(19)
(11) EP 0 551 899 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.07.1993  Patentblatt  1993/29

(21) Anmeldenummer: 93100478.2

(22) Anmeldetag:  14.01.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 9/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 16.01.1992 DE 9200453 U

(71) Anmelder: ROTTEFELLA AS
N-0883 Oslo 8 (NO)

(72) Erfinder:
  • Hauglin, Bernt-Otto
    N-3440 Royken (NO)

(74) Vertreter: Popp, Eugen, Dr. et al
MEISSNER, BOLTE & PARTNER Widenmayerstrasse 48
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Langlauf- oder Tourenskibindung für Langlaufskischuhe


    (57) Langlauf-oder Tourenskibindung für Langlaufskischuhe, die an ihrem vorderen Sohlenende (16) in innerhalb eines aus Kunststoff oder dgl. Material bestehenden Bindungsgehäuses (14) angeordnete Eingriffselemente der Bindung (10) einfügbare komplementäre Eingriffselemente zur Herstellung einer gelenkartigen Verbindung aufweisen, wobei die sohlenseitigen Eingriffselemente eine sich quer zur Schuhlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende Gelenkachse (18) und die komplementären Eingriffselemente der Bindung (10) einen die Gelenkachse (18) hintergreifenden und mit dieser ein Scharniergelenk bildenden Haltehaken (26) umfassen, der aus einer Schließstellung in eine Freigabestellung und umgekehrt bewegbar ist, und wobei dem vorderen Sohlenende (16) - insbesondere bindungsseitig - ein elastisch verformbares Element (Flexor 80) zur elastischen Rückstellung des Schuhs (12) aus einer hochgeschwenkten Lage in eine etwa skiparallele Lage zugeordnet ist, wobei die bindungsseitige Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse (18) an einem gesonderten Stützlager aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material erfolgt, welches innerhalb einer sich quer zur Skilängsrichtung erstreckenden, nach oben hin offenen Ausnehmung (56) im Bindungsgehäuse (14) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Langlauf oder Tourenskibindung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Eine derartige Langlauf- oder Tourenskibindung ist in der WO 90/11806 beschrieben. Diese Langlauf- oder Tourenskibindung zeichnet sich vor allem durch leichte Bauweise, Robustheit, gute Führungseigenschaften sowie einfache und funktionssichere Bedienung aus. Gleichzeitig garantiert diese Langlauf- oder Tourenskibindung einen ergonom ischen Bewegungsablauf, insbesondere einen Bewegungsablauf ohne übermäßige Belastung des Zehenbereiches des Skilangläufers bei Ausübung seines Sportes. Dementsprechend groß ist der Anklang beim Verbraucher. Allerdings hat sichin der Praxis herausgestellt, daß die der Kraftübertragung dienenden Bauteile, welche vornehmlich aus leichtgewichtigem Kunststoff oder dgl. Material bestehen, im Bereich der gelenkartigen Verbindung zwischen dieser Langlauf- oder Tourenskibindung einerseits und dem Skischuh andererseits bei starker Beanspruchung, insbesondere bei permanentem Einsatz, nicht besonders verschleißfest sind. Darüber hinaus kann es vorkommen, daß Schnee, Eis oder dgl. in den Bereich der gelenkartigen Verbindung, welche teilweise offenliegt, gelangt und somit den Einstieg in die Langlauf- oder Tourenskibindung bzw. den Ausstieg aus dar Langlauf- oder Tourenskibindung erschwert.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte Langlauf- oder Tourenskibindung dahingehend zu verbessern, daß unter Beibehaltung vor allem der leichten Bauweise, aber auch der Robustheit, guten Führungseigenschaften, einfachen und funktionssicheren Bedienung sowie ergonomisch vorteilhaften Ausbildung eine hohe Verschleißfestigkeit und eine verbesserte Leichtgängigkeit beim Einstieg bzw. Ausstieg erreicht werden.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0005] Auf diese Weise läßt sich eine Langlauf- oder Tourenskibindung für Langlaufskischuhe mit ausgesprochen vielen Bauteilen aus leichtgewichtigem Kunststoff oder dgl. Material erhalten, während die der Kraftübertragung dienenden Bauteile, nämlich die Eingriffselemente zur Herstellung der gelenkartigen Verbindung zwischen der Langlauf- oder Tourenskibindung einerseits und dem Skischuh andererseits aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material bestehen. Die Abstützung des über den Skischuh eingeleiteten Gewichtes des Skilangläufers erfolgt somit an einem Metallstützlager oder dgl. der Langlauf- oder Tourenskibindung, welches große Kräfte dauerhaft übertragen kann, und zwar ohne jegliche Abnutzungserscheinungen. Darüber hinaus läßt sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung die Leichtgängigkeit der Langlauf oder Tourenskibindung beim Einstieg bzw. Ausstieg des Skilangläufers verbessern.

