[0001] Die Erfindung betrifft ein schmiegsames Flächenheizelement, das einen blatt- oder
bahnförmigen flexiblen Träger und einen an dem Träger angebrachten elektrischen Heizleiter
aufweist, wobei der Heizleiter mit elektrischen Anschlüssen versehen ist.
[0002] Schmiegsame elektrische Flächenheizelemente werden zum Beheizen von Fahrzeugsitzen,
als Wärmeunterbetten, als Heizkissen, als Heizdecken und für sonstige Zwecke benutzt,
bei denen das Wärmeelement dreidimensional verformbar sein soll.
[0003] Bei bekannten schmiegsamen elektrischen Flächenheizelementen (EP-B-0 192 155 und
DE-C-30 13 778) hat man stets nur auf eine vorteilhafte und preisgünstige Herstellung
geachtet, nicht jedoch berücksichtigt, ob diese Flächenheizelemente nach Beendigung
ihres Gebrauchs preisgünstig entsorgt werden können, d. h. also recyclefähig sind,
wie in jüngerer Zeit verlangt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schmiegsames elektrisches Flächenheizelement
zu schaffen, das alle für den praktischen Gebrauch geforderten Eigenschaften aufweist
und zudem recyclebar ist, d. h. dessen Einzelteile nach Beendigung der normalen Betriebszeit
einfach voneinander getrennt und einer neuen Verwendung zugeführt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Flächenheizelement der eingangs genannten
Gattung gelöst, welches die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Schutzanspruches
1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Flächenheizelement besteht der Träger aus Material, das
problemlos wiederverwendbar ist. Beispielsweise besteht der Träger aus zwei oder mehr
Schichten aus Baumwollgewebe, welches wiederverwertbar ist. Dabei kann der Heizleiter
thermisch lösbar am Trägermaterial befestigt, beispielsweise mit Hilfe von Heißschmelzkleber
angeklebt sein. Alternativ ist es auch möglich, den Heizleiter oder Heizdraht zwischen
den beiden Lagen des Trägers in vorgesehenen Kanälen lose einzulegen, so daß man durch
Öffnen dieser Kanäle den Heizleiter vom Träger trennen und für eine erneute Verwendung
einsetzen oder aber endgültig entsorgen kann.
[0007] Bestehen die einzelnen Lagen des Trägers aus Baumwolle, so werden diese zweckmäßig
mit einem Heißschmelzkleber untereinander verklebt, der sich unter Wärmeeinwirkung
wieder erweichen läßt, so daß man die einzelnen Lagen des Trägers zum Herausnehmen
des mäanderförmig verlegten Heizleiters im allgemeinen leicht voneinander lösen kann.
[0008] Es ist dabei bevorzugt, einen Heißschmelzkleber zu verwenden, dessen Erweichungstemperatur
höher als die von dem Heizleiter im Betrieb erzeugte Temperatur ist, der andererseits
aber keinen allzu hohen Erweichungspunkt hat, um die Lagen des mit ihm zusammengehaltenen
Trägers ohne allzugroßen Wärmeenergieaufwand voneinander lösen zu können.
[0009] Ist der Heizleiter nach der Trennung vom Träger noch funktionsfähig, kann er Teil
eines neuen schmiegsamen elektrischen Flächenheizelementes sein. Sollte die Funktionsfähigkeit
nicht mehr gewährleistet sein, läßt sich der Heizleiter von seinen elektrischen Anschlüssen,
zu denen auch gegebenenfalls Grabenübergänge gehören, leicht lösen, beispielsweise
ablöten, so daß die elektrischen Anschlüsse und der eigentliche Heizdraht getrennt
voneinander entsorgt, beispielsweise eingeschmolzen, werden können.
[0010] Der Träger kann jedoch auch aus Polyester-Textilmaterial gebildet sein, das sich
für eine Wiederverwendung problemlos einschmelzen läßt. Der Schmelzpunkt von Polyester
liegt unter der Temperatur, bei welcher der Heizleiter beschädigt oder funktionsunfähig
wird, so daß Heizleiter und Trägermaterial durch Abschmelzen des Polyesters in einfacher
Weise voneinander getrennt werden können. Ist der Heizleiter mit Polyesterfäden verstrickt
oder sind sonstwie derartige Fäden eingearbeitet, ist eine Entsorgung ebenfalls durch
Ausschmelzen des Polyesters problemlos möglich.
[0011] Durch die Erfindung wird also ein schmiegsames elektrisches Flächheizelement geschaffen,
das für die verschiedensten Anwendungszwecke genutzt werden kann und das vollständig
recyclebar ist, weil es praktisch nur aus zwei Materialien besteht, nämlich dem Trägermaterial
und dem eigentlichen Heizleiter mit den Anschlüssen. Beide Komponenten können problemlos
einer Wiederverwendung zugeführt werden. Das erfindungsgemäße Flächenheizelement eignet
sich daher besonders gut für Fahrzeugsitze. Für Fahrzeuge besteht in jüngerer Zeit
die Forderung, daß nach Ablauf der Gebrauchszeit die Fahrzeuge und deren Teile vom
ursprünglichen Hersteller zurückgenommen und entsorgt werden müssen.
[0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen schmiegsamen
elektrischen Flächenheizelementes schematisch dargestellt, und zwar zeigt
- Figur 1
- eine Draufsicht auf das Flächenheizelement und
- Figur 2
- einen Teilschnitt des Flächenheizelementes nach Linie II-II aus Figur 1, jedoch gegenüber
Figur 1 im vergrößerten Maßstab.
[0013] Das Flächenheizelement besteht gemäß Figur 1 aus einem etwa rechteckigen Träger 1
und einem elektrischen Heizleiter 2 aus Heizdraht oder Heizkordel, wobei der Heizleiter
2 mäanderförmig verlegt ist, wie Figur 1 zeigt.
[0014] Nahe der in Figur 1 gesehenen linken Stirnkante des Trägers 1 sind buchsenförmige
elektrische Anschlüsse 3 und 4 am Träger befestigt, über die dem mit diesen verbundenen
Heizleiter 2 elektrische Energie zugeführt werden kann.
[0015] Wie insbesondere Figur 2 zeigt, besteht der Träger 1 aus zwei bahnförmigen Lagen
5 und 6 aus flexiblen Textilmaterial wie Baumwolle oder Polyester, wobei beide Lagen
5 und 6 jeweils aus demselben Material bestehen. Diese Lagen 5 und 6 sind beim dargestellten
Ausführungsbeispiel mit Unterbrechungen aufeinanderliegend andereinander befestigt,
so daß sich Kanäle 7 bilden, in denen der Heizleiter 2 lose liegt. Durch Aufschneiden
der Kanäle 7 ist es möglich, den Heizleiter 2 vom Träger 1 zu trennen, um beide Komponenten
unabhängig von einander einer neuen Verwendung zuführen zu können.
[0016] Die buchsenförmigen elektrischen Anschlüssen 3 und 4 des Heizleiters 2 sind beim
dargestellten Ausführungsbeispiel an einem flexiblen bandförmigen Streifen 8 verankert,
der zwischen den Lagen 5 und 6 angeordnet und mit diesem verbunden ist. Der Streifen
8 besteht aus demselben Material wie die Lagen 5 und 6. Er bleibt bei erneuter Verwendung
des Heizleiters 2 für ein Flächenheizelement mit diesem Heizleiter verbunden. Nur
bei endgültiger Entsorgung des Heizleiters durch Einschmelzen wird er zuvor vom Heizleiter
getrennt, ebenso wie die Anschlüsse 3 und 4 vom Heizleiter getrennt, beispielsweise
abgelötet, werden, bevor eine Wiederverwertung folgt.
1. Schmiegsames elektrisches Flächenheizelement, mit einem blatt-oder bahnförmigen flexiblen
Träger und einem an dem Träger angebrachten elektrischen Heizleiter, wobei der Heizleiter
mit elektrischen Anschlüssen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) wenigstens zweilagig ausgebildet und der Heizleiter (2) zwischen
zwei aus demselben und einfach wiederverwendbarem Material bestehenden aufeinander
liegenden und miteinander verbundenen Lagen (5, 6) des Trägers (1) von diesem lösbar
und wiederverwendbar angeordnet ist.
2. Heizelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (5, 6) des Trägers
(1) mittels Heißschmelzkleber miteinander verbunden sind.
3. Heizelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (5, 6) des
Trägers (1) aus Baumwolle bestehen.
4. Heizelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen
(5, 6) des Trägers (1) aus Baumwollgewebe bestehen.
5. Heizelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen
Anschlüsse (3, 4) des Heizleiters (2) an einem zwischen benachbarten Lagen (5, 6)
des Trägers (1) vorgesehenen bandförmigen Halter angeordnet sind.
6. Heizelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizleiter
(2) in Kanälen (7) lose zwischen benachbarten Lagen (5, 6) des Trägers (1) angeordnet
ist.
7. Heizelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (5, 6) des Trägers
(1) aus Polyester bestehen und aneinander durch Heißschmelzen ihres Materials befestigt
sind.
8. Heizelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizleiter (2) in ein
Gestrick oder Gewirk aus Polyester-Fäden eingearbeitet sind.