[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Stecker, wie er im einzelnen z. B. aus
der DE 39 16 863 A1 bekannt ist. Dort dient ein gabelförmiges Federblech als Rastfeder.
Die mittlere Zinke der Gabel ist an ihrem Rastarm mit einem Durchbruch versehen, Figur
3. Der Durchbruch weist einen Anschlaglappen auf, der mit einer Rastschulter eines
Gegensteckers oder Gerätes zusammenwirken kann, vergleiche Figur 1. Über einen Handhabungsabschnitt
kann die Rastfeder aus einer Verriegelungsstellung in eine Lösestellung geschwenkt
oder gekippt werden.
[0002] Aus der EP 0 351 083 A2 ist ein Stecker ähnlicher Art bekannt. Dort dienen zwei kippbare
Blattfedern zur Verriegelung. Ein Ende einer Blattfeder bildet einen hakenförmigen
Rastfuß, der mit entsprechenden Rastmitteln am Gegenstecker zusammenwirken kann, vergleiche
Figur 6.
[0003] Ähnliche kippbare Rastfedern, jedoch aus Federdraht, sind aus der DE 35 31 925 C2
bekannt.
[0004] Die bekannten Ausbildungen widerstehen auf die Steckverbinder einwirkenden Trenn-
oder Zugkräfte nur so lange, bis der frei nach außen bewegliche Verriegelungsabschnitt
am Ende der Rastfeder doch aus seiner Verriegelungsstellung nach außen herausgedrückt
wird, wodurch die Rastnocke oder dergleichen am Gegenstecker oder Gerät freigegeben
wird.
[0005] Der Erfindung liegt das Bestreben zugrunde, einen elektrischen Stecker der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem äußeren Trennkräften ein sehr hoher Widerstand
gegen eine Entriegelung entgegengesetzt wird.
[0006] Hierzu sieht die Erfindung vor, daß am Gehäuse eine Anschlagfläche angeordnet ist,
an der sich die Rastfeder mit einem Rastfuß in der Verriegelungsstellung, etwa in
Richtung auf den Gegenstecker oder dergleichen, abstützt. Dadurch ist sichergestellt,
daß beim Einwirken von axialen Trennkräften, welche die elektrische Steckverbindung
lösen wollen, der Rastfuß der Rastfeder nicht nach außen in die Lösestellung gedrückt
werden kann. Folglich können außerordentlich hohe Trennkräfte auf die mechanische
Verriegelung des Steckers einwirken, ohne daß die Rastfeder ihre Funktionstüchtigkeit
verliert.
[0007] Die Erfindung ist sowohl bei Rastfedern aus Federblech, als auch aus Federdraht anwendbar.
Letztendlich kommt es darauf an, daß dem nach außen verschiebbaren oder verschwenkbaren
Rastfuß der Rastfeder eine Anschlagfläche am Gehäuse des Steckers zugeordnet ist,
die den Rastfuß daran hindert, sich unter der axialen Lösekraft nach außen zu bewegen
und dadurch die Verrastung zu lösen.
[0008] Die Anordnung und der Verlauf der Anschlagfläche ist abhängig von der Anordnung und
Form der Rastfeder. Die Anschlagfläche wird in der Regel etwa senkrecht zur Steckrichtung
verlaufen. Je nachdem wie die entsprechende Rastfläche oder Rastnocke oder dergleichen
am Gegenstecker oder Gerät ausgebildet ist, kann die Anschlagfläche auch von dieser
Richtung abweichen und z. B. bis etwa 45° zur Steckrichtung verlaufen.
[0009] Rastfläche und Anschlagfläche sollten mindestens nahezu parallel verlaufen, um eine
optimale Wirkung zu erzielen. Abweichungen von ca. 15° scheinen tolerierbar zu sein.
[0010] Als vorteilhaft hat sich für die Rast- und Lösefunktion erwiesen, wenn der Rastarm
Z-förmig ausgebildet ist und als C-förmig nach unten zum Stecker hin gebogener Rastfuß
endet.
[0011] Der Rastfuß ist gut gleitfähig zu führen und sorgt für eine gute Anlage am Gegenstecker
oder dergleichen, wenn er als 180° umgebogener Haken endet und somit einen großen
Radius bildet.
