(19)
(11) EP 0 551 575 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.07.1993  Patentblatt  1993/29

(21) Anmeldenummer: 92117852.1

(22) Anmeldetag:  19.10.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 88/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT ES GB IT SE

(30) Priorität: 11.01.1992 DE 4200581

(71) Anmelder: MEPLA-WERKE LAUTENSCHLÄGER GmbH & Co. KG
D-64354 Reinheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Berger, Horst
    W-4800 Bielefeld 16 (DE)

(74) Vertreter: Helber, Friedrich G., Dipl.-Ing. et al
Zenz, Helber & Hosbach Patentanwälte Scheuergasse 24
D-64673 Zwingenberg
D-64673 Zwingenberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schubladen-Seitenwand


    (57) Die Schubladen-Seitenwand besteht aus einem aus Metallblech gekanteten doppelwandigen, an der Unterseite offenen oberen Profilabschnitt (12), in dessen offene Unterseite ein gesondert hergestellter und mit dem oberen Profilabschnitt verbundener unterer Profilabschnitt (14) eingesetzt ist, so daß die Schubladen-Seitenwand ein geschlossenes Hohlprofil bildet.
    Der in die offene Unterseite des aus Metallblech gekanteten doppelwandigen oberen Profilabschnitts (12) eingesetzte untere Profilabschnitt (14) ist aus Kunststoff, und zwar vorzugsweise im Spritzgußverfahren aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schubladen-Seitenwand, bestehend aus einem aus Metallblech gekanteten doppelwandigen, an der Unterseite offenen oberen Profilabschnitt, in dessen offene Unterseite ein gesondert hergestellter und mit dem oberen Profilabschnitt verbundener unterer Profilabschnitt eingesetzt ist, so daß die Schubladen-Seitenwand ein geschlossenes Hohlprofil bildet.

    [0002] Im Innenausbau und im Möbelbau werden in neuerer Zeit für bestimmte Einsatzfälle in zunehmendem Maße Schubladen verwendet, deren Schubladen-Seitenwände aus Kunststoff- oder Metallprofilen hergestellt sind, wobei Schubladen mit Seitenwänden aus metallischen Hohlprofilen insbesondere für große Schubladen mit hohem Fassungsvermögen verwendet werden, die zur Aufnahme schwerer Teile oder Gegenstände bestimmt, d.h. hohen Gewichtsbelastungen ausgesetzt sind. Als Metallprofile werden dabei überwiegend Hohlkammer-Profile aus Leichtmetallegierungen verwendet, welche neben der geforderten Belastbarkeit auch noch den Vorteil geringen Gewichts haben und - infolge ihrer Herstellung im Strang-Preßverfahren - auch mit solchen Querschnittsformen herstellbar sind, welche die Möglichkeit der verdeckten Anordnung von Verbindungsbeschlägen für die Verbindung der Seitenwände mit der Schubladen-Rückwand und/oder Frontblende, die Halterung des Schubladen-Bodens und die ebenfalls verdeckte Anordnung der Laufschiene der zugehörigen Ausziehführung bieten. Die aus Aluminium-Legierung stranggepreßten metallischen Hohlprofile sind aber infolge der erforderlichen hohen Investitionen für die Strangpreßanlagen und - formen vergleichsweise teuer.

    [0003] Für die Herstellung von Metall-Schubladen-Seitenwänden in geringeren Stückzahlen und in Sondermaßen, für welche sich die Investitionen für Strangpreßanlagen nicht rechnen, ist andererseits bereits die Herstellung von metallischen Hohlkammer-Seitenwänden der eingangs erwähnten Art (DE-OS 39 34 419; Fig. 3) vorgeschlagen worden, bei welchem in den aus Metallblech gekanteten oberen Profilabschnitt ein ebenfalls aus Metallblech gekanteter unterer Profilabschnitt eingesetzt und die beiden Profilabschnitte dann durch elektrische Widerstandsschweißung miteinander verbunden werden. Diese auf diese Weise hergestellten Hohlkammer-Seitenwandprofile aus Metallblechn haben sich grundsätzlich für die erwähnten Sonderfälle bewährt, sind aber wegen des Erfordernisses der Verschweißung der Profilabschnitte immer noch relativ aufwendig und dementsprechend teuer in der Herstellung.

