[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Regulierung der Drahtspannung
an einer Spulen-Wickelvorrichtung gemäss dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und
13.
[0002] Die Spannkräfte für den Wickeldraht in einem Wickelsystem für elektrische Spulen
sind in einem vorbestimmten Wert konstant zu halten,indem zwischen einer Drahtvorratsrolle
und der Spulen-Wickelvorrichtung ein automatischer Drahtzugregler angeordnet ist.
Die Anforderungen an einen derartigen Drahtzugregler sind vielfältig, nachdem die
Drahtspannung während des Wickelvorganges schon auf Grund der Spulenform stark schwanken
kann, wobei die Spulenform rund, qudratisch, rechteckig, oval u.dgl. ausgebildet sein
kann und beim Aufwickeln vom wachsenden Durchmesser der Wicklung beeinflusst wird.
Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Drahtgeschwindigkeit, beispielsweise bei
technologisch bedingten Verfahrensabläufen auch negative Werte annehmen kann. Besonders
wichtig ist die schnelle Wirksamkeit des Drahtzugreglers, denn trägheitsbedingte Verzögerungen
bringen unkontrollierbare Draht-Spannungsverhältnisse, die die Qualität der fertigen
Wicklung stark beeinträchtigen können.
[0003] Bei üblichen Drahtzugreglern erfolgt die Spannungsregulierung beispielsweise durch
mechanische und/oder elektro-mechanische Mittel, vorzugsweise durch einen Drahtkompensationsarm
gegebenenfalls mit einem diesem zugeordneten Potentiometer.
[0004] Deratige Vorrichtungen weisen grössere, durch Trägheit verursachte Nachteile auf,
insbesondere durch ein Nachlaufen oder ein Abbremsen des Drahtes während einer momentan
auftretenden negativen Drahtgeschwindigkeit und durch unerwünschte Schwingungen des
Draht-Kompensationsarmes.
[0005] Gemäss der DE-OS 40 35 862 ist eine Vorrichtung zur Spannungsregulierung eines Drahtes
für das Bewickeln einer elektrischen Spule bekannt, die eine Verbesserung durch eine
automatische Regulierung der Drahtspannung und deren Abbremsung vorsieht. Die Vorrichtung
besteht aus einer Vorbremse, die auf zwei mit Filz überzogenen Rollen gebilder wird,
von denen die eine in Gegenrichtung der Laufrichtung des Drahtes durch einen Synchronmotor
permanent angetrieben und die andere als Andruckrolle von der angetriebenen Rolle
mitgenommen wird. Der vorgespannte Draht wird über eine Rillenrolle um mindestens
360° herumgeführt, die mittels eines weiteren Motors in Drahtlauf- und Drahtrücklauf-Richtung
angetrieben wird. Die Rillenrolle ist mit einem Drehzahlmesser verbunden, der ein
Signal abgibt, wodurch der Motor über einen Regler angesteuert wird. Ein Dehnungsmesser
liefert ein Signal, das repräsentativ für die Drahtspannung ist, die mit einem Sollwert
verglichen wird. Das resultierende Signal wird dem Signal des Drehzahlmessers überlagert,
um über ein Steuersignal den Regler zu beeinflussen. Die Aenderung der Drahtspannung
beeinflusst das Signal, und die Geschwindigkeit des Motors wird geändert. um diese
Spannungsänderung zu unterdrücken. Bei höheren Anzugsgeschwindigkeiten wird die Qualität
der gewickelten Spule bei hoher Drahtgeschwindigkeit durch auftretende Spannungsdifferenzen
beeinträchtigt. Um den trägheitsbedingten Verzögerungen entgegenzuwirken, wird der
Wickeldraht über einen gefederten Schwenkarm geführt. Nachfolgend läuft der Wickeldraht
über eine Rolle herum, die mit einer Codescheibe versehen ist, um über ein zusätzliches
Steuergerät entsprechende Korrekturen des Dehnungsmesser-Signals herbeizuführen. Ein
Nachteil, der sich insbesondere bei Mehrfachwickelmaschinen auswirkt, besteht darin,
dass die Federkraft des Schwenkarmes für jeden durch die Drahtart und Drahtstärke
beeinflussten Wickelvorgang individuell für jede Wickelstelle angepasst werden muss.