[0012] Wenn der Stecker, wie aus Blech schon bekannt, dreizinkig ausgebildet ist, die äußeren
Zinken als Haltearme am Gehäuse gelagert sind und die mittlere Zinke als Rastarm dient,
ist es vorteilhaft, wenn die Haltearme und der Rastarm unterschiedlich abgewinkelt
sind und der Winkel der Haltearme größer ist als der Winkel des Rastarms. Damit ist
ein längerer Hebelarm an den Rastarmen erzielbar, und die Federeigenschaften werden
optimiert. Zum gleichen Zweck können die Arme so gebogen sein, daß sich in der Seitenansicht
eine der Zahl Acht ähnliche Form ergibt.
[0013] Die Halterung der Rastfeder kann vorzugsweise so erfolgen, daß die Haltearme als
zurückgebogene Widerhaken enden, die in Taschen des Gehäuses mit Spiel gelagert sind.
[0014] Die Rastfeder kann gut gekippt werden, wenn der Rücken, von dem aus die Haltearme
und der Rastarm ausgehen, zum Gehäuse zu abgebogen sind, so daß ein Radius gebildet
ist. Die Feder kann dann entweder von Hand oder mit Hilfe einer Taste oder dergleichen
betätigt werden, vergleiche DE 31 23 825 A1.
[0015] Die Rastfeder kann aus rostfreiem Federblech gestanzt oder aus Federdraht sein. Insbesondere
der Grundgedanke der Erfindung ist jedoch bei Rastfedern aus beliebigem Halbzeug realisierbar.
[0016] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im nachfolgenden
näher beschrieben wird.
- Figur 1
- zeigt einen zweipoligen elektrischen Stecker mit zwei Rastfedern im mittigen Schnitt,
ohne elektrische Kontaktteile und daran befestigten Leitungen, mit einer oberen, geschlossenen
Kappe und einer unteren, geöffneten Kappe, mit angedeuteter Verriegelung mit einem
Gegenstecker.
- Figur 2
- zeigt den Stecker nach Figur 1 von rechts.
- Figur 3
- zeigt den Stecker nach Figur 1 von links.
- Figur 4
- zeigt den Stecker nach Figur 1 während des Einführens oder Lösens eines Gegensteckers.
- Figur 5
- zeigt den Stecker nach Figur 1 mit Schnitt durch den Bereich der Befestigung der Rastfeder,
während des Einführens oder Lösens eines Gegensteckers.
- Figur 6
- zeigt die Rastfeder in der Draufsicht.
- Figur 7
- zeigt die Rastfeder nach Figur 6 in der Seitenansicht.
- Figur 8
- zeigt die Rastfeder nach Figur 6 im mittigen Schnitt.
[0017] Figur 1 zeigt einen elektrischen Stecker 1 mit einem Gehäuse 2 aus Kunststoff mit
zwei Kontakt- und Leitungskammern 3, die zur Aufnahme von nicht dargestellten, gegebenenfalls
abgedichteten Kontaktteilen, wie z. B. Buchsen, dienen. An der Stirnseite 4 ist in
einem Ringraum 5 eine gummielastische Dichtung 6 eingelegt, und an der Oberseite 7
bzw. Unterseite 8 sind über ein Filmscharnier 9 zwei Kappen 10 angeformt.
[0018] Die Kappen 10 weisen vier Wände auf. Die hintere Wand 11 geht in die obere Wand 12
über, die über das Filmscharnier 9 stirnseitig mit dem Gehäuse 2 verbunden ist. Gleichzeitig
schließen sich zwei Seitenwände 13 an, in denen nahe der Mitte Langlöcher 14 eingebracht
sind. Außen ist im Bereich zwischen den Wänden 11 und 12 eine Querriffelung R angebracht.
[0019] An den Gehäuseseiten 15 befinden sich Zapfen 16, die bei heruntergeschwenkter Kappe
10 in die Langlöcher 14 eingreifen können und somit kulissenartige Führungen bilden.
Zum erleichterten Verschwenken der Kappen 10 über die Zapfen 16 sind die Stirnflächen
der Zapfen 16 mit Abschrägungen 16a versehen, die in Richtung der Kappen 10 verlaufen.
Das Langloch 14 liegt etwa parallel zum Filmscharnier 9, so daß die Kappen 10 mit
einem bestimmten Weg aus einer Ausgangsstellung in Richtung auf die Seiten 7 bzw.
8 des Gehäuses 2 hin drückbar, d. h. um das federnde Filmscharnier verschwenkbar,
sind.
