[0001] Die Erfindung betrifft ein Stahlfaß, bestehend aus einem Faßmantel mit kreisförmigem
Querschnitt, an dem ein Unter- und Oberboden jeweils mittels Falzes angebracht sind,
wobei im Faßmantel Sicken angeordnet sind, daß im Oberboden Faßspunde vorgesehen sind
und daß innerhalb des Faßmantels mit Ober- und Unterboden ein weiterer Behälter angeordnet
ist.
[0002] Ein Stahlfaß mit diesen Merkmalen ist bekannt, (DE-OS 2 134 034), wobei der Ober-
und Unterboden mit dem Faßmantel jeweils durch einen Mehrfachfalz miteinander verbunden
sind. Solche Fässer werden vor allen Dingen als genormte 55-US Gallonen-Fässer hergestellt
(EP-OS 0 162 873), wobei diese Fässer insbesondere für den Transport umweltgefährdender
Güter dienen. Durch Anwendung eines besonderen Verfahrens lassen sich diese Fässer
ISO-containergerecht ausbilden, indem solche ISO-Container mit diesen Fässern optimal
beladen werden können. Die besonderen und immer strenger werdenden gesetzgeberischen
Auflagen führen jedoch dazu, daß solche Gefahrgutfässer grundsätzlich aus Stahl oder
Edelstahl gefertigt sein müssen, wobei das Gefahrgut, wie beispielsweise Öle, Farben,
Lacke, Emulsionen, Verdünnungen u.dgl. in solchen Fässern nicht gelagert werden darf.
Um eine solche Lagerung zu ermöglichen, ist man dazu übergegangen, die Fässer in herkömmlichen
Auffangwannen, z.B. Faßstapelpaletten anzuordnen, was jedoch mit einem erheblichen
Kostenfaktor verbunden ist und darüber hinaus dem Faß als klassischem, vom Gewicht
her noch manuell beherrschbaren Einzelgebinde seine Ortsbeweglichkeit bzw. Mobilität
genommen wird.
[0003] Bekannt sind auch doppelwandige Fässer, bei denen innerhalb eines normalen Stahlfasses
ein Kunststoffbehälter angeordnet ist, wobei jedoch diese Faßausbildung nicht für
alle Füllgüter, insbesondere solche, die den Kunststoff angreifen, geeignet ist. Es
geht hierbei um Füllgüter hinsichtlich ihrer Temperatur, ihrer chemischen Eigenschaften
u.dgl. Solche Fässer sind auch nur für den Transport zugelassen, während bei einer
Verwendung als Lagerfaß zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Der Einstellbehälter
aus Kunststoff ist nicht freitragend, wobei der äußere Blechmantel als Stütze wirkt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stahlfaß sowie ein Verfahren zu seiner
Herstellung vorzuschlagen, das sowohl zum Transport als auch zur Lagerung und nicht
nur zur Zwischenlagerung umweltgefährdender Güter bei hoher Stabilität geeignet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der weitere Behälter ein
Stahlfaß mit einem Behältermantel und einem weiteren aufgefalzten Ober- und Unterboden
ist, das paßgenau innerhalb des äußeren Faßmantels mit Ober- und Unterboden angeordnet
ist und das an seinem Oberboden mit dem Oberboden des äußeren Faßmantels verbunden
ist.
[0006] Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß sich der weitere Behälter mit
seinen Falzverbindungen im Bereich des größten Durchmessers des Falzes und seinen
Positivsicken an der Innenseite des Faßmantels abstützt.
[0007] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß der Oberboden des inneren weiteren Behälters im
Bereich der Faßspundlöcher nach außen gewölbt und der Oberboden des äußeren Faßmantels
der Form des ersten Oberbodens angepaßt gegen diesen geformt ist und daß zum Verbinden
der Oberböden an den Faßspundlöchern jeweils ein Verbindungsflansch eingesetzt ist.
[0008] Es ist vorteilhaft, daß der Oberboden des äußeren Faßmantels im Bereich der Faßspundlöcher
vergrößert ausgeschnitten und mit dem anderen Oberboden verschweißt ist.
[0009] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Oberböden an den Faßspundlöchern im Randbereich
gegeneinander eingezogen und zu den Faßspundlöchern hin treppenartige Absätze aufweisen.