[0006] Eine derartige Spannungsregulierung ist für besonders dünne Wickeldrähte, die mit
hohen Abzugsgeschwindigkeiten gewickelt werden und bei welchen lediglich die Reibungskraft
allein ausschlaggebend ist, weniger geeignet.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik, ist es Aufgabe der Erfindung einen Drahtzugregler
und ein Verfahren, insbesondere für dünne Wickeldrähte, die mit hohen Anzugsgeschwindigkeiten
gewickelt werden, zu entwickeln, bei welchen sich Kompensationselemente, wie Drahtausgleichshebel,
Codescheibe und eine Vorbremse mit Filzklemmen mit jeweils zusätzlichen nicht programmierbaren
Einstellelementen, die von Hand abgeglichen werden müssen, erübrigen.
[0008] Die vorgenannte Aufgabe wird urch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche
1 und 13 gelöst. Weitere Ausbildungen der Vorrichtung und Verfahrensschritte sind
in abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Ein Vorteil besteht in der Drehmomentregelung des bürstenlosen Gleichstrommotors
mittels eines digitalen Stromregelkreises, durch welche in vorteilhafter Weise die
Drehzahlen des Bremsrades abgeleitet werden.
[0010] Dadurch, dass über die Istwerte der verstärkten Rotorposition-Signale eine Störgrössenaufschaltung
von Drahtgeschwindigkeit und Drahtbeschleunigung vorgesehen ist, bei der die Istwerte
für diese Funktionen aus dem, dem Gleichstrommotor eigenen Kommutierungssystem abgeleitet
werden, sind keine zusätzlichen Einrichtungen zur Korrektur der bei hohen Drahtgeschwindigkeiten
dünner Wickeldrähte auftretenden Spannungsdifferenzen erforderlich.
[0011] Da für die auftretenden Drahtspannungsschwankungen keine mechanischen Kompensationseinrichtungen
notwendig sind, kann die Sollwert-Drahtzugregelung auch während des Wickelvorganges
unterbrechungslos verändert werden.
[0012] Durch die digitale Parametervorgabe und durch digitale Regelkreise wird eine präzise
Reproduzierbarkeit des Wickelprozesses erreicht.
[0013] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sämtliche erforderlichen Steuer- und Regelelemente,
einschliesslich der Netzgeräte im Drahtzugregler integriert sind, so dass sich zusätzliche
Steuergeräte ebenfalls erübrigen.
[0014] Dadurch, dass der Drahtbruch durch den beschleunigten Drahtrückzug sofort feststellbar
und angezeigt wird, entfallen alle sonstigen notwendigen Einrichtungen. Auch zur Ermittlung
der Drahtlänge für jede gewickelte Spule sind keine zusätzlichen Einrichtungen erforderlich.
[0015] Durch Verwendung einer Zwei-Drahtleitung (Bussystem) können an eine gemeinsame Maschinensteuerung
der Wickelvorrichtung mehrere, beispielsweise bis zu 32 Drahtzugregler angeschlossen
werden, die individuell programmierbar sind, wobei zusätzlich Statistik- und Betriebsdaten
erfasst und registriert werden können.
[0016] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch
dargestellt.
[0017] Es zeigt
Fig.1 eine perspektivisch dargestellte erfindungsgemässe Vorrichtung,
Fig.2 eine Prinzipskizze der Vorrichtung gemäss Fig.1,
Fig.2A ein schematisch dargestellter Anschluss für mehrere Drahtzugregler an eine
Maschinensteuerung gemäss Fig.2, und
Fig.3 ein Funktionsschema eines Steuergerätes gemäss Fig.2.
