[0001] Die Erfindung betrifft eine Langlauf oder Tourenskibindung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Langlauf- oder Tourenskibindung ist in der WO 90/11806 beschrieben.
Diese Langlauf- oder Tourenskibindung zeichnet sich vor allem durch leichte Bauweise,
Robustheit, gute Führungseigenschaften sowie einfache und funktionssichere Bedienung
aus. Gleichzeitig garantiert diese Langlauf- oder Tourenskibindung einen ergonom ischen
Bewegungsablauf, insbesondere einen Bewegungsablauf ohne übermäßige Belastung des
Zehenbereiches des Skilangläufers bei Ausübung seines Sportes. Dementsprechend groß
ist der Anklang beim Verbraucher. Allerdings hat sichin der Praxis herausgestellt,
daß die der Kraftübertragung dienenden Bauteile, welche vornehmlich aus leichtgewichtigem
Kunststoff oder dgl. Material bestehen, im Bereich der gelenkartigen Verbindung zwischen
dieser Langlauf
- oder Tourenskibindung einerseits und dem Skischuh andererseits bei starker Beanspruchung,
insbesondere bei permanentem Einsatz, nicht besonders verschleißfest sind. Darüber
hinaus kann es vorkommen, daß Schnee, Eis oder dgl. in den Bereich der gelenkartigen
Verbindung, welche teilweise offenliegt, gelangt und somit den Einstieg in die Langlauf-
oder Tourenskibindung bzw. den Ausstieg aus dar Langlauf- oder Tourenskibindung erschwert.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte Langlauf- oder Tourenskibindung
dahingehend zu verbessern, daß unter Beibehaltung vor allem der leichten Bauweise,
aber auch der Robustheit, guten Führungseigenschaften, einfachen und funktionssicheren
Bedienung sowie ergonomisch vorteilhaften Ausbildung eine hohe Verschleißfestigkeit
und eine verbesserte Leichtgängigkeit beim Einstieg bzw. Ausstieg erreicht werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Auf diese Weise läßt sich eine Langlauf- oder Tourenskibindung für Langlaufskischuhe
mit ausgesprochen vielen Bauteilen aus leichtgewichtigem Kunststoff oder dgl. Material
erhalten, während die der Kraftübertragung dienenden Bauteile, nämlich die Eingriffselemente
zur Herstellung der gelenkartigen Verbindung zwischen der Langlauf- oder Tourenskibindung
einerseits und dem Skischuh andererseits aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material
bestehen. Die Abstützung des über den Skischuh eingeleiteten Gewichtes des Skilangläufers
erfolgt somit an einem Metallstützlager oder dgl. der Langlauf- oder Tourenskibindung,
welches große Kräfte dauerhaft übertragen kann, und zwar ohne jegliche Abnutzungserscheinungen.
Darüber hinaus läßt sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung die Leichtgängigkeit
der Langlauf oder Tourenskibindung beim Einstieg bzw. Ausstieg des Skilangläufers
verbessern.
[0006] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 15 beschrieben.
[0007] Von großer Bedeutung für eine hohe Verschleißfestigkeit der Langlauf- oder Tourenskibindung
sind die Maßnahmen insbesondere nach den Ansprüchen 2 bis 5. Insofern ist sichergestellt,
daß die sohlenintegrierte Gelenkachse, die aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem
Material besteht, von einem Stützlager aufgenommen ist, das ebenfalls aus Metall oder
dgl. widerstandsfähigem Material besteht. Eine Abnutzung der gelenkartigen Verbindung
zwischen dem Skischuh und der Langlauf- oder Tourenskibindung ist damit verhindert.
Dies um so mehr, als das Stützlager der Langlauf- oder Tourenskibindung entsprechend
den Maßnahmen nach Anspruch 3 zumindest teilweise, d. h. insbesondere im Auflagebereich
der sohlenintegrierten Gelenkachse, entsprechend eben dem Durchmesser der sohlenintegrierten
Gelenkachse gerundet ist. Die sohlenintegrierte Gelenkachse beansprucht daher das
gesonderte Stützlager allenfalls flächenmäßig, so daß lediglich geringe Reibungskräfte
während der ständigen Abrollbewegung des Skischuhs beim Skilanglauf und damit bei
Drehung der sohlenintegrierten Gelenkachse in dem gesonderten Stützlager sehr gering
sind. Dies wiederum fördert die Leichtgängigkeit der Langlauf- oder Tourenskibindung
insgesamt. Infolge der vorzugsweisen Verwendung von Flachmetallteilen für das gesonderte
Stützlager bleibt zudem die Leichtbauweise der gesamten Langlauf- oder Tourenskibindung
erhalten.
