(19)
(11) EP 0 532 983 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.03.1993  Patentblatt  1993/12

(21) Anmeldenummer: 92115004.1

(22) Anmeldetag:  02.09.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05D 15/10, E06B 3/52, E06B 5/18, E06B 3/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 19.09.1991 DE 9111721 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Wäger, Johann, Dipl.-Ing.(FH)
    W-8535 Emskirchen (DE)
  • Fumy, Albert, Dipl.-Ing.(FH)
    W-8500 Nürnberg (DE)
  • Sowa, Lothar, Dipl.-Ing.(FH)
    W-8522 Herzogenaurach (DE)
  • Zettwitz, Rolf, Dipl.-Ing.
    W-8550 Forchheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwellenlose Abdeckung, insbesondere elektromagnetisch abgeschirmtes Schiebetor


    (57) Die Vorrichtung dient zum allseitig dichten Verschluß einer Öffnung (TO) mit ebenem Bodenbereich (FB). Diese wird durch eine schwellenlose Einfassung (TE; LP,RP,OT) begrenzt. Eine flächige Abdeckung (AT) wird mit Verschiebemitteln (FS,KR,T;QR1,QR2,LS; AK,S,M,MT) geradlinig seitlich auf die bzw. von den Oberflächen (KT;LP,OT,RP) der Einfassung (TE) aufgeschoben bzw. abgezogen. Dabei sind die Verschiebemittel unter einem spitzen Winkel (W) relativ zu den Oberflächen (KT) der Einfassung angeordnet. Ferner ist die Abdeckung um den spitzen Winkel (W) gedreht derart an den Verschiebemitteln gelagert, daß diese beim Aufschieben bzw. Abziehen eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen (KT) der Einfassung (TE) einnimmt und somit leicht schräg von der Seite auf-bzw. weggeschoben wird. Schließlich sind Hubmittel (EM1,EM2) vorgesehen, welche die Abdeckung auf dem Boden (FB) vor der Öffnung absetzen. Hierzu fahren bevorzugt über eine Laufschiene (LS) geführt, untere Stützrollen (QR1,QR2) in Einfahrmulden (EM1,EM2) ein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum allseitig dichten Verschließen einer Öffnung, insbesondere ein Tor an einer Halle.

    [0002] Bei flächigen, beweglichen Abdeckungen für bevorzugt begeh- bzw. befahrbare Öffnungen, z.B. bei Türen, Toren u.v.m., besteht häufig die Anforderung, daß die Abdeckung im geschlossenen Zustand die Öffnung vollständig dicht verschließt. Ein derartiger Verschluß kann z.B. luft-, wasser- und/oder staubdicht bzw. gegen den Durchtritt von Strahlung elektromagnetisch abschirmend ausgeführt sein. Derartig dichte Verschlüsse mit Hilfe von flächigen, beweglichen Abdeckungen bereiten insbesondere im begeh- und befahrbaren Bodenbereich der Öffnung besondere Probleme. In der Regel wird die Dichtigkeit im Bodenbereich durch eine querlaufende Kante bzw. Schwelle bereitgestellt. Die Öffnung ist somit an allen vier Seiten von einer umlaufenden Kante umgeben. Diese bzw. die gegenüberliegende Türkante kann mit entsprechend ausgebildeten Dichtmitteln, z.B. gummiartigen Dichtbändern und dergleichen, belegt sein. Die flächige Abdeckung liegt im geschlossenen Zustand auf dieser Kante bzw. auf den darauf befindlichen Dichtmitteln auf, so daß die Öffnung auch im Bodenbereich vollständig dicht abgeschlossen wird.

