[0001] Die Erfindung betrifft eine Trommel zum Transportieren und Übergeben von Bogen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Gemäß DE-PS 24 19 747 ist eine Umstell- und Einstellvorrichtung einer Übergabetrommel
zur Bogenführung bekannt, bei welcher die Übergabetrommel geteilt ist und die Mantelflächenhälften
kammartig eingreifen, so daß eine Formateinstellung möglich wird. Dabei werden Bogen
an ihrer Vorderkante von Greifern gehalten und an ihrer Hinterkante von Saugern angesaugt.
Diese Trommel zur Bogenüberführung wird insbesondere zur Umstellung der Maschine von
Schöndruck auf Schön- und Widerdruck verwendet.
[0003] Nachteilig hierbei ist, daß nicht sichergestellt ist, daß besonders am Bogenende
Falten oder Beulen im Papier beseitigt werden können. Sie liegen damit nicht vollkommen
plan auf der Trommelmantelfläche.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trommel zum Transportieren von Bogen
mit gleichbleibender Saugwirkung zu schaffen, womit ein Ausstreifeffekt in Richtung
freies Bogenende erzielt wird und Falten beim Transport vermieden werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 gelöst.
[0006] Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß durch das nacheinander
erfolgende Beaufschlagen der Kammern mit Saugluft in Umfangsrichtung sowohl eine gleichbleibende
Saugwirkung auch bei teilweise bedeckter Trommel erzielt wird als auch ein faltenfreies
Aufnehmen des Bogens. Durch die Anordnung der Saugkammern in V-Form wird ein besonders
günstiger Ausstreifeffekt erzielt. Dies ist besonders deshalb von Bedeutung, weil
an der Trommel hohe Beschleunigungs- und Zentrifugalkräfte wirken. Aus diesem Grunde
ist auch die Sandwichbauweise der Trommel infolge der geringen Massenträgheit von
Vorteil.
Durch die Abstellbarkeit einzelner Sauganschlüsse aus Papierformatgründen kann die
Saugluftenergie wirtschaftlich eingesetzt werden.
Die Tragelemente am Umfang der Trommel sind durch ihre federnde Befestigung auf den
Tragscheiben geschützt gegen eventuelle Beschädigung durch Knautschbogen oder Mehrfachbogen.
Im Falle einer Beschädigung ist durch die Schnellspanneinrichtung in Form der besonderen
Ausbildung des Lagerteiles eine leichte Auswechslung der Tragelemente möglich.
[0007] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
[0008] In der dazugehörigen Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Trommel gemäß Linie C-D nach Fig. 2;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Trommel gemäß Linie A-B nach Fig. 1, jedoch unter Weglassen
des ringsegmentförmigen Seitenteiles;
- Fig. 3
- die Einzelheit X nach Fig. 2;
- Fig. 4
- die Befestigung eines Trapezsegmentes nach Fig. 2;
- Fig. 5
- die schematische Darstellung der Anordnung der Saugluftkammern in einer dritten Ausführungsvariante;
- Fig. 6
- die schematische Darstellung der Anordnung der Saugluftkammern in einer dritten Ausführungsvariante;
[0009] Gemäß Fig. 1 und 2 besteht die Trommel 1 aus einer in einem Festlager 2 und einem
Loslager 3 gelagerten Hohlwelle 4. Die Lager 2; 3 sind in den Seitenwänden 6; 7 eines
Maschinengestells gehalten. Auf der Hohlwelle 4 befinden sich vier Tragscheiben 8,
von denen zwei Tragscheiben als Stirnflächen der Trommel 1 dienen und die zwei übrigen
Tragscheiben 8 sich in jeweils gleichen Abständen zwischen den an der Stirnseite angeordneten
Tragscheiben 8 befinden. Die Tragscheiben 8 sind nicht als Vollscheiben ausgeführt,
sondern besitzen Ausnehmungen. Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Trommel 1 besitzt an ihrem
Umfang insgesamt drei Tragelemente 9, so wie diese in Fig. 4 insgesamt dargestellt
ist.
[0010] Diese Tragelemente 9 sind mittels Lagerteilen 11; 12 an Seitenteilen 13; 14 befestigt.
