[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Tunnelfinisher zum Behandeln von
Wäschestücken gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Beim Waschvorgang von Kleidungsstücken werden diese, je nach der Art des Gewebes,
einer mehr oder weniger starken Knitterbildung unterworfen. Baumwollgewebe, welches
in der Kleidungsindustrie zunehmend verwendet wird, neigt beim Waschen zu einer ausgeprägteren
Knitterbildung als beispielsweise ein Mischgewebe, welches ein günstigeres Knitterverhalten
aufweist.
[0003] Zum Trocknen und Knitterfreimachen von gewaschenen Kleidungsstücken werden im industriellen
Bereich Tunnelfinisher eingesetzt. Wie der Name sagt, handelt es sich dabei um Durchlaufgeräte
für die Kleidungsstücke mit einem Zuführbereich und einem Ausgabebereich. Im Zuführbereich
werden die vom Waschprozess kommenden, eine Restfeuchtigkeit aufweisenden Kleidungsstücke
auf Bügel aufgehängt und mittels einem Wäscheförderer, der sich durch einen Durchlauftunnel
im Tunnelfinisher erstreckt, einer Dampfzone zugeführt. In dieser Zone werden die
Kleidungsstücke vorgewärmt und mit Dampf oder einem Dampfluftgemisch besprüht. Dadurch
werden die Fasern der Kleidungsstücke flauschig und geschmeidig gemacht. Durch die
Dampfbesprühung wird die Restfeuchtigkeit, die als Gleitmittel zwischen den Fasern
dient, erhöht. Je höher die Restfeuchtigkeit ist, desto besser ist das Resultat der
Behandlung. Aus wirtschaftlichen Gründen kann den Kleidungsstücken nicht beliebig
viel Feuchtigkeit zugeführt werden, weil sonst das an den Dampfbesprühungsvorgang
anschliessende Trocknen der Kleidungsstücke zu lange dauern würde.
[0004] Dieses erfolgt in einer Trocknungszone, die an die Dampfzone anschliesst. Dort werden
die Kleidungsstücke mit Heissluft angeblasen und in Flatterbewegung versetzt. Dies
bewirkt sowohl ein Strecken als auch ein Trocknen der Fasern. Nach der Trocknungszone
gelangen die Kleidungsstücke in eine Abkühlzone und verlassen über einen Ausgabebereich
den Tunnelfinisher. Die Verweilzeit eines Kleidungsstückes im Tunnelfinisher beträgt
ca. 1 bis 3 Minuten. Die Faserntemperatur liegt unterhalb von 150° C, ist jedoch ca.
30° höher als die Waschtemperatur des entsprechenden Kleidungsstückes.
[0005] Allgemein unterscheidet man zwei verschiedene Arten des Transportes der auf Bügeln
hängenden Kleidungsstücke durch den Tunnelfinisher. Den Längs- und den Quertransport.
Beim Längstransport werden die Bügel mit den Kleidungsstücken, einer hinter dem anderen,
derart am Wäscheförderer angehängt, dass die durch den Bügel aufgespannten grossflächigen
Vorder- und Rückseiten jedes Kleidungsstückes parallel zur Förderrichtung des Wäscheförderers
liegen. Der Längstransport hat den Vorteil, dass die Kleidungsstücke durch je einen
schmalen Schlitz dem Tunnelfinisher zugeführt und von diesem wieder ausgegeben werden.
Daraus resultieren kleine Luft- und Wärmeverluste. Dagegen wird aber die Durchlaufstrecke
länger als bei Tunnelfinishern mit Quertransport, wo die genannten Seiten der Kleidungsstücke
quer zur Förderrichtung des Wäscheförderers liegen. Die wesentlich grösseren Abmessungen
eines Tunnelfinishers mit Längstransport gegenüber einem solchen mit Quertransport
ist nicht nur wegen dem erhöhten Platzbedarf nachteilig, sondern auch wegen der grösseren
Wärmeabstrahlung.
[0006] Um grosse Abmessungen, insbesondere eine grosse Baulänge von Tunnelfinishern zu vermeiden,
wird in der Praxis üblicherweise der Quertransport angewandt. Auch bei dieser Transportart
gilt es, den Ein- und Austritt der Wäschestücke in den Tunnelfinisher derart zu gestalten,
dass ein möglichst kleiner Wärmeverlust entsteht. Dies wirkt sich positiv auf das
im Tunnel erzeugte Klima und somit auf die Behandlungsqualität der Kleidungsstücke
und auf den Energieverbrauch aus.