    [0003] Die Abdichtung einer verschließbaren Öffnung im Bodenbereich mit Hilfe von Schwellen u.ä. weist eine Vielzahl von Nachteilen auf. So ist zum einen die Passierbarkeit der Öffnung durch die Schwelle erschwert. Derartige Schwellen stellen sowohl für Personen als auch für Fahrzeuge aller Art ein Hindernis dar. Insbesondere Fahrzeuge, welche auf Grund ihrer Fahrwerkskonstruktion z.B. über eine nur geringe Bodenfreiheit verfügen, können Schwellen im Bodenbereich von Öffnungen nur schwer überwinden. Dies trifft besonders z.B. für Gabelstapler mit Vollgummireifen, fahrerlose Flurförderfahrzeuge und luftkissenbetriebene Fahrzeuge zu. Hier mit können Schwellen im Bodenbereich von Öffnungen nur langsam und unter Aufwendung von großer Vorsicht überfahren werden. Insbesondere für Luftkissenfahrzeuge können Schwellen auch zu einem unüberwindlichen Hindernis werden. Besonders wenn schwere und schlecht zu handhabende Lasten häufiger durch eine Öffnung transportiert werden müssen, wird man bestrebt sein, einen schwellenlosen, d.h. vollständig ebenen und problemlos befahrbaren Boden bereitzustellen. Insbesondere Tore an Hallen stellen derartige Öffnungen dar, z.B. elektromagnetisch abgeschirmt ausgeführte und abdichtende Tore an Transformatorprüfhallen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung anzugeben, welche ein allseitig dichtes Verschließen einer Öffnung trotz schwellenloser Einfassung derselben ermöglicht.

    [0005] Die Aufgabe wird gelöst mit der im Anspruch 1 enthaltenen Vorrichtung. Vorteilhafte Ausführungsformen derselben sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0006] Die Erfindung wird desweiteren an Hand der in den nachfolgend kurz angeführten Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele näher erläutet. Dabei zeigt:
    FIG 1
    die Frontansicht eines gemäß der Erfindung aufgebauten, beispielhaften Schiebetores,
    FIG 2
    eine Draufsicht auf das Schiebetor von FIG 1,
    FIG 3
    eine Prinzipdarstellung des Bodenbereiches des beispielhaften Schiebetores der Figuren 1 und 2, und
    FIG 4
    eine detaillerte Schnittdarstellung im Bodenbereich des Schiebetores der Figuren 1 und 2.


    [0007] Das Prinzip der Erfindung wird desweiteren an Hand eines, in den Figuren beispielhaft dargestellten Schiebetores erläutet, welches sich besonders zum Verschluß von begeh- und befahrbaren Öffnungen an Hallen eignet. Dabei dient im Beispiel der FIG 1 ein Doppelfeld-Aufstellrahmen SR zur Halterung der Vorrichtung. Der Rahmen weist drei senkrecht stehende Stützen ST1, ST2, ST3 auf, welche im Bodenbereich FB eingelassen und an nicht dargestellten, umgehenden Gebäudeteilen befestigt sind. Die drei Stützen begrenzen dabei einen Öffnungsbereich TB und einen Verschiebungsbereich VB. Im Öffnungsbereich TB befindet sich die eigentliche, bevorzugt begeh- und befahrbare Öffnung TO, welche einen vollständig ebenen, schwellenlosen Bodenbereich FB aufweist, und die durch eine flächige Abdeckung AT allseitig dicht verschlossen werden kann. Die Abdeckung AT kann in Art einer Schiebetür zum Verschluß von der Seite in die Öffnung TO eingeschoben bzw. zu deren Freigabe wieder ausgeschoben werden. Der Verschiebungsbereich VB des Doppelfeld-Aufstellrahmens SR dient zur Aufnahme der Abdeckung AT in dem aus der Öffnung TO ausgeschobenen Zustand.

    [0008] Im Beispiel der FIG 1 wird die Öffnung TO im Öffnungsbereich TB durch eine U-förmige, schwellenlose Einfassung TE begrenzt. Diese weist einen linken und rechten Pfosten LP, RP und einen oberen Querträger OT auf. Die schwellenlose Einfassung ist bevorzugt an den senkrechten Stützen ST1, ST2 des Doppelfeld-Aufstellrahmens SR angebracht und weist Kontaktflächen KT bevorzugt auf den der Abdeckung AT zugewanden Oberflächen der Pfosten LP, RP und dem Querträger QT auf. Die Kontaktflächen können bei Bedarf mit Dichtmitteln belegt sein, z.B. mit Gummibändern bzw. metallischen Kontaktfederbändern, welche auf der Oberfläche der Abdeckung im eingeschobenen Zustand aufliegen.

