[0001] Die Erfindung betrifft eine Nachstimmeinrichtung für Lang- und Längstwellenantennen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aufgrund ihrer im Vergleich zur Wellenlänge geringen Abmessungen sind Antennen im
Lang- und Längstwellenbereich extrem schmalbandig. Dies hat zur Folge, daß der Abstimmzustand
der Antenne empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen, wie z.B. Vereisung, Nebel
und Wind, ist sowie vom Temperaturgang des Abstimmittels beeinflußt werden kann. Insbesondere
bei Frequenzumtastbetrieb (F1B) ist jedoch eine Abstimmung der Antenne bei Mittenfrequenz
Voraussetzung. Erfolgt keine Nachstimmung der durch die verschiedenen Einflüsse verursachten
Fehlanpassung der Antenne, so ist je nach Höhe der Fehlanpassung bei Mittenfrequenz
mit der Abstrahlung eines unsymmetrischen Signals, einer Überlastung des Senders bzw.
einer Abschaltung des Senders infolge Überschreitung von Grenzwerten zu rechnen.
Um dies zu vermeiden war bisher eine regelmäßige Kontrolle des Abstimmzustandes der
Antene und ggf. eine manuelle Nachstimmung erforderlich.
[0003] Aus der DE-A-34 03 557 ist für die Abstimmung von Antennen eine Meßanordnung bekannt,
in der durch einen Vergleich der Phasenlage von Kabelspannung und Rücklaufspannung
eine Aufspaltung der rücklaufenden Spannung in ihren Wirk- und Blindanteil erfolgt.
Durch diese Aufspaltung ist die Anzeigeempfindlichkeit in der bekannten Meßanordnung
verbessert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die ein Nachstimmen
von Antennen im Lang- und Längstwellenbereich während eines Frequenzumtastbetriebes
(F1B) ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Nachstimmeinrichtung verwendet in vorteilhafter Weise die bei
einer auf Mittenfrequenz (F1B-Betrieb) abgestimmten Antenne vorliegende Übereinstimmung
der tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen als Abstimmkriterium. Zur Gewinnung der
tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen wird vorteilhaft das physikalische Merkmal ausgenutzt,
daß der Blindanteil der Rücklaufspannung seine Polarität mit der Tastlage des F1B-Betriebes
ändert.
[0007] Die erfindungsgemäße Nachstimmeinrichtung hat den Vorteil, daß sie für eine automatische
Antennenabstimmung verwendbar ist. Damit ist der Abstimmzustand der Antenne unabhängig
von sich ändernden äußeren Einflüssen aufrechterhaltbar, ohne daß manuelle Kontroll-
und Abstimmvorgänge erforderlich sind. Eine derartige Ausbildung der Nachstimmeinrichtung
ist in den Unteransprüchen angegeben. Zur Abgleichung von Zeitkonstanten des Antennenkreises
ist in einem Unteranspruch eine Lösung angegeben, die dazu in vorteilhafter Weise
die Zwischenschaltung von Spitzenspannungsmessern verwendet.
[0008] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
- Fig.1
- zeigt einen Antennenkreis mit einer bekannten Meßwerterfassung der Kabel- und Rücklaufspannung,
- Fig.2
- zeigt eine Einrichtung zur Ermittlung der tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen und
- Fig.3
- zeigt eine ausgangsseitige Signalaufbereitungseinrichtung für die Einbindung des Nachstimmvariometers.
[0009] In Fig. 1 ist eine Übertragungsleitung 3 mit einem U
K-Sensor 6, einem U
R-Sensor 7 und einem Nachstimmvariometer 4 gezeigt. Die Übertragungsleitung 3 verbindet
den Sender 1 mit der Antenne 2.
[0010] Mit den Sensoren 6,7 werden die auf der Übertragungsleitung 3 auftretenden Kabelspannungen
U
K und Rücklaufspannungen U
R erfaßt. In dem U
K-Sensor 6 wird in bekannter Weise ein kapazitiver Spannungsteiler mit einer Parallelschaltung
eines Widerstandes verwendet. Gewonnen wird mit diesem Sensor 6 ein der tatsächlichen
Kabelspannung proportionaler Spannungswert, der hier vereinfacht als Kabelspannung
U
K bezeichnet ist, da erfindungsgemäß nicht die Größe, sondern nur die Phasenlage der
Kabelspannung ausgewertet wird.
