[0001] Die Erfindung betrifft eine Schachtabdeckung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Es sind Pumpen- und Turbinenbauarten bekannt, die in druckdichte Schächte abgesetzt
und dort betrieben werden. In den meisten Fällen sind druckdichte Schachtabdeckungen
sowie entsprechend druckdichte Durchführungen für elektrische Leitungen notwendig.
[0003] Des weiteren sind im Bereich der Schachtöffnung, die gewöhnlich durch einen Deckel
verschlossen wird, Vorrichtungen zur Befestigung von Ketten oder Seilen angebracht.
Die letzteren sind fest mit dem abgesenkten Aggregat verbunden und ermöglichen ein
leichtes Herausheben des Aggregates. Nach einem Öffnen des Schachtes kann ein äußeres
Hebezeug direkt mit einem permanent am Aggregat befestigten Hebezeug verbunden werden.
Eine schwierige Verbindung eines äußeren Hebezeuges mit dem Aggregat, beispielsweise
unterhalb eines Flüssigkeitsspiegels, ist dann nicht mehr erforderlich.
[0004] Das DE-U-84 11 983 zeigt eine Lösung, bei der ein zweiteiliger Schachtdeckel Anwendung
findet, wobei die Deckelteile unterschiedliche Größen aufweisen. Das kleinere, als
Kreisabschnitt ausgebildete Deckelsegment bleibt für einfache Inspektionen mit dem
Schacht verbunden und beinhaltet die Kabeldurchführung sowie eine Aufhängevorrichtung
für ein mit dem Aggregat verbundenes Hebezeug. Falls das Aggregat aus dem Schacht
herausgehoben werden soll, dann ist das Hebezeug ebenfalls relativ leicht zugänglich.
Für bloße Kontrollzwecke kann das größere Deckelteil ohne Schwierigkeiten entfernt
werden. Als nachteilig bei dieser Lösung hat sich gezeigt, daß bei einer unsachgemäßen
Montage der beiden Deckelsegmente Undichtigkeiten im Bereich der Trennfuge auftreten
können.
[0005] Eine andere bekannte Schachtabdeckung sieht einen Deckel mit einem separat zu verschließenden
Mannloch vor. In der Nähe des Mannloches sind einzelne Durchführungen für elektrische
Leitungen im Deckel angeordnet. Nachteilig bei dieser Lösung sind bei einem Herausheben
der Maschine die Handhabungsprobleme mit den Leitungen und den Leitungsdurchführungen.
[0006] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, für druckbelastete Schächte, in denen elektrische
Aggregate mit den zugehörigen Leitungen angeordnet sind, eine Schachtabdeckung zu
entwickeln, welche zuverlässig abdichtet und für Kontrollzwecke sowie Montage- und
Demontagezwecke einfach und sicher zu handhaben ist.
[0007] Mit der im Hauptanspruch enthaltenen Lösung ist eine besonders günstige Schachtabdeckung
entwickelt worden. Die Aufnahme für die abdichtenden Leitungsdurchführungen ist gegenüber
dem Schachtdeckel einfach und zuverlässig abdichtbar. Somit kann ein an deren Außenumfang
dichtend anliegender einteiliger Schachtdeckel beispielsweise mit Hilfe eines O-Ringes
einfach abgedichtet werden. Es sind auch andere bekannte Dichtelemente hierfür verwendbar.
Die Abdichtung des Schachtdeckels auf der Schachtöffnung selbst kann mit üblichen
zuverlässigen Flanschdichtungen erfolgen. Für Revisionszwecke genügt es, den Schachtdeckel
an der Schachtöffnung und im Bereich der Aufnahme zu lösen, die Dichtung im Bereich
der Aufnahme zu lösen bzw. zu entfernen und den Schachtdeckel mit der im Schachtdeckel
befindlichen Öffnung über die aus der Aufnahme herausragenden Leitungen hinwegzubewegen.
Die Aufnahme selbst bleibt mit dem Schacht verbunden. Damit liegt die Schachtöffnung
frei und das die Schachtöffnung kreuzende Trägersystem mit der Aufnahme und den darin
bzw. daran befestigten und dichtend angeordneten Leitungen ist frei zugänglich. Sollte
für Revisionszwecke die Maschine aus dem Schacht gänzlich entfernt werden, so genügt
es, ein äußeres Hebezeug direkt am Trägersystem angreifen zu lassen. In einem Arbeitsgang
kann dann Träger, Leitungen und Maschine herausgehoben werden. Das bisher notwendige
separate Hindurchfädeln der Leitungen durch ihre Durchführungen entfällt somit vollständig.
