[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Behältern mit radioaktiven
Abfällen zur Reduktion des Innendruckes durch in den Abfällen entstehenden Wasserstoff
und zur Reduktion der Wasserstofffreisetzung aus dem Behälter.
[0002] Bei einer großen Anzahl schwach- und mittelradioaktiver Abfallgebinde ist prinzipiell
die Bildung von Gasen - insbesondere Wasserstoff - einerseits aufgrund der Reaktionen
metallischer Komponenten mit Wasser, als auch durch die Bildung von Radiolysegasen
aus Zement/Bitumenmatrixmaterialien möglich. Der erste Bildungsmechanismus ist insbesondere
bei hochdruckkompaktierten Mischabfällen wichtig. Für die Zwischen- und Endlagerung
sind die Bildungs-/Freisetzungsraten pro Behälter und Zeit limitiert um ein Gebinde
als endlagerfähig deklarieren zu können.
[0003] Bisher bekannte Problemlösungen sind die Bregrenzung der spezifischen Aktivität,
bzw. bei den kompaktierten Mischabfällen wird eine sorgfältige Sortierung der Rohabfälle,
bzw. sogar eine langandauernde, und damit sehr kostenaufwendige Vakuumtrocknung vorgeschlagen.
[0004] Aus DD-A-34 878 ist ein Transportbehälter für radioaktive Flüssigkeiten bekannt,
der eine Katalysatoranordnung zur Rekombination der Zersetzungsprodukte besitzt. Die
Katalysatoranordnung ist dabei im Innenraum des Behälters unterhalb des Deckels angeordnet.
[0005] Eine perfekte Sortierung der in die Behälter einzubringenden Abfälle, die zu einer
vollständigen Vermeidung von Wasser führen soll, ist technisch nicht machbar, d.h.
ein Feuchtigkeitsausschluß ist grundsätzlich nicht gewährleistet. Daher ist die Reaktion
von vielen relevanten Metallen, wie z.B. Eisenbasislegierungen mit Wasser unter allen
hier vorkommenden Temperatur- und Druckbedingungen thermodynamisch möglich: Z.B. -
die sogen. Schikorr-Reaktion
3Fe + 4H₂O = Fe₃O₄ + 4H₂
Eine Trocknung des Behälterinhaltes z.B. eine Vakuumtrocknung wäre für hohe Durchsätze
wegen der langen Trocknungszeiten von mehreren Tagen sehr kostspielig, da dafür sehr
teure Anlagen Kapazität benötigt würde.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, zum einen den durch Wasserstoff entstehenden
Überdruck in den Behältern bzw. Gebinden zu reduzieren bzw. auf Null zurückzuführen
und dabei aber jedoch die Wasserstofffreisetzungsrate gleichzeitig drastisch zu reduzieren.
Randbedingung für diese Aufgabenstellung ist jedoch den Stand der Konditionierungs-
und Behältertechnik möglichst wenig zu verändern, d.h. von den technischen Begebenheiten
der Endlagerung möglichst weitgehenst Gebrauch zu machen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt nun die vorligende Erfindung an einer Vorrichtung
der eingangsbeschriebenen Art vor, daß in eine Durchlaßöffnung der Wandung des Behälters
oder seines Deckels ein Katalysator zur Oxidation von Wasserstoff mit Sauerstoff aus
der Luft zu Wasser bei Lagertemperatur mit einer vorbestimmten Durchsatzrate vom Behälterinnenraum
nach außen eingebracht ist. Eine besonders vorteilhafte Ausbildung dieser Katalysatoranordnung
ist aus den Merkmalen zu entnehmen, die in den Merkmalen der Patentansprüche 2 und
3 angegeben sind.
[0008] Weitere Einzelheiten der vorligenden Erfindung werden im folgenden anhand der Figur
näher erläutert:
Gemäß der Figur besteht die Vorrichtung im wesentlichen aus einem napfförmigen Topf
bzw. Behälter 1, der in eine Öffnung 2 der Behälterwandung, dem Deckel 3 eines Endlagerfasses
für radioaktive Abfälle eingesetzt ist. Zweckmäßigerweise ist dazu an die Öffnung
2 von innen her ein Gewindering 4 angeschweißt, in den der Topf 1 von außen her mittels
seines Außengewindes 5 eingeschraubt ist. Die Abdichtung der Fläche zwischen Topf
1 und Deckel 3 erfolgt durch die dazwischenliegende Dichtung 6.
[0009] Der Innenraum des Topfes 1, in den der Katalysator bzw. eine Katalysatorpackung 7
eingesetzt ist, weist eine Verbindungsöffnung 8 zum Faßinnenraum 9 auf, in welche
eine gasdurchlässige Sintermetallkerze 10 eingesetzt ist. Zu dem Außenraum 12 hin
ist der Katalysator 7 durch ein Drahtnetz, eine wasserdampfdurchlässige Platte 11
oder einen Sintermetalldeckel gedeckt.
[0010] Diese Konstruktion ermöglicht nun das Entweichen von Gasen aus dem Behälter bzw.
aus dem dargestellten Abfallfaß. Der im Behälter gebildete Wasserstoff wird nun durch
die Öffnung 8 und die Sintermetallkerze 10 über den Katalysator 7 geleitet, an welchem
der Wasserstoff mit dem Sauerstoff der Außenluft bei Umgebungstemperatur zu Wasser
oxidiert wird. Verwendung als Katalysator finden Systeme wie Edelmetalle auf inentem
Träger, z.B. Palladium auf Aluminiumoxyd Verwendung. Bei Versuchen hat sich dabei
ein Palladiumkatalysator mit 0,5 Gewichtsprozent Palladium auf einer Al₂O₃-Trägermatrix
(Katalysator E 221 P/D-0,5 % PD) als geeignet erwiesen.
