[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Getriebe für ein Türschloß mit einem Riegel und
wenigstens einer mindestens ein Verriegelungselement tragenden Schubstange, das mit
einem Schließblech o.dgl. eines festen Rahmens zusammenwirkt, wobei der Schließbart
eines Schließzylinders, insbesondere Profilzylinders, ein radial geschlitztes, ringförmiges
Antriebsritzel antreibt, dessen Drehbewegung über zumindest ein Zwischenrad auf ein
Getriebe übertragen wird, dessen Abtriebsseite eine Treibstange antreibt, die quer
zum Riegel im Schloßgehäuse verschiebbar und mit der oder den Schubstangen gekuppelt
ist. Ein solches Getriebe ist bspw. durch die DE-PS 30 34 764 bekannt geworden. Es
handelt sich dabei um ein Türschloß mit sog. Mehrpunktverriegelung, d.h. die Tür wird
gegenüber dem festen Rahmen nicht nur im Bereich des Riegels des eigentlichen Schloßes
verriegelt, sondern zusätzlich noch an weiteren Stellen, insbesondere oberhalb und
unterhalb dieses Riegels, wobei sich die entsprechenden Verriegelungselemente an der
oder den Schubstangen befinden, welche bei einer Betätigung des Schlüssels zugleich
mit dem Riegel des Schloßes in Verriegelungsstellung oder in Freigabestellung gebracht
werden. Schlösser mit einem solchen Getriebe werden normalerweise an Wohnungseingangstüren
oder Außentüren angebracht, die einerseits durch die Mehrpunktverriegelung besser
gesichert sind als Türen mit lediglich einem einzigen Riegel des Schloßes und die
außerdem durch die Mehrpunktverriegelung gegen Verziehen gesichert sind.
[0002] Die Kraft für das Einriegeln aller Riegel wird demnach ausschließlich durch Drehen
des in den Schließzylinder eingesteckten Schlüssels bewirkt. Insbesondere wenn die
Tür leicht verzogen ist kann ein recht erheblicher Kraftaufwand notwendig sein, den
schwächere Personen wie bspw. Kinder oder alte Leute nur dank der Getriebeübersetzung
aufbringen können.
[0003] Beim vorbekannten Schloß findet ein konventionelles mehrstufiges Zahnradgetriebe
Anwendung. Der Nachteil dieses Getriebes liegt in seinem großem Platzbedarf. Weil
solche Schlösser mit unterschiedlichen Dornmaßen und Drückerabständen geliefert werden
müssen, ergeben sich vor allem bei kleinen Dornmaßen und kleinen Drückerabständen
Platzprobleme. Soll eine ganze, abgestufte Baureihe von Schlössern mit dem gleichen
Getriebe ausgestattet werden, so richtet sich dessen zulässige Größe nach den ungünstigsten
Platzverhältnissen. Es kommt noch hinzu, daS die vorbekannten Getriebe Maßnahmen erfordern
um bei einem Einbruch die Krafteinleitung über die Verriegelungselemente im Getriebe
zu sperren.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin ein Getriebe der eingangs beschriebenen
Art so auszubilden, daß es einen minimalen Platzbedarf hat um dadurch auch in ein
Schloß mit kleinem Dornmaß und kleinem Drückerabstand eingebaut werden zu können,
und daß darüberhinaus genügend Sicherheit gegen ein Öffnen durch Krafteinleitung an
den Verriegelungslementen gewährleistet ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Getriebe gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ein Planetengetriebe ist. Planetengetriebe sind als
solche bereits bekannt, jedoch ist ihre Anwendung bzw. ihr Einbau in ein Türschloß
neu. Sie zeichnen sich durch eine sehr kompakte Bauweise bei ausreichend großem Übersetzungsverhältnis
aus. Sowohl der konstruktive Aufbau als auch die Anpassung und der Einbau in das Türschloß
bereiten keinerlei Schwierigkeiten. Wenn ein solches Planetengetriebe in einem Schloß
mit kleinem Dornmaß und kleinem Drückerabstand untergebracht werden kann, so hat es
selbstverständlich in allen anderen d.h. größeren Schlössern einer Schloßserie Platz,
bei denen das Dornmaß und/oder der Drückerabstand größer ist. Eine Krafteinleitung
an den Verriegelungsstelllen, also bspw. bei einem Einbruchsversuch ein Einwirken
auf das oder eines der Verriegelungselemente der bzw. einer Schubstange erfordert
eine derartige Kraft, daß insbesondere auch wegen der schlechten Zugänglichkeit ein
Öffnen des Schloßes von dort praktisch nicht möglich ist.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daS das Abtriebsrad
des Planetengetriebes über eine Zapfen-Schlitzverbindung mit der Treibstange gekuppelt
ist. Eine solche Zapfen-Schlitzverbindung zeichnet sich durch einen besonders geringen
technischen Aufwand aus, weswegen sie gegenüber bspw. einer Zahnrad-Zahnstangenverbindung
Vorteile mit sich bringt. Auch montagemäßig sowie im Hinblick auf einen geringen Verschleiß
ist die Zapfen-Schlitzverbindung an dieser Stelle vorteilhaft.
