(19)
(11) EP 0 582 177 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.02.1994  Patentblatt  1994/06

(21) Anmeldenummer: 93111972.1

(22) Anmeldetag:  28.07.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 17/28, B65H 81/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 06.08.1992 DE 4226002

(71) Anmelder: LEONHARD KURZ GMBH & CO.
D-90763 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Schötz, Claus
    D-90766 Fürth (DE)

(74) Vertreter: LOUIS, PÖHLAU, LOHRENTZ & SEGETH 
Postfach 3055
90014 Nürnberg
90014 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche aufweisenden Gegenständen


    (57) wird ein Verfahren und eine Vorrichtung (10) zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche (20) aufweisenden Gegenständen (24) mit einem Dekor einer Prägefolie (22) beschrieben, wobei die Prägefolie (22) von einer mit einer Umlenkrolle (32) verbundenen Vorratsrolle abgewickelt, um die Umlenkrolle (32) umgelenkt und einer Prägestation (42) zwischen einer Prägewalze (12) und einer Halteeinrichtung bzw. einem zu dekorierenden Gegenstand (24) mit konischer Mantelfläche (20) zugeführt wird. Die Umlenkrolle (32) ist mittels einer zweiten Antriebseinrichtung (34) entlang einer kreisbogenförmigen Führungseinrichtung (36) bewegbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche aufweisenden Gegenständen mit einem Dekor einer Prägefolie, wobei die aufeinanderfolgend mit einer Vielzahl Dekore versehene Prägefolie von einer Vorratsrolle abgewickelt und einer den jeweils zu dekorierenden Gegenstand aufnehmenden Prägestation zugeführt wird, in welcher das Dekor von der Prägefolie mittels einer mit einer ersten Antriebseinrichtung antreibbaren Prägewalze auf die konische Mantelfläche des zu dekorierenden Gegenstandes übertragen wird, wobei die Prägefolie um eine in Vorschubrichtung der Prägefolie stromaufwärts vor der Prägestation angeordnete, mit der Vorratsrolle kombinierte Umlenkrolle umgelenkt und von dort der Prägestation zugeführt wird, wobei die Umlenkrolle in die an die jeweilige Drehwinkelstellung des zu dekorierenden Gegenstandes angepaßte Position verstellt wird, sowie eine Vorrichtung zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche aufweisenden Gegenständen mit einem Dekor einer Prägefolie, mit einer Vorratsrolle für die aufeinanderfolgend mit einer Vielzahl Dekore versehene Prägefolie, mit einer den jeweiligen zu dekorierenden Gegenstand aufnehmenden Prägestation, die eine Halteeinrichtung für den zu dekorierenden Gegenstand und eine mittels einer ersten Antriebseinrichtung antreibbare, beheizbare Prägewalze aufweist, und mit einer in Vorschubrichtung der Prägefolie stromaufwärts vor der Prägestation vorgesehenen, an einer Verstelleinrichtung angeordneten Umlenkrolle, die mit der Vorratsrolle kombiniert und mit Hilfe der Verstelleinrichtung in die an die jeweilige Drehwinkelstellung des zu dekorierenden Gegenstandes angepaßte Position verstellbar ist.

    [0002] Ein solches Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind aus der DE 39 31 556 C2 der Anmelderin bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird die Umlenkrolle kontinuierlich linear um eine der jeweiligen Abweichung zwischen dem geradlinigen Verlauf der Prägefolie und dem Bogen der Abwicklung der konischen Mantelfläche des zu dekorierenden Gegenstandes entsprechende Wegstrecke verschoben und gleichzeitig die Umlenkrolle kontinuierlich derartig geschwenkt, daß der geradlinige Verlauf der Prägefolie in bezug auf den jeweiligen Öffnungswinkel der bogenförmigen Abwicklung der konischen Mantelfläche des zu dekorierenden Gegenstandes ausgeglichen wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens ist bei der dort vorgeschlagenen Vorrichtung die Umlenkrolle an einem Lagerteil um ihre Längsachse drehbar gelagert, wobei das Lagerteil mittels einer Schwenkachse mit einem Verstellpodest verbunden ist. Das Verstellpodest ist an einem ortsfesten Basisteil mittels einer Antriebseinrichtung linear beweglich angeordnet, wobei das Lagerteil ein Tastelement aufweist, das an einer am ortsfesten Basisteil vorgesehenen Führungseinrichtung gleitbeweglich geführt ist. Diese bekannte Vorrichtung weist also eine Anzahl miteinander gleitbeweglich zusammenwirkende Konstruktionsteile auf, die jeweils einem mechanischen Verschleiß unterliegen. Außerdem bedingt die Herstellung aller dieser Einzelteile einen gewissen Aufwand.

