[0001] Die Erfindung geht aus von einem isolierten Abgaskrümmer, der beispielsweise an einem
Zylinderkopf mit Hilfe eines Flansches angebracht wird.
[0002] Bei den bisher bekannten Abgaskrümmern dieser Art ist das gasführende Innenrohr von
einem in vielen Fällen tragenden Außenrohr umgeben, wobei zwischen den Rohren ein
Abstand gebildet ist. Dieser Abstand kann luftgefüllt oder mit einem Isoliermaterial
gefüllt sein. Bei den bekannten Abgaskrümmern dieser Art weist das äußere Rohr etwa
die gleiche Form wie das Innenrohr auf und ist an dem Zylinderflansch an den gleichen
Stellen befestigt wie das gasführende Innenrohr. Auf diese Weise muß das Außenrohr
aus mehreren Teilschalen aufgebaut sein, die dann in einem relativ komplizierten Verfahren
zur Bildung des Außenrohres miteinander verbunden werden müssen.
[0003] Bei einem bekannten abgasführenden Bauteil (DE-A1-33 33 591) ist eine aus zwei Halbschalen
bestehende Innenhaut vorhanden, die von einem aus zwei Teilschalen bestehenden Isolierkörper
umgeben ist. Nach außen abgedeckt ist das Ganze durch eine Außenschale, die ebenfalls
aus zwei Teilen besteht. Die beiden Halbschalen der Außenschale können erst nach Anbringung
an der Innenhaut miteinander verbunden werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abgaskrümmer zu schaffen, der sich
kostengünstig herstellen läßt und eine hohe Festigkeit aufweist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen Abgaskrümmer mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Durch Ausbildung des äußeren Rohrs als Haube verringert sich die Anzahl der zur Herstellung
des Abgaskrümmers nötigen Teile und damit die Zahl der Verbindungs- bzw. Befestigungsvorgänge.
Die Haube wird in einer Größe hergestellt, daß sie über das Innenrohr aufgesetzt werden
kann. Die Form der Haube braucht nicht mehr der Form des Innenrohres zu folgen. Sie
kann daher mit relativ geringem Aufwand hergestellt werden. Gleichzeitig vergrößert
sich der Zwischenraum zwischen dem Innenrohr und der Haube, was zu einer besseren
thermischen Isolierung führen kann. Aufgrund der größeren Oberfläche der haube kann
diese ihre Wärme nach außen besser abgeben. Dadurch verringert sich die Temperaturbelastung
und erhöht sich die Lebensdauer des Abgaskrümmers.
[0007] Insbesondere kann in Weiterbildung vorgesehen sein, daß die Haube als ein einstückiges
Blechziehteil ausgebildet ist.
[0008] Die Erfindung schlägt in Weiterbildung vor, daß die Haube im wesentlichen längs des
Randes des Zylinderflansches mit diesem verschweißt wird. Auch dies führt zur Vergrößerung
der Festigkeit des Abgaskrümmers.
[0009] Es ist ebenfalls möglich, daß die Haube mit dem Sammelflansch im wesentlichen längs
dessen Randes verschweißt wird.
[0010] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß der Zylinderflansch und/oder Sammelflansch
als Blechplatine ausgebildet ist, wobei selbstverständlich auch mehrere flächig aufeinander
aufliegende Blechplatinen zur Bildung der Flansche vorgesehen sein können.
[0011] Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, daß der Zylinderflansch und
der Sammelflansch direkt miteinander verbunden werden. Dies erhöht weiter die Festigkeit
des Abgaskrümmers, da es zu einer Versteifung des Sammelflansches führt. Durch die
Verbindung des Sammelflansches mit dem Zylinderflansch ergibt sich aber auch eine
thermische Entlastung des Sammelflansches.
[0012] In nochmaliger Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß der Zylinderflansch und der
Sammelflansch Teil einer gemeinsamen Platine sind. Diese Platine kann in einem Arbeitsgang
hergestellt werden, so daß keine nachträgliche Verbindung mehr erforderlich ist.
[0013] Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Platine abgewinkelt verläuft, wobei
der eine Teil den Zylinderflansch und der durch die Abwinkelung getrennte Teil den
Sammelflansch bildet.
[0014] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß das Innenrohr durch eine Öffnung des Sammelflansches
von diesem insbesondere durch einen Luftspalt isoliert hindurchgeführt ist. Das Innenrohr
kann dann in dem weiterführenden Vorrohr gehaltert sein. Es erfolgt also eine thermische
Entkopplung zwischen dem gasführenden und daher heißen Innenrohr und dem Flansch und
damit auch der Haube.
[0015] Das Innenrohr kann aus mehreren Teilstücken aufgebaut sein, die durch Schiebesitze
miteinander verbunden sein können, wobei die Schiebesitze ggf. durch einen Wellbalg
abgedichtet sein können.
[0016] Der Zwischenraum zwischen dem gasführenden Innenrohr und der Haube kann luftgefüllt
sein, es ist jedoch auch möglich, ihn mit einem isolierenden Material auszufüllen.
[0017] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Teils des Abgaskrümmers nach der Erfindung;
- Fig. 2
- perspektivisch eine auf den in Fig. 1 dargestellten Teil des Abgaskrümmers aufzusetzende
Haube;
- Fig. 3
- den fertiggestellten Abgaskrümmer.
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte Teil des Abgaskrümmers enthält einen Zylinderflansch 1,
der aus einer abgewinkelten Blechplatine 2 und einer auf der dem Zylinderkopf zugewandten
Seite der Blechplatine 2 angeordneten Dichtplatine 3 aufgebaut ist. Die Dichtplatine
3 kann insbesondere aus anderem Material bestehen. Zur Befestigung an dem Zylinderkopf
sind mehrere durch die Platine 2, 3 hindurchgehende Löcher 4 vorgesehen. An dem Zylinderflansch
1 sind mehrere Rohrteile 5a, 5b, 5c befestigt, die zusammen ein das Abgas des Motors
führendes Innenrohr 5 bilden. Die einzelnen Teile 5a, 5b, 5c des Innenrohrs 5 sind
durch Schiebesitze miteinander verbunden, so daß bei Erwärmung ein Längenausgleich
erfolgen kann.
[0019] Der gegenüber der Ebene des Zylinderflansches 1 abgewinkelte Teil der abgewinkelten
Blechplatine 2 bildet einen Sammelflansch 6, an dem ein entsprechender Flansch der
weiterführenden Rohrleitung angeschraubt werden kann. Der Sammelflansch enthält eine
zentrale Öffnung 7 zum Durchführen des Innenrohres 5. Das Innenrohr 5 ist derart durch
die Öffnung 7 hindurchgeführt, daß es allseits einen radialen Abstand von dem Rand
der Öffnung 7 aufweist. Es tritt also keine Berührung auf. Selbst dann, wenn das Innenrohr
5 sich stärker erwärmt als die abgewinkelte Platine 2, bleibt der Abstand vom Rand
der Öffnung erhalten.
[0020] Es ist selbstverständlich auch möglich, das Innenrohr mit dem Sammelflansch zu verschweißen,
wenn dieser an dieser Stelle nicht thermisch abgekoppelt zu werden braucht.
[0021] Der Sammelflansch 6 weist im Bereich seiner Ecken Gewindebohrungen 8 auf, in die
Schrauben zum Befestigen des Flansches des Vorrohrs eingeschraubt werden können. Es
ist selbstverständlich auch möglich, auf der in Fig. 1 sichtbaren Innenseite des Sammelflansches
6 Muttern im Bereich der Bohrungen 8 anzuschweißen, die dann das Gewinde für die Schrauben
aufweisen. Ebenso ist es möglich, Schrauben in Form von Stehbolzen anzuschweißen oder
auch Kombinationen beider Möglichkeiten.
[0022] Auf den in Fig. 1 dargestellten Teil des Abgaskrümmers wird eine in Fig. 2 lagerichtig
dargestellte Haube 9 aufgesetzt. Die Haube 9 ist als einstückiges Blechteil durch
Ziehen hergestellt und weist eine in Fig. 2 nach unten gerichtete Öffnung auf. Der
die Öffnung begrenzende Rand des Blechteils 9 entspricht etwa der Form und den Abmessungen
der abgewinkelten Blechplatine 2. In den zueinander parallelen Seitenwänden 10 der
Haube 9 sind drei Einbuchtungen 11 eingeformt, die in axialer Verlängerung der Löcher
4 liegen. Durch die Einbuchtungen 11 ist der Zugang zu den Schrauben möglich, mit
denen der Abgaskrümmer an dem Zylinderkopf festgeschraubt wird.
[0023] Die Haube 9 wird auf die abgewinkelte Blechplatine 2 aufgesetzt und längs des Randes
der beiden abgewinkelten Teile sowohl mit dem Zylinderflansch 1 als auch mit dem Sammelflansch
6 verschweißt. Dadurch ergibt sich bei einfachem Aufbau eine sehr stabile Anordnung
aus der Platine 2 und der Haube 9. Diese Anordnung ist in Fig. 3 dargestellt. Es ist
zu sehen, daß die Einbuchtungen 11 den Zugang zu den Löchern 4 ermöglichen. Die Haube
9 liegt mit ihrem Rand flächig auf der Oberseite der Blechplatine 2 auf und kann dort
festgeschweißt werden.
[0024] Der durch den Sammelflansch 6 hindurchragende Endbereich 12 des gasführenden Innenrohres
5 kann dann in ein Vorrohr hineingesteckt werden und dort ggf. mit einem weiterführenden
Rohrteil einen Schiebesitz bilden.
[0025] Durch die einstückige Verbindung des Sammelflansches 6 mit dem Zylinderflansch 1
ergibt sich nicht nur eine Versteifung des Abgaskrümmers, sonder auch eine thermische
Entlastung des Sammelflansches. Diese wird durch den Ringspalt zwischen dem gasführenden
Innenrohr 5 und dem Rand der Öffnung 7 des Sammelflansches 6 weiter verstärkt.
[0026] Es wird zum ersten Mal möglich, mit der als Ziehteil ausgebildeten Haube und der
ebenfalls einstückigen Platine 2 das ganze System gasdicht zu verschließen, wobei
die gasdichte Verbindung des Innenrohrs 5 mit dem weiterführenden Vorrohr innerhalb
des Vorrohrs erfüllt. Es ist selbstverständlich auch möglich, das gasführende Innenrohr
über einen Wellbalg oder einen Schiebesitz mit dem Sammelflansch 6 zu verbinden.
1. Abgaskrümmer, mit
1.1 einem Zylinderflansch (1) zum Anbringen des Abgaskrümmers an einem Zylinderkopf,
1.2 einem Sammelflansch (6) zum Anschließen eines weiterführenden Rohres,
1.3 einem gasführenden Innenrohr (5) sowie
1.4 einer Haube, die
1.4.1 das Innenrohr (5) allseits umgibt,
1.4.2 von diesem einen Abstand zur Bildung eines Zwischenraumes aufweist,
1.4.3 als Blechziehteil ausgebildet ist,
1.4.4 mit dem Zylinderflansch (1) verbunden, insbesondere verschweißt ist, und
1.4.5 mit dem Sammelflansch (6) verbunden, insbesondere verschweißt ist.
2. Abgaskrümmer nach Anspruch 1, bei dem die Haube (9) als einstückiges Blechziehteil
ausgebildet ist.
3. Abgaskrümmer nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Haube (9) im wesentlichen längs des
Randes des Zylinderflansches (1) mit diesem verschweißt ist.
4. Abgaskrümmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Haube (9) im wesentlichen
längs des Randes des Sammelflansches (6) mit diesem verschweißt ist.
5. Abgaskrümmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Zylinderflansch
(1) und/oder der Sammelflansch (6) als Blechplatine ausgebildet ist.
6. Abgaskrümmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Zylinderflansch
(1) und der Sammelflansch (6) direkt miteinander verbunden sind.
7. Abgaskrümmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Zylinderflansch
(1) und der Sammelflansch (6) Teil einer gemeinsamen Platine (2) sind.
8. Abgaskrümmer nach Anspruch 7, bei dem die Platine (2) abgewinkelt verläuft.
9. Abgaskrümmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Innenrohr (5) durch
eine Öffnung (7) des Sammelflansches (6) von diesem insbesondere durch einen Luftspalt
isoliert hindurchgeführt ist.
10. Abgaskrümmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Innenrohr (5) mindestens
einen Schiebesitz aufweist.
11. Abgaskrümmer nach Anspruch 10, bei dem der Schiebesitz durch einen Wellbalg abgedichtet
ist.
12. Abgaskrümmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Zwischenraum zwischen
dem Innenrohr (5) und der Haube (9) mit Isoliermaterial gefüllt ist.