[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung hochfester
Stahldrahtlitzen, insbesondere von Stahlcord, nach dem Doppelschlagprinzip, bei der
die einzelnen Ablaufspulen innerhalb des Verseilsystems in der Drehachse des Verseilrotors
auf einem nicht mitdrehenden Spulenträger gelagert sind und die fertige Litze außerhalb
des Verseilsystems auf durch nachfolgende technologische Verfahrensstufen festgelegte
Spulengrößen aufgewickelt wird.
[0002] Doppelschlagverseilmaschinen z.B. gemäß der DE-OS 24 62 092 werden seit mehreren
Jahren auch für die Verseilung von Stahldrähten eingesetzt. In dieser Maschine sind
die einzelnen Ablaufspulen achsfluchtend hintereinander jeweils zwischen Getriebeständern
angeordnet. Jeder einzelne Draht wird durch Rollensysteme um die Spulen herum in die
Achsmitte des Rotors geführt und von dort durch einen Lagerzapfen zum nächsten Spulenrahmen
geleitet, wo er mit den jeweils dazukommenden Drähten in der vorher beschriebenen
Weise weitergeleitet wird. Am Rotorende werden die Drähte über eine mit dem Rotor
synchron drehende Umlenkrolle in die Gegenrichtung umgelenkt und in einer sinusförmigen
Kurve jeweils um die Spulen herum zum anderen Ende des Rotors geführt. Außerhalb des
Verseilsystems sind eine Überdrehvorrichtung zur Beseitigung der durch die Doppelschlagverseilung
in der Litze vorhandenen großen Torsionsspannungen sowie ein Abzug und Aufwickler
angeordnet. Der erste Verseilpunkt liegt im Bereich der ersten Umlenkrolle und der
zweite Verseilpunkt zur Realisierung des Doppelschlages befindet sich am Auslauf der
Verseilmaschine. Mit dieser hochproduktiven Maschine können jedoch nur Hohllitzen
qualitätsgerecht hergestellt werden. Zur Herstellung von Litzen mit Kerndraht ist
diese Maschine nicht geeignet, da der Kerndraht während der Verseilung seine Länge
annähernd beibehält und somit länger als die Drähte der Decklage ist, die durch den
zweiten Verseilschlag verkürzt wird und im Ergebnis eine nachteilige Verformung der
Litze bewirkt. Weiterhin erfordert das Aufwickeln der fertigen Stahldrahtlitze einen
hohen Bedienaufwand, weil ein ständiger Spulenwechsel der Aufwickelspule durch den
Bediener notwendig ist. Das Spulenvolumen aller Ablaufspulen beträgt in der Regel
ein Mehrfaches des Spulenvolumens der Aufwickelspule.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hochproduktive Doppelschlagverseilmaschine
nach dem Prinzip in-out zu entwickeln, mit deren Hilfe auch Stahldrahtlitzen mit Kerndraht
qualitätsgerecht und ohne die Nachteile des Standes der Technik hergestellt werden
können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Patentansprüchen 1 (Verfahren)
bzw. 6 (Vorrichtung) angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß ein breites Fertigungsprogramm
einschließlich Stahldrahtlitzen mit Kerndraht qualitätsgerecht gefertigt werden kann
und die Forderungen der Anwenderindustrie nach einfacher Bedienung auch mehrerer Verseilmaschinen
durch einen Operator erfüllt werden, indem auf ein ständiges Wechseln der Aufwickelspulen
(Entnahme, Beschickung) während des gesamten Verseilvorganges, d.h. der durchgängigen
Verseilung des Verseilgutes der Ablaufspulen, verzichtet werden kann.
