung
11 bzw. über Schraubverbindung vorgelockert wurden. Zur endgültigen Lösung der Verbindung
zwischen dem jeweiligen Antriebskopf 7 und 8 und den ihnen zugeordneten Schüssen 13
bzw. 17 tritt wiederum die entsprechende Arretiervorrichtung 20 in Tätigkeit und hält
die jeweilige, sich in Arbeitsposition befindenden Schüsse 13 bzw. 17 im jeweiligen
Magazinbereich solange fest, bis die Verbindung zwischen diesen Schüssen und den ihnen
zugeordneten Antriebsköpfen 7 und 8 wieder aufgehoben sind. Die Schüsse werden damit
aus der Arbeitslage in die Vorratslage innerhalb des ihnen zugeordneten Magazins 12
bzw. 16 zurückbewegt.
[0030] Um die in den jeweiligen Magazinen 12 bzw 16 angeordneten Schüsse 13 bzw. 17 einwandfrei
zu haltern und zu führen, kann gemäß Fig. 4 die jeweilige Mittelachse 14 mit einer
Rollenführung 28 versehen sein. Diese Rollenführung 28 weist nach Fig. 5 jeweils zwei
koaxial angeordnete Rollen 30 und 29 auf, welche einen Führungsschlitz 31 beidseitig
umgeben. Damit kann der jeweilige Schuß 13 bzw. 17 gut zwischen den ihnen zugeordneten
Rollen 29 und 30 innerhalb des Führungsschlitzes 31 geführt werden, so daß sich eine
Verbesserung in der Lagerung ergibt.
[0031] Nach Fig. 8 besteht die Möglichkeit, daß das Kettenfahrzeug 2 im Bereich der Lafette
4 über Gelenkarme 33 und 34 mit einer heb- und senkbaren Arbeitsbühne 32 versehen
ist. Diese Gelenkarme 33 und 34 sind hierbei Teil eines Viergelenks mit einer Koppel
39 und einer Lagerung 45, welche am Kettenfahrzeug 2 neben den Gelenkarmen 3 angeordnet
ist.
[0032] Es handelt sich hierbei um eine Doppelschwinge mit den beiden Gelenkarmen 33 und
34, sowie der Koppel 39, wobei insgesamt vier Gelenke 35, 36, 37 und 38 vorgesehen
sind. An der Schwinge 39 ist die Arbeitsbühne 42 befestigt.
[0033] Zwischen den beiden Gelenkarmen 33 und 34 befindet sich eine Kolbenzylindereinheit
41, deren einer Arm am Gehäuse angeordnet ist, während der andere Arm mit dem Gelenkarm
33 in Verbindung steht. Wird diese Kolbenzylindereinheit 41 betätigt, so schwenken
die beiden Gelenkarme 33 und 34 nach oben, so daß sich über die Koppel 39 die Arbeitsbühne
32 in Pfeilrichtung bewegt.
[0034] Über eine Kolbenzylindereinheit 40, welche am Gelenkarm 33 angeordnet ist, wird die
Koppel 39 stets in einer Position gehalten, welche gewährleistet, daß sich die Arbeitsbühne
32 immer in einer hhorizontalen Ebene befindet. Zu diesem Zweck sind die beiden Gelenkarme
33 und 34 teleskopartig ausgebildet. Durch diese Arbeitsbühne 32 läßt sich der Arbeitsablauf
des erfindungsgemäßen Bohrgerätes auf einfache Weise kontrollieren und funktionssicher
steuern.
1. Verfahren zum Bohren von Löchern im Erdreich oder Fels, insbesondere zur Herstellung
von Verpreßankern,
bei dem das Loch durch ein aus Schüssen zusammengesetztes, durch einen Rotations-
und/oder Schlagantrieb eines Bohrgerätes angetriebenes Bohrgestänge mit Bohrkrone
gebohrt,
und die Bohrlochwandung durch ein aus Schüssen zusammengesetztes, durch einen Rotations-
und/oder Schlagantrieb des Bohrgerätes angetriebenes Verrohrungsrohr abgestützt wird,
wobei die Schüsse von Bohrgestänge und Verrohrungsrohr aus einem Magazin maschinell
entnommen und nach dem Bohren des Loches in dieses zurücküberführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schuß (13) für das Bohrgestänge vom Antrieb (6, 7) des Bohrgerätes (1) für
das Bohrgestänge, sowie jeder Schuß (17) für das Verrohrungsrohr vom Antrieb (6, 8)
des Bohrgerätes (1) für das Verrohrungsrohr aus dem Magazin (12, 16) nacheinander
übernommen wird und
daß jeder Schuß für das Bohrgestänge und jeder Schuß für das Verrohrungsrohr nacheinander
in das Magazin überführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schuß (13) für das Bohrgestänge aus einem Magazin (12) und jeder Schuß (17)
für das Verrohrungsrohr aus einem anderen Magazin (16) entnommen und in diese zurücküberführt
werden.
