[0001] Die Erfindung betrifft einen Häcksler zum Häckseln von Abfallmaterial, insbesondere
holzigen Gartenabfällen wie Astmaterial, mit einer im Bereich des unteren Endes eines
Beschickungsschachts angeordneten, antreibbaren Schneidwalze, die mit zur Achse des
Beschickungsschachts quer verlaufender Achse angeordnet ist und umfangsseitige Schneidzähne
aufweist, zwischen denen Zahnlücken vorgesehen sind.
[0002] Ein Häcksler dieser Art ist aus der DE 30 36 235 A1 bekannt. Diese bekannte Anordnung
besitzt keine Einrichtung zur Pressung und Quetschung des zu häckselnden Materials.
Die Folge davon ist ein schlechter mechanischer Aufschluß, wodurch der spätere Angriff
von Verrottungsorganismen erschwert wird. Es ist daher ein sehr langsamer Verrottungsprozeß
zu erwarten.
[0003] Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den gattungsgemäßen
Häcksler mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, daß ein guter
mechanischer Aufschluß des Häckselmaterials erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schneidwalze von einer
mit ihrer absteigend sich bewegenden Umfangshälfte einen nach unten sich verengenden
Zwickel bildenden Preßplatte flankiert ist, die das von den Schneidzähnen der Schneidwalze
erfaßte Material in die zwischen den Schneidzähnen vorgesehenen Zahnlücken hineindrückt.
[0005] Diese Maßnahmen stellen sicher, daß das von den Schneidzähnen entlang der Preßplatte
eingezogene Material zuverlässig gepreßt und gequetscht und dabei aufgesplittert wird.
Da das in die Zahnlücken hineingedrückte Material innerhalb der Zahnlücken seitlich
auszuweichen sucht, ergibt sich eine besonders gute Aufsplitterung. Zudem bewirken
die erfindungsgemäßen Maßnahmen auch die Verhinderung von Schlaglärm. Dadurch, daß
das von den Schneidzähnen entlang der praktisch als Zuführtisch fungierenden Preßplatte
eingezogene Material an diese angelegt und angepreßt wird, sind ein zuverlässiger
Niederhalteeffekt und damit die Ausschaltung von Schlaglärm sowie ein zuverlässiger
Einzug und Trennschnitt gewährleistet.
[0006] Zweckmäßig können die Zahnlücken einen Querschnitt aufweisen, der etwa der Hälfte
der Fläche eines durch den Kopfkreis der Schneidwalze, die an diese angestellte Preßplatte
und eine auf die Preßplatte senkrecht auftreffende Tangente an den Kopfkreis der Schneidwalze
begrenzten Quetschdreiecks entspricht. Diese Maßnahmen ergeben eine besonders zu bevorzugende
Optimierung bezüglich Schneid- und Quetschwirkung und damit einen besonders zuverlässigen
mechanischen Aufschluß des Häckselmaterials.
[0007] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, daß die Schneidzähne
spanwinkellos ausgebildet sind. Dadurch, daß kein Spanwinkel vorgesehen ist, können
vergleichsweise große Keil- und Freiwinkel vorgesehen sein. Dies ergibt eine besonders
große Kopfdicke und damit eine besonders hohe Stabilität der Schneidzähne. Der Hauptvorteil
dieser Maßnahme ist aber darin zu sehen, daß die spanwinkellosen Schneidzähne langsam
in das zu häckselnde Material hineinschneiden und dieses dementsprechend zuverlässig
einziehen, ohne es vorschnell abzuschneiden. Hierbei können daher die vorteilhaften
Preß- und Quetschwirkungen der Preßplatte besonders gut zum Tragen kommen.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen in Verbindung mit der nachstehenden
Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Beispiels.
[0009] Dieses enthält einen bezüglich der liegenden Schneidwalze radial geführten Vertikalschnitt
durch den Einzugs- und Schnittbereich eines erfindungsgemäßen Gartenhäckslers.
[0010] Der in der Zeichnung dargestellte Gartenhäcksler besteht aus einem auf Beinen 1 hochstehenden
Schneid- und Quetschwerk 2 mit einer mit horizontaler Achse angeordneten, langsam,
hier mit 50 Umdrehungen/min., antreibbaren Schneidwalze 3, die mit über ihre Länge
durchgehenden, im Querschnitt sägezahnförmigen Schneidzähnen 10 versehen ist. Oberhalb
der Schneidwalze 3 ist ein mit senkrechter Achse angeordneter Zuführschacht 4 und
unterhalb davon ein mit senkrechter Achse angeordneter Auswurfschacht 5 vorgesehen.
Am oberen Ende des Zuführschachts kann ein Einwurftrichter vorgesehen sein. Zur Aufnahme
der genannten Elemente besitzt das Schneid- und Quetschwerk 2 zwei seitliche, parallele
Lagerschilde 7, auf denen die Schneidwalze 3 gelagert und an denen der Zuführschacht
4 und Auswurfschacht 5 mit schildparallelen Seitenwänden anliegen und befestigt sind.
[0011] Die über den ganzen lichten Abstand zwischen den Lagerschilden 7 durchgehende Schneidwalze
3 wirkt im Bereich ihrer nach unten sich bewegenden Umfangshälfte mit einer Preßplatte
17 zusammen, der hier eine davon separate Gegenmesseranordnung nachgeordnet ist. Die
Preßplatte 17 ist an einer die beiden Lagerschilde 7 überbrückenden Traverse 18 einstellbar
aufgenommen, wie durch Stellschrauben 19 angedeutet ist. Die Preßplatte 17 wird so
eingestellt, daß sie den Kopfkreis K der Schneidwalze 3 kollisionsfrei tangiert, wie
bei 24 angedeutet ist. Hier ist die Preßplatte 17 zur Bildung eines Trichtereffekts
vom Schneidwalzenumfang weggeneigt, so daß der Kopfkreis K unterhalb der Höhe der
Achse der Schneidwalze 3 tangiert wird.