    [0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein ohne nachteilige Auswirkung hinsichtlich des Aussehens oder der Belastung für Schubladen-Seitenwände verwendbares Hohlkammer-Profil zu schaffen, welches noch einfacher und preisgünstiger herstellbar ist.

    [0005] Erfindungsgemäße wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der die offene Unterseite des aus Metallblech gekanteten doppelwandigen oberen Profilabschnitts eingesetzte untere Profilabschnitt aus Kunststoff hergestellt ist, wobei dieser untere Profilabschnitt zweckmäßig im Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellt ist.

    [0006] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Ausgestaltung dabei so getroffen, daß der aus Metallblech gekantete obere Profilabschnitt mit Abstand von seinen, die offene Unterseite begrenzenden Rändern von den einander zugewandten Innenseiten der die Schubladen-Seitenwand bildenden senkrechten Wände je einen sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Profilabschnitts erstreckenden Verbindungsflansch aufweist, welche jeweils von einem im wesentlichen rechtwinklig von der Innenseite der zugeordneten Wand vortretenden streifenförmigen Stegabschnitt und einem im wesentlichen rechtwinklig von der wandabgewandten Begrenzungskante des Stegabschnitts abgekanteten Schenkelabschnitt gebildet werden, und daß im unteren Kunststoff-Profilabschnitt zwei, jeweils einem der Verbindungsflansche zugeordnete, sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Profilabschnitts erstreckende und wenigstens an einem Ende offen in einer Stirnfläche des unteren Profilabschnitts mündende Aufnahmenuten für jeweils einen der Verbindungsflansche vorgesehen sind, in welche die Verbindungsflansche formschlüssig eingreifen. Die Montage des unteren Profilabschnitts aus Kunststoff im oberen, aus Metallblech gekanteten Profilabschnitt derart, daß ein belastbares Hohlkammerprofil gebildet wird, erfolgt dann einfach durch Einschieben des unteren Profilabschnitts in den oberen Profilabschnitt, wobei die Verbindungsflansche in der zugehörigen Aufnahmenut verankert werden.

    [0007] Die Verbindungsflansche sind dabei vorzugsweise als integrale Einheit der senkrechten Wände des oberen Profilabschnitts ausgebildet, wobei sie vom oberen Rand von Metallblechstreifen abgekantet sein können, deren unterer Rand jeweils einstückig an jeweils einem der die offenen Unterseite begrenzenden Ränder der senkrechten Profilabschnitt-Wände angesetzt und um 180⁰ auf die Innenseite der jeweiligen Profilabschnitt-Wand umgekantet ist.

    [0008] Die im unteren Profilabschnitt aus Kunststoff gebildete und den Verbindungsflansch verankernde Aufnahmenut wird in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung von einer Anzahl von in Längsrichtung des unteren Profilabschnitts aufeinanderfolgenden und abwechselnd zur jeweils zugeordneten senkrechten Wand des oberen Profilabschnitts bzw. rechtwinklig hierzu zum Stegabschnitt des Verbindungsflanschs hin offenen Nutabschnitten gebildet. Die Aufnahmenut ist also in in Längsrichtung aufeinanderfolgende Nutabschnitte unterteilt, die jeweils abwechselnd den Stegabschnitt bzw. den Schenkelabschnitt des Verbindungsflanschs unter- bzw. hintergreifen. Da diese Nutabschnitte jeweils zu einer Seite hin offen sind, wird die Herstellung des unteren Profilabschnitts im Kunststoff-Spritzgußverfahren aus thermoplastischem Kunststoff ermöglicht, wobei die Spritzgußform trotz der - über die gesamte Länge gesehene - winkelförmige Ausgestaltung der Aufnahmenut relativ einfach ausgebildet werden kann, da zur Bildung der einzelnen Nutabschnitte jeweils einfache ebenflächige Formenkerne vorgesehen werden können.

