[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von schlauchförmigem, elastisch
dehnbarem Material, insbesondere zum Trocknen und/oder Glätten von Strümpfen, Strumpfhosen
und dgl., bei welchem das Material auf mindestens zwei benachbarten Schenkeln einer
langgestreckten Form aufgespannt wird und sodann zur Trocknung und/oder Glättung mit
Wärme beaufschlagt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung von schlauchförmigen,
elastisch dehnbarem Material, insbesondere zum Trocknen und/oder Glätten von Strümpfen,
Strumpfhosen oder dgl., mit mindestens einer langgestreckten Form, welche mindestens
zwei benachbarte Schenkel aufweist, auf welchen das Material aufspannbar ist, und
mit einer Heizeinrichtung zur Beheizung des Materials.
[0003] Eine Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Art ist aus der DE 35 42 210 A1 bekannt.
[0004] Bei der bekannten Vorrichtung werden Strümpfe, Strumpfhosen oder dgl. aus elastischem
Material auf flache, langgestreckte Bügel aufgezogen und durchlaufen nach einem Färbeprozeß
eine Trockenstation, in welcher die aufgespannten Bekleidungsstücke einer Wärmebehandlung
unterzogen werden, um eine Trocknung und gleichzeitig eine Glättung des Materials
zu erreichen.
[0005] Als nachteilig bei der vorbekannten Anordnung hat sich erwiesen, daß insbesondere
dann, wenn besonders feine Materialien, wie etwa Damenstrümpfe, Damenstrumpfhosen
und dgl. auf einer langgestreckten Form aufgespannt werden und einer Wärmebehandlung
unterzogen werden, an den Auflagestellen des Materials auf den benachbarten Schenkeln
der Form Streifen auftreten, da sich das Gewebe an den Auflagestellen offenbar nicht
vollständig entspannen kann. D.h., daß das Material an den Auflagestellen nicht so
gleichmäßig geglättet ist wie an den übrigen Bereichen. Darüberhinaus können sogar
Verfärbungen an den Auflagestellen der langgestreckten Schenkel auftreten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Wärmebehandlung von schlauchförmigen, elastisch dehnbarem Material zu schaffen, wodurch
die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden, insbesondere das Auftreten
von Streifen an den Auflagestellen des Materials auf der Form verhindert wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art die Schenkel während der Wärmebeaufschlagung um ihre Längsachse rotierend
bewegt werden.
[0008] Infolge der Bewegung der Schenkel um ihre Längsachse wird das Material auf der Form
ständig bewegt, so daß die Wärme gleichmä-ßig auf sämtliche Bereiche des Materials
einwirkt. Infolgedessen kann eine gleichmäßige Trocknung erreicht werden. Es ergibt
sich ferner eine gleichmäßige Entspannung und Glättung des Gewebes, was insbesondere
bei Damenstrümpen, Strumpfhosen und dgl. eine erheblich verbesserte Qualität der Fertigware
bedeutet.
[0009] Grundsätzlich ist es möglich, das Verfahren auch zur Wärmebehandlung von endlosem,
schlauchförmigen Material einzusetzen, soweit dies erwünscht ist. Bei derartigem schlauchförmigen
Material wäre es also beispielsweise denkbar, daß das schlauchförmige Material auf
einer Mehrzahl von benachbarten Längsstreben, beispielsweise auf drei oder vier benachbarten,
parallelen Längsstreben aufgespannt ist, welche kontinuierlich rotierend bewegt werden.
[0010] Besondere Vorteile weist das Verfahren jedoch insbesondere bei der Wärmebehandlung
von Damenstrümpfen, Damenstrumpfhosen, Söckchen und dgl. auf, da besonders bei derartigem
Material die zuvor erwähnten Streifen wegen des besonders dünnen und empfindlichen
Kunststoffgewebes auftreten können.
[0011] Soweit kein endloses, schlauchförmiges Material verwendet wird, sondern schlauchförmiges
Material mit mindestens einem geschlossenen Ende, also insbesondere Strümpfe, Söckchen,
Strumpfhosen und dgl., so wird in einer Weiterbildung der Erfindung die Richtung der
Rotationsbewegung zweckmäßigerweise alternierend umgekehrt.