[0012] Im der Berührungsstelle der Preßplatte 17 am Kopfkreis K vorgeordneten Zwickel 20
finden der Einzug des hier in Form eines Asts 21 angedeuteten, zu häckselnden Materials
sowie eine Pressung und Quetschung dieses Materials statt. Der Materialeinzug wird
dabei durch die einzugsseitig absteigend sich bewegenden, in das einzuziehende Material
einschneidenden Schneidzähne 10 der Schneidwalze 3 bewirkt. Die Schneidzähne 10 der
Schneidwalze 3 besitzen einen vergleichsweise großen Keilwinkel von 60° und einen
Freiwinkel von 30°. Ein Spanwinkel ist nicht vorgesehen. Hierdurch lassen sich zum
einen eine vergleichsweise große Kopfdicke der Schneidzähne 10 von hier 5mm und damit
eine hohe Zahnstabilität erreichen und zum anderen auch ein vorschneller Schnitt vermeiden.
Die spanwinkellosen Schneidzähne 10 schneiden nämlich vergleichsweise langsam in das
einzuziehende Material ein. Dieses wird demnach zuverlässig eingezogen, aber nicht
vorschnell abgeschnitten.
[0013] Das von den über die Walzenlänge durchgehenden Zähnen 10 entlang der als Zuführtisch
fungierenden Preßplatte 17 eingezogene Material wird während des Einzugs an die Preßplatte
17 angepreßt und dabei in die zwischen den Schneidzähnen 10 vorhandenen Zahnlücken
22 hineingedrückt, wobei innerhalb der ebenfalls über die Walzenlänge durchgehenden
Zahnlücken 22 selbstverständlich ein seitliches Ausweichen des Materials stattfindet.
Aufgrund dieses Quetsch- und Preßvorgangs wird das zu bearbeitende Material bereits
einem guten mechanischen Aufschluß unterzogen, der einen späteren Angriff von Verrottungsorganismen
erleichtert.
[0014] Um eine zuverlässige und ausreichend schnelle Abarbeitung des zu häckselnden Materials
zu bewerkstelligen, beträgt, wie durch unterschiedliche Schraffuren verdeutlicht ist,
der Querschnitt der Zahnlücken 22 50% des Querschnitts des als Quetschdreieck fungierenden
Zwickels 20 zwischen dem Kopfkreis K, der diesen tangierenden Preßplatte 17 und einer
senkrecht auf diese auftreffenden Tangente an den Kopfkreis K. Die Länge der oberen,
durch die genannte Tangente gebildeten Begrenzung 23 des Quetschdreiecks entspricht
der Hälfte des Kopfkreisdurchmessers D der Schneidwalze 3. Die optimale Größe für
die maximal verarbeitbare Astdicke ist etwas kleiner. Diese beträgt 3/10 bis 4/10
des Durchmessers D des Kopfkreises K der Schneidwalze 3.
[0015] Infolge des im Bereich des Zwickels 20 stattfindenden Preß- und Quetschvorgangs wird
das zu verarbeitende Material aufgesplittet und damit mechanisch aufgeschlossen, was
den späteren Angriff von Verrottungsorganismen erleichtert. Gleichzeitig ergibt sich
dadurch, daß das zu verarbeitende Material zuverlässig an die Preßplatte 17 angelegt
und an diese angepreßt wird, auch ein höchst erwünschter Niederhalteeffekt, durch
den nicht nur Schlaglärm verhindert wird, sondern auch ein guter Einzug gewährleistet
und ein endgültiger Trennschnitt erleichtert werden.
1. Häcksler zum Häckseln von Abfallmaterial, insbesondere holzigen Gartenabfällen wie
Astmaterial, mit einer im Bereich des unteren Endes eines Beschickungsschachts (4)
angeordneten, antreibbaren Schneidwalze (3), die mit zur Achse des Beschickungsschachts
(4) quer verlaufender Achse angeordnet ist und umfangsseitige Schneidzähne (10) aufweist,
zwischen denen Zahnlücken (22) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalze (3) von einer mit ihrer absteigend sich bewegenden Umfangshälfte
einen nach unten sich verengenden Zwickel (20) bildenden Preßplatte (17) flankiert
ist, die das von den Schneidzähnen (10) der Schneidwalze (3) erfaßte Material in die
zwischen den Schneidzähnen (10) vorgesehenen Zahnlücken (22) hineindrückt.
2. Häcksler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatte (17) einstellbar angeordnet ist.
3. Häcksler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalze (3) über ihre Länge durchgehende Schneidzähne (10) und Zahnlücken
(22) aufweist.
4. Häcksler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne (10) im Querschnitt sägezahnartig ausgebildet sind.
5. Häcksler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne (10) spanwinkellos ausgebildet sind.
6. Häcksler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne (10) einen Freiwinkel von 30° und einen Schnittwinkel von 60° aufweisen.
7. Häcksler nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne (10) eine Kopfdicke von 5mm aufweisen.
8. Häcksler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnlücken (22) einen Querschnitt aufweisen, der etwa der Hälfte der Fläche eines
durch den Kopfkreis der Schneidwalze (3), die an diese angestellte Preßplatte (17)
und eine auf die Preßplatte (17) senkrecht auftreffende Tangente (23) an den Kopfkreis
der Schneidwalze (3) begrenzten Quetschdreiecks entspricht.
9. Häcksler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Zahnlücken (22) 45-50% der Fläche des Quetschdreiecks beträgt.