[0010] Es ist weiterhin vorteilhaft, daß im Oberboden des äußeren Faßmantels eine Prüföffnung
vorgesehen ist.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Fasses besteht darin, daß das äußere Faß ein
genormtes (DIN 6643) 55-US-Gallonen-Faß ist, in das ein genormtes (DIN 6643) Innenfaß
mit geringeren Abmessungen eingesetzt ist.
[0012] Ein vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen eines derartigen Stahlfasses, mit einem
äußeren Faßmantel, an den ein Unterboden angefalzt wird, besteht darin, daß in den
äußeren Faßmantel ein weiterer Stahlbehälter, bestehend aus einem weiteren Faßmantel
mit aufgefalztem Ober- und Unterboden paßgenau eingesetzt wird, daß der erste Oberboden
des äußeren Faßmantels mit dem Oberboden des weiteren Stahlbehälters verbunden wird
und daß der erste Oberboden auf den oberen Rand des Faßmantels aufgefalzt wird.
[0013] Ein weiterer vorteilhafter Verfahrensschritt besteht darin, daß die beiden Oberböden
durch Flansche im Bereich der Faßspundlöcher verbunden werden.
[0014] Schließlich geht man so vor, daß die beiden Oberböden im Bereich der Flansche bzw.
der Faßspundlöcher miteinander verschweißt werden.
[0015] Die Erfindung bringt den wesentlichen Vorteil, daß ein doppelwandiges Sickenspundfaß
vorliegt, das den höchsten Sicherheitsanforderungen hinsichtlich des Transports und
der Lagerung von umweltgefährdenden Gütern genügt. Bedingt durch die Paßgenauigkeit
des Innenfasses zum Außenfaß ist jederzeit ein einwandfreier Sitz gewährleistet, so
daß ein solches Faß den geforderten Prüfungen durch Fallversuche und Innendruckbeanspruchungen
genügt. Zur Herstellung des Fasses können die herkömmlichen Maschinen und Anlagen
verwendet werden. Insbesondere kann das Faß aus zwei DIN-gerechten Fässern erstellt
werden, indem das Außenfaß als 55-US-Gallonen-Faß nach DIN 6643 und das Innenfaß nach
der gleichen Norm, jedoch mit etwas verringerten Außenabmessungen hergestellt werden
kann. Durch die Ausgestaltung der beiden Oberböden im Bereich der Faßspunde befinden
sich die Spundlöcher in einem derartigen Bereich, daß ein Anschluß an die automatischen
Befüll- und Stopfenverschraubanlagen gewährleistet ist. Durch die weiterhin besonders
gestaltete Ausbildung der beiden Oberböden im Bereich der Faßspunde wird bei Belastung
der eigentliche Verschluß entlastet, Weiterhin ergibt sich durch die Ausformung der
Oberböden im Bereich der Faßspunde eine Restentleerbarkeit des Fasses. Bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich auch gebrauchte Stahlfässer zu den erfindungsgemäßen
doppelwandigen Fässern rekonditionieren.
[0016] Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0017] Es zeigen,
- Fig. 1
- eine Ausführungsform eines Stablfasses nach der Erfindung, teilweise im Schnitt,
- Fig. 2
- eine Draufsicht gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt im Bereich des Oberbodens und eines Faßspundes,
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 3, jedoch im Rahmen eines weiteren Ausführungsbeispiels
und
- Fig. 5
- die Einzelheit X gemäß Fig. 4 in vergrößerter Darstellung.
[0018] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Faß besteht aus einem äußeren Stahlfaß mit
einem zylindrischen äußeren Faßmantels 1 mit Unterboden 3 und Oberboden 2. Die Verbindung
von Oberboden 2 bzw. Unterboden 3 mit dem Faßmantel 1 erfolgt durch Falzverbindungen
7 bzw. 8. Weiterhin besitzt der äußere Faßmantel positive Sicken 13, die auch als
Rollsicken dienen.