    [0009] Der untere Profilabschnitt aus Kunststoff hat in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung im Querschnitt im wesentlichen die Form eines Winkelprofils mit zwei im Querschnitt im wesentlichen rechtwinklig zueinander verlaufenden Winkel-Schenkeln, von denen der horizontale Winkel-Schenkel im Innern des offenen Profilabschnitts angeordnet und dort mit diesem oberen Profilabschnitt verbunden ist, während der senkrechte Winkel-Schenkel aus der unteren Begrenzung des oberen Profilabschnitts vortritt.

    [0010] An dem aus dem oberen Profilabschnitt nach unten vortretenden Winkel-Schenkel des unteren Profilabschnitts können dann Verbindungsmittel zur Halterung eines Schubladenbodens vorgesehen sein. Wenn dieser Schubladenboden von einer relativ dicken Platte aus Holzwerkstoff gebildet wird, können die Halterungsmittel von vom senkrechten Schenkel zum Schubladenboden vortretenden Harpunenstegen gebildet werden, die in entsprechende schlitzartige Ausnehmungen in den seitlichen Stirnflächen des Schubladenbodens eingeschlagen werden. Für dünnere Schubladenböden können die Halterungsmittel dann alternativ von einem vom unteren freien Rand des nach unten vorstehenden Winkel-Schenkels des unteren Profilabschnitts rechtwinklig zur Schubladen umgekanteten streifenförmigen Tragflansch gebildet werden, welcher den Schubladenboden untergreift.

    [0011] Am rückwärtigen Ende des unteren Profilabschnitts aus Kunststoff werden zweckmäßig Mittel zur lösbaren Befestigung eines die Seitenwand mit der Schubladen-Rückwand verbindenden Eckverbinders vorgesehen, der beispielsweise ebenfalls aus Kunststoff hergestellt und mit dem unteren Profilabschnitt verschraubbar ist.

    [0012] Im vorderen frontblendenseitigen Endbereich des unteren Profilabschnitts sind dann zweckmäßig Mittel zur Halterung eines Frontblenden-Halterungsbeschlages vorgesehen, so daß dieser Frontblendenbeschlag also unsichtbar im Innern der Schubladen-Seitenwand liegt.

    [0013] Am unteren Profilabschnitt aus Kunststoff kann zumindest ein Teil der Befestigungseinrichtung für die lösbare Befestigung der Laufschiene einer Schubladen-Ausziehführung vorgesehen sein.

    [0014] Wenn die Befestigung der Laufschiene in an sich bekannter Weise im Bereich des korpusinneren rückwärtigen Ende mittels einer mit Abstand oberhalb und parallel zur Laufschiene vorgesehenen, in eine Bohrung in der korpusinneren Stirnfläche einschiebbaren Haltezunge oder eines Haltezapfens einerseits und eine zur Frontblende der Schublade versetzte, beim Einschieben der Laufschiene mit dieser in Rasteingriff kommenden und sie gegen Zurückziehen sichernden federnden Zunge andererseits erfolgt, kann die federnde Zunge von einem, entlang von drei Seiten aus dem nach unten vortretenden Winkel-Schenkel des unteren Profilabschnitts freigeschnittenen integralen Abschnitt des Winkel-Schenkels selbst gebildet werden.

    [0015] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
    Fig. 1
    eine bezüglich der Darstellung von Einzelheiten vereinfachte perspektivische Explosionsdarstellung einer mit in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten Seitenwänden versehenen Schublade;
    Fig. 2
    eine perspektivische Ansicht des rückwandseitigen Endbereichs des unteren, aus Kunststoff hergestellten Profilabschnitts der erfindungsgemäßen Seitenwand, wobei zusätzlich der obere aus Metallblech gekantete Profilabschnitt zur Veranschaulichung seiner Halterung am unteren Profilabschnitt strichpunktiert angedeutet ist;
    Fig. 3
    eine Draufsicht auf das offene Ende des aus Metallblech gekanteten oberen Profilteils der in Fig. 1 unten dargestellten erfindungsgemäßen Seitenwand;
    Fig. 4
    eine Schnittansicht eines unteren rückwandseitigen Eckbereichs der in Fig. 1 gezeigten Schublade in montiertem Zustand, gesehen in Richtung der Pfeile 4-4 in Fig. 1; und
    Fig. 5
    eine Ansicht des Schubladen-Eckbereichs, gesehen in Richtung des Pfeils 5 in Fig. 4.


