[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transportieren und Verschließen von Verpackungen,
bei dem die Verpackungen zwischen mindestens einem Oberband und mindestens einem Unterband
vorgeschoben werden und anschließend durch Befestigung eines Schließteils verschlossen
werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0003] Nach dem Einlegen eines Verpackungsgutes in eine beutelförmige Verpackung wird diese
in herkömmlicher Weise nach Umklappen eines meist als Lasche ausgebildeten Schließteils
durch Andruck des selbstklebenden Schließteils auf die Außenseite der Verpackung verschlossen.
[0004] Daneben ist auch ein Verschließen durch Aufkleben eines selbstklebenden Etiketts
gebräuchlich.
[0005] Nach dem Füllen der Verpackung kann diese zwischen einem Unterband und einem Oberband
zur Schließeinheit transportiert werden, wo die Verpackung verschlossen wird.
[0006] Da die Verpackungshöhe durch den Abstand zwischen Oberband und Unterband vorgegeben
ist, muß der Abstand zwischen Oberband und Unterband jeweils neu justiert werden,
wenn sich bei einem Wechsel der Verpackungsart die Höhe der Verpackungen verändert.
[0007] Eine manuelle Einstellung des Abstandes zwischen Oberband und Unterband ist mechanisch
aufwendig und zeitaufwendig. Darüberhinaus ist die Gefahr von Fehleinstellungen nicht
ausgeschlossen, was eine Beschädigung der Verpackungen oder des Inhalts der Verpackungen
zur Folge haben kann. Zusätzliche Nachteile entstehen durch Höhenunterschiede der
Verpackungen innerhalb einer Charge. Während bei einer größeren Höhe die Verpackung
und auch deren Inhalt deformiert werden können, besteht bei einer geringeren Höhe
der Verpackung die Gefahr, daß kein einwandfreier Transport gewährleistet ist, so
daß es zu einem Stau in der Verpackungsmaschine kommen kann.
[0008] Darüberhinaus sind Verfahren und Vorrichtungen zum Verpacken bekannt, bei denen eine
automatische Einstellung auf die Höhe der Verpackung vorgenommen wird, jedoch sind
hierbei der Transportweg und die Geschwindigkeit, d.h. die Taktzahl pro Minute, durch
die zu bewegenden Massen begrenzt. Auch muß bei solchen Anordnungen die Funktion verschiedener
Einheiten aufeinander abgestimmt werden.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Transportieren und Verschließen von Verpackungen zu schaffen,
womit auch bei häufigem Wechsel der Höhe der jeweiligen Verpackungen eine sichere
Funktion auf einfache Weise gewährleistet ist.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art der Abstand zwischen Oberband und Unterband durch ein entgegen der Transportrichtung
vom Oberband vorstehendes Schwenkband eingestellt wird, wozu das Oberband und das
Schwenkband vor dem Einlauf einer Verpackung in einer unteren Grundstellung durch
Federkraft etwa schwebend gehalten werden, und das Schwenkband mit seinem, in Transportrichtung
gesehen, vorderen Ende zunächst schräg nach oben angestellt wird, worauf bei Vorschub
einer Verpackung bis auf einen vorgegebenen Abstand vom Schwenkband das Schwenkband
waagrecht ausgerichtet wird, wodurch das einseitig auf der Verpackung zur Anlage kommende
Schwenkband angehoben wird, bis das Schwenkband auf der Oberseite der Verpackung waagrecht
aufliegt und damit zugleich das Oberband auf die Höhe der Verpackung eingestellt ist.
[0011] Hinsichtlich der Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art das Oberband gegen eine Federkraft
parallel zum Unterband vertikal beweglich ist, daß ein Schwenkband vorgesehen ist,
das mit seinem, in Transportrichtung gesehen, hinteren Ende mit dem Oberband drehbeweglich
verbunden ist und mit seinem, in Transportrichtung gesehen, vorderen Ende über einen
Hubzylinder schräg nach oben anstellbar ist, daß Schwenkband und Oberband über mindestens
ein Federelement etwas schwebend gehalten sind, wobei sie mit einer geringen Vertikalkraft
nach unten beaufschlagt sind, und daß das Schwenkband über den Hubzylinder waagrecht
ausrichtbar ist, um den Abstand des an der Verpackung zunächst schräg anliegenden
Schwenkbandes und des Oberbandes vom Unterband auf die Höhe der Verpackung einzustellen.