[0006] Da sich die zweite Verdrehung mit hochfestem Stahldraht im Bereich der Flugkurve
nicht ohne weiteres realisieren läßt, wird gemäß der Erfindung die Verseilung auf
eine Stelle im Bereich vor der ersten Umlenkrolle konzentriert, wobei die Führung
des Verbandes bzw. der Litzen so gestaltet ist, daß der gesamte Verband um sich rotiert,
und zwar mit doppelter Drehzahl des Rotors. Der Verseilverband hat schon im Bereich
zwischen der Ablaufspule und der Umlenkrolle die doppelte Drehzahl (Verseilgeschwindigkeit)
des Rotors, so daß der Verseilverband schon unmittelbar nach der Umlenkrolle über
seine endgültige Verdralldrehzahl (doppelt) verfügt und auf dem Wege zur zweiten Umlenkrolle
nur noch geführt und erhalten wird. Ein wesentliches Mittel ist hierbei die konisch
geformte Umlenkrolle.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 und 7 bis
10 angegeben.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine komplette Verseileinrichtung in schematischer Seitenansicht;
- Fig. 2:
- eine dem Verseilpunkt in der Verseileinrichtung nach Fig. 1 nachgeordnete Umlenkrolle
in Seitenansicht;
- Fig. 3:
- schematisch eine Drahtzugbremse für einen von einer Ablaufspule abgezogenen Draht;
- Fig. 4:
- schematisch einen Doppelscheibenabzug für die Litze in Seitenansicht;
- Fig. 5:
- schematisch einen Aufwickler mit mehreren Spulenaufnahmen;
- Fig. 6:
- ein Überführungselement des Aufwicklers nach Fig. 5.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Verseileinrichtung enthält eine Doppelschlagverseilmaschine
1, in deren rotierendem System mehrere Ablaufspulen 3 mit je einer Drahtzugbremse
2 in einem gemeinsamen Spulenrahmen 1a gelagert sind. Der Spulenrahmen 1a ist über
endseitige Hohlzapfen 1b, 1c um die Mittelachse M drehbar gelagert, dreht jedoch aufgrund
seines Eigengewichtes beim Verseilvorgang nicht mit. Der Verseilmaschine 1 sind ein
Doppelscheibenabzug 4 und eine Aufwickelstation mit einer Verlegeeinrichtung 5 nachgeordnet.
[0010] In der Maschinenachse M ist auf bzw. in einem ggf. hohlen Drehzapfen eine konische
Umlenkrolle 6 gelagert, deren Längsachse im wesentlichen senkrecht zur Mittelachse
M verläuft. Diese Umlenkrolle 6 bildet einen ersten Umlenkpunkt für das von den Ablaufrollen
3 gemeinsam abgezogene Verseilgut, das - wie in Fig. 2 gezeigt - auf deren größten
Durchmesserteil aufläuft und während der Umlenkung auf deren Mantel zum schmaleren
Endteil hin unter Eigenverdrehung abgleitet. Durch die Wirkung der konischen Umlenkrolle
6 erfährt das von den einzelnen ablaufenden Drähten 7 gebildete Verseilgut eine vollständige
Verseilung, wobei der erste und zweite Verseilschlag in einem Verseilpunkt 8 vereinigt
werden. Wie in Fig. 1 gezeigt, wird jeder von der jeweiligen Ablaufspule 3 abgezogene
Draht über je eine radial innen liegende Rolle und von dieser über eine radial innere
Betätigungsrolle 2a der in Fig. 3 im einzelnen dargestellten Bandzugbremse 2 geführt,
so daß alle ablaufenden Drähte bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in geringem
seitlichen Abstand zur Mittelachse M, zur Verseilstelle 8 und danach als Litze in
der Mittelachse M durch die hohlen Zapfen hindurch zum breiteren Endteil der konischen
Umlenkrolle 6 verlaufen.
[0011] An jedem Stirnende des Spulenrahmens 1a ist ein Flyer 10a und 10b gelagert, die je
eine konische Halterung mit einem an derem Rand angeordneten Umlenk- bzw. Führungselement
11a, 11b in Form einer Rolle oder eines Nippels aufweisen. Die vom schmaleren Endteil
der Umlenkrolle 6 abgezogene, nunmehr in ihrer Struktur fertigen Stahldrahtlitze 9
läuft zum Führungselement 11a des ersten Flyers 10a und von dieser in freiem Flugbogen
über das Führungselement 11b des zweiten Flyers 10b zu einer im Lagerzapfen des zweiten
Flyers 10b quer zur Mittelachse M gelagerten Umlenkrolle 11c. Die beiden Flyer 10a,
10b werden gemeinsam über geeignete Getriebe, z.B. Zahnriementriebe, von einem nicht
dargestellten Antriebsaggregat synchron angetrieben, wobei die in bzw. an dem hohlen
Lagerzapfen des ersten Flyers 10a gelagerte konische Umlenkrolle 6 zusammen mit dem
Flyer 10a um die Mittelachse M rotiert.