    [0016] In den Zeichnungsfiguren zeigt Figur 1 - in Explosionsdarstellung - eine in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Schublade, von der allerdings - der besseren Übersichtlichkeit halber - die den Schubladenboden bildende Bodenplatte weggelassen ist. Die Schublade 10 setzt sich im übrigen aus den beiden, jeweils aus einem oberen aus Metallblech gekanteten doppelwandigen und einen Hohlraum einschließenden, an der Unterseite und den beiden Stirnseiten offenen Profilabschnitt 12 und einem im Bereich der offenen Unterseite in den Profilabschnitt 12 eingesetzten unteren Profilabschnitt 14 aus Kunststoff zusammengesetzten Schubladen-Seitenwänden 16, einer Frontblende 18 und einer über Eckverbinder 20 aus Kunststoff an den rückwärtigen Endflächen der Seitenwände gehaltenen Rückwand 22 zusammen, welche im dargestellten Fall einwandig aus Metallblech hergestellt ist. Für die Befestigung der Frontblende 18 an den Seitenwänden 16 sind lösbare Verbindungsbeschläge 24 vorgesehen, von denen jeweils ein Beschlagteil 24a an der Innenfläche der Frontblende 18 und der jeweils zugeordnete andere Beschlagteil 24b innerhalb des oberen Profilabschnitts 12 am unteren Profilabschnitt 14 befestigt ist. Die Art und Weise der Verbindung der Frontblende 18 mit den Seitenwänden 16 ist - ebenso wie die Verbindung der Rückwand 22 mit den Seitenwänden 16 über Eckverbinder - grundsätzlich bekannt und nicht Teil der Erfindung, welche sich mit der speziellen, nachstehend in Verbindung mit den Figuren 2 bis 5 näher erläuterten Ausgestaltung der Schubladen-Seitenwände 16 befaßt.

    [0017] Der obere Profilabschnitt 12 ist - wie erwähnt - aus Metallblech gekantet und hat die in Figur 3 dargestellte Querschnittsform. D.h. er weist zwei an der Oberseite durch eine Stegfläche 28 auf Abstand gehaltene, im wesentlichen senkrechte Wände 30, 32 auf, die aus optischen Gründen und zur Versteifung noch in sich profiliert sein können. Am unteren Rand der äußeren Wand 30 ist einstückig ein Metallblechstreifen 35 angesetzt, der um 180⁰ auf die Innenseite der Wand 30 umgekantet ist. Vom ursprünglich unteren und nunmehr innerhalb der Wände 30, 32 liegenden Rand ist ein nach innen weisender Verbindungsflansch 34 abgekantet, der sich aus einem rechtwinklig von der Innenfläche der Wand 30 vortretenden Stegabschnitt 36 und einem von dessen freiem, wandabgewandten Rand rechtwinklig nach unten umgekanteten Schenkelabschnitt 38 zusammensetzt. Ein dem Verbindungsflansch 34 entsprechender Verbindungsflansch 42 tritt von der Innenfläche der Wand 32 vor. Auch der Verbindungsflansch 42 ist von einem Metallstreifen 44 rechtwinklig abgekantet und setzt sich aus einem horizontalen Stegabschnitt 46 und einem senkrechten Schenkelabschnitt 48 zusammen.

    [0018] Zur Bildung einer Hohlkehle, welche einen ausgerundeten Übergang der inneren Wand 32 zum Schubladen-Boden bildet, ist die Wand 32 allerdings in ihrem unteren Randbereich 50 kreisbogenförmig nach außen gekrümmt, so daß zur Verbindung des Metallblechstreifens 44 mit dem unteren Rand der Wand 32 noch ein kurzer horizontaler streifenförmiger Abschnitt 52 vorgesehen sein muß.

    [0019] Der aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellte untere Profilabschnitt 14, und zwar dessen korpusinnerer Endbereich, ist in vergrößertem Maßstab in Figur 2 dargestellt, wobei erkennbar ist, daß die Verbindungsflansche 38, 46 des - in dieser Figur nur strichpunktiert dargestellten - oberen Profilabschnitts 12 in eine Aufnahmenut 54 eingreifen, die in der Oberseite eines im wesentlichen horizontal verlaufenden Winkel-Schenkels 56 des unteren Profilabschnitts 14 eingreifen, von dem im Bereich der inneren Wand 32 ein senkrechter Winkel-Schenkel 58 abgekantet ist, der noch aus der Unterseite des Profilabschnitts 12 vortritt.