[0019] In dieses äußere Stahlfaß ist ein entsprechend ausgebildetes inneres Stahlfaß mit
einem zylindrischen Behältermantel 4 sowie Oberboden 5 und Unterboden 6 paßgenau eingesetzt,
wobei der Oberboden 5 bzw. der Unterboden 6 an Falzverbindungen 9 bzw. 10 mit dem
Faßmantel 4 verbunden sind. Weiterhin ist der Behältermantel 4 mit positiven Sicken
14 versehen. Der Durchmesser dieser Sicken 14 bzw. über den größten Durchmesser der
Falzverbindungen 9 bzw. 10 ist derart, daß sich das Innenfaß an der Innenseite 16
des Faßmantels 4 abstützt.
[0020] Die Verbindung dieser beiden ineinander gesetzten Stahlfässer erfolgt im Bereich
der Faßspundlöcher 11 bzw. 12, wobei in Fig. 3 eine erste Ausführungsform einer solchen
Verbindungsmöglichkeit dargestellt ist. Dazu ist der Oberboden 2 des äußeren Stahlfasses
im Bereich eines derartigen Faßspundloches 11 oder 12 stufenförmig eingezogen, indem
zunächst in einer ersten Stufe 21 am Übergang des Deckelrandes in den Falz 7 der Oberboden
an dem Falz 9 des inneren Stahlfasses anliegt. In einer anschließenden schrägen Abstufung
24 wird der Oberboden 2 dem Oberboden 5 des inneren Stahlfasses angeglichen, der seinerseits
über eine nach außen ansteigende schräge Abstufung 23 dem Oberboden 2 angenähert ist.
Nach weiteren treppenartigen Absätzen 18 der beiden Oberböden 2, 5 erfolgt die Verbindung
an Faßspundlöchern 11 bzw. 12 mit Hilfe eines Verbindungsflansches 17, der einen an
der Unterseite des inneren Oberbodens 5 anliegenden umlaufenden Rand 25 aufweist,
der mit einem zylindrischen Abschnitt durch die Öffnung des Faßspundloches 11 bzw.
12 hindurchgeführt ist und der außen eine Umbördelung 22 aufweist, die sich um die
hochstehenden Ränder der beiden Oberböden 2, 5 legt. Im Oberboden 2 des äußeren Stahlfasses
ist eine Prüföffnung 15 vorgesehen.
[0021] Bei der in den Figuren 4 und 5 gezeigten Ausführungsform ist der obere Oberboden
2 mit einem gegenüber dem Faßspundloch 11, 12 vergrößerten Ausschnitt 19 versehen
und es wird der entsprechende kreisförmige Rand des oberen Oberbodens 2 an diesem
Ausschnitt 19 mit dem unteren Oberboden 5 verschweißt, wobei eine Schweißnaht 20 vorhanden
ist.
[0022] Das am meisten benutzte Gebinde ist das genormte 55-US-Gallonen-Faß, das nach DIN
6643 ISO-containergerecht oder nicht ISO-containergerecht gefertigt sein kann. Mit
diesen Abmessungen ist das Außenfaß zu gestalten. Das in dieses Außenfaß einzusetzende
Innenfaß ist ebenfalls normgerecht zu fertigen und zwar nach der gleichen DIN-Norm
6643 mit verringerten Abmessungen.
[0023] Bei der Herstellung dieses doppelwandigen Stahlfasses wird das aus dem Behältermantel
4 und dem Oberboden 5 sowie dem Unterboden 6 bestehende Innenfaß komplett hergestellt.
Beim Außenfaß wird zunächst an den äußeren Faßmantel 1 der Unterboden 3 angefalzt.
Der Oberboden 2 des äußeren Fasses wird auf den Oberboden 5 des inneren Fasses aufgelgt,
wobei die Verbindungsflansche 17 durch die Faßspunde von innen her durchgesteckt werden
und hierbei der umlaufende Rand 25 an der Innenseite des Oberbodens 5 anliegt. Der
Flansch wird dann an seinem oberen Rand im Bereich einer Umbördelung 22 umgelegt,
wodurch die beiden Böden 2, 5 miteinander verbunden sind. Daran anschließend wird
das Innenfaß in das Außenfaß eingestellt und der Oberboden 2 mit dem äußeren Faßmantel
1 im Bereich der Falzverbindung 7 zusammengefalzt.