[0008] Besonders vorteilhaft sind darüber hinaus die erfindungsgemäßen Maßnahmen nach den
Ansprüchen 6 bis 9. So läßt sich zum einen infolge des elastischen Elementes, insbesondere
der Schenkelfeder, Schraubenfeder oder dgl., und zum anderen aufgrund des den Haltehaken
mit dem Betätigungshebel verbindenden Schwenkarmes eine äußerst einfache und kompakte
Bauweise erhalten, um den Haltehaken für die sohlenintegrierte Gelenkachse aus der
Schließstellung in die Freigabestellung und umgekehrt bewegen zu können. Zudem läßt
sich durch die bauliche Trennung von elastischem Element einerseits und die sohlenintegrierte
Gelenkachse aufnehmendem Stützlager andererseits eine besonders funktionssichere Konstruktion
erreichen, da die Schließ- bzw. Freigabefunktion des elastischen Elementes und die
Stützfunktion des Stützlagers für die sohlenintegrierte Gelenkachse auseinandergelegt
sind. Dementsprechend bleibt das elastische Element selbst bei Schrägbelastung des
Stützlagers durch die sohlenintegrierte Gelenkachse unbeansprucht.
[0009] Weiterhin sind die Maßnahmen der A. 10 bis 12 von zusätzliche Vorteil für eine verbesserte
Leichtgängigkeit der Langlauf- oder Tourenskibindung beim Einstieg bzw. insbesondere
Ausstieg des Skilangläufers nach Ausübung seines Sportes. Durch das Führungselement,
das zur Führung des Haltehakens in Skilängsrichtung vorgesehen ist, läßt sich zum
einen der an dessen einem, nämlich hinteren bzw. dem Skiende zugewandten Ende angebrachte
U-förmige Bügel sowie zum anderen - zumindest teilweise in der Schließstellung - die
nach oben offene, sich quer zur Skilängsrichtung und etwa parallel zur Deckfläche
des Skikörpers erstreckende Ausnehmung, in welcher das Stützlager für die sohlenintegrierte
Gelenkachse angeordnet ist, dachartig abdecken. Auf diese Weise ist ein Zusetzen des
Stützlagers durch Schnee, Eis oder dgl. ausgeschlossen. Auch wird die Hin- und Herbewegung
des Haltehakens und des diesen etwa dachartig abdeckenden Führungselementes durch
Schnee, Eis oder dgl. nicht behindert, da der Steg oder dgl. des Führungselementes
und die mit diesem zusammenwirkende Führungsnut, -schlitz oder dgl. innerhalb des
Bindungsgehäuses zum gegenseitigen Funktionseingriff kommen und somit gegenüber Schnee,
Eis oder dgl. abgeschirmt sind.
[0010] Weiterhin liegt es gemäß Anspruch 13 im Rahmen der Erfindung, das Bindungsgehäuse
mit wenigstens einer, vorzugsweise zwei, ausgehend vom Flexor in Richtung zum Skiende
hin verlaufenden Führungsrippen zu versehen, die mit komplementären Führungsnuten
an der Unterseite der Laufsohle des Skischuhs zusammenwirken, wobei die Führungsrippen
mit wenigstens einer, insbesondere mehreren zueinander gleich beabstandeten, nach
oben offenen und sich quer zur Skilängsrichtung erstreckenden Ausnehmungen versehen
sind. Eine derartige Ausgestaltung des Bindungsgehäuses bringt den zusätzlichen Vorteil
von Materialeinsparung und damit zusammenhängend Verringerung des Gewichtes der gesamten
Langlauf- oder Tourenskibindung mit sich, und zwar ohne Inkaufnahme einer niedrigeren
Steifigkeit. Zudem ermöglicht eine solche solche Ausgestaltung des Bindungsgehäuses
eine Abführung von sich zwischen den beiden Führungsrippen angesammeltem Schnee, Eis
oder dgl.
[0011] Schließlich tragen auch die Maßnahmen nach Anspruch 14 zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit
der erfindungsgemäßen Langlauf- oder Tourenskibindung bei.