    [0006] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 15 beschrieben.

    [0007] Von großer Bedeutung für eine hohe Verschleißfestigkeit der Langlauf- oder Tourenskibindung sind die Maßnahmen insbesondere nach den Ansprüchen 2 bis 5. Insofern ist sichergestellt, daß die sohlenintegrierte Gelenkachse, die aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material besteht, von einem Stützlager aufgenommen ist, das ebenfalls aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material besteht. Eine Abnutzung der gelenkartigen Verbindung zwischen dem Skischuh und der Langlauf- oder Tourenskibindung ist damit verhindert. Dies um so mehr, als das Stützlager der Langlauf- oder Tourenskibindung entsprechend den Maßnahmen nach Anspruch 3 zumindest teilweise, d. h. insbesondere im Auflagebereich der sohlenintegrierten Gelenkachse, entsprechend eben dem Durchmesser der sohlenintegrierten Gelenkachse gerundet ist. Die sohlenintegrierte Gelenkachse beansprucht daher das gesonderte Stützlager allenfalls flächenmäßig, so daß lediglich geringe Reibungskräfte während der ständigen Abrollbewegung des Skischuhs beim Skilanglauf und damit bei Drehung der sohlenintegrierten Gelenkachse in dem gesonderten Stützlager sehr gering sind. Dies wiederum fördert die Leichtgängigkeit der Langlauf- oder Tourenskibindung insgesamt. Infolge der vorzugsweisen Verwendung von Flachmetallteilen für das gesonderte Stützlager bleibt zudem die Leichtbauweise der gesamten Langlauf- oder Tourenskibindung erhalten.

    [0008] Besonders vorteilhaft sind darüber hinaus die erfindungsgemäßen Maßnahmen nach den Ansprüchen 6 bis 9. So läßt sich zum einen infolge des elastischen Elementes, insbesondere der Schenkelfeder, Schraubenfeder oder dgl., und zum anderen aufgrund des den Haltehaken mit dem Betätigungshebel verbindenden Schwenkarmes eine äußerst einfache und kompakte Bauweise erhalten, um den Haltehaken für die sohlenintegrierte Gelenkachse aus der Schließstellung in die Freigabestellung und umgekehrt bewegen zu können. Zudem läßt sich durch die bauliche Trennung von elastischem Element einerseits und die sohlenintegrierte Gelenkachse aufnehmendem Stützlager andererseits eine besonders funktionssichere Konstruktion erreichen, da die Schließ- bzw. Freigabefunktion des elastischen Elementes und die Stützfunktion des Stützlagers für die sohlenintegrierte Gelenkachse auseinandergelegt sind. Dementsprechend bleibt das elastische Element selbst bei Schrägbelastung des Stützlagers durch die sohlenintegrierte Gelenkachse unbeansprucht.