Die Seitenteile 13; 14 sind ringsegmentförmig ausgeführt und sind mit den äußeren
Tragscheiben 8 fest verbunden. Die Tragelemente 9 sind in Leichtbauweise ausgeführt
und besitzen gemäß Fig. 1 bis 4 ein äußeres Mantellochblech 16, einem inneren Mantelblech
17, sowie einem zwischen den beiden Blechen 16; 17 angeordnetes Faltenblech 18. Durch
das Faltenblech 18 werden Kammern 19; 21 gebildet, welche durch Ausnehmungen 22 miteinander
verbunden sind. Die Kammern 19; 21 werden durch die Seitenteile 13; 14 seitlich abgedichtet.
Die Kammern erstrecken sich in axialer Richtung am Umfang der Trommel 1. An den Kammern
21 sind im inneren Mantelblech 17 Saugleitungen 23 angebracht, welche als Schläuche
ausgeführt sein können.
Die Saugleitungen 23 verlaufen zwischen den beiden mittleren Tragscheiben 8 zunächst
radial in Richtung Hohlwelle 4 und münden konzentrisch zur Hohlwelle 4 in Öffnungen
24 der in Richtung Festlager 2 weisenden Tragscheibe 8. Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich
ist, befindet sich vor diesen konzentrisch zur Hohlwelle 4 angeordneten Öffnungen
24 eine gestellfeste, kreisringförmige Saugkammer 26. Die Saugkammer 26 ist als Segment
ausgeführt und überdeckt die Öffnungen 24 gleichzeitig zu etwa 140
o. Das Festlager 2 ist mittels einer Stellschraube 27 einstellbar und mittels einer
Befestigungsschraube 28 sicherbar. Damit ist der Luftspalt zwischen den Öffnungen
24 und der Saugkammer 26 einstellbar. An der Saugkammer 26 befinden sich zwei Saugluftanschlüsse
30, die zu einer nicht dargestellten Saugluftanlage Verbindung haben. Bei den drei
Tragelementen 9 der Trommel 1 weisen in Drehrichtung A der Trommel 1 gesehen, jeweils
die letzten Saugleitungen 23 Absperrhähne 29 auf, damit die aus Papierformatgründen
nicht benötigten Saugleitungen 23 abgestellt werden können.
Die Befestigung der Tragelemente 9 gemäß Fig. 4 wird mittels der Lagerteile 11; 12
vorgenommen, die mit den äußeren Tragscheiben 8 verbunden sind, wobei das Lagerteil
11 fest und das Lagerteil 12 um eine Achse 31 schwenkbar gelagert ist. Das Lagerteil
12 dient als Schnellverschluß zum Wechseln der Tragelemente 9 auf der Trommel 1. Aus
diesem Grunde besitzt das Tragelement 9 an jeder der vier Eckpunkte ein Lagerteil,
welches über einen Kugelsitz 32 und eine Druckfeder 33 federnd gelagert ist. Die Lagerteile
11; 12 sind in Fig. 2 nur einem Tragelement 9 eingezeichnet worden. Dabei ist gemäß
Fig. 4 das linke, an der Bogenvorderkante befindliche Lagerteil 11 als Festlager und
das rechte, an der Bogenhinterkante befindliche Lagerteil 12 als Loslager ausgeführt.
Diese Lagerung der Tragelemente 9 bewirkt, daß Beschädigungen von Mehrfachbogen, Knautschbogen
oder Fremdkörpern vermieden werden.
[0011] Wenn sich die Trommel 1 gemäß Fig. 2 in Pfeilrichtung A bewegt, wird durch die mittig
angeordnete Saugleitung 23 und die mit Saugluft beaufschlagten Kammern 19; 21 beim
Bogen 34 ein Ausstreifeffekt in Umfangsrichtung erreicht. Die Absperrhähne 29 dienen
zur Abstellung der Saugleitungen 23, die nicht benötigt werden. Der Bogen 34 wird
an eine Übernahmetrommel 36 weitergegeben. Die Trommeln 1 und 36 sind mit bekannten
Greifern 37 ausgerüstet.
[0012] Gemäß Fig. 5 ist eine zweite Ausführungsvariante der Anordnung der Saugluftkammern
schematisch dargestellt.
[0013] In einem Tragelement 9 verlaufen die Kammern 19; 21 in Transportrichtung V-förmig
zwecks Straffung der Bogen 34 in seitlicher Richtung. Der Saugluftverlauf ist durch
kleine Pfeile dargestellt.