[0012] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der
Zeichnungen. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Langlauf-
oder Tourenskibindung;
- Fig. 2a und 2b
- eine zusammengebaute Langlauf- oder Tourenskibindung nach Fig. 1 im schematischen
Längsschnitt sowie in Draufsicht, und zwar in Schließstellung;
- Fig. 3a und 3b
- eine zusammengesetzte Langlauf oder Tourenskibindung nach Fig. 1 ebenfalls im schematischen
Längsschnitt sowie in Draufsicht, jedoch in Offen- bzw. Freigabestellung;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Bindungsgehäuses
der erfindungsgemäßen Langlauf- oder Tourenskibindung gemäß Fig. 1;
- Fig. 5
- den Vorderteil eines der Langlauf- oder Tourenskibindung nach den Fig. 1 bis 3 angepaßten
Skischuhs im Längsschnitt; und
- Fig. 6
- den Vorderteil des Skischuhs nach Fig. 5 in Draufsicht auf die Laufsohle.
[0013] Die Langlauf- oder Tourenskibindung 10 gemäß den Fig. 1 bis 3 für Langlaufskischuhe
12 gemäß den Fig. 5 und 6 ist in an sich bekannter Weise auf der Deckfläche eines
Skikörpers (nicht gezeigt) beispielsweise durch Verschraubung befestigt. Zur Herstellung
einer gelenkartigen Verbindung sind innerhalb eines aus Kunststoff oder dgl. Material
bestehenden Bindungsgehäuses 14 angeordnete Eingriffselemente der Bindung 10 und darin
einfügbare komplementäre, jeweils am vorderen Sohlenende 16 angebrachte Eingriffselemente
der Skischuhe 12 vorgesehen.
[0014] Dabei umfassen die sohlenintegrierten Eingriffselemente nach den Fig. 5 und 6 eine
sich quer zur Schuhlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende
Gelenkachse 18. Die Gelenkachse 18 verläuft innerhalb einer nutartigen Ausnehmung
20 an der Unterseite des Sohlenendes 16 der Laufsohle des Skischuhs 12, und zwar im
Abstand vom Grund der nutartigen Ausnehmung 20 und im Abstand vom vorderen Sohlenende
16 bzw. einer vorderen Stützfläche 22 am vorderen Sohlenende 16. An die an der Unterseite
des Sohlenendes 16 der Laufsohle des Skischuhs 12 ausgebildete Ausnehmung 20 schließen
sich Führungsnuten 24 unmittelbar an.
[0015] Die komplementären Eingriffselemente der Bindung 10 umfassen einen die Gelenkachse
18 hintergreifenden und mit dieser ein Scharniergelenk bildenden Haltehaken 26, welcher
aus einer Schließstellung gemäß Fig. 2 in eine Offen- bzw. Freigabestellung gemäß
Fig. 3 und umgekehrt bewegbar ist. Der Haltehaken 26 ist in diesem Zusammenhang vorzugsweise
entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer Schenkelfeder
28, Schraubendruckfeder oder dgl., in seine Freigabestellung nach Fig. 3 bewegbar.
Dieses elastische Element bzw. die genannte Schenkeldruckfeder 28 bewirkt auch die
selbsttätige Bewegung des Haltehakens 26 in seine Schließstellung gemäß Fig. 3. Der
in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Haltehaken 26 ist durch ein im Bindungsgehäuse 14 hin-
und herverschieblich gelagertes Flachelement 30 gebildet. Dessen eines, nämlich hinteres
bzw. dem Skiende zugewandtes Ende 32 ist hierbei zu einem in Schließstellung die sohlenintegrierte
Gelenkachse 18 hintergreifenden, in Richtung zur Skispitze hin offenen, U-förmigen
Bügel 34 verformt. Dessen anderes, nämlich vorderes bzw. dem Skiende abgewandtes Ende
36 ist demgegenüber mit einem Betätigungshebel 38, welcher im Bindungsgehäuse 14 über
einen Bolzen 40 oder dgl.schwenkbar gelagert ist, derart verbunden, daß die Schwenkbewegung
des Betätigungshebels 38 in eine translatorische Hin- und Herbewegung des Haltehakens
26 entsprechend Doppelpfeil 42 in den Fig. 2 und 3 umsetzbar ist.