[0018] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0019] Gemäss der Fig.1 und 2 wird ein fadenförmiges Gut, wie beispielsweise Aluminium-,
Kupfer-, Wolfram-, Gold- und Platin-Wickeldrähte, aber auch Kunststoff- und Glasfasern,
vorzugsweise in Form von Endlosfasern, im weiteren als ein Wickeldraht 25 genannt,
von einer nicht dargestellten Vorratsspule in Pfeilrichtung einer als Draht-Spannungsregler
10-1 ausgebildeten Vorrichtung zwischen einer von einem Gleichstrommotor 14 mittels
einer Uebertragung 15 in Drahtrücklauf-Richtung angetriebenen Rückzugsrolle 16 und
einer mittels einer Feder 19 andrückbaren Anpressrolle 17 geführt. Die von der Rückzugsrolle
16 mitgenommene Anpressrolle 17 ist gegenüber dieser ausschwenkbar bzw.zustellbar
ausgebildet. Je nach Drahtart und Drahtstärke wird die Rückzugsrolle 16 und/oder die
Anpressrolle 17 mit entsprechend geeigneten Belägen, beispielsweise aus Filz, Keramik,
Metall, Gummi, Vulkolan und/oder aus einem antistatischen Material bestehen, versehen,
wobei für dünne Wickeldrähte glatte aus antistatischen Material bestehende Beläger
bevorzugt werden. Die Anpresskraft der Anpressrolle 17 kann durch Verstellung der
Federlänge 19 je nach Drahtart und -stärke verändert werden. Entsprechend der Drahtgeschwindigkeit
varieren die Umdrehungen der Rückzugsrolle 17. Der Wickeldraht wird nachfolgend über
ein Bremsrad 22 in dessen Rille um 360° umschlungen, wobei das Bremsrad von einem
in vier Quadranten geregelten, bürstenlosen Gleichstrommotor 20 mit Inkrementgeber
21 in Drahtlauf- bzw. in Drahtrücklauf-Richtung angetrieben wird. Das Bremsrad 22
ist ebenfalls mit einem flexiblen, vorzugsweise aus Gummi, Vulkolan oder dgl. bestehenden
Belag versehen, so dass durch diese Massnahmen eine rutschfreie Drahtführung in Drahtlauf-
und Drahtrücklauf-Richtung gewährleistet ist.
[0020] Die anliegende Spannung des Wickeldrahtes 25 wird nachfolgend durch eine weglose
Kraftmesseinrichtung, vorzugsweise einen Dehnungsstreifen 30 laufend ermittelt, indem
der Wickeldraht 25 über eine Messrolle 32 und dem Dehnungsstreifen 30 und unter einem
konstanten Winkel um eine Drahtumlenkung 34, beispielsweise Oese oder Sauschwanz,
zu einer nicht dargestellten Spule einer Wickelvorrichtung gezogen wird.
[0021] Zur besseren Einfädelung des Wickeldrahtes 25 zwischen die Rückzugsrolle 16 und die
Anpressrolle 17 ist eine Drahtumlenkung 26 sowie im Bereich unterhalb des Bremsrades
22 eine weitere Drahtumlenkung 27 vorgesehen. Ein Ein-/Aus-Schalter 12 und eine Leuchtanzeige
13 "grün/rot(Störung)" sind ebenfalls auf der Stirnseite des Drahtzugregler-Gehäusesll
angeordnet.
[0022] Der Gleichstrommotor 20 ist bürstenlos und in vier Quadranten geregelt, so dass auch
bei sehr hohen Drahtgeschwindigkeiten von etwa 30m/s eine lange Lebensdauer gewährleistet
ist. Von einem Gleichstrommotor 20 an eine Motorsteuerung 28 abgegebenen Rotorposition-Signal
S1 wird in der Motorsteuerung 28 einmal ein verstärktes Rotorposition-Signal S2 an
ein Steuergerät 40 geliefert und zum anderen ein von einer zum Gleichstrommotor 20
zugeführten Energiezufuhr E abgeleitetes Istwert-Drehmoment-Signal S3 beeinflusst
ebenfalls das Steuergerät 40 mittels eines digitalen Stromregelkreises 20,S1,28,S3,40.
