[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulenentlade- und Spulenumsetzstation, d.h. eine Vorrichtung
zum Entladen von Spulen aus Spulenförderelementen und zum Umsetzen der Spulen in für
die Weiterbehandlung der Spulen geeignete Positionen.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden benötigt, um vollbewickelte Spulen, z.B. Kreuzspulen,
die in Abhängigkeit von vorhergehenden Arbeitsprozessen einzeln oder gruppenweise
unterschiedliche Positionen einnehmen können, in eine solche Stellung zu bringen,
daß sie entsprechend den Kunden- bzw. Abnehmerwünschen oder in Anpassung an folgende
Verarbeitungsstufen eine vorgeschriebene Position einnehmen. Dieses gilt z.B. für
das Palletieren oder das Verpacken von fertigen Spulen in Kartons oder sonstigen Behältnissen.
[0003] Um dieses Ziel zu erreichen, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung der eingangs geschilderten
Art gekennzeichnet durch eine Übergabestation zur Übergabe der Spulen von den Spulenförderelementen
an eine endlose Fördereinrichtung, die durch zwei im Abstand voneinander laufende
Förderriemen gebildet ist, zwischen denen ein um eine Vertikalachse drehbarer Hubtisch
auf- und abbewegbar ist, auf den in Förderrichtung der beiden Förderriemen ein zwischen
die beiden Förderriemen greifendes, um eine Horizontalachse drehbares Umsetzaggregat
folgt, um die entlang von Mantellinien auf den beiden Förderriemen abgestützten Spulen
derart umzusetzen, daß sie mit einer ihrer beiden Stirnflächen wieder auf den Förderriemen
oder eine geeignete Stützfläche abgelegt werden.
[0004] Ein um eine Vertikalachse drehbarer auf und ab bewegbarer Hubtisch ist in Verbindung
mit einer anderen Textilmaschine bereits in der EP 0 386 389 A1 beschrieben. Ein Flügelrad
zur Übergabe bzw. Förderung von Spulen zwischen zwei in vertikalem Abstand laufenden
Förderelementen ist in der EP 0 379 600 A1 behandelt.
[0005] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen behandelt.
[0006] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 teilweise im Schnitt eine Ansicht des erfindungsgemäß verwendeten Hubtisches,
und
Fig. 3 eine perpektivische Seitenansicht des erfindungsgemäß verwendeten Umsetzaggregates.
[0007] Fig. 1 zeigt ausschnittsweise eine von einer vorhergehenden Bearbeitungsstufe kommende,
beispielsweise endlose Förderschiene 1, entlang der beispielsweise mittels einer nicht
dargestellten, innerhalb der Förderschiene 1 geführten Endloskette angetriebene Spulenförderelemente
in Form von Spulenkörben 2 verfahrbar sind. Der einzelne Spulenkorb 2 kann beispielsweise
aus Drahtelementen bestehen und ist so gestaltet, daß die einzelne Spule 3 entlang
von Mantellinien in dem seitlich offenen Spulenkorb abgestützt ist. Anstelle von entlang
der Förderschiene geführten Spulenkörben könnte auch ein endloses, muldenförmiges
Transportband verwendet werden.
[0008] Unterhalb der Förderschiene 1 ist als Teilaggregat der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Übergabestation 4 angeordnet, die ein Maschinengestell 5 und einen an der Oberseite
des Maschinengestells 5 gelagerten Schieber 6 aufweist, der mittels eines mit Druckmittel
beaufschlagbaren Hubzylinders 7 in Richtung des Pfeiles f1 senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Spulenkörbe 2 hin und her bewegbar ist. Der Hubzylinder 7 ist über eine Druckmittelleitung
8 mit Druckmittel beaufschlagbar, und der Schieber 6 ist am vorderen Ende der Kolbenstange
9 des Hubzylinders 7 befestigt. Dem Schieber 6 ist ein Sensor 10, beispielsweise in
Form einer optischen Zelle zugeordnet, um festzustellen, wann ein mit einer Spule
3 beladener Spulenkorb 2 in den Bereich der Übergabestation 4 eingefahren ist. An
der Oberseite des Maschinengestells 1 ist eine Arretiereinrichtung gelagert, die vorzugsweise
einen doppelarmigen Schwenkhebel 11 umfaßt , an dessen einem Ende ein mit Druckmittel
beaufschlagbarer Hubzylinder 12 angreift, während das andere Schwenkhebelende ein
gegen den Spulenkorb 2 zur Anlage bringbares Arretierelement 13 trägt. Der doppelarmige
Schwenkhebel 11 ist in Richtung des Doppelpfeiles f2 verschwenkbar, um dann, wenn
mittels des Sensors 10 festgestellt worden ist, daß in die Übergabestation 4 eine
Spule 11 eingefahren ist, den Spulenkorb 2 in einer für eine Spulenübergabe geeigneten
Lage zu positionieren und festzuhalben.
[0009] Die Übergabestation 4 enthält weiterhin eine Spulenleitfläche 14, die so angeordnet
ist, daß mittels des Schiebers 6 aus den einzelnen Spulenkörben 2 herausgedrückte
Spulen 3 über diese Leitfläche 14 auf eine Fördereinrichtung rollen, die durch zwei
angetriebene, endlose und im Abstand voneinanderliegende Förderriemen 15 gebildet
ist. Die beiden Förderriemen 15 können beispielsweise Rundriemen sein und laufen über
geeignte Rollenpaare 16 und 17, von denen eines angetrieben ist. Die Förderriemen
15 sind zumindest teilweise in den Bereichen, in denen eine Spulenförderung erfolgt,
von Stützschienen 18 abgestützt. Oberhalb der Förderriemen 15 sind Leitschienen 19
zum seitlichen Abstützen von der Förderriemen 15 bewegten Spulen angeordnet.