Derartige Leitungen, die mitunter armdick ausgebildet sein können, sind in ihrer Handhabung
äußerst unhandlich und sperrig. Somit stellt es eine erhebliche Montageerleichterung
dar, wenn diese in unveränderter Position in der als Deckeldurchführung wirkenden
Aufnahme verbleiben können.
[0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Aufnahme als Rohrstück ausgebildet
ist. Die aus dem Schacht herauszuführenden Leitungen werden alle innerhalb der einen
beliebigen Querschnitt aufweisenden umgebenden Aufnahme angeordnet und darin mit bekannten
Mitteln abgedichtet. Dabei kann es sich um das sogenannte Bradberg-Dichtungssystem
oder andere Lösungen handeln. Gegenüber dem Schachtdeckel ist nur eine einzige Dichtungsstelle
vorhanden, nämlich die Dichtung zwischen Aufnahme und Deckel. Dies bedeutet bei Inspektionen
und eventuellen Demontagen eine erhebliche Zeitersparnis bei gleichzeitiger Erhöhung
der Betriebssicherheit.
[0009] Gemäß den in den Ansprüchen 3 und 4 beschriebenen Ausgestaltungen ist das Trägersystem
mit Aufhängevorrichtungen für außerhalb und/oder innerhalb des Schachtes befindliche
Hebezeuge versehen. Somit genügt eine Anbindung eines äußeren Hebezeuges im Bereich
der Schachtöffnung an den Aufhängevorrichtungen, um das Aggregat herauszuheben.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Aufhängevorrichtung als Spannvorrichtung
ausgebildet. Damit kann das innerhalb des Schachtes befindliche Hebezeug und/oder
die elektrischen Leitungen straff gespannt werden. Des weiteren ist es möglich, daran
ein äußeres Hebezeug direkt anzuschlagen. Die Spannvorrichtung und das Trägersystem
sind dann für das Gewicht der elektrischen Leitungen sowie deren Vorspannkräfte auszulegen.
Das innerhalb des Schachtes strömende, häufig in einem verwirbelten Zustand befindliche
Fördermedium kann somit keine Beschädigungen an den Leitungen bzw. dem Hebezeug bewirken,
welche andernfalls durch Schlagen oder Pendeln entstehen würden.
[0011] Die Ansprüche 6 bis 10 beschreiben weitere vorteilhafte Anordnungen und Ausbildungen
der Spannvorrichtung.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen die
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch die Schachtöffnung, die
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Schachtöffnung und die
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Schachtöffnung mit anderer Ausbildung der Spannvorrichtung.
[0013] In der Fig. 1 ist ein Schacht (1) gezeigt, der im Bereich seiner Schachtöffnung (2)
mit einer Lagerung (3) für ein Trägersystem (4) ausgebildet ist. Neben der Lagerung
(3) ist ein Flansch (5) angeordnet, auf dem ein - hier nicht dargestellter - Deckel
dichtend befestigt wird. Lagerung (3) und Flansch (5) können auch als ein einteiliges
Bauteil ausgebildet sein. Die schräg verlaufende Anlagefläche (6) zwischen Lagerung
(3) und Trägersystem (4) bewirkt eine gute Zentrierung der aneinanderliegenden Teile.
Es sind auch andere Formen der Auflage möglich.
[0014] Das Trägersystem (4) ist hier mit einer Aufhängevorrichtung (7) versehen, die aus
zwei einfachen Querbohrungen besteht. Es können statt dessen auch andere bekannte
Anschlagmittel als Aufhängevorrichtung Verwendung finden. Daran kann ein - hier schematisch
dargestelltes - äußeres Hebezeug (8) angreifen. Auf seiner dem Schachtinnern zugewandten
Seite, auch als Unterseite ansehbar, weist das Trägersystem eine Spannvorrichtung
(9) auf. Damit verbunden ist ein Hebezeug (10), welches an einer innerhalb des Schachtes
befindlichen - hier nicht dargestellten - Pumpe oder Turbine befestigt ist. Die elektrischen
Leitungen (11, 12) werden innerhalb des Schachtes (1) durch Bandagen (13) zu einem
Kabel gebündelt. Dieses kann dann auch mit dem inneren Hebezeug (10) verbunden werden,
so daß die Spannvorrichtung (9) das innere Hebezeug (10) und die elektrischen Leitungen
(11, 12) in einem Spannvorgang zu straffen vermag.
[0015] Mit dem Trägersystem (4) verbunden ist eine Aufnahme (14), durch welche die elektrischen
Leitungen (11, 12) abgedichtet aus dem Schacht (1) herausgeführt werden. Innerhalb
der Aufnahme (14) können bekannte Dichtungselemente zur Wanddurchführung von Leitungen
angeordnet sein.
