[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gurtbandes mit
zwei gleichen, echten Webkanten sowie ein nach diesem Verfahren hergestelltes Gurtband.
[0002] Es ist bekannt für die Herstellung eines Gurtbandes Nadelbandwebmaschinen mit zwei
gegenläufig arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln zu verwenden, wobei die beiden Schußfäden
durch ein aus den Kettfäden des Mittelteiles des Gurtbandes gebildetes gemeinsames
Hauptfach und an beiderseits des Mittelteiles angeordneten Randbereichen jeweils wechselweise
durch ein aus den Randkettfäden gebildetes Teilhubfach geführt werden und wobei aber
lediglich die Köpfe von mit den Randteilkettfäden abbindenden Schußschlaufen durch
eine außen am Randteil liegende mittels eines Hilfsfadens gebildete Maschenreihe gesichert
sind, während die Köpfe von mit den Kettfäden des Mittelteiles des Gurtbandes abbindenden
Schußschlaufen durch eine am Rand des Mittelteiles liegende, mittels eines zweiten
Hilfsfadens gebildete Maschenreihe gesichert sind. (DE-OS 40 09 455) Eine solche Gestaltung
eines Gurtbandes ermöglicht zwar den Einsatz mit gegenläufig arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln
ausgestatteter Maschinen und damit eine hohe Webgeschwindigkeit bei halber Eintragsleistung
einer Schußfadeneintragsnadel, ist aber grundsätzlich nicht zur Erzeugung gleicher
Webkanten und insbesondere nicht zur Erzeugung von gleichartig ausgebildeten Hohlkanten
an beiden Längsrändern eines Gurtbandes geeignet. Es ist bei diesem Verfahren weiterhin
bekannt, daß mit/oder ohne Hilfsfaden das Gurtband in Längsrichtung beidseitig mit
einer Maschenkante endet.
Diese Art von Gurtbändern besitzen somit keine besondere Kantenausbildung, wobei durch
den Maschenabschluß außen die Gefahr der Beschädigung während des Gebrauches insbesondere
durch Scheuerung besteht.
[0003] Weiterhin ist es bekannt Gurtbänder mit beidseitig angeordneten Hohlkanten, deren
eine einlagige Kante durch eine mittels eines Hilfsfadens erzeugte Maschenreihe durch
Beizug zu einer Hohlkante geschlossen wird und deren andere einlagige Kante mittels
eines Verbinderfadens durch Beizug zu einer Hohlkante geschlossen wird, wozu aber
Nadelbandwebmaschinen mit zwei gleichläufig arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln verwendet
werden, (EP-PS 21 104) wodurch ebenfalls keine symetrische Kantenherstellung möglich
ist.
[0004] Beiden bekannten Verfahren zur Herstellung von Gurtbändern gemeinsam ist, daß bezüglich
der Kantenherstellung und der Kantenausbildung eine gewisse Asymetrie des Gurtbandes
entsteht, die trotz aller Bemühungen hinsichtlich der Materialwahl bzw. der Materialdickenbemessung,
über die gesamte Gurtbandbreite hin gesehen, zu Problemen im Gewebe und während der
Fertigung führen muß, welche sich zunächst beim Wehen, insbesondere aber bei einer
erforderlichen nachfolgenden Wärmebehandlung des Gurtbandes dahingehend auswirkt,
daß das Gurtband krumm werden kann, d.h. daß einer der beiden Längsränder durch die
asymetrische Herstellung des Gurtbandes eine größere Längenausdehnung erfährt als
der andere Längsrand.
[0005] Für anspruchsvollere Anwendungen, insbesondere Anwendungen bei denen das Gurtband
über Umlenkungen oder Aufrollwalzen oder dergl. laufen muß, wie es insbesondere für
Sicherheitsgurte in Verkehrsmitteln markant ist, sind krumme Gurtbänder unbrauchbar,
weshalb sich bei Verwendung der bekannten Herstellungsverfahren bzw. Gurtbandausbildungen
im Rahmen der Herstellung von Gurtbändern für anspruchsvollere Anwendungen Probleme
ergeben.
[0006] Ein allen bekannten Gurtbändern, insbesondere Gurtbändern für Sicherheitsgurte, anhaftender
weiterer Nachteil besteht ferner darin, daß insbesondere eine einmalige Überdehnung
des Gurtbandes nachträglich nicht ohne weiteres erkennbar ist, so daß die Gefahr besteht,
daß ein bereits überdehntes Gurtband weiter benutzt wird, obwohl es infolge der vorausgegangenen
Überdehnung nicht mehr den Anforderungen entsprechen kann.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein vor allem auch als Sicherheitsgurt
in Verkehrsmitteln einsetzbares, mit zwei echten gleichen Webkanten versehenes Gurtband
sowie eine Verfahrensweise zu dessen Herstellung dahingehend zu verbessern, daß bei
wirtschaftlicher Herstellung und größtmöglicher Schonung des Materials beidseitig
gleichermaßen schöne runde Kanten erzielt werden und ein Krummwerden des Bandes beim
Weben und insbesondere im Verlaufe einer nachfolgenden Wärmebehandlung weitgehendst
vermieden wird, sowie ohne zusätzlichen Aufwand gegebenenfalls auch noch eine Anzeige
für eine einmalige Überschreitung einer vorgegebenen, zulässigen Dehnung erzielt wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch dadurch gelöst, daß mit
zwei gegenläufigen Schußeintragsnadeln und wenigstens zwei Webfächern sowohl für jede
der Kanten als auch für die Bandmitte, sowie erforderlichenfalls zwei Schließfäden
in symetrischer Anordnung gewebt wird, wobei jede der beiden Kanten mittels jeweils
einer der beiden Schußeintragsnadeln gewebt wird, und daß zusätzlich eine aus wenigstens
einem Kettfaden bestehende, die optische Erscheinungsform des Gurtbandes beeinflussende
Einlage ins das Gurtband eingewebt wird.
[0009] Gegenüber den bekannten Verfahren zur Herstellung von Gurtbändern, bei denen zum
einen die Ausbildung von beidseitig gleichen echten Hohlkanten nicht möglich ist und
zum anderen lediglich die eine Kante als echte Webkante mit oder ohne Hohlkante ausgebildet
werden kann, während die andere Kante durch eine Maschenreihe abgeschlossen wird,
woraus sich ergibt, daß die eine Kante durch einen höheren Zug des Schußfaden, Beizug
genannt, als die andere Kante hergestellt wird, woraus sich unterschiedliche Zugkräfte
auf die Kett-bzw. Kantenfäden ergeben, vermeidet das erfindungsgemäße Verfahren den
unterschiedlichen Beizug auf die beiden Kanten, insbesondere die auf die äußeren Kett-bzw.
Kantenfäden wirkende Schußspannung. Als besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei symetrischen Kanten, insbesondere Hohlkanten, insbesondere einlagige Kanten
welche mittels eines Schließfadens jeweils zur Hohlkante geschlossen wird erreicht,
daß unter anderem Kapilarbrüche, unterschiedliche Längskraftaufnahme an den Gurtkanten
dadurch hervorgerufene Breitenschwankungen des Gurtbandes und das Krummwerden des
Gurtbandes durch den gleichartigen Beizug der beiden Gurtkanten weitgehendst vermieden
wird, wodurch eine erhebliche Fehlerreduzierung beim Wehen erreicht wird.
[0010] Je nach den beabsichtigten Verwendungen und Einsatzbedingungen des Gurtbandes kann
die eine oder andere von unterschiedlichen Ausgestaltungen zum einen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und zum anderen des Gurtbandes selbt mehr vorteilhaft sein. Im Rahmen der
Erfindung ist daher vorgesehen, daß die beiden Kanten des Gurtbandes entweder als
Hohlkanten gewebt oder aber jeweils als einlagige Kanten gewebt und mittels je eines
Schließfadens zur Holhkante geschlossen werden.
[0011] Hand in Hand mit den unterschiedlichen entsprechend den bei dessen bestimmungsgemäßem
Einsatz an das Gurtband gestellten Anforderungen einzusetzenden Verfahrensweisen zu
seiner Herstellung als auch den daraus resultierenden unterschiedlichen Ausgestaltungen
des Gurtbandes selbst sieht die Erfindung auch variable Anordnungen der die optische
Erscheinungsform des Gurtbandes beeinflussenden Einlage vor, dahingehend, eine solche
in wenigstens einer, vorzugsweise jedoch in jeder der beiden Kanten des Gurtbandes
angeordnet werden kann, wobei eine bevorzugte Ausgestaltungsform weiterhin vorsieht,
daß eine die optische Erscheinnungsform des Gurtbandes beeinflussende Einlage in wenigstens
einer, vorzugsweise jedoch in jeder der beiden als Hohlkanten ausgebildeten Kanten
einliegend angeordnet wird.
[0012] Neben oder zusätzlich zu einer Verwendung der die optische Erscheinungsform des Gurtbandes
beeinflußenden Einlage zur Gestaltung der Kanten des Gurtbandes kann im Rahmen der
Erfindung auch vorgesehen sein, daß die Einlage zur Veränderung der optischen Erscheinungsform
des Gurtbandes dessen Aussehen in Abhängigkeit von seinem Zustand, beispielsweise
einer vorausgegangenen Dehnung, verändert.
Hierzu kann es unter Umständen genügen, daß die Einlage aus lediglich einem Kettfaden
besteht, und daß die aus wenigstens einem Kettfaden bestehende Einlage in dessen Längsmitte
oder, je nach dem bei dessen bestimmungsgemäßen Einstaz innerhalb des Gurtbandes auftretenden
Kräfteverlauf, auch zu diesem außermittig im Mittelteil des Gurtbandes angeordnet
und für die wenigstens einen Kettfaden umfassende Einlage ein Faden aus einem nicht-tragenden,
gegenüber dem Material der tragenden Bereiche des Gurtbandes eine geringere Dehungsfähigkeit
bei entsprechender Anforderung auch Festigkeit aufweisenden Material verwendet wird.
[0013] Weitere Gestaltungsformen der Erfindung ergeben sich dann auch noch daraus, daß für
die wenigstens einen Kettfaden umfassende Einlage ein Faden aus einem gegenüber dem
Material der tragenden Bereiche des Gurtbandes unterschiedlichen oder ein Faden aus
einem zum Material der tragenden Bereiche des Gurtbandes gleichen oder gleichartigen
Material bestehenden Fäden der Einlage durch eine Vorbehandlung verändert wird.
[0014] Vorteilhafterweise kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens dabei weiterhin
vorgesehen sein, daß die aus wenigstens einem Kettfaden bestehende Einlage durch entsprechende
Steuerung, insbesondere in einem der Webfächer mitlaufend, teilweise an die Gurtbandoberfläche
tretend angeordnet wird. In diesem Falle ist dann vorteilhafterweise weiterhin vorgesehen,
daß für die wenigstens einen Kettfaden umfassende Einlage ein Faden mit einer Farbe
des Materials der tragenden Bereiche des Gurtbandes unterschiedlichen Farbe verwendet
wird.
[0015] Unabhängig von der für die jeweilige Verwendung des Gurtbandes gewählten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt das Arbeiten mit zwei gegenläufigen Schußfadeneintragsnadeln
in an sich bekannter Weise die Vorteile einer hohe Webgeschwindigkeit bei halber Eintragsleistung
jeder der beiden Schußfadeneintragsnadeln mit sich und gewährleistet daher trotz hoher
Webgeschwindigkeit eine schonende Materialbehandlung. Die Verwendung wenigstens zweier
Webfächer sowohl für die Bandmitte als auch für jede der beiden Kanten des Gurtbandes
ergibt in Verbindung mit dem Schußfadeneintrag in die Webfächer jeder der beiden Kanten
mittels lediglich einer der beiden Schußeintragsnadeln eine vollsymetrische Ausbildung
des Gurtbandes insgesamt, wodurch ein Krummwerden bei der nachfolgenden Wärmebehandlung
mehr oder minder ausgeschlossen ist. Die symetrische Ausbildung wird weiter dadurch
ergänzt, daß gleichzeitig auch ein eigener Schließfaden für jede der beiden Kanten
gegebenenfalls auch Hilfsfäden verwebt und die Maschenreihe des/der Hilfsfaden nach
Umschlagen des Hohlkanten bildenden Randbereiches entlang der Ränder des Mittelteiles
verlegt wird, womit ferner der weitere Vorteil verbunden ist, daß bei bevorzugter
Verwendung eines dünnen Hilfsfadens entlang beider Kanten des Gurtbandes auch die
durch den Hilfsfaden gebildete Maschenreihe im Gewebe verschwindet, wobei den Schließfäden
die Aufgabe des Schließens der Randteile zukommt. Durch die Anwendung gleicher Verfahrenstechniken
bzw. Webtechniken, insbesondere durch die beidseitig gleiche Ausbildung der Kanten
mittels jeweils eines Schließfadens und jeweils einer Maschenraupe wird an beiden
Seiten des Gurtbandes ein absolut gleiches Aussehen erreicht und werden dabei gleichzeitig
auch gleiche Fadenspannungsverhältnisse (Beizüge) erreicht, wodurch eine Vielzahl
von Webfehlern vermieden wird.
[0016] Beim Weben eines gemäß den bevorzugten Verwirklichungsformen der Erfindung mit einer
in Kettrichtung verlaufenden Einlage ausgestatteten Gurtbandes auf einer mit zwei
in übereinanderliegenden Ebenen und gegenläufig bewegten Schußeintragsnadeln arbeitenden
Webmaschine wird für die Schußeintragsnadeln ein Webfach gebildet getrennt durch die
Einlage in einem zusätzlichen Mittelfach mit unveränderlicher, jedoch auch steuerbaren
Höhenlage geführt.
[0017] Bei Gurtbändern mit lediglich in den Hohlkanten angeordneten Einlagen können für
jede der beiden Hohlkanten wengigstens zwei Webfächer und ein Mittelfach mit unveränderlicher,
jedoch auch veränderlicher Höhenlage, in welchem die Einlage geführt ist, gebildet
werden, wobei der Schußfaden jeweils mittels einer der beiden Schußeintragsnadeln
durch die Fächer lediglich der einen von zwei Kanten des Gurtbandes getragen wird.
Eines der Ziele der Erfindung besteht darin, daß mittels der Ausstattung des Gurtbandes
mit einer Einlage bei Anwendung des gleichen Webverfahrens je nach Art und Anordnung
der Einlage vorteilhafte Wirkungen unterschiedlicher Art erreicht werden können.
[0018] Bei der Herstellung von Gurtbändern für Sicherheitsgurte, wie sie vornehmlich in
nicht schienengebundenen Verkehrsmitteln, wie Fahr-oder Flugzeugen, Verwendung finden
kann mittels einer in die Hohlkanten des Gurtbandes eingelegten, lediglich eine Art
Füllmaterial darstellenden Einlage zunächst beidseitig eine schöne runde Kantenausbildung
erreicht werden, welche nicht zuletzt auch ein Krumm werden des Gurtbandes, beim Weben
und insbesondere während einer notwendigen Wärmebehandlung verhindert. Da eine nicht
tragende Einlage in dessen Hohlkanten somit lediglich eine Art Ausrüstung des Gurtbandes
darstellt kann sie daher insbesondere auch als reine Stabilisierung für das Geradweben
des Gurtbandes dienen.
Neben der Aufgabe ein Krumm werden des Gurtbandes zu verhindern kann die Einlage auch
weitere Aufgaben erfüllen, so kann bei geeigneter Material-und/oder Farbwahl die Einlage
gleichzeitig auch einen Indikator dafür bilden, daß eine vorgegebene zulässige Dehnung
des Gurtbandes bereits einmalig erreicht oder überschritten worden ist. Hierzu weist,
wie weiter oben dargelegt, das Material der Einlage zweckmäßigerweise eine Dehnung
bzw. Reißfestigkeit auf, welche im allgemeinen geringer ist als diejenige der Kettfäden,
was bei der Herstellung von Gurtbändern aus homogenen Material, wie sie insbesondere
bei Sicherheitsgurten, die insgesamt aus einem Polyestermaterial bestehen sollen,
bevorzugt wird, dadurch erreicht werden kann, daß das Material der Einlage vorgestreckt
oder vorgedehnt oder sonstwie vorbehandelt ist oder aber ganz einfach entsprechende
technische Daten aufweist.
[0019] Einer Verstärkung der Indikatorfunktion der Einlage dient vor allem auch die erwähnte
Maßnahme einer vom übrigen Material des Gurtbandes abweichenden Farbe des Materials
der Einlage.
[0020] Erläuternd ist anzuführen, daß im Zusammenhang mit der Einführung zusätzlicher Rückhalteeinrichtungen
im Fahrzeug, wie insbesondere der Anordnung von Airbags, dem Sicherheitsgurt andere
Aufgaben zukommen, als bei der Verwendung eines Sicherheitsgurtes als alleiniges Rückhaltemittel.
Während ein als alleiniges Rückhaltemittel vorgesehener Sicherheitsgurt den Fahrzeuginsassen
bei einer plötzlichen und starken Fahrzeugverzögerung möglichst unverrückbar und starr
mit der Fahrzeugkarosserie verbinden soll, ist dies bei der zusätzlichen Verwendung
von sonstigen Rückhaltemitteln, insbesondere von Airbags, nicht mehr erforderlich
und auch nicht erwünscht. In diesem Falle soll der Sicherheitsgurt bei einer plötzlichen
starken Fahrzeugverzögerung vielmehr durch Arbeitsaufnahme einen Teil der auf den
Fahrzeuginsassen auszuübenden Rückhaltekräfte gegenüber der Fahrzeugkarosserie abbauen,
wozu er eine bleibende Dehnung erfahren muß. Wenn der Zweck einer schonenden Abbremsung
des Fahrzeugbenutzers gegenüber einer plötzlich stark verzögerten Fahrzeugkarosserie,
wie sie bei Unfällen auftritt, erreicht werden soll, muß das Gurtband des Sicherheitsgurtes
eine bestimmte Dehnungsfähigkeit besitzen, die bei einem bereits einmal über eine
gewisse Dehnungsgrenze hinaus gedehnten Gurtband nicht mehr gegeben sein kann. Eine
ins Auge fallende Anzeige für eine bereits einmal eingetretene Dehnung des Gurtbandes
über ein zulässiges, gegebenenfalls niedrig angesetztes Maß hinaus erscheint daher
insbesondere für Sicherheitsgurte höchst wünschenswert.
[0021] Für die Ausstattung anderer technischer Gurtbänder kann es aus sonstigen Gründen
darüberhinaus auch noch zweckmäßig sein, daß die Einlage aus einem anderen, beispielsweise
einem höher tragenden Material, als dem Material des Hautpteiles des Gurtbandes besteht.
[0022] Bezüglich der Ausstattung solcher sonstiger technischer Gurtbänder sieht die Erfindung
in einer weiteren Ausgestaltungsform daher ferner vor, daß eine Einlage aus einem
gegenüber dem Material des Hauptteiles des Gurtbandes hinsichtlich seiner Dehnung
bzw. seiner Reißfestigkeit unterschiedlichen, z.B. geringfügig unterschiedlichen Material
besteht und gegebenenfalls auch in das Mittelteil des Gurtbandes eingefügt ist, wobei
zum einen auch hier die angestrebte Indikatorfunkton gewährleistet und durch abweichende
Farben erhöht und zum anderen eine Nothaltefunktion eines technischen Gurtbandes erreicht
werden kann.
[0023] Für die Ausführung der Erfindung geeignete Verfahrensweisen sind aus den anliegenden
schematischen Darstellungen, in denen die Bezugszeichen:
- 1 bzw. 1a
- die Kantenkettfäden
- 2 bzw. 2a
- die Kettfäden des Mittelteiles
- 3 bzw. 3a
- die Fäden der Einlage
- 4 bzw. 4a
- die Hilfsfäden
- 5 bzw. 5a
- die Schließfäden
- 6 bzw. 6a
- die Wirknadeln
- 7 bzw. 7a
- die Schußeintragsnadeln
- 8 bzw. 8a
- die Wirknadelhalter
- 9 bzw. 9a
- die Schußeintragsnadelhalter
- 10 bzw. 10a
- die Hilfsfadenheber
- 11 bzw. 11a
- die Bürsten
- 12 bzw. 12a
- die Schußfäden
- 13
- das Mittelteil des Gurtbandes
- 14
- den Fachhub der Kettfäden
- 15
- den Fachhub der Kantenfäden
- 16
- den Fachhub der Schließfäden
bezeichnen, ersichtlich.
[0024] Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Gurtbandes mit zwei gleichen,
echten Webkanten auf einer mit zwei gegenläufig arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln
arbeitenden Nadelbandwebmaschine wird das Mittelteil des Gurtbandes unter Bildung
zweier Webfächer mittels der zwei in übereinanderliegenden Ebenen gegenäufig arbeitenden
Schußfadeneintragsnadeln gewebt. Die beiden in symetrischer Ausbildung und Anordnung
an das Mittelteil des Gurtbandes angrenzend zu wehenden Kanten werden ihrerseits jeweils
unter Bildung jeweils zweier Webfächer als Kanten gewebt, wobei jede der beiden Kanten
mit Hilfe lediglich einer der beiden Schußfadeneintragsnadeln und lediglich eines
der beiden Schußfäden gewebt wird. Ferner ist ersichtlich, daß für jede der beiden
als Hohlkanten zu gestaltenden Kanten des Gurtbandes ein Schließfaden verwendet wird.
Gemäß den Darstellungen A und C wird bei einem solchen symetrisch gewebten Gurtband
eine nicht-tragende, die optische Erscheinungsform des Gurtbandes beeinflussende,
aus Kettfäden bestehende Einlage in die Kanten des Gurtbandes eingebaut, während gemäß
der Darstellung B bei einem gleichfalls symetrisch gewebten Gurtband eine nicht-tragende,
vor allem nach einem einmaligen Überschreiten einer vorgegebenen Dehnung, die optische
Erscheinungsform des Gurtbandes beeinflussende, aus ebenfalls Kettfäden bestehende,
Einlage in den Mittelteil des Gurtbandes eingebaut.
1. Verfahren zur Herstellung eines Gurtbandes mit zwei gleichen, echten Webkanten auf
einer mit zwei gegenläufig arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln und wenigstens zwei
Webfächern sowohl für jede der Kanten als auch für die Bandmitte, sowie erforderlichenfalls
zwei Schließfäden in symetrischer Anordnung gewebt wird, wobei jede der beiden Kanten
mittels jeweils einer der beiden Schußeintragsnadeln gewebt wird und daß zusätzlich
eine aus wenigstens einem Kettfaden bestehende, die optische Erscheinungsform des
Gurtbandes beeinflussende Einlage in das Gurtband eingewebt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kanten des Gurtbandes
als Hohlkanten gewebt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kanten des Gurtbandes
jeweils als einlagige Kanten gewebt und mittels je eines Schließfadens zur Holhkante
geschlossen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine die optische
Erscheinnungsform des Gurtbandes beeinflussende Einlage in wenigstens einer, vorzugsweise
jedoch in jeder der beiden Kanten des Gurtbandes angeordnet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine die optische
Erscheinnungsform des Gurtbandes beeinflussende Einlage in wenigstens einer, vorzugsweise
jedoch in jeder der beiden als Hohlkanten ausgebildeten Kanten einliegend angeordnet
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus wenigstens
einem Kettfaden bestehende Einlage in dessen Längsmitte im Mittelteil des Gurtbandes
angeordnet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus wenigstens
einem Kettfaden bestehende Einlage zu diesem außermittig im Mittelteil des Gurtbandes
angeordnet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus wenigstens
einem Kettfaden bestehende Einlage durch entsprechende Steuerung, insbesondere in
einem der Webfächer mitlaufend, teilweise an die Gurtbandoberfläche tretend angeordnet
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die wenigstens
einen Kettfaden umfassende Einlage aus einem nicht-tragenden Faden, gegenüber dem
Material der tragenden Bereiche des Gurtbandes eine geringere Dehungsfähigkeit und
Festigkeit aufweisenden Material verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für die wenigstens
einen Kettfaden umfassende Einlage ein Faden aus einem gegenüber dem Material der
tragenden Bereiche des Gurtbandes unterschiedlichen Material verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für die wenigstens
einen Kettfaden umfassende Einlage ein Faden aus einem Material der tragenden Bereiche
des Gurtbandes gleichen oder gleichartigen Material verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der voraufgehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Festigkeit und/oder Dehnung der wenigstens einen Kettfaden umfassende Einlage
durch eine Vorbehandlung verändert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß für die wenigstens
einen Kettfaden umfassende Einlage ein Faden mit einer von der Farbe des Materials
der tragenden Bereiche des Gurtbandes unterschiedlichen Farbe verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmaschung
beidseitig innen-oder außenliegend nach einem für eine symetrische Anbrigung geeigneten,
an sich bekannten Verhäkelungssystem ausgeführt wird.
15. Im Verfahren nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 14 auf einer mit zwei gegenläufig
arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln ausgestatteten Gurtbandwebmaschine hergestelltes,
mit zwei gleichen echten Webkanten versehenes Gurtband, dadurch gekennzeichnet, daß
die in den Hohlkanten angeordnete, nicht tragende Einlage aus einem zum Material der
tragenden Bereiche des Gurtbandes gleichen bzw. gleichartigen, hinsichtlich seiner
Festigkeit und/oder Dehnung veränderten Material besteht.
16. Im Verfahren nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 14 auf einer mit zwei gegenläufig
arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln ausgestatteten Gurtbandwebmaschine hergestelltes,
mit zwei gleichen echten Webkanten versehenes Gurtband, dadurch gekennzeichnet, daß
die in den Hohlkanten angeordnete Einlage aus einem zum Material des Gurtbandmittelbereiches
hinsichtlich seiner Festigkeit und/oder Dehnung unterschiedlichen Material besteht.
17. Gurtband nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage eine geringere
Dehnungsfähigkeit aufweist als das Material der tragenden Bereiche des Gurtbandes.
18. Gurtband nach Anspruch 15 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß bei Materialeinheitlichkeit
oder Materialunterschied von Gurtband und Einlage, das Material der Einlage auf Dehnung
und/oder Festigkeit vorbehandelt wird.
19. Im Verfahren nach einem der voraufgehenden Ansprüche 15 bis 18 auf einer mit zwei
gegenläufig arbeitenden Schußfadeneintragsnadeln ausgestatteten Gurtbandwebmaschine
hergestelltes, mit zwei gleichen echten Webkanten versehenes Gurtband, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Kanten angeordnete Einlage aus einem Material besteht, welches eine
Längs-Stabilisierung für das Geradweben des Gurtbandes bildet.