    [0009] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung Verschiebe- und Hubmittel auf, welche auf die Abdeckung einwirken. Die Verschiebemittel ermöglichen ein geradliniges, seitliches Aufschieben bzw. Abziehen der Abdeckung auf die bzw. von den Oberflächen der schwellenlosen Einfassung. Erfindungsgemäß sind zum einen die Verschiebemittel der Abdeckung unter einem spitzen Winkel relativ zu den Oberflächen der Einfassung angeordnet. Zum anderen ist erfindungsgemäß die Abdeckung um den spitzen Winkel gedreht derart an den Verschiebemitteln gelagert, daß die Abdeckung zumindestens beim Aufschieben bzw. Abziehen eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen der schwellenlosen Einfassung einnimmt und somit leicht schräg von der Seite auf die Oberflächen auf- bzw. davon weggeschoben wird. Die erfindungsgemäßen Hubmittel wirken schließlich derart auf die Abdeckung ein, daß diese beim Aufschieben auf die bzw. Abziehen von den Oberflächen der schwellenlosen Einfassung auf dem Boden der Öffnung abgesetzt bzw. von dort abgehoben wird.

    [0010] Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, daß trotz schwellenloser Ausführung der zur Begrenzung der Öffnung dienenden Einfassung, d.h. trotz Vorhandensein eines vollständig ebenen Bodenbereiches FB im Inneren der Öffnung TO, ein allseitig dichter Verschluß der Öffnung insbesondere auch im Bodenbereich FB möglich ist. Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung besteht darin, daß diese einfach aufgebaut und einfach zu bedienen ist. So muß die Abdeckung beim Einfahren in die bzw. Ausfahren aus der Öffnung TO lediglich in einer einzigen, geradlinigen Bewegungsrichtung geführt werden. Die Bewegungsrichtung wird durch die Verschiebemittel vorgegeben. Die Abdeckung wird dabei mit Hilfe der Verschiebemittel unter einem spitzen Winkel leicht schräg von der Seite auf die Oberflächen der schwellenlosen Einfassung aufgeschoben bzw. wieder davon abgezogen. Es ist somit nahezu mit einer einzigen, geradlinigen Hauptverschiebebewegung der Abdeckung innerhalb einer unter dem spitzen Winkel relativ zu den Oberflächen der schwellenlosen Einfassung liegenden Ebene möglich, einen allseitig dichten Verschluß der Öffnung herzustellen. Insbesondere sind zum vollständigen Verschluß der Öffnung keine separat gesteuerten, aufeinanderfolgenden Teilbewegungen der Abdeckung in unterschiedlichen Raumrichtungen notwendig.

    [0011] Insbesondere nach den FIG 1 und 2 kann die Ein- bzw. Ausschieberichtung der Abdeckung AT durch einen Vektor X beschrieben werden, der in der durch die Raumvektoren X1, X2 aufgespannten Ebene liegt und gegenüber X1 um den spitzen Winkel W in Richtung von X2 gedreht ist. Die Abdeckung kann in einer geradlinigen Schiebebewegung entlang dem Vektor X nahezu bis zum vollständigen Erreichen der Endposition auf die Einfassung TE eingeschoben werden. Dabei dichtet die Abdeckung mit den Kontaktflächen KT auf den Elementen LP, OT, RP der U-förmigen Einfassung bevorzugt über zusätzliche Dichtmittel ab. Die Einfahrbewegung wird abgeschlossen durch ein von den Hubmitteln bewirktes Absetzen der Abdeckung in Richtung des Raumvektors X3. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß der gesamte Bewegungsablauf der Abdeckung einschließlich Absetzen bzw. Anheben von einer einzigen, geradlinig in Richtung bzw. Gegenrichtung des Vektors X einwirkende Kraft bewirkt werden kann.

