[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Snowboard-Bindung, wie sie beispielsweise
mit dem Gegenstand des DE-GM 90 14 833 bekannt geworden ist.
[0002] Bei dieser bekannten Sicherheitsbindung für Snowboards besteht das Problem, daß auf
einem Snowboard eine Vorder- und eine Hinterbindung montiert sind und daß der Skistiefel
des Fahrers mit jeweils einer Sohlenplatte verbunden ist, welche Sohlenplatte sich
in Rasteingriff mit jeweils der Vorder- und Hinterbindung befindet.
Es wurde nun festgestellt, daß bei der bekannten Snowboard-Bindung es nachteilig ist,
daß beim Auslösen beispielsweise der Vorderbindung, die Hinterbindung nicht oder nur
verzögert auslöst. Bei dieser bekannten Snowboard-Bindung war zur synchronen Auslösung
der Sperr- und Auslösevorrichtung eine Verbindungsstange zwischen der Vorderbindung
und der Hinterbindung vorgesehen, welche Verbindungsstange auf eine gemeinsame Sperr-
und Auslösevorrichtung wirkt. Die Verwendung einer starren Verbindungsstange hat sich
jedoch als nachteilig herausgestellt, denn durch die Verwindung des Snowboards wurden
auch die Verbindungsstangen entsprechend tordiert, was zu einer nachteiligen Beeinflussung
der Sperr- und Auslösevorrichtung führte. Im übrigen bestand bei der bekannten Sperr-
und Auslösevorrichtung der Nachteil, daß keine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Schließen
einer einmal ausgelösten Bindung vorgesehen war, so daß es passieren konnte, daß beim
Auslösen beispielsweise der Vorderbindung auch die Hinterbindung auslöste, daß aber
- sofern die Sohlenplatte aus der Hinterbindung nicht freikam, die Hinterbindung dann
wieder schloß und die Sohlenplatte in unerwünschter Weise wieder mit dem Snowboard
verband, was mit einer hohen Unfallgefahr für den in der Hinterbindung festgehaltenen
Fuß des Fahrers verbunden war.
[0003] Bisher wurde jedoch noch keine funktionierende Lösung zur Realisierung einer derartigen
Sperr- und Auslösevorrichtung bekannt, die eine praktikable und kostengünstige Herstellung
einer derartigen Sperr- und Auslösevorrichtung gewährleisten.
[0004] Im übrigen war der Nachteil bei den bisher bekannten Snowboard-Bindungen, daß die
wesentlichen Teile der Sperr- und Auslösevorrichtung freilagen und daher gegen Vereisung
oder Verstopfung durch Schnee stark gefährdet waren, was die Sicherheit beeinträchtigte.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Snowboard-Bindung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine kostengünstige und betriebssicher
funktionierende Sperr- und Auslösevorrichtung geschaffen wird, die gegen Eindringen
von Schnee, Eis und Wasser geschützt ist.
[0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruchs 1 gekennzeichnet.
[0007] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß von einem drehbar in der Vorder- und
Hinterbindung angeordneten Spannring ausgehend jeweils ein Seilzug in die neuerungsgemässe
Sperr- und Auslösevorrichtung einmündet, und daß jedem Seilzug eine eigene Verrastung
an einem die beiden Seilzüge miteinander verbindenden Schwenkhebel zugeordnet ist,
welcher Schwenkhebel eine gemeinsame Verrastung mit einem gemeinsamen Öffnungshebel
bildet.
[0008] Damit besteht der wesentliche Vorteil, daß beim Auslösen der Verrastung des einen
Seilzuges an dem erwähnten, gemeinsamen Schwenkhebel auch die Verrastung für den anderen
Seilzug ausgelöst wird, weil dieser Seilzug an dem gemeinsamen Schwenkhebel mit seiner
Verrastung ansetzt und daß somit die beiden Seilzüge beim Auslösen der einen Verrastung
gemeinsam auslösen und die in der Vorder- und Hinterbindung angeordnete Sohlenplatte
aus ihrer Verrastung mit dieser Bindung herauslösen.
[0009] Damit besteht also der wesentliche Vorteil, daß die beiden Auslösemechanismen in
der neuerungsgemässen Sperr- und Auslösevorrichtung gemeinsam synchronisiert sind,
so daß beim Auslösen der einen Bindung, z.B. der Vorderbindung, auch die Hinterbindung
ausgelöst wird.
[0010] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist eine Sperre gegen unbeabsichtigtes
Wiederschließen der Vorder- und Hinterbindung vorgesehen, in der Weise, daß die einmal
ausgelöste Rastvorrichtung in einer Offenstellung verrastet wird und erst aus dieser
verrasteten Offenstellung durch manuelle Betätigung des Schwenkhebels wieder in die
Schließstellung gebracht werden können.
[0011] Damit ist sichergestellt, daß bei einer einmal ausgelösten Sicherheitsbindung unbeabsichtigt
eine der Bindungen oder sogar beide Bindungen wieder geschlossen werden.
[0012] Durch die Verwendung von Seilzügen (Drahtseilen) besteht der wesentliche Vorteil,
daß auf gegen Verdrehung anfällige Schubstangen und Verbindungsstangen verzichtet
wird, und daß derartige Drahtzüge gegen Verwindung des Boards im Gelände geschützt
sind, weil diese Drahtzüge im Bereich von lose verlegten Bowdenzügen verlegt sind,
welche Bowdenzüge mit großem Bewegungsspiel auf dem Snowboard verlegt sind, so daß
auch Verwindungen des Snowboardes nicht zu einer Beeinflussung des im Bowdenzug verlegten
Drahtseiles führt.
[0013] Mit der Verwendung von Bowdenzügen, in denen die vorher erwähnten Drahtseile längsverschiebbar
geführt sind, ergibt sich der weitere Vorteil, daß die Bowdenzüge abdichtend an dem
in der Mitte zwischen der Vorder-und Hinterbindung angeordneten Sperr- und Auslösevorrichtung
hineingeführt werden können, so daß die gesamte Sperr- und Auslösevorrichtung gekapselt
werden kann und gegen unfachmännisches öffnen durch Prüfsiegel, Plomben und dergleichen
geschützt werden kann.
[0014] Damit ist die gesamte Sperr- und Auslösevorrichtung absolut dicht kapselbar und gegen
Eindringen von Schnee, Wasser und Eis geschützt.
[0015] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Sperr- und Auslösevorrichtung liegt darin,
daß relativ kostengünstige Stanz- und Biegeteile verwendet werden können, und daß
auf kostenintensive Gußteile verzichtet werden kann.
[0016] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung - offenbarten Angaben
und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung
werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere wesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisiert in Draufsicht ein Snowboard mit Vorder- und Hinterbindung,
- Figur 2:
- die Seitenansicht der Figur 1,
- Figur 3:
- die Seitenansicht eines Rastringes,
- Figur 4:
- ein anderes Ausführungsbeispiel eines Rastringes,
- Figur 5:
- schematisiert ein Schnitt durch die Rastaufnahme im Bereich der Bindung,
- Figur 6:
- schematisiert der Schnitt wie Figur 5 mit Darstellung weiterer Einzelheiten,
- Figur 7:
- ein Schnitt und eine Draufsicht durch eine neuerungsgemässe Sperr- und Auslösevorrichtung,
- Figur 8:
- den Schnitt gemäss der Linie VIII-VIII in Figur 7,
- Figur 9 bis 15:
- eine Schnittdarstellung, ähnlich wie Figur 8, mit zeitlicher Darstellung der Auslösung,
- Figur 16 bis 18:
- eine Draufsicht auf eine Bindung mit zeitlicher Darstellung des Auslösevorgangs.
[0019] In den Figuren 1 und 2 ist schematisiert ein Snowboard 19 dargestellt, welches in
ansich bekannter Weise eine Vorderbindung 20 und eine Hinterbindung 21 aufweist. Zwischen
beiden Bindungen 20,21 befindet sich eine Sperr- und Auslösevorrichtung 22. Die Synchronisation
der Auslösevorgänge zwischen den Bindungen 20,21 erfolgt hierbei über Bowdenzüge 24,25,
wobei jeweils ein Bowdenzug 24,25 von jeweils einer Bindung 20,21 ausgeht und an der
einen Seite der Sperr- und Auslösevorrichtung 22 einmündet.
[0020] Der besseren zeichnerischen Darstellung wegen sind in Figur 1 und 2 die Bindungen
20,21 bei abgenommener Sohlenplatte 22 dargestellt, um den inneren Rastring 23 zu
zeigen und darzustellen, daß der Rastring 23 an seinem Außenumfang von einem feststehenden
Haltering 27 umgeben wird, der seinerseits an seinem Außenumfang von einem drehbar
gelagerten Spannring 48 umgeben ist.
[0021] In den Figuren 3 und 4 sind schematisiert Rastringe 23 dargestellt, die in nicht
näher dargestellter Weise mit einer Sohlenplatte 26 eines Skischuhs verbunden werden.
In ansich bekannter Weise weist jeder Rastring 23 an seinem Außenumfang eine Reihe
von Rastausnehmungen 36 auf, in welche federbelastete Rastbolzen 29 in zugeordnete
Rastausnehmungen 36 im Bereich des Rastringes 23 eingreifen.
[0022] Der Rastring 23 kann entweder nach Figur 3 am Umfang gleichmässig verteilte Rastausnehmungen
36 aufweisen; er kann jedoch auch als Rastring 23a ausgebildet sein, der am Umfang
eine Rastnut 52 aufweist, in welche die federbelasteten Rastbolzen 29 eingreifen.
[0023] Wichtig ist, daß der Außenumfang des gesamten Rastringes als sphärischer Körper 30
ausgebildet ist, der der besseren Verdeutlichung wegen in Figur 6 vollständig dargestellt
ist, wobei der Rastring 23 selbst nur dem Teil entspricht, der in Figur 6 mit ausgezogenen
Linien dargestellt ist.
[0024] Durch die Ausbildung des Außenumfanges des Rastringes 23 als sphärischer Körper 30
besteht der Vorteil, daß sich dieser im Bereich der Ausnehmung 28 frei in der Art
einer Kugelschale bewegen kann, ohne daß es zu einer Verklemmung kommt. Damit wird
das Auslöseverhalten des Rastringes im Bereich der zugeordneten Ausnehmung 28 in allen
Richtungen wesentlich verbessert.
[0025] In den Figuren 7 und 8 sind Einzelheiten der neuerungsgemässen Sperr- und Aulösevorrichtung
22 dargestellt. Hierbei entspricht die untere Darstellung in Figur 7 einer Draufsicht
auf die untere Hälfte der Sperr- und Auslösevorrichtung 22, während der in Figur 7
oben dargestellte Halbschnitt ein Schnitt entsprechend der Linie VII-VII in Figur
8 darstellt.
[0026] Es ist hierbei der rechte Teil der Sperr- und Auslösevorrichtung dargestellt.
[0027] Die Unterscheidung zwischen rechtem und linken Teil der Sperr- und Auslösevorrichtung
22 ist für die weitere Beschreibung wichtig, weil sich aus Figur 1 ergibt, daß der
Bowdenzug 24 von der Vorderbindung 20 herkommend in dem oberen Teil der Sperr- und
Auslösevorrichtung einmündet, während der Bowdenzug 25, der von der Hinterbindung
21 her geführt ist, in den unteren Teil der Sperr- und Auslösevorrichtung 22 eingeführt
ist.
[0028] Im folgenden wird die Funktion der Sperr- und Auslösevorrichtung 22 geschildert für
den Anwendungsfall, wenn auf das dem vorderen Bowdenzug 24 zugeordnete Drahtseil 12a
ein Auslösezug in Pfeilrichtung 51 wirkt.
[0029] Das Drahtseil 12a ist hiebei abdichtend durch ein nicht näher dargestelltes Gehäuse
hindurchgeführt und ist an seinem Klemmteil 9 befestigt. Dieses Klemmteil 9 ist fest
mit einem Federelement 6 verbunden, welches Federelement 6 schwenkbar im Bereich eines
Lagerbolzens 10 gelagert ist, welcher Lagerbolzen 10 ein Schwenklager 7 durchgreift,
welches schwenkbar im Bereich eines gehäusefesten Schwenklagerbolzens 11 gelagert
ist.
[0030] Das Federelement 6 trägt an seinem hinteren Teil eine Einstellschraube 8, die mit
einem entsprechenden Gewinde längenverstellbar in dem Federelement 6 gehalten ist.
Die Einstellschraube 8 bildet einen hinteren Anschlag für eine Druckfeder 5, deren
vorderes Ende sich an einem im Federelement 6 verschiebbar geführten Führungsteil
4 abstützt.
[0031] Im Bereich des Führungsteils 4 ist ein Federelement-Lagerbolzen 14 angeordnet, der
an dem schwenkbaren Teil eines Schwenkhebels 2 angeordnet ist.
[0032] Der Schwenkhebel 2 ist um einen gehäusefesten Schwenkhebel-Lagerbolzen 18 schwenkbar
gelagert.
[0033] Um den gleichen Lagerbolzen 10, der in dem schwenkbaren Teil des Schwenklagers 7
aufgenommen ist, ist ferner das hintere Ende einer Schubstange 13 schwenkbar gelagert,
die in ihrem vorderen Teil ein Langloch 32 aufweist, welches mit seiner Längsachse
parallel zur Längsachse der Schubstange 13 ausgerichtet ist.
[0034] In das Langloch 32 der Schubstange 13 greift ein Einrastbolzen 3 ein, der fest mit
einem Öffnungshebel 1 verbunden ist. Der Öffnungshebel 1 ist um einen gehäusefesten
Öffnungshebel-Lagerbolzen 16 schwenkbar gelagert.
[0035] Im Schließzustand legt sich der eine Federschenkel einer Schenkelfeder 15 unter Federlast
an dem Einrastbolzen 3 an und drückt diesen in eine Ausnehmung 34 hinein, die in einer
Seitenschulter im Schwenkhebel 2 eingelassen ist. Die erwähnte Ausnehmung 34 dient
zur Festlegung der Schließstellung der Skibindung, so daß sich der Rastbolzen 3 in
Rasteingriff mit der Ausnehmung 34 befindet.
[0036] Der andere Schenkel der Schenkelfeder 15 stützt sich an einer gehäusefesten Fläche
ab.
[0037] Diese Schenkelfeder bildet eine Federbelastung für den Öffnungshebel 1, um diesen
in seiner Schließstellung federbelastet zu halten.
[0038] Es ist eine zweite Schenkelfeder 17 vorhanden, die sich mit ihrem einen Schenkelende
an der Innenseite des Schwenkhebels 2 abstützt und mit ihrem anderen Schenkelende
an einer gehäusefesten Fläche anlegt. Diese Schenkelfeder 17 sorgt dafür, daß bei
geöffneter Bindung der Schwenkhebel 2 in seiner Offenstellung gehalten wird, wobei
in der Offenstellung der Einrastbolzen 3 im Bereich einer Ausnehmung 35 liegt. Damit
wird verhindert, daß bei geöffneter Bindung unbeabsichtigt wieder ein Übergang in
die Schließstellung stattfindet, d.h. der Schwenkhebel 2 wird durch die Schenkelfeder
17 in der Offenstellung gehalten.
[0039] Wird nun ein in Pfeilrichtung 51 wirkender Zug auf das Drahtseil 12 bzw. 12a erzeugt,
dann wird dieser Zug über das Klemmteil 9 auf das Federelement 6 ausgeübt. Dadurch,
daß das Klemmteil 9 im Abstand von dem Lagerbolzen 10 gehalten ist, kommt es zu einer
Verschwenkung von dem Schwenklager 7 in Pfeilrichtung 53 um den Schwenklagerbolzen
11 herum und der Lagerbolzen 10 sowie die daran befestigte Schubstange 13 bewegen
sich in Pfeilrichtung 51 nach links. Weil das Führungsteil 4 im Bereich des Federelement-Lagerbolzens
14 fest mit dem arretierten Schwenkhebel 2 verbunden ist, wird bei sich verschiebendem
Federelement 6 die Druckfeder 5 noch mehr gespannt und dadurch verschiebt sich die
Schubstange 13 im Bereich ihres Langloches 32 gegen den Einrastbolzen 3, weil diese
Schubstange mit auf dem sich nach links bewegenden Lagerbolzen 10 befestigt ist.
[0040] Dadurch kommt die hintere Schulter 33 des Langloches 32 zur Anlage an dem Einrastbolzen
3 und schiebt diesen aus dem Bereich der Rastausnehmung 34 heraus.
[0041] Wichtig ist nun, daß der Einrastbolzen 3 über die gesamte Breite der Sperr- und Auslösevorrichtung
22 mit dem beide Auslöseteile verbindenden Öffnungshebel 1 verbunden ist, so daß damit
sichergestellt ist, daß die dem anderen Drahtseil 12 zugeordnete Rastverbindung, die
im übrigen gleich ausgebildet ist, wie in Figur 8 bezüglich des Drahtseils 12a dargestellt
ist, auslöst und nun die beiden Drahtseile synchron in den Pfeilrichtungen 51 auslösen.
Beim Auslösen gerät also der sich über die gesamte Breite der Vorrichtung erstreckende
Rastbolzen 3 außer Eingriff mit der Rastausnehmung 34, die z.B. dem oberen Teil der
Sperr- und Auslösevorrichtung 22 zugeordnet ist, auch gleichzeitig die andere, z.B.
dem Drahtseil 12 zugeordnete Rastung mit ausgelöst.
[0042] Hierbei ist wesentlich, daß sowohl der Öffnungshebel 1 der gemeinsamen Rastung zugeordnet
ist, als auch der Schwenkhebel 2 und der dazugehörende Einrastbolzen 3.
[0043] Damit ist die Synchronizität zwischen den beiden Drahtseilen 12, 12a hergestellt.
[0044] Der eigentliche Zug auf das Drahtseil (Aulösezug oder Federbelastung der Rastbolzen
29) erfolgt durch die Federkraft der jeweiligen Druckfeder 5. Diese kann individuell
eingestellt werden durch eine Einstellschraube 8, die mehr oder weniger in das Federelement
6 schraubbar ist.
[0045] Die Einstellschraube 8 kann hierbei mit einem am rückwärtigen Ende angeordneten Sechskant
31 verstellt werden.
[0046] In den Figuren 9 bis 15 sind die einzelnen Auslösevorgänge nochmals in zeitlicher
Nacheinanderfolge dargestellt, um den vorher beschriebenen Auslösevorgang noch besser
zu verdeutlichen.
[0047] Aus Figur 9 ist zu entnehmen, daß sich zunächst der Einrastbolzen 3 im Eingriff mit
der Rastausnehmung 34 befindet und hierbei das Langloch 32 mit seiner hinteren Schulter
33 noch nicht am Einrastbolzen 3 anlegt. Es handelt sich hierbei also um die Schließ-
oder Sperrstellung der Bindung.
[0048] Wird nun ein Auslösezug in Pfeilrichtung 51 auf das Drahtseil 12a ausgelöst, dann
verschwenkt das Schwenklager 7 um seinen Schwenklagerbolzen 11 und nimmt somit den
Lagerbolzen 10 mit.
[0049] Dabei wird gleichzeitig das Federelement 6 in Pfeilrichtung 53 nach links bewegt
und die Schubstange 13 legt sich mit ihrem Langloch 32 und der rückwärtigen Schulter
33 an dem Einrastbolzen 3 an.
[0050] Es wird dadurch der Einrastbolzen 3 aus der Rastausnehmung 34 herausgedrückt, wodurch
der Öffnungshebel 1 gemäss Figur 11 im Gegenuhrzeigersinn um den Öffnungshebel-Lagerbolzen
16 verschwenkt.
[0051] Gemäss Figur 12 überwindet nun der Einrastbolzen 3 eine Schulter 54 im Übergangsbereich
zwischen der Rastausnehmung 34 und der Rastausnehmugn 35 und gelangt gemäss Figur
13, 14 und 15 in den Bereich der der Öffnungsstellung zugeordneten Rastausnehmung
35. Gemäss Figur 13 und 14 beginnt sich nun der Schwenkhebel 2 um sein gehäusefestes
Lager 18 in Pfeilrichtung 55 zu verschwenken, so daß der Einrastbolzen 3 vollständig
in den Bereich der der Öffnungsstellung zugeordneten Rastausnehmung 35 gerät.
[0052] Damit ist gemäss Figur 15 der Einrastbolzen 3 in der Rastausnehmung 35 gesichert
und kann nicht unbeabsichtigt wieder in die Schließstellung in den Bereich der Rastausnehmung
34 gelangen.
[0053] Erst wenn man durch Fingerdruck auf die Bleche 56 des Schwenkhebels 2 drückt und
diesen in Gegenrichtung zur Pfeilrichtung 55 bewegt, kann man wiederum den Einrastbolzen
3 aus der Rastausnehmung 35 durch Überwindung der Schulter 54 in den Bereich der der
Schließstellung zugeordneten Rastausnehmung 34 bringen.
[0054] Dies erfolgt entgegen der Federkraft der Schenkelfeder 17 und ferner unter Überwindung
der Federkraft vonseiten der Druckfeder 5.
[0055] Ferner ist wichtig, daß - wenn die Bindung geschlossen ist und sich hierbei der Einrastbolzen
3 im Bereich der Rastausnehmung 34 befindetdiese Bindung durch einen Druck auf die
Bleche 57 des Öffnungshebels 1 geöffnet werden kann. Man braucht hier nicht eine Zugkraft,
die ein umständliches Öffnen erfordern würde.
[0056] Um die gesamte Sperr- und Auslösevorrichtung 22 dicht zu kapseln, ist vorgesehen,
daß ein die gesamte Vorrichtung umschließendes Gehäuse vorgesehen ist, wobei die obere
Fläche des Gehäuses als Kunststoff-Folie ausgebildet ist, durch welche hindurch man
den Öffnungshebel 1 und den Schwenkhebel 2 betätigen kann. Es wird also die Charakteristik
einer Folientastatur erreicht, wobei man durch die Folie hindurch, bei insich geschlossenem
Gehäuse, die Schwenkbewegungen der Teile 1 und 2 bewerkstelligen kann.
[0057] Im folgenden wird die Rastverbindung im Bereich der Bindung 20,21 anhand der Figuren
16 - 18 näher erläutert.
[0058] Wie aus Figur 16 entnehmbar, wird die Bindung im wesentlichen durch einen Rastring
23 gebildet, der am Umfang gleichmässig verteilt angeordnete Rastausnehmungen 36 aufweist.
[0059] In diese Rastausnehmungen greifen radial nach innen gerichtete Rastbolzen 29 ein,
die in einem den Rastring radial außen umgreifenden Haltering 27 verschiebbar gelagert
sind. Jeder Rastbolzen 29 weist an seinem hinteren Ende eine Stellschraube 37 auf,
mit welcher individuell der Rasteingriff jedes Rastbolzens in die zugeordnete Rastausnehmung
36 eingestellt werden kann.
[0060] Am hinteren Ende des Rastbolzens 29 liegt hierbei der freie, schwenkbare Teil eines
Hebels 38 an, der schwenkbar um eine Achse 39 im Bereich eines drehbar gelagerten
Spannringes 48 gelagert ist.
[0061] Das andere Ende des Hebels 38 ist mit einem Langloch 42 versehen, durch welches ein
Bolzen 43 greift, welcher Teil eines Umlenkhebels 40 ist. Gemäss der Zeichnung ist
das Langloch im Umlenkhebel 40 angeordnet. Der Umlenkhebel 40 ist dreiecksförmig ausgebildet
und ist um eine Achse 41 drehbar mit dem Haltering 27 verbunden.
[0062] Der Umlenkhebel 40 trägt im Abstand von dem vorher erwähnten Bolzen 43 und von der
Achse 41 einen weiteren Bolzen 44, welcher schwenkbar das eine Ende eines Hebels 45
aufnimmt, dessen anderes Ende in einer Achse 46 im Spannring 48 schwenkbar gelagert
ist.
[0063] Die beschriebene Hebelübersetzung von dem Rastbolzen 29 bis zu dem drehbar gelagerten
Spannring 48 hat den Zweck, den relativ geringen Verschiebungsweg des Rastbolzens
29 in eine relativ große Verschiebung (Drehrichtung) des Spannringes 48 zu übersetzen.
[0064] Damit wird sichergestellt, daß dem jeweiligen Seilzug 12, 12a ein großer Verschiebungsweg
zugeordnet wird, so daß die gesamte Sperr- und Auslösevorrichtung einen sicheren Ablauf
bei großen Verschiebungswegen aufweist. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber
bekannten Sperr- und Auslösevorrichtungen, wo nur geringe Verschiebungswege vorgesehen
sind.
[0065] Die erwähnte Hebelvorrichtung bietet also den wesentlichen Vorteil, daß eine betriebssichere
Arbeitsweise erreicht wird.
[0066] Beim Auslösen der Bindung wird somit der Rastbolzen 29, der mit einer zugeordneten
Schulter 47 in die Rastausnehmung 36 eingreift, radial auswärts bewegt und drückt
auf das freie, schwenkbare Ende des Hebels 39. Dieser wird im Gegenuhrzeigersinn um
seine Achse 39 verschwenkt und er bewegt somit den dreiecksförmig ausgebildeten Umlenkhebel
40 um seine Achse 41.
[0067] Durch die Ausbildung des Umlenkhebels 40 als Dreieckslenker kommt es somit zu einer
Streckung des Gestänges beim Übergang von Figur 16 auf Figur 18, so daß der gesamte
Spannring 48 in Pfeilrichtung 49 um einen relativ großen Verschiebungsweg von z.B.
7 mm verschoben wird. Es kommt also hiermit zu einer Hebelübersetzung von etwa 1 :
3 bezüglich der Verschiebung des Rastbolzens im Vergleich zur Verschiebung des Spannringes
48.
[0068] Damit wird der Seilzug 12 ebenfalls um etwa 7 mm bewegt und es kommt hiermit zu einer
zuverlässigen Ansteuerung der vorher erwähnten und beschriebenen Sperr- und Auslösevorrichtung
22.
[0069] Der jeweilige Seilzug (Drahtseil 12, 12a) ist hierbei in einer Halterung 50 schwenkbar
an dem Spannring 48 befestigt.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0070]
- Pos. 1
- Öffnungshebel
- Pos. 2
- Schwenkhebel
- Pos. 3
- Einrastbolzen
- Pos. 4
- Führungsteil
- Pos. 5
- Druckfeder
- Pos. 6
- Federelement
- Pos. 7
- Schwenklager
- Pos. 8
- Einstellschraube
- Pos. 9
- Klemmteil
- Pos. 10
- Lagerbolzen
- Pos. 11
- Schwenklagerbolzen
- Pos. 12
- Drahtseil (hinten)
- Pos. 12a
- Drahtseil (vorne)
- Pos. 13
- Schubstange
- Pos. 14
- Federelementlagerbolzen
- Pos. 15
- Schenkelfeder
- Pos. 16
- Öffnungshebellagerbolzen
- Pos. 17
- Schenkelfeder
- Pos. 18
- Schwenkhebellagerbolzen
- Pos. 19
- Snowboard
- Pos. 20
- Vorderbindung
- Pos. 21
- Hinterbindung
- Pos. 22
- Sperr- und Auslösevorrichtung
- Pos. 23
- Rastring
- Pos. 23a
- Rastring
- Pos. 24
- Bowdenzug (hinten)
- Pos. 25
- Bowdenzug (vorne)
- Pos. 26
- Sohlenplatte
- Pos. 27
- Haltering
- Pos. 28
- Ausnehmung
- Pos. 29
- Rastbolzen
- Pos. 30
- Sphärischer Körper
- Pos. 31
- Sechskant
- Pos. 32
- Langloch
- Pos. 33
- Schulter
- Pos. 34
- Ausnehmung (für Rastbolzen)
- Pos. 35
- Ausnehmung (für Rastbolzen)
- Pos. 36
- Rastausnehmung
- Pos. 37
- Stellschraube
- Pos. 38
- Hebel
- Pos. 39
- Achse
- Pos. 40
- Umlenkhebel
- Pos. 41
- Achse
- Pos. 42
- Langloch
- Pos. 43
- Bolzen
- Pos. 44
- Bolzen
- Pos. 45
- Hebel
- Pos. 46
- Achse
- Pos. 47
- Schulter
- Pos. 48
- Spannring
- Pos. 49
- Pfeilrichtung
- Pos. 50
- Haltering
- Pos. 51
- Pfeilrichtung
- Pos. 52
- Rastnut
- Pos. 53
- Pfeilrichtung
- Pos. 54
- Schulter
- Pos. 55
- Pfeilrichtung
- Pos. 56
- Fläche
- Pos. 57
- Fläche
- Pos. 58
- Abdeckung
- Pos. 59
- flexible Druckfläche