    [0020] In Figur 2 ist außerdem erkennbar, daß am rückwärtigen, d.h. korpusinneren Ende, des Profilabschnitts 14 ein in den zwischen den Wänden 30 und 32 gebildeten Hohlraum nach oben vortretender Vorsprung 16 vorgesehen ist, der in seiner ins Korpusinnere weisenden, bündig mit dem inneren Ende des oberen Profilabschnitts 12 liegenden Stirnfläche eine Gewindebohrung 62 aufweist. Eine weitere Gewindebohrung 62 ist in der rückwärtigen, den horizontalen Winkel-Schenkel 56 begrenzenden Endfläche vorgesehen. Diese Gewindebohrung dient zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 64, mit denen die Eckverbinder 20 mit der jeweiligen Schubladen-Seitenwand 16 verschraubt werden.

    [0021] Die Verbindungsflansche 34, 42 greifen in die jeweils zugeordnete Aufnahme-Nut 54 ein, d.h. diese Aufnahme-Nuten 54 haben - von der rückwärtigen Stirnfläche des unteren Profilabschnitts 14 aus gesehen - eine der Querschnittsform der Verbindungsflansche 34, 42 entsprechende Querschnittsform. Da eine durchgehende Aufnahme-Nut 54 mit dieser Querschnittsform aber - wenn überhaupt - nur schwer verwirklichbar ist, ist die Aufnahme-Nut in eine Anzahl von in Längsrichtung aufeinanderfolgende Nut-Abschnitte 66 bzw. 68 unterteilt, von denen beispielsweise der am rückwärtigen Ende vorgesehene, der äußeren Wand 30 zugeordnete letzte Nut-Abschnitt 66 die Breite des Stegabschnitts 38 hat und sich zur Wand 30 öffnet, während der nächstfolgende Nut-Abschnitt 68 nach oben, d.h. zur Stegfläche 28 des oberen Profilabschnitts 12 hin offen ist, so daß der Schenkelabschnitt 38 von oben in den Nut-Abschnitt 68 eingreift. Auf diese Weise wird der Verbindungsflansch 34 also abwechselnd in Nut-Abschnitten 66 und 68 gehalten, wodurch der untere Profilabschnitt 14 formschlüssig mit dem oberen Profilabschnitt 12 verbunden ist. Entsprechende Nut-Abschnitte 66, 68 sind dem Verbindungsflansch 42 zugeordnet, die zu den der Wand 30 zugeordneten Nut-Abschnitten 66, 68 zweckmäßig um jeweils die Länge eines Nut-Abschnitts versetzt angeordnet sind, so daß also einem dem Verbindungsflansch 34 an der Wand 30 zugeordneten Nut-Abschnitt 66 jeweils ein der Wand 32 zugeordneter Nut-Abschnitt 68 und den der Wand 30 zugeordneten Nut-Abschnitten 68 innenwandseitig jeweils ein Nut-Abschnitt 66 gegenüberliegt.

    [0022] Die Unterteilung der Aufnahme-Nut 54 in die Nut-Abschnitte 66, 68 ermöglicht es, den unteren Profilabschnitt 14 aus Kunststoff zu spritzen, ohne daß die hierüber erforderliche Spritzgußform zu kompliziert wird. Die Montage des unteren Profilabschnitts 14 im oberen Profilabschnitt 12 erfolgt so, daß der Profilabschnitt 14 vom rückwärtigen oder vorderen offenen Ende her in den oberen Profilabschnitt 12 eingeschoben wird, wobei die Verbindungsflansche 34, 42 in der Aufnahme-Nut 54 verankert werden. Eine zusätzliche Fixierung des unteren Profilabschnitts 14 im oberen Profilabschnitt 12 ist nicht erforderlich, weil der untere Profilabschnitt 14 im oberen Profilabschnitt 12 am rückwärtigen Ende durch den Eckverbinder 20 und am vorderen, korpusäußeren Ende durch die Frontblende 18 gegen Verschiebung relativ zum oberen Profilabschnitt 12 gehalten ist.

