[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Oeffnen und Schliessen eines
Fensterladens vom Innenraum aus. Derartige Vorrichtungen sind bekannt. Die DE-32'15'720
A, schlägt vor, den Drehzapfen der Angel mittels einer Zahnnstange vom Innenraum aus
zu betätigen. Die DE-38'39'873 A, gibt eine Vorrichtung an, die erlaubt vom Innenraum
aus zwei Fensterläden gleichzeitig zu Schliessen oder zu Oeffnen. Keine dieser Vorrichtungen
weist aber Mittel für eine Verriegelung in geschlossenem Zustand auf, die von der
Vorrichtung beim Oeffnen automatisch gelöst werden.
[0002] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine derartige Vorrichtung zu schaffen,
die ein Schliessen und Oeffnen eines Fensterladens vom Innenraum aus erlaubt, den
Laden beim Schliessen am Fensterrahmen verriegelt und beim Oeffnen diese Verriegelung
automatisch löst.
[0003] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Vorrichtung so zu gestalten,
dass sie einen zweiflügligen Fensterladen schliessen, öffnen und verriegeln kann,
wobei die Einleitung der Oeffnungsbewegung auch hier zugleich die Verriegelung löst.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte erste Aufgabe mit einer Vorrichtung, welche die
Merkmale des Patentanspruches 1 aufweist. Patentanspruch 2 gibt an, wie die Vorrichtung
gestaltet werden kann, damit ein zweiflügliger Fensterladen geschlossen und geöffnet
werden kann.
[0005] An Hand der beigefügten Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele beschrieben und
deren Wirkungsweise erläutert. Die Zeichnung zeigt in
- Figur 1
- eine vereinfachte Darstellung einer Vorrichtung an einem einflügligen Fensterladen;
- Figuren 1A - B
- eine schematische Darstellung der Schliessbewegung eines einflügligen Fensterladens;
- Figur 2
- eine vereinfachte Darstellung einer Vorrichtung an einem zweiflügligen Fensterladen;
- Figuren 2A - 2C
- eine schematische Darstellung der Schliessbewegung eines zweiflügligen Fensterladens;
- Figur 3
- einen Horizontalschnitt durch einen einflügligen Fensterladen;
- Figur 4
- einen Horizontalschnitt durch den ersten Flügel eines zweiflügligen Fensterladens;
- Figur 5
- einen Vertikalschnitt durch einen Fensterladen;
- Figur 6
- Teile des in Figur 5 dargestellten Mechanismuses in Seitenansicht;
- Figur 7
- einen Horizontalschnitt durch einen zweiflügligen Fensterladen im Bereich von dessen
Gelenk;
- Figur 8
- eine Seitenansicht des Gelenkes;
- Figur 9
- ein Schneckengetriebe im Schnitt und
- Figur 10
- das Schneckenrad des Getriebes nach Figur 9 im Schnitt.
[0006] In Figur 1 ist ein einflügliger Fensterladen mit seiner Vorrichtung zum Oeffnen und
Schliessen vereinfacht dargestellt. In dieser Figur ist W eine Wand zwischen dem Innenraum
und der Gebäudeaussenseite. Mittels einer im Innenraum angebrachten Kurbel und einer
die Wand durchsetzten Welle wird ein aussen an der Wand befestigtes Schneckengetriebe
2 angetrieben, das ein mit dem Fensterladen F verbundenes Schwenklager 1 antreibt.
Das Schwenklager 1 ist als Getriebegehäuse ausgebildet, das mit einer Zahnstange 3
verbunden ist. Beim Oeffnen des geschlossenen Fensterladens verschiebt sich die Zahnstange
3 ein wenig und löst über ein, in den Figuren 5 und 6 dargestelltes Zwischengetriebe
und einem vertikalen Gestänge 4 die federbelasteten Riegel 5. Das untere Lager 6 ist
als normales mit einer an der Wand befestigter Angel mit Zapfen ausgebildet. Die obige
Beschreibung gilt für den einfachen Fensterladen F₁. Es dürfte klar sein, dass sowohl
das Oeffnen, wie das Schliessen des Ladens erst dann beginnt, nachdem die horizontale
Zahnstange einen Anschlag gefunden hat. Bei einem einfachen Fensterladen ist ein solcher
Anschlag am Ende der horizontale Zahnstange 3 im Rahmen des Fensterrahmens F angebracht
(siehe Figur 3).
