[0001] Die Erfindung betrifft eine Plattensäge, gemäss dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
[0002] Plattensägen dienen zum Schneiden praktisch aufrecht stehen- der Platten mit einer
Kreissäge. Der Nachteil bekannter Plattensägen ist, dass sie sich nur für rechtwinkelige
Waagrecht- und Senkrechtschnitte, nicht aber für Schrägschnitte eignen. Es ist deshalb
schon eine mit einem Scharnier verbundene, aus zwei Schenkeln und einer Verstellspindel
bestehende Winkelschneidvorrichtung vorgeschlagen worden, die sich auf das Maschinengestell
auf der Mittelauflage mit einem der Schenkel befestigen lässt, und der zweite Schenkel
als Auflage des Schnittgutes dient und mit Hilfe der Verstellspindel die zwischen
den Schenkeln schwenk- und drehbar verbunden und von 0 bis 53° verstellbar ist, die
Lage des Schnittgutes = Platte gegenüber der Schnittebene der Kreissäge verändern
lässt.
[0003] Eine weitere Ausführungsform der Winkelschneidvorrichtung weist im befestigten Schenkel
ein Spindelgetriebe auf, das den Verstellweg, mit Hilfe einer gelenkig verbundenen
Stange auf den zweiten Schenkel überträgt. Der Vorteil dieser Ausführung ist, dass
die Aussenkontur des Schenkels, gegenüber der vorigen Ausführung, in jeder Winkellage
unverändert bleibt und deshalb die Winkelschneidvorrichtung auch auf die tiefste,
sogenannt durchgehende Schnittgutauflage gestützt, zum Schneiden grösserer Platten
verwendet werden kann.
[0004] Für die Befestigung des Schnittgutes wird eine Spannvorrichtung am Auflageschenkel
vorgeschlagen. Zu diesem Zweck wird der Auflageschenkel als Extrusionsprofil so geformt,
dass am Rand und entlang der Auflagefläche, Maschinengestellseitig, ein Profilschenkel
entsteht. Für die transversale Befestigung des Schnittgutes, wird das Schnittgut am
Auflageschenkel mit dem, am Auflageschenkel verankerten Spannbacken zu diesem Profilschenkel
gepresst, wobei das Ausgleichen der Profilschenkeldicke zum Maschinengestell zum planparallelen
Verlauf des Schnittgutes gegenüber der Ebene mit irgendwelchen Zwischenlagen Sache
des Anwenders ist. Für die longitudinale Befestigung des Schnittgutes dienen zwei
entlang der Auflageschenkel verstellbare und daran aretierbare Klemmen und ein Messanschlag.
[0005] Die geschilderte Art der Befestigung gilt ausschliesslich für das Schnittstück. Die
Stützung oder Halterung des Reststückes ist Sache des Anwenders, d.h. das die Stützung
oder Klemmung des Reststückes im Konzept der Winkelschneidvorrichtungen nicht enthalten
ist. Dieses Versäumnis, sowie die Art des Festhaltens des Schnittstückes sind Zeichen
dafür, dass das Problem der Aufnahme des Schnittmomentes der Kreissäge nicht erkannt,
oder unzureichend gelöst worden ist. Von kleinen Stücken aufwärts treten daher starke
Vibrationen im Schnittgut und in der Plattensäge auf, es sei denn, der Anwender sorgt
selbst mit irgendwelchen Hilfsmitteln, beispielsweise Schraubzwingen, für das improvisierte
Festklemmen des Schnitt-gutes am Maschinengestell, was freilich umständlich und deshalb
keine rationelle Lösung ist. Das Unterlassen solcher Massnahmen ist die Ursache verrissener
Schnittkanten am quasi isotropen, sowie die Delamination bei Schichtstoff-Schnittgut.
[0006] Für die Nützung des oben erwähnten Messanschlages ist ein Messband am Auflageschenkel
vorgesehen, dessen Nullpunkt, um das Mass der aufliegenden Länge des Schnittgutes
einstellen zu können, in der Schnittebene des Kreissägeblattes liegen muss.
[0007] Weil die Schnittebene des Kreissägeblattes und des Mittelpunktes des Scharniers diesen
Konstruktionen nur beim 90°- Schnitt, (also nur dann, wenn der Aufnahmeschenkel waagrecht
ist!) in Deckung zu bringen ist, ist mit Winkelschneidvorrichtungen dieser Art, nur
beim 90° Schnitt ein präziser Zuschnitt der aufliegenden Länge des Schnittgutes möglich.