[0012] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Oberband durch das schräg von diesem nach
oben in Richtung auf die ankommenden Verpackungen vorstehende Schwenkband auf einen
durch die Höhe der jeweiligen Verpackungen vorgegebenen Abstand vom Unterband eingestellt.
Vor dem Einlauf einer Verpackung wird das Oberband durch die Federkraft in einer unteren
Grundstellung etwa schwebend gehalten und das Schwenkband wird schräg nach oben angestellt.
[0013] Nun wird der Hubzylinder beaufschlagt, so daß sich das Schwenkband mit seinem entgegen
der Transportrichtung vorstehenden Ende nach unten bewegt. Das schräg angestellte
Schwenkband kommt damit auf der in Transportrichtung gesehen hinteren Kante der Verpackung
zur Anlage, worauf das Schwenkband eine Wälzbewegung auf dieser Kante ausführt, wobei
sich das vordere Ende des Schwenkbandes nach unten bewegt und das hintere Ende des
Schwenkbandes nach oben bewegt, bis das Schwenkband auf der Oberseite der Verpackung
waagrecht aufliegt und damit das Oberband auf die Höhe der Verpackung eingestellt
ist.
[0014] Durch die automatische Einstellung des Oberbandes werden Fehleinstellungen vermieden
und Unterschiede in der Höhe einzelner Verpackungen ausgeglichen. Gleichfalls wird
durch die etwa schwebende Aufhängung die Gefahr einer Beschädigung der Verpackungen
bzw. des Inhalts der Verpackungen infolge von Fehleinstellungen ausgeschaltet. Auf
diese Weise wird auch beim vollautomatischen Dauerbetrieb eine Fehlfunktion wirkungsvoll
vermieden.
[0015] Da sich das Schwenkband bereits frühzeitig auf eine ankommende Verpackung einstellt,
ist eine rechtzeitige Einstellung der Vertikallage des Oberbandes auf die Höhe der
Verpackungen gewährleistet. Da bei der parallelen Verschiebung eines Förderbandes
erhebliche Trägheitskräfte auftreten können, ist die Verstellgeschwindigkeit und damit
auch die Verpackungsgeschwindigkeit begrenzt. Da das Schwenkband nur mit seinem vorderen
Ende verschwenkt wird und sich das hintere Ende allmählich an die Verpackung anlegt,
werden so trägheitsbedingte Nachteile ausgeglichen. Dies hat zur Folge, daß die Verpackungsgeschwindigkeit
gegenüber herkömmlichen Verfahren erheblich gesteigert werden kann.
[0016] In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden das Unterband, das
Oberband und das Schwenkband angehalten, sobald eine einlaufende Verpackung einen
vorgegebenen Abstand vom Schwenkband erreicht hat. Das Unterband, Oberband und Schwenkband
werden anschließend zum Vorschub der Verpackung wieder eingeschaltet, sobald das Schwenkband
waagrecht ausgerichtet ist und somit Schwenkband und Oberband auf die Höhe der Verpackung
eingestellt sind.
[0017] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich die Verpackung während der Einstellbewegung
des Schwenkbandes und des Oberbandes nicht seitlich verschieben kann. Auch werden
die auf die Verpackung wirkenden Kräfte auf diese Weise besonders gering gehalten.
Da die Vorrichtung wegen der integrierten Schließeinheit ohnehin taktweise arbeitet,
wird die Verarbeitungsgeschwindigkeit hierdurch nicht nachteilig beeinflußt.
[0018] Nachdem die Verpackung zwischen dem waagrecht eingestellten Schwenkband und dem Unterband
bis zum nachfolgenden Oberband transportiert ist, wird das Schwenkband wieder schräg
nach oben angestellt, um eine Einstellung der Anordnung auf die Höhe einer nachfolgenden
Verpackung zu ermöglichen.
[0019] In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bilden das Schwenkband und
das Oberband ein durchgehendes Band, wobei das Schwenkband als entgegen der Transportrichtung
vom Oberband vorstehender, schwenkbarer Bandteil des Oberbandes ausgebildet ist.
[0020] Durch Ausbildung von Oberband und Schwenkband als ein gemeinsames Band wird ein zusätzlicher
Antrieb für das Schwenkband überflüssig und der Aufbau der Anordnung erheblich vereinfacht.
