[0001] Die Erfindung betrifft einen pneumatischen Weg/Druck-Wandler, mit einem über eine
Zuleitung mit dem Eingangsdruck beaufschlagbaren, über den Weg eines Stellgliedes
progressiv federbelasteten Überdruckventil, dessen Öffnungsdruck dem an einer Ableitung
abgreifbaren Ausgangsdruck entspricht.
[0002] Derartige Wandler sind bekannt und setzen eine Wegänderung in ein analoges, pneumatisches
Signal um, beispielsweise zur Ansteuerung des Mengenventils von pneumatischen Hebezeugen.
Im letztgenannten Zusammenhang kann durch dosierten händischen Druck auf einen das
Stellglied repräsentierenden Bedienungsknopf beispielsweise die Hebe- bzw. Absenkgeschwindigkeit
einfach und feinfühlig variiert werden.
[0003] Bei den bekannten Wandlern der genannten Art wird die genannte Funktion beispielsweise
über ein Düse-Prallplattensystem und anschließendes Verstärkerventil erreicht, was
aber einen relativ komplizierten Aufbau bedingt und einen zwar geringen aber dauernden
Luftverbrauch auch im unbetätigten Zustand ergibt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen pneumatischen Weg/Druck-Wandler
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die genannten Nachteile der bekannten
derartigen Wandler vermieden werden und daß insbesonders auf einfache und kostengünstige
Weise ein robuster Wandler geschaffen wird, der nur während der tatsächlichen Betätigung
einen Luftverbrauch aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Wandler der eingangs genannten Art
dadurch erreicht, daß dem Überdruckventil zuleitungsseitig ein druckausgeglichenes
2/2-Wege-Sitzventil vorgeschaltet ist, dessen Ventilkörper mit dem Stellglied verbunden
und im unbetätigten Zustand desselben geschlossen ist. Da nun also durch das vorgeschaltete
Sitzventil bzw. dessen Ventilkörper die zuströmseitige Verbindung zum Überdruckventil
im unbetätigten Zustand des Wandlers dicht abgeschlossen ist, ergibt sich im Gegensatz
zu den bisher bekannten Ausführungen kein Luftverbrauch bei unbetätigtem Wandler.
Beim Betätigen des Stellgliedes öffnet zunächst der Ventilkörper des 2/2-Wege-Sitzventils,
womit Luft in den Steuerraum des Überdruckventils strömen kann. Je nach Auslegung
bzw. Federbelastung desselben öffnet dieses Überdruckventil nun sofort oder aber wenn
der der jeweiligen Federkraft entsprechende Mindestdruck erreicht ist. Der selbe Druck
steht gleichzeitig auch als Ausgangsdruck an der Ableitung zur Verfügung. Wenn über
das Stellglied das Überdruckventil bzw. dessen Schließkörper stärker belastet wird,
so erhöht sich der Ausgangsdruck entsprechend.
[0006] Aufgrund der beschriebenen Ausführung kann der Kraft/Druck-Verlauf des Wandlers insgesamt
gut an den gewünschten Verlauf angepaßt werden, wobei der konstruktive Aufwand und
damit auch der Aufwand für Montage und Wartung nur sehr gering ist.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Ventilkörper
des 2/2-Wege-Sitzventils über eine vom Überdruckventil unabhängige Feder in Richtung
Schließstellung belastet ist, womit sich auf einfache Weise eine konstruktive und
wirkungsmäßige Entkoppelung von vorgeschaltetem 2/2-Wege-Sitzventil einerseits und
Überdruckventil andererseits ergibt.
[0008] Der Ventilkörper des 2/2-Wege-Sitzventils kann nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung über eine den Schließkörper des Überdruckventils axial abgedichtet durchsetzende
Betätigungsstange mit dem Stellglied in Verbindung stehen, wobei für den Druckausgleich
des 2/2-Wege-Sitzventils Ausgleichsbohrungen im Ventilkörper und/oder der Betätigungsstange
vorgesehen sind. Dies ergibt eine sehr einfach aufgebaute, konstruktive und wirkungsmäßige
Hintereinanderschaltung des Sitzventils und des Überdruckventils, die auch sehr montage-
und wartungsfreundlich ist.
[0009] Nach einer besonders bevorzugten weiteren Ausbildung der Erfindung ist in der Zuleitung
eine vorzugsweise einstell- oder austauschbare Drosselstelle vorgesehen. Diese Drosselstelle
ist dem jeweiligen Anwendungsfall angepaßt und erlaubt, die zugeführte Luftmenge auf
den sekundärseitigen Luftbedarf zu begrenzen, womit auch die während des Betriebs
abgeblasene Luftmenge klein gehalten wird.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden noch anhand des in der Zeichnung schematisch in einem
Axialschnitt dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0011] Das Gehäuse 1 des pneumatischen Weg/Druck-Wandlers besteht aus zwei über Schrauben
2 (von denen hier nur eine sichtbar ist) verbundenen Teilen 3, 4, die mittels einer
eingelegten Dichtung 5 abgedichtet sind und eine Zuleitung 6, eine Ableitung 7 und
eine Entlüftung 8 aufweisen. In einer zentralen, mehrfachen abgestuften Bohrung 9
des Gehäuses 1 ist ein Überdruckventil 10 angeordnet, das über die Zuleitung 6 mit
dem Eingangsdruck beaufschlagbar und über den Weg eines hier als Bedienungsknopf 11
ausgebildeten Stellgliedes 12 progressiv federbelastet ist. Dem Überdruckventil 10
ist zuleitungsseitig ein druckausgeglichenes 2/2-Wege-Sitzventil 13 vorgeschaltet,
dessen Ventilkörper 14 über eine Betätigungsstange 15 mit dem Stellglied 12 verbunden
und im unbetätigten Zustand desselben geschlossen ist.
[0012] Der Schließkörper 16 des Überdruckventils 10 wird über eine Feder 17 vom Bedienungsknopf
11 her belastet gegen seinen Sitz 18 gedrückt und axial abgedichtet von der Betätigungsstange
15 durchsetzt. Der Ventilkörper 14 des 2/2-Wege-Sitzventils 13 ist über eine vom Überdruckventil
10 unabhängige Feder 19 in Richtung Schließstellung gegen den Ventilsitz 20 belastet.
[0013] Für den Druckausgleich des 2/2-Wege-Sitzventils 13 sind Ausgleichsbohrungen 21, 22
im Ventilkörper 14 und in der Betätigungsstange 15 vorgesehen, welche den gehäuseseitigen
Raum 23 in der Bohrung 9 mit dem Steuerraum 24 des Überdruckventils 10 verbinden.
Zur Abdichtung des Ventilkörpers 14 ist eine Ringdichtung 25 vorgesehen.
[0014] In der Zuleitung 6 ist schließlich noch eine Drosselstelle 26 angedeutet, die auch
einstell- oder austauschbar sein kann, und es erlaubt, die zugeführte Luftmenge auf
den auf der Seite der Ableitung 7 gegebenen Luftbedarf zu begrenzen, womit die während
des Betriebes über die Entlüftung 8 abgeblasene Luftmenge klein gehalten werden kann.
[0015] In Betrieb des dargestellten Wandlers gelangt die Zuluft über die Zuleitung 6 und
die Drosselstelle 26 in die Kammer 27. Hier befindet sich der druckausgeglichene Ventilkörper
14, der über die Betätigungsstange 15, den Bedienungsknopf 11 und die Feder 19 gegen
den Ventilsitz 20 gehalten wird. Über dem Ventilsitz 20 zweigt vom Steuerraum 24 die
Ableitung 7 zu dem hier nicht dargestellten Verbraucher ab.
[0016] Am dem Ventilsitz 20 gegenüberliegenden Ende des Steuerraumes 24 befindet sich der
Ventilsitz 18 des Überdruckventils 10, dessen Schließkörper 16 über die Feder 17 progressiv
mit der Betätigung des Bedienungsknopfes 11 belastet wird.
[0017] Im unbetätigten Zustand des Wandlers schließt der Ventilkörper 14 (wie dargestellt)
den Durchgang zwischen der Kammer 27 und dem Steuerraum 24. In der Ableitung 7 zum
Verbraucher herrscht Umgebungsdruck. Es strömt keine Leckluft.
[0018] Wird nun der Bedienungsknopf 11 gedrückt, so öffnet zunächst der Ventilkörper 14
und es strömt Luft von der Zuleitung 6 in den Steuerraum 24. Je nach Auslegung der
den Schließkörper 16 belastenden Feder 17 öffnet das Überdruckventil 10 sofort oder
aber wenn der der Federkraft entsprechende Mindestdruck erreicht ist. Derselbe Druck
steht gleichzeitig auch an der Ableitung 7 zur Verfügung. Wird der Bedienungsknopf
11, bzw. allgemein das Stellglied 12, weiter in der Darstellung nach unten gedrückt,
so erhöht sich der Druck an der Seite der Ableitung 7 entsprechend dem Anstieg der
Kraft der auf den Schließkörper 16 wirkenden Feder 17.
[0019] Beim Entlasten des Bedienungsknopfes 11 wird zufolge der nachlassenden Kraft der
Feder 17 der Druck im Steuerraum 24 bzw. der Ableitung 7 entsprechend abgesenkt.
[0020] Abgesehen von der dargestellten und besprochenen Ausführung ist einsichtig, daß Ausbildung
und Anordnung sowohl des vorgeschalteten Ventils und des Überdruckventils, als auch
des Stellgliedes bzw. dessen Verbindung mit und Einwirkung auf das vorgeschaltete
Ventil auch abweichend ausgeführt sein könnten - wesentlich ist nur, daß dem für die
Druckregelung eigentlich zuständigen Überdruckventil ein im unbetätigten Zustand des
Wandlers die Zuleitung dicht abschließendes Ventil vorgeschaltet ist, welches erst
bei Betätigung des Stellgliedes geöffnet wird.
1. Pneumatischer Weg/Druck-Wandler, mit einem über eine Zuleitung mit dem Eingangsdruck
beaufschlagbaren, über den Weg eines Stellgliedes progressiv federbelasteten Überdruckventil,
dessen Öffnungsdruck dem an einer Ableitung abgreifbaren Ausgangsdruck entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Überdruckventil (10) zuleitungsseitig ein druckausgeglichenes 2/2-Wege-Sitzventil
(13) vorgeschaltet ist, dessen Ventilkörper (14) mit dem Stellglied (12) verbunden
und im unbetätigten Zustand desselben geschlossen ist.
2. Wandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (14) des 2/2-Wege-Sitzventils
(13) über eine vom Überdruckventil (10) unabhängige Feder (19) in Richtung Schließstellung
belastet ist.
3. Wandler nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper
(14) des 2/2-Wege-Sitzventils (13) über eine den Schließkörper (16) des Überdruckventils
(10) axial abgedichtet durchsetzende Betätigungsstange (15) mit dem Stellglied (12)
in Verbindung steht und daß für den Druckausgleich des 2/2-Wege-Sitzventils (13) Ausgleichsbohrungen
(21,22) im Ventilkörper (14) und/oder in der Betätigungsstange (15) vorgesehen sind.
4. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Zuleitung (6) eine vorzugsweise einstell- oder austauschbare Drosselstelle
(26) vorgesehen ist.