    [0009] Weiterhin sind die Maßnahmen der A. 10 bis 12 von zusätzliche Vorteil für eine verbesserte Leichtgängigkeit der Langlauf- oder Tourenskibindung beim Einstieg bzw. insbesondere Ausstieg des Skilangläufers nach Ausübung seines Sportes. Durch das Führungselement, das zur Führung des Haltehakens in Skilängsrichtung vorgesehen ist, läßt sich zum einen der an dessen einem, nämlich hinteren bzw. dem Skiende zugewandten Ende angebrachte U-förmige Bügel sowie zum anderen - zumindest teilweise in der Schließstellung - die nach oben offene, sich quer zur Skilängsrichtung und etwa parallel zur Deckfläche des Skikörpers erstreckende Ausnehmung, in welcher das Stützlager für die sohlenintegrierte Gelenkachse angeordnet ist, dachartig abdecken. Auf diese Weise ist ein Zusetzen des Stützlagers durch Schnee, Eis oder dgl. ausgeschlossen. Auch wird die Hin- und Herbewegung des Haltehakens und des diesen etwa dachartig abdeckenden Führungselementes durch Schnee, Eis oder dgl. nicht behindert, da der Steg oder dgl. des Führungselementes und die mit diesem zusammenwirkende Führungsnut, -schlitz oder dgl. innerhalb des Bindungsgehäuses zum gegenseitigen Funktionseingriff kommen und somit gegenüber Schnee, Eis oder dgl. abgeschirmt sind.

    [0010] Weiterhin liegt es gemäß Anspruch 13 im Rahmen der Erfindung, das Bindungsgehäuse mit wenigstens einer, vorzugsweise zwei, ausgehend vom Flexor in Richtung zum Skiende hin verlaufenden Führungsrippen zu versehen, die mit komplementären Führungsnuten an der Unterseite der Laufsohle des Skischuhs zusammenwirken, wobei die Führungsrippen mit wenigstens einer, insbesondere mehreren zueinander gleich beabstandeten, nach oben offenen und sich quer zur Skilängsrichtung erstreckenden Ausnehmungen versehen sind. Eine derartige Ausgestaltung des Bindungsgehäuses bringt den zusätzlichen Vorteil von Materialeinsparung und damit zusammenhängend Verringerung des Gewichtes der gesamten Langlauf- oder Tourenskibindung mit sich, und zwar ohne Inkaufnahme einer niedrigeren Steifigkeit. Zudem ermöglicht eine solche solche Ausgestaltung des Bindungsgehäuses eine Abführung von sich zwischen den beiden Führungsrippen angesammeltem Schnee, Eis oder dgl.

    [0011] Schließlich tragen auch die Maßnahmen nach Anspruch 14 zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit der erfindungsgemäßen Langlauf- oder Tourenskibindung bei.

    [0012] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnungen. Hierbei zeigen:
    Fig. 1
    eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Langlauf- oder Tourenskibindung;
    Fig. 2a und 2b
    eine zusammengebaute Langlauf- oder Tourenskibindung nach Fig. 1 im schematischen Längsschnitt sowie in Draufsicht, und zwar in Schließstellung;
    Fig. 3a und 3b
    eine zusammengesetzte Langlauf oder Tourenskibindung nach Fig. 1 ebenfalls im schematischen Längsschnitt sowie in Draufsicht, jedoch in Offen- bzw. Freigabestellung;
    Fig. 4
    eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Bindungsgehäuses der erfindungsgemäßen Langlauf- oder Tourenskibindung gemäß Fig. 1;
    Fig. 5
    den Vorderteil eines der Langlauf- oder Tourenskibindung nach den Fig. 1 bis 3 angepaßten Skischuhs im Längsschnitt; und
    Fig. 6
    den Vorderteil des Skischuhs nach Fig. 5 in Draufsicht auf die Laufsohle.


    [0013] Die Langlauf- oder Tourenskibindung 10 gemäß den Fig. 1 bis 3 für Langlaufskischuhe 12 gemäß den Fig. 5 und 6 ist in an sich bekannter Weise auf der Deckfläche eines Skikörpers (nicht gezeigt) beispielsweise durch Verschraubung befestigt. Zur Herstellung einer gelenkartigen Verbindung sind innerhalb eines aus Kunststoff oder dgl. Material bestehenden Bindungsgehäuses 14 angeordnete Eingriffselemente der Bindung 10 und darin einfügbare komplementäre, jeweils am vorderen Sohlenende 16 angebrachte Eingriffselemente der Skischuhe 12 vorgesehen.