[0016] Der Haltehaken 26 steht mit dem Betätigungshebel 38 über einen Schwenkarm 44 oder
dgl. in Verbindung. Der Schwenkarm 44 ist sowohl am Haltehaken 26 mittels seiner beiden
Enden 46 wie auch am Betätigungshebel 38 mittels einem die beiden Enden 46 miteinander
verbindenden Mittelsteg 48 angelenkt. Die Anlenkachsen 50, 52 des Schwenkarmes 44
sind dabei parallel zueinander verlaufend angeordnet (vgl. insbesondere Fig. 1). Der
Betätigungshebel 38 ist ebenfalls durch ein elastisches Element, insbesondere die
Schenkelfeder 28, Schraubenfeder oder dgl., in eine Lage gedrängt, in der sich der
Haltehaken 26 in seiner die sohlenintegrierte Gelenkachse 18 hintergreifenden Schließstellung
gemäß Fig. 2 befindet. Als elastisches Element kann statt der Schenkelfeder 28, der
Schraubendruckfeder oder dgl., die zwischen dem Betätigungshebel 38 und dem Boden
54 des Bindungsgehäuses 14 plaziert ist, auch ein andersartiger elastischer Block,
z. B. aus Kautschukmaterial usw., verwendet werden.
[0017] Die komplementären Eingriffselemente der Bindung 10 umfassen weiterhin zur bindungsseitigen
Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse 18 ein gesondertes Stützlager aus Metall
oder dgl. widerstandsfähigem Material. Das Stützlager ist entsprechend den Fig. 2
und 3 innerhalb einer sich quer zur Skilängsrichtung und etwa parallel zur Deckfläche
des nicht gezeigten Skikörpers erstreckenden, nach oben hin offenen Ausnehmung 56
im Bindungsgehäuse 14 angeordnet. Das Stützlager ist dabei zum einen durch zwei aufrechte
und quer zur Skilängsrichtung voneinander beabstandete Wangen 58 eines U-förmig ausgebildeten
Flachelementes 60, die jeweils einen L-förmigen Ausschnitt 62 aufweisen, und zum anderen
durch ein den vorgenannten Ausschnitten 62 zugeordnetes Begrenzungselement gebildet.
Der Übergang 64 zwischen den beiden Begrenzungsflächen der L-förmigen Ausschnitte
62 weist dabei eine runde Form auf, entsprechend dem Durchmesser der sohlenintegrierten
Gelenkachse 18. Bei dem den L-förmigen Ausschnitten 62 der beiden Wangen 58 von Flachelement
60 zugeordneten Begrenzungselement handelt es sich entsprechend den Fig. 1 bis 3 um
eine sich quer zur Skilängsrichtung sowie im wesentlichen senkrecht zur Deckfläche
des nicht dargestellten Skikörpers bzw. zum Boden 54 des Bindungsgehäuses 14 erstreckende
Stützplatte 66. Die Stützplatte 66 ist vorzugsweise Teil eines am Bindungsgehäuse
14 fixierten Flachelementes 68, das mit seinem vorderen, zur Skispitze hin gerichteten
Ende 70 ebenfalls über den Bolzen 40 am Bindungsgehäuse 14 befestigt ist.
[0018] Die Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse 18 erfolgt somit nach hinten und
unten, d. h. in Richtung des Skiendes und zur Deckfläche des nicht dargestellten Skikörpers,
an den L-förmigen Ausschnitten 62 der beiden Wangen 58 des U-förmig ausgebildeten
Flachelements 60 sowie nach vorne, d. h. in Richtung der Skispitze, an der den vorgenannten
Ausschnitten 62 zugeordneten Stützplatte 66.