    [0023] In Figur 1 sind am senkrechten Winkel-Schenkel 56 des unteren Profilabschnitts 14 voneinander beabstandete Harpunenstege 70 dargestellt, welche in einen Aufnahmeschlitz der entsprechend dick bemessenen Bodenplatte der Schublade eingeschlagen werden können und die Bodenplatte so fixieren.

    [0024] Alternativ kann am unteren Rand des Winkel-Schenkels 56 auch ein Tragflansch 72 (Fig. 4) vorgesehen sein, welcher dann die Bodenplatte 74 untergreift. Gegen ein Abheben vom Tragflansch 72 ist die Bodenplatte 74 durch den unteren gebogenen, die Hohlkehle bildenden Randabschnitt 50 der inneren Wand 32 gesichert.

    [0025] In Figur 4 ist die Anordnung der die Schublade in einem Schrankkorpus ausziehbar führenden Laufschiene 76 einer Ausziehführung 78 dargestellt. Diese Laufschiene 76 kann an ihrem rückwärtigen Ende die übliche Haltezunge aufweisen, welche von einem aus dem Material der Laufschiene selbst freigestanzten und durch zweimalige Umkantung gebildeten Materialabschnitt gebildet wird. Diese Haltezunge wird zur Festlegung des korpusinneren Endes der Laufschiene 76 in eine zugeordnete Bohrung oder Aussparung im Eckverbinder 20 eingeschoben. Für die zusätzliche Festlegung der Laufschiene ist dann noch im senkrechten Winkel-Schenkel 58 des unteren Profilabschnitts 14 eine federnde Rastzunge 80 (Fig. 1) vorgesehen, welche mit einem (nicht gezeigten) Vorsprung bzw. einer Ausnehmung in der Laufschiene 76 zusammenwirkt und die vom rückwärtigen korpusinneren Ende aus in die Unterseite der Seitenwand 16 eingeschobene Laufschiene 76 gegen Zurückziehen verrastet. Diese federnde Zunge kann - bei hinreichender Elastizität des für die Herstellung des unteren Profilabschnitts 14 verwendeten Kunststoffs - ein integraler Teil des unteren Profilabschnitts 14 sein, so daß also die Befestigung einer gesonderten metallischen Zunge am Winkel-Schenkel 58 nicht erforderlich ist.


    Ansprüche

    1. Schubladen-Seitenwand, bestehend aus einem aus Metallblech gekanteten doppelwandigen, an der Unterseite offenen oberen Profilabschnitt, in dessen offene Unterseite ein gesondert hergestellter und mit dem oberen Profilabschnitt verbundener unterer Profilabschnitt eingesetzt ist, so daß die Schubladen-Seitenwand ein geschlossenes Hohlprofil bildet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der die offene Unterseite des aus Metallblech gekanteten doppelwandigen oberen Profilabschnitts (12) eingesetzte untere Profilabschnitt (14) aus Kunststoff hergestellt ist.
     
    2. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Profilabschnitt aus thermoplastischem Kunststoff gespritzt ist.
     
    3. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Metallblech gekantete obere Profilabschnitt (12) mit Abstand von seinen, die offene Unterseite begrenzenden Rändern von den einander zugewandten Innenseiten der die Schubladen-Seitenwand (16) bildenden senkrechten Wände (30; 32) je einen sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Profilabschnitts (12) erstreckenden Verbindungsflansch (34; 42) aufweist, welche jeweils von einem im wesentlichen rechtwinklig von der Innenseite der zugeordneten Wand (30; 32) vortretenden streifenförmigen Stegabschnitt (36; 46) und einem im wesentlichen rechtwinklig von der wandabgewandten Begrenzungskante des Stegabschnitts abgekanteten Schenkelabschnitt (38; 48) gebildet werden, und daß im unteren Kunststoff-Profilabschnitt (14) zwei jeweils einem der Verbindungsflansche (34; 42) zugeordnete, sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Profilabschnitts (14) erstreckende und wenigstens an einem Ende offen in einer Stirnfläche des unteren Profilabschnitts (14) mündende Aufnahme-Nuten (54) für jeweils einen der Verbindungsflansche (34; 42) vorgesehen sind, in welche die Verbindungsflansche formschlüssig eingreifen.
     