    [0012] Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip ist besonders deutlich z.B. aus der FIG 3 zu erkennen, welche eine Prinzipdarstellung des Bodenbereiches des beispielhaften Schiebetores der Figuren 1 und 2 zeigt. In FIG 3 sind schematisch die Öffnung TO mit dem ebenen Bodenbereich FB und der linke, rechte Posten LP, RP der schwellenlosen Einfassung TE dargestellt. Die Kontaktflächen KT auf den der Abdeckung zugewandten Oberseiten der schwellenlosen Einfassung liegen somit annähernd in einer Ebene. Erfindungsgemäß sind die Verschiebemittel der Vorrichtung unter einem spitzen Winkel W relativ zu diesen Oberflächen KT angeordnet. Im Beispiel der FIG 3 weisen die Verschiebemittel beispielhaft eine im Bodenbereich FB schwellenlos eingelassene Laufschiene LS auf. Die Abdeckung AT ist erfindungsgemäß nun wiederum um den spitzen Winkel W gedreht derart auf den Verschiebemitteln gelagert, daß deren Oberfläche eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen KT der schwellenlosen Einfassung einnimmt. Die Abdeckung AT wird somit in einer einzigen, geradlinigen Verschiebebewegung leicht schräg von der Seite auf die Oberflächen KT seitlich aufgeschoben bzw. davon abgezogen. Während dieser Bewegungen bleibt die annähernd parallele Anordnung der Abdeckung relativ zu den Oberflächen der Einfassung erhalten.

    [0013] An Hand der Figuren 1 bis 4 wird ein beispielhaftes, gemäß der Erfindung aufgebautes Schiebetor nachfolgend näher erläutet.

    [0014] Gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung weisen die Verschiebemittel eine Führungsschiene und Führungsrollen auf. Nach den Figuren 1 und 2 hat die Führungsschiene FS bevorzugt ein nach unten offenes, U-förmiges Profil, und ist unter dem spitzen Winkel W relativ zu den Oberflächen KT der schwellenlosen Einfassung TE bevorzugt oberhalb des Öffnungs- und Verschiebungsbereiches TB, VB verlaufend mit Hilfe von Trägern T angebracht. In die Führungsschiene greifen Führungsrollen KR ein, welche insbesondere gemäß der Darstellung von FIG 2 an der Oberkante AK der Abdeckung AT entlang einer um dem spitzen Winkel W gedrehten Linie derart angeordnet sind, daß die der Öffnung TO zugewandte Oberfläche der Abdeckung AT eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen KT der Einfassung TE einnimmt. Im Beispiel der Figuren 1, 2 ist die Abdeckung AT somit über die Führungsrollen KR in die Führungsschiene FS eingehängt, und wird leicht schräg von der Seite auf die Kontaktflächen KT auf- bzw. davon weggeschoben. FIG 2 zeigt die Abdeckung im aufgeschobenen, d.h. die Öffnung TO abdeckenden Zustand. Die geradlinige und leicht schräge Schiebebewegung der Abdeckung ist durch den Vektor X symbolisch dargestellt, welche in der Ebene der Raumrichtungsvektoren X1, X2 liegt und um den spitzen Winkel W relativ zu X1 gedreht ist. Schließlich wird die Abdeckung AT unmittelbar mit Erreichen des in FIG 2 dargestellten, aufgeschobenen Zustandes mit Hilfe der Hubmittel in Richtung es Vektors X3 auf dem Boden FB der Öffnung TO abgesetzt.

    [0015] Gemäß einer weiteren Ausführung weisen die Verschiebemittel mindestens eine zusätzliche Stützrolle auf. Im Beispiel der Figuren 1, 3, 4 sind dabei an der linken und rechten Ecke der Unterkante UK der Abdeckung jeweils eine Stützrolle QR1, QR2 vorgesehen. Die Stützrollen weisen eine um den spitzen Winkel W relativ zu den Oberflächen KT gedrehte Laufrichtung auf. Die Abdeckung AT ist wiederum um dem spitzen Winkel W gedreht so auf den Stützrollen QR1, QR2 gelagert, daß diese eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen der schwellenlosen Einfassung einnimmt. Gemäß einer weiteren, in den Figuren 1, 3 und 4 ebenfalls bereits dargestellten Ausführungsform weisen die Verschiebemittel zusätzlich eine im Bodenbereich FB der Öffnung TO eingelassene und im spitzen Winkel W relativ zu den Oberflächen KT der schwellenlosen Einfassung TE angeordnete Laufschiene LS zu Führung der Stützrollen QR1, QR2 auf. Gemäß den Ausführungen in den Figuren 3, 4 weisen die Stützrollen QR1 bzw. QR2 bevorzugt jeweils einen auf der Oberfläche neben der Laufschiene LS rollenden Laufkranz LK1 bzw. LK2 und jeweils einen im Inneren der Laufschiene LS geführten Spurkranz FK1 bzw. FK2 auf.