[0020] Unter den Kappen 10 sind identische Rastfedern 17 gelagert. Die Rastfeder 17 ist
im Prinzip als dreizinkige symmetrische Gabel aus Blech, insbesondere aus rostfreiem
Federstahl, geformt, vergleiche Figuren 6 bis 8.
[0021] Ausgehend von einem mit dem Radius R1 gewölbten Rücken 18 erstrecken sich zwei relativ
schmale äußere Haltearme 19 unter einen Winkel Alpha = 120° mit einem Radius R2 und
enden mit einem über einen Radius R3 zurückgebogenen Widerhaken 20. Die mittlere Gabelzinke
erstreckt sich vom Rücken 18 ausgehend als Rastarm 21 über einen Radius R4 unter einen
Winkel von Beta = 90° und endet über einen Radius R5 mit einem entgegengesetzt gebogenen
Rastfuß 22. Der Rastfuß 22 endet als um 180° umgebogener Haken 23, so daß sich ein
etwa halbkreisförmiger größerer Radius R6 ergibt. Der Rastfuß 22 selber ist mit großem
Radius R7 leicht C-förmig gebogen.
[0022] Die Rastfedern 17 sind mit ihren Widerhaken 20 in Taschen 24 an der Oberseite 7 bzw.
Unterseite 8 verrastend in das Gehäuse 2 eingeschoben, so daß sie sich mit leichtem
axialen Spiel X bewegen können. Zwischen den Taschen 24 ist ein Durchgang 25 zum Inneren
des Gehäuses 2 angebracht.
[0023] In den Durchgang 25 ist eine Rastnocke 26 mit einer Rastfläche 27 eines Gegensteckers
28 einführbar. Oberhalb des Durchgangs 25 ist nahe der Stirnseite 4 eine Anschlagfläche
29 für die Rastfeder 17 vorgesehen. Die Flächen 27 und 29 verlaufen etwa parallel:
Die Fläche 29 steht im Winkel von etwa 20°, die Fläche 27 etwa 15° zur Steckerstirnfläche
4.
[0024] In der in Figur 1 in der oberen Hälfte gezeigten Verriegelungsstellung mit dem Gegenstecker
28 stützt sich der Gegenstecker 28 mit einem Ringbund 30 an der Dichtung 6 ab. Die
Rastfeder 17 liegt mit dem Radius R6 des Rastfußes 22 an der Rastfläche 27 und an
der Außenfläche 31, d. h. unter einem Winkel von ca. 105°, des Gegensteckers 28 an.
Desweiteren liegt der Rastfuß 22 im Breich des Radius R7 an der Fläche 29 des Gehäuses
2 an. Durch diese Anordnung werden eventuelle Fertigungstoleranzen gut ausgeglichen,
so daß eine gute Abdichtwirkung sichergestellt ist.
[0025] Die Rastfeder 17 sperrt die Verbindung, da sie sich hauptsächlich über die Fläche
29 am Gehäuse 2 abstützt, aber auch über den Rastarm 21 auf der Oberseite 7 und über
den Rücken 18, die Haltearme 19 und die Widerhaken 20 am Gehäuse 2. Die Kappen 10
brauchen dabei nicht belastet zu werden.
[0026] Die Lösestellung der Feder 17 ist in Figur 4 dargestellt. Durch Druck P auf die Kappen
10 im Breich der Riffelung R wird der Rastarm 21 verschwenkt, so daß der Rastfuß 22
etwa entlang der Fläche 29 sich nach oben bewegt. Hierbei stützen sich die Haltearme
19 und der Rastarm 21 im Bereich des Radius R4 auf die Oberseite des Gehäuses 2, vergleiche
Figur 1, ab.
[0027] Wenn der Rastfuß 22 aus dem Durchgang 25 ausgetreten ist, vergleiche Figur 4, kann
der Gegenstecker 28 entnommen werden, da dessen Rastfläche 27 nun freiliegt.
[0028] Beim Herstellen der Verbindung kann entsprechend verfahren werden. Wenn jedoch der
Gegenstecker 28, wie im Beispiel, der Rastnocken 26 auch eine Einführungsschräge 32
aufweist, kann die Verbindung der Stecker 1 und 28 durch bloßes Zusammenschieben erfolgen.