Mit anderen Worten zeigen alle Mess- und Einstellwerte einer Winkelschnittvorrichtung
gemäss dem Stand der Technik mit Ausnahme von 90° gegenüber der wahren, aufliegenden
Schnittlänge, falsch an...
[0008] Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe einer Plattensäge die ohne
die aufgezeigten Mängel, sowohl für präziese rechtwinkelige waagrechte wie senkrechte,
wie für Schrägschnitte, bei einwandfreier Schnittqualität geeignet ist.
[0009] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0010] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- die Prinzipskizze der Plattensäge bei Winkelschnitt,
- Fig.2
- ein Querschnitt der Plattensäge bei Winkelschnitt von 90°.
[0011] Die Figur 1 zeigt die Plattensäge 1 mit einer auf die Halterung 5 aufliegenden, am
Stützanschlag 7 gestützten Platte 2 beim Schneiden; in ein Schnittstück 2' und Reststück
2'', mit dem Sägeblatt 3, entsprechend den Schnittflächen 4', 4'' und Neigung der
Halterung 5 von der Waagrechten 9 mit dem Auflagewinkel 10 und dem komplementären
Schnittwinkel 11 zu der Schnittflächen 4',4'' auf das mit dem Messanschlag 8 eingestellte
Mass der aufliegenden Länge 6. Ferner ist angedeutet, dass die Stütze 17 mit dem Stützbolzen
18 in die Halterung 5 und in darin enthaltene Stützlager 19, greift und für die Zentrierung
und Führung des Stützbolzens 18 und die Stützung und Führung der Halterung sorgt.
[0012] Der in Figur 2 gezeigte Querschnitt zeigt die Plattensäge bei dem Winkelschnitt von
90°. Die Lage der Halterung 5 von Figur 2 stimmt überein mit der Waagrechte 9 von
Figur 1 und tangiert die am Maschinengestell 21 angebaute "Sprossenwand" der Stützleisten
20. Die Halterung 5 ist entsprechend der Figur 1 zweiteilig, wobei die Teile der Halterung
5 an die Nabenflügel 12',(12'') stecken und mit der Schraube 12''' verbunden sind.
Die Nabe 12 trägt die zwei Nabenflügel 12' und 12'' und ist lös- und drehbar mit dem
Kugelsperrbolzen 13 und der Lagerbüchse 14 verbunden, wobei die Lagerbüchse 14 in
die als Hohlprofil geformte Konsole 15 untergebracht und mit den Madenschrauben 15'
verbunden ist. Die Konsole 15 weist angeschweisste Laschen 15'' auf, die an die Rückseite
des Maschinengestells 21 mit den Schrauben und Muttern 15'' befestigt sind. Ebenfalls
am Maschinengestell 21 sind die Nocken 16 mit Hilfe von Distanzhülsen 16'' und den
Schrauben 16' verschraubt. Die Nocken 16 dienen der Aufnahme der Stütze 17, die die
mit der Verstellschraube 18' verschiebbaren Stützbolzen 18 tragen und sich an eine
Stützleiste 20 anlehnen. Die Spitze des Bolzens 18 greift durch eine Öffnung der Halterung
5 in das Stützlager 19, die in der als Hohlprofil geformte Halterung 5 gelagert wird.
In einer Nut der Halterung 5 greift die Hammerschraube 8' des Messanschlages 8, um
den Messanschlag entsprechend der an die Halterung plazierten Mess-Skala 8'' festmachen
zu können. Nur angedeutet ist das Sägeblatt 3, das bis in den Hinterschnitt 30 der
von der Vorderkante der Stützleisten 20 gebildete Ebene taucht. Beim Sägen bewegt
sich das Zentrum des Sägeblattes parallel zu der Markierung des Hinterschnittes 30.
In Figur 2 wird die für die Erfindung relevante Stellung gezeigt, wenn das an die
Halterung 5 aufliegende und an die Sprossen 20 dicht anliegende Schnittgut = Platte
2 durchschnitten wird. Zugleich geht aus Figur 2 hervor, dass dort wo das Schnittgut
= Platte 2 sich auf die Halterung 5 stützt, sich die Auflagefläche der Halterung 5
befindet, und dass die Drehachse 40 der Nabe 12 in die Ebene der Auflagefläche der
Halterung 5 fällt.