    [0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen die Hubmittel mindestens eine, bevorzugt im Bodenbereich bei der schwellenlosen Einfassung angeordnete Einlaufmulde für die mindestens eine Stützrolle auf. So ist im Beispiel der Figuren 1, 3, 4 eine erste Einlaufmulde EM1 im Bereich des linken Pfostens LP der Einfassung TE für die an der linken Ecke der Unterkante UK der Abdeckung befindliche Stützrolle QR1 vorgesehen, und eine zweite Einlaufmulde EM2 im Bereich des rechten Pfostens RP für die zweite Stützrolle QR2 an der rechten Ecke der Unterkante UK der Abdeckung. Die Einlaufmulden EM1, EM2 liegen somit neben der Öffnung TO außerhalb des ebenen Bodenbereiches FB. Kurz vor Erreichen des vollständig auf die Oberflächen KT der Einfassung aufgeschobenen Zustandes der Abdeckung laufen die Stützrolle QR1 bzw. QR2 in die Einlaufmulden EM1 bzw. EM2 ein und bewirken das Absetzen der Abdeckung auf dem Boden FB. Im eingeschobenen Zustand der Abdeckung AT liegen somit deren Seiten- und Oberkanten SK1, SK2, OK auf den Kontaktflächen KT der Elemente LP, RP, OT der Einfassung TE, und deren Unterkante UK auf dem Bodenbereich FB auf. Es ist damit ein allseitig dichter Verschluß der Öffnung gewährleistet.

    [0017] Gemäß der Ausführungsform der Erfindung entsprechend den Figuren 3, 4 sind die Stützrollen QR1, QR2 bevorzugt versetzt zueinander angeordnet, d.h. der Laufkranz LK1 von QR1 liegt auf der rechten und der Laufkranz LK2 von QR2 auf der linken Seite der Führungsschiene LS auf. Bevorzugt sind dementsprechend auch die Einlaufmulden relativ zur Laufschiene LS versetzt angeordnet, d.h. z.B. entsprechend Figuren 3, 4 das die Einlaufmulde EM1 bzw. EM2 rechts bzw. links von der Laufschiene LS angeordnet ist. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, daß bei Einschieben der Abdeckung AT die vordere, an der linken Ecke der Unterkante UK der Abdeckung angebrachte erste Stützrolle QR1 ungehindert an der zweiten Einlaufmulde EM2 im Bodenbereich beim rechten Pfosten RP vorbeilaufen kann. Die FIG 3 zeigt gerade eine solche Lage der Abdeckung AT. Der Spurkranz FK1 von QR1 befindet sich dabei in dem zwischen den Einlaufmulden EM2, EM1 befindlichen Bereich der Laufschiene LS, während der Spurkranz FK2 von QR2 noch vor der Einlaufmulde EM2 in der Laufschiene LS liegt. Bei weiterem Einschieben der Abdeckung AT in die Öffnung TO nähern sich die Stützrollen QR1 bzw. QR2 den dazugehörigen Einlaufmulden EM1 bzw. EM2 und fahren in diese entsprechend der Darstellung von FIG 4 mit Erreichen der Endposition der Abdeckung AT ein.

    [0018] Im Beispiel der FIG 1 ist an der Unterkante UK der Abdeckung eine Fangschiene FA zusätzlich angebracht. In diese greift eine am Boden FB befestigte Fangrolle FR zumindest dann ein, wenn die Stützrolle QR1 beim Ein- bzw. Ausschieben der Abdeckung die Einlaufmulde EM2 passiert. Hierdurch ist z.B. auch bei Auftreten einer auf der Oberfläche der Abdeckung einwirkenden Windbelastung eine entgleisungssichere Verschiebung möglich.