[0024] Bei der in den Figuren 4 und 5 dargestellten Ausführungsform wird entsprechend verfahren,
wobei dort der Oberboden 2 mit dem Boden 5 im Bereich der Faßspundlöcher 11, 12 verschweißt
wird, ehe der Boden 2 auf den äußeren Faßmantel 1 aufgefalzt wird.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- äußerer Faßmantel
- 2
- Oberboden
- 3
- Unterboden
- 4
- Behältermantel
- 5
- Oberboden
- 6
- Unterboden
- 7,8,9,10
- Falzverbindungen
- 11, 12
- Faßspundlöcher
- 13
- positive Sicken (Rollsicken)
- 14
- positive Sicken
- 15
- Prüföffnung
- 16
- Innenseite des Faßmantels
- 17
- Verbindungsflansch
- 18
- treppenartige Absätze
- 19
- vergrößerter Ausschnitt
- 20
- Schweißnaht
- 21
- eingezogener Oberboden am Übergang
- 22
- Umbördelung
- 23
- schräge Abstufung
- 24
- schräge Abstufung
- 25
- umlaufender Rand von 17
- 26
- zylindrischer Abschnitt
1. Stahlfaß, bestehend aus einem Faßmantel mit kreisförmigem Querschnitt, an dem ein
Unter- und Oberboden jeweils mittels Falzes angebracht sind, wobei im Faßmantel Sicken
angeordnet sind, daß im Oberboden Faßspunde vorgesehen sind und daß innerhalb des
Faßmantels mit Ober- und Unterboden ein weiterer Behälter angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Behälter ein Stahlfaß mit einem Behältermantel (4) und einem weiteren
aufgefalzten Ober- und Unterboden (5, 6) ist, das paßgenau innerhalb des äußeren Faßmantels
(1) mit Ober- und Unterboden (2, 3) angeordnet ist und das an seinem Oberboden (5)
mit dem Oberboden (2) des äußeren Faßmantels (1) verbunden ist.
2. Stahlfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der weitere Behälter mit seinen Falzverbindungen (9, 10) im Bereich des
größten Durchmesser des Falzes (9, 10) und seinen Positivsicken (14) an der Innenseite
(16) des Faßmantels (1) abstützt.
3. Stahlfaß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberboden (5) des inneren weiteren Behälters im Bereich der Faßspundlöcher
(11, 12) nach außen gewölbt und der Oberboden des äußeren Faßmantels (1) der Form
des ersten Oberbodens (5) angepaßt gegen diesen geformt ist und daß zum Verbinden
der Oberböden (2, 5) an den Faßspundlöchern (11, 12) jeweils ein Verbindungsflansch
(17) eingesetzt ist.
4. Stahlfaß nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberboden (2) des äußeren Faßmantels (1) im Bereich der Faßspundlöcher (11,
12) vergrößert ausgeschnitten und mit dem anderen Oberboden (5) verschweißt ist.
5. Stahlfaß nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberböden (2, 5) an den Faßspundlöchern (11, 12) im Randbereich gegeneinander
eingezogen und zu den Faßspundlöchern (11, 12) hin treppenartige Absätze (18) aufweisen.
6. Stahlfaß nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,, daß im Oberboden (2) des äußeren Faßmantels (1) eine Prüföffnung (15) vorgesehen
ist.
7. Stahlfaß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Faß (1, 2, 3) ein genormtes (DIN 6643) 55-US-Gallonen-Faß ist, in
das ein genormtes (DIN 6643) Innenfaß (4, 5, 6) mit geringeren Abmessungen eingesetzt
ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Stahlfasses nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem
äußeren Faßmantel, an den ein Unterboden angefalzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in den äußeren Faßmantel ein weiterer Stahlbehälter, bestehend aus einem weiteren
Faßmantel mit aufgefalztem Ober- und Unterboden paßgenau eingesetzt wird, daß der
erste Oberboden des äußeren Faßmantels mit dem Oberboden des weiteren Stahlbehälters
verbunden wird und daß der erste Oberboden auf den oberen Rand des Faßmantels aufgefalzt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,daß die beiden Oberböden durch Flansche im Bereich der Faßspundlöcher verbunden werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,daß die beiden Oberböden im Bereich der Flansche bzw. der Faßspundlöcher miteinander
verschweißt werden.