[0011] Durch die Oxidation außerhalb des Behälters wird nun das Oxidationsprodukt des Wasserstoffs
d.h Wasser, von einer erneuten Reaktion ausgeschlossen. Der Katalysator in Verbindung
mit dem ohnehin vorhandenen Sauerstoff in der Luft vermeidet die Zugabe von teuren
Oxidationsmitteln die sich im übrigen leicht durch Reaktion mit anderen Komponenten
verbrauchen können und damit nicht mehr für die H₂-Oxidation verfügbar wären.
[0012] Die neue Vorrichtung kann leicht in bestehende bzw. vorhandene Container- und Faßsysteme
integriert werden, was insbesondere durch ihre kompakte Bauweise begünstigt wird.
Bezugszeichenliste:
[0013]
- 1
- Topf
- 2
- Öffnung
- 3
- Faßdeckel
- 4
- Gewindering
- 5
- Außengewinde
- 6
- Dichtung
- 7
- Katalysatorpackung
- 8
- Verbindungsöffnung
- 9
- Faßinnenraum
- 10
- Sintermetallkerze
- 11
- durchlässige Platte
- 12
- Außenraum
1. Vorrichtung an Behältern (1) mit radioaktiven Abfällen mit einer Abzugsöffnung (8)zur
Reduktion des Innendrucks durch in den Abfällen enstehenden Wasserstoff und zur Reduktion
der Wasserstofffreisetzung aus dem Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Wandung
des Behälters oder seines Deckels über der Abzugsöffnung (8)außerhalb des Behälterinneren
ein Katalysator (7) zur Oxidation von Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser bei Lagertemperatur
aufgebracht ist, wobei die Abzugsöffnung selbst gasdurchlässig verschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) Der Katalysatorpack (7) sitzt in einem, von außen abgedichteten Öffnung (2) des
Behälterdeckels ein- oder angeschraubten napfförmigen Topf (1),
b) der dem Behälterinnenraum (9) zugewendete Boden des Topfes (1) weist eine Durchlaßöffnung
(8) auf,
c) in die Durchlaßöffnung (8) ist eine gasdurchlässige Sintermetallkerze (10) eingesetzt,
d) der Katalysatorpack (7) ist an der, der Sintermetallkerze (10) gegenüberliegenden
Seite in dem Topf (1) mittels eines Drahtnetzes oder einer wasserdampfdurchlässigen
Sintermetallplatte (11) abgedeckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Palladium-Katalysator mit
0,5 Gewichtsprozent PD auf einer Al₂O₃-Trägermatrix.
1. Apparatus for containers (1) containing radioactive waste and having a discharge aperture
(8) for reducing the internal pressure caused by hydrogen produced in the waste and
for reducing the release of hydrogen from the container, characterized in that a catalyst
(7) is applied to the wall of the container or its cover above the discharge aperture
(8) externally of the container interior in order to oxidise hydrogen with oxygen
to form water at storage temperature, the discharge aperture itself being sealed in
a gas-permeable manner.
2. Apparatus according to claim 1, characterized by the following features:
a) the catalyst pack (7) sits in a cup-shaped vessel (1), which is screw-connected
in, or screw-mounted on, an externally sealed opening (2) in the container cover;
b) the base of the vessel (1) facing the container interior (9) has a through-aperture
(8);
c) a gas-permeable sintered metal candle (10) is inserted in the through-aperture
(8);
d) at the end situated opposite the sintered metal candle (10), the catalyst pack
(7) in the vessel (1) is covered by means of wire netting or a sintered metal plate
(11), which is permeable to water vapour.
3. Apparatus according to claim 1, characterised by a palladium catalyst with 0.5 per
cent by weight PD on an Al₂O₃ carrier matrix.
1. Dispositif pour containers (1) de déchets radioactifs avec une ouverture d'évacuation
(8), destinée à réduire la pression interne due à l'hydrogène se formant dans les
déchets et à réduire le dégagement d'hydrogène hors du container, caractérisé en ce
que sur la paroi du container ou de son couvercle au-dessus de l'ouverture d'évacuation
(8) en dehors de l'intérieur du container est mis en place un catalyseur (7) pour
réaliser l'oxydation en eau de l'hydrogène par l'oxygène à la température de stockage,
l'ouverture d'évacuation étant elle-même fermée de façon perméable aux gaz.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par les caractéristiques suivantes:
a) le paquet contenant le catalyseur (7) est situé dans un pot (1) en forme de cuvette
vissé ou serré à vis dans une ouverture (2) du couvercle du container rendue étanche
de l'extérieur,
b) le fond du pot (1) tourné vers l'intérieur du container (9) comporte une ouverture
de passage (8),
c) dans l'ouverture de passage (8) est insérée une bougie en métal fritté (10) perméable
aux gaz,
d) le paquet contenant le catalyseur (7) est recouvert dans le pot (1) sur le côté
opposé à la bougie (10) en métal fritté au moye d'un réseau de fils ou d'une plaque
de métal fritté (11) perméable à la vapeur d'eau.
3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par un catalyseur au palladium ayant
0,5 pour cent en poids de PD sur une matrice support d'Al₂O₃.