[0012] Die in Fig. 2 dargestellte Drahtzugbremse 2 ist als sog. tänzergesteuerte Bremse
ausgeführt und enthält einen zweiarmigen Schwenkhebel 2b, an dessen einem Arm die
vom ablaufenden Draht 7 umschlungene Betätigungsrolle 2b gelagert ist und an dessen
anderem Ende eine Feder 2c angreift. Der die Betätigungsrolle 2a tragende Hebelarm
ist über eine Schubstange mit einer hebelartigen Bremsbacke 14 verbunden, deren Bremsbelag
16 gegen die Bremsfläche 15 einer auf der Welle der Ablaufspule 3 befestigten Bremsscheibe
13 drückt. Die Bremsfläche 15 ist vorzugsweise verchromt, geschliffen und poliert
und weist eine Rauhigkeit von unter 3,2 µm auf. Der Brems- bzw. Reibbelag 16 der schwenkbaren
Bremsbacke 14 besteht zweckmäßig aus Tetrafluorethylen mit einem Kohlenstoffanteil
von etwa 25 %. Durch diese Ausbildung der Bremse können Schwankungen der Drahtzugkraft
von maximal 5 % über die gesamte Spulenfüllung realisiert werden.
[0013] Die bereits bei ihrem Einlauf in den ersten Flyer 10a fertig strukturierte Litze
9 bleibt in ihrer Struktur im Bereich der freien Flugkurve zwischen den beiden Flyern
10a und 10b erhalten und wird nach Verlassen der Verseilmaschine 1 von der um die
Mittelachse M umlaufenden Umlenkrolle 11c in den Doppelscheibenabzug 4 eingeführt.
Dieser in Fig. 4 im einzelnen dargestellte Doppelscheibenabzug 4 enthält zwei achsparallel
mit Zwischenabstand gelagerte Rollen 4a, 4b, von denen zumindest eine Rolle 4a mit
Umfangsrillen 4c versehen sein kann. Zumindest eine dieser Rollen weist eine Stufe
4d auf. Wie dargestellt, läuft die Stahldrahtlitze 9 in mehreren geordneten Schlingen
um die beiden Rollen 4a und 4b und erfährt durch den von der Stufe 4c verursachten
Sprung vom kleineren zum größeren Rollendurchmesser einen definierten Zugkraftanstieg,
durch den Torsionsspannungen in der Litze abgebaut werden. Zum weiteren vollständigen
Abbau von inneren Spannungen ist zwischen den beiden Rollen 4a, 4b mindestens eine
Nachformeinrichtung 17 vorgesehen, die mindestens eine Reihe von hintereinander mit
gegenseitiger Versetzung angeordneten Richtrollen aufweist, deren gegenseitige Versetzung
nach den jeweiligen Produkt- und Betriebsbedingungen eingestellt werden kann. Die
Stahldrahtlitze 9 läuft in einer wellenförmigen Bahn über die Rollen, und durch die
dabei entstehenden Biege- und Walkwirkungen erfolgt ein Spannungsabbau sowie Lagekorrekturen
der Litzendrähte.
[0014] Anschließend wird die Stahldrahtlitze 9 über eine Verlegeeinrichtung 5 der Aufwickeleinrichtung
zugeführt, die in Fig. 5 im einzelnen dargestellt ist und ein drehangetriebenes und
seitlich verfahrbares Spulenpaket 18 enthält. Da das Spulenvolumen der Ablaufspulen
3 um ein Vielfaches größer als das Spulenvolumen einer Aufwickelspule 19 ist, sind
in dem Spulenpaket 18 so viele Aufwickelspulen 19 axial nebeneinander angeordnet,
daß ihr Gesamtvolumen mindestens dem Gesamtspulenvolumen der Ablaufspulen 3 entspricht.