3. Bohrgerät zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2,
mit einer Lafette,
einem an der Lafette angebrachten heb- und senkbaren Rotations- und/oder Schlagantrieb
für ein aus Schüssen zusammengesetztes Bohrgestänge mit Bohrkrone,
einem an der Lafette angebrachten heb- und senkbaren Rotations- und/oder Schlagantrieb
für eine aus Schüssen zusammengesetzte Bohrlochverrohrung,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Magazin (12) für mehrere Schüsse (13) des Bohrgestänges vorgesehen
ist, das aus einer außengelegenen Vorratslage in eine Arbeitslage überführbar ist,
in der ein Schuß mit (17) dem zugehörigen Antrieb fluchtet und
daß wenigstens ein Magazin (16) für mehrere Schüsse (17) der Bohrlochverrohrung vorhanden
ist, das aus einer außenliegenden Vorratslage in eine Arbeitslage überführbar ist,
in der ein Schuß mit dem Antrieb für die Verrohrung des Bohrloches fluchtet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magazine (12, 16) für die Bohrgestängeschüsse (13) und die Bohrlochrohrschüsse
(17) am Bohrgerät beidseitig an der Lafette (4) angeordnet sind.
5. Bohrgerät nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magazine (12, 16) für die Bohrgestängeschüsse (13) und die Bohrlochrohrschüsse
(17) übereinander angeordnet sind.
6. Bohrgerät nach den Ansprüchen 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Magazin (12) für die Bohrgestängeschüsse (13) über jedem Magazin (16) für
die Bohrlochrohrschüsse (17) angeordnet ist.
7. Bohrgerät nach den Ansprüchen 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Magazin (12, 16) revolverkopfartig ausgebildet und um eine zur Längsachse
der Lafette (4) parallele Schwenkachse (15, 19) schwenkbar und um eine Mittelachse
(14, 18) rotierbar ist.
8. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Magazinbereich (12, 16) mindestens eine Arretiervorrichtung (20) zur Halterung
eines Schusses (13, 17) angeordnet ist.
9. Bohrgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretiervorrichtung (20) mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbar
ist.
10. Bohrgerät nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Magazin (12, 16) eine von der Vorratslage in die Arbeitslage und umgekehrt
einschwenkbare Arretiervorrichtung (20) aufweist.
11. Bohrgerät nach einem dar vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Arretiervorrichtung (20) jeweils aus zwei Elementen (21, 22) mit zusammenwirkenden
Gleitkurven (24, 25) besteht, wobei das erste, mit einer schlüsselförmigen Arretierung
(23) versehene Element (21) durch vertikale Beaufschlagung des zweiten Elements (22)
horizontal bewegbar ist.
12. Bohrgerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Elemente (21, 22) als Gleitkurven jeweils eine Gleitschräge (24, 25) aufweisen.
13. Bohrgerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Element (22) im Zentralbereich (Z) des jeweiligen Magazins (12, 16)
gelagert und über eine Kolbenzylindereinheit (26) und einen Schlitten (44) vertikal
bewegbar ist.
14. Bohrgestänge nach Anspruch 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der schlüsselförmigen Arretierung (23) des ersten Elements (21) im Zentralbereich
(7) des jeweiligen Magazins (12, 16) jeweils mindestens eine Führung (27) angeordnet
ist.
15. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zentralbereich (Z) jedes Magazins (12, 16) jeweils mindestens eine Rollenführung
(28) für die Schüsse (13, 17) aufweist.
16. Bohrgerät nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schuß (13, 17) zwischen zwei koaxial angeordneten Rollen (29, 30) innerhalb
eines Führungsschlitzes (31) liegt.
17. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kettenfahrzeug (2) im Bereich der Lafette (4) über Gelenkarme (33, 34) mit
einer heb- und senkbaren Arbeitsbühne (32) versehen ist.
18. Bohrgerät nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die teleskopartig ausgebildeten Gelenkarme (33, 34) Teil eines Viergelenks sind.