Der Rastfuß 22 wird beim Einschieben durch die Einführungsschräge 32 angehoben, vergleiche
Figur 4, und schnappt dann nach dem Einführen und Abdichten - und nachdem die elektrische
Kontaktierung erfolgte - hinter die schräge Rastfläche 27 der Rastnocke 26, wie in
Figur 1 dargestellt.
Bezugszeichenliste |
1 |
Stecker |
R1 |
Radius an 18 |
2 |
Gehäuse |
R2 |
Radius an 19 |
3 |
Kammer |
R3 |
Radius an 19 |
4 |
Stirnseite |
R4 |
Radius an 21 |
5 |
Ringraum |
R5 |
Radius an 21 |
6 |
Dichtung |
R6 |
Radius an 22 |
7 |
Oberseite |
R7 |
Radius an 22 |
8 |
Unterseite |
R |
Riffelung an 10 |
9 |
Filmscharnier |
Alpha |
Winkel an 19 |
10 |
Kappe, Taste |
Beta |
Winkel an 21 |
11 |
hintere Wand |
Gamma |
Winkel zw. 21 u. 22 |
12 |
obere Wand |
X |
Spiel in 24 |
13 |
Seitenwand |
A |
Anschlag von 11 an 2 |
14 |
Langloch |
S |
Steckrichtung |
15 |
Gehäuseseite |
P |
Kraft auf 10 |
16 |
Zapfen |
|
|
16a |
Schräge an 16 |
|
|
17 |
Rastfeder |
|
|
18 |
Rücken |
|
|
19 |
Haltearme |
|
|
20 |
Widerhaken |
|
|
21 |
Rastarm |
|
|
22 |
Rastfuß |
|
|
23 |
Haken |
|
|
24 |
Tasche |
|
|
25 |
Durchgang |
|
|
26 |
Rastnocke |
|
|
27 |
Rastfläche |
|
|
28 |
Gegenstecker |
|
|
29 |
Anschlagfläche |
|
|
30 |
Ringbund |
|
|
31 |
Außenfläche |
|
|
32 |
Einführungsschräge |
|
|
1. Elektrischer Stecker
- der mit einem Gegenstecker (28) Gerät oder dergleichen elektrisch verbindbar und
mechanisch verriegelbar ist,
- der mindestens eine Rastfeder (17) umfaßt,
-- mit einem winkelförmigen Rastarm (21)
--- der mit einem Rastfuß (22) hinter einen Vorsprung (26) oder in eine Ausnehmung
des Gegensteckers oder dergleichen greifen kann,
- und die Rastfeder (17) so am Gehäuse (2) des Steckers (1) gelagert ist, daß durch
Druck auf das freie Ende des Rastarms der Rastfuß (22) aus der Verriegelungsstellung
in eine Entriegelungsstellung bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (2) des Steckers (1) eine Anschlagfläche (29)
angeordnet ist, an der sich die Rastfeder (17) mit einem Rastfuß (22) in der Verriegelungsstellung
abstützt.
2. Stecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche (29) 60 bis
90° zur Steckrichtung verläuft.
3. Stecker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche (29) mindestens
nahezu parallel zur Rastfläche des Gegensteckers und dergleichen verläuft.
4. Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastarm
(21) Z-förmig ist, und als C-förmig nach unten zum Gehäuse (2) abgebogener Rastfuß
(22) endet. (Figur 1)
5. Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastfuß
als ein um 180° umgebogener Haken (23) endet.
6. Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Rastfeder dreizinkig ausgebildet
ist und die äußeren Zinken als Haltearme (19) am Gehäuse (2) gelagert sind und die
mittlere Zinke als Rastarm (21) dient, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltearme (19)
und der Rastarm (21) unterschiedlich abgewinkelt sind und der Winkel der Haltearme
größer ist als der Winkel des Rastarms (21).
7. Stecker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastfeder (17) in der Seitenansicht
eine der Zahl Acht ähnliche Formgebung hat (Figur 1).
8. Stecker nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltearme (19) als
zurückgebogene Widerhaken (20) enden, die in Taschen (24) des Gehäuses (2) mit Spiel
(X) gelagert sind.
9. Stecker nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücken (18),
von dem die Haltearme (19) und der Rastarm (21) ausgehen, zum Gehäuse (2) zu abgebogen
ist, so daß ein Radius (R1) gebildet ist.
10. Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastfeder
(17) aus rostfreiem Federblech gestanzt oder aus Federdraht gebogen ist.