[0021] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Oberband über mindestens einen Vertikalträger
vertikal verschieblich geführt, und das Schwenkband an seinem zweiten Ende über den
Hubzylinder gehalten, der an einem der Vertikalträger in einem festen Abstand vom
Oberband angreift.
[0022] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß beide Enden des Schwenkbandes mit dem Oberband
gekoppelt sind, so daß bei einer vertikalen Verschiebung des hinteren Endes des Schwenkbandes
und damit auch des Oberbandes gleichzeitig auch das vordere Ende des Schwenkbandes
um einen entsprechenden Betrag vertikal verschoben wird.
[0023] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Steuereinrichtung vorgesehen,
die ein Schaltsignal an ein Schaltventil für den Hubzylinder abgibt, um das Schwenkband
vor Einlauf einer Verpackung schräg anzustellen, die ferner bei Erreichen eines vorgegebenen
Abstandes zwischen ankommender Verpackung und Schwenkband ein Schaltsignal abgibt,
um das Oberband, das Schwenkband und das Unterband anzuhalten und das Schaltventil
zur waagrechten Ausrichtung des Schwenkbandes umzuschalten, und die ein weiteres Schaltsignal
abgibt, um das Oberband, das Schwenkband und das Unterband nach waagrechter Ausrichtung
des Schwenkbandes wieder in Betrieb zu setzen.
[0024] Gelangt also eine Verpackung in eine vorgegebene Entfernung vom Schwenkband, so werden
die Bänder über die Steuereinrichtung angehalten und der Hubzylinder, der vorzugsweise
als doppelt wirkender Pneumatikzylinder ausgebildet ist, aktiviert, bis sich Schwenkband
und Oberband auf die Höhe der Verpackung eingestellt haben, worauf die Bänder über
die Steuereinrichtung wieder in Betrieb gesetzt werden.
[0025] Sind das Schwenkband und das Oberband einmal auf die Höhe der jeweiligen Verpackungen
eingestellt, so werden die Verpackungen vorteilhaft zwischen dem Unterband und einer
durchgehenden Lauffläche an der Oberseite, die durch das Oberband und das vorgeschaltete,
waagrecht ausgerichtete Schwenkband gebildet ist, transportiert.
[0026] Die Federkraft der Federelemente ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
vom Federweg weitgehend unabhängig.
[0027] Dadurch wird vermieden, daß sich die Rückstellkraft in Abhängigkeit vom Federweg
verändert. Dadurch wird erreicht, daß unabhängig von der Höhe der Verpackung der Anpreßdruck
des Oberbandes auf die Oberseite der Verpackung weitgehend konstant ist.
[0028] Eine Möglichkeit, eine solche Federcharakteristik zu erreichen, ist durch die Ausbildung
der Federelemente als Gasdruckfedern gegeben. Darüberhinaus sind jedoch auch andere
Ausgestaltungen, z.B. in Form mechanischer Federn möglich.
[0029] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Federkraft der Federelemente
einstellbar.
[0030] Dies hat den Vorteil, daß die Federkraft auf die Steifheit der Verpackung und die
Empfindlichkeit des verpackten Gutes abgestimmt werden kann.
[0031] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Schließeinheit an einer Halterung
befestigt, die gemeinsam mit dem Oberband in Vertikalrichtung bewegbar ist.
[0032] Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Abstand der Schließeinheit von der Verpackung
unabhängig von deren Höhe konstant gehalten wird. Dadurch wird erreicht, daß die Funktion
der Schließeinheit von der Verpackungshöhe unabhängig ist und eine gleichmäßiges Arbeiten
gewährleistet ist. Somit wird auch bei unterschiedlichen Verpackungshöhen jeweils
ein sicherer Verschluß der Verpackungen gewährleistet und eine Beschädigung durch
übermäßiges Anpressen infolge unterschiedlicher Abstände von der Verpackung vermieden.
Gleichfalls ist durch den gleichmäßigen Anpreßdruck ein einwandfreier Verschluß gewährleistet,
so daß mangelhaft verschlossene Verpackungen vermieden werden.
[0033] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein sich in Vorschubrichtung des
Unterbandes erstreckendes Führungsblech zum senkrechten Aufstellen eines jeweils von
einer Verpackung seitlich abstehenden Schließteils vorgesehen.
[0034] Dadurch wird das Schließteil während der Vorschubbewegung in eine geeignete Lage
gebracht, um mittels der nachfolgend angeordneten Schließeinheit verschlossen zu werden.
[0035] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung weist die Schließeinheit einen Niederhalter
zum Niederhalten der Verpackungsoberseite, einen seitlichen Schieber zum Umklappen
des Schließteils über den Niederhalter und einen vertikal verfahrbaren Schließer zum
Verschließen der Verpackung von oben auf.
[0036] Da diese an sich bekannten Einrichtungen erfindungsgemäß an einer Halterung befestigt
sind, die gemeinsam mit dem Oberband in Vertikalrichtung bewegbar ist, ist sichergestellt,
daß der Niederhalter unabhängig von der Höhe der Verpackung deren Oberseite gleichmäßig
niederhält, der seitliche Schieber in Bezug auf das Schließteil immer korrekt positioniert
ist und der Schließer das Schließteil mit einem gleichmäßigen Anpreßdruck auf die
Oberseite der Verpackung aufdrückt.
[0037] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0038] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Funktionsskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in stark vereinfachter, schematischer
Darstellung in einer ersten Bewegungsphase;
- Fig. 1b
- eine Darstellung gemäß Fig. 1a, jedoch in einer zweiten Bewegungsphase, in der sich
das Schwenkband an die Oberseite der Verpackung angelegt hat;
- Fig. 1c
- eine Darstellung gemäß Fig. 1b, jedoch in einer dritten Bewegungsphase, in der die
Verpackung das Schwenkband bereits passiert hat und zur Schließeinheit gelangt ist
und
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 1c in leicht abgewandelter
Ausführung und in vereinfachter Darstellung.
[0039] Eine insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnete Verpackungsvorrichtung weist gemäß den
Figuren 1a - 1c drei angetriebene Bänder auf, ein Unterband 12, ein Oberband 16 und
ein mit dem Oberband 16 verbundenes Schwenkband 14. Das Schwenkband 14 bildet zusammen
mit dem Oberband 16 ein durchgehendes, von einem gemeinsamen Antrieb angetriebenes
Band. Dabei ist das Schwenkband 14 als entgegen der Transportrichtung vom Oberband
16 vorstehender, schwenkbarer Bestandteil des Oberbandes 16 ausgebildet. Die Verbindung
zwischen hinterem Ende 13 des Schwenkbandes 14 und dem Oberband 16 bildet eine gemeinsame
Umlenkrolle zwischen beiden Bändern.
[0040] Eine zu verschließende Verpackung 18 liegt auf dem Unterband 12 und wird durch dieses
in Transportrichtung, die durch den Pfeil 34 angedeutet ist, vorwärts bewegt.
[0041] Ein parallel zum Oberband 16 verlaufender ortsfester Träger 38 ist am Maschinengestell
36 befestigt. Das Oberband 16 ist über zwei parallele Vertikalträger 48, 50 am Träger
38 vertikal verschieblich geführt. Die Vertikalträger 48, 50 sind mit einem zum Oberband
16 parallelen Längsträger 40 starr verbunden. Zwischen dem Längsträger 40 und dem
ortsfesten Träger 38 sind zwei Federelemente 22, 24 angeordnet, die als einstellbare
Gasdruckfedern (Pneumatikzylinder mit Drosselventil) ausgeführt sind.
[0042] Das Schwenkband 14 steht mit seinem vorderen Ende 15 vom Oberband 16 entgegen der
Vorschubrichtung vor und ist an seinem vorderen Ende 15 über ein Hubelement, das als
pneumatischer Hubzylinder 64 ausgebildet ist, an einem festen Angriffspunkt 17 des
auf der Seite des Schwenkbandes 14 angeordneten Vertikalträgers 48 gehalten.
[0043] In der in Fig. 1a gezeigten Stellung liegt eine zu verschließende Packung 18 auf
den Beginn des Unterbandes 12. Da die Verpackung 18 weder das vorstehende Schwenkband
14 noch das Oberband 16 berührt, befindet sich die aus dem Oberband 16 und dem Schwenkband
14 gebildete Anordnung in einer unteren vertikalen Grundstellung, die durch die unterste
Position der Vertikalträger 48, 50 in den Vertikalführungen 49, 51 bzw. durch die
maximale Ausfahrlänge der Gasdruckfedern vorgegeben ist.
[0044] Der pneumatische Hubzylinder 64, der als zweiseitig wirkender Hubzylinder ausgeführt
ist, ist in dieser Stellung derart beaufschlagt, daß das Schwenkband 14 nach oben
schräg angestellt ist. Die Gasdruckfedern sind so eingestellt, daß schon eine geringe
nach oben wirkende Kraft ausreicht, um das Schwenkband 14 und das Oberband 16 aus
der Grundstellung nach oben zu verschieben.
[0045] Wird nun gemäß Fig. 1b auf dem Unterband 12 eine Verpackung 18 bis in eine vorgegebene
Entfernung vom Schwenkband 14 transportiert, so werden Schwenkband 14, Oberband 16
und Unterband 12 angehalten und der Hubzylinder 64 ausgefahren. Dadurch kommt das
Schwenkband 14 mit seiner Lauffläche 19 an einer Kante der Verpackung 18 zu Anlage.
Durch das weitere Ausfahren des Hubzylinders 64 bewegt sich das vordere Ende 15 des
Schwenkbandes nach unten, während sich das hintere Ende 13 des Schwenkbandes 14 auf
der Kante der Verpackung 18 nach oben bewegt. Das Schwenkband wälzt sich also mit
seiner Lauffläche 19 auf der Verpackung 18 ab, bis das Schwenkband 14 auf der Oberseite
der Verpackung 18 waagrecht aufliegt und sich damit das mit dem Schwenkband 14 verbundene
Oberband 16 auf die Höhe der Verpackung eingestellt hat. Die Ausfahrlänge des Hubzylinders
64 ist so bemessen, daß das Schwenkband 14 nur bis in die waagrechte Position, jedoch
nicht weiter ausschwenken kann.
[0046] Nun werden die Bänder wieder in Betrieb gesetzt, und die Verpackung 18 wird zwischen
dem Schwenkband 14 und dem Unterband 12 bzw. zwischen dem nachfolgenden, nunmehr in
seiner Vertikalposition ausgerichteten Oberband 16 und dem Unterband 12 weiter in
Richtung des Pfeiles 34 transportiert. Schließlich wird die Verpackung 18 durch eine
in Fig. 1c gestrichelt angedeutete Schließeinheit 30 verschlossen, wozu das Oberband
16 und das Unterband 12 angehalten werden. Die Schließeinheit 30, deren Einzelkomponenten
aus der Fig. 2 näher ersichtlich sind, ist gemeinsam mit dem Oberband 16 auf die Verpackung
18 absenkbar.
[0047] Dies hat zur Folge, daß der Abstand zwischen der Oberseite der Verpackung 18 und
der Schließeinheit 30 immer infolge der vertikalen Ausrichtung des Oberbandes 16 gleichbleibend
eingestellt wird, wodurch eine gleichbleibende Funktion gewährleistet ist.
[0048] Nachdem eine Verpackung 18 zwischen Schwenkband 14 und Unterband 12 bis zum nachfolgenden
Oberband 16 transportiert ist, wird der Hubzylinder 64 wieder umgeschaltet, so daß
sich das Schwenkband 14 wieder schräg nach oben anstellt und auf die nächste ankommende
Verpackung ausgerichtet werden kann.
[0049] Einzelheiten des Aufbaues der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung sind aus Fig.
2 näher ersichtlich. Diese Vorrichtung unterscheidet sich von der Vorrichtung gemäß
Fig. 1 lediglich dadurch, daß Oberband 16 und Schwenkband 14 aus zwei getrennten Bändern
bestehen, die miteinander drehbeweglich verbunden sind. Im übrigen ist der Aufbau
der beiden Ausführungen völlig identisch. In Fig. 2 sind bewegliche Verbindungen bzw.
Führungen zwischen Rundstangen und Trägern jeweils durch einen um die jeweilige Stange
mit Abstand gezogenen Kreis bzw. Ellipse angedeutet. Wie bereits erläutert, ist das
Oberband 16 mit den beiden Vertikalträgern 48, 50 starr verbunden, die in den Vertikalführungen
49, 51 des ortsfesten Trägers 38 vertikal verschieblich sind. Das mit seinem hinteren
Ende 13 am Oberband 16 festgelegte Schwenkband 14 ist über den Hubzylinder 64 an seinem
vorderen Ende 15 gehalten, wobei der Hubzylinder 64 an einer Aufnahmeplatte 65 festgelegt
ist, die unterhalb des ortsfesten Trägers 38 an der zweiten Vertikalführung 49 befestigt
ist.