    [0014] Dabei umfassen die sohlenintegrierten Eingriffselemente nach den Fig. 5 und 6 eine sich quer zur Schuhlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende Gelenkachse 18. Die Gelenkachse 18 verläuft innerhalb einer nutartigen Ausnehmung 20 an der Unterseite des Sohlenendes 16 der Laufsohle des Skischuhs 12, und zwar im Abstand vom Grund der nutartigen Ausnehmung 20 und im Abstand vom vorderen Sohlenende 16 bzw. einer vorderen Stützfläche 22 am vorderen Sohlenende 16. An die an der Unterseite des Sohlenendes 16 der Laufsohle des Skischuhs 12 ausgebildete Ausnehmung 20 schließen sich Führungsnuten 24 unmittelbar an.

    [0015] Die komplementären Eingriffselemente der Bindung 10 umfassen einen die Gelenkachse 18 hintergreifenden und mit dieser ein Scharniergelenk bildenden Haltehaken 26, welcher aus einer Schließstellung gemäß Fig. 2 in eine Offen- bzw. Freigabestellung gemäß Fig. 3 und umgekehrt bewegbar ist. Der Haltehaken 26 ist in diesem Zusammenhang vorzugsweise entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer Schenkelfeder 28, Schraubendruckfeder oder dgl., in seine Freigabestellung nach Fig. 3 bewegbar. Dieses elastische Element bzw. die genannte Schenkeldruckfeder 28 bewirkt auch die selbsttätige Bewegung des Haltehakens 26 in seine Schließstellung gemäß Fig. 3. Der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Haltehaken 26 ist durch ein im Bindungsgehäuse 14 hin- und herverschieblich gelagertes Flachelement 30 gebildet. Dessen eines, nämlich hinteres bzw. dem Skiende zugewandtes Ende 32 ist hierbei zu einem in Schließstellung die sohlenintegrierte Gelenkachse 18 hintergreifenden, in Richtung zur Skispitze hin offenen, U-förmigen Bügel 34 verformt. Dessen anderes, nämlich vorderes bzw. dem Skiende abgewandtes Ende 36 ist demgegenüber mit einem Betätigungshebel 38, welcher im Bindungsgehäuse 14 über einen Bolzen 40 oder dgl.schwenkbar gelagert ist, derart verbunden, daß die Schwenkbewegung des Betätigungshebels 38 in eine translatorische Hin- und Herbewegung des Haltehakens 26 entsprechend Doppelpfeil 42 in den Fig. 2 und 3 umsetzbar ist.

    [0016] Der Haltehaken 26 steht mit dem Betätigungshebel 38 über einen Schwenkarm 44 oder dgl. in Verbindung. Der Schwenkarm 44 ist sowohl am Haltehaken 26 mittels seiner beiden Enden 46 wie auch am Betätigungshebel 38 mittels einem die beiden Enden 46 miteinander verbindenden Mittelsteg 48 angelenkt. Die Anlenkachsen 50, 52 des Schwenkarmes 44 sind dabei parallel zueinander verlaufend angeordnet (vgl. insbesondere Fig. 1). Der Betätigungshebel 38 ist ebenfalls durch ein elastisches Element, insbesondere die Schenkelfeder 28, Schraubenfeder oder dgl., in eine Lage gedrängt, in der sich der Haltehaken 26 in seiner die sohlenintegrierte Gelenkachse 18 hintergreifenden Schließstellung gemäß Fig. 2 befindet. Als elastisches Element kann statt der Schenkelfeder 28, der Schraubendruckfeder oder dgl., die zwischen dem Betätigungshebel 38 und dem Boden 54 des Bindungsgehäuses 14 plaziert ist, auch ein andersartiger elastischer Block, z. B. aus Kautschukmaterial usw., verwendet werden.