    [0019] Erfindungsgemäß wird die Abdeckung mit Hilfe der Verschiebemittel unter Beibehaltung der annähernd parallelen Lage relativ zu den Oberflächen der schwellenlosen Einfassung leicht schräg von der Seite auf diese Oberflächen aufgeschoben. Gemäß einer weiteren Ausführungsform können hierbei zusätzlich Anpreßmittel vorhanden sein, in welche die Abdeckung von den Verschiebemitteln eingefahren wird und welche die Abdeckung im Moment des Aufschiebens zusätzlich auf die Oberflächen der Einfassung bzw. anpressen zumindest dort fixieren. Eine bevorzugte Ausführungsform derartiger Anpreßmittel ist bereits in den Figuren 1, 2 dargestellt. Diese weisen mindestens ein erstes und ein zweites Paar AR1, AS2 und AR2, AS2 aus je einem Andruckkeil AS1 bzw. AS2 und je einer darauf eingreifenden Fangrolle AR1 bzw. AR2 auf. Dabei ist das erste bzw. zweite Paar jeweils der ersten bzw. zweiten Seitenkante SK1 bzw. SK2 der Abdeckung AT zugeordnet und bevorzugt annähernd in deren Mitte angeordnet. Bevorzugt sind die Fangrollen AR1 bzw. AR2 auf vorspringenden Haltestegen HS1 bzw. HS2 angebracht.

    [0020] Im Beispiel der Figuren 1, 2 ist die Fangrolle AR1 des ersten Paares am linken Pfosten LP der schwellenlosen Einfassung TE angebracht, während der dazugehörige Andruckkeil AS1 an der, der Einschieberichtung +X zugewandten, linken Seitenkante SK1 der Abdeckung angebracht ist. Der Andruckkeil AS2 des zweiten Paares ist am rechten Pfosten RP der schwellenlosen Einfassung TE angebracht, während die dazugehörige Fangrolle AR2 sich an der, der Ausschieberichtung -X zugewandten, rechten Seitenkante SK2 der Abdeckung befindet. Kurz vor Erreichen der Endlage der Abdeckung AT fahren gemäß FIG 2 der Andruckkeil AS1 bzw. die Fangrolle AR2 an der linken bzw. rechten Seitenkante SK1 bzw. SK2 der Abdeckung in die dazugehörige Fangrolle AR1 am Pfosten LP und in den Andruckkeil AS2 am Pfosten RP ein.

    [0021] Die Anpreßmittel sind insbesondere dann von Vorteil, wenn die Kontaktflächen KT der Einfassung TE und die Unterkante UK der Abdeckung AT mit Abdichtmitteln, z.B. Gummibanddichtungen u.ä., belegt sind. Die Anpreßmittel bewirken eine Verpressung der Dichtmittel in den Spalten zwischen den Seitenkanten SK1, SK2, OK der Abdeckung AT mit den Elementen LP, RP, OT der Einfassung TE. Im Beispiel der Figuren 1, 2, 4 sind zur Abdichtung der Öffnung TO Mittel zur elektromagnetischen Abschirmung vorgesehen. Hierbei handelt es sich bevorzugt um metallische Kontaktfederbänder KF, welche die Öffnung TO umlaufend bevorzugt auf den Kontaktflächen KT der U-förmigen Einfassung TE und der Unterkante UK der Abdeckung AT aufgelegt sind. Im diesen Fall sind zumindest die Einfassung TE und die Abdeckung AT ebenfalls elektromagnetisch abschirmend ausgeführt und bestehen zumindest aus elektrisch leitendem Material. Zudem ist die schwellenlose Einfassung und zumindest der Teil des Bodenbereiches FB, auf dem die Abdeckung AT über die Kontaktfederbänder an der Unterkante UK abgesetzt wird, elektrisch leitend, d.h. hochfrequenzabdichtend, und geerdet ausgeführt.