[0007] In der Praxis findet man deshalb Tunnelfinisher mit kombinierten Transportsystemen,
bei denen die Wäschestücke im Längstransport über je einen schmalen Schlitz bzw. über
eine schmale Schleuse dem Tunnelfinisher zugeführt und diesem wieder entnommen werden.
Innerhalb des Tunnelfinishers werden die Wäschestücke beabstandet voneinander im Quertransport
durch die vorgenannten verschiedenen Zonen gefördert. Ein nach diesem Prinzip arbeitender
Tunnelfinisher ist beispielsweise das CMT-Finish-System der Firma Kannegiesser GmbH,
D-W-4973 Viotho.
[0008] Wenn die Kleidungsstücke im Quertransport durch die Dampfzone geführt werden, ist
es schwierig, die vorstehend genannten grossflächigen Vorder- und Rückseiten der Kleidungsstücke
gleichmässig mit Dampf zu besprühen, weil einerseits die Dampfdüsen an der Peripherie
des Tunnels angeordnet sind und ein Eindringen des Dampfes zwischen die einzelnen
Kleidungsstücke von den letzteren selbst behindert wird.
[0009] Ein gleichmässiges Befeuchten der Kleidungsstücke mit Dampf ist jedoch für eine optimale
Behandlung wichtig, nicht nur weil die Kleidungsstücke gleichmässig flauschig werden,
sondern auch um eine vorzeitige Versprödung der Fasern bei einer mehrmaligen Behandlung
der Kleidungsstücke zu verhindern.
[0010] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Tunnelfinisher zu schaffen,
der dank kompakten Abmessungen eine kleine Wärmeabstrahlung aufweist und bei dem ein
gleichmässiges Besprühen aller Seiten der Kleidungsstücke mit Dampf möglich ist.
[0011] Diese Aufgabe wird mit einem Tunnelfinisher gelöst, der die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 aufgeführten Merkmale aufweist.
[0012] Indem, dass die Wäschestücke im Längstransport durch die Dampfzone geführt werden
und sich immer nur ein Wäschestück vollständig in der letzteren befindet, ist ein
allseitig gleichmässiges Besprühen jedes Wäschestückes mit Dampf möglich. Dadurch,
dass die Wäschestücke im Quertransport durch die Trocknungszone geführt werden, weist
der erfindungsgemässe Tunnelfinisher Abmessungen, insbesondere eine Baulänge auf,
die derjenigen von Tunnelfinishern bekannter Bauarten entspricht.
[0013] Bei einer besonders kompakten Ausführungsart des erfindungsgemässen Tunnelfinishers
ist der Durchlauftunnel, wie im Patentanspruch 2 angegeben, aufgebaut.
[0014] Indem dass der Wäscheförderer in zwei Teilförderer mit Merkmalen gemäss den Patentansprüchen
3 bis 5 unterteilt ist, kann ein besonders grosser Durchsatz der Wäschestücke erreicht
werden. Die beiden Teilförderer können unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten aufweisen,
so dass die in der Dampfzone infolge des Längstransportes weit voneinander beabstandeten
Bügel in der Trocknungszone enger beabstandet gehalten werden können.
[0015] Weil die Dampfzone nach Patentanspruch 6 je eine schlitzförmige Ein- und Ausgangsschleuse
aufweist, werden Dampfaustritte weitgehend verhindert. Insbesondere durch die Ausgangsschleuse
erfolgt praktisch kein Dampfübertritt von der Dampfzone in die Trocknungszone. Die
Wäschestücke trocknen schneller. Dies wirkt sich energetisch günstig aus.
[0016] Durch die Verwendung eines Teiles der zum Trocknen der Wäschestücke benötigten Warmluft
zum Vorwärmen der Wäschestücke in der Dampfzone, gemäss den Merkmalen des Patentanspruches
7, und durch ein Absaugen des überflüssigen Dampfes, gemäss den Merkmalen des Patentanspruches
8, lässt sich weiterhin Energie einsparen.