[0014] Gemäß Fig. 6 ist eine dritte Ausführungsvariante der Anordnung der Saugluftkammern
schematisch dargestellt. In einem Tragelement 9 verlaufen die Kammern 19; 21 in Transportrichtung
V-förmig, wobei die Kammern 19; 21 durch Ausnehmungen 22 unterteilt sind. Der Saugluftverlauf
ist durch kleine Pfeile dargestellt. Der Bogen wird in seitlicher Richtung gestrafft.
Teileliste
[0015]
- 1
- Trommel
- 2
- Festlager
- 3
- Loslager
- 4
- Hohlwelle
- 5
- -
- 6
- Seitenwand
- 7
- Seitenwand
- 8
- Tragscheibe
- 9
- Tragelemente
- 10
- -
- 11
- Lagerteil
- 12
- Lagerteil
- 13
- Seitenteil
- 14
- Seitenteil
- 15
- -
- 16
- Mantellochblech, außen
- 17
- Mantelblech, innen
- 18
- Faltenblech
- 19
- Kammer
- 20
- -
- 21
- Kammer
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Saugleitung
- 24
- Öffnung
- 25
- -
- 26
- Saugkammer
- 27
- Stellschraube
- 28
- Sicherungsschraube
- 29
- Absperrhahn
- 30
- Saugluftanschluß
- 31
- Achse
- 32
- Kugelsitz
- 33
- Druckfeder
- 34
- Bogen
- 35
- -
- 36
- Übernahmetrommel
- 37
- Greifer
- A
- Pfeilrichtung
1. Trommel (1) zum Transportieren und Übergeben von Bogen, bestehend aus einem Trommelgrundkörper
(8; 4) und einer Trommelmantelfläche (9) sowie Greifern (37) zum Festhalten der Bogen
(34), dadurch gekennzeichnet, daß der Trommelgrundkörper aus einer auf einer Hohlwelle
(4) fest angeordneten stirnseitigen sowie zwischen den Stirnseiten angeordneten Tragscheiben
(8) besteht, die als Mantelfläche Tragelemente (9) aufweist, die Kammern (19; 21)
besitzen, daß eine der stirnseitig angeordneten Tragscheiben (8) konzentrisch zur
Hohlwelle (4) angeordnete Öffnungen (24) besitzt, die mit den Kammern (19; 21) durch
Saugleitungen (23) verbunden sind, daß die Öffnungen (24) mit einer gestellfest angeordneten
kreisringförmigen, segmentartigen Saugkammer (26) in Verbindung stehen.
2. Trommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Tragscheiben
(8) vorgesehen sind, die jeweils an ihrem Umfang Ausnehmungen aufweisen.
3. Trommel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente (9) in
Lagerteilen (11; 12) befestigt sind, daß die Lagerteile (11; 12) mit stirnseitig angeordneten
Tragscheiben (8) verbunden sind.
4. Trommel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (19; 21) in
den Tragelementen (9) durch ein Faltenblech (18) gebildet werden, welches auf einer
Seite durch ein äußeres Mantellochblech (16) und auf der anderen Seite ein durch ein
inneres Mantelblech (17) begrenzt ist.
5. Trommel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (19, 21) durch
Ausnehmungen (22) miteinander verbunden sind.
6. Trommel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (19; 21) in
axialer Richtung angeordnet sind und daß die Saugleitungen (23) als Schläuche ausgeführt
sind.
7. Trommel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die segmentartige Saugkammer
(26) gleichzeitig die Öffnungen (24) zu 140o überdeckt.
8. Trommel nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwelle (4) in einem
Festlager (2) und einem Loslager (3) gelagert ist, daß das Festlager (2) mittels einer
Stellschraube (27) einstellbar ist.
9. Trommel nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugkammer (26) zumindest
einen Saugluftanschluß (30) besitzt, der eine Verbindung zur zentralen Saugluftanlage
besitzt.
10. Trommel nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitungen (23)
jeweils am Ende der Tragelemente (9) in Drehrichtung (A) gesehen, Absperrhähne (29)
aufweisen.
11. Trommel nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (11) fest
und das Lagerteil (12) schwenkbar um eine Achse (31) gelagert ist.
12. Trommel nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente (9) in
den Lagerteilen (11; 12) über Kugelsitze (32) und Druckfedern (33) federnd gelagert
und lösbar verbunden sind.
13. Trommel nach Anspruch 1 bis 5 und 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern
(19; 21) auf den Tragelementen (9) V-förmig angeordnet sind.