[0050] Eine Steuereinrichtung 66 zur Steuerung der Vorschubbewegungen der Bänder und des
Hubzylinders 64 ist mit der Ziffer 66 angedeutet. Der doppelt wirkende Hubzylinder
64, der als Pneumatikzylinder ausgeführt ist, wird von der Steuereinheit 66 über ein
Schaltventil 60 gesteuert. Am Hubzylinder 64 ist ferner ein Sensor 58 angeordnet,
der ein Schaltsignal an die Steuereinrichtung 66 abgibt, sobald der Hubzylinder 64
vollständig ausgefahren ist, und damit das Schwenkband 14 waagrecht ausgerichtet ist.
[0051] Der Längsträger 40 ist mit den beiden stangenförmig ausgebildeten Vertikalträgern
48, 50 starr verbunden. Zwischen dem Längsträger 40 und dem ortsfesten Träger 38 sind
- wie gleichfalls bereits erläutert - die Federelemente 22, 24 in Form von Gasdruckfedern
angeordnet.
[0052] An dem ortsfesten Träger 38 ist ferner ein rechtwinklig abstehender Ausleger 52 angeordnet,
an dessen freiem Ende zwei parallele sich in Vertikalrichtung erstreckende Führungsstangen
54, 56 festgelegt sind. Diese Führungsstangen 54, 56 dienen zur Vertikalführung der
insgesamt mit der Ziffer 30 bezeichneten Schließeinheit, die an einer Halterung 42
am Längsträger 40 befestigt ist. Die Halterung 42 ist mit dem Längsträger 40 starr
verbunden. Ausgehend von der Halterung 42 erstreckt sich ein Vertikalträger 44 nach
unten, an dessen unterem Ende ein waagrecht in Vorschubrichtung vorstehender Niederhalter
32 befestigt ist. Die Halterung 42 ist an den beiden Führungsstangen 54, 56 des Auslegers
52 in Vertikalrichtung geführt. Zusätzlich ist an dem sich von der Halterung 42 nach
unten erstreckenden Vertikalträger 44 ein Führungsblech 46 rechtwinklig festgelegt,
das gleichfalls an den beiden Führungsstangen 54, 56 geführt ist. Zwischen diesem
Führungsblech 46 und dem Ausleger 52 ist eine zusätzliche Gasdruckfeder 23 angeordnet.
[0053] An der Halterung 42 ist ferner ein Schließer 26 befestigt, der eine pneumatisch nach
unten verfahrbare Stange mit einer waagrechten Schließplatte 27 am unteren Ende aufweist.
Am unteren Ende des von der Halterung 42 nach unten abstehenden Vertikalträgers 44
ist ferner ein Winkelträger 53 befestigt, an dem ein seitlicher Schieber 28 befestigt
ist, dessen Schieberplatte 29 pneumatisch in Richtung auf die Seitenwand einer Verpackung
verfahrbar ist.
[0054] Die Schließeinheit 30, die aus dem Schieber 28, dem Schließer 26 und dem Niederhalter
32 besteht, ist also gemeinsam mit dem Oberband 16 in Vertikalrichtung verfahrbar.
[0055] Gelangt eine auf dem Unterband 12 ankommende Verpackung bis in eine vorgegebene Entfernung
vom schräg angestellten Schwenkband 14, so werden Schwenkband 14, Oberband 16 und
Unterband 12 über die Steuereinheit 66 angehalten, und der Hubzylinder 64 über das
Schaltventil 60 ausgefahren, so daß sich das Schwenkband mit seinem vorderen Ende
15 nach unten absenkt, bis das Schwenkband 14 mit seiner Lauffläche 19 auf der in
Transportrichtung gesehen hinteren Kante der Verpackung 18 zur Anlage kommt und nunmehr
bei weiterem Ausfahren des Hubzylinders 64 das hintere Ende 13 des Schwenkbandes 14
zusammen mit dem Oberband 16 so lange angehoben werden, bis sich das Schwenkband 14
mit seiner Lauffläche 19 waagrecht auf die Oberseite der Verpackung 18 angelegt hat.
[0056] Das Schwenkband 14 und das nachfolgende Oberband 16 stellen sich auf diese Weise
automatisch auf eine Höhe h der Verpackung ein.