[0023] Ausserdem wird dem Steuergerät 40 entweder ein in einer Maschinensteuerung 50 programmiertes
Sollwert-Drahtspannungs-Signal S6 oder, falls keine Sollwert-Programmierung S6 vorgesehen
ist, ein in eine Drahtspannungs-Vorwahl 52 eingegebener Sollwert als Drahtspannungs-Signal
S6' übermittelt.
[0024] Das Sollwert-Drahtspannungs-Signal S6 bzw.S6' wird mit einem in einem Verstärker
38 verstärkten Signal S5 mit der momentanen Drahtspannung 30,S4,38,S5,40 im Steuergerät
40 verglichen, gegebenenfalls korrigiert (Fig.3) als ein Stellgrössen-Signal S7 an
die Motorsteuerung 28 und in dieser verstärkt als Energiezufuhr E an den Gleichstrommotor
20 abgegeben, um die Spannung des Drahtes 25 von seinem derzeitigen Istwert auf den
Sollwert zu überführen. Die digitale Drahtzugregelung ist der Drehmomentregelung überlagert,
wobei der Gleichstrommotor 20 mit der weglosen Kraftmesseinrichtung 30, vorzugsweise
dem Dehnungsmessstreifen, einen geschlossenen Regelkreis 30,S4,38,S5,40,S7,28, E,20
bildet. Der Dehnungsmessstreifen 30 verhindert die beispielsweise bei mechanischen
Drahtzugs-Kompensationselementen auftretende Schwingungsneigung des Wickeldrahtes.
[0025] Sobald die Drahtreibungskraft die Sollwert-Drahtspannung S6 bzw. S6' der Maschinensteuerung
50 bzw. der Drahtspannungs-Vorwahl 52 übersteigt, geht die Bremsfunktion des Gleichstrommotors
20 in eine Antriebsfunktion über, was insbesondere bei einem dünnen, mit hoher Drahtgeschwindigkeit
ablaufenden Wickeldraht 25 eintreten kann.
[0026] Die Istwerte der Drahtgeschwindigkeit K1 und der Drahtbeschleunigung K2 werden im
Steuergerät 40, wie in Fig.3 noch näher beschrieben wird, von dem verstärkten Rotorposition-Signal
S2 aus dem, dem Gleichstrommotor 20 eigenen Kommutierungssystem abgeleitet, wobei
zur Messung der Drehzahlen des Gleichstrommotors 20 und zur Messung der Drahtlänge
an der Gleichstrommotor-Achse ein Inkrementgeber 21 angeordnet ist.
[0027] Bei Wickel-Nebenoperationen, wie beispielsweise bei Verschieben des Drahtführers
oder bei Rückwärtsdrehung der Wickelspindeln u.ä., ist ein derartiger technologisch
bedingter Drahtrückzug durch eine auftretende bzw. bestehende Drahtrückzugskraft in
der Maschinensteurung 50 bzw. in der Drahtspannungs-Vorwahl 52 programmierbar. Durch
den Drahtrückzug wird eine Drahtstraffung herbeigeführt, wobei die Drahtlänge des
Drahtrückzuges in der Maschinensteuerung 50 ebenfalls programmierbar ist.
[0028] Eine Drahtbrucherkennung, welche aus der Rückzugsfunktion und der Drahtbeschleunigung
abgeleitet wird, wird mittels der Leuchtanzeige 13 als Störung rot angezeigt.