[0007] Bei einem zweiflügligen Fensterrahmen mit den Flügeln F₁ und F₂ fällt der Anschlag
im Rahmenflügel F₁ weg und die horizontale Zahnstange 3 erstreckt sich bis in das
Gelenk 7, welches die beiden Flügel miteinander verbindet. Das Gelenk 7 umfasst zwei
Gehäuseteile und ein gemeinsames Zahnritzel, das sowohl mit der Verlängerung 3' der
horizontalen Zahnstange 3 des Flügels F₁, wie mit der horizontalen Zahnstange 3''
des Flügels F₂ in Wirkverbindung steht (siehe Figuren 7 und 8). Der Anschlag für die
Verschiebbewegung der beiden Zahnstangen 3' und 3'' befindet sich nun am Ende der
Zahnstange 3'' im Rahmen des Flügels F₂.
[0008] Diese technisch trickreiche Lösung erlaubt nun einen zweiflügligen Fensterladen F₁
+ F₂ zu schliessen und beim Oeffnen zugleich die Verriegelung der, beim Schliessen
automatisch einschnappenden federbelasteten Riegel 5, zu lösen.
[0009] Dies ist in den Figuren 2A bis C schematisch dargestellt. Es handelt sich um einen
horizontalen Schnitt durch die Wand W und die Fensteröffnung. Am Fenstersims sind
feste Haken 5'' und 5''' angebracht. Figur 2A zeigt den ganz geöffneten zweiflügligen
Fensterladen, dessen beide Flügel F₁ und F₂ zunächst gemeinsam um 180° in die in Figur
2B dargestellte Lage geschwenkt werden, wobei die Riegel 5 des Flügels F₁, bei den
Haken 5'' einrasten. Bei einer Fortsetzung der Betätigung schwenkt nun der zweite
Flügel F₂ um das Gelenk 7 und in Endstellung nach Figur 2C rasten auch hier die Riegel
5' des Flügels F₂ bei den Haken 5''' ein.
[0010] Beim Oeffnen des Fensterladens werden zuerst die Riegel gelöst und danach die beiden
Flügel in umgekehrter Reihenfolge geöffnet.
[0011] An Hand der Figuren 3 bis 6 wird zuerst die konstruktive Ausführung eines einflügligen
Fensterladens mehr im Detail beschrieben. Die Figur 3 zeigt einen Horizontalschnitt
durch den aus Holz gefertigten Rahmen eines einfachen Fensterladens F auf dem Niveau
der Zahnstange 3. In Figur 3 ist das Schwenklager 1 nur umrissartig dargestellt. Es
enthält ein Zahnrad 11, das mit einer zentralen, durchgehenden Sechskantbohrung versehen
ist, in die ein vom Schneckengetriebe 2 getriebener Sechskantdrehzapfen 21 eingreift.
Das Zahnrad 11 steht in Eingriff mit der Verzahnung der Zahnstange 3. Das Gehäuse
des Schwenklagers 1 ist mit einem metallischen Einsatzstück 14 verbunden, in welchem
die Zahnstange 3 und dessen, den Rahmen des Fensterladen durchsetzende Verlängerung,
gleitend geführt ist. Die Verlängerung besteht aus einem im Querschnitt viereckigen
oder sechseckigen Schieber 31 und einer Verbindungsstange 32. Die Verbindungsstange
32 ist in einer im Holz angebrachten Bohrung frei geführt, während die Schieber 31
in metallischen Büchsen verschiebbar geführt sind. Diese metallischen Büchsen sind
in der Zeichnung durch dickere Linien angedeutet.
[0012] Die Figuren 5 und 6 zeigen die Einzelteile des vertikalen Gestänges 4, das beim Einleiten
der Oeffnungsbewegung die federbelasteten Riegel 5 von den festen Haken 5'' löst.
Das ganze Gestänge 4 wird von einem Schieber 31', der teil der Verlängerung der horizontalen
Zahnstange ausmacht, betätigt. Dieser Schieber 31' ist dazu mit einem Schlitz 35 versehen,
in welchen schmale, abgeschrägte Endteile 41 von zwei Schiebern 40, 40' eingreifen,
wie dies in den Figuren 5 und 6 ersichtlich ist. Bewegt sich der horizontale Schieber
31' nach links, werden die Schieber 40, 40' nach oben, beziehungsweise nach unten
gedrängt, wobei sie die Riegel 5 betätigen. Der obere Schieber 40 bewegt sich entgegen
der Kraft der Feder 42 nach oben. Im Schieber 40 ist eine Bohrung 43 angebracht, in
die ein Ende des Riegels 5 eingreift. Der Riegel 5 selber, ist in einem Gehäuse 51
schwenkbar gelagert. Auf ähnliche Weise betätigt Schieber 40' mit Hilfe einer Stange
44 einen weiteren Schieber 40'', welcher den unteren Riegel 5 betätigt.