[0016] Für Demontagezwecke wird der Deckel von dem Flansch (5) gelöst und über die Aufnahme
(14) hinweggehoben. Dabei werden die aus der Aufnahme (14) herausragenden elektrischen
Leitungen (11, 12) durch ein im Deckel befindliches Loch für die Aufnahme geführt.
Mit Hilfe eines am Trägersystem (4) angreifenden äußeren Hebezeug (8) kann dann das
im Schacht befindliche Aggregat herausgehoben werden.
[0017] In der Fig. 2 ist die Draufsicht auf die Schachtöffnung (2) dargestellt. Durch das
die Schachtöffnung (2) mittig schneidende Trägersystem (4) entstehen beiderseits des
Trägersystems zwei gleich große Öffnungsquerschnitte. Es ist auch möglich, das Trägersystem
(2) seitlich versetzt anzuordnen, um so eine einseitige größere Öffnung zu erhalten.
[0018] Das Trägersystem kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Dessen Abmessungen sind
so zu wählen, daß es mit Sicherheit das Gewicht des abgesenkten Aggregates mit angebrachtem
Hebezeug und Leitungen trägt. Die Aufnahme (14) wurde in diesem Beispiel mit rundem
Querschnitt ausgebildet, wobei andere Querschnittsformen ebenfalls möglich sind. Der
Querschnitt ist so groß gewählt, daß alle aus dem Schacht herauszuführenden Leitungen
(11, 12) sowie eine druckdichte Leitungsdurchführung (15) darin Platz haben. Ein aufzusetzender
Schachtdeckel kann dann in einfachster Weise am Flansch (5) und im Bereich der Aufnahme
(14) abgedichtet werden.
[0019] Die Fig. 3 zeigt eine verschlossene Schachtöffnung. Der Schachtdeckel (16) dichtet
in bekannter Weise am Flansch (5) ab. Mit einer dem Aufnahmequerschnitt entsprechenden
Öffnung ist der Schachtdeckel (16) über die Aufnahme (14) gestülpt worden. Ein ebenfalls
darüber gestülpter Flansch (17) preßt mit einer Schrägfläche einen Dichtungsring (18)
dichtend gegen die Aufnahme (14). In diesem Beispiel ist die Spannvorrichtung (9)
so ausgebildet, daß sie von der Oberseite des Trägersystems (4) aus bedient werden
kann. Im Bereich der Trägerunterseite befindliche horizontal verlaufende Bohrungen
können als horizontale Spannvorrichtung dienen. Ein darin einhängbares Seil könnte
dann durch seitliche Versetzung das Hebezeug (10) spannen. Die Verwendung anderer
als der gezeigten Spannvorrichtungen ist möglich.
1. Schachtabdeckung in druckdichter Ausführung für einen Pumpen- oder Turbinenaggregate
aufnehmenden Schacht mit in der Schachtabdeckung angeordneten druckdichten Durchführungen
für elektrische Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß
- innerhalb der Schachtöffnung (2) eine Lagerung (6) für ein die Schachtöffnung schneidendes
Trägersystem (4) angeordnet ist,
- daß das Trägersystem (4) mit einer Aufnahme (14) für ein oder mehrere druckdichte
Leitungsdurchführungen (15) versehen ist,
- daß das Trägersystem (4) mit ein oder mehreren Aufhängevorrichtungen (7, 19) versehen
ist und
- daß ein die Schachtöffnung (2) verschließender Schachtdeckel (16) dichtend an der
Schachtöffnung (2) und an der Aufnahme (14) anliegt.
2. Schachtabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (14) als
ein die Leitungsdurchführungen (15) umgebendes Rohrstück ausgebildet ist.
3. Schachtabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersystem (4)
mit einer Aufhängevorrichtung (7) für ein von außen angreifbares Hebezeug (8) versehen
ist.
4. Schachtabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersystem (4)
mit einer Aufhängevorrichtung (19) für ein innerhalb des Schachtes (1) angeordnetes
und mit der Maschine verbundenes Hebezeug (10) versehen ist.
5. Schachtabdeckung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängevorrichtung
(7) als Spannvorrichtung (9) ausgebildet ist.
6. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerung (3) mit einer Spannvorrichtung für das Trägersystem (4) versehen ist.
7. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schachtdeckel (16) mit einer Spannvorrichtung für das Trägersystem (4) versehen ist.
8. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägersystem (4) mit einer Spannvorrichtung (9) versehen ist.
9. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannvorrichtung (9) als höhenverstellbares Bauelement ausgebildet ist.
10. Schachtabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannvorrichtung (9) als horizontal verstellbares Bauelement ausgebildet ist.