[0001] Die Erfindung betrifft einen Schultisch/Schulpult (Schülertisch/Schülerpult, Kindertisch),
bestehend aus einer auf Stützen angeordneten Tisch/Pultplatte sowie einem darunter
angebrachten Ablagekasten.
[0002] Die früher üblichen Schulbänke, bei denen ein Schreibpult mit einer Sitzbank zu einer
üblicherweise für zwei Schüler bestimmten Einheit verbunden war, wurden mehr und mehr
durch Schultische abgelöst. Diese Schultische bestehen im allgemeinen lediglich aus
einer auf vier Tischbeinen angeordneten Tischplatte unterschiedlicher Größe mit einem
darunter angebrachten Ablagefach. An diesen Tischen kann ein Schüler oder können mehrere
Schüler auf davor angeordneten Stühlen Platz nehmen. Im allgemeinen sitzen hierbei
die Schüler rings um die Tischplatte herum, so daß dadurch die zuvor übliche Reihen-Sitzanordnung
nicht mehr gegeben ist. Die Meinungen hinsichtlich dieser Sitzordnung gehen bei den
Lehrkräften sehr auseinander. Einerseits wird der üblichen strengen Reihen-Sitzanordnung
der Vorzug gegeben, andererseits aber auch der aufgelockerten, durch die Schultische
bedingten Sitzordnung, die eine bessere Zusammenarbeit einzelner Schülergruppen ermöglicht.
Bevorzugt wird allerdings nach den letzten Umfragen die Reihen-Sitzordnung, die den
Lehrkräften eine bessere Übersicht über die Schülergruppen gibt.
[0003] Bekanntgeworden sind neben diesen Schulbänken und Schultischen auch noch Schulpulte,
an denen üblicherweise stets nur ein Schüler sitzt. Diese Schulpulte empfehlen sich
insbesondere aus ergonomischen Gründen, um den Schülern die gerade in diesem jugendlichen
Alter notwendige aufrechte Sitzhaltung beim Schreiben zu ermöglichen.
[0004] Nachteilig bei all diesen Schulmöbeln macht sich bemerkbar, daß die Höhe der Arbeitsplatte
wie auch, bei Schulpulten, die Neigung der Pultplatte, nicht einstellbar ist. Zwar
sind einige Möbelausführungen - nicht Schulmöbel - bekannt, bei denen die Höhe der
Tischplatte und auch die Neigung der Pultplatte durch Einschieben in Rasten etc. verändert
werden kann, jedoch sind diese Einrichtungen für den Schulbetrieb nicht brauchbar.
[0005] Schulmöbel sollten für Kinder ab dem Vorschulalter von 5 Jahren bis zum Alter von
etwa 20 Jahren brauchbar und in ergonomisch optimaler Sitzhaltung benutzbar sein.
Hierzu ist die Höhenverstellung der Tischplatte und selbstverständlich auch der davor
angeordneten Stühle unabdingbar, wie auch bei Schulpulten die Einstellung der Pultneigung.
Sind jedoch die Tisch/Pultplatten höheneinstellbar beziehungsweise in verschiedene
Winkellagen neigbar, so muß die Höhen- und Neigungsverstellung auch von den Schülern
selbst, auch von den Vorschulkindern, vorgenommen werden können, da es den Lehrkräften
nicht zuzumuten ist, jeweils die Schulmöbel der Größe der Kinder entsprechend einzustellen.
Zu beachten ist hierbei, daß bei dem modernen Schulbetrieb die jeweilige Lehrkraft
ihren Schulraum, der beispielsweise mit verschiedenen Geräten bestückt ist, behält,
und die Schüler die Schulräume wechseln. Dadurch kommen unter Umständen im Stundentakt
Schüler weit auseinanderliegender Altersklassen in den jeweiligen Schulraum und müssen
an den dort befindlichen Schulmöbeln Platz nehmen. Hierbei ist es einem beispielsweise
6-jährigen Kind nicht zuzumuten, an einem Schulmöbel Platz zu nehmen, an dem zuvor
ein 16-jähriger Schüler gesessen hat, wie dies auch umgekehrt nicht gefordert werden
kann.