[0013] Zur Funktion der Erfindung bleibt zu ergänzen, dass das Schnittgut ähnlich dem geschilderten
Stand der Technik mit Spannbacken gespannt wird. Die Halterung 5 weist allerdings
keinen Profilschenkel zum entgegenhalten auf. Deshalb drücken die Spannbacken das
Schneidgut = Platte 2 direkt an die Vorderkannte der Stützleiste 20 an. Die Spannbacken
sind vom Messanschlag 8 inkl. der zugehörigen Hammerschraube und des Klemmhebels verdeckt.
Das Ermöglichen dieses Spannens des Schnittgutes = Platte 2 ist der Stütze 17 zu verdanken,
denn diese greift mit dem Nocken 16 in das Maschinengestell 21 und durch den Stützbolzen
18 in die Halterung 5. Da die Nocken 16 am Maschinengestell 21 so verteilt sind, ist
im ganzen Schwenkbereich der Halterung 5 die geschilderte Art mit der Anpassung der
Stützhöhe der Abstützung durch das Verstellen des Stützbolzens 18 möglich.
1. Plattensäge (1) zum Schneiden praktisch aufrecht stehender Platten (2), mit zwei durch
die Kreissäge (3) erzeugter planparalleler Schnittflächen (4',4'') und einer zur Aufnahme
der zu zersägenden Platte (2) dienenden Halterung (5) mit einer Stützfläche 5' dadurch
gekennzeichnet, dass die Halterung (5) geführt und gestützt ist und eine Drehachse
(40) und eine drehbare Lagerung aufweist, und dass die Drehachse (40) in einer der
Schnittflächen des Sägeblattes (4',4'') liegt, und dass die Stützfläche (5') und die
Drehachse (40) der Lagerung in einer gemeinsamen Ebene und senkrecht zu der von der
Stützleisten (20) und der Platte (2) gemeinsam gebildeten Ebene stehen.
2. Plattensäge nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (5) eine Drehachse
40 und eine drehbare, aus der Nabe (12), der Nabenflügel (12',12''), dem Kugelsperrbolzen
(13) und der Lagerhülse (14) bestehende Lagerung aufweist, wobei die Drehachse (40)
innerhalb der beiden Enden der Halterung (5) sich befindet und, dass die Drehachse
(4) der Lagerung in der Schnittfläche (4') des Sägeblattes (3) liegt, und dass die
Stützfläche (5') und die Drehachse (40) der Lagerung (12,12'12'',13,14) in eine gemeinsame
Ebene und senkrecht zu der, von den Stützleisten (20) und der Platte (2), gemeinsam
gebildeten Ebene stehen.
3. Plattensäge nach Ansprüch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (5) einen verstellbaren
Stützanschlag (7) zur Stützung des Reststückes (2'') aufweist.
4. Plattensäge nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Aufnahme
mindestens einer Stütze (17), mit Stützbolzen (18), der Halterung (5) ein Stützlager
(19) aufweist.
5. Plattensäge nach den Ansprüchen 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützbolzen (18)
der Halterung (5) mit der Schraube (18') verstellbar ist.
6. Plattensäge nach den Ansprüchen 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Stützlager
(19) für die Zentrierung des Stützbolzens (18) eine keilförmige und im Bereich der
Keilspitze gerundete Kavität aufweist.
7. Plattensäge nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die
Nocken (16) des Maschinengestells (21) sitzende Stütze (17) sich an die Vorderkante
der Stützliste (20) stützt.
8. Plattensäge nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerhülse
(14), die für die Lagerung der Halterung (5) und der Nabenflügel (12',12'') und der
Nabe mit dem Kugelperrbolzen (13) in der Konsole (15) dient, achsial verschiebbar
und justierbar ist.
9. Plattensäge nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Andrücken
der Platte (2) an die Vorderkante der Stützleisten (20), die in die Halterung (5)
greifende Stütze (17,18,) an die Nocke (16) des Maschinengestells (21) gesteckt ist,
und somit als Verankerung der Spannbacken der Halterung (5) dient.
10. Plattensäge nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocke (16)
des Maschinengestells 21 als Drehlager für die Stütze 17 dient.