    [0003] Die DE-AS 27 21 980 offenbart eine Prägefolien-Zuführvorrichtung für eine Prägemaschine. Dort geht es darum, eine pyramidenstumpfförmige Mantelfläche eines Gegenstandes, bei dem es sich bspw. um ein Gehäuse eines Fernsehgerätes handelt, mittels einer Prägefolie zu dekorieren. Zu diesem Zweck ist eine Vorratsrolle für die Prägefolie vorgesehen, die axial und etwa parallel zur Prägewalze der Prägestation verschiebbar ist. Die Prägefolie ist zwischen der Vorratsrolle und der Prägewalze vor der Anlage an der entsprechenden Mantelteilfläche des zu dekorierenden pyramidenstumpfförmigen Gegenstandes über eine zur Spannung der Prägefolie etwa parallel zu sich selbst verschiebliche sowie um eine senkrecht zu der zu dekorierenden Mantelteilfläche des zu dekorierenden Gegenstandes verlaufende Querachse drehbar gelagert. Zur Durchführung dieses Bewegungsablaufes ist die Prägefolie um eine Tänzerrolle geführt, die mit der Vorratsrolle für die Prägefolie beweglich ist. Nachdem bei einem pyramidenstumpfförmigen, zu dekorierenden Gegenstand mehrere ebenflächige Mantelteilflächen vorhanden sind, ist es dort ausreichend, als Umlenkrolle eine sog. Tänzerrolle zu verwenden, d.h. eine Rolle, die frei beweglich gelagert ist, und die sich den jeweiligen durch die Prägefolie bzw. die jeweilige Mantelteilfläche des zu dekorierenden Gegenstandes bedingten Gegebenheiten von selbst schrittweise anpaßt. Anders liegen die Verhältnisse jedoch bei eine konische Mantelfläche aufweisenden Gegenständen, d.h. bei kegelstumpfförmigen Gegenständen. Bei derartigen Gegenständen handelt es sich bspw. um Kannen für Flüssigkeiten o.dgl.

    [0004] Aus der DE-OS 20 06 571 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur seitlichen Führung einer bewegten Bahn längs eines Weges der Bahnbewegung bekannt. Dort läuft die Bahn über eine Hauptbahnführungsrolle, die in einer Bewegungsebene aus einer neutralen Position, in der die Hauptbahnführungsrolle senkrecht zu dem gewünschten Weg der Bahnbewegung orientiert ist, verschwenkt werden kann. Es wird die seitliche Position der auf die Hauptbahnführungsrolle auflaufenden Bahn an einer Fühlstelle vor der Hauptbahnführungsrolle abgefühlt. Die Hauptbahnführungsrolle wird aus ihrer neutralen Position in einer solchen Richtung verschwenkt, daß die Abweichung der Bahn von ihrem gewünschten Weg der Bahnbewegung korrigiert wird. Die von der Hauptbahnführungsrolle laufende Bahn wird über eine Austrittsbahnführungsrolle umgelenkt und läuft von dieser an einer Stelle ab, die zu einer Ebene durch die Abfühlstelle benachbart und zur Bewegungsebene der Hauptbahnführungsrolle senkrecht vorgesehen ist, wobei die Austrittsbahnführungsrolle während der Schwenkbewegung der Hauptbahnführungsrolle zu dieser parallel gehalten wird.

    [0005] Eine Vorrichtung zum schraubenlinienförmigen Bewickeln eines zylindrischen oder eines kegelstumpfförmig ausgebildeten Gegenstandes mit einem streifenförmigen Wickelmaterial ist aus der GB 1 282 588 bekannt.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei es vergleichsweise einfach bzw. mit relativ einfachen Konstruktionsmitteln paßgenau möglich ist, eine konische Mantelfläche aufweisende Gegenstände mit einem Dekor einer Prägefolie zu dekorieren.

    [0007] Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß dadurch gelöst, daß die Umlenkrolle mittels einer zweiten Antriebseinrichtung entlang einer kreisbogenförmigen Führungseinrichtung bewegt wird, die in der durch die gemeinsame Mantellinie der Zylindermantelfläche der Prägewalze und der konischen Mantelfläche des zu beprägenden Gegenstandes aufgespannten Ebene angeordnet ist, und deren Krümmungsmittelpunkt in der besagten gemeinsamen Mantellinie von Prägewalze und zu dekorierendem Gegenstand liegt, der mittels einer dritten Antriebseinrichtung antreibbar ist, wobei während des Prägevorgangs der zu dekorierende Gegenstand von der zugehörigen dritten Antriebseinrichtung angetrieben und die Prägewalze von der zugehörigen, zu Positionierungszwecken dienenden ersten Antriebseinrichtung abgekuppelt und nur durch Reibungsschluß angetrieben wird.

    [0008] Vorrichtungsgemäß wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verstelleinrichtung eine kreisbogenförmige Führungseinrichtung aufweist, die in der durch die gemeinsame Mantellinie der Zylindermantelfläche der Prägewalze und der konischen Mantelfläche des zu beprägenden Gegenstandes aufgespannten Ebenen angeordnet ist und entlang welcher die Umlenkrolle mit einer zweiten Antriebseinrichtung verstellbar ist, wobei der Krümmungsmittelpunkt der Führungseinrichtung in der besagten gemeinsamen Mantellinie von Prägewalze und zu dekorierendem Gegenstand liegt und die Führungseinrichtung mit einem Abschnitt zur besagten gemeinsamen Mantellinie parallel orientiert ist und von diesem Abschnitt weg auf der vom Schnittpunkt der Mantellinien des Gegenstandes abgewandten Seite des Gegenstandes verläuft, daß die erste Antriebseinrichtung zum Positionieren der Prägewalze dient, und daß die Halteeinrichtung für den zu dekorierenden Gegenstand mittels einer dritten Antriebseinrichtung antreibbar ist.

    [0009] Erfindungsgemäß ist also nur eine einfache kreisbogenförmige Führungseinrichtung erforderlich, entlang welcher die Umlenkrolle mittels der zweiten Antriebseinrichtung bewegt wird. Eine derartige Führungseinrichtung ist im Vergleich zu den diversen miteinander formschlüssig zusammenwirkenden Konstruktionsteilen der Vorrichtung gemäß der eingangs erwähnten DE 39 31 556 C2 sehr einfach herstellbar, wobei sich außerdem eine vergleichsweise lange Standzeit mit ausgezeichneter Genauigkeit ergibt. Dadurch, daß während des Prägevorgangs der zu dekorierende Gegenstand mit der zugehörigen dritten Antriebseinrichtung angetrieben wird und die Prägewalze von der zugehörigen ersten Antriebseinrichtung abgekuppelt ist und nur durch Reibungsschluß angetrieben wird, ergibt sich der erhebliche Vorteil, daß es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist, unterschiedliche konische Gegenstände, d.h. Gegenstände mit unterschiedlichen Abmessungen und/oder Konizitäten mit ein und derselben Vorrichtung paßgenau mit einem Dekor einer Prägefolie zu dekorieren.

    [0010] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Krümmungsmittelpunkt der kreisbogenförmigen Führungseinrichtung nicht nur in der genannten gemeinsamen Mantellinie von Prägewalze und zu dekorierendem Gegenstand sondern im mittleren Bereich dieser Mantellinie des zu dekorierenden Gegenstandes liegt. Dann ist es nämlich möglich, die Prägefolie dem zu dekorierenden konischen Gegenstand senkrecht zur Achse des zu dekorierenden Gegenstandes zuzuführen und anschließend den Prägevorgang durchzuführen.

    [0011] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die erste, die zweite und die dritte Antriebseinrichtung vorzugsweise mit einer Regeleinrichtung derart verbunden, daß während des Prägevorgangs die erste Antriebseinrichtung von der Prägewalze abgekuppelt ist und gleichzeitig mittels der zweiten Antriebseinrichtung die Umlenkrolle passend entlang der Führungseinrichtung und der zu dekorierende Gegenstand mittels der dritten Antriebseinrichtung geeignet angetrieben werden, während die Prägewalze von der ersten Antriebseinrichtung abgekuppelt nur durch Reibungsschluß mitangetrieben wird. Um die besagten Antriebseinrichtungen mit Hilfe der elektronischen Regeleinrichtung geeignet antreiben zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Antriebseinrichtungen Elektromotoren sind.

    [0012] Die besagte erste Antriebseinrichtung dient also dazu, die Prägewalze genau passend in bezug auf das Dekor der Prägefolie zu positionieren. Sobald diese Positionierung erfolgt ist, kann die erste Antriebseinrichtung von der Prägewalze abgekuppelt werden. Der weitere Antrieb der Prägewalze erfolgt dann nur noch durch Reibungsschluß mit dem zu dekorierenden Gegenstand konischer Mantelfläche. Die kreisbogenförmige Führungseinrichtung, entlang welcher die Umlenkrolle und somit die Prägefolie relativ zur Prägestation bewegt wird, ist in der durch die gemeinsame Mantellinie der Zylindermantelfläche der Prägewalze und der konischen Mantelfläche des zu beprägenden Gegenstandes aufgespannten Ebene angeordnet, so daß eine ungewollte Verwölbung der in die Prägestation einlaufenden Prägefolie verhindert wird. Die Prägefolie läuft also in der besagten genau definierten Eene in die Prägestation, d.h. in den durch die gemeinsame Mantellinie von Prägewalze und konischem Gegenstand gegebenen Prägespalt ein und wird entsprechend der Drehung des zu beprägenden konischen Gegenstandes entlang der kreisbogenförmigen Führungseinrichtung verstellt.

    [0013] Die Prägefolie wird genau dann zur besagten Mantellinie senkrecht zugeführt, wenn die Umlenkrolle sich an dem zur Mantellinie parallelen Abschnitt der Führungseinrichtung befindet. Daran anschließend wird dann die Prägefolie entsprechend der Bewegung der Umlenkrolle entlang der kreisbogenförmigen Führungseinrichtung gegen die genannte Mantellinie unter einem sich verändernden Winkel zugeführt, wobei dieser Winkel der jeweiligen Drehwinkelstellung des zu dekorierenden Gegenstandes konischer Mantelfläche, d.h. dem jeweiligen Abwicklungsabschnitt der konischen Mantelfläche, entspricht.

    [0014] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Blockdarstellung wichtiger Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche aufweisenden Gegenständen, und

    Fig. 2 eine Ansicht in Blickrichtung des Pfeiles 11 in Fig.1 auf die Prägewalze und den zu dekorierenden konischen Gegenstand mit den schematisch angedeuteten zugehörigen Antriebseinrichtungen.



    [0015] Fig. 1 zeigt schematisch in einer Ansicht von oben eine Vorrichtung 10 mit einer Prägewalze 12, die eine Zylindermantelfläche 14 aufweist. Die Prägewalze 12 ist beheizbar und zu Positionierungszwecken mittels einer ersten Antriebseinrichtung 16 antreibbar, was durch den Pfeil 18 angedeutet ist.

    [0016] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, in der gleiche Einzelheiten mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind wie in Fig. 1, liegt an der Zylindermantelfläche 14 der Prägewalze 12 ein an seiner konischen Mantelfläche 20 mit dem Dekor einer streifenförmigen Prägefolie 22 zu beprägender Gegenstand 24 an. Der Gegenstand 24 ist in Fig. 1 unter der Prägewalze 12 angeordnet und folglich mit strichlierten Linien gezeichnet. Der konische Gegenstand 24 liegt mit einer Mantellinie 26 an der Zylindermantelfläche 14 bzw. einer Mantellinie der Prägewalze an. Er ist an einer (nicht dargestellten) Halteeinrichtung angeordnet, die mittels einer dritten Antriebseinrichtung 28 antreibbar ist, was in den Figuren 1 und 2 durch den Pfeil 30 angedeutet wird.

    [0017] Die Prägefolie 22 wird von einer (nicht gezeichneten) Vorratsrolle abgewickelt und um eine mit der Vorratsrolle kombinierte Umlenkrolle 32 umgelenkt, die mittels einer zweiten Antriebseinrichtung 34 entlang einer kreisbogenförmigen Führungseinrichtung 36 bewegbar ist. Die kreisbogenförmige Führungseinrichtung 36 ist in der durch die gemeinsame Mantellinie 26 der Zylindermantelfläche 14 der Prägewalze 12 und der konischen Mantelfläche 20 des zu beprägenden konischen Gegenstandes 24 aufgespannten, in Fig. 2 durch eine strichpunktierte Linie 38 zur Zeichnungsebene senkrechten Ebene angeordnet und sie weist einen Krümmungsradius R (sh. Fig. 1) auf, dessen Krümmungsmittelpunkt 40 in der besagten Mantellinie 26 liegt. Vorzugsweise liegt der Krümmungsmittelpunkt 40 im mittleren Bereich der genannten gemeinsamen Mantellinie 26 des zu dekorierenden Gegenstandes 24, so daß es möglich ist, die Prägefolie 22 zu Beginn des Prägevorgangs der Prägestation 42 zwischen Prägewalze 12 und zu dekorierendem Gegenstand 24 senkrecht zur Achse 44 der Prägewalze 12 und senkrecht zur gemeinsamen Mantellinie 26 zuzuführen.

    [0018] Die erste Antriebseinrichtung 16, die zweite Antriebseinrichtung 34 und die dritte Antriebseinrichtung 28 sind mit einer Regeleinrichtung 46 verbunden, die in Fig. 1 schematisch durch einen Block angedeutet ist. Die Regeleinrichtung 46 ist dazu vorgesehen, während des Prägevorgangs die erste Antriebseinrichtung 16 und folglich den Antrieb der Prägewalze 12 abzuschalten, während gleichzeitig mittels der zweiten Antriebseinrichtung 34 die Umlenkrolle 32 und mittels der dritten Antriebseinrichtung 28 die Halteeinrichtung für den zu dekorierenden Gegenstand 24 und somit der zu dekorierende Gegenstand 24 aneinander geeignet angepaßt angetrieben werden, so daß eine Überbestimmung der Bewegung der Umlenkrolle 32 bzw. der Prägefolie 22 verhindert wird. Dadurch ist es möglich, Gegenstände mit beliebigen Abmessungen und/oder Konizitäten mit Hilfe der Vorrichtung 10 exakt zu beprägen.

    [0019] In Fig. 1 ist mit dünnen strichlierten Linien eine weitere Zwischenstellung der Umlenkrolle 32 an der kreisbogenförmigen Führungseinrichtung 36 und die entsprechende Stellung der Prägefolie 22 angedeutet, um einen konischen Gegenstand 24 an seiner Mantelfläche 20 mit einem Dekor passend zu beprägen.

    [0020] Zwei Mantellinien des konischen Gegenstandes 24 sind in Fig. 1 mit dünnen Linien eingezeichnet, die sich in einem gemeinsamen Schnittpunkt 48 schneiden. Die kreisbogenförmige Führungseinrichtung 36 verläuft mit einem Abschnitt 50 parallel zur gemeinsamen Mantellinie 26 der Prägewalze 12 und des konischen bzw. kegelstumpfförmigen Gegenstandes 24 und im übrigen auf der vom besagten Schnittpunkt 48 der Mantellinien des Gegenstandes 24 abgewandten Seite des Gegenstandes 24.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche (20) aufweisenden Gegenständen (24) mit einem Dekor einer Prägefolie (22), wobei die aufeinanderfolgend mit einer Vielzahl Dekore versehene Prägefolie (22) von einer Vorratsrolle abgewickelt und einer den jeweils zu dekorierenden Gegenstand (24) aufnehmenden Prägestation (42) zugeführt wird, in welcher das Dekor von der Prägefolie (22) mittels einer mit einer ersten Antriebseinrichtung (16) antreibbaren Prägewalze (12) auf die konische Mantelfläche (20) des zu dekorierenden Gegenstandes (24) übertragen wird, wobei die Prägefolie (22) um eine in Vorschubrichtung der Prägefolie (22) stromaufwärts vor der Prägestation (42) angeordnete, mit der Vorratsrolle kombinierte Umlenkrolle (32) umgelenkt und von dort der Prägestation (42) zugeführt wird, wobei die Umlenkrolle (32) in die an die jeweilige Drehwinkelstellung des zu dekorierenden Gegenstandes (24) angepaßte Position verstellt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Umlenkrolle (32) mittels einer zweiten Antriebseinrichtung (34) entlang einer kreisbogenförmigen Führungseinrichtung (36) bewegt wird, die in der durch die gemeinsame Mantellinie (26) der Zylindermantelfläche (14) der Prägewalze (12) und der konischen Mantelfläche (20) des zu beprägenden Gegenstandes (24) aufgespannten Ebene (38) angeordnet ist, und deren Krümmungsmittelpunkt (40) in der besagten gemeinsamen Mantellinie (26) von Prägewalze (12) und zu dekorierendem Gegenstand (24) liegt, der mittels einer dritten Antriebseinrichtung (28) antreibbar ist, wobei während des Prägevorgangs der zu dekorierende Gegenstand (24) von der zugehörigen dritten Antriebseinrichtung (28) angetrieben und die Prägewalze (12) von der zugehörigen, zu Positionierungszwecken dienenden ersten Antriebseinrichtung (16) abgekuppelt und nur durch Reibungsschluß angetrieben wird.
     
    2. Vorrichtung zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche (20) aufweisenden Gegenständen (24) mit einem Dekor einer Prägefolie (22), mit einer Vorratsrolle für die aufeinander mit einer Vielzahl Dekore versehene Prägefolie (22), mit einer den jeweiligen zu dekorierenden Gegenstand (24) aufnehmenden Prägestation (42), die eine Halteeinrichtung für den zu dekorierenden Gegenstand (24) und eine mittels einer ersten Antriebseinrichtung (16) antreibbare, beheizbare Prägewalze (12) aufweist, und mit einer in Vorschubrichtung der Prägefolie (22) stromaufwärts vor der Prägestation (42) vorgesehenen, an einer Verstelleinrichtung angeordneten Umlenkrolle (32), die mit der Vorratsrolle kombiniert und mit Hilfe der Verstelleinrichtung in die an die jeweilige Drehwinkelstellung des zu dekorierenden Gegenstandes (24) angepaßte Position verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verstelleinrichtung eine kreisbogenförmige Führungseinrichtung (36) aufweist, die in der durch die gemeinsame Mantellinie (26) der Zylindermantelfläche (14) der Prägewalze (12) und der konischen Mantelfläche (20) des zu beprägenden Gegenstands (24) aufgespannten Ebenen (38) angeordnet ist und entlang welcher die umlenkrolle (32) mit einer zweiten Antriebseinrichtung (34) verstellbar ist, wobei der Krümmungsmittelpunkt (40) der Führungseinrichtung (36) in der besagten gemeinsamen Mantellinie (26) von Prägewalze (12) und zu dekorierendem Gegenstand (24) liegt und die Führungseinrichtung (36) mit einem Abschnitt zur besagten gemeinsamen Mantellinie (26) parallel orientiert ist und von diesem Abschnitt weg auf der vom Schnittpunkt (48) der Mantellinien des Gegenstandes (24) abgewandten Seite des Gegenstandes (24) verläuft, daß die erste Antriebseinrichtung (16) zum Positionieren der Prägewalze (12) dient, und daß die Halteeinrichtung für den zu dekorierenden Gegenstand (24) mittels einer dritten Antriebseinrichtung (28) antreibbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Krümmungsmittelpunkt (40) im mittleren Bereich der besagten Mantellinie (26) des zu dekorierenden Gegenstand (24) liegt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die erste, zweite und die dritte Antriebseinrichtung (16, 34, 28) mit einer Regeleinrichtung (46) derart verbunden sind, daß während des Prägevorgangs die erste Antriebseinrichtung (16) von der Prägewalze (12) abgekuppelt ist und gleichzeitig mittels der zweiten Antriebseinrichtung (34) die Umlenkrolle (32) passend entlang der Führungseinrichtung (36) und der zu dekorierende Gegenstand mittels der dritten Antriebseinrichtung (28) geeignet angetrieben werden, während die Prägewalze (12) von der ersten Antriebseinrichtung (16) abgekuppelt nur durch Reibungsschluß mit angetrieben wird.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Antriebseinrichtungen (16, 28, 34) Elektromotoren sind.
     




    Zeichnung