[0006] Mit der Folgerung aus diesen Feststellungen ergibt sich auch die Aufgabe, die durch
die Erfindung zu lösen ist, nämlich einen Schultisch/Schulpult anzugeben, bei dem
die Höhenlage und die Neigung der Tisch/Pultplatte auf einfache Art und Weise, und
zudem geeignet für den rauhen Schulbetrieb, einstellbar ist. Hierbei muß das Einstellen
der jeweiligen Lage auch durch Vorschulkinder unter Berücksichtigung deren geringen
Kräfte möglich sein und es muß auch, gerade für solche kleineren Kinder, ungefährlich
sein. Beispielsweise muß vermieden werden, daß beim Einstellen der Höhenlage oder
der Neigungslage der Tisch/Pultplatte die Platte nach unten fällt und möglicherweise
die Beine oder Füße von Schülern verletzt werden oder daß es möglich ist, beim Einstellen
der Tisch/Pultplatte sich Körperteile einzuklemmen. Gelöst wird diese Aufgabe bei
einem Schultisch/Schulpult der beschriebenen Art durch eine mittig an der Hinterseite
der Tisch/Pultplatte angeordnete, mittels einer eingefügten, längeneinstellbaren Gasfeder
höhenverstellbaren Stütze sowie einer weiteren, in einem Winkel von etwa 45° zwischen
der Stütze und der Plattenunterseite angeordneten, längeneinstellbaren Gasfeder.
[0007] Nicht mehr also wie bei den bekannten Büromöbeln etc. erfolgt die Höheneinstellung
wie auch die Neigungseinstellung der Tisch/Pultplatte durch Einfügen dieser Platte
in Rasten etc., sondern durch Einstellen von Gasfedern, um sowohl die Höhe wie auch
die Neigung der Tisch/Pultplatte zu bestimmen. Hierbei wird die Kraft der Gasfeder
jeweils so gewählt, daß die in der Stütze eingefügte Gasfeder sicher die Tisch/Pultplatte
nach Lösen der Gasfeder nach oben führt und ebenso die die Neigung der Pultplatte
bestimmende, an deren Unterseite angebrachte Gasfeder, die Pultplatte in eine ebene
Lage führt. Der besondere Vorteil des Einsatzes von Gasfedern ist hierbei hierin zu
erblicken, daß die Auslösung der Gasfeder nur sehr geringe Kräfte beansprucht, also
durchaus auch von einem Kind im Vorschulalter durchgeführt werden kann. Die Schüler,
gleichgültig ob es sich um Kinder im Vorschulalter oder um Abiturklassen handelt,
können also unschwer selbst die Höhen- und Neigungslage ihrer Tisch/Pultplatte bestimmen,
indem sie durch einen Betätigungsdrücker die jeweilige Gasfeder lösen und nach Erreichen
der gewünschten Höhe beziehungsweise Neigung diesen Betätigungsdrücker wieder loslassen,
so daß diese Höhe und Neigung sicher beibehalten wird. Hierbei kann die Lagerung der
unterseitigen Gasfeder entweder an der Stütze oder an der Unterseite der Tisch/Pultplatte
ausklinkbar sein, so daß dadurch die Tisch/Pultplatte in eine vertikale, raumsparende
Lage verbracht werden kann. Zweckmäßigerweise werden hierbei die Betätigungsdrücker
sowohl für die in die Stütze eingefügte Gasfeder wie auch für die unterseitige Gasfeder
auf der Oberseite der Tisch/Pultplatte angeordnet, wobei sich für die unterseitige
Gasfeder eine hydraulische Betätigung, die eine vollkommen unabhängige Anordnung des
Betätigungsdrückers erlaubt, empfiehlt.
[0008] Die Ablage von Büchern etc. erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Schultisch/Schulpult
durch ein- oder beidseitig an der Stütze angebrachte Ablagekästen, die auch zum besseren
Zugriff dort nach vorne schwenkbar angebracht sein können.
[0009] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch
dargestellt, und zwar zeigen:
- Fig. 1
- den Schultisch/Schulpult in Rückansicht und
- Fig. 2
- in Seitenansicht.