[0017] Ein rasches und energiebewusstes Trocknen wird dadurch erreicht, dass der Durchlauftunnel
in der Trocknungszone mit Ausbildungen gemäss den Patentansprüchen 9 und 10 ausgerüstet
wird. Die Zufuhr der zum Trocknen der Wäschestücke benötigten Warmluft kann nach Zufuhrort
und -menge den Wäschestücken angepasst werden. Möglichst ungehemmte Flatterbewegungen
der Wäschestücke werden durch die besondere Ausgestaltung des Tunnelquerschnittes
in der Trocknungszone erreicht.
[0018] Anhand von Figuren ist die vorliegende Erfindung im folgenden beispielsweise näher
beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1a - 1d
- Darstellungen von Tunnelfinishern gemäss dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- den Grundriss einer prinzipiellen Darstellung eines erfindungsgemässen Tunnelfinishers,
- Fig. 3
- einen detaillierteren Aufriss des Tunnelfinishers gemäss der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine vergrösserte Darstellung des in der Fig. 3 markierten Bereiches,
- Fig. 5
- einen detaillierteren Grundriss des Tunnelfinishers gemäss der Fig. 2, und
- Fig. 6
- einen detaillierteren Seitenriss des Tunnelfinishers gemäss der Fig. 2.
[0019] In der Fig. 1a ist ein Tunnelfinisher 1 mit einem Wäscheförderer 2 gezeigt, bei dem
die Kleidungsstücke 3 im Längstransport von einem Eingabebereich 4 zu einem Ausgabebereich
5 durch einen Durchlauftunnel des Tunnelfinishers gefördert werden. Der Ein- und der
Ausgabebereich 4, 5 können bei dieser Ausführungsart, wie vorstehend bereits beschrieben,
optimal gestaltet werden. Die Dampfbesprühung der Kleidungsstücke erfolgt allseitig
gleichmässig. Jedoch ist es notwendig, um einen gewissen Durchsatz an Kleidungsstücken
pro Zeiteinheit zu erhalten, die Baulänge des Tunnelfinishers entsprechend zu erhöhen.
Dadurch entstehen die ebenfalls vorbeschriebenen Nachteile.
[0020] Ein Tunnelfinisher 1, bei dem die Kleidungsstücke 3 quer zur Förderrichtung am Wäscheförderer
2 hängen, ist in der Fig. 1b gezeigt. Der Eingabebereich 4 und der Ausgabebereich
5 weisen grosse Oeffnungen mit entsprechenden Wärmeverlusten auf. Um einen grossen
Durchsatz an Kleidungsstücken zu erreichen ist man bestrebt, den gegenseitigen Abstand
der Kleidungsstücke möglichst klein zu halten. Je kleiner aber der Abstand ist, umso
schwieriger wird es sein, die Kleidungsstücke in der Dampfzone allseitig mit Dampf
zu besprühen.
[0021] In den Fig. 1c und 1d ist ein Tunnelfinisher 1 dargestellt, dem die Wäschestücke
3 je im Längstransport zugeführt und entnommen werden. Der Durchsatz der Wäschestücke
im Tunnelfinisher durch die verschiedenen Behandlungszonen 7, 8, 9, 10 erfolgt im
Quertransport. Durch diese Massnahme können die in der Fig. 1b gezeigten grossen Oeffnungen
des Eingabebereiches 4 und des Ausgabebereiches 5 durch schmale Schleusen ersetzt
werden. Mit 6 ist in der Fig. 1d der Durchlauftunnel bezeichnet. 7 kennzeichnet eine
Vorwärmzone, 8 die Dampfzone, 9 die Trocknungszone und 10 eine Abkühlungszone. Mit
dem Bezugszeichen 11 ist das Klimaaufbereitungsaggregat dargestellt.
