[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für ein Schloß, in dem lamellenförmige Zuhaltungen
bewegbar angeordnet sind, von denen jede mit einem Ausschnitt für den Angriff eines
Schlüsselbarts versehen ist, an dem für jede Zuhaltung einer von mehreren in Längsrichtung
des Schlüssels versetzt angeordneten Einschnitten vorgesehen ist, deren Einschnittgründe
unterschiedliche Abstände von der Schlüssellängsachse aufweisen.
[0002] Bei einem Schloß der vorgenannten Art, das in der Form eines zweitourigen Doppelbartschlosses
z.B. aus DE 36 44 999 C2 bekannt ist, greift in jeden Schlitz des Schlüsselbarts jeweils
eine der lamellenförmigen Zuhaltungen. Nur wenn ein zu dem Schloß passender Schlüssel
verwendet wird, werden bei Schlüsseldrehung alle Zuhaltungen in eine Lage gebracht,
in der das Schloß geschlossen werden kann.
[0003] Bei den bekannten Schlössern ist der Grund jedes Einschnitts über die gesamte Schlüsselbartbreite
nach Art eines Teils eines Zylindermantels ausgebildet, dessen Mittelachse beispielsweise
die Schlüssel- oder Drehachse des Schlüssels nach seinem Einstecken in das Schloß
ist - vgl. Figur 3 -. Bei dieser Ausbildung des Einschnittgrundes tritt folgendes
Problem auf: Durch den Kontakt des Einschnitts mit der Kontur der zugeordneten Zuhaltung
entstehen dort Spuren. Da die Kante, die der Einschnittgrund mit der Schlüsselbart-Seitenfläche
bildet, einen bestimmten Abstand von der Schlüssel-Längsachse hat, beginnt diese Spur
an der Kontur der Zuhaltung stets an derselben Stelle. Für die unterschiedliche Einschnittiefen
aufweisenden benachbarten Einschnitte beginnt diese Spur an anderen Stellen. Die Spuren
können zum Öffnen des Schlosses durch Manipulation ausgewertet werden.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Schlüssel zu schaffen, bei dem die Einschnitte in dem Schlüsselbart so ausgestaltet
sind, daß sie an den Zuhaltungen willkürlich wählbare Spuren hinterlassen. Gemäß der
Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Schlüssel der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der im Bereich der Schlüsselbart-Mittelebene den der zugeordneten Zuhaltung
angepaßten Abstand von der Schlüssel-Längsachse aufweisende Einschnittgrund zu den
Seitenwänden des Schlüsselbarts mit geneigten Flächen ausgeführt ist.
[0005] Bei der Erfindung haben die Kanten, die zwischen den Schlüsselbart-Seitenwänden einerseits
und den Einschnittgründen andererseits gebildet sind, also die Kanten, von denen jede
zuerst mit der Kontur der zugehörigen Zuhaltung in Anlage kommt, durch die Wahl der
Neigung der geneigten Flächen einen willkürlich festlegbaren Abstand von der Schlüssel-Längsachse.
An den Zuhaltungen beginnt also die Spur auf der Kontur an einer Stelle, die keinen
Rückschluß auf die für das Schwenken der Zuhaltung notwendige Tiefe des Einschnitts
zuläßt. Die Kante ist nämlich nur insoweit abhängig davon, wie tief der Einschnitt
in dem Schlüsselbart ist, als die Kante einen geringeren Abstand von der Schlüssel-Längsachse
hat als der Einschnittgrund. Um wieviel der Abstand geringer ist, ist durch die Neigung
der Flächen wählbar. Der für das ordnungsgemäße Funktionieren des Schlosses mit den
schwenkbaren Zuhaltungen notwendige unterschiedliche Abstand der einzelnen Einschnittgründe
von der Schlüssel-Längsachse - oder auch die unterschiedliche Tiefe jedes Einschnitts
- wird erst im Mittelbereich jedes Einschnitts realisiert. Eine Manipulation des Schlosses
unter Zuhilfenahme der Spuren an den Konturen der Zuhaltungen ist nicht möglich.
[0006] Durch die Kanten, die durch die die Einschnitte begrenzenden Ränder entstehen, werden
weitere Spuren, jetzt in die Seitenwände der Zuhaltungen im Abstand von deren Kontur
eingebracht. Auch diese Spuren können zur Manipulation an Schlössern der genannten
Art verwendet werden. In Weiterbildung der Erfindung sind solche Manipulationen ausgeschlossen
dadurch, daß in mindestens einer der Seitenwände eines der Einschnitte eine Täuschungskante
in der Form eines parallel zum Einschnittgrund verlaufenden Absatzes vorgesehen ist.