[0010] Auf der Querstrebe (1) eines U-förmigen Untergestells (2) ist eine Teleskopstütze
(3) angebracht, in die eine Gasfeder (4) eingefügt ist. Oberseitig ist auf der Stütze
(3) ein schmaler hinterer Teil (5) einer Tisch/Pultplatte (6) angebracht, an den sich
um ein Lager (7) verschwenkbar ein vorderer Plattenteil (8) anschließt. Dieser vordere
Plattenteil (8) wird unterstützt durch eine Gasfeder (9), die einerseits an der Unterseite
des Tischplattenteils (8) und andererseits an dem mit der Gasfeder (4) verbundenen
Teleskopteil der Stütze (3) angelenkt ist. Ein Betätigungsdrücker für die Gasfeder
(4) ist oberhalb der Gasfeder in dem Tischplattenteil (5) vorgesehen; ein weiterer
Betätigungsdrücker für die Gasfeder (9) ist ebenfalls dort angeordnet und über eine
Hydraulikleitung (10) mit der Gasfeder (9) verbunden. Beidseits der Stütze (3) sind,
wie aus Fig. 1 ersichtlich (in Fig. 2 der Übersichtlichkeit wegen weggelassen), Ablagekästen
(11, 12) angebracht. Diese Ablagekästen (11, 12) können über Schwenklager (13, 14)
nach vorne geschwenkt werden, so daß sie dem Zugriff frei zugänglich sind.
[0011] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann nach Drücken des Betätigungsdrückers und damit Lösen
der Ventile der Gasfeder (4) die Tisch/Pultplatte (6) bis zu einer gewünschten Höhe
angehoben und in der gewünschten Höhe festgestellt werden. In gleicher Art und Weise
ist auch die Neigung des vorderen Plattenteils (8) dieser Tisch/Pultplatte (6) möglich,
so daß sich eine dem jeweiligen Schüler ergonomisch angepaßte Höhen- und Neigungslage
dieser Tisch/Pultplatte (6) ergibt.
1. Schultisch/Schulpult (Schülertisch/Schülerpult, Kindertisch), bestehend aus einer
auf Stützen angeordneten Tisch/Pultplatte (6) sowie einem darunter angebrachten Ablagekasten
(11, 12),
gekennzeichnet
durch eine mittig an der Hinterseite der Tisch/Pultplatte (6) angeordnete, mittels
einer eingefügten längeneinstellbaren Gasfeder (4) höhenverstellbaren Stütze (3) sowie
einer weiteren, in einem Winkel von etwa 45° zwischen der Stütze (3) und der Plattenunterseite
angeordneten längeneinstellbaren Gasfeder (9).
2. Schultisch/Schulpult nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tisch/Pultplatte (6) schwenkbar auf der (den) Stütze(n) (3) angeordnet ist.
3. Schultisch/Schulpult nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein schmaler, hinterer Teil (5) der Tisch/Pultplatte (6) fest auf der (den) Stütze(n)
(3) angeordnet ist, und daß ein vorderer Tisch/Pultteil (8) schwenkbar mit diesem
schmalen hinteren Teil (5) und unterseitig mit der unterseitigen Gasfeder (9) verbunden
ist.
4. Schultisch/Schulpult nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung der unterseitigen Gasfeder (9) an der Stütze (3) oder der Tisch/Pultplatte
(8) ausklinkbar ist.
5. Schultisch/Schulpult nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längeneinstellung der in die Stütze (3) eingefügten Gasfeder (4) über eine
die Ventilanordnung in der Gasfeder (4) öffenende axiale Ventilstange erfolgt, die
in einen in die Tisch/Pultplatte (5) eingefügten Betätigungsdrücker mündet.
6. Schultisch/Schulpult nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längeneinstellung der Gasfedern (4, 9) über je einen auf die Ventilsteuerung
der Gasfedern (4, 9) einwirkenden hydraulischen Steuerzylinder erfolgt, die über eine
flexible Hydraulikleitung (10) mit entsprechenden, in die Tisch/Pultplatte (6) eingefügten,
mit Betätigungsdrückern versehenen Servozylindern verbunden sind.
7. Schultisch/Schulpult nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütze (3) auf einem U-förmigen, der Breite und Tiefe der Tisch/Pultplatte
(6) entsprechenden Untergestell (2) angebracht ist.
8. Schultisch/Schulpult nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein- oder beidseitig an der Stütze (3), vorzugsweise an der Schmalseite offene
Ablagekästen (11, 12) angebracht sind.
9. Schultisch/Schulpult nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablagekästen (11, 12) nach vorne verschwenkbar an der Stütze (3) angebracht
sind.