[0057] Die Bänder werden nun über die Steuereinheit 66 wieder in Betrieb gesetzt, und die
Verpackung 18 wird zwischen Oberband 16 und Unterband 12 weiter in Pfeilrichtung 34
transportiert, bis diese in die durch die Ziffer 18' angedeutete Position an der Schließeinheit
30 gelangt.
[0058] Die Verpackung 18 ist im gezeigten Beispiel beutelförmig ausgebildet und weist ein
seitlich abstehendes Schließteil 20 in Form einer Lasche auf, die zum Verschließen
nach oben umgeklappt werden muß und auf die Oberseite der Verpackung angedrückt werden
muß. Um das Hochklappen des Schließteils 20 in eine vertikale Stellung zu erreichen,
ist in Längsrichtung des Unterbandes 12 eine Führungsbahn 62 mit einer schrägen Führungsfläche
angeordnet, auf der das Schließteil 20 aufliegt und während der Vorschubbewegung bis
in die Position an der Schließeinheit durch die ansteigende Führungsbahn 62 nach oben
aufgerichtet wird. In der gezeigten Stellung der Verpackung 18' an der Schließeinheit
30 ist das Schließteil 20 nach oben bewegt worden und durch den seitlich zufahrenden
Schieber 28 auf die Oberseite der Verpackung umgeklappt worden. Die Oberseite der
Verpackung wird in der gezeigten Stellung zusätzlich durch den Niederhalter 32 niedergehalten.
In der umgeklappten Stellung, die durch die Ziffer 20' angedeutet ist, wird das Schließteil
schließlich durch Abfahren des Schließers 26 über dessen Schließplatte 27 mit einer
vorderen selbstklebenden Schicht auf die Verpackungsoberseite angedrückt und somit
verklebt.
[0059] In alternativer Ausführung kann der Verschluß auch durch Aufkleben eines selbstklebenden
Etiketts erfolgen.
[0060] Dadurch, daß die gesamte Schließeinheit 30 gemeinsam mit dem Oberband 16 auf die
Höhe h der Verpackung eingestellt wird, ist eine sichere Funktion der Schließeinheit
gewährleistet. Insbesondere wird vermieden, daß die Verpackung oder deren Inhalt durch
zu starken Andruck beschädigt wird oder daß die Verpackung nicht vollständig verschlossen
wird.
[0061] Bei einer weiteren Vorschubbewegung wird die Verpackung schließlich aus der Schließstellung
herausbewegt, wobei der Niederhalter 32 unter dem bereits am vorderen Ende verklebten
Schließteil 20' allmählich herausgezogen wird.
[0062] Nach jedem Durchlauf einer Verpackung 18 wird das Schwenkband 14 wieder über den
Hubzylinder 64 schräg nach oben angestellt. Somit stellt sich anschließend der Abstand
des Schwenkbandes 14 und des Oberbandes 16 wieder selbsttätig auf die Höhe einer nachfolgenden
Verpackung 18 ein.
[0063] Es versteht sich, daß die vorstehend gebrauchten Begriffe waagrecht und vertikal
nicht einschränkend zu verstehen sind, so daß die gesamte Verpackungsvorrichtung auch
in einer leichten Schrägstellung verwendet werden kann.
1. Verfahren zum Transportieren und Verschließen von Verpackungen, bei dem die Verpackungen
(18, 18') zwischen mindestens einem Oberband (16) und mindestens einem Unterband (12)
vorgeschoben werden und anschließend durch Befestigung eines Schließteiles (20, 20')
verschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Oberband (16)
und Unterband (12) durch ein entgegen der Transportrichtung vom Oberband (16) vorstehendes
Schwenkband (14) eingestellt wird, wozu das Oberband (16) und das Schwenkband (14)
vor dem Einlauf einer Verpackung (18, 18') in einer unteren Grundstellung durch Federkraft
etwa schwebend gehalten werden, und das Schwenkband (14) mit seinem unteren, in Transportrichtung
gesehen vorderen Ende zunächst schräg nach oben angestellt wird, worauf bei Vorschub
einer Verpackung (18, 18') bis auf einen vorgegebenen Abstand vom Schwenkband (14)
das Schwenkband (14) waagrecht ausgerichtet wird, wodurch das einseitig auf der Verpackung
(18, 18') zur Anlage kommende Schwenkband (14) angehoben wird, bis das Schwenkband
(14) auf der Oberseite der Verpackung (18, 18') waagrecht aufliegt und damit zugleich
das Oberband (16) auf die Höhe der Verpackung (18, 18') eingestellt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterband (12), das Oberband
(16) und das Schwenkband (14) angehalten werden, sobald eine einlaufende Verpackung
(18, 18') einen vorgegebenen Abstand vom Schwenkband (14) erreicht hat, und daß das
Unterband (12), das Oberband (16) und das Schwenkband (14) zum Vorschub der Verpackung
(18, 18') wieder in Betrieb gesetzt werden, sobald das Schwenkband (14) waagerecht
ausgerichtet ist und somit das Schwenkband (14) und das Oberband (16) auf die Höhe
der Verpackung (18, 18') eingestellt sind.