[0010] Zwischen den beiden Förderriemen 15 ist ein um eine Vertikalachse drehbarer Hubtisch
20 auf- und abbewegbar, dem eine geeignete Dreheinrichtung 21 und eine Hubeinrichtung
21a zugeordnet sind, die beide vorzugsweise von einer Druckmittelquelle 40 mit Druckmittel
beaufschlagbar sind.
[0011] Auf diesen Hubtisch 20 folgt in der durch den Pfeil f3 repräsentierten Förderrichtung
der Förderriemen 15 ein um eine Horizontalachse drehbares Umsetzaggregat, welches
vorzugsweise die Form eines Flügelrades 22 hat. Ein Motor 23 oder ein 180
o -Drehzylinder mit Freilauf und Bremse und Index-Rastbolzen dient zum taktweisen Antrieb
des Flügelrades 22.
[0012] In Bewegungsrichtung der beiden Förderriemen 15 folgt auf das Flügelrad 22 eine Spulenabnahmestation,
die entweder durch die Förderriemen 15 selbst, durch eine nicht dargestellte Tischfläche
oder eine weitere Fördereinrichtung gebildet sein kann, an die die entsprechend umgesetzten
Spulen von den Förderriemen 12 weitergegeben werden.
[0013] Sobald ein mit einer Spule 3 belagener Spulenkorb 2 in den Bereich der Übergabestation
4 eingefahren und mittels der insbesondere von dem Sensor 10 gesteuerten Arretiereinrichtung
11, 12, 13 arretiert worden ist, wird der Schieber 6 mittels des Hydraulikzylinders
7 betätigt und in Richtung des Pfeiles f1 vorwärts geschoben, um die Spule 3 über
die Leitfläche 14 auf die durch die beiden Förderriemen 15 gebildete endlose Fördereinrichtung
zu rollen. Die entweder taktweise oder kontinuierlich angetriebenen Förderriemen 15
fördern die Rolle 3 dann in den Bereich des Hubtisches 20 dem in Abhängigkeit von
der vorher ermittelten Lage der Spule 3 ein Steuerbefehl zugeleitet wird, um die Spule
3 gegebenenfalls von dem Förderriemen 15 abzuheben und in Richtung des Drehpfeiles
f4 um 180° zu drehen und dann wieder auf die Förderriemen 15 abzulegen. Die so gewendete
Spule 3 wird dann bei der Weiterförderung an das das Umsetzaggregat bildende Flügelrad
22 übergeben, das dazu dient, die vorher mit horizontal ausgerichteter Spulenachse
geförderte Spule 3 in eine solche Position umzusetzen, daß die Spulenachse abschließend
eine vertikale Position einnimmt, wie es in Figur 3 anhand der Spule 3' dargestellt
ist.
[0014] Die so in die vorgeschriebene Position gewendete Spule kann anschließend von den
Förderriemen abgehoben oder an eine nicht dargestellte weitere Fördereinrichtung übergeben
werden.
1. Vorrichtung zum Entladen von Spulen aus Spulenförderelementen und zum Umsetzen der
Spulen in für die Weiterbehandlung der Spulen geeignete Positionen, gekennzeichnet
durch eine Übergabestation (4) zur Übergabe der Spulen (3) von dem Spulenförderelement
(2) an eine endlose Fördereinrichtung, die durch zwei im Abstand voneinander laufende
Förderriemen (15) gebildet ist, zwischen denen ein um eine Vertikalachse drehbarer
Hubtisch (20) auf und abbewegbar ist, auf den in Förderrichtung der beiden Förderriemen
(15) ein zwischen die beiden Förderriemen greifendes, um eine Horizontalachse drehbares
Umsetzaggregat (22) folgt, um die auf den beiden Förderriemen entlang von Mantellinien
abgestützten Spulen derart umzusetzen, daß sie mit einer ihrer beiden Stirnflächen
auf den Förderriemen (15) oder eine geeignete Abgabestation abgelegt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Umsetzaggregat ein taktweises
von einem Motor (23) oder 180o -Drehzylinder mit Freilauf und Bremse und Index-Rastbolzen angetriebenes Flügelrad
(22) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie als Teil der Übergabestation
eine Arretiereinrichtung zum Anhalten und Positionieren der jeweils mit einer Spule
bestückten Spulenförderelement (2) enthält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie als Teil der Übergabestation
(4) einen senkrecht zur Achse der auf den arretierten Spulenförderelementen (2) abgelegten
Spulen (3) wirksamen Schieber (6) enthält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß die endlose Fördereinrichtung
- bezogen auf die Förderbahn der Spulenförderelemente (2) - auf der dem Schieber (7)
gegenüberliegenden Seite der Förderbahn (1) liegt, und daß der Übergabestation (4)
zwischen der Förderbahn der Spulenförderelemente (2) und der endlosen Fördereinrichtung
(15-15) eine im wesentlichen horizontal ausgerichtete Spulenleitfläche (14) zugeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtung einen
doppelarmigen Schwenkhebel (11) umfaßt, an dessen einem Ende ein Hubzylinder (12)
angreift, während das andere Schwenkhebelende ein gegen das Spulenförderelement (2)
zur Anlage bringbares Arretierelement (13) trägt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in Förderrichtung der Förderriemen
(15) auf das Umsetzaggregat folgendes Greifelement zur Abnahme der Spulen (3) von
der Fördereinrichtung.