[0013] Soll nun dieser einteilige Fensterrahmen F vom offenen Zustand in den geschlossenen
Zustand gebracht werden, wird die Kurbel entsprechend gedreht und das Schneckengetriebe
2 greift mit seinem sechskantigen Lagerzapfen 21 in das Lagergehäuse 1 ein. Dabei
wird Zahnrad 11 ein wenig verdreht und verschiebt die Zahnstange 3 ein wenig nach
rechts, bis diese einen Anschlag bei der Feder 33 und Schraube 34 findet (Figur 3).
[0014] Hat die Zahnstange den Anschlag gefunden, ist Zahnrad 11 drehfest im Gehäuse gehalten
und eine weitere Drehung des sechskantigen Lagerzapfens bewirkt eine Schwenkung des
Laden F in seine geschlossene Lage. Dabei rasten die federbelasteten Riegel 5 automatisch
hinter die im Fenstersims angeordneten festen Haken 5'' ein. Damit ist der Fensterladen
geschlossen und verriegelt.
Beim Oeffnen des Fensterladens geschieht die Bewegung in umgekehrte Richtung. Der
vom Schneckengetriebe 2 betätigte sechskantige Lagerzapfen 21 dreht Zahnrad 11 ein
wenig in umgekehrter Richtung, wobei diese die Zahnstange 3 ein wenig nach links verschiebt.
Dabei tritt nun das Zwischengetriebe 31', 35, 40-44 in Funktion, betätigt das vertikale
Gestänge 4 (Figuren 5 und 6) und löst die Riegel 5. Am Schluss der Verschiebungsbewegung
der Zahnstange findet der im Schieber 31 angebrachte Stift 39 einen Anschlag in einem
in der metallischen Hülse angebrachten Schlitz und eine weitere Drehung des Lagerzapfens
21 bewirkt ein Oeffnen des Fensterladens.
Ist der Fensterladen zweiflüglig ausgebildet, wie in den Figuren 2 dargestellt, gelingt
es durch einen Trick die beiden Laden nacheinander zu und beim Oeffnen die Verriegelung
zu lösen.
Der vom Schneckengetriebe 2 direkt angetriebene Flügel F₁ ist über das in den Figuren
7 und 8 im Detail dargestellte Gelenk 7 mit dem Flügel F₂ verbunden. Das Gelenk besteht
im wesentlichen aus zwei Gehäusen 70 und 71, in denen die Enden der horizontalen Zahnstangen
3' und 3'' geführt sind. Diese befinden sich, wie in Figur 2 ersichtlich, auf unterschiedlichem
Niveau. Die Verzahnung beider Zahnstangen 3',3'' stehen in Eingriff mit einem in beiden
Gehäusen 70 und 71 gelagerten Zahnritzel 72. Die bei der Betätigung des Flügels F₁
eingeleitete horizontale Verschiebebewegung der Zahnstangen 3 in Flügel F₁ findet
dadurch eine Fortsetzung im Flügel F₂. Diese horizontale Verschiebebewegung lässt
sich auf gleiche Art, wie an Hand der Figuren 5 und 6 beschrieben, in beiden Flügeln
F₁ und F₂ in eine vertikal gerichtete Verschiebebewegung umsetzen, mit deren Hilfe
die federbelasteten Riegel 5 bei der Einleitung des Oeffnens gelöst werden.
Bei der zweiflügligen Ausführungen sind gewisse Teile ein wenig anders ausgebildet,
wie nachfolgend beschrieben wird.
[0015] Figur 4 zeigt einen Teil des Fensterladens F₁ mit dem Schwenkklager 1'. Das Gehäuse
dieses Schwenklagers enthält statt einem angetriebenen Zahnrad 11 noch zwei weitere
Zahnräder 12, 13, von denen das letztgenannte mit der Zahnstange 3 kämmt. Dadurch
wird, wie die Figur 2 zeigt, im offenen Zustand des Fensterladens ein grösserer Abstand
zur Wand W geschaffen. Das Einsatzstück 14 enthält eine zusätzliche Bohrung, in der
eine Feder 16 und eine Schraube 15 angebracht sind, mit deren Hilfe die Verschiebekraft
der Zahnstange, einstellbar gebremst werden kann. Damit lässt sich die Reibung so
einstellen, dass beim Einleiten der Schliessbewegung zuerst beide Flügel F₁ und F₂
gemeinsam bewegt werden, wie dies in Figur 2B dargestellt ist.