[0019] Wie in den Fig. 1 bis 3 weiterhin gezeigt, ist der Haltehaken 26 an dessen einem,
nämlich hinteren bzw. dem Skiende zugewandten Ende 32 mit einem den U-förmigen Bügel
34 dachartig abdeckenden Führungselement 72 verbunden, das gleichzeitig der Führung
des Haltehakens 26 in Skilängsrichtung dient. Das Führungselement 72 ist zusammen
mit dem Haltehaken 26 im Bindungsgehäuse 14 hin- und herverschieblich gelagert. Dabei
weist das Führungselement 72 in der Schließstellung eine an die Form des Bindungsgehäuses
14 angepaßte Kontur auf. Das Führungselement 72 ist mit einem sich etwa in Fortsetzung
zum Flachelement 30 des Haltehakens 26 hin zum Skiende erstreckenden Steg 74 oder
dgl. versehen, der das Bindungsgehäuse 14 derart untergreift, daß dessen Hin- und
Herbewegung durch Schnee, Eis oder dgl. nicht beeinflußt werden kann. Der Steg 74
oder dgl. des Führungselementes ist entsprechend den Fig. 1 bis 3 von einer Führungsnut
76, -schlitz oder dgl. aufgenommen, und zwar derart, daß der Steg 74 oder dgl. innerhalb
der Führungsnut 76, -schlitz oder dgl. hin- und herverschoben werden kann. Die Führungsnut
76, -schlitz oder dgl. befindet sich gemäß den Fig. 1 bis 3 im Bereich des Bodens
54 des Bindungsgehäuses 14, vorzugsweise an dessen Unterseite 78, so daß ein Zusetzen
der Führungsnut 76, -schlitz oder dgl. durch Schnee, Eis oder dgl. ausgeschlossen
ist. Das dachartig ausgebildete Führungselement 72 korrespondiert darüber hinaus mit
der Ausnehmung 20 an der Unterseite des Sohlenendes 16 von dem Skischuh 12, derart,
daß sich das Führungselement 72 in die Ausnehmung 20 während der Abrollbewegung des
Skischuhs 12 beim Skilanglauf hineinerstreckt und diese nicht behindert. Durch das
dachartig ausgebildete Führungselement 72 werden der Haltehaken 26 in der Offen- bzw.
Freigabe- sowie Schließstellung und zumindest ein Teil der Ausnehmung 56 des Bindungsgehäuses
14 für die sohlenintegrierte Gelenkachse 18 in Schließstellung abgedeckt. Ein Eindringen
von Schnee, Eis oder dgl. in das Innere des Bindungsgehäuses 14 ist somit ebenfalls
sicher verhindert, so daß die erfindungsgemäße Bindung 10 beim Einstieg bzw. Ausstieg
des Skilangläufers ausgesprochen leichtgängig ausgebildet ist.
[0020] Dem vorderen Sohlenende ist - wie in den Fig. 2a und 3a angedeutet - ein elastisch
verformbares Element, nämlich ein Flexor 80 zur elastischen Rückstellung des Skischuhs
12 aus einer hochgeschwenkten Lage in eine etwa skiparallele Lage zugeordnet. Die
Abstützung des Skischuhs 12 am Flexor 80 erfolgt über die abgeschrägte Stützfläche
22 (vgl. Fig. 5) am vorderen Sohlenende 16 des Skischuhs 12. Dabei liegt die Stützfläche
22 an einer entsprechenden Schrägfläche 82 des Flexors 80 bereis dann an, wenn der
Skischuh 12 vollständig auf die Deckfläche des Skikörpers abgesenkt ist. Auf diese
Weise ist der Flexor 80 beim Hochschwenken des Skischuhs 12 von Anbeginn an wirksam.
[0021] Wie insbesondere Fig. 1 erkennen läßt, weist das Bindungsgehäuse 14 wenigstens eine,
vorzugsweise zwei Führungsrippen 84 auf, die vom Flexor 80 ausgehend in Richtung zum
Skiende hin verlaufen und mit den komplementären Führungsnuten 24 an der Unterseite
der Laufsohle des Skischuhs 12 zusammenwirken. Die Führungsrippen 84 sind integrale
Bestandteile des aus Kunststoff hergestellten Bindungsgehäuses 14. Die Höhe des dachartig
ausgebildeten Führungselements 72 und der sich daran anschließenden Führungsrippen
84 nimmt ausgehend vom Flexor 80 in Richtung des Skiendes hin zunächst stetig ab,
um dann etwa konstant zu bleiben. Die Kontur des dachartig ausgestalteten Führungselementes
72 sowie der sich unmittelbar daran anschließenden Führungsrippen entspricht sowohl
in Skirichtung als auch quer dazu der Kontur der Ausnehmung 20 sowie der sich unmittelbar
daran anschließenden Führungsnuten 24 an der Unterseite der Laufsohle des Skischuhs
12. In Skilängsrichtung ist die Kontur der genannten Teile geringfügig konkav gewölbt,
wie insbesondere Fig. 1 und 4 erkennen lassen. Durch diese Wölbung wird das Abrollen
der Laufsohle des Skischuhs 12 beim Skilanglauf begünstig. Bei der Ausführungsform
des Bindungsgehäuses 14 nach Fig. 4 sind die Führungsrippen mit wenigstens einer,
insbesondere mehreren zueinander gleich beabstandeten, nach oben offenen und sich
quer zur Skilängsrichtung erstreckenden Ausnehmungen 86 versehen. Durch die Ausnehmungen
86 läßt sich das Bindungsgehäuse 14 ohne Einbußen an die Stabilität leichter bauen.