[0022] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Tunnelfinishers
20 gemäss der Fig. 2 ist mit 21 der Durchlauftunnel dargestellt, der L-förmig aufgebaut
ist, wobei im einen Schenkel des L 21' die Dampfzone 23 angeordnet ist und im anderen
Schenkel des L 21'' im wesentlichen die Trocknungszone 25 vorhanden ist. Wäschestücke,
insbesondere Kleidungsstücke 22, die auf Bügeln aufgehängt sind, werden am Wäscheförderer
26, 27, der sich von einem Wäschezuführbereich 28 durch die beiden Schenkel 21', 21''
des Durchlauftunnels 21 bis zu einem Ausgabebereich 29 erstreckt, angehängt. Ein Wäschestück
nach dem anderen gelangt durch eine schmale Eingangsschleuse 50 im Längstransport
in die Dampfzone 23. Längs dieser Dampfzone sind seitlich und oben am Durchlauftunnel
21' mehrere Düsen 24 angeordnet, durch die Wasserdampf oder ein Dampf/Luft-Gemisch
austritt. Die durch den Bügel aufgespannten grossflächigen Vorder- und Rückseiten
32, 33 des Wäschestückes 22 können in der Dampfzone ungehindert mit Dampf besprüht
werden. Das besprühte Wäschestück 22 verlässt die Dampfzone durch eine schmale Ausgangsschleuse
51. Das Wäschestück 22 wird anschliessend in Quertransport durch die Trocknungszone
25 gefördert und verlässt einwandfrei behandelt, trocken- und knitterfrei, im Ausgabebereich
29 den Tunnelfinisher. Mit den Pfeilen 34 ist die Förderrichtung angegeben. 35 bezeichnet
den Raum, in den das Klimaaufbereitungsaggregat untergebracht ist.
[0023] Der Wäscheförderer 26, 27 ist in zwei Teilförderer unterteilt. Der erste Teilförderer
26 ist ein umlaufender Band- oder Kettenförderer, an dem in regelmässigen Abständen
etwa quer zur Förderrichtung ausgerichtete Zapfen 30 angeordnet sind. Diese Zapfen
dienen als Mitnahmeorgan für die daran angehängten Bügel mit den zu behandelnden Kleidungsstücken
22. Der zweite Teilförderer 27 ist ein umlaufender Schneckenförderer, welcher aus
einer Welle besteht, an der eine sich im wesentlichen über die ganze Länge der Welle
erstreckende, schraubenlinienförmig verlaufende Wulst 31 oder Rille angeordnet ist.
Diese Wulst 31 oder Rille ist ebenfalls als Mitnahmeorgan für die Bügel mit den Kleidungsstücken
bestimmt.
[0024] Die beiden Teilförderer 26, 27 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel rechtwinklig
zueinander angeordnet und überlappen sich an den einander zugewandten Endbereichen.
Der Band- oder Kettenförderer 26 liegt über dem Schneckenförderer 27. Sobald sich
ein Zapfen 30 mit einem daran aufgehängten Bügel mit Kleidungsstück über dem Schneckenförderer
27 befindet, wird ein Abstossorgan betätigt und der Bügel mit dem Kleidungsstück 22
vom Zapfen 30 abgestossen. Der Haken des Bügels fällt dabei auf den Schneckenförderer
27 und wird von der Wulst 31 weiterbefördert. Die Fördergeschwindigkeiten der beiden
Teilförderer 26, 27 sind einstellbar und vorzugsweise unterschiedlich zueinander.
Dadurch kann erreicht werden, dass die Kleidungsstücke im Längstransport mit relativ
grossen Abständen zueinander durch die Dampfzone 23 geführt werden und durch eine
kleinere Fördergeschwindigkeit des Schneckenförderers 27 eng beabstandet die Trocknungszone
26 durchlaufen.
[0025] Die Vorteile dieses mit einem L-förmigen Durchlauftunnels 21 konzipierten Tunnelfinishers
liegen auf der Hand. Ein grossflächiges, allseitig gleichmässiges Besprühen der Kleidungsstücke
22 mit Dampf, ist trotz den kompakten Abmessungen des Tunnelfinishers möglich. Die
Wärmeabstrahlung ist dank den kleinen Abmessungen gering. Durch die am Ende der Dampfzone
23 angeordnete Ausgangsschleuse 51 ist die Dampfzone weitgehend von der Trocknungszone
abgeschirmt. Durch die Ausgangsschleuse kann nur ein geringer Teil von Dampf in die
Trocknungszone gelangen.