    [0017] Die komplementären Eingriffselemente der Bindung 10 umfassen weiterhin zur bindungsseitigen Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse 18 ein gesondertes Stützlager aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material. Das Stützlager ist entsprechend den Fig. 2 und 3 innerhalb einer sich quer zur Skilängsrichtung und etwa parallel zur Deckfläche des nicht gezeigten Skikörpers erstreckenden, nach oben hin offenen Ausnehmung 56 im Bindungsgehäuse 14 angeordnet. Das Stützlager ist dabei zum einen durch zwei aufrechte und quer zur Skilängsrichtung voneinander beabstandete Wangen 58 eines U-förmig ausgebildeten Flachelementes 60, die jeweils einen L-förmigen Ausschnitt 62 aufweisen, und zum anderen durch ein den vorgenannten Ausschnitten 62 zugeordnetes Begrenzungselement gebildet. Der Übergang 64 zwischen den beiden Begrenzungsflächen der L-förmigen Ausschnitte 62 weist dabei eine runde Form auf, entsprechend dem Durchmesser der sohlenintegrierten Gelenkachse 18. Bei dem den L-förmigen Ausschnitten 62 der beiden Wangen 58 von Flachelement 60 zugeordneten Begrenzungselement handelt es sich entsprechend den Fig. 1 bis 3 um eine sich quer zur Skilängsrichtung sowie im wesentlichen senkrecht zur Deckfläche des nicht dargestellten Skikörpers bzw. zum Boden 54 des Bindungsgehäuses 14 erstreckende Stützplatte 66. Die Stützplatte 66 ist vorzugsweise Teil eines am Bindungsgehäuse 14 fixierten Flachelementes 68, das mit seinem vorderen, zur Skispitze hin gerichteten Ende 70 ebenfalls über den Bolzen 40 am Bindungsgehäuse 14 befestigt ist.

    [0018] Die Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse 18 erfolgt somit nach hinten und unten, d. h. in Richtung des Skiendes und zur Deckfläche des nicht dargestellten Skikörpers, an den L-förmigen Ausschnitten 62 der beiden Wangen 58 des U-förmig ausgebildeten Flachelements 60 sowie nach vorne, d. h. in Richtung der Skispitze, an der den vorgenannten Ausschnitten 62 zugeordneten Stützplatte 66.

    [0019] Wie in den Fig. 1 bis 3 weiterhin gezeigt, ist der Haltehaken 26 an dessen einem, nämlich hinteren bzw. dem Skiende zugewandten Ende 32 mit einem den U-förmigen Bügel 34 dachartig abdeckenden Führungselement 72 verbunden, das gleichzeitig der Führung des Haltehakens 26 in Skilängsrichtung dient. Das Führungselement 72 ist zusammen mit dem Haltehaken 26 im Bindungsgehäuse 14 hin- und herverschieblich gelagert. Dabei weist das Führungselement 72 in der Schließstellung eine an die Form des Bindungsgehäuses 14 angepaßte Kontur auf. Das Führungselement 72 ist mit einem sich etwa in Fortsetzung zum Flachelement 30 des Haltehakens 26 hin zum Skiende erstreckenden Steg 74 oder dgl. versehen, der das Bindungsgehäuse 14 derart untergreift, daß dessen Hin- und Herbewegung durch Schnee, Eis oder dgl. nicht beeinflußt werden kann. Der Steg 74 oder dgl. des Führungselementes ist entsprechend den Fig. 1 bis 3 von einer Führungsnut 76, -schlitz oder dgl. aufgenommen, und zwar derart, daß der Steg 74 oder dgl. innerhalb der Führungsnut 76, -schlitz oder dgl. hin- und herverschoben werden kann. Die Führungsnut 76, -schlitz oder dgl. befindet sich gemäß den Fig. 1 bis 3 im Bereich des Bodens 54 des Bindungsgehäuses 14, vorzugsweise an dessen Unterseite 78, so daß ein Zusetzen der Führungsnut 76, -schlitz oder dgl. durch Schnee, Eis oder dgl. ausgeschlossen ist. Das dachartig ausgebildete Führungselement 72 korrespondiert darüber hinaus mit der Ausnehmung 20 an der Unterseite des Sohlenendes 16 von dem Skischuh 12, derart, daß sich das Führungselement 72 in die Ausnehmung 20 während der Abrollbewegung des Skischuhs 12 beim Skilanglauf hineinerstreckt und diese nicht behindert. Durch das dachartig ausgebildete Führungselement 72 werden der Haltehaken 26 in der Offen- bzw. Freigabe- sowie Schließstellung und zumindest ein Teil der Ausnehmung 56 des Bindungsgehäuses 14 für die sohlenintegrierte Gelenkachse 18 in Schließstellung abgedeckt. Ein Eindringen von Schnee, Eis oder dgl. in das Innere des Bindungsgehäuses 14 ist somit ebenfalls sicher verhindert, so daß die erfindungsgemäße Bindung 10 beim Einstieg bzw. Ausstieg des Skilangläufers ausgesprochen leichtgängig ausgebildet ist.