[0007] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Abtriebsrad des Planetengetriebes
einen quer zu seiner Ebene vorstehenden Antriebszapfen trägt, der in einen vorzugsweisen
randoffenen, sich quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange erstreckenden Treibstangenschlitz
eingreift. Der randoffene Schlitz trägt zur einfachen Montage und Demontage bei. Die
Treibstange selbst kann man bspw. als Stanzteil ausbilden, so daß auch insoweit nur
geringe Herstellungskosten anfallen.
[0008] Um die Flächenpressung zu verringern und dadurch auf teure Materialien in diesem
Bereich verzichten zu können und um einen geringen Verschleiß zu gewährleisten, ist
der Antriebszapfen in besonders bevorsugter Weise mittels eines Kulissensteins im
Treibstangenschlitz gelagert. Der Kulissenstein ist ein im Bedarfsfalle leicht auszuwechselndes
kleines und billiges Element.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß sich der Antriebszapfen bei verschlossener Tür etwa in einer ersten Totpunktstellung
befindet. Man erhält dadurch ein besonders günstiges Verhältnis von Drehwinkel des
Schlüssels zu Hub der Treibstange, d.h. es läßt sich für die Verstellung der Treibstange
quasi der volle Durchmesser des Kreises ausnützen, auf dem sich der Antriebszapfen
von der Offenstellung des Riegels und der Verriegelungselemente bis in die Geschlossenstellung
bewegt.
[0010] Hieraus folgt dann indirekt, daß sich gemäß einer weiteren Variante der Erfindung
der Antriebszapfen in einer der Schlüssel-Abzugsstellung entsprechenden Drehstellung
des Schließbarts etwa in einer Zweiten Totpunktstellung befindet. Bezogen auf das
in die Tür eingebaute, mit diesem Getriebe ausgestattete Schloß stellt diese zweite
Totpunktstellung vorzugsweise eine obere Totpunktstellung dar, d.h. beim Abschließen
dieser Tür wandert der Kulissenstein auf einem Bogen von etwa 180° von oben nach unten.
Hierbei war vorausgesetzt, daß sich der Schließzylinder unterhalb des Getriebes befindet.
Sowohl bei vorgeschlossenem als auch bei zurückgeschlossenem Riegel befindet sich
demnach der Kulissenstein im Außenbereich des randoffenen Schlitzes. Das Übersetzungsverhältnis
ist bevorzugterveise so gewählt, daß dem Drehwinkel von etwa 180° des Kulissensteins
zwei volle Umdrehungen des Schlüssels zugeordnet sind, d.h. es liegt in bevorzugter
Weise ein Gesamtübersetzungsverhältnis von etwa 1:4 vor.
[0011] Bei den bekannten Schließzylindern bzw. Profilzylindern muß der Schließbart bezogen
auf eine Längsmittelachse des Schließzylinders beim Herausziehen und beim Einstecken
des Schlüssels eine genau vorgegebene Drehlage einnehmen. Der Schließbart befindet
sich dabei in keiner symmetrischen Stellung zum Schließzylinder vielmehr ist er gegenüber
dieser symmetrischen Stellung, welche das Einschieben und Herausziehen des Schließzylinders
aus dem Schloß ermöglicht um einen bestimmten Winkel gedreht. Dadurch ist der Schließzylinder
bei abgezogenem Schlüssel gegen Herausziehen aus dem Schloß gesichert. Die Schlüssel-Abzugsstellung
ist bei den verschiedenen Schließzylinderherstellern verschieden. Zwischen den maximal
vorkommenden Extremstellungen - bezogen auf eine Längsmittelebene durch den Schließzylinder
besteht ein Gesamtwinkel von etwa 135°. Gemäß der Zeichnung kann der Schließbart in
einem Falle in einem Winkel von 45° schräg nach unten abstehen oder in einem anderen
Falle nach der anderen Seite hin quer vorstehen, wobei seine Mittelebene mit der Längsmittelebene
des Schließzylinders einen Winkel von 90° bildet. Selbstverständlich gibt es zwischen
den genannten Abzugsstellungen andere Abzugswinkelstellungen des Schließbarts bei
anderen Fabrikaten.