[0026] In der Fig. 3 ist ein detaillierterer Aufriss des in der Fig. 2 dargestellten Tunnelfinishers
gezeigt. Die Blickrichtung ist von der Seite des Klimaaufbereitungsaggregates 35 her,
die vorderen Abdeckungen des Tunnelfinishers sind entfernt. Die Trocknungszone 25
verläuft hinter dem Klimaaufbereitungsaggregat längs dem Schneckenförderer 27. Im
Klimaaufbereitungsaggregat 35 sind mit 44 zwei Ventilatoren bezeichnet, mit welchen
die Luft unten an der Trocknungszone, nachdem sie ein mit 47 bezeichnetes Rollbandfilter
passiert hat, abgesaugt und über ein weiteres Filter 46 einem Heizregister 45 zugeführt
wird. Beim Durchqueren des letzteren wird die Luft wieder auf die geforderte Temperatur
gebracht und der Trocknungszone erneut zugeführt.
[0027] Links in der Fig. 3 ist der Querschnitt des Durchlauftunnels 21' in der Dampfzone
23 sichtbar. Zum Vorwärmen der dorthin gelangenden Kleidungsstücke wird über ein Kanalsystem
54 ein Teil der Abluft aus der Trocknungszone (etwa 10 % davon) der Dampfzone zugeführt.
Das Kanalsystem 54 umfasst mehrere Luftleitbleche 55, 56, 57, durch deren entsprechende
Formgebung das Kanalsystem 54 in mehrere einzelne Kanäle zum Zuleiten des genannten
Teiles der Abluft an die Dampfzone unterteilt ist. Die Menge des Abluftanteiles kann
mit einem Schaltmittel 59, das im wesentlichen aus einer Luftklappe 60 und einem Luftklappenzylinder
61 besteht, den Erfordernissen angepasst werden.
[0028] In der Fig. 4 ist der in der Fig. 3 markierte Ausschnitt vergrössert dargestellt.
Darin sind die einander zugewandten und einander überlappenden Endbereiche der beiden
Teilförderer 26, 27 sichtbar. Der Schneckenförderer 27 wird von einem ersten Antriebsmotor
40 mit einem Winkelgetriebe 42 über ein Kupplungsstück 43 in Umlauf versetzt. Der
Band- oder Kettenförderer 26, wird über einen zweiten Antriebsmotor 41 über ein weiteres
Winkelgetriebe 42 und über ein weiteres Kupplungsstück 43 angetrieben. Die beiden
Trume des umlaufenden Band- oder Kettenförderers 26 liegen senkrecht übereinander
und beide über dem Schneckenförderer 27. An den Zapfen 30 des unteren Trums werden
die Kleidungsstücke 22 durch die Dampfzone geführt. Sobald sich einer der Zapfen 30
über der Längsachse des Schneckenförderers befindet, wird ein mit 36 bezeichnetes
Abstossorgan betätigt, um den Haken des Kleiderbügels, der am Zapfen angehängt ist,
wegzustossen. Das Abstossorgan 36 umfasst ein mehrfach gebogenes Abstossblech, das
den Band- oder Kettenförderer 26 im genannten Abstossbereich teilweise umfasst und
benachbart zum oberen Trum mit einer im wesentlichen parallel zum genannten Trum verlaufenden
Achse 39 schwenkbar gelagert ist. Auf der dem Band- oder Kettenförderer 26 abgewandten
Seite ist das Abstossblech 37 mit einem Abstosszylinder 38 verbunden. Beim Betätigen
dieses Zylinders wird das Abstossblech derart verschwenkt, dass sein unteres Ende
auf den Bügelhals einwirkt, wodurch der am Zapfen 30 angehängte Bügel abgestossen
wird. Der Haken des Bügels fällt dabei auf den Schneckenförderer 27 und wird von dessen
schraubenlinienförmig verlaufenden Wulst weiterbefördert.
[0029] Die Formgebung der bereits genannten Luftleitbleche 55, 56, 57, 58 des Kanalsystems
54 ist in dieser Fig. 4 besser sichtbar.