Gemäß Fig. 5 und 6 sind zwischen den axial hintereinander angeordneten Aufwickelspulen
19 Abweis- und Zentrierscheiben 20 angeordnet, deren Außendurchmesser größer als der
der Spulenflansche 21 ist. Die Abweis- und Zentrierscheiben 20 weisen leicht konische
Eindrehungen 22 zur Halterung je eines Spulenflansches 21 auf.
[0015] Die Aufwickelspulen 19 und die Abweis- und Zentrierscheiben 20 sind durch eine ihre
Zentralbohrungen frei durchragende Achse 24 verspannt, die stirnseitig mit je einem
Stützflansch 23 und endseitige Verschraubungen 25 versehen ist.
[0016] Beide Enden der Achse 24 stellen die Gegenstücke der Aufwickleraufnahme 26 dar, die
in einem Gestell 27 angeordnet und mit einem Drehantrieb und einer Verschiebungseinrichtung
verbunden sind.
[0017] Weiterhin sind über den Umfang der Abweis- und Zentrierscheiben 20 gleichmäßig verteilte
Überführungselemente 28 für die aufzuwickelnde Stahldrahtlitze 9 angeordnet. Die Überführungselemente
28 sind sägezahnähnlich und geschränkt ausgeführt.
[0018] In Abhängigkeit von der Größe des Spulenpaketes 18 ist je nach Bedarf das gesamte
Spulenpaket 18 durch ein Tragrollenpaar 12 gegen ein unzulässiges Durchbiegen abgestützt.
[0019] Das Verlegen und Aufwickeln der fertigen Stahldrahtlitze 9 erfolgt folgendermaßen:
- Die Verlegeeinrichtung 5 hält die aufzuwickelnde Stahldrahtlitze 9 jeweils senkrecht
zur jeweiligen Spulenachse, wobei im Bereich des äußeren Spulenflansches 21 eine der
beiden äußeren Aufwickelspulen 19, in bekannter Weise beginnend, aufgewickelt wird,
- entsprechend der Anzahl der axial nebeneinander angeordneten Aufwickelspulen 19 wird
jeweils nach Füllen der in Arbeitsstellung befindlichen Aufwickelspule 19 die Verseilmaschine
1, einschließlich des Spulenpaketes 18, angehalten und das Spulenpaket 18 axial verschoben,
so daß die nächste Aufwickelspule 19 sich in der Arbeitsstellung befindet, wobei die
Stahldrahtlitze 9 über den Spulenflansch 21 der vorhergehenden Aufwickelspule 19,
über eine zwischen den Aufwickelspulen 19 angeordnete Abweis- und Zentrierscheibe
20 und den Spulenflansch 21 der nachfolgenden Aufwickelspule 19 geführt wird,
- während des Anfahrens der Verseilmaschine 1, einschließlich des Spulenpaketes 18,
wird die Stahldrahtlitze 9 von einem der auf dem Umfang der Abweis- und Zentrierscheibe
20 gleichmäßig verteilten Überführungselemente 25 erfaßt und auf die Spulennabe aufgelegt,
so daß das Auflegen der Stahldrahtlitze 9 in unmittelbarer Nähe des Spulenflansches
21 erfolgt.