    [0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die Verschiebemittel einen ausschließlich geradlinig in Aufschiebe- bzw. Abziehrichtung auf die Abdeckung AT einwirkenden, bevorzugt elektrischen und bevorzugt im Bodenbereich FB eingelassenen Antrieb auf. Ein derartiger Antrieb ist in den Figuren 1, 4 beispielhaft dargestellt. Der Antrieb ist dabei in einem Kanal AK untergebracht, welcher bevorzugt in den Boden unmittelbar unterhalb oder neben der Laufschiene LS eingelassen ist. An einem Ende des Kanals AK ist ein bevorzugt elektrischer Antriebsmotor MT angeordnet, welcher eine in den Kanal AK eingelegte Spindel S antreibt. Die Spindel S dient zur Verschiebung eines mit der Unterkante UK der Abdeckung AT verbundenen Mitnehmers M, so daß diese elektromotorisch angetrieben in die Öffnung TO ein- bzw. ausgefahren werden kann. Selbstverständlich sind beliebig andersartig gestaltete Antriebe möglich, z.B. Zahnriemen- bzw. Kettenantriebe.

    [0023] Der ein wesentliches konstruktives Element der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellende spitze Winkel W zwischen den Verschiebemitteln und den Oberflächen der schwellenlosen Einfassung einerseits, und der Abdeckung und den Verschiebemitteln anderseits weist bevorzugt einen im Bereich von 0,3 bis 5 Grad liegenden Wert auf. Besonders vorteilhaft ist ein Winkelwert von ca. 0,5 Grad. Entsprechend der Darstellung von FIG 4 ist eine derartige Neigung dann besonders von Vorteil, wenn zusätzlich insbesondere zur elektromagnetischen Abschirmung vorgesehene Mittel auf den umlaufenden Kanten der Einfassung und/oder der Abdeckung vorhanden sind. In diesem Fall kann die Abdeckung schräg von der Seite in die Endstellung ein- bzw. aus dieser herausgefahren werden, ohne daß eine Beschädigung bzw. ein zu schneller Verschleiß z.B. von metallischen Kontaktfederbändern KF auftritt. Falls beispielhaft die Abdeckung ein Tor an einer Halle darstellt, kann dieses nahezu beliebig oft geschlossen und geöffnet werden, ohne daß Wartungsarbeiten an den zur elektromagnetischen Abschirmung dienenden Kontaktfederbändern notwendig werden. Zudem bewirkt die flächige Schleifbewegung durch das seitliche Aufschieben bzw. Abziehen eine Reinigung der Oberflächen der metallischen Kontaktfederbänder von z.B. Korrosionsrückständen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum allseitig dichten Verschluß einer Öffnung (TO), insbesondere ein Tor an einer Halle, mit

    a) einer schwellenlosen Einfassung (TE;LP,RP,OT) zur Begrenzung der Öffnung (TO),

    b) einer flächigen Abdeckung (AT) für die Öffnung (TO),

    c) Verschiebemitteln (FS,KR,T;QR1,QR2,LS;AK,S,M,MT) zum geradlinigen, seitlichen Aufschieben bzw. Abziehen der Abdeckung (AT) auf die bzw. von den Oberflächen (KT; LP,OT,RP) der schwellenlosen Einfassung (TE), wobei

    c1) die Verschiebemittel unter einem spitzen Winkel (W) relativ zu den Oberflächen (KT) der schwellenlosen Einfassung (TE) angeordnet sind, und

    c2) die Abdeckung (AT) um den spitzen Winkel (W) gedreht derart an den Verschiebemitteln (FS,KR;QR1,QR2,LS) gelagert ist, daß die Abdeckung zumindest beim Aufschieben bzw. Abziehen (+X,-X) eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen (KT) der schwellenlosen Einfassung (TE) einnimmt und schräg von der Seite auf- bzw. weggeschoben wird, und mit

    d) Hubmitteln (EM1,EM2), welche die Abdeckung (AT) beim Aufschieben auf die bzw. Abziehen von den Oberflächen (KT) der schwellenlosen Einfassung (TE) auf dem Boden (FB) der Öffnung (TO) absetzen bzw. von dort abheben.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, die Verschiebemittel aufweisen

    a) eine Führungsschiene (FS;T), welche unter dem spitzen Winkel (W) relativ zu den Oberflächen (KT;LP,OT,RP) der schwellenlosen Einfassung (TE) oberhalb der Öffnung (TO) angebracht ist, und

    b) Führungsrollen (KR), welche in die Führungsschiene (FS) eingreifen und an der Oberkante (OK) der Abdeckung (AT) entlang einer um den spitzen Winkel (W) gedrehten Linie derart angeordnet sind, daß die Abdeckung (AT) eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen (KT) der schwellenlosen Einfassung (TE) einnimmt (FIG 1, 2).