[0030] In der Fig. 5 ist ein detaillierterer Grundriss des erfindungsgemässen Tunnelfinishers
gezeigt. Mit 35 ist wiederum das Klimaaufbereitungsaggregat dargestellt, in welchem
die mit 44 bezeichneten zwei Ventilatoren sichtbar sind. Der L-förmige Durchlauftunnel
21 mit seinen beiden Schenkeln 21' und 21'' ist bereits beschrieben worden. Mit 23
ist die Dampfzone sichtbar, in welcher die mit 24 bezeichneten Dampfdüsen angeordnet
sind. Der Antriebsmotor 41 für den ersten Teilförderer 26, der sich vom Wäschezuführbereich
28 durch die Dampfzone 23 erstreckt, ist ebenfalls sichtbar. Die Eingangsschleuse
50 der Dampfzone ist mit Schliessklappen 52 abschliessbar. Dampfaustritte bei Betriebsunterbrüchen
können durch Verschliessen der Eingangsschleuse damit verhindert und ein Energieverlust
vermieden werden. Um einen Austritt von überflüssigem Dampf durch die Ausgangsschleuse
51 fast vollkommen zu unterbinden, ist unten in der Dampfzone ein mit 63 angedeutetes
Absaugmittel vorgesehen, mit welchem überflüssiger Dampf und der zugeführte Warmluftanteil
zum Vorwärmen der Kleidungsstücke abgesaugt werden. Der erste Teilförderer 26 ist
in einem mit 78 bezeichneten Tragschienensystem angeordnet, welches sich von der Dampfzone
23 über den Wäschezuführbereich 28 erstreckt. Mit 79 sind die vorderen Umlenkmittel
für den umlaufenden Band- oder Kettenförderer 26 angedeutet.
[0031] In der Förderrichtung 34, anschliessend an die Trocknungszone 25, ist eine Abkühlzone
für die Wäschestücke, die mit 62 bezeichnet ist, angeordnet. Von den Wäschestücken
abgestrahlte Warmluft wird dabei über ein Absaugsystem, von dem in der Fig. 3 lediglich
ein gelochtes Wandelement 80 sichtbar ist, abgesaugt. Um Energie zu sparen ist auch
die Oeffnung des Wäscheausgabebereiches 29 bei Betriebsunterbrüchen mit weiteren Schliessklappen
53 verschliessbar.
[0032] In der Fig. 6 ist ein detaillierterer Seitenriss des erfindungsgemässen Tunnelfinishers
gezeigt. Die seitlichen Abdeckungen des letzteren sind entfernt. Auf der linken Seite
der Figur ist der Querschnitt des Durchlauftunnels 21'' in der Trocknungszone 25 sichtbar.
Auf der rechten Seite der Figur ist der Blick in den Raum, der für das Klimaaufbereitungsaggregat
35 vorgesehen ist, frei. Ueber ein weiteres Kanalsystem, welches mehrere einzelne
Kanäle 66, 67 umfasst, wird die im Klimaaufbereitungsaggregat erhitzte Warmluft der
Trocknungszone 25 zugeleitet. Durch entsprechend geformte, mehrfach abgewinkelte Luftströmungsleitbleche
68, 69, 70, 71, werden die einzelnen Kanäle 66, 67 gebildet. Durch die Kanäle 66 lässt
sich Warmluft, insbesondere verteilt von oben, an die Trocknungszone zuführen. Ueber
die Kanäle 67 ist eine Möglichkeit geboten, Warmluft ebenfalls aus Warmluftaustrittsöffnungen
74, die in seitlichen Verkleidungselementen 75 des Durchlauftunnels angeordnet sind,
austreten zu lassen. Ein rascheres Trocknen der Kleidungsstücke wird dabei erreicht.
Ueber Klappen 72 und 73, die mit nicht dargestellten Zylindern verschwenkbar sind,
kann der Anteil der seitlich und der oben zugeführten Warmluft verändert werden.
[0033] Durch die bereits genannten seitlichen Verkleidungselemente 75, 76, 77 ist dem Querschnitt
des Durchlauftunnels in der Trocknungszone eine im wesentlichen der Aufhängeform der
durchlaufenden Kleidungsstücke kongruente Form gegeben. Die Ausweitung des Kanalquerschnittes
im Aermelbereich der Kleidungsstücke erlaubt ein ungehindertes Flattern der letzteren,
was zu einer verbesserten Behandlungsqualität führt.