[0012] Auf diese Weise ist es möglich, sogar Strumpfhosen, welche mit ihren benachbarten
Beinen jeweils auf einer langgestreckten Form aufgespannt sind, in einfacher Weise
zu behandeln, ohne daß das Gewebe zu stark gekräuselt wird oder das starke Falten
im Übergangsbereich zwischen den beiden Beinen, d.h. im Bereich des Zwickels auftreten.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist die Amplitude der Rotationsbewegung
mindestens halb so groß wie der Umfang eines Schenkels.
[0014] Ist das Material auf zwei benachbarten Schenkeln aufgespannt, d.h. auf einer im wesentlichen
U-förmig ausgebildeten Form, so beträgt der Umschlingungswinkel des Gewebes an den
Auflagestellen auf den beiden Schenkeln jeweils etwa 180°. Wird nun die Amplitude
der Rotationsbewegung gemäß den Vorschlägen der Erfindung mindestens halb so groß
wie der Umfang eines Schenkels gewählt, so ist sichergestellt, daß das Material an
sämtlichen Stellen regelmäßig aus dem Auflagebereich der Schenkel herausbewegt wird
und sich somit ohne weiteres entspannen kann, und daß sich ferner auf diese Weise
auch eine gleichmäßige Temperaturverteilung an sämtlichen Stellen des Materials einstellt.
[0015] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art die benachbarten Schenkel um ihre Längsachse drehbar gelagert
sind und mit einer Antriebseinrichtung verbunden sind, über welche die Schenkel um
ihre Längsachse rotierend antreibbar sind.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Auftreten von Streifen an den Auflagestellen
des Materials sicher vermieden. Eine drehbare Lagerung der Schenkel um ihre Längsachse
kann z.B. dadurch erreicht werden, daß auf jeden Schenkel ein Rohr aufgesteckt wird,
welches mittels einer Spielpassung auf den starren Schenkel aufliegt. Soweit eine
geräuscharme und reibungsarme Lagerung erwünscht ist, kann das Rohr zusätzlich beispielsweise
mit Hilfe von Gleitlagern oder Rollenlagern auf dem Schenkel gelagert werden.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist eine Einrichtung vorgesehen, welche
mit der Antriebseinrichtung verbunden ist, so daß die Rotationsrichtung alternierend
umkehrbar ist.
[0018] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß insbesondere Strümpfe, Strumpfhosen, Söckchen
und dgl. im wesentlichen ohne Faltenbildung und ohne örtlich erhöhte Spannungen verarbeitet
werden können.
[0019] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zusätzlich eine Stelleinrichtung
zur Verstellung der Amplitude und/oder der Frequenz der alternierenden Rotationsbewegung
vorgesehen.
[0020] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine optimale Abstirnung der Rotationsbewegung
auf die Form und Art, sowie auf die Eigenschaften des zu verarbeitenden Materials
ermöglicht wird. Da der Umschlingungswinkel bei Verwendung einer Form mit zwei benachbarten
Schenkeln etwa 180° beträgt, kann beispielsweise die Amplitude derart eingestellt
werden, daß das Material an sämtlichen Kontaktstellen mit den Schenkeln während jeder
Hin- und Herbewegung mindestens einmal vollständig vom Schenkel abgehoben wird. In
manchen Fällen reicht jedoch auch schon eine geringere Amplitude aus, um die gewünschte
Wirkung zu erzielen. Darüberhinaus kann zusätzlich die Frequenz der alternierenden
Rotationsbewegung derart eingestellt werden, daß eine möglichst langsame Hin- und
Herbewegung ausreicht, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jede langgestreckte Form als
ein im wesentlichen U-förmig gebogener Bügel ausgebildet, dessen beide Schenkel über
ein gekrümmtes Endstück miteinander verbunden sind.
[0022] Eine derartige Form hat sich als besonders vorteilhaft zur Bearbeitung von Strümpfen,
Strumpfhosen, Söckchen und dgl. erwiesen. Dabei können die beiden Schenkel parallel
zueinander angeordnet sein oder auch eine gewisse Neigung zueinander aufweisen.
[0023] Zweckmäßigerweise entspricht dabei der Außendurchmesser der Schenkel etwa dem Außendurchmesser
der gekrümmten Endstücke.
[0024] Auf diese Weise ist ein gleichmäßiger Übergang gewährleistet, so daß das Material
ohne Behinderung auf die im wesentlichen U-förmigen Bügel aufgezogen werden kann.
[0025] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Schenkel über einen Kettentrieb,
einen Riementrieb und/oder ein Reibradgetriebe angetrieben.
