[0001] Die Erfindung betrifft einen elektromotorischen Antrieb zum Öffnen und Schließen
von Toren, Türen, Fenstern oder dergleichen, insbesondere von Garagentoren, nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Durch die DE 32 14 191 C2 ist eine Antriebsvorrichtung für ein Kipptor, insbesondere
für Garagen, bekannt, welche aus einem Antriebsmotor mit einem Getriebe gebildet ist
und als Getriebeelement eine endlose Kette mit einer Umlenkrolle aufweist.
[0003] Diese herkömmliche Antriebsart mit einer umlaufenden Kette zeigt auch bereits der
in der Praxis eingeführte Garagentorantrieb Genie, bei dem die Kraftübertragung über
eine Endloskette erfolgt, die von einem Kunststoffzahnrad angetrieben wird.
[0004] Wie aus der EP 0 063 219 B1 bekannt ist, kann statt der endlosen Antriebskette auch
ein Endlosband eingesetzt werden, welches einerseits mit dem Antriebsmotor und andererseits
mit dem Garagentor in Wirkverbindung steht.
[0005] Von Nachteil bei den vorgenannten Antriebsarten ist es, daß die Kettenlänge bzw.
Bandlänge immer sehr groß sein muß, weil ein Endlosantriebselement gewählt werden
muß, um die Schließ- und Öffnungsbewegung zu bewirken. Dies bedeutet, daß bei einer
Umkehr der Drehrichtung der Motorwelle die Endloskette oder das Endlosband immer nur
auf Zug beansprucht wird. Hinzu kommt ferner als weiterer Nachteil, daß bei diesen
Antrieben an der Torseite eine Umlenkrolle eingesetzt werden muß, um die Endloskette
bzw. das Endlosband als Getriebeelement einsetzen zu können.
[0006] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung eine
elektromotorische Antriebseinheit zum Öffnen und Schließen von Toren der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der bei Gewährleistung einer einwandfreien Funktion
mit geringster Kettenlänge eine Schub- und Zugbewegung erzielbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Ansprüchen 2 bis 5 zu entnehmen.
[0008] Der Lösungsgedanke liegt darin, daß die Verbindungsschiene zwischen dem Antriebsmotor
und dem Tor so ausgelegt ist, daß eine Getriebekette in ihrer biegsamen Richtung seitlich
geführt ist. Dadurch ist eine nur sehr geringe Kettenlänge einsetzbar, mit der sowohl
in Druck- als auch in Zugrichtung unter Last eine lineare Bewegung ausführbar ist.
Da es sich um eine nur noch einläufige Getriebekette handelt, ist davon auszugehen,
daß die gesamte Kettenlänge nur noch etwa der Hälfte einer umlaufenden Getriebekette
entspricht. Durch die Stabilisierung der Getriebekette ist die Verringerung auf die
Hälfte der Kettenlänge eines konventionellen Antriebes möglich. Eine Umlenkrolle an
der Torseite wird ebenfalls nicht mehr eingesetzt. Ein Ketteneinlaß, der das Kettenrad
umschließt und in den eine Führung für die Getriebekette eingelassen ist, gewährleistet
jederzeit eine stabile Lage der Getriebekette zwischen dem angetriebenen Gegenstand
und dem Kettenrad sowohl in Druckals auch in Zugrichtung.
[0009] In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- den elektromotorischen Antrieb zum Öffnen und Schließen eines Garagentores in Seitenansicht
in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- den elektromotorischen Antrieb nach Fig. 1 in der Draufsicht gemäß der Pfeilrichtung
II,
- Fig. 3
- das Gehäuse des elektromotorischen Antriebs mit angeschlossener Führungsschiene in
vereinfachter Darstellung,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das Gehäuse nach Fig. 3 gemäß der Linie IV-IV,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Getriebekette in vereinfachter Darstellung.
[0010] Der elektromotorische Antrieb 1 zum Öffnen und Schließen eines Garagentores 2 besteht
aus einem Elektromotor 3, einem abtriebsseitig angeordneten Winkeltrieb 4 mit einem
getriebeverbundenen Kettenrad 5, eine einläufige Getriebekette 6 in einer Führungsschiene
7, einem endseitig an die Getriebekette 6 angeschlossenen Schlitten 8 und der Gelenkverbindung
9 zwischen dem Schlitten 8 und dem Garagentor 2. Das Kettenrad 5 befindet sich in
einem Gehäuse 10, welches aus den beiden Halbschalen Gehäuseoberteil 11 und Gehäuseunterteil
12 gebildet ist. Die Trennlinie 13 der beiden Gehäusehälften 11 und 12 befindet sich
in der Ebene senkrecht zum Kettenrad 5.
[0011] Die Führungsschiene 7 besitzt ein Hohlprofil, welches an die Getriebekette 6 angepaßt
ist. Dabei ist es von entscheidender Wichtigkeit, daß die Getriebekette 6 in ihrer
biegsamen Auslenkung oben und unten innerhalb der Führungsschiene 7 geführt ist. Dadurch
verhält sich die Getriebekette wie ein starres Getriebeelement und ist befähigt, sowohl
in Druckrichtung als auch in Zugrichtung unter Last eine lineare Bewegung durchzuführen.