    [0020] Dem vorderen Sohlenende ist - wie in den Fig. 2a und 3a angedeutet - ein elastisch verformbares Element, nämlich ein Flexor 80 zur elastischen Rückstellung des Skischuhs 12 aus einer hochgeschwenkten Lage in eine etwa skiparallele Lage zugeordnet. Die Abstützung des Skischuhs 12 am Flexor 80 erfolgt über die abgeschrägte Stützfläche 22 (vgl. Fig. 5) am vorderen Sohlenende 16 des Skischuhs 12. Dabei liegt die Stützfläche 22 an einer entsprechenden Schrägfläche 82 des Flexors 80 bereis dann an, wenn der Skischuh 12 vollständig auf die Deckfläche des Skikörpers abgesenkt ist. Auf diese Weise ist der Flexor 80 beim Hochschwenken des Skischuhs 12 von Anbeginn an wirksam.

    [0021] Wie insbesondere Fig. 1 erkennen läßt, weist das Bindungsgehäuse 14 wenigstens eine, vorzugsweise zwei Führungsrippen 84 auf, die vom Flexor 80 ausgehend in Richtung zum Skiende hin verlaufen und mit den komplementären Führungsnuten 24 an der Unterseite der Laufsohle des Skischuhs 12 zusammenwirken. Die Führungsrippen 84 sind integrale Bestandteile des aus Kunststoff hergestellten Bindungsgehäuses 14. Die Höhe des dachartig ausgebildeten Führungselements 72 und der sich daran anschließenden Führungsrippen 84 nimmt ausgehend vom Flexor 80 in Richtung des Skiendes hin zunächst stetig ab, um dann etwa konstant zu bleiben. Die Kontur des dachartig ausgestalteten Führungselementes 72 sowie der sich unmittelbar daran anschließenden Führungsrippen entspricht sowohl in Skirichtung als auch quer dazu der Kontur der Ausnehmung 20 sowie der sich unmittelbar daran anschließenden Führungsnuten 24 an der Unterseite der Laufsohle des Skischuhs 12. In Skilängsrichtung ist die Kontur der genannten Teile geringfügig konkav gewölbt, wie insbesondere Fig. 1 und 4 erkennen lassen. Durch diese Wölbung wird das Abrollen der Laufsohle des Skischuhs 12 beim Skilanglauf begünstig. Bei der Ausführungsform des Bindungsgehäuses 14 nach Fig. 4 sind die Führungsrippen mit wenigstens einer, insbesondere mehreren zueinander gleich beabstandeten, nach oben offenen und sich quer zur Skilängsrichtung erstreckenden Ausnehmungen 86 versehen. Durch die Ausnehmungen 86 läßt sich das Bindungsgehäuse 14 ohne Einbußen an die Stabilität leichter bauen. Zudem kann zwischen den Führungsrippen 84 angesammelter Schnee, Eis oder dgl. durch die Ausnehmungen 86 von dem Bindungsgehäuse 14 abgeführt werden.

    [0022] Das den Haltehaken 26 bildende Flachelement 30, das mit den beiden jeweils einen L-förmigen Ausschnitt 62 aufweisende Wangen 58 versehene U-förmig ausgebildete Flachelement 60 sowie das mit der Stützplatte 66 vorgesehene Flachelement 68 bestehen sämtlich aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material, insbesondere aus nichtrostendem Metall, vorzugsweise aus Edelstahl oder Aluminium.