[0026] Mit derartigen Antrieben läßt sich eine einfache und zuverlässige Übertragung einer
Bewegung von der Antriebseinheit auf die Schenkel erreichen. Je nach den örtlichen
Platzverhältnissen und den Temperaturbedingungen können dabei Kettentriebe, Riementriebe
oder Reibradgetriebe besonders vorteilhaft sein. Dabei sind auch Kombinationen der
einzelnen Antriebsarten miteinander möglich.
[0027] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung sind auf einem Drehteller eine Mehrzahl
von jeweils zwei nebeneinander angeordneten, im wesentlichen U-förmigen Bügeln vorgesehen,
welchen eine Mehrzahl von Wärmebehandlungsstationen zugeordnet ist, gegenüber welchen
die Bügel taktweise bewegbar sind, wobei die Antriebseinrichtung zum gemeinsamen Antrieb
der Schenkel der Bügel ausgebildet ist.
[0028] Auf einem Drehteller läßt sich eine derartige Anordnung zum Formen und Glätten von
Strümpfen, Söckchen, Strumpfhosen und dgl. besonders platzsparend anordnen. Auf einem
Drehteller können nicht nur die einzelnen Wärmebehandlungsstationen angeordnet sein,
sondern darüberhinaus auch Aufzieh-, Kontroll- und Abziehstationen, soweit dies erforderlich
ist. Die Bügel sind taktweise gegenüber den Wärmebehandlungsstationen bewegbar, indem
der Drehteller verdreht wird. Die Schenkel der Bügel können von einer einzigen gemeinsamen
Antriebseinrichtung angetrieben sein, so daß sich eine einfache Konstruktion ergibt.
[0029] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung der Erfindung ist die Antriebseinrichtung zwischen
einer Antriebsstellung, in welcher die Schenkel der Bügel angetrieben sind, und einer
Ruhestellung verstellbar, in welcher kein Antrieb der Schenkel erfolgt, um eine Verdrehung
des Drehtellers zu ermöglichen.
[0030] Auf diese Weise kann die Antriebseinrichtung an die Schenkel angekoppelt werden,
um diese in Rotation zu versetzen oder von den Schenkeln abgekoppelt werden, so daß
der Drehteller verdreht werden kann, um das auf den Bügeln aufgespannte Material zur
nächsten Station zu transportieren.
[0031] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0032] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer ersten Ausführung und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung von oben in einer gegenüber
Fig. 1 leicht abgewandelten Ausführung.
[0033] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist in Fig. 1 insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
[0034] An zwei parallel nebeneinander angeordneten Halterungen 22, welche in nicht dargestellter
Weise an einem Maschinengestell befestigt sein können, ist je ein im wesentlichen
U-förmiger Bügel 12 mit seinen beiden oberen Enden 20 befestigt. Jeder Bügel 12 weist
zwei zueinander parallele Schenkel 14 auf, welche an ihrem unteren Ende jeweils über
ein halbkreisförmig gekrümmtes Endstück 16 aus einem gebogenen Rohr verbunden sind.
[0035] Auf jedem Schenkel 14 ist ein Rohrstück 18, welches sich nahezu über die gesamte
Länge des Schenkels erstreckt, mittels Gleitlagern, z.B. mit PTFE-Ringen drehbar gelagert.
Der Außendurchmesser der Rohre 18 ist auf den Außendurchmesser der gekrümmten Endstücke
16 und der oberen Enden 20 abgestimmt, so daß sich insgesamt jeweils ein Bügel 12
mit einer glatten Oberfläche und einem einheitlichen Durchmesser ergibt.
[0036] Da zwei derartige Bügel 12 nebeneinander parallel angeordnet sind, ist diese Anordnung
zum Aufspannen einer Strumpfhose 24 geeignet, wie dies durch die gestrichelte Linien
angedeutet ist.
[0037] Am oberen Ende der Rohre 18 ist zum Antrieb der Rohre um ihre Längsachse ein Kettentrieb
vorgesehen, welcher insgesamt mit der Ziffer 26 bezeichnet ist. Auf der Abtriebswelle
einer Antriebseinrichtung 34 ist ein Antriebsritzel 28 vorgesehen. Eine Kette 32 ist
über das Antriebsritzel 28 und über jeweils ein Ritzel 30 auf einem Rohr 18 geführt,
so daß über den Kettentrieb 26 sämtliche vier Rohre 18 um ihre Längsachse rotierend
angetrieben werden können.
[0038] Die Antriebseinrichtung 34 umfaßt ferner eine Einrichtung, mittels derer die Drehrichtung
des Antriebsritzels 28 alternierend umkehrbar ist, welche durch die Ziffer 35 angedeutet
ist und als elektronische Schaltung ausgebildet ist, durch die die Antriebseinrichtung
34 steuerbar ist, wie durch den Pfeil 38 angedeutet. Zusätzlich kann diese Einrichtung
35 auch eine Stelleinrichtung umfassen, mittels derer die Amplitude und die Frequenz
der alternierenden Oszillationsbewegung verstellbar ist.
[0039] Unterhalb des Kettentriebes 26 ist eine Heizeinrichtung 36 angeordnet, welche sich
nach unten hin erstreckt und über die gekrümmten Enden 16 der Bügel 12 nach unten
hin vorsteht. Die Heizeinrichtung 36, welche nur schematisch angedeutet ist, weist
Infrarot-Heizelemente auf, welche ggf. zusätzlich durch ein Gebläse unterstützt sein
können. Die Heizeinrichtung 36 ist zweckmäßigerweise als geschlossene Heizkammer ausgebildet,
wozu beispielsweise ein Reflektor an der den Heizelementen gegenüberliegenden Seite
angeordnet sein kann.
[0040] Eine Wärmebehandlung von Strümpfen, Strumpfhosen und dgl. geschieht nun auf folgende
Weise:
Zunächst wird das Material, beispielsweise eine Strumpfhose 24 von Hand oder mittels
einer geeigneten Aufziehvorrichtung auf die beiden benachbarten Bügel 12 aufgespannt.
Anschließend werden die Rohre 18 in einer alternierende, um ihre Längsachse rotierende
Rotationsbewegung versetzt, wozu die Antriebseinrichtung 34 eingeschaltet wird und
Amplitude und Frequenz der Bewegung in Abhängigkeit von dem Material und der Wärmebehandlungstemperatur,
welche bei Damenstrumpfhosen etwa im Bereich zwischen 105 und 125°C liegt, voreingestellt
werden.
[0041] Dabei wird die Amplitude der Rotationsbewegung vorzugsweise so gewählt, daß die Amplitude
etwa dem halben Umfang eines jeweiligen Rohres 18 entspricht. Eine wesentlich größere
Amplitude ist nicht erwünscht, da dies im Übergangsbereich zwischen den Beinen der
Strumpfhose zu stärkerer Faltenbildung führen könnte.
[0042] Bei eingeschalteter Antriebseinheit 34 kann nun die Heizeinrichtung 36 eingeschaltet
werden, wodurch die Strumpfhose in Sekundenschnelle erwärmt wird und die notwendige
Entspannung und Glättung des Gewebes erreicht wird. Dabei wird das Auftreten von Streifen
im Auflagebereich der Strumpfhose 24 auf den Schenkeln 14 sicher vermieden.
[0043] Eine leicht abgewandelte Ausführung der Vorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
[0044] Die insgesamt mit der Ziffer 40 bezeichnete Vorrichtung ist Teil einer Formmaschine
zum Formen von Strümpfen, Söckchen, Strumpfhosen und dgl., deren einzelne Stationen
auf einem Drehteller 68 angeordnet sind. Der Drehteller 68 dient zum Transport der
auf Bügelpaaren aufgespannten Strumpfhosen zwischen den einzelnen Stationen. In Fig.
2 sind nur drei Heizstationen 86, 88, 90 dargestellt, welche nebeneinander randseitig
am Drehteller 68 angeordnet sind und jeweils zwei benachbarten U-förmigen Bügeln 42,
42', 42'' gegenüberliegen. Die übrigen Stationen der Formmaschine, also z.B. eine
Aufzieh- und Kontrollstation sowie eine Abziehstation gehören nicht zur Erfindung
und sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
[0045] Zur Beheizung der Bügel sind Heizeinrichtungen vorgesehen, welche durch die Ziffern
66, 66', 66'' angedeutet sind.
[0046] Die U-förmigen Bügel 42, 42', 42'' sind entsprechend Fig. 1 aufgebaut und weisen
Rohrstücke auf, welche sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Schenkel 44,
44', 44'' erstrecken und an ihrem unteren Ende jeweils in der zuvor beschriebenen
Weise über gekrümmte Endstücke miteinander verbunden sind. Jedem Bügel 42, 42', 42''
ist eine Heizeinrichtung 66, 66', 66'' zugeordnet, welche vorzugsweise innerhalb einer
geschlossenen Heizkammer angeordnet ist (nicht dargestellt).
[0047] Der wesentliche Unterschied zu der Anordnung gemäß Fig. 1 besteht im Antrieb der
Schenkel, welcher nicht über einen Kettentrieb, sondern über Riementriebe in Verbindung
mit einem Reibradgetriebe erfolgt.
[0048] Die Bügel sind gemeinsam mit dem Drehteller 68 bewegbar, so daß diese bei einer taktweisen
Verdrehung des Drehtellers von Station zu Station weiter befördert werden. Die Antriebseinrichtung
für die Bügel ist dagegen feststehend ausgebildet und an einem im Zentrum des Drehtellers
68 vorgesehenen Vertikalträger 70 mittels eines horizontalen Trägers 72 befestigt.
An dem horizontalen Träger 72 ist ein erster Hubzylinder 74 vorgesehen, welcher mit
einer Führung kombiniert ist, und über welchen ein Längsträger 80 nach außen in Richtung
zum Rand des Drehtellers gesteuert ausfahrbar ist. Am äußeren Ende des Längsträgers
80 ist ein Reibrad 62' drehbar gelagert.
[0049] Am Längsträger 80 ist ferner ein Querträger 78 festgelegt, welcher sich beidseits
vom Längsträger 80 aus nach außen in Richtung zum Rand des Drehtellers 68 erstreckt.
An jedem Ende des Querträgers ist jeweils ein Reibrad 62 bzw. 62'' angeordnet. Der
Querträger 78 ist durch einen zweiten Hubzylinder 76, welcher mit einer Führung kombiniert
ist, unterbrochen. Mittels des Hubzylinders 76 sind beide Enden des Querträgers 78
vom Längsträger 80 aus nach außen hin in Richtung auf den Rand des Drehtellers in
nicht näher dargestellter Weise gesteuert ausfahrbar, wie durch den Pfeil 84 angedeutet
ist. Insgesamt wird durch den Längsträger 80 und den Querträger 78 ein gleichschenkliges
Dreieck gebildet, an dessen Ecken jeweils ein Reibrad 62, 62', 62'' angeordnet ist.
Während das mittlere Reibrad 62', welches am äußeren Ende des Längsträgers 80 angeordnet
ist, durch Verschieben des Längsträgers 80 in Richtung des Pfeiles 82 nach außen hin
in Radialrichtung gemäß dem Pfeil 82 zu den beiden mittleren Bügeln 42' hin verfahrbar
ist, sind die beiden anderen Reibräder 62 und 62'' gleichfalls nach außen hin in Richtung
auf die beiden ersten Bügel 42 bzw. auf die beiden übrigen Bügel 42'' hin verfahrbar,
also in einer zum Pfeil 82 senkrechten Richtung.
[0050] Die drei Reibräder 62, 62', 62'' sind durch einen Riementrieb 56 angetrieben. Hierzu
ist an einem Ende des Querträgers 78 eine Antriebseinheit 64 vorgesehen, über welche
das Reibrad 62' unmittelbar angetrieben wird. Der Antrieb der beiden übrigen Reibräder
62, 62'' erfolgt über einen über die Reibräder 62, 62', 62'' geführten Riemen 57.
[0051] Die beiden Schenkel 44 bzw. 44' bzw. 44'' eines jeden Bügels sind über jeweils einen
Riementrieb 58 bzw. 58' bzw. 58'' verbunden. Zusätzlich sind die beiden nebeneinanderliegenden
Schenkel jeweils zweier benachbarter Bügel durch einen weiteren Riementrieb 60, 60',
60'' verbunden. Dieser mittlere, jeweils zwei benachbarte Bügel verbindende Riementrieb
60 bzw. 60' bzw. 60'' ist jeweils durch das Reibrad 62 bzw. 62' bzw. 62'' antreibbar.
[0052] Mittels der Antriebseinheit 64 können also über den Riementrieb 56 und über dessen
Reibräder 62, 62', 62'' die mittleren Riementriebe 60, 60', 60'' und über die zusätzlichen,
jeweils zwei Schenkel eines Bügels verbindenden Riementriebe 58, 58', 58'' jeder einzelne
Schenkel der insgesamt sechs Bügel gleichzeitig angetrieben werden.
[0053] Die Antriebseinheit 64 umfaßt wiederum eine Einrichtung zur Umkehr der Drehrichtung
und eine Stelleinrichtung zur Verstellung der Amplitude und der Frequenz der Rotationsbewegung
der Schenkel.
[0054] Soll der Drehteller 68 im nächsten Arbeitstakt transportiert werden, so wird zuvor
der Riementrieb 56 ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Arbeitsstellung in eine Ruhestellung
verfahren, wozu die Reibräder 62, 62', 62'' mit Hilfe der Hubzylinder 74, 76 nach
innen hin verfahren werden, so daß die Bügel freigegeben sind und der Drehteller verdreht
werden kann.
[0055] Die übrige Arbeitsweise der Vorrichtung entspricht vollständig der zuvor anhand von
Fig. 1 beschriebenen Ausführung.
[0056] Es versteht sich, daß neben den zuvor beschriebenen Antriebseinrichtungen zur Erzeugung
der Rotationsbewegung der Schenkel auch beliebige andere Antriebseinrichtungen verwendet
werden können.
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von schlauchförmigem, elastisch dehnbarem Material,
insbesondere zum Trocknen und/oder Glätten von Strümpfen, Strumpfhosen und dgl., bei
welchem das Material (24) auf mindestens zwei benachbarten Schenkeln (14, 44, 44',
44'') in einer langgestreckten Form (12, 42, 42', 42'') aufgespannt wird, und sodann
zur Trocknung und/oder Glättung mit Wärme beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (14, 44, 44', 44'') während der Wärmebeaufschlagung um ihre Längsachse
rotierend bewegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung der Rotationsbewegung
alternierend umgekehrt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der Rotationsbewegung
mindestens halb so groß ist wie der Umfang eines Schenkels.
4. Vorrichtung zur Wärmebehandlung von schlauchförmigem, elastisch dehnbarem Material,
insbesondere zum Trocknen und/oder Glätten von Strümpfen, Strumpfhosen und dgl., mit
mindestens einer langgestreckten Form (12, 42, 42', 42''), welche mindestens zwei
benachbarte Schenkel (14, 44, 44', 44'') aufweist, auf welchen das Material (24) aufspannbar
ist, und mit einer Heizeinrichtung (36, 66, 66', 66'') zur Beheizung des Materials,
dadurch gekennzeichnet, daß die benachbarten Schenkel (14, 44, 44', 44'') um ihre
Längsachse drehbar gelagert sind und mit einer Antriebseinrichtung (26, 34; 56, 64)
verbunden sind, über welche die Schenkel um ihre Längsachse rotierend antreibbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (34,
64) eine Einrichtung umfaßt, über welche die Rotationsrichtung alternierend umkehrbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
(34, 64) eine Stelleinrichtung zur Verstellung der Amplitude und/oder der Frequenz
der alternierenden Rotationsbewegung umfaßt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daS die langgestreckte Form ein im wesentlichen U-förmig gebogener Bügel (12, 42,
42', 42'') ist, dessen beide Schenkel (14, 44, 44', 44'') über ein gekrümmtes Endstück
(16) miteinander verbunden sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der
Schenkel (14, 44, 44', 44'') etwa dem Außendurchmesser der gekrümmten Endstücke (16)
entspricht.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß auf jedem Schenkel (14, 44, 44', 44'') ein Rohr (18) drehbeweglich gelagert ist,
insbesondere mittels eines Gleit- oder Rollenlagers.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (14, 44, 44', 44'') über einen Kettentrieb (26), einen Riementrieb
(56, 56', 56''; 58, 58', 58''; 60, 60', 60'') und/oder ein Reibradgetriebe (62, 62',
62'') angetrieben sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß auf einem Drehteller (68) eine Mehrzahl von jeweils zwei nebeneinander angeordneten,
im wesentlichen U-förmigen Bügeln (42, 42', 42'') vorgesehen ist, denen eine Mehrzahl
von Wärmebehandlungsstationen (66, 66', 66'') zugeordnet ist, gegenüber welchen die
Bügel taktweise bewegbar sind und daß die Antriebseinrichtung (56, 64) zum gemeinsamen
Antrieb der Schenkel der Bügel ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinrichtung (56, 64) zwischen einer Antriebsstellung, in welcher die
Schenkel (44, 44', 44'') der Bügel angetrieben sind, und einer Ruhestellung verstellbar
ist, in welcher kein Antrieb der Schenkel 844, 44', 44'') erfolgt, um eine Verdrehung
des Drehtellers (68) zu ermöglichen.