[0012] Die Führungsschiene 7 ist in das Gehäuse 10 eingeführt, wobei das Hohlprofil 14 der
Führungsschiene 7 im Gehäuse 10 in den beiden Halbschalen 11 und 12 als Führungsnut
15 fortgeführt ist. Diese Führungsnut 15 beschreibt einen Kreisring von 180° und ist
dann geradlinig oberhalb der Führungsschiene 7 wieder aus dem Gehäuse herausgeführt.
Die Getriebekette 6 wird also in die freie Öffnung 16 der Führungsnut 15 im Gehäuse
10 eingeführt, umschlingt das Kettenrad 5 und gelangt vom Kettenrad 5 durch die Führungsschiene
7 endseitig bis zu einem Schlitten 8, an den die Kette endseitig fest angeschlossen
ist. Zwei Gelenkarme 17 und 18 stellen die Verbindung vom Schlitten 8 zum oberen Anlenkpunkt
19 des Garagentores 2 her.
[0013] Beim Einschalten des Elektromotors 3, was manuell oder durch Handbedienung geschehen
kann, erfolgt in der Darstellung nach Fig. 2 eine Drehung des Kettenrades 5 im Uhrzeigersinn.
Dadurch wird die Getriebekette 6 in der Führungsschiene 7 auf Zug beansprucht und
der Schlitten 8 in Richtung des Pfeiles bewegt. Aufgrund der Gelenkverbindung 9 zwischen
dem Schlitten 8 und dem Garagentor 2 wird letzteres angezogen in die Bewegungsrichtung
zum Öffnen des Tores 2. Die lineare Bewegung des Schlittens 8 gemeinsam mit der Getriebekette
6 in der Führungsschiene 7 erfolgt bis zu einem vorbestimmten Anschlag, bei welchem
das Garagentor 2 in der völlig geöffneten Stellung steht. Bei Erreichen dieses Anschlages
schaltet der Motor ab und das Kettenrad 5 kommt zum Stillstand. Das freie Ende der
Getriebekette 6 wird aus dem Gehäuse 10 herausgeführt und kann frei hinter dem Gehäuse
10 oder in einem angeschlossenen Magazin positioniert werden.
[0014] Zum Schließen des Garagentores 2 erfolgt über den Elektromotor 3 eine Drehung des
Kettenrades entgegen dem Uhrzeigersinn, was gleichbedeutend ist mit einer linearen
Bewegung der Getriebekette 6 in Druckrichtung gemäß dem Pfeil 21. Da die Getriebekette
in ihrer biegsamen Auslenkung nach oben und nach unten in der Führungsschiene 7 geführt
ist, wird der Schlitten 8 in Richtung des Pfeiles 21 bewegt, was zu einem Schließen
des Garagentores 2 über die Gelenkverbindung 9 führt.
[0015] Gemäß Figur 5 besteht die hier angesprochene Getriebekette 6 üblicherweise aus jeweils
zwei parallelen Seitengliedern 22, die auf Kettenbolzen 23 paarweise gelagert sind.
Diese Getriebekette 6 ist über die Kettenbolzen 23 nach oben und unten auslenkbar,
dagegen in der Seitenbewegung zu den Stirnseiten der Kettenbolzen 23 biegesteif. Dies
bedeutet, daß eine Führung der Getriebekette 6 in der Führungsschiene 7 oben und unten
erforderlich ist, während längsseits über die Stirnflächen der Kettenbolzen 23 ein
Längsschlitz 24 in der Führungsschiene 7 vorgesehen werden kann, da hier eine Führung
der Getriebekette 6 nicht erforderlich ist.
1. Elektromotorischer Antrieb zum Öffnen und Schließen von Toren, Türen, Fenstern oder
dergleichen, insbesondere von Garagentoren (2), mit einem wahlweise ferngesteuerten
oder manuell bedienbaren Elektromotor (3), welcher durch ein Getriebeelement in Form
einer Kette (6) mit dem Tor (2) antriebsverbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Getriebeelement eine einläufige Getriebekette (2) eingesetzt ist, die in ihrer
biegsamen Auslenkung in einer Führungsschiene (7) seitlich derart geführt ist, daß
sie in Zug- und Druckrichtung unter Last linear bewegbar ist.
2. Elektromotorischer Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschiene (7) antriebsseitig an oder in ein Getriebegehäuse (10) angeschlossen
ist, das in Fortsetzung der Führungsschiene (7) eine um ein Kettenantriebsrad (5)
zumindest teilweise umlaufende Führungsnut (15) mit einer offenen Endseite (16) aufweist.
3. Elektromotorischer Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebekette (6) endseitig mit einem in der Führungsschiene (7) linear bewegbaren
Schlitten (8) fest verbunden ist, der seinerseits über eine Gelenkverbindung an das
Tor (2) angeschlossen ist.
4. Elektromotorischer Antrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebegehäuse (10) aus zwei Halbschalen (11, 12) gebildet ist, deren Trennlinie
(13) in einer Ebene senkrecht zum Kettenantriebsrad (5) verläuft.
5. Elektromotorischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschiene (7) auf zumindest einer Seite mit einem Längsschlitz (24)
versehen ist, der auf der nicht auslenkbaren Kettenseite verläuft.