1. Verfahren zur Herstellung hochfester Stahldrahtlitzen, bei welchem die einzelnen Drähte
von innerhalb eines Spulenrahmens angeordneten, abbremsbaren Ablaufspulen abgezogen
und nach dem Doppelschlagprinzip verseilt werden und bei dem die Stahldrahtlitze mittels
einer Verlegeeinrichtung auf Spulen aufgewickelt wird, die jeweils eine wesentlich
kleinere Aufnahmekapazität als die Ablaufspulen haben,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit gleicher Spannung abgezogenen Drähte (7) infolge einer Gleitbewegung auf
einer konischen Umlenkrolle (6) in einem einzigen Verseilpunkt (8) im Doppelschlag
zu der in ihrer Struktur fertigen Stahldrahtlitze (9) verseilt werden,
daß die in ihrer Struktur fertige Stahldrahtlitze (9) bei Durchlaufen von zwei synchron
rotierenden Flyern (11a, 11b) in doppelter Drehzahl der Flyer (11a, 11b) um sich selbst
rotiert und
daß die Stahldrahtlitze (9) vor ihrem Aufwickeln zum Abbau ihrer inneren Torsionsspannungen
einem Nachformvorgang und einem definierten Zugkraftanstieg unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Ablaufspulen (3) mit konstanter Zugkraft abgezogenen Drähte (7) auf
den größten Durchmesser der konischen und im ersten Umlenkpunkt des Verseilgutes angeordneten
Umlenkrolle (6) auflaufen und während ihrer Umlenkung auf der Umlenkrolle (6) zum
kleineren Durchmesser hin abgleiten und dadurch in Drehung versetzt werden,
daß die Drähte (7) zwischen Umlenkrolle (6) und Ablaufspulen (3) in dem gemeinsamen
Verseilpunkt (8) den ersten und zweiten Verseilschlag erfahren,
daß die in ihrer Struktur fertige Stahldrahtlitze (9) zur Erhaltung der Verseilstruktur
von dem dem Spulenrahmen (1a) vorgeordneten ersten Flyer (10a) in freier Flugkurve
zu dem nachgeordneten zweiten Flyer (10b) geführt wird,
daß die inneren Torsionsspannungen der Stahldrahtlitze (9) in einem Doppelscheibenabzug
(4), welcher einen Durchmessersprung zum größeren hin aufweist, und in Nachformeinrichtungen
(17) abgebaut werden und daß die torsionsspannungsfreie Stahldrahtlitze (9) über die
Verlegeeinrichtung (5) einem drehangetriebenen und seitlich verfahrbaren Spulenpaket
(18) aus mehren axial nebeneinander angeordneten Aufwickelspulen (19) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaufspulen (3) zur Erzielung der annähernd konstanten Zugkraft durch je
eine tänzergesteuerte Drahtzugbremse (2) abgebremst werden, deren Bremsscheibe (13)
eine verchromte, geschliffene und polierte Bremsfläche (15) mit einer Rauheit <3,2
µm hat und deren von der Tänzeranordnung (2a, 2b) betätigte Bremsbacke (14) einen
Reibbelag (16) aus Tetrafluorethylen mit 25 % Kohlenstoffanteil aufweist, so daß max.
5 % Drahtzugkraftschwankung über die gesamte Spulenfüllung realisiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte
- die Verlegeeinrichtung (5) hält die aufzuwickelnde Stahldrahtlitze (9) jeweils senkrecht
zur jeweiligen Spulenachse, wobei die Stahldrahtlitze (9) anfangs im Bereich des äußeren
Spulenflansches (21) auf eine der beiden äußeren Aufwickelspulen (19) aufgewickelt
wird,
- entsprechend der Anzahl der axial nebeneinander angeordneten Aufwickelspulen (19)
wird jeweils nach Füllen der in Arbeitsstellung befindlichen Aufwickelspule (19) die
Verseilmaschine (1), einschließlich des Spulenpaketes (18), angehalten und das Spulenpaket
(18) axial verschoben, so daß die nächste Aufwickelspule (19) sich in der Arbeitsstellung
befindet, wobei die Stahldrahtlitze (9) über den Spulenflansch (21) der vorhergehenden
Aufwickelspule (19), über eine zwischen den Aufwickelspulen (19) angeordnete Abweis-
und Zentrierscheibe (20) und den Spulenflansch (21) der nachfolgenden Aufwickelspule
(19) geführt wird,
- während des Anfahrens der Verseilmaschine (1) und des Spulenpaketes (18) wird die
Stahldrahtlitze (9) von einem der auf dem Umfang der Abweis- und Zentrierscheibe (20)
gleichmäßig verteilten Überführungselementen (25) erfaßt und auf die Spulennabe aufgelegt,
so daß das Auflegen der Stahldrahtlitze (9) in unmittelbarer Nähe des Spulenflansches
(21) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlegeeinrichtung (5) und die Verschiebung des Spulenpaketes (18) mittels
eines Rechnersystems so gesteuert werden, daß der Aufwickelprozeß immer unmittelbar
an dem Spulenflansch (21) beginnt, der an der zuletzt gefüllten Aufwickelspule (19)
angrenzt.