[0016] Der Endanschlag im Flügel F₂ ist, wie im rechten Teil der Figur 3 dargestellt, ausgeführt.
Der Endanschlag im Flügel F₁ dagegen ist anders ausgebildet. Hier führt die Stange
32 gleitend durch einen Ring 36 hindurch, während Ring 38 auf der Stange befestigt
ist. Zwischen diesen beiden Ringen befindet sich eine Feder 37. Der Endanschlag beim
Oeffnen ist dadurch nicht mehr starr. Beim Oeffnen des zweiflügligen Fensterladens
werden zuerst die Riegel 5 des Flügels F₂ gelöst, wonach dieser bis zum noch verschlossenen
Flügel F₁ schwenkt. Erst danach werden auch die Riegel des Flügels F₁ gelöst und dann
beide Flügel F₁ und F₂ gemeinsam bis an die Wand W gedrückt.
[0017] In den Figuren 9 und 10 ist das Schneckengetriebe 2 dargestellt. Es umfasst eine
Sicherheitskupplung, die bei starker Ueberlastung des Getriebes schlupft. Die Kupplung
ist zwischen dem Schneckenrad 20 und dem Sechskantlagerzapfen 21 angebracht. Diese
beiden Teile 20,21 sind über eine untiefe Radialverzahnung 22 miteinander gekuppelt,
die durch einen Stapel von Tellerfedern 23 aufeinander gepresst werden. Mit Hilfe
der Schraube 24 lässt sich die Vorspannung einstellen.
1. Vorrichtung zum Oeffnen und Schliessen eines Fensterladens vom Innenraum aus mittels
eines vom Innenraum her betätigbaren Schneckengetriebes, welches den Drehzapfen einer
Angel treibt, dadurch gekennzeichnet, dass der drehbare Angelzapfen ein mit dem Fensterladen
verbundenes Schwenklager (1) treibt, welches als Getriebegehäuse ausgebildet ist,
das mindestens ein Zahnrad (11) enthält, das in Wirkverbindung mit einer sich in einem
horizontalen Rahmenteil des Fensterladens erstreckenden Zahnstange (3) steht, die
sich beim Einleiten der Schliessbewegung in einer Richtung bis zu einem Anschlag (33,34)
verschiebt und sich beim Einleiten der Oeffnungsbewegung in entgegengesetzter Richtung
verschiebt, wobei sie mittels eines Zwischengetriebes (40,41,31',35) ein sich in einem
vertikalen Rahmenteil erstreckendes Gestänge (4) betätigt , das mindestens einen am
Rahmen des Fensterlades angeordneten federbelasteten Riegel (5) löst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, an einem zweiflügligen Fensterladen, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Flügel (F₁,F₂) über ein Gelenk (7) miteinander verbunden sind, das
zwei übereinander angeordnete Getriebegehäuse (70,71) umfasst, in dem je ein Ende
einer horizontalen Zahnstange (3,3') geführt ist, dass die beiden Zahnstangen durch
ein gemeinsames Ritzel (72) miteinander in Wirkverbindung stehen, und dass der beim
Einleiten der Schliessbewegung wirksame Anschlag (34') im zweiten Flügel (F2) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischengetriebe, welches
beim Einleiten der Oeffnungsbewegung die horizontale Verschiebung der Zahnstange (3)
in eine vertikale Verschiebung des Gestänges (4) umsetzt, einen von der Zahnstange
(3) betätigten Schieber (31') umfasst, der mit einem Schlitz (35) versehen ist, in
den ein abgeschrägtes Ende (41) eines Schiebers (40,40') hineinragt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, die abgeschrägten Enden der Schieber
(40,40') so ausgebildet sind, dass beim Einleiten der Oeffnungsbewegung der federbelastete,
obere Schieber (40) sich nach oben, der andere Schieber (40') sich nach unten bewegt
und über ein Gestänge (44) einen unteren, federbelasteten Schieber (40'') betätigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die federbelasteten Schieber
(40,40'') je eine Bohrung (43) aufweisen, in die ein Zapfen eines Riegels (5) eingreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Schneckengetriebe mit Sicherheitskupplung
versehen ist.