Zudem kann zwischen den Führungsrippen 84 angesammelter Schnee, Eis oder dgl. durch
die Ausnehmungen 86 von dem Bindungsgehäuse 14 abgeführt werden.
[0022] Das den Haltehaken 26 bildende Flachelement 30, das mit den beiden jeweils einen
L-förmigen Ausschnitt 62 aufweisende Wangen 58 versehene U-förmig ausgebildete Flachelement
60 sowie das mit der Stützplatte 66 vorgesehene Flachelement 68 bestehen sämtlich
aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material, insbesondere aus nichtrostendem
Metall, vorzugsweise aus Edelstahl oder Aluminium.
[0023] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Langlauf- oder Tourenskibindung 10 wird
entsprechend Fig. 1 wie folgt zusammengebaut: In dem Bindungsgehäuse 14 wird zunächst
das Flachelement 60 positionsgerecht montiert. Auf das Flachelement 60 wird sodann
ein winkelförmiger Einsatz 88 sowie ein Zwischenteil 90 aufgelegt. Auf das Zwischenteil
90 folgt das Flachelement 30 mit dem Haltehaken 26, an dessen U-förmig ausgebildeten
Bügel 34 das Führungselement 72 mit dem in die Führungsnut 76, -schlitz oder dgl.
an der Unterseite 78 des Bodens 54 vom Bindungsgehäuse 14 eingreifenden Steg 74 oder
dgl. angebracht wird. Sodann wird die Stützplatte 66 mit dem Flachelement 68 zusammen
mit einem weiteren Zwischenteil 92 montiert, auf welches schließlich der Flexor 80
aufgesetzt wird. Der Betätigungshebel 38 wird über einen Bolzen 40 am vorderen Ende
des Bindungsgehäuses 14 angelenkt. Der Bolzen 40 nimmt dabei gleichzeitig die Schenkelfeder
28 auf und dient darüber hinaus der Fixierung der Stützplatte 66 mit dem Flachelement
68 über dessen vorderes, d. h. dem Skiende abgewandtes Ende 70. Der Schwenkarm 44
ist schließlich mit seinen beiden Enden 46 am vorderen, d. h. zur Skispitze hin gerichteten,
Ende 36 angelenkt, während der Schwenkarm 44 über den Mittelsteg 48 am Betätigungshebel
38 gelenkig gelagert ist. Die beiden Anlenkachsen 50, 52 des Schwenkarmes 44 verlaufen
dabei im Flachelement 30 wie auch im Betätigungshebel 38 zueinander parallel.
[0024] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Langlauf- oder Tourenskibindung für Langlaufskischuhe, die an ihrem vorderen Sohlenende
(16) in innerhalb eines aus Kunststoff oder dgl. Material bestehenden Bindungsgehäuses
(14) angeordnete Eingriffselemente der Bindung (10) einfügbare komplementäre Eingriffselemente
zur Herstellung einer gelenkartigen Verbindung aufweisen, wobei die sohlenseitigen
Eingriffselemente eine sich quer zur Schuhlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche
erstreckende Gelenkachse (18) und die komplementären Eingriffselemente der Bindung
(10) einen die Gelenkachse (18) hintergreifenden und mit dieser ein Scharniergelenk
bildenden Haltehaken (26) umfassen, der aus einer Schließstellung in eine Freigabestellung
und umgekehrt bewegbar ist, und wobei dem vorderen Sohlenende (16) - insbesondere
bindungsseitig - ein elastisch verformbares Element (Flexor 80) zur elastischen Rückstellung
des Schuhs (12) aus einer hochgeschwenkten Lage in eine etwa skiparallele Lage zugeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bindungsseitige Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse (18) an einem
gesonderten Stützlager aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material erfolgt, welches
innerhalb einer sich quer zur Skilängsrichtung erstreckenden, nach oben hin offenen
Ausnehmung (56) im Bindungsgehäuse (14) angeordnet ist.
2. Bindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stützlager zum einen durch zwei aufrechte, in Skiquerrichtung voneinander
beabstandete und jeweils einen L-förmigen Ausschnitt (62) aufweisende Wangen (58)
eines U-förmig ausgebildeten Flachelements (60) und zum anderen durch ein den vorgenannten
Ausschnitten (62) zugeordnetes Begrenzungselement gebildet ist.
3. Bindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang (64) zwischen den beiden Begrenzungsflächen der L-förmigen Ausschnitte
(62) jeweils gerundet ist entsprechend dem Durchmesser der sohlenintegrierten Gelenkachse
(18).
4. Bindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das den Ausschnitten (62) zugeordnete Begrenzungselement eine sich quer zur Skilängsrichtung
erstreckende Stützplatte (66), insbesondere eines am Bindungsgehäuse (14) fixierten
Flachelements (68) ist.
5. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse (18) nach hinten und unten
an den L-förmigen Ausschnitten (62) der beiden Wangen (58) des U-förmig ausgebildeten
Flachelements (60) erfolgt, während zur Abstützung nach vorne die den vorgenannten
Ausschnitten (62) zugeordnete Stützplatte (66) dient.
6. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere
einer Schenkelfeder (28), Schraubendruckfeder oder dgl. in seine Freigabestellung
bewegbar ist.
7. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) durch ein im Bindungsgehäuse (14) hin- und herverschieblich
gelagertes Flachelement (30) gebildet ist, dessen eines, nämlich hinteres bzw. dem
Skiende zugewandtes Ende (32) zu einem in Schließstellung die sohlenintegrierte Gelenkachse
(18) hintergreifenden, in Richtung zur Skispitze hin offenen, U-förmigen Bügel (34)
verformt ist, und dessen anderes, nämlich vorderes bzw. dem Skiende abgewandtes Ende
(36) mit einem im Bindungsgehäuse (14) schwenkbar gelagerten Betätigungshebel (38)
derart verbunden ist, daß die Schwenkbewegung des Betätigungshebels (38) in eine translatorische
Hin- und Herbewegung (Doppelpfeil 42) des Haltehakens (26) umsetzbar ist.
8. Bindung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) mit dem Betätigungshebel (38) über einen Schwenkarm (44)
oder dgl. in Verbindung steht, der am Haltehaken (26) einerseits und am Betätigungshebel
(38) andererseits angelenkt ist, wobei die Anlenkachsen (50, 52) parallel zueinander
verlaufend angeordnet sind.
9. Bindung nach Anspruch 7 und/oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (38) durch ein elastisches Element, insbesondere die Schenkelfeder
(28), Schraubenfeder oder dgl. in eine Lage gedrängt ist, in der sich der Haltehaken
(26) in seiner die sohlenintegrierte Gelenkachse (18) hintergreifenden Schließstellung
befindet.
10. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) an seinem einen, nämlich hinteren bzw. dem Skiende zugewandten
Ende (32) mit einem den U-förmigen Bügel (34) dachartig abdeckenden Führungselement
(72) zur Führung des Haltehakens (26) in Skilängsrichtung verbunden ist, das im Bindungsgehäuse
(14) hin- und herverschieblich gelagert ist, wobei die Kontur des Führungselements
(72) in der Schließstellung an die Form des Bindungsgehäuses (14) angepaßt ist.
11. Bindung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (72) einen sich etwa in Fortsetzung zum Flachelement (30)
hin zum Skiende erstreckenden Steg (74) oder dgl. aufweist, der das Bindungsgehäuse
(14) derart untergreift, daß dessen Hin- und Herbewegung durch Schnee, Eis oder dgl.
unbeeinflußbar ist.
12. Bindung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (74) oder dgl. des Führungselementes (72) von einer im Bereich der Unterseite
des Bindungsgehäuses (14) vorgesehenen Führungsnut (76), -schlitz oder dgl. hin- und
herverschieblich aufgenommen ist.
13. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bindungsgehäuse (14) wenigstens eine, vorzugsweise zwei, ausgehend vom Flexor
(80) in Richtung zum Skiende hin verlaufende Führungsrippen (84) aufweist, die mit
komplementären Führungsnuten (34) an der Unterseite der Laufsohle des Skischuhs (12)
zusammenwirken, wobei die Führungsrippen (84) mit wenigstens einer, insbesondere mehreren
zueinander gleich beabstandeten, nach oben offenen und sich quer zur Skilängsrichtung
erstreckenden Ausnehmungen (86) versehen sind.
14. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flachelement (60) mit dem Haltehaken (26) aus nichtrostendem Metall, vorzugsweise
Edelstahl oder Aluminium besteht.