6. Vorrichtung zur Herstellung hochfester Stahldrahtlitzen bestehend aus
- einer Doppelschlagverseilmaschine (1) mit mehreren im Spulenrahmen (1a) gelagerten
und durch je eine Drahtzugbremse (2) abgebremsten Ablaufspulen (3),
- einem nachgeordneten Litzenabzug und
- einem drehangetriebenen und seitlich verfahrbaren Spulenpaket (18) mit austauschbaren
Aufwickelspulen (19) und einer Verlegeeinrichtung (5),
dadurch gekennzeichnet, daß
- im Bereich des ersten Umlenkpunktes des Verseilgutes in der Mittenachse eine konisch
geformte Umlenkrolle (6) angeordnet ist,
- im Bereich zwischen Ablaufspulen (3) und Umlenkrolle (6) ein gemeinsamer Verseilpunkt
(8) für den ersten und den zweiten Verseilschlag angeordnet ist,
- an jeder Stirnseite des Spulenrahmens (1a) ein Flyer (10a, 10b) mit je einem Führungsglied
(11a, 11b) für die vom kleineren Durchmesser der konischen Umlenkrolle (6) ablaufende
Stahldrahtlitze (9) drehbar gelagert ist, und
- zwischen dem ablaufseitig angeordneten zweiten Flyer (10b) und dem Spulenpaket (18)
eine Vorrichtung (4, 17) zum Abbau der Torsionsspannungen in der Stahldrahtlitze (8)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Drahtzugbremse (2) eine mit dem Schwenkhebel (2b) einer Tänzerrolle (2a)
gekoppelte Bremsbacke (14) mit einem Reibbelag (16) aus Tetrafluorethylen mit 25 %
Kohlenstoff sowie eine mit der Ablaufspule (3) drehfest verbundene Bremsscheibe (13)
aufweist, deren verchromte, geschliffene und polierte Bremsfläche (15) eine Rauheit
< 3,2 µm hat, daß die Vorrichtung zum Abbau der Torsionspannungen als Doppelscheibenabzug
(4) mit einem Durchmessersprung zum größeren hin und mit Nachformeinrichtungen (17)
ausgebildet ist und
daß die Aufwickeleinrichtung zur Aufnahme eines drehangetriebenen und seitlich verfahrbaren
Spulenpaketes (18) aus mehereren axial nebeneinander angeordneten Aufwickelspulen
(19) ausgeführt und das gesamte Spulenpaket (18) durch Tragrollen (12) gegen ein unzulässiges
Durchbiegen abgestützt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Spulenvolumen aller Aufwickelspulen (19) dem Spulenvolumen aller Ablaufspulen
(3) entspricht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axial nebeneinander angeordneten Aufwickelspulen (19) durch Abweis- und Zentrierscheiben
(20) voneinander getrennt sind, deren Außendurchmesser größer als der der Spulenflansche
(21) ist, daß in den Abweis- und Zentrierscheiben (20) Eindrehungen (22) ausgebildet
sind, die den Durchmesser der Spulenflansche (21) haben, und daß die Aufwickelspulen
(19) und die Abweis- und Zentrierscheiben (20) durch eine frei in ihren Bohrungen
angeordnete und stirnseitig mit je einem Stützflansch (23) versehene Achse (24) mit
Verschraubungselementen (25) verspannt sind und beide Enden der Achse (24) die Gegenstücke
der Aufwickleraufnahme (26) darstellen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß über den Umfang der Abweis- und Zentrierscheiben (20) gleichmäßig verteilte, z.
B. sägezahnartige und geschränkte Überführungselemente (28) für die aufzuwickelnde
Stahldrahtlitze (9) angeordnet sind.