[0011] Für den Abgriff der Rücklaufspannung U
R wird in bekannter Weise ein Stromwandler in Kombination mit einem kapazitiven Spannungsteiler
und einer Widerstandsbeschaltung verwendet. Eine der tatsächlichen Rücklaufspannung
proportionale Spannung, die hier als Rücklaufspannung U
R bezeichnet ist, ist an der Wicklung des Stromwandlers abgreifbar, die wie vorangehend
beschrieben beschaltet ist.
[0012] Die in Fig. 2 gezeigte Ermittlung der tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen erfolgt
in einer Auswerteeinrichtung 8, bestehend aus einem 90-Grad-Phasenschieber 11, drei
Komparatoren 12, 15, 16, drei Schaltern 13, 17, 18, zwei Tiefpassen 14, 24, einem
Gleichrichter 23 und zwei Spitzenspannungsmessern 21, 22.
[0013] Dabei wird die auf der Übertragungsleitung 3 gemessene Rücklaufspannung U
R auf den Eingang 10 gegeben und liegt am Schalter 13 und Gleichrichter 23 an, die
parallel zueinander geschaltet sind. Der Schalter 13 wird von der ausgangsseitigen
Rechteckspannung des Komparators 12 gesteuert. Diese Rechteckspannung ist im Komparator
12 aus der Kabelspannung U
K gewonnen. Bevor die Kabelspannung U
K dem Komparator 12 zugeführt ist, ist sie mit Hilfe des vorgeschalteten 90-Grad-Phasenschiebers
11 gegenüber der am Eingang 9 vorliegenden Phasenlage phasenverschoben.
[0014] Am Ausgang des Schalters 13 steht, wegen der um 90 Grad gegenüber der Kabelspannung
U
K verschobenen Taktung, der Blindanteil der Rücklaufspannung U
R zur Verfügung. Nach Siebung in einem Tiefpaß 14 ist dieser Blindanteil, der seine
Polarität mit der F1B-Tastung ändert, auf zwei parallel geschaltete Komparatoren 15,
16 gegeben. Je nach Polarität des Blindanteiles schaltet der eine oder der andere
Komparator 15, 16 durch. Damit sind die an den Ausgängen der Komparatoren 15, 16 anstehenden
Rechteckspannungen gegenphasig, entsprechend der F1B-Tastung, ausgebildet. Diese Rechteckspannungen
werden erfindungsgemäß für eine tastlagenbezogene Selektion der Rücklaufspannung U
R verwendet. Die Rücklaufspannung U
R wird dazu auf zwei parallele Schalter 17, 18 gegeben, wobei jeder Schalter 17, 18
von einer der ausgangsseitigen Rechteckspannungen der Komparatoren 15, 16 gesteuert
ist. Vor der Aufschaltung auf die Schalter 17,18 ist die Rücklaufspannung U
R in einem Gleichrichter 23 und einem Tiefpaß 24 gleichgerichtet und gesiebt. An den
Schalterausgängen 19, 20 der Schalter 17, 18 stehen die tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen
U
R+ und U
R- an. Diese Spannungen werden in je einem Spitzenspannungsmesser 21, 22 ausgewertet
und stehen danach für die Antennenabstimmung zur Verfügung. Mit den für die Meßwerterfassung
eingesetzten Spitzenspannungsmessern wird zusätzlich zum Auswertungsvorgang eine im
Antennenkreis immer auftretende Zeitkonstante kompensiert.
[0015] Als Abstimmungskriterium wird das physikalische Merkmal verwendet, daß die Amplitudenwerte
der tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen U
R+ und U
R- für eine abgestimmte Antenne übereinstimmen müssen. Mittels des Nachstimmvarometers
4 wird die Antenne solange korrigiert, bis diese Übereinstimmung erreicht ist.
[0016] Fig. 3 zeigt eine Signalaufbereitungseinrichtung 25 mit der eine automatische Nachstimmung
der Antenne 2 möglich ist. Dazu sind die tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen U
R+ und U
R- als Steuersignale für das Nachstimmvariometer 4 verwendet. In der Signalaufbereitungseinrichtung
25 erfolgt für die tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen U
R+ und U
R- in je einem zugeordneten Komparator 30, 31 eine Auswahl ihres Durchschaltbereiches
mit Hilfe von Referenzspannungen U
Ref,1 und U
Ref,2, die in den Komparatoren 30, 31 als Ansprech- und Abfallschwelle dienen. Damit ist
gewährleistet, daß die Nachstimmung nicht bei jeder geringfügigen Änderung des Abstimmzustandes
aktiviert ist. Die jedem Komparator 30, 31 zugeführten Referenzspannungen U
Ref,1, U
Ref,2 sind in einem Referenzglied 29 gebildet, dem wiederum dazu der arithmetische Mittelwert
der tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen U
R+, U
R-aus einem Mittelwertglied 28 heraus zugeführt ist. Die so ausgewählten Rücklaufspannungen
U
R+, U
R- sind der Rechts- Linkslaufsteuerschaltung 32 zugeführt, an deren Ausgängen 33, 34
Steuersignale für den Verstellmotor 5 des Nachstimmvariometers 4 zur Verfügung stehen.