Diese Täuschungskante verursacht durch ihren Vorsprung anstelle des vorstehend beschriebenen
Randes an einem Einschnitt auf der zugeordneten Seitenfläche der Zuhaltung eine Spur.
Diese täuscht eine andere, nämlich eine geringere, Einschnittiefe vor als sie tatsächlich
vorhanden ist. Der Versuch einer Manipulation auf der Basis dieser Spur muß folglich
scheitern.
[0007] Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen
beschrieben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- unmaßstäblich die Ansicht eines Doppelbartschlosses von seiner Deckplatte aus;
- Figur 2
- die Ansicht des Doppelbartschlosses bei abgenommener Deckplatte;
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 2 mit dem Ausschnitt aus einer Zuhaltung und
zugeordnetem Schlüsselbart, der Einschnitte nach dem Stand der Technik aufweist;
- Figur 4
- eine Figur 3 entsprechende Darstellung mit Einschnitten nach der Erfindung;
- Figur 5
- eine Seitenansicht des in Figur 2 dargestellten Doppelbartschlosses;
- Figur 6
- die Ansicht eines Schlüssels;
- Figur 7
- in vergrößerter Darstellung den Schlüsselbart des in Figur 6 dargestellten Schlüssels;
- Figur 8
- die Ansicht einer der Zuhaltungen;
- Figur 9
- die Ansicht der Schaltzuhaltung.
[0008] Als Ausführungsbeispiel ist ein zweitouriges Doppelbartschloß gewählt. Das Doppelbartschloß
weist eine Grundplatte 1 auf. An der Grundplatte 1 ist ein Schloßriegel 2 geführt.
An dem Riegel 2 ist ein Tourstift 3 befestigt. An dem Riegel 2 sind außerdem lamellenförmige
Zuhaltungen 4 überscherend schwenkbar angeordnet. Symmetrisch zwischen den Zuhaltungen
4 ist eine Schaltzuhaltung 5 ebenfalls überscherend schwenkbar an dem Riegel 2 befestigt.
Auf der der Grundplatte 1 abgewandten Seite der Zuhaltungen 4 ist eine Deckplatte
6 vorgesehen. Die Deckplatte 6 ist mit der Grundplatte 1 verbunden und auf Abstand
gehalten. Das Doppelbartschloß ist betätigt mittels eines Schlüssels 8.
[0009] Die vorstehend genannten Bestandteile des Schlosses sind im einzelnen in DE 36 44
999 C2 beschrieben. Soweit nachfolgend nichts weiter ausgeführt ist, wird auf diese
Beschreibung Bezug genommen.
[0010] Die Grundplatte 1 ist eine rechteckige Platte. In ihrer Längsmittelachse bewegt sich
der Riegel 2. In der Längsmittelachse etwa mittig zwischen den Stirnseiten ist ein
Schlüsseldorn 13 befestigt. Auf ihn wird der Schlüssel 8 gesteckt. Um einen in der
Längsmittelachse der Grundplatte 1 im Bereich einer ihrer Stirnseiten angeordneten
Bolzen 15 sind die Zuhaltungen 4 und die Schaltzuhaltung 5 schwenkbar.
[0011] Der Schloßriegel 2 weist in seiner Längsmittelachse eine geschlossene Ausnehmung
21 auf. An der dem Riegelanfang zugewandten Seite ist die Ausnehmung 21 als Führungsschlitz
22 ausgebildet, der von dem Bolzen 15 durchsetzt ist, um den die Zuhaltungen 4 und
die Schaltzuhaltung 5 schwenkbar sind. Bei geschlossenem Riegel 2 liegt der Bolzen
15 am Ende des Führungsschlitzes 22 an. Im Anschluß daran ist auf der dem Riegelende
zugewandten Seite die Ausnehmung 21 verbreitert. Im verbreiterten Teil sind auf derselben
Seite der Ausnehmung 21 zwei Einschnitte 23 im Abstand voneinander vorgesehen. Die
Einschnitte 23 haben rechteckige Grundform. Im Anschluß an die rechteckige Grundform
gehen im Winkel Kanten 24,25 ab, von denen die Kanten 24 nacheinander beim Öffnen
- Drehen des Schlüssels 8 im Uhrzeigersinn -, die Kanten 25 beim Schließen - Drehen
im Gegenuhrzeigersinn - des Schlosses beaufschlagt sind. In die Einschnitte 23 greift
der Schlüssel 8 mit seinen am äußersten Ende vorgesehenen, spiegelsymmetrisch angeordneten
Doppelbartteilen. Die beiden Einschnitte 23 sind notwendig, um das Doppelbartschloß
zweitourig schließen zu können. An dem Riegel 2 ist außerdem auf der dem Riegelende
zugewandten Seite der Tourstift 3 befestigt.