[0029] In der Regel weist die Wickelmaschine für elektrische Spulen mehrere, beispielsweise
bis zu 32 Wickelstellen auf, die mit entsprechenden individuell programmierbaren Drahtzugreglern
10-1...10-32 (Fig.2A) ausgerüstet sind. Durch eine Zwei-Drahtleitung ein sogenanntes
Bussystem werden die Drahtzugregler 10-1...10-32 an die Maschinensteuerung 50 angeschlossen,
wobei ausser der Sollwert-Programmierung, eine Istwert-Uebertragung, eine Toleranzbereich-Programmierung,
beispielsweise bei einer Drahtdehnung mit Alarmauslösung, eine Drahtzugregler-Programmierung
erfolgen kann. Zusätzlich werden in der Maschinensteuerung 50 Statistik- und Betriebsdaten
erfasst und ggf. registriert, wie beispielsweise min/max Drahtzug pro Spule und Motor-,
Dehnungsmesser-Betriebsdaten.
[0030] Eine digitale Parameter-Vorgabe und digitale Regelkreise ergeben eine einwandfreie
Reproduzierbarkeit für die unterschiedlichsten Wickelverfahren.
[0031] Im Steuergerät 40 gemäss der Fig.3, wird das von der Motorsteuerung 28 abgegebene
verstärkte Rotorposition-Signal S2 einem Zähler C1 zugeführt, dessen Zählerstand Korrektur-Signale
K1, K2 für Drahtgeschwindigkeit und Drahtbeschleunigung ableiten. Das Sollwert-Drahtspannungs-Signal
S6 bzw.S6' wird mit dem in einem Analog/Digital-Wandler AD2 digitalisierten, mit dem
von Dehnungsmessstreifen 30 gelieferten verstärkten Istwert-Drahtspannungs-Signal
S5 in einem Vergleicher V1 verglichen und das Unterschied-Signal S8 einem Drahtzug-Regler
R1 zugeführt, dessen Ausgangs-Signal S9 durch die Korrektur-Signale K1,K2 korrigiert
wird. Dieses korrigierte Signal S10 wird mit dem in einem weiteren Analog/Digital-Wandler
AD1 digitalisierten Istwert-Drehmoment-Signal S3 in einem entsprechenden Vergleicher
V2 verglichen und das daraus resultierende Signal S11 an einen Drehmoment-Regler R2
überführt, dessen Ausgangs-Signal S12 dieses über einen Pulsbreiten-Modular PWM (Pulse-Wide-Modular)
in ein Stellgrössen-Signal S7 verarbeitet. Wie bereits beschrieben, wird das Stellgrössen-Signal
S7 in der Motorsteuerung 28 verstärkt und als Energiezufuhr E dem Gleichstrommotor
20 zugeführt.
1. Vorrichtung zur Spannungsregulierung eines von einer Vorratsrolle zu einer Spule einer
Wickelvorrichtung, insbesondere für elektrische Spulen, geführten fadenförmigen Gutes,
vorzugsweise eines Wickeldrahtes (25), bestehend aus einer Rückzugsrolle (16) mit
einer Anpressrolle (17) sowie einem Bremsrad (22), welches in Drahtlaufund Drahtrücklauf-Richtung
mittels eines geregelten Gleichstrommotors (20) angetrieben ist und zwischen dem Bremsrad
(22) und der Wickelvorrichtung eine weglose Kraftmesseinrichtung, vorzugsweise ein
Dehnungsmessstreifen (30) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der geregelte
Gleichstrommotor (20) ein Signal (S1) der Rotorposition an eine Motorsteuerung (28)
abgibt, die es einerseits als ein verstärktes Signal (S2) an ein Steuergerät (40)
überführt und andererseits ein abgeleitetes Istwert-Drehmoment-Signal (S3) ebenfalls
an das Steuergerät (40) gelangt, welchem ausserdem ein Sollwert-Drahtspannungs-Signal
(S6) der Maschinensteuerung (50) bzw. ein Sollwert-Drahtspannungs-Signal (S6') der
Drahtspannungs-Vorwahl (52) zugeführt wird und der Sollwert (S6 bzw. S6') der Drahtspannung
mit einem verstärkten Signal (S5) der momentanen Drahtspannung (30,S4,38,S5,40) verglichen
wird und das Steuergerät (40) ein Stellgrössen-Signal (S7) an die Motorsteuerung (28)
und über diese verstärkt als Energiezufuhr (E) an den Gleichstrommotor (20) abgibt,
um die Spannung des Drahtes (25) von seinem gegenwärtigen Wert auf den Sollwert zu
überführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der geregelte Gleichstrommotor
(20) bürstenlos ist und eine Vier-Quadranten-Regelung aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Drehmomentregelung
des Gleichstrommotors (20) ein digitaler Stromregelkreis (20,S1,28,S3, 40) vorgesehen
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die digitale
Drahtzugregelung der Drehmomentregelung überlagert ist, wobei der Gleichstrommotor
(20) mit der weglosen Kraftmesseinrichtung (30) ein geschlossener Regelkreis (30,S4,38,S5,40,S7,28,
E,20) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die
Istwerte der Drahtgeschwindigkeit (K1) und der Drahtbeschleunigung (K2) das Kommutierungssystem
des bürstenlosen Gleichstrommotors (20) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung
der Drehzahlen des Gleichstrommotors (20) und zur Messung der Drahtlänge an der Gleichstrommotor-Achse
ein Inkrementgeber (21) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer
gegenüber der Sollwert-Drahtspannung (S6) der Maschinensteuerung (50) bzw. der Sollwert-Drahtspannung
(S6') der Drahtspannungs-Vorwahl (52) höheren Drahtreibungskraft die Bremsfunktion
des Gleichstrommotors (20) eine Antriebsfunktion ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein technologisch
bedingter Drahtrückzug durch eine geregelte Draht-Rückzugskraft in der Maschinensteuerung
(50) bzw. Drahtspannungs-Vorwahl (52) programmierbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Festlegung
der Drahtlänge des Drahtrückzuges in der Maschinensteuerung (50) eine Programmierung
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem
Drahtrückzug mit vorbestimmter Mindest-Drahtbeschleunigung für einen Drahtbruch feststellbar
und dazu eine Leuchtanzeige (13) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umdrehungen
der Rückzugsrolle (16) entsprechend der Drahtart und der Drahtstärke variabel ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Beläge
für die Rückzugsrolle (16), die Anpressrolle (17) und/oder das Bremsrad (22) entsprechend
der Drahtart und der Drahtstärke aus Filz, Kunststoff,Keramik, Metall, Gummi, Vulkolan
und/oder elektrisch antistatischen Material bestehen.
13. Verfahren zur Steuerung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass im Steuergerät (40) das verstärkte Rotorposition-Signal (S2)
einem Zähler (C1) zugeführt wird, aus dessem Zählstand Korrektur-Signale (K1,K2) für
Drahtgeschwindigkeit (K1) und Drahtbeschleunigung (K2) abgeleitet werden, dass das
Sollwert-Drahtspannungs-Signal (S6 bzw.S6') mit dem digitalisierten (AD2),mit von
dem von der Kraftmesseinrichtung (30) gelieferten verstärkten Istwert-Drahtspannungs-Signal
(S5) verglichen wird (V1) und das Unterschied-Signal (S8) einem Drahtzugregler(R1)
zugeführt wird, dessen Ausgangs-Signal (S9) durch die Korrektur-Signale (K1,K2) korrigiert
wird, dass dieses korrigierte Signal (S10) mit dem digitalisierten (AD1) Istwert-Drehmoment-Signal
(S3) vergleichen (V2) wird, und das resultierende Signal (S11) einem Drehmoment-Regler
(R2) zugeführt wird, dessen Ausgangs-Signal (S12) über einen Pulsbreiten-Modulator
(PWM) zu dem Stellgrössen-Signal (S7) verarbeitet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der Motorsteuerung (28)
das Istwert-Drehmoment-Signal (S3) von der zum Gleichstrommotor (20) zugeführten Energie
(E) abgeleitet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtlänge für
die gewickelte Spule von einem Inkrementgeber (21) des Gleichstrommotors (20) und
über das verstärkte dem Steuergerät (40) zugeführte Rotorposition-Signal (S2) und
dem Zähler (C1) gemessen wird.