[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluß mit einem Grundkörper und einem Deckel, wobei
der Deckel mit dem Grundkörper über wenigstens vier Gelenke verbunden ist, die auf
drei Achsen liegen, wobei zwei der Gelenke auf einer Achse liegen, die mit den Achsen
der beiden anderen Gelenke in Achsrichtung gesehen ein Dreieck einschließt, wobei
alle Achsen der Gelenke zueinander im wesentlichen parallel liegen und wobei die Gelenke
über einen Bügel miteinander verbunden sind, wobei sich die Gelenke an den Schenkelenden
des Bügels befinden.
[0002] Solche Verschlüsse sind aus der DE-OS 26 49 218, der DE-OS 29 36 717 und aus der
EP-A-129 024 bekannt. Nachteilig bei diesen bekannten Verschlüssen ist es, daß der
Bügel von der Außenfläche des Deckels störend absteht.
[0003] Die Erfindung hat einen Verschluß zum Ziel, bei dem der Deckel beim Öffnen bzw. Schließen
über einen sogenannten "Totpunkt" bewegt werden muß und anschließend selbsttätig in
seine Offenstellung schwenkt bzw. in seine Schließstellung bzw. in eine dieser wenigstens
angenäherte Stellung schnappt und bei dem der Bügel nicht stört und insbesondere in
der Schließstellung des Deckels geschützt ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß daß der Bügel in der geöffneten
Stellung des Verschlusses der Deckelfläche des Grundkörpers zugewandt ist und daß
im Grundkörper eine Ausnehmung vorgesehen ist, in welcher der Bügel in der geschlossenen
Stellung des Verschlusses aufgenommen ist.
[0005] Da der Bügel bei der Erfindung in der geöffneten Stellung des Verschlusses zur Deckelfläche
des Grundkörpers gewandt ist, steht er in dieser Stellung des Deckels nicht störend
von der Außenfläche des Deckels ab, wie dies z.B. bei den Verschlüssen gemäß den DE-OS
26 49 218, 29 36 717 und der EP-A-129 024 der Fall ist. Dies ist einerseits ästhetisch
schöner, da insbesondere an der Deckeloberseite keine Schlitze und Gelenke vorhanden
sind, die verschmutzen können, und vermeidet anderseits die Gefahr, daß der abstehende
Bügel beschädigt werden kann, wenn man z.B. irgendwo damit hängen bleibt.
[0006] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verschlusses besteht darin, daß die Gelenke,
über die der Bügel mit dem Grundkörper und dem Deckel verbunden ist, in der geschlossenen
Stellung des Deckels nahe aneinanderliegen, wodurch die mechanische Beanspruchung
des Bügels und der Gelenke in dieser Stellung sehr stark vermindert und die Lebensdauer
des Verschlusses somit erhöht wird, da der Bügel und die Gelenke nicht unter Spannung
stehen. Im Gegensatz dazu sind die Gelenke der Bügel der bekannten Verschlüsse (DE-OS
26 49 218 DE-OS 29 36 717 und EP-A-129 024) in der geschlossenen Stellung des Deckels
weit voneinander beabstandet, so daß der Bügel bzw. die Gelenke in dieser Stellung
ständig einer mechanischen Belastung ausgesetzt sind, was sich nachteilig auf die
Lebensdauer dieser bekannten Verschlüsse auswirkt.
[0007] Wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der Verschluß so ausgebildet
ist, daß die die Spitze des von den Achsen der Gelenke gebildeten Dreiecks bildende
Achse in der geöffneten Stellung des Verschlusses der Deckelfläche des Grundkörpers
zugewandt ist, dann entsteht der Totpunkt im Zuge der Schwenkbewegung des Deckels,
d.h. jene Schwenkstellung, in der auf den Deckel keine Schwenkkräfte einwirken, an
der Stelle, an welcher alle Gelenke in einer Ebene liegen.
[0008] Wenn gemäß einer Ausführungsform der Erfindung der Bügel federelastisch ist, dann
ist das federnde Element auf einfache Weise in die Verbindung zwischen Grundkörper
und Deckel integriert.
[0009] Wenn der Grundkörper und der Deckel aus Kunststoff gefertigt und die Gelenke Filmscharniere
sind, dann ist der Verschluß sehr einfach herzustellen und die Filmscharniere wirken
zusätzlich als die Schnappbewegung unterstützende Federelemente.
[0010] Der Verschluß kann bei dieser Ausführungsform auch als einstückiger Spritzgußteil
hergestellt werden.
[0011] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0012] Es zeigt:
Fig. 1 eine Schnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Verschluß entlang der Linie
I-I in Fig. 3,
Fig. 2 eine Schnittansicht durch den Verschluß entlang der Linie II-II in Fig. 3 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Verschluß.
[0013] Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Verschluß besteht im wesentlichen aus einem
Grundkörper 1 und einem Deckel 2, der mit dem Grundkörper 1 über vier Gelenke 3, 4,
5 und 6 verbunden ist. In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform ist der Verschluß
als Spritzgußteil hergestellt, wobei die Gelenke 3, 4, 5 und 6 als Filmscharniere
ausgebildet sind. Die Gelenke 3 und 4 liegen in einer gemeinsamen Achse und verbinden
den Deckel 2 direkt mit dem Grundkörper 1. Die Gelenke 5 und 6 bilden zwei weitere,
zueinander parallele Achsen, die auch zur von den Gelenken 3 und 4 gebildeten Achse
parallel sind.
[0014] Das Gelenk 5 ist am Grundkörper 1 und das Gelenk 6 am Deckel 2 angeordnet. Die Gelenke
5 und 6 sind miteinander über einen federelastischen U-förmigen Bügel 7 verbunden.
[0015] Insbesondere aus Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die Achsen der Gelenke 3, 4 sowie
5 und 6 ein Dreieck einschließen, wobei die Achse der Gelenke 3 und 4 in der nach
oben, d.h. zur Deckelfläche 8 des Grundkörpers 1 weisenden Spitze des Dreiecks angeordnet
ist.
[0016] In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung des Deckels 2 ist die Verbindung
zwischen dem Grundkörper 1 und dem Deckel 2 vollkommen entspannt. Wird der Deckel
2 ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten, geöffneten Stellung in Richtung des Pfeiles
16 verschwenkt, dann wird der Abstand zwischen den Gelenken 5 und 6 größer werden
und/oder der Abstand zwischen der gemeinsamen Achse der Gelenke 3 und 4 und den Gelenken
5 und/oder 6 kleiner, da das Gelenk 6 an der dem Gelenk 5 gegenüberliegenden Seite
an der Achse der Gelenke 3 und 4 vorbeischwenkt. Dies erfolgt durch elastische Verformung
des Bügels 7 bzw. der als Filmscharniere ausgebildeten Gelenke 3 bis 6.
[0017] Es ist beispielsweise auch möglich, die Gelenke 3, 4, 5 und 6 so anzuordnen, daß
das Gelenk 6 zwischen den Achsen der Gelenke 3, 4 und des Gelenkes 5 durchschwenkt.
Wesentlich ist dabei lediglich, daß sich der Abstand zwischen wenigstens zwei Gelenken
3, 4 bzw. 5 oder 6 verändert, wodurch eine elastische Spannung entsteht.
[0018] Ausgehend von der in Fig. 1 und 2 gezeigten Stellung wird die zum Verschwenken des
Deckels erforderliche Kraft immer größer, bis ein Totpunkt in der Stellung erreicht
ist, in der die Achse der Gelenke 3 und 4 und die Gelenke 5 und 6 in einer Ebene liegen.
Wird der Deckel 2 weiterbewegt, so schnappt er automatisch durch die gespeicherte
Spannkraft, insbesondere der des Bügels 7 weiter, bis er seine fast geschlossene Stellung
einnimmt.
[0019] In dieser Stellung liegt ein am Deckel vorgesehener Zapfen 10, der eine Bohrung 11
aufweist, an einem am Grundkörper vorgesehenen Ansatz 12 mit einer Öffnung 13 an.
Wird der Zapfen 10 in die Öffnung 13 z.B. von Hand hineingedrückt, dann ist der Verschluß
vollständig geschlossen.
[0020] Sinngemäß wird beim Öffnen des Verschlusses der Zapfen 10 durch Angriff am Deckel
12 aus der Öffnung 13 herausgezogen und der Deckel 2 solange weiterverschwenkt, bis
der Totpunkt erreicht ist. Dabei wird die Verbindung zwischen dem Deckel 2 und dem
Grundkörper 1 wieder vorgespannt, so daß der Deckel 2 beim Überschreiten des Totpunktes
selbsttätig bis in die in Fig. 1 und 2 dargestellte Stellung aufschnappt.
[0021] Der in der Zeichnung dargestellte Grundkörper 1 kann entweder ein in einem Behälter
integrierter Teil oder ein Teil eines Behälters sein oder ein auf einen Behälter aufsetzbarer
Teil sein, der über eine an sich bekannten Schnapp- oder Schraubverbindung mit dem
Behälter verbunden sein kann.
[0022] In der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses
ist im Grundkörper 1 eine Ausnehmung 14 angebracht, in die der Deckel 2 beim Verschließen
hineingeklappt wird, so daß seine Außenfläche 15 im geschlossenen Zustand mit der
Außenfläche 8 des Grundkörpers 1 im wesentlichen fluchtet. Ebenso ist es möglich,
daß der Deckel 2 eine dem Grundriß des gesamten Grundkörpers 1 entsprechende Fläche
aufweist und den Grundkörper 1 in der Schließstellung vollständig abdeckt.
[0023] Die im Ausführungsbeispiel als Filmscharniere ausgebildeten Gelenke 3 bis 6 können
auch als übliche Scharniere ausgebildet sein, wobei in diesem Fall die gesamte Formänderung
z.B. von den umgebenden Bereichen des Grundkörpers 1, des Deckels 2 und/oder vom Bügel
7, aufzunehmen ist.
1. Verschluß mit einem Grundkörper (1) und einem Deckel (2), wobei der Deckel (2) mit
dem Grundkörper (1) über wenigstens vier Gelenke (3, 4, 5, 6) verbunden ist, die auf
drei Achsen liegen, wobei zwei (3, 4) der Gelenke (3, 4, 5, 6) auf einer Achse liegen,
die mit den Achsen der beiden anderen Gelenke (5, 6) in Achsrichtung gesehen ein Dreieck
einschließt, wobei alle Achsen der Gelenke zueinander im wesentlichen parallel liegen
und wobei die Gelenke (5, 6) über einen Bügel (7) miteinander verbunden sind, wobei
sich die Gelenke (5, 6) an den Schenkelenden des Bügels (7) befinden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bügel (7) in der geöffneten Stellung des Verschlusses der Deckelfläche (8)
des Grundkörpers (1) zugewandt ist und daß im Grundkörper (1) eine Ausnehmung (9)
vorgesehen ist, in welcher der Bügel (7) in der geschlossenen Stellung des Verschlusses
aufgenommen ist.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Spitze des von den
Achsen der Gelenke (3, 4, 5, 6) gebildeten Dreiecks bildende Achse der Gelenke (3,
4) in der geöffneten Stellung des Verschlusses der Deckelfläche (8) des Grundkörpers
(1) zugewandt ist.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (7) federelastisch
ist.
4. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(1) und der Deckel (2) aus Kunststoff gefertigt sind und daß die Gelenke Filmscharniere
sind.