    [0023] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Langlauf- oder Tourenskibindung 10 wird entsprechend Fig. 1 wie folgt zusammengebaut: In dem Bindungsgehäuse 14 wird zunächst das Flachelement 60 positionsgerecht montiert. Auf das Flachelement 60 wird sodann ein winkelförmiger Einsatz 88 sowie ein Zwischenteil 90 aufgelegt. Auf das Zwischenteil 90 folgt das Flachelement 30 mit dem Haltehaken 26, an dessen U-förmig ausgebildeten Bügel 34 das Führungselement 72 mit dem in die Führungsnut 76, -schlitz oder dgl. an der Unterseite 78 des Bodens 54 vom Bindungsgehäuse 14 eingreifenden Steg 74 oder dgl. angebracht wird. Sodann wird die Stützplatte 66 mit dem Flachelement 68 zusammen mit einem weiteren Zwischenteil 92 montiert, auf welches schließlich der Flexor 80 aufgesetzt wird. Der Betätigungshebel 38 wird über einen Bolzen 40 am vorderen Ende des Bindungsgehäuses 14 angelenkt. Der Bolzen 40 nimmt dabei gleichzeitig die Schenkelfeder 28 auf und dient darüber hinaus der Fixierung der Stützplatte 66 mit dem Flachelement 68 über dessen vorderes, d. h. dem Skiende abgewandtes Ende 70. Der Schwenkarm 44 ist schließlich mit seinen beiden Enden 46 am vorderen, d. h. zur Skispitze hin gerichteten, Ende 36 angelenkt, während der Schwenkarm 44 über den Mittelsteg 48 am Betätigungshebel 38 gelenkig gelagert ist. Die beiden Anlenkachsen 50, 52 des Schwenkarmes 44 verlaufen dabei im Flachelement 30 wie auch im Betätigungshebel 38 zueinander parallel.

    [0024] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.


    Ansprüche

    1. Langlauf- oder Tourenskibindung für Langlaufskischuhe, die an ihrem vorderen Sohlenende (16) in innerhalb eines aus Kunststoff oder dgl. Material bestehenden Bindungsgehäuses (14) angeordnete Eingriffselemente der Bindung (10) einfügbare komplementäre Eingriffselemente zur Herstellung einer gelenkartigen Verbindung aufweisen, wobei die sohlenseitigen Eingriffselemente eine sich quer zur Schuhlängsrichtung und etwa parallel zur Sohlenlauffläche erstreckende Gelenkachse (18) und die komplementären Eingriffselemente der Bindung (10) einen die Gelenkachse (18) hintergreifenden und mit dieser ein Scharniergelenk bildenden Haltehaken (26) umfassen, der aus einer Schließstellung in eine Freigabestellung und umgekehrt bewegbar ist, und wobei dem vorderen Sohlenende (16) - insbesondere bindungsseitig - ein elastisch verformbares Element (Flexor 80) zur elastischen Rückstellung des Schuhs (12) aus einer hochgeschwenkten Lage in eine etwa skiparallele Lage zugeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die bindungsseitige Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse (18) an einem gesonderten Stützlager aus Metall oder dgl. widerstandsfähigem Material erfolgt, welches innerhalb einer sich quer zur Skilängsrichtung erstreckenden, nach oben hin offenen Ausnehmung (56) im Bindungsgehäuse (14) angeordnet ist.
     
    2. Bindung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Stützlager zum einen durch zwei aufrechte, in Skiquerrichtung voneinander beabstandete und jeweils einen L-förmigen Ausschnitt (62) aufweisende Wangen (58) eines U-förmig ausgebildeten Flachelements (60) und zum anderen durch ein den vorgenannten Ausschnitten (62) zugeordnetes Begrenzungselement gebildet ist.
     
    3. Bindung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang (64) zwischen den beiden Begrenzungsflächen der L-förmigen Ausschnitte (62) jeweils gerundet ist entsprechend dem Durchmesser der sohlenintegrierten Gelenkachse (18).
     