[0012] Der Tourstift 3 ist U-förmig ausgebildet. Sein Mittelteil 31 und seine Schenkel 32,33
sind im Querschnitt rechteckig. Der dem Riegelende zugewandte Schenkel 32 des Tourstifts
3 ist stärker ausgeführt als der andere Schenkel 33. Der Schenkel 33 ist auf seiner
dem Schenkel 32 abgewandten Seite zusätzlich ausgenommen. Die Ausnehmung 35 hat eine
Form, die der Krümmung des jeweils benachbarten Teils der Zuhaltungen 4 angepaßt ist.
[0013] Der Schlüssel 8 weist einen Halm 81 auf. An seinem einen Ende ist ein Bart in der
Form eines an diametral sich gegenüberliegenden Seiten angeodneten Doppelbarts 82
angeformt. In diesem Bereich ist der Halm 81 hohl ausgeführt, damit der Schlüssel
8 auf den Schlüsseldorn 13 gesteckt werden kann. Am freien Ende des Doppelbarts 82
sind diejenigen Teile 83 angeordnet, die in die Einschnitte 23 des Riegels 2 eingreifen.
Diese Teile 83 des Doppelbarts 82 haben von der Mitteachse des Halms 81 den gleichen
Abstand; sie sind im wesentlichen so breit wie der Riegel 2 dick ist. Im Anschluß
an die Teile 83 sind an dem Doppelbart Teile 84 angeordnet, die mit den Zuhaltungen
4 zusammenwirken. Im Ausführungsbeispiel, bei dem acht Zuhaltungen 4 vorgesehen sind,
sind acht Teile 84 vorgesehen. Die in Längsrichtung des Halms 81 aufeinanderfolgenden
Teile 84 haben zumindest einen anderen Abstand von der Längsachse des Halms 81 als
die unmittelbar benachbarten Teile. Zueinandergehörende Teile 84, das sind Teile,
die sich diametral gegenüberliegen, haben von Außenkante zu Außenkante den gleichen
Abstand wie die benachbarten Teile, die einer anderen Zuhaltung 4 zugeordnet sind.
Die Breite jedes Teils 84 ist im wesentlichen gleich der Dicke einer der Zuhaltungen
4. Die zwischengefügte Schaltzuhaltung 5 ist zu berücksichtigen. An der dem Doppelbart
82 entgegengesetzten Seite des Halms 81 ist eine Griffplatte 85 angeformt.
[0014] Der Grund 86 jedes Einschnitts 87 ist nicht - wie beim Stand der Technik, vgl. Figur
3 - nach Art eines Teils einer Zylinderfläche ausgeführt, die die gesamte Schlüsselbart-Breite
aufweist, sondern nur - vgl. Figur 4 - in der Längsmittelebene des Doppelbarts 82
vorhanden. Zu den Seitenwänden 88 des Doppelbarts 82 sind geneigte Flächen 89 vorgesehen.
Diese geneigten Flächen können gewölbt sein. Im Ausführungsbeispiel sind ebene Flächen
89 vorgesehen. Die zu einer Gruppe von Einschnitten 87 gehörenden Flächen 89 treffen
sich an einer Kante 91, die zwischen den Flächen 89 und der zugehörigen Seitenwand
88 gebildet ist. Im Ausführungsbeispiel hat diese Kante 91 für alle zueinandergehörenden
Einschnitte 87 von der Längsmittelachse des Schlüsselbarts denselben Abstand. Das
muß nicht sein. Vielmehr können die Flächen 89 paarweise oder auch einzeln die Kante
91 mit der Seitenwand 88 bilden. In jedem Fall ist gewährleistet, daß jede Kante 91
unabhängig von der unterschiedlichen - der zugeordneten Zuhaltung 4 angepaßten - Tiefe
des Einschnitts 87 oder unterschiedlich großem Abstand des Einschnittgrunds 86 von
der Schlüsselbart-Längsachse an der Kontur - dem Ausschnitt - 42 der Zuhaltung 4 eine
Spur mit willkürlichem Beginn und Ende hinterläßt, die keinen Rückschluß auf die Tiefe
des Einschnitts 87 zuläßt. Im Ausführungsbeispiel ist jeder Nutgrund 86 im Querschnitt
nach Art eines Trapezes ausgebildet, wobei alle Trapeze die gleichen Grundseiten aufweisen
und das Trapez mit der von der Schlüsselbart-Längsachse am weitesten entfernt angeordneten
Grund 86 die größte Höhe aufweist. Andere Querschnitte sind möglich.