    4. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsflansche (34; 42) als integrale Einheit der senkrechten Wände (30; 32) des oberen Profilabschnitts (12) ausgebildet sind.
     
    5. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsflansche (34; 42) vom oberen Rand von Metallblechstreifen (35; 44) abgekantet sind, deren unterer Rand jeweils einstückig an jeweils einem der die offene Unterseite begrenzenden Ränder der senkrechten Profilabschnitt-Wände (30; 32) angesetzt und um 180⁰ auf die Innenseite der jeweiligen Profilabschnitt-Wand umgekantet ist.
     
    6. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme-Nut (54) von einer Anzahl von in Längsrichtung des unteren Profilabschnitts (14) aufeinanderfolgenden und abwechselnd zur jeweils zugeordneten senkrechten Wand (30; 32) des oberen Profilabschnitts (12) bzw. rechtwinklig hierzu zum Stegabschnitt (36; 46) des Verbindungsflanschs (34; 42) hin offenen Nut-Abschnitten (66; 68) gebildet wird.
     
    7. Schubladen-Seitenwand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Profilabschnitt (14) aus Kunststoff im Querschnitt im wesentlichen die Form eines Winkelprofils mit zwei im Querschnitt im wesentlichen rechtwinklig zueinander verlaufenden Winkel-Schenkeln (56; 58) hat, von denen der horizontale Winkel-Schenkel (56) im Inneren des oberen Profilabschnitts (12) angeordnet und dort mit diesem oberen Profilabschnitt verbunden ist, während der senkrechte Winkel-Schenkel (58) aus der unteren Begrenzung des oberen Profilabschnitts (12) vortritt.
     
    8. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem aus dem oberen Profilabschnitt (12) nach unten vortretenden Winkel-Schenkel (58) des unteren Profilabschnitts Verbindungsmittel zur Halterung eines Schubladenbodens vorgesehen sind.
     
    9. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel für den Schubladenboden von vom senkrechten Schenkel (58) zum Schubladenboden vortretenden Harpunenstegen (70) gebildet sind.
     
    10. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsmittel für den Schubladeboden von einem vom unteren freien Rand des nach unten vortretenden Winkel-Schenkels (58) des unteren Profilabschnitts (14) rechtwinklig umgekanteten streifenförmigen Tragflansch (72) gebildet werden.
     
    11. Schubladen-Seitenwand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am rückwärtigen Ende des unteren Profilabschnitts (14) aus Kunststoff Mittel zur lösbaren Befestigung eines die Seitenwand (16) mit der Schubladen-Rückwand (22) verbindenden Eckverbinders (20) vorgesehen sind.
     
    12. Schubladen-Seitenwand nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen frontblendenseitigen Endbereich des unteren Profilabschnitts (14) aus Kunststoff Mittel zur Halterung eines Frontblenden-Halterungsbeschlages (24) vorgesehen sind.
     
    13. Schubladen-Seitenwand nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Profilabschnitt (14)aus Kunststoff zumindest ein Teil der Befestigungseinrichtung für die lösbare Befestigung der Laufschiene einer Schubladen-Ausziehführung (78) vorgesehen ist.
     
    14. Schubladen-Seitenwand nach Anspruch 13, bei welcher die Befestigung der Laufschiene einer zugehörigen Schubladen-Ausziehführung mittels einer im Bereich des korpusinneren Endes mit Abstand oberhalb und parallel zur Laufschiene vorgesehenen, in eine Bohrung oder Ausnehmung in der korpusinneren Stirnfläche einschiebbaren Haltezunge oder eines Haltezapfens einerseits und einer in Richtung zur Frontblende der Schublade versetzten, beim Einschieben der Laufschiene mit dieser in Rasteingriff und sie gegen Zurückziehen sichernden, federnde Zunge andererseits erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (80) ein entlang von drei Seiten aus dem nach unten vortretenden Winkel-Schenkel (58) des unteren Profilabschnitts (14) freigeschnittener integraler Materialbschnitt des Winkel-Schenkels (58) selbst ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht