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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
14.01.1992 DE 4200709
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Hofmann, Karl, Dipl.-Ing. (FH)
W-7148 Remseck 1 (Neckarrems) (DE)
- Goetz, Edgar, Dipl.-Ing.
W-7255 Rutesheim (DE)
- Potz, Detlev, Dr.
W-7000 Stuttgart-Nord (DE)
- Norberg, Helmut
W-7000 Stuttgart 40 (DE)
- Dahlmeier, Klaus
W-7250 Leonberg-Eltingen (DE)
- Lucas, Bernhard, Dipl.-Ing.
E-28034 Madrid (ES)
- Gordon, Uwe, Dipl.-Ing. (TH)
W-7000 Stuttgart (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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[0002] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzdüse für Brennkraftmaschinen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei solchen unter der Bezeichnung "Lochdüsen"
bekannten Einspritzdüsen wird der unter hohem Druck in die Brennkammer eingespritzte
Strahl durch die Spritzlöcher geformt, die im allgemeinen zylindrisch mit glatter
Umfangswand ausgebildet sind und ein Verhältnis Länge : Durchmesser von etwa 4 haben.
Um den Strahl scharf zu bündeln, ist es auch schon bekannt, die Spritzlöcher nach
Art einer Lavaldüse (DE-OS 25 57 772) zu formen oder wenigstens den Einlauf der Spritzlöcher
wie bei einer Lavaldüse zu runden (DE-PS 12 12 352, EP-A 03 70 659). Um Stickoxid-Bildung
und Partikelemission bei der Verbrennung sehr niedrig zu halten, ist eine Aufbereitung
des Kraftstoffs mit hoher Zerstäubungsgüte wesentlich. Es wurde daher schon vorgeschlagen,
die Einspritzdrücke bei Direkteinspritzmotoren von derzeit 800 - 100 bar auf bis zu
1.600 bar zu erhöhen. Der Aufwand für die Ausbildung einer Einspritzpumpe für solche
Druckbereiche ist beträchtlich.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzdüse mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß bei gezielter Erzeugung von Kavitation in der durch
das Spritzloch fließenden Kraftstoffströmung Hohlräume gebildet werden, die nach Verlassen
des Spritzlochs implodieren, wobei der Kraftstoff punktuell und mit hoher Energie
zerstäubt wird. Dadurch wird eine Zerstäubungsgüte des Kraftstoffs erzielt, die sonst
nur durch sehr hohe Pumpendrücke erreichbar wäre.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung lassen sich den Unteransprüchen entnehmen.
[0005] So ist es besonders vorteilhaft, wenn über die gesamte Länge des Spritzlochs hinweg
abwechselnd scharfe Kanten und Nuten angeordnet sind. Dadurch wird erreicht, daß in
der Strömung durch Unterdruck viele Hohlräume gebildet werden.
[0006] Scharfe Kanten sind insbesondere in den Bereichen von Vorteil, in denen die Strömung
im Spritzloch dessen Wand berührt.
Zeichnung
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen Figur 1 das einspritzseitige Ende einer Kraftstoffeinspritzdüse
stark vergrößert im Längsschnitt und Figur 2 eine Alternative zu Figur 1 im Längsschnitt.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0008] Ein Düsenkörper 1 hat im Bereich seines einspritzseitigen Endes einen konischen Dichtsitz
2, mit dem ein Schließkegel 4 einer im Düsenkörper 1 verschiebbar geführten, federbelasteten
Ventilnadel 3 zusammenwirkt. In Kraftstoffströmungsrichtung unterhalb des Dichtsitzes
2 schließt sich in einer Kuppe 5 des Düsenkörpers 1 ein Sackloch 6 an, von dem aus
die Wand der Kuppe 5 durchdringende Spritzlöcher 10 abgehen. Der Einlauf der Spritzlöcher
10 kann auch im Bereich des Dichtsitzes 2 liegen und je nach Gestaltung des Brennraums
der Brennkraftmaschine können ein oder mehrere Spritzlöcher mit verschiedenen Spritzrichtungen
zur Längsachse der Einspritzdüse angeordnet sein.
[0009] Die Spritzlöcher 10, die den durchströmenden Kraftstoff zu einem Strahl formen, haben
im wesentlichen die Form eines Zylinders mit konstantem Durchmesser im Bereich von
0,10 bis 0,40 mm. Um dem durch sie fließenden Kraftstoffstrom Kavitation zu überlagern,
ist die Umfangswand der Spritzlöcher 10 nicht gleichmäßig glatt, sondern sie ist aus
mehreren ringförmigen, radial vorstehenden, scharfen Kanten 11 und Nuten 12 zusammengesetzt,
welche sich quer zur Längsachse der Spritzlöcher 10 erstrecken. Die Höhe der Querschnittssprünge
in der Wand der Spritzlöcher liegt im Bereich von 10 m - 100 m.
[0010] Zum einfachen Fertigen der Nuten 12 mit den Kanten 11 können diese in Form eines
Feingewindes hergestellt werden, das eine Steigung von weniger als 50%, vorzugsweise
10% der Länge eines Spritzlochs hat (Figur 2).
[0011] Die Kraftstoffeinspritzdüse arbeitet wie folgt:
Der von einer nicht dargestellten Kraftstoffeinspritzpumpe geförderte Kraftstoff wird
unter Druck in den die Ventilnadel 3 aufnehmenden Raum des Düsenkörpers 1 gefördert,
hebt bei ausreichendem Druck die Ventilnadel 3 entgegen einer Federkraft vom Dichtsitz
2 ab, gelangt zwischen Schließkegel 4 und Dichtsitz 2 in das Sackloch 6 und von dort
durch die Spritzlöcher 10 in den Brennraum. An den die Umfangswand der Spritzlöcher
10 bildenden Kanten 11 und Nuten 12, die sich quer oder im wesentlichen quer zur Strömungsrichtung
erstrecken und Abrißkanten bilden, werden große Gebiete in der Strömung erzeugt, in
denen der Dampfdruck des Kraftstoffs unterschritten wird und dadurch Hohlraumbildung
auftritt. Diese Hohlräume im Kraftstoffstrahl implodieren nach Verlassen des Spritzloches
und zerstäuben den Kraftstoff mit punktuell sehr hoher Energie, so daß eine sehr hohe
Zerstäubungsgüte des Kraftstoffstrahls erzielt wird.
[0012] Wenn, daß die Kraftstoffströmung in den Spritzlöchern nur in deren Einlaufund Auslaufbereich
an der Umfangswand anliegt, genügt es, Abrißkanten nur in diesen Bereichen vorzusehen.
1. Kraftstoffeinspritzdüse für Brennkraftmaschinen mit einem Düsenkörper, in dem eine
verschiebbar geführte Ventilnadel mit einem Ventilsitz zusammenwirkt, an den sich
stomabwärts mindestens ein den Düsenkörper durchdringendes Spritzloch anschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß die das Spritzlich (10) begrenzende Umfangswand wenigstens
eine sich im wesentlichen quer zur Strömungsrichtung erstreckende, scharfe Abrißkante
(11) aufweist.
2. Kraftstoffeinspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswand
des Spritzlochs (10) durch mehrere in Strömungsrichtung aufeinanderfolgende und quer
zu dieser sich erstreckende Kanten (11) und Nuten (12) geformt ist.
3. Kraftstoffeinspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (11)
und Nuten (12) durch einen Gewindegang mit niedriger Steigung gebildet sind.
4. Kraftstoffeinspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (11)
und Nuten (12) nur im Bereich des Einlaufs und/oder Auslaufs des Spritzlochs (12)
angeordnet sind.