[0015] An mindestens einer der Seitenwände - vgl. Figur 7 - der Einschnitte 87 ist eine
Täuschungskante 92 vorgesehen. Die Täuschungskante 92 hat die Form eines parallel
zum Einschnittsgrund 86 verlaufenden Absatzes. Jede der Täuschungskanten 92 hat von
der Längsmittelachse des Doppelbarts 82 einen Abstand, der gleich dem Abstand eines
der Vorsprünge 93 zwischen zwei Einschnitten 87 von der Längsmittelachse des Doppelbarts
82 ist. Auf diese Weise wird an der Seitenfläche der Zuhaltung 4, die in den Einschnitt
87 eingreift, der die Täuschungskante 92 aufweist, eine Spur hinterlassen, die eine
Einschnittiefe vortäuscht, wie sie tatsächlich nicht vorhanden ist.
[0016] Jede Zuhaltung 4 ist in dem dem Riegelende zugewandten Bereich in der Ansicht im
wesentlichen rechteckig, in dem dem Riegelanfang zugewandten Bereich trapezförmig
ausgebildet. An ihrer schmalsten Stelle weist die Zuhaltung 4 eine Öffnung 41 auf,
mit der sie auf den Bolzen 15 der Grundplatte 1 gesteckt und um diesen schwenkbar
gelagert ist. In dem den Übergang vom rechteckigen in den trapezförmigen Bereich bildenden
Mittelteil 43 weist jede Zuhaltung 4 einen geschlossenen Ausschnitt 42 mit einer Kontur
48 für den Angriff des zugehörigen Teils 84 des Doppelbarts 82 auf. Die Ausschnitte
42 sind von dem Schlüsseldorn 13 durchsetzt. In den Ausschnitten 42 der Zuhaltungen
4 ist der Doppelbart 82 des Schlüssels 8 um den Schlüsseldorn 13 drehbar. Dabei sind
diametral gegenüberliegende Teile 84 des Doppelbarts 82 dem Ausschnitt 42 jeweils
einer der Zuhaltungen zugeordnet. Bei unterschiedlichem Abstand der einzelnen Teile
84, und zwar der Einschnittgründe 86, von der Mittelachse des Halms 81 ist die Summe
der Abstände diametral gegenüberliegender Teile 84/gegenüberliegender Einschnittgründe
86 stets gleich. Auch alle Ausschnitte 42 der Zuhaltungen 4 sind gleich. Ihr Mittelteil
43 hat ein lichtes Maß gleich dem Außenabstand zueinandergehörender Schlüsselbartteile
84. Beim Drehen des Schlüssels 8 schleifen die Einschnittgründe 86 entlang den Konturen
48 und schwenken die zugeordneten Zuhaltungen 4 im wesentlichen proportional dem Abstand
des zugeordneten, gerade an der Kontur 48 anliegenden Einschnittgrundes 86 von der
Schlüssel-Längsachse.
[0017] Am Riegelende weist jede Zuhaltung 4 einen Durchgangsschlitz 44 für den Tourstift
3 auf. Jeder Durchgangsschlitz 44 ist von zwei in Längsrichtung der Zuhaltung 4 verlaufenden,
in Schwenkrichtung gegeneinander versetzten Teilschlitzen 45,46 sowie einem zwischen
den Teilschlitzen 45,46 angeordneten Querschlitz 47 gebildet. Der Querschlitz 47 ist
als Teil eines Kreisrings ausgebildet. Der Kreishalbmesser ist gleich dem Abstand
des Querschlitzes 47 von der Öffnung 41. Die Querschlitze 47 aller Zuhaltungen 4 sind
deckungsgleich angeordnet. Die Teilschlitze 45,46 weist jede Zuhaltung 4 bezogen auf
ihre Längsmittelachse in etwa entgegengesetzt gleichem, von den Abständen der anderen
Zuhaltungen verschiedenen Abstand auf. Der Abstand ist abhängig von dem Abstand der
zugeordneten Teile 84 des Doppelbarts 82 an dem Schlüssel 8. Im übrigen sind die Zuhaltungen
8 deckungsgleich ausgebildet. Die Teile 84 des Doppelbarts 82 und die Durchgangsschlitze
44 der Zuhaltungen 4 sind so aufeinander abgestimmt, daß beim ersten Teil des Schließvorgangs
die Zuhaltungen 4 in eine Lage geschwenkt sind, in der die Teilschlitze 45 deckungsgleich
sind; beim zweiten Teil des Schließvorgangs die Teilschlitze 46. Der Schenkel 33 des
Tourstifts 3 kann also den Durchgangsschlitz 44 durchwandern; der Riegel 2 geschlossen
werden.