    4. Bindung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß das den Ausschnitten (62) zugeordnete Begrenzungselement eine sich quer zur Skilängsrichtung erstreckende Stützplatte (66), insbesondere eines am Bindungsgehäuse (14) fixierten Flachelements (68) ist.
     
    5. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung der sohlenintegrierten Gelenkachse (18) nach hinten und unten an den L-förmigen Ausschnitten (62) der beiden Wangen (58) des U-förmig ausgebildeten Flachelements (60) erfolgt, während zur Abstützung nach vorne die den vorgenannten Ausschnitten (62) zugeordnete Stützplatte (66) dient.
     
    6. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer Schenkelfeder (28), Schraubendruckfeder oder dgl. in seine Freigabestellung bewegbar ist.
     
    7. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) durch ein im Bindungsgehäuse (14) hin- und herverschieblich gelagertes Flachelement (30) gebildet ist, dessen eines, nämlich hinteres bzw. dem Skiende zugewandtes Ende (32) zu einem in Schließstellung die sohlenintegrierte Gelenkachse (18) hintergreifenden, in Richtung zur Skispitze hin offenen, U-förmigen Bügel (34) verformt ist, und dessen anderes, nämlich vorderes bzw. dem Skiende abgewandtes Ende (36) mit einem im Bindungsgehäuse (14) schwenkbar gelagerten Betätigungshebel (38) derart verbunden ist, daß die Schwenkbewegung des Betätigungshebels (38) in eine translatorische Hin- und Herbewegung (Doppelpfeil 42) des Haltehakens (26) umsetzbar ist.
     
    8. Bindung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) mit dem Betätigungshebel (38) über einen Schwenkarm (44) oder dgl. in Verbindung steht, der am Haltehaken (26) einerseits und am Betätigungshebel (38) andererseits angelenkt ist, wobei die Anlenkachsen (50, 52) parallel zueinander verlaufend angeordnet sind.
     
    9. Bindung nach Anspruch 7 und/oder 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (38) durch ein elastisches Element, insbesondere die Schenkelfeder (28), Schraubenfeder oder dgl. in eine Lage gedrängt ist, in der sich der Haltehaken (26) in seiner die sohlenintegrierte Gelenkachse (18) hintergreifenden Schließstellung befindet.
     
    10. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Haltehaken (26) an seinem einen, nämlich hinteren bzw. dem Skiende zugewandten Ende (32) mit einem den U-förmigen Bügel (34) dachartig abdeckenden Führungselement (72) zur Führung des Haltehakens (26) in Skilängsrichtung verbunden ist, das im Bindungsgehäuse (14) hin- und herverschieblich gelagert ist, wobei die Kontur des Führungselements (72) in der Schließstellung an die Form des Bindungsgehäuses (14) angepaßt ist.
     
    11. Bindung nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (72) einen sich etwa in Fortsetzung zum Flachelement (30) hin zum Skiende erstreckenden Steg (74) oder dgl. aufweist, der das Bindungsgehäuse (14) derart untergreift, daß dessen Hin- und Herbewegung durch Schnee, Eis oder dgl. unbeeinflußbar ist.
     
    12. Bindung nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (74) oder dgl. des Führungselementes (72) von einer im Bereich der Unterseite des Bindungsgehäuses (14) vorgesehenen Führungsnut (76), -schlitz oder dgl. hin- und herverschieblich aufgenommen ist.
     
    13. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Bindungsgehäuse (14) wenigstens eine, vorzugsweise zwei, ausgehend vom Flexor (80) in Richtung zum Skiende hin verlaufende Führungsrippen (84) aufweist, die mit komplementären Führungsnuten (34) an der Unterseite der Laufsohle des Skischuhs (12) zusammenwirken, wobei die Führungsrippen (84) mit wenigstens einer, insbesondere mehreren zueinander gleich beabstandeten, nach oben offenen und sich quer zur Skilängsrichtung erstreckenden Ausnehmungen (86) versehen sind.
     
    14. Bindung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Flachelement (60) mit dem Haltehaken (26) aus nichtrostendem Metall, vorzugsweise Edelstahl oder Aluminium besteht.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht