[0001] Der Container ist als Frachtbehälter zur Güterbeförderung auf dem Wasserweg nicht
mehr wegzudenken. Nach dem Siegeszug auf See nimmt die Bedeutung im Binnenschiffverkehr
immer stärker zu.
[0002] Einschränkung auf Binnengewässern für die Beförderung von Containern, sind abgesehen
von den, auf die jeweiligen Fahrtgebiete zugeschnittenen Hauptabmessungen der eingesetzten
schwimmenden Transportmittel, nachhaltig von den lichten Brückendurchfahrten beeinflußt.
Gemessen an den Stabilitätskriterien wären in fast allen Fällen, größere Stauhöhen
bei Containern, also mehr Stellplätze möglich, als die Brückendurchfahrten es erlauben.
[0003] Fahrtgebiete wie zB. Donau, Elbe und bald auch der Rhein-Main-Donau Kanal, sind durch
niedrige Wasserstände und ebensolche Brückendurchfahrten besonders betroffen.
[0004] Um für das spezialisierte "Binnencontainerschiff" die Anzahl der Stellplätze auf
ein Maximium zu erhöhen, bleibt alleine die Höhe des Doppelbodens als reduzierbares
Element. Da nun in diesen Bereich wieder Vorschriften eingreifen, welche bei Transport
"gefährlicher Güter" eine Mindestdoppelbodenhöhe von 500mm vorschreiben, ebenso wie
es auch versicherungstechnische Überlegungen gibt die einen Doppelboden begünstigen,
soll die Typwahl beim Betreiber liegen, welcher nach je Frachtaufkommen entscheiden
wird. (zB könnte es Autlagen geben, daß auf Schiffen ohne Doppelboden, bzw mit minimaler
Doppelbodenhöhe keine bzw nur in bestimmten Lagen Container mit gefährlicher Ladung
gefahren werden dürfen). Aus eben genannten Gründen werden in dieser Anmeldung drei
Typen von Binnencontainerschiffen unterschieden:
Typ a: BCS ohne Doppelboden
Typ b: BCS mit minimaler Doppelbodenhöhe
Typ c: BCS mit Doppelbodenhöhe 500mm
Diese Anmeldung bezieht sich in der Hauptsache auf die Bauweise des Laderaumbereichs
des Transportschiffes, ist damit sowohl für Selbstfahrer als auch für Leichter anzuwenden.
Weiters ist zu erwähnen, daß in dieser Anmeldung auf zwei weitere Patentanmeldungen
zurückgegriffen wird (Gangbord für Binnenschiffe, Bauweise von Doppelboden- oder Seitensektionen
mit Mindesthöhen), welche zwar in Zusammenhang mit der folgend beschriebenen Bauweise
des Binnencontainerschiffes verwendet werden können (um Standardmaße, wie Gangbordbreite
von 600 mm bei einer Schiffsbreite von 11,6m (11,4m) einzuhalten) jedoch auf den Gegenstand
dieser Anmeldung keinen Einfluß haben.
[0005] Durch die hohe Punktbelastung bei Containerladung sind, um die nötige Querfestigkeit
zu erreichen, große Trägerhöhen oder schwere Trägerkonstruktionen, daraus resultierend,
eine schwere Bauweise nötig gewesen. Da die Querfestigkeit nicht getrennt von der
Längsfestigkeit betrachtet werden kann, wirkt sich die damit verbundene konstruktive
Schwerpunktsverschiebung nicht vorteilhaft auf Bauteile wie Gangbord und Lukensüll
aus.
[0006] In der Folge ist eine Lösung für ein reines Containerschiff aufgezeichnet welches
mit einem hohen Maß an Längs- und Querstabilität und ebensolcher Lecksicherheit ein
Optimum an Stauplatz (Stellplätzen) anbietet. Werden Modelle ohne oder mit minimierten
Doppelboden gewählt so können zusätzlich etwa 200 mm bis 500 mm an Fixpunkthöhe gewonnen
werden.
[0007] Betrachtet werden hier Schiffe mit den Standardmaßen der Binnenschiffahrt Länge bis
max 120,0m (Selbstfahrer) max 100m (Leichter), Breite über alles 11,6m (diese Breite
anzunehmen wird den neuen Containermaßen entsprechend, zweckmäßig sein), Seitenhöhe
ca 4,0m
[0008] Im Prinzip ist der Laderaumbereich des Binnencontainerschiffes ein Trägerrost der
aus 5 Längsschotten (für Schiffe ohne Wallgang = Aussenhaut / Lukensüll / Container
/ Längschott / Container / Mittellängsschott / Container / Längsschott / Container/
Lukensüll / Aussenhaut) oder aus 7 Längschotten (für Schiffe mit Wallgang = Aussenhaut/Lukenlängsschott
mit Süll / Container / Längsschott / Container / Mittellängsschott / Container / Längsschott
/ Container / Lukenlängsschott mit Süll / Aussenhaut) und Querschotten in jenem Abstand,
welcher der Abmessung eines 40' Containers (oder den Abmessungen der geplanten, neuen
Normcontainer) entspricht. Naturlich werden Gangbord, Kimm und die entsprechenden
Gurtungen in die Längsfestigkeit mit einbezogen. Ebenso ist es denkbar, daß ein Schiff
für Schwerstcontainer geplant ist dann wird man die Teilung der Querschotte eventuell
durch ein Halbschott noch einmal unterteilen. Dies würde bedeuten, daß in der untersten,
oder in beiden untersten Lagen nur 20' Container (oder die entsprechenden Normcontainern)
gefahren werden können,
[0009] In diesen Trägerrost, der alleine verantwortlich für die gesamte Festigkeit, resultierend
aus Längs -, Quer - und Torsionsbeanspruchungen ist wird die Containerlast "eingehängt",
die Punktlasten der Containerstapel werden an den unteren Gurtungen der Längs - und
Querträger eingeleitet. Die Bodenbeplattung hat alleine dem Wasserdruck entgegenzuwirken.
[0010] Werden sowohl Längs - wie auch Querschotte dicht ausgeführt ist eine hohe Lecksicherheit
gegeben. Durch die wesentlich höhere Längsfestigkeit gegenüber Einraumschiffen, kann
das Schiff zu einer echten Feeder - Tätigkeit verwendet werden, also auch beschränkt
an der Küste und in Mündungsgebieten eingesetzt werden.
[0011] Wie Gewichtsrechnungen zeigen, ist mit diesem Konzept gegenüber der schweren Einraumbauweise
Gewicht einzusparen, dies bei höheren Sicherheitskriterien.
[0012] Betrachtet man die Manipulationsmöglichkeiten der Container bei der Be- und Entladung,
so ist die exakte Placierung auf den jeweiligen Stellplatz keinesfalls schwieriger
als bei den herkömmlichen Containerstaueinrichtungen. Werden die Längsschotte gegenüber
dem Süll, zur Schiffsmitte steigend, etwas höher gebaut (etwa 100 mm je Schott), kann
eine gute "Feeder-Wirkung" erzielt werden.
1. Binnenschiff- oder Leichter, welcher haupsächlich zum Transport von Containern eingesetzt
wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Laderaumbereich als Trägerrost ausgebildet ist, dessen Trägerkomponenten aus Längs-
und Querschotten bestehen, deren Abstände durch die Abmessungen der Container vorgegeben
werden.
2. Binnenschiff- oder Leichter, nach Anspruch 1, ist dadurch gekennzeichnet,daß
das System aus Längs- und Querschotten so dimensioniert ist, daß es allen Arten der
Beanspruchungen, wie Längs- und Querbiegemomente, ebenso wie Torsionsbelastungen,
für die, dem jeweiligen Fahrtbereich angemessenen und zugelassenen Fahrzeugtypen,
gewachsen ist.
3. Binnenschiff- oder Leichter, nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet,daß
durch die Trägerfunktion der Längs- und Querschoten, der Boden nur mehr dem Wassersdruck
entsprechend dimensioniert wird, also mit entsprechend geringer Bauhöhe gefertigt
werden kann.
4. Binnenschiff- oder Leichter, nach Anspruch 1, ist dadurch gekennzeichnet,daß
durch genannte Bauweise Reduzierungen der Fixpunkthöhe von 200 bis 500 mm möglich
werden.