3. Vorrichtung zum Transportieren und Verschließen von Verpackungen, mit mindestens einem
Unterband (12) und mindestens einem Oberband (16) zum Vorschub der Verpackungen (18,
18') in Transportrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberband (16) gegen eine
Federkraft parallel zum Unterband (12) vertikal beweglich ist, daß ein Schwenkband
(14) vorgesehen ist, das mit seinem, in Transportrichtung gesehen, hinteren Ende (13)
mit dem Oberband (16) drehbeweglich verbunden ist und mit seinem, in Transportrichtung
gesehen, vorderen Ende (15) über einen Hubzylinder (16) schräg nach oben anstellbar
ist, daß Schwenkband (14) und Oberband (16) über mindestens ein Federelement (22,
24) etwa schwebend gehalten sind, wobei sie mit einer geringen Vertikalkraft nach
unten beaufschlagt sind, und daß das Schwenkband (14) über den Hubzylinder (16) waagrecht
ausrichtbar ist, um den Abstand des an der Verpackung zunächst schräg anliegenden
Schwenkbandes (18, 18') und des Oberbandes (16) vom Unterband (12) auf die Höhe der
Verpackung (18, 18') einzustellen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkband (14) und
das Oberband (16) ein durchgehendes Band bilden, wobei das Schwenkband (14) als entgegen
der Transportrichtung vom Oberband (16) vorstehender, schwenkbarer Bandteil des Oberbandes
(16) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberband (16)
über mindestens einen Vertikalträger (48, 50) vertikal verschieblich geführt ist,
und daß das Schwenkband (14) an seinem vorderen Ende (15) über den Hubzylinder (64)
gehalten ist, der an einem der Vertikalträger (48) in einem festen Abstand vom Oberband
(16) angreift.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung
(66) vorgesehen ist, die ein Schaltsignal an ein Schaltventil (60) für den Hubzylinder
(64) abgibt, um das Schwenkband (14) vor Einlauf einer Verpackung (18, 18') schräg
anzustellen, die bei Erreichen eines vorgegebenen Abstandes zwischen ankommender Verpackung
(18, 18') und Schwenkband (14) ein Schaltsignal abgibt, um das Oberband (16), das
Schwenkband (14) und das Unterband (12) anzuhalten und das Schaltventil (60) zur waagrechten
Ausrichtung des Schwenkbandes (14) umzuschalten, und die ein weiteres Schaltsignal
abgibt, um das Oberband (16), das Schwenkband (14) und das Unterband (12) nach waagrechter
Ausrichtung des Schwenkbandes (14) in Betrieb zu setzen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft
der Federelemente (22, 24) vom Federweg weitgehend unabhängig ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente (22, 24)
als Gasdruckfedern ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft
der Federelemente (22, 24) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließeinheit
(30) an einer Halterung (42) befestigt ist, die gemeinsam mit dem Oberband (16) in
Vertikalrichtung bewegbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich in Vorschubrichtung
des Unterbandes (12) erstreckendes Führungsblech (62) zum senkrechten Aufstellen eines
jeweils von einer Verpackung (18, 18') seitlich abstehenden Schließteils (20, 20')
vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließeinheit
(30) einen Niederhalter (32) zum Niederhalten der Verpackungsoberseite, einen seitlichen
Schieber (28) zum Umklappen des Verschlußteils (20, 20') über den Niederhalter (32)
und einen vertikal verfahrbaren Schließer (26) zum Verschließen der Verpackung (18,
18') von oben aufweist.