1. Tunnelfinisher zum Behandeln von Wäschestücken, insbesondere zum Trocknen und Knitterfreimachen
von Wäschestücken, mit einem Durchlauftunnel (21) für die Wäschestücke (22), mit einer
Dampfzone (23) mit in der Längsrichtung dazu angeordneten Dampfdüsen (24) und einer
im wesentlichen an die Dampfzone anschliessenden Trocknungszone (25), sowie mit einem
Wäscheförderer (26, 27), der sich von einem Wäschezuführbereich (28) bis zu einem
Wäscheausgabebereich (29) durch den Durchlauftunnel erstreckt, womit ein Wäschestück
hinter dem anderen auf je einem Bügel hängend durch den Durchlauftunnel förderbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Wäscheförderer (26, 27) Bügelmitnahmeorgane (30,
31) derart angeordnet sind, dass im Wäschezuführbereich (28) und in der Dampfzone
(23) die durch den Bügel aufgespannten, grossflächigen Vorder- und Rückseiten (32,
33) des Wäschestückes parallel zur Förderrichtung (34) des Wäscheförderers gelegen
sind und dass in der Trocknungszone die genannten Seiten des Wäschestückes quer zur
Förderrichtung des Wäscheförderers gelegen sind.
2. Tunnelfinisher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchlauftunnel (21)
im wesentlichen L-förmig ausgebildet ist, wobei der Wäschezuführbereich sowie die
Dampfzone im einen Schenkel (21') und die Trocknungszone sowie der Wäscheausgabebereich
im anderen Schenkel (21'') des L angeordnet sind.
3. Tunnelfinisher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wäscheförderer
in einen ersten Teilförderer (26) und in einen daran anschliessenden zweiten Teilförderer
(27) unterteilt ist, wobei die beiden Teilförderer (26, 27) im wesentlichen rechtwinklig
zueinander angeordnet sind, dass sich der erste Teilförderer (26) vom Wäschezuführbereich
(28) durch die Dampfzone (23) erstreckt und dass sich der zweite Teilförderer (27)
durch die Trocknungszone (25) bis zum Wäscheausgabebereich (29) erstreckt.
4. Tunnelfinisher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilförderer
ein Band- oder Kettenförderer (26) und der zweite Teilförderer ein Schneckenförderer
(27) ist, dass die Bügelmitnahmeorgane am ersten Teilförderer in regelmässigen Abständen
quer zum Band- oder zur Kette angeordnete Zapfen (30) sind und dass der Schneckenförderer
(27) mit einer als Bügelmitnahmeorgan bestimmten, sich über ihre ganze Länge erstreckenden,
schraubenlinienförmig angeordneten Rille oder Wulst (31) versehen ist.
5. Tunnelfinisher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die einander zugewandten
Endbereiche der beiden Teilförderer (26, 27) überlappen, wobei der Bandförderer über
dem Schneckenförderer gelegen ist und dass ein Organ (36) zum Abstossen der Bügel
von den Zapfen (30) vorhanden und immer dann betätigbar ist, wenn sich einer der Zapfen
über dem Schneckenförderer befindet.
6. Tunnelfinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Dampfzone (23) je eine schlitzförmige Ein- und Ausgangsschleuse (50, 51) für die Wäschestücke
aufweist, wobei durch die Ausgangsschleuse die Trocknungszone im wesentlichen von
der Dampfzone getrennt ist.
7. Tunnelfinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Kanalsystem (54) und ein Schaltmittel (59) vorhanden sind, mit welchen ein Teil von
der zum Trocknen der Wäschestücke in der Trocknungszone bestimmten Warmluft der Dampfzone
zum Vorwärmen der Wäschestücke zuführbar ist.
8. Tunnelfinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Dampfzone (23) Absaugmittel (63) zugeordnet sind, mit welchen überflüssiger Dampf
und der zugeführte Warmluftteil absaugbar sind.
9. Tunnelfinisher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Trocknungszone
(25) ein weiteres Kanalsystem vorhanden ist, das mehrere einzelne Warmluftkanäle (66,
67) umfasst, durch die die zum Trocknen der Wäschestücke bestimmte Warmluft von oben
und/oder seitlich an die sich in der Trocknungszone befindlichen Wäschestücke zuführbar
ist und dass steuerbare Klappen (72, 73) vorhanden sind, mit denen die Menge der einigen
der einzelnen Kanälen (66, 67) zuführbaren Warmluft einstellbar ist.
10. Tunnelfinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Trocknungszone (25) Verkleidungselemente (75, 76, 77) derart angebracht sind, dass
die Querschnittsform des Durchlauftunnels (21'') in der genannten Zone im wesentlichen
zur Aufhängeform der zu behandelnden Wäschestücke kongruent ist.