[0018] Zwischen den Zuhaltungen 4 ist die Schaltzuhaltung 5 vorgesehen. Auch die Schaltzuhaltung
5 weist eine Öffnung 51 auf, mit der sie auf den Bolzen 15 als Schwenkachse gesteckt
ist. Ihr mittlerer Ausschnitt 52 ist lediglich im Bereich der Oberkante so ausgeführt
wie die Ausschnitte 42 in den Zuhaltungen 4, damit die Schaltzuhaltung 5 in eine Lage
geschwenkt werden kann, in der der Tourstift 3 einen Durchgangsschlitz 54 passieren
und in den Bereich einer verhältnismäßig großen Öffnung 55 gelangen kann. Die Schaltzuhaltung
5 ist an beiden Seiten mit über die Zuhaltungen 4 ragenden Bolzen 56 versehen. An
den Bolzen 56 greift eine an der Deckplatte 6 abgestützte, in Richtung der Zuhaltungen
4 wirkende Feder an. Die Feder gewährleistet, daß in der Schließstellung sowohl die
Schaltzuhaltung 5 als auch die Zuhaltungen 4 in einer Lage angeordnet sind, in der
der Schlüssel 8 in die Ausschnitte 42,52 eingeführt werden kann.
[0019] Die Erfindung ist anwendbar bei allen Schlössern, die eine Zuhaltung aufweisen und
mittels eines Schlüsselbarts geschlossen werden. Die Zuhaltung kann dabei linear bewegbar
oder schwenkbar sein. Der Schlüsselbart kann als einfacher oder als Doppelbart ausgeführt,
das Schloß ein ein- oder mehrtouriges Schloß sein.
1. Schlüssel für ein Schloß, in dem lamellenförmige Zuhaltungen (4) bewegbar angeordnet
sind, von denen jede mit einem Ausschnitt (42) für den Angriff eines Schlüsselbarts
(82) versehen ist, an dem für jede Zuhaltung einer von mehreren in Längsrichtung des
Schlüssels (8) versetzt angeordneten Einschnitten (87) vorgesehen ist, deren Einschnittgründe
(86) unterschiedliche Abstände von der Schlüssellängsachse aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß der im Bereich der Schlüsselbartmittelebene den der zugeordneten Zuhaltung (4)
angepaßten Abstand von der Schlüssellängsachse aufweisende Einschnittgrund (86) zu
den Seitenwänden (88) des Schlüsselbarts (82) mit geneigten Flächen (89) ausgeführt
ist.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigten Flächen (89)
im Bereich der Seitenwände (88) des Schlüsselbarts (82) in demselben Abstand von der
Schlüssellängsachse enden wie die Flächen benachbarter Einschnitte (87).
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einschnittgrund
(86) im Querschnitt nach Art eines Trapezes ausgebildet ist, wobei alle Trapeze die
gleichen Grundseiten aufweisen und das Trapez mit dem von der Schlüssellängsachse
am weitesten entfernt angeordneten Einschnittgrund (86) die größte Höhe aufweist.
4. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für ein mehrtouriges Doppelbartschloß,in
dem eine Grundplatte mit einem Schwenkbolzen und Schlüsseldorn vorgesehen, ein mit
einem Tourstift versehener Riegel geführt und die lamellenförmigen Zuhaltungen überscherend
um den Schwenkbolzen schwenkbar angeordnet sind, von denen jede am Riegelende mit
einem Durchgangsschlitz für den Tourstift und im wesentlichen mittig mit dem Ausschnitt
für den Angriff des Doppelbarts versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem
der beiden Schlüsselbärte (82) zwei Gruppen von Einschnitten (87) vorgesehen sind,
von denen jeweils die geneigten Flächen (89) in demselben Abstand von der Schlüssellängsachse
enden, die beiden Abstände unterschiedlich groß sind und die Flächen (89) mit dem
größeren Abstand in dem einen Schlüsselbart denen mit dem kleineren Abstand in dem
anderen Schlüsselbart zugeordnet sind.
5. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
einer der Seitenwände (88) eines der Einschnitte (87) eine Täuschungskante (92) in
der Form eines parallel zum Einschnittgrund (86) verlaufenden Absatzes vorgesehen
ist.
6. Schlüssel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Täuschungskanten (92) von
der Schlüssellängsachse einen Abstand haben, der gleich dem Abstand eines der Vorsprünge
(93) zwischen zwei Einschnitten (87) von der Schlüssellängsachse ist.