[0017] Die Nachstimmeinrichtung darf nur aktiviert werden, wenn auch tatsächlich vom Sender
ein Frequenzumtastbetrieb durchgeführt wird. Diese Betriebserkennung kann durch eine
hier nicht näher ausgeführte Auswertung des Blindanteils der Rücklaufspannung erfolgen,
wobei die Erkennung auf der schon voranstehend genannten Polaritätsänderung des Blindanteiles
der Rücklaufspannung U
R basiert. Auch läßt sich dazu in einfacher Weise ein Steuersignal aus dem Modulator
des Senders 1 ableiten.
1. Nachstimmeinrichtung für Lang- und Längstwellenantennen, die auf einer Messung der
auf der Übertragungsleitung zwischen Sender und Antenne auftretenden Kabel (UK)- und Rücklaufspannung (UR) basiert und bei welcher der Blindanteil der Rücklaufspannung (UR) mittels eines Schalters gewonnen wird, über welchen die Rücklaufspannung geführt
ist und der von einer Rechteckspannung gesteuert ist, die mittels eines Komparators
aus der um 90-Grad phasenverschobenen Kabelspannung erzeugt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender (1) im Frequenzumtastbetrieb (F1B) arbeitet, daß der am Ausgang des
Schalters (13) einer Auswerteeinrichtung (8) anstehende Blindanteil der Rücklaufspannung
(UR) über einen Tiefpaß (14) auf zwei Komparatoren (15, 16) gegeben ist, von denen ein
Komparator (15) negative und der andere Komparator (16) positive Blindanteile durchschaltet
und daß mit den Schaltspannungen der Komparatoren (15, 16) zwei Schalter (17, 18)
gesteuert sind, auf welche die im Gleichrichter (23) gleichgerichtete und im Tiefpaß
(24) gesiebte Rücklaufspannung (UR) geschaltet ist und an deren Schalterausgängen (19, 20) die den Tastlagen des Senders
entsprechenden Rücklaufspannungen (UR+, UR-) als Signale für die Einstellung eines Nachstimmvariometers (4) der Antenne (2) zur
Verfügung stehen.
2. Nachstimmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die tastlagenbezogenen
Rücklaufspannungen (UR+, UR-) einer Rechts-Linkslauf-Steuerschaltung (32) zugeführt sind, die auf den Verstellmotor
(5) des Nachstimmvariometers (4) einwirkt.
3. Abstimmeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus den tastlagenbezogenen
Rücklauf-Spannungen (UR+, UR-) in einer Signalaufbereitungseinrichtung (25) in einem Mittelwertglied (28) der arithmetische
Mittelwert gebildet ist, daß aus diesem Mittelwert in einem Referenzglied (29) der
Einrichtung (25) zwei verschiedene Referenzspannungen (URef,1, URef,2) erzeugt werden, daß diese beiden Referenzwerte jeweils zwei parallelgeschalteten
Komparatoren (30, 31) zugeführt sind, wo sie in jedem der Komparatoren (30, 31) als
Ansprech- und Abfallschwelle zum Durchschalten und Sperren jeweils einer der tastlagenbezogenen
Rücklaufspannung (UR+, UR-) dienen und daß die in den Komparatoren (30, 31) ausgewählten Werte der Rücklaufspannungen
(UR+, UR-) der Rechts-Linkslauf-Steuerschaltung (32) zugeführt sind.
4. Nachstimmeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
abgeschaltet ist, wenn der Sender (1) nicht in einem Frequenzumtastbetrieb (F1B) betrieben
wird und daß dazu die bei F1B-Betrieb auftretende Polaritätsänderung des Blindanteiles
der Rücklaufspannung UR als Steuerkriterium verwendet ist.
5. Nachstimmeinrichtung nach einen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Schalterausgängen (19, 20) anstehenden tastlagenbezogenen Rücklaufspannungen
(UR+, UR-) jeweils über einen Spitzenspannungsmesser (21, 22) geführt sind, bevor sie für die
Steuerung des Nachstimmvariometers (4) Verwendung finden.