[0012] Wenn man nun in der erwähnten vorteilhaften Weise der Schlüsselabzugsstellung die
zweite, insbesondere obere Totpunktstellung des Antriebszapfens zuordnet, so ergeben
sich insbesondere aufgrund der genannten Übersetzung von vorzugsweise 1:4 bei den
einzelnen Schließzylinderkonstruktionen nur sehr geringe Winkelabweichungen des Antriebszapfens
von der exakten oberen Totpunktstellung. Infolgedessen nimmt der Kulissenstein bei
zurückgezogenem Riegel bei allen gebräuchlichen Schließzylindern bzw. Profilzylindern
nahezu dieselbe Höhelage ein, so daß der gesamte Hub unabhängig vom Fabrikat des einzelnen
Schließzylinders immer voll ausgenutzt werden kann.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Treibstange
wenigstens einen quer vorstehenden Zapfen trägt, der mit einem Schrägschlitz des Riegels
eine Riegel-Antriebsvorrichtung bildet. Eine Abwärtsbewegung der Treibstange hat aufgrund
dieses Schrägschlitzes und der Einwirkung des Zapfens auf letzteren eine Auswärtsbewegung,
d.h. das Vorschließen des Riegels zur Folge: Umgekehrt drückt bei einer gegenläufigen
Schlüsseldrehung der Zapfen gegen die obere Kante des Schrägschlitzes, wodurch der
Riegel wieder zurückgezogen wird.
[0014] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschreibt Anspruch 11. Dieses
Schloß ist zusätzlich zum Riegel und der oder den Schubstangen mit Verriegelungselementen
auch noch mit einer Falle ausgestattet, die in bekannter Weise mittels eines Drückers
aber auch mit Hilfe des Schlüssels zurückgezogen werden kann. Es bereitet also keinerlei
Schwierigkeiten ein Planetengetriebe auch insoweit auszunutzen, d.h. die Drehbewegung
eines der Räder des Planetengetriebes zum Verstellen, insbesondere Verschieben eines
Wechsels auszunutzen, der seinerseits auf die die Falle bzw. einen Fallenschwanz einwirkt,
so daß die Falle in bekannter Weise gegen den Widerstand einer Rückstellfeder zurückgezogen
wird.
[0015] Weitere Ausgestaltungen und hieraus resultierende Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele.
[0016] Die Zeichnung zeigt diese Ausführungsbeispiele. Hierbei stellen dar:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein Schloß mit dem erfindungsgemäßen Getriebe bei abgenommenem
Deckel des Schloßgehäuses;
- Figur 2
- in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus diesem Schloß im Bereich des Planetengetriebes;
- Figur 3
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform;
- Figur 4
- schematisch den Bereich der Ankupplung des Planetengetriebes an die Treibstange;
- Figur 5
- schematisch eine Stirnansicht eines Profilzylinders mit dem üblichen Bereich der Schlüssel-Abzugsstellungen
des Schließbarts bei verschiedenen Fabrikaten;
- Figuren 6 und 7
- den schematischen Getriebeplan des Planetengetriebes.
[0017] In einem Schloßkasten 1 eines Türschloßes sind ein Riegel 2 sowie eine Falle 3 im
Sinne des Doppelpfeils 4 hin und her verschiebbar. Die Betätigung des Riegels 2 erfolgt
mit Hilfe eines nicht gezeigten Schlüssels, der in einen Schließzylinder 5 senkrecht
zur Bildebene der Figur 1 eingesteckt wird. In den Figuren 1 und 5 ist dieser Schließzylinder
lediglich schematisch, d.h. ohne das Schlüsselloch dargestellt. Es handelt sich jeweils
um einen Profilzylinder bekannter Bauart. Er ist mit einem Schließbart 6 ausgestattet,
der, außer bei der Montage, radial über das Schloßgehäuse vorsteht und mit Hilfe des
Schlüssels im Sinne des Doppelpfeils 7 (Figur 5) gedreht werden kann. Der Schließbart
greift zwischen die Enden eines radial geschlitzten ringförmigen Antriebsritzels 8,
das im Sinne der jeweiligen Schlüsseldrehbewegung gedreht wird. Diese Drehbewegung
wird über wenigstens ein, beim Ausführungsbeispiel aber über zwei parallele Zwischenräder
9 und 10 auf ein Getriebe übertragen, welches erfindungsgemäß als Planetengetriebe
11 ausgebildet ist. Das Abtriebsrad 12 des Planetengetriebes trägt einen Zapfen 13
(Figuren 4 und 6), der in einen Schlitz 14 einer Treibstange 15 eingreift. Bevorzugterweise
ist ein Kulissenstein 16 zwischengeschaltet.
[0018] An der Treibstange 15 befindet sich ein weiterer Zapfen 17, der in einem Schrägschlitz
20 des Riegels 2 verschiebbar ist (Figur 1). Eine Drehung des Schlüssels in der einen
Drehrichtung bewirkt ein Drehen des Abtriebsrads 12 des Planetengetriebes 11 in Pfeilrichtung
19 und aufgrund der Kupplung dieses Abtriebsrads mit der Treibstange 15 über den Antriebszapfen
13 und den Kulissenstein 16 eine Verschiebebewegung der Treibstange 15 in Pfeilrichtung
18. Dabei drückt dann der Zapfen 17 gegen die untere Flanke des Schrägschlitzes 20,
dessen Neigung gemäß Figur 1 so gewählt ist, daß hieraus eine Vorschließbewegung des
Riegels 2 in Pfeilrichtung 21 resultiert. Sinngemäß erreicht man ein Zurückschließen
des Riegels 2 durch ein Drehen des Schlüssels in Gegenrichtung.
[0019] Bei den Ausführungsbeispielen ist mit dem oberen und unteren Ende der Treibstange
15 jeweils noch eine Schubstange 22 bzw. 23 gekuppelt. Diese befinden sich hinter
einer Stulpschiene 24, an welcher der Schloßkasten 1 befestigt ist. Jede Schubstange
trägt wenigstens ein nicht dargestelltes aber an sich bekanntes Verriegelungselement,
welches mit einem Schließblech o.dgl. am festen Rahmen zusammenwirkt. Infolgedessen
kann diese Tür an mehreren Stellen zumindest der Schließseite gegenüber dem festen
Rahmen verriegelt werden.
[0020] Der Antriebszapfen 13 nimmt in Figur 7 eine untere bzw. erste Totpunktstellung 25
ein. Um etwa 180° demgegenüber versetzt befindet sich somit die obere oder zweite
Totpunktstellung 26.
[0021] Der Schlüssel kann aus dem Schließzylinder nur in einer ganz bestimmten Drehstellung
des den Schließbart 6 tragenden Rings herausgezogen bzw. eingesteckt werden. Diese
Lage ist gemäß Figur 5 von einer symmetrischen Lage zur Längsmittelebene 27 verschieden.
Auf diese Weise verhindert man, daß der Schließzylinder bei abgezogenem Schlüssel
aus dem Schloßkasten herausgedrückt oder herausgezogen werden kann. Die verschiedenen
Hersteller der Schließzylinder wählen unterschiedliche Schlüsselabzugsstellungen des
Schließbarts 6. Sie erstrecken sich in einem Bereich 28 von ca. 135°, wobei jedoch
für die Schlüsselabzugsstellung die Ausrichtung gegenüber der Längsmittelebene 27
wie gesagt ausgenommen ist. In Figur 5 sind zwei Schließbart-Abzugsstellungen für
zwei auf dem Markt befindliche Schließzylinder dargestellt und mit den Bezugszahlen
6 bzw. 6a versehen. Schließbart-Abzugsstellungen anderer Hersteller können dazwischen
liegen. Dies führt dazu, daß im Falle bspw. einer Schließbart-Abzugsstellung des Schließbarts
6 der Antriebszapfen 13 etwas rechts der vertikalen Symmetrieebene 29 des Abtriebsrads
12 des Planetengetriebes gelegen ist, während bei einer Abzugsstellung 6a eines anderen
Schließzylinders 5a der Antriebszapfen 13a in der zweiten Totpunktstellung 26 etwas
links von der vertikalen Symmetrieebene 29 gelegen ist. Bezogen auf den Hub 30 der
Treibstange 15 resultiert hieraus eine geringfügige Höhendifferenz 31, welche eine
Treibstange 15 bei einem Schließzylinder 5 gegenüber einer Treibstange eines Schließzylinders
5a einnimmt. Bezogen auf den Riegel 2 bzw. die an den Schubstangen 22 und 23 angebrachten
Verriegelungselemente ist diese Höhendifferenz 31 unerheblich. Insofern spielt es
also keine Rolle, welche Schlüsselabzugsstellung der verwendete Schließzylinder aufweist,
wenn man die üblichen Ausführungsformen zugrunde legt.
[0022] Das Gesamtübersetzungsverhältnis beträgt beim Ausführungsbeispiel etwa 1:4, d.h.
bei einer doppelten Umdrehung des Schlüssels durchläuft der Antriebszapfen 13,13a
einen Winkel von ca. 180° und hieraus resultiert ein maximaler Hub der Treibstange
15.
[0023] Gemäß Figur 3 erstreckt sich der Antriebszapfen 13 des Abtriebsrads 12 gewissermaßen
von der Unterseite des Abtriebsrads 12 aus nach unten hin also vom Beschauer weg.
An der gegenüberliegenden, gegen den Beschauer gerichteten Seite des Antriebsrads
sind gleichmäßig am Umfang verteilt mehrere, vorzugsweise drei, sich nach oben, also
aus der Bildebene heraus erstreckende Lagerzapfen 32 angebracht, wobei an jedem ein
Planetenrad 33 drehbar gelagert ist.
[0024] Deren Zähne kämmen einerseits mit einem sie umhüllenden feststehenden, innenverzahnten
Zahnkranz 34 des Planetengetriebes und andererseits mit einem inneren Ritzel 35. Letzteres
ist koaxial zum Abtriebsrad 12 angeordnet, jedoch selbständig drehbar. Andererseits
ist aber das innere Ritzel 35 drehfest mit einem Zahnrad 36 verbunden, insbesondere
einstückig gefertigt. Gemäß Figuren 6 und 7 steht dieses Zahnrad 36 mit den Zwischenrädern
9 und 10 in Antriebsverbindung.
[0025] Somit erfolgt der Kraftfluß vom Schlüssel über den Schließbart 6 auf das Antriebsritzel
8 und von dort über die Zwischenräder 9 und 10 auf das Zahnrad 36. Das damit drehfest
verbundene oder einstückig gefertigte innere Ritzel 35 treibt die Planetenräder 33
an, welche sich innen am feststehenden Zahnkranz 34 abwälzen. Über die Lagerzapfen
32 führt dies zu einem Drehen des Abtriebsrads 12 des Planetengetriebes 11. Der Zahnkranz
34 kann unmittelbar am Getriebegehäuse 37 angeformt sein, wobei es sich vorzugsweise
um ein Zinkdruckgußstück handelt. Stattdessen ist aber auch eine separate Fertigung
als Ring und ein Einsetzen in eine entsprechende Aufnahme des Getriebegehäuses möglich.
Dies gilt insbesondere dann, wenn höhere Festigkeiten erforderlich sind als sie Zinkdruckguß
bietet.
[0026] Bei Ausführungsbeispiel ist gemäß Figur 3 am Zahnrad 36 ein Anschlag 38 angebracht,
insbesondere angeformt. Er arbeitet gemäß Figur 1 mit einem Wechselhebel 39 zusammen,
dessen oberes Ende 40 vor einem Fallenschwanz 41 steht. Der Wechselhebel ist in diesem
Falle zweiteilig ausgebildet, wobei das obere Wechselhebelteil 42 drehbar an einer
Drückernuß 43 gelagert ist, in welche der Dorn eines Drückers für die Handbetätigung
der Falle 3 eingesteckt werden kann. Wenn der Wechselhebel 39 mit Hilfe des Anschlags
38 nach oben verschoben wird, so drückt das obere Ende 40 des oberen Wechselhebelteils
42 gegen den Fallenschwanz 41 und bewirkt dadurch ein Zurückziehen der Falle 3 in
Pfeilrichtung 44. Eine Rückstellfeder 45 stellt die Falle 3 in die gezeichnete Ausgangsposition
zurück, wenn die Krafteinwirkung am Drücker oder am Schlüssel entfällt.
[0027] Insgesamt erreicht man aufgrund der Verwendung eines Planetengetriebes anstelle eines
konventionellen Zahnradgetriebes die erforderliche Übersetzung bei kleinstem Raumbedarf
und mit wenigen Bauteilen. Weil bei verschlossener Tür der Antriebszapfen 13,13a eine
Totpunktstellung einnimmt, ist das Getriebe bei einer Krafteinleitung an den Verriegelungselementen
der Schubstange oder auch am Riegel 2 gesperrt.
[0028] Das Ausführungsbeispiel der Figur 3 unterscheidet sich von demjenigen der Figur 2
dadurch, daß in letzterer der Seitenabstand der Zwischenräder 9 und 10 klein gewählt
ist, während er in Figur 3 größer ist. Das Getriebe der Figur 2 ist infolgedessen
schmäler als dasjenige der Figur 3 jedoch baut es etwas höher. Durch die Schrägstellung
der Zwischenräder 9 und 10 gewinnt man zusätzlich Platz in der Höhe, was allerdings
nochmals zu Lasten der Breite geht.
1. Getriebe für ein Türschloß mit einem Riegel (2) und wenigstens einer mindestens ein
Verriegelungselement tragenden Schubstange (22,23), das mit einem Schließblech o.dgl.
eines festen Rahmens zusammenwirkt, wobei der Schließbart (6) eines Schließzylinders
(5), insbesondere Profilzylinders, ein radial geschlitztes, ringförmiges Antriebsritzel
(8) antreibt, dessen Drehbewegung über zumindest ein Zwischenrad (9,10) auf ein Getriebe
übertragen wird, dessen Abtriebsseite eine Treibstange (15) antreibt, die quer zum
Riegel (2) im Schloßgehäuse (1) verschiebbar und mit der oder den Schubstangen (22,23)
gekuppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe als Planetengetriebe (11) ausgebildet ist.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsrad (12) des Planetgetriebes
(11) über eine Zapfen-Schlitzverbindung (13,14) mit der Treibstange (15) gekuppelt
ist.
3. Getriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsrad (12) des Planetengetriebes
(11) einen quer zu seiner Ebene vorstehenden Antriebszapfen (13) trägt, der in einen
vorzugsweisen randoffenen, sich quer zur Bewegungsrichtung (21) der Treibstange (15)
erstreckenden Treibstangenschlitz (14) eingreift.
4. Getriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebszapfen (13) mittels
eines Kulissensteins (16) im Treibstangenschlitz (14) gelagert ist.
5. Getriebe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Antriebszapfen
(13) bei verschlossener Tür etwa in einer ersten Totpunktstellung (25) befindet.
6. Getriebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Antriebszapfen (13)
in einer der Schlüssel-Abzugsstellung entsprechenden Drehstellung des Schließbarts
(6) etwa in einer zweiten Totpunktstellung (26) befindet.
7. Getriebe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
ein Gesamtübersetzungsverhältnis von etwa 1:4.
8. Getriebe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abtriebsrad (12) des Planetengetriebes an seiner dem Antriebszapfen (13) gegenüberliegenden
Seite mehrere, insbesondere drei, gleichmäßig am Umfang verteilte Lagerzapfen (32)
für je ein Planetenrad (33) trägt, deren Zähne einerseits mit einem umhüllenden, feststehenden,
innenverzahnten Zahnkranz (34) und andererseits mit einem inneren Ritzel (35) kämmen,
das koaxial zum Abtriebsrad (12) angeordnet ist.
9. Getriebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Ritzel (35) drehfest
mit einem Zahnrad (36) verbunden, insbesondere einstückig gefertigt ist, das mit dem
oder den Zwischenrädern (9,10) in Zahneingriff steht.
10. Getriebe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibstange (15) wenigstens einen quer vorstehenden Zapfen (17) trägt, der
mit einem Schrägschlits (20) des Riegels (2) eine Riegel-Antriebsvorrichtung bildet.
11. Getriebe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit den Zwischenrädern (9,10) antriebsverbundene Zahnrad (36) zugleich ein
Betätigungselement für einen sog. Wechselhebel (39) zur Schlüsselbetätigung einer
Falle (3) ist, wobei das Zahnrad (36) ein mit einer Mitnahmekante des Wechselhebels
(39) zusammenwirkendes Anschlagelement (38) trägt.
12. Getriebe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Planetengetriebe (11) zur Bildung einer kompakten Einbaueinheit für das Türschloß
ist einem Getriebegehäuse (37) mit Deckel untergebracht ist.
13. Getriebe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß am Getriebegehäuse (37) eine
Lagerschale für das Antriebsritzel (8) und vorzugsweise auch Lagerachsen für die Zwischenräder
(9,10) angebracht sind.