     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebemittel mindestens eine Stützrolle (QR1,QR2) aufweisen, bevorzugt jeweils eine an der linken und rechten Ecke der Unterkante (UK) der Abdeckung (AT), wobei die mindestens eine Stützrolle (QR1,QR2) eine um den spitzen Winkel(W) relativ zu den Oberflächen (KT) der Einfassung (TE) gedrehte Laufrichtung aufweist und die Abdeckung (AT) um den spitzen Winkel (W) gedreht so auf der Stützrolle (QR1,QR2) gelagert ist, daß die Abdeckung eine annähernd parallele Lage relativ zu den Oberflächen (KT) der schwellenlosen Einfassung (TE) einnimmt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebemittel eine im Bodenbereich (FB) der Öffnung (TO) eingelassene und im spitzen Winkel (W) relativ zu den Oberflächen (KT) der schwellenlosen Einfassung (TE) angeordnete Laufschiene (LS) zur Führung der mindestens einen Stützrolle (QR1,QR2) aufweisen.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubmittel mindestens eine bevorzugt im Bodenbereich (FB) bei der schwellenlosen Einfassung (TE) angeordnete Einlaufmulde (EM1,EM2) für die mindestens eine Stützrolle (QR1,QR2) aufweisen (Figuren 1, 4).
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Anpreßmittel (AR1,HS1,AS1;AR2,HS2,AS2) vorhanden sind, in welche die Abdeckung (AT) von den Verschiebemitteln eingefahren wird und welche die Abdeckung bei Aufschieben auf die Oberflächen (KT) der schwellenlosen Einfassung (TE) anpressen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Anpreßmittel für die erste bzw. zweite Seitenkante (SK1 bzw. SK2) der Abdeckung (AT) mindestens ein erstes bzw. zweites Paar (AR1,AS1 bzw. AR2,AS2) aus einem Andruckkeil (AS1 bzw. AS2) und einer beim Aufschieben der Abdeckung (AT) darauf eingreifenden Fangrolle (AR1 bzw. AR2) aufweisen (Figuren 1, 2).
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) bevorzugt in der Mitte der ersten Seitenkante (SK1) der Abdeckung (AT), welche der Einschieberichtung (+X) der Abdeckung zugewandt ist, der Andruckkeil (AS1) des mindestens einen, ersten Paares (AR1,AS1) aus Andruckkeil (AS1) und Fangrolle (AR1) angebracht ist, und

    b) bevorzugt in der Mitte der zweiten Seitenkante (SK2) der Abdeckung (AT), welche der Ausschieberichtung (-X) der Abdeckung zugewandt ist, die Fangrolle (AR2) des mindestens einen, zweiten Paares (AR2,AS2) aus Andruckkeil (AS2) und Fangrolle (AR2) angebracht ist (Figuren 1, 2).


     
    9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebemittel einen geradlinig in Aufschiebe- bzw. Abziehrichtung (+X,-X) auf die Abdeckung (AT) einwirkenden, bevorzugt elektrischen und bevorzugt im Bodenbereich (FB) eingelassenen Antrieb (AK,S,M,MT) aufweisen.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Winkel (W) einen Wert im Bereich von 0,3 bis 5 Grad aufweist, bevorzugt von 0,5 Grad.
     
    11. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die schwellenlose Einfassung (TE) und die Abdeckung (AT) aus elektrisch leitendem Material bestehen, und die Einfassung (TE) und/oder die Abdeckung (AT) umlaufend insbesondere an den Kanten (OK,SK1,SK2,UK) mit Mitteln zur elektromagnetischen Abschirmung belegt sind, insbesondere mit Kontaktfederbändern (KF), welche die Abdeckung (AT) bei auf die Öffnung (TO) aufgeschobenen und auf dem Boden (FB) abgesetzten Zustand vollständig mit der die Öffnung begrenzenden Einfassung (TE) und dem Boden (FB) elektrisch leitend kontaktieren (Figuren 4, 6).
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht