[0001] Der Erfinder hat sich das Ziel gesetzt, ein Gleichspannungs-Netzgerät zu schaffen,
dessen Schaltung einfach und effizient ist und den klanglichen Anforderungen an einen
Audio-Verstärker entspricht.
[0002] Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre nach dem unabhängigen Patentanspruch; die
Unteransprüche geben zusätzliche Verbesserungen an.
[0003] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einsatz im Audiobereich ist mit einem Netzgerät
für Gleichspannung versehen, das einen den Strom für die Leistung liefernden "Transformer
und Gleichrichter" aufweist sowie einen gesonderten zweiten "Transformer und Gleichrichter"
zur Generierung einer Referenzspannung, mit welcher der Ladevorgang begrenzbar bzw.
die Ausgangsspannung des Netzgerätes stabilisierbar ist.
[0004] Zudem ist notwendigerweise den Gleichrichtern ein erster Kondensator als oberes Niveau
einer Kaskade zugeordnet, der vom ersten Gleichrichter geladen sowie entsprechend
der Differenz der Referenzspannung des zweiten Gleichrichters zur Ausgangsspannung
entladen wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird vom ersten Kondensator aus ein zweiter Kondensator als unterer
Teil der Kaskade höchstens bis zur Referenzspannung geladen, beispielsweise über einen
Feldeffekt-Transistor.
[0006] Als wesentlich hat es sich erwiesen, daß im Rahmen der Erfindung die Spannung am
ersten Kondensator signifikant höher ist als die Ausgangsspannung. Beispielsweise
liegt bei einer bevorzugten Ausführung die maximale Spannung des ersten Gleichrichters
zwischen den 2- und 3/2-fachen der Ausgangsspannung.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Spannung am zweiten Kondensator jederzeit durch die Ladung
des ersten Kondensators stabilisierbar (Kaskade).
[0008] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung, deren beide
Figuren jeweils einen Schaltplan wiedergeben.
[0009] Ein "Transformer und Gleichrichter" G1 liefert die notwendige Spannung in Form von
Halbwellen und den erforderlichen Strom für ein Kaskaden-Netzgerät 10. Die Leistung
des Gleichrichters G1 reicht aus, um auch bei voller Last einen ersten Kondensator
C1 auf die maximale Ladespannung Umax aufzuladen, die vorzugsweise zwischen dem 2-
bis 2/3-fachen der Ausgangsspannung Uout liegt. Damit wird der Kondensator C1 als
oberes Niveau der Kaskade geladen. Bei großer Last wird die Dauer der Aufladung --
bedingt durch den großen Spannungsabfall am Kondensator C1 während einer Halbwelle
-- verlängert. Dank dieser Gegebenheiten wird der "Transformer und Gleichrichter"
G1 zwar länger belastet, jedoch weniger stark. Der Strom fließt homogener, und der
"Transformer und Gleichrichter" G1 kann deshalb kleiner dimensioniert werden.
[0010] Der Kondensator C1 hat eine ausreichende Kapazität, um bei Entnahme des maximalen
Stromes Imax am Ausgang des Netzgerätes die Spannung am Kondensator C1 während des
O-Durchganges der Speisespannung nicht unter einen Minimalwert abfallen zu lassen.
Dieser Minimalwert liegt höher als die Ausgangsspannung des Netzgerätes 10. Die Kapazität
des Kondensators C1 soll nicht größer sein als unbedingt notwendig, damit die Spannungsschwankungen
am Kondensator C1 -- die auch wesentlich von einem Widerstand R1 abhängen -- bei voller
Last groß sind; durch diese Spannungsschwankungen wird bei voller Last der "Transformer
und Gleichrichter" G1 länger und somit homogener belastet. Die Spannungsschwankungen
müssen aber innerhalb der Toleranzgrenze des gewählten Kondensatortyps liegen.
[0011] Ein Transistor T (Kaskade), vorzugsweise ein Feldeffekt-Transistor FET, dessen Gate
durch eine dünne Oxidschicht gegen den Stromkanal isoliert ist (MOS-FET = metal-oxid-silicon),
kontrolliert die Ladung und damit die Spannung an einem zweiten Kondensator C2 (unterer
Teil der Kaskade). Am Gate des Transistors T ist eine unabhängige Referenzspannung
Uref angeschlossen. Die Spannungdifferenz zwischen der am Gate angelegten Referenzspannung
und der Spannung am zweiten Kondensator C2 steuert den Strom des Transistors T für
das Nachladen des zweiten Kondensators C2. Die Öffnung des Transistors T entsteht
durch den kleinen Spannungsabfall am zweiten Kondensator C2 bezüglich der Referenzspannung,
nicht aber durch eine Rückkoppelung zum Gate. Der Strom des Transistors T wird möglichst
direkt aus dem "Transformer und Gleichrichter" G1 abgeleitet - ausgenommen während
des O-Durchganges der Speisespannung, während dessen er einzig aus dem ersten Kondensator
C1 entnommen wird. Im Rahmen der Empfindlichkeit des gewählten Transistors T, vorzugsweise
des FET, wird die Spannung am zweiten Kondensator C2 in einem für den Audioverstärkerbetrieb
ausreichend engen Spannungsbereich stabilisert.
[0012] Die unabhängige Referenzspannung Uref wird von einem gesonderten Transformer und
Gleichrichter G2 generiert. Vorzugsweise wird ein stabilisiertes Netzgerät verwendet,
da die Stabilität der Ausgangsspannung wesentlich von derjenigen der Referenzspannung
abhängt. Da die Referenzspannung am Gate des Transistors T nie stark belastet wird,
ändert sie sich auch bei extremen Lasten (Kurzschluß) am Ausgang des KaskadenNetzgerätes
10 nicht. Daher kehrt die Ausgangsspannung auch nach kurzfrist extremer Last sofort
und ohne Schwingungen zum Sollwert zurück.
[0013] Der oben erwähnte Widerstand R1 hat zwei Aufgaben; erstens vergrößert er die Spannungsschwankungen
am Kondensator C1 und zweitens limitiert er den Strom durch den Transistor T und verhindert
dessen Zerstörung. Ein zu großer Widerstand vergrößert auch die Verlustleistung und
ist deshalb zu vermeiden. Jederzeit muß der mögliche Ladestrom für den Kondensator
C2, der durch den Widerstand R1 begrenzt ist, größer sein als der maximale Strom,
der vom Netzteil 10 verlangt wird.
[0014] Der zweite Kondensator oder Ausgangs-Kondensator C2 ist aus dem "Transformer und
Gleichrichter" G1 und dem Kondensor C1 über den Transistor T ladbar. Seine Kapazität
puffert kurze Stromspitzen sowie hochfrequenten Strombedarf ab. Damit wird auch die
Trägheit der Regelschaltung, die leicht zu Phasenverschiebungen führen kann, bei allen
Frequenzen aufgefangen. Bewährt haben sich Kapazitäten, die kleiner -- oder gleich
--sind als -- oder aber gleich wie -- die des ersten Kondensators C1, die Zeit (R1*C1)
sollte zwischen 0,5 und 5 Millisekunden liegen; dies bewirkt einen hohen Dämpungsfaktor
in Audio-Verstärkern und eine große Spontaneität der Musik.
[0015] Der wesentliche Vorteil des Zusammenspiels in der Kaskade der Kondensatoren C1 und
C2 und des Transistors T bzw. des FET liegt darin, daß die Ladung für den Ausgangsstrom,
insbesondere bei voller Last, weitgehend direkt vom Transformer her abgeleitet wird
und nicht, wie in herkömmlichen Netzgeräten, in den Kondensatoren C1,C2 zwischengespeichert
wird; die Kondensatoren C1,C2 werden nur kurzzeitig, inbesondere beim O-Durchgang
und bei schnellen Laständerungen, stark belastet und haben Puffereigenschaften. Daher
sind die Kondensatoren C1,C2 im Kaskaden-Netzgerät 10 auch viel kleiner dimensioniert
als in herkömmlichen Netzgeräten.
[0016] Das Aufstarten des Netzgerätes 10 kann durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten
Kondensator am Gate des Transistors T verlangsamt werden (z. B. auf 0,05 bis 1 sec).
Damit werden die FET geschützt, und gleichzeitig wird die Stabilität der Ausgangsspannung
erhöht.
[0017] Mit der vorstehend beschriebenen Art der Stabilisierung bzw. Siebung kann bei 10
A Belastung eine Stabilität erhalten werden, die besser als +- 0,1 Volt auf 20 Volt
Ausgangsspannung ist.
[0018] Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zeigt eine Schaltung mit einem
zweiten Widerstand R2 und einem zweiten Transistor T2 sowie einen Abschnitt für eine
negative Uout, Kondensatoren C'1, C'2 und Widerständen R'1, R'2.
1. Vorrichtung (10) mit einem Netzgerät für Gleichspannung im Audiobereich, das einen
den Strom für die Leistung liefernden Transformer und Gleichrichter (G1) aufweist
sowie einen gesonderten zweiten Transformer und Gleichrichter (G2) zur Generierung
einer Referenzspannung (Uref), mit welcher der Ladevorgang begrenzbar bzw. die Ausgangsspannung
(Uout) des Netzgerätes (10) stabilisierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Gleichrichtern (G1, G2)
ein erster Kondensator (C1) als oberes Niveau einer Kaskade zugeordnet und dieser
vom ersten Gleichrichter (G1) ladbar sowie entsprechend der Differenz der Ausgangsspannung
(Uout) zur Referenzspannung (Uref) des zweiten Gleichrichters (G2) entladbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vom ersten Kondensator
(C1) aus ein zweiter Kondensator (C2) als unterer Teil der Kaskade höchstens bis zur
Referenzspannung (Uref) ladbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kondensator (C2)
über einen Feldeffekt-Transistor (T) ladbar ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgangsspannung (Uout) in jedem Frequenzbereich stabilisiert ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannung am zweiten Kondensator (C2) durch die Ladung des ersten Kondensators
(C1) stabilisierbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine gegenüber
der Ausgangsspannung (Uout) signifikant höhere Spannung am ersten Kondensator (C1).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung
(Umax) des ersten Gleichrichters (G1) zwischen 2 und 2/3 mal der Ausgangsspannung
(Uout) liegt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen dem Gate
des Transistors (t) zugeordneten Kondensator zum Verlangsamen des Aufstarters des
Netzgerätes (10).