[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hohlprofilen, vorzugsweise
als Füll- oder Polsterkörper für Verpackungszwecke, aus flexiblem Flachmaterial wie
Papier, Pappe, Wellpappe, Rippenpappe, sowie danach hergestellte Erzeugnisse und Vorrichtungen
zur Durch-führung des Verfahrens.
[0002] Im Verpackungswesen werden vielfältige Füllkörper und Polsterkörper zum Ausfüllen
von Hohlräumen zwischen verpackten Gegenständen und dem Verpackungskarton benötigt.
Sehr wichtig ist dabei der Schutz der empfindlichen Kanten und Ecken von Stückgütern;
mittels der Füll- und Polsterkörper werden sogenannte schwimmende Verpackungen innerhalb
der Außenverpackung gebildet. Bisher werden hierzu spezielle Formkörper aus Schaumstoff,
z.B. aufgeschäumten Polysterol, Polyurethan-Schaum usw. oder -Fasern verwendet. Auch
werden Hohlräume zwischen dem Verpackungsgut und der Außenverpackung durch lose eingeschüttete
Füllkörper aus Styropor oder Holzwolle ausgefüllt. Die Europäische Patentanmeldung
0 453 746 sowie auch bereits das Deutsche Gebrauchsmuster 1 793 644 zeigen derartige
Füllkörper, die aus einer Füllung aus Papierschnitzel in einer Hülle aus Papier bestehen.
[0003] Ferner sind spezielle Abstandstreifen aus Styropor, Schaumstoff oder Wellpappe gebräuchlich.
Aus Wellpappe werden auch vielfältige Abstand-halter, z.B. sogenannte Ritzpolster,
Kantenschutzprofile und Eckschutzteile hergestellt. Auch Fasergußteile werden eingesetzt.
[0004] Die Verwendung von Styropor und anderer Schaumstoffe zu diesem Zweck ist zwar rationell,
aber wenig umweltverträglich.
Der Ersatz von Formteilen aus geschäumten Polystyrol oder PU-Schaum durch Pappe, Wellpappe,
usw. scheiterte bisher an den höheren Kosten.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 90 06 005 ist bereits ein Verpackungskissen in
Form eines aufgerollten Wellpappe-Abschnittes bekannt geworden. Als Nachteil ist hierbei
aber anzusehen, daß jedes solches Verpackungskissen extra hergestellt werden muß,
d.h. es muß extra ein Wellpappe-Streifen zu dem Kissen aufgerollt werden. In der Länge
sind die Verpackungskissen beschränkt auf die Breite der Materialbahn. Zwar kann jeweils
eine solche Wellpapp-Rolle in mehrere Polster zerschnitten werden. Jedoch müssen auch
hierbei immer erst entsprechende Wellpappen-Abschnitte von beschränkter Breite zu
der Rolle aufgerollt werden. Ferner ist man gebunden an die Rollenform, es werden
aber vielfältige präzise und relativ formsteife Profile als Abstandhalter und Polster
benötigt.
[0005] Aus dem Gebrauchsmuster G 85 13 642 sind im Querschnitt dreieckige Stützkörper bekannt,
die zwischen zylindrische Verpackungsgüter eingefügt werden können. Hierbei handelt
es sich um einfache Dreiecksprofile, wobei man auf die einfache Wandstärke der Wellpappe
beschränkt ist. Auch diese Stützprofile werden jeweils aus einzelnen Abschnitten gefertigt,
die zunächst von einer Materialbahn oder -rolle abgeschnitten werden, worauf die Abschnitte
zu dem Dreieck geformt werden. Ähnliche rohrförmige Aussteifungskörper sind bereits
aus dem Gebrauchsmuster G 69 44 385 sowie auch schon aus dem Gebrauchsmuster G 19
94 355 vorbekannt, wobei man ebenfalls auf einfache Querschnitte der Profile und auf
die jeweilige Breite der Ausgangs-Materialbahn oder -rolle beschränkt ist.
[0006] Man hat daher auch vielfältige Kartons entwickelt, die an das jeweilige Verpackungsgut
genau angepaßt sind und bei denen an dem Karton oder Pappzuschnitt Stützprofile und
Winkel extra angeformt sind, z.B. gemäß Gebrauchsmuster G 86 14 862. Hierbei muß für
jeden Verpackungszweck ein entsprechender Karton extra entwickelt werden. Die Entwicklung
und die entsprechenden Anlagen sind sehr teuer, insbesondere im Vergleich zu den Stückzahlen
bei dem jeweils speziellen Verpackungszweck.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Hohlprofilen vorzugsweise für Verpackungszwecke zu schaffen, nach welchem mittels
einfacher, weniger, an sich bekannter Verfahrensschritte Rechteck-Profile bzw. Hohlkammer-Profile
mit weitaus beliebigen Querschnitten fortlaufend aus jeweils zwei unendlichen Materialbahnen
bzw. -rollen hergestellt werden können.
[0008] Das Verfahren soll also fortlaufend, kontinuierlich und nicht mehr absatzweise arbeiten,
und dabei soll das Verfahren bzw. die entsprechende Vorrichtung schnell einstellbar
sein auf unterschiedliche Produkte mit weitaus beliebigen Abmessungen und Querschnitts-Gestaltungen.
[0009] Außerdem sollen mit geringem Materialeinsatz relativ steife Hohlkörper mit großem
Volumen hergestellt werden.
[0010] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zwei Material-Bahnen fortlaufend
in ihrer Längsrichtung mit zwei Biegerillen versehen und die jeweils zwei seitlichen
Schenkel gegenüber dem Mittelteil zur Bildung je eines C-Profils gebogen werden, wobei
sich diese zwei seitlichen Schenkel der beiden C-Profile aufeinanderzu erstrecken,
worauf die beiden C-Profile gleichlaufend zu einem Rechteck-Profil zusammengeführt
werden, wobei die über ihre ganze Breite aneinander zur Anlage gelangenden seitlichen
Schenkel der beiden C-Profile miteinander verbunden, insbesondere verleimt oder verklebt
werden.
[0011] Es werden also nicht wie bisher einzelne Zuschnitte von einer Rolle abgeschnitten
und die Zuschnitte verformt und miteinander verbunden; vielmehr werden zwei (oder
mehr) Materialbahnen fortlaufend/kontinuierlich verformt und die beiden verformten
Bahnen fortlaufend zusammengefügt und miteinander verbunden. Man erhält also ein fortlaufendes,
endloses Erzeugnis. Dieses so hergestellte endlose Hohlprofil wird vollautomatisch,
z.B. mit einer Säge, abgelängt.
[0012] Und zwar kann das endlos austretende Hohlprofil in der jeweils bestellten Länge,
z.B. passend in einen Hohlraum innerhalb einer bestimmten Verpackung abgelängt werden,
oder aber in größeren Längen, die zum Verbraucher transportiert und dort den jeweiligen
Zwecken gemäß in kleinere Längen unterteilt werden. Oder aber das endlose Hohlprofil
wird in ganz kleine, etwa zentimeterlange Stücke zerteilt, die als loses Füllmaterial
dienen können.
[0013] Die einzelnen Verfahrensmaßnahmen, wie Umbiegen um eine Längsrille, sind in der Verpackungsindustrie
an sich bereits bekannt, z.B. bei der Herstellung von Pappschachteln gemäß DBP 336485,
so daß darauf nicht weiter eingegangen zu werden braucht.
[0014] Bei der Ausgangs-Rippenpapprolle oder Wellpapprolle erstrecken sich die Rippen quer
zur Längsrichtung der Bahn, also in der Breite der Bahn; dementsprechend erstrecken
sich diese Rippen oder Wellen auch quer zu der Längsrichtung des hergestellten Verpackungsprofils
(Anspruch 6), wodurch das Verpackungsprofil eine entsprechend hohe Steifigkeit aufweist.
[0015] Auf analoge Weise kann man erfindungsgemäß auch mehr als zwei Bahnen fortlaufend
und parallel zu einander zusammenfügen Zum Beispiel können zwei Rechteck-Profile im
Zuge der oben beschriebenen Herstellung aus je zwei Materialbahnen auf eine mit einer
Biegerillung versehene Trägerbahn aufgebracht und festgeklebt werden, womit man eines
der vielfältigen Kantenschutzprofile erhalten hat (Anspruch 3).
[0016] Ferner kann bei der Herstellung in ein großes Rechteck-Profil - vor dem Zusammenfügen
der beiden Materialbahnen des großen Profils - gleichzeitig, mittels einer innerhalb
der Vorrichtung für das große Profil angeordneten Vorrichtung ein kleines Profil erfindungsgemäß
aus zwei Materialbahnen zusammengefügt und in das große Profil eingefügt und dabei
gleichzeitig mit dem großen Profil verklebt werden (Anspruch 4).
[0017] Auf analoge Weise kann man auch zwei oder mehr kleinere Profile (Aussteifungsprofile)
in ein großes Profil (Umhüllungsprofil) einlaufen lassen. Schließlich können die kleinen
Aussteifungsprofile wiederum durch noch kleinere Aussteifungsprofile ausgesteift sein,
die ebenfalls gleichlaufend auf der gleichen Anlage hergestellt bzw. eingefügt werden.
[0018] Es ergeben sich somit vielfältige Variationsmöglichkeiten, wobei man vielfältige
Profile mit großer Steifigkeit bzw. Tragfähigkeit erhält.
[0019] Einige beispielsweise erfindungsgemäße Verpackungsprofile sind in den Ansprüchen
7 und 8 definiert, worauf zur Vermeidung von Wiederholungen hingewiesen wird.
[0020] Gemäß einer anderen Weiterentwicklung der Erfindung kann man aber auch aus nur zwei
Materialbahnen ein mit einer inneren Versteifung versehenes Profil erhalten. Zu diesem
Zweck wird gleichzeitig neben wenigstens einer der beiden vorerwähnten Biegerillen
eine weitere Biegerille in die eine Materialbahn eingeprägt, um die herum der außenliegende
Flügel der Bahn nach innen umgebogen wird, so daß er sich als Versteifungs-Streifen
zu der gegenüberliegenden Wand hin, vorzugsweise zu der diagonal gegenüberliegenden
Ecke hin erstreckt und dort festgemacht wird (Anspruch 2).
[0021] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in dem Anspruch
9 angegeben.
[0022] Anhand der Zeichnungen werden nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die
erfindungsgemäße Vorrichtung sowie mehrere damit hergestellte Produkte beschrieben.
[0023] Fig. 1 zeigt das Verfahren nach Anspruch 1 bzw. die Vorrichtung schematisch in Seitenansicht.
[0024] Fig. 1a zeigt das Verfahren nach Anspruch 3 bzw. eine entsprechende Vorrichtung,
d.h. zwei Vorrichtungen nach Fig. 1 zusammengeschaltet.
[0025] Fig. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß den Pfeilen II-II in Fig. 1.
[0026] Fig. 2a zeigt schematisch einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß den Pfeilen IIa-IIa in Fig.2.
[0027] Fig. 3 zeigt den Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kastenprofil nach Linie
III-III in Fig. 1, vergrößert.
[0028] Fig. 3a zeigt eine Weiterentwicklung, nämlich das Kastenprofil nach Fig. 3 mit einer
angeformten diagonalen Innen-Versteifung.
[0029] Fig. 4 zeigt den Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kastenprofil nach Linie
IV-IV in Fig. 1a.
[0030] Figuren 5 bis 9 zeigen ebenfalls im Querschnitt weitere erfindungsgemäße Produkte.
[0031] Gemäß Fig. 1 sind mit Abstand übereinander und parallel zueinander zwei Abwickeldorne
1, 2 angeordnet, von denen jeweils eine Materialrolle 3, 4 abgewickelt wird. Die beiden
Materialrollen 3, 4 - bzw. die von den Materialrollen abgewickelten beiden Materialbahnen
5, 6 werden im wesentlichen horizontal und parallel zueinander durch die erforderlichen
Verarbeitungsstationen hindurchgeführt.
Der Unterseite der oberen Bahn 5 sind - mit seitlichem Abstand voneinander - zwei
Rill-Rollen 7, 7a zugeordnet. Jeder der beiden Rill-Rollen liegt - in einem der Dicke
der Materialbahn entsprechenden Abstand - eine Andruckrolle 8, 8a gegenüber. Die Materialbahn
5 wird zwischen den beiden Rillrollen 7, 7a an ihrer Unterseite und den Andruckrollen
8, 8a an ihrer Oberseite hindurchgezogen, wodurch zwei sich in Längsrichtung der Bahn
erstreckende Biegelinien 9, 9a eingerillt werden. (Vgl. Fig. 2) In Förderrichtung
hinter dieser Rillstation werden die beiden seitlichen Schenkel 5a, 5b um die beiden
Biegelinien 9, 9a herum senkrecht nach unten abgebogen. Hierzu sind längs der Bahn
5 entsprechende Formwerkzeuge vorgesehen, die an sich bekannt und daher in der Zeichnung
nicht gezeigt sind.
[0032] Auf analoge Weise sind der unteren Materialbahn 6 ebenfalls in seitlichem Abstand
voneinander zwei Rillrollen 10, 10a und diesen gegenüberliegend zwei Andruckrollen
11, 11a zugeordnet, wobei der Oberseite der unteren Bahn die Rillrollen und der Unterseite
der unteren Materialbahn die Andruckrollen zugeordnet sind. ("Unterseite" bzw. "Oberseite"
hier auf Fig. 1 und 2 bezogen, bezüglich des Materials selbst liegen die eingerillten
Biegelinien auf der gleichen Seite der beiden Bahnen.) Die seitlichen Schenkel 6a,
6b der unteren Materialbahn werden um die beiden Biegelinien 12, 12a senkrecht nach
oben hochgebogen, ebenfalls durch längs der Bahn angeordnete, an sich bekannte Formwerkzeuge.
In Förderrichtung vor den Rillrollen 10, 10a sind zwei seitliche Leimauftragswalzen
13, 13a - nebst je einem Leimtrog 14, 14a - angeordnet bzw. den oberen Seitenrändern
der unteren Materialbahn 6 zugeordnet, womit also diese Seitenränder mit je einer
Leimschicht 15, 15a versehen werden.
[0033] Wie ergänzend Fig. 2 zeigt, haben die unteren Rillrollen 10, 10a einen - der doppelten
Materialstärke der oberen Materialbahn entsprechend - größeren Abstand voneinander
als die beiden oberen Rillrollen 7, 7a.
[0034] Die Rillrollen (und damit die Biegerillen) sind symetrisch zur Längsmittellinie der
Materialbahnen angeordnet. Die seitlichen Flügel 5a, b; 6a, b sind somit im wesentlichen
gleich breit, wobei die seitliche Flügel der oberen Materialbahn 5 im wesentlichen
ebenso lang sind wie die seitlichen Flügel der unteren Materialbahn 6. (Vgl. Fig.
3)
[0035] An der Stelle der Bahn 6, an der die Hochbiegung der seitlichen Schenkel den rechten
Winkel erreicht, gelangen die seitlichen Leimränder 15, 15a zur Anlage an die seitlichen
Längsränder der nach unten gebogenen seitlichen Schenkel 5a, b der oberen Materialbahn
5.
Somit sind die beiden zu je einem C-Profil geformten Materialbahnen 5, 6 zu einem
Rechteck-Profil zusammengefügt, wie Fig. 3 im Querschnitt zeigt. Die Leimschichten
15, 15a können natürlich auch breiter sein als bei diesem Beispiel gezeigt.
Günstig ist, daß zwei einander gegenüberliegende Seitenwände des Rechteck-Profils
doppelwandig sind; diese doppelten Seitenwände werden sich also im Einsatzfall in
der Richtung der größeren Belastung erstrecken. Das C-Profil weist also eine große
Belastbarkeit bei geringem Materialverbrauch auf.
[0036] Das weiterentwickelte Ausführungsbeispiel nach Fig. 3a weist zusätzlich einen diagonalen
inneren Aussteifungs-Streifen 20 auf, der sich von der einen Ecke 9b bis zu der diagonal
gegenüberliegenden Ecke 9 ersteckt und mit einem um eine weitere Biegerille 9c umgebogenen
Randstreifen 20a mittels einer Klebenaht 15b an der gegenüberliegenden Innenwand 5a
festgeklebt ist. Die Herstellung erfolgt im wesentlichen ebenso, wie die Herstellung
des Profils nach Fig. 3, also mittels der Vorrichtung nach Fig. 2, nur mit dem Unterschied,
daß auf einer entsprechend breiten Materialbahn noch eine weitere Längsrillung 9b
und nahe dem einen Rand eine weitere Prägerille 9c eingeprägt werden, worauf der seitliche
Teil der Materialbahn mittels zweier zusätzlicher Form-Werkzeuge zu dem Versteifungsstreifen
20 und dem Verbindungsstreifen 20a geformt wird. (Bei Bedarf könnte auch an dem anderen
seitlichen Schenkel 5a ein sich nach innen erstreckender Versteifungsstreifen angeformt
sein, wobei beide Versteifungsstreifen sich am mittleren Bereich der Wand 5 treffen
und an dieser festgemacht wären.)
[0037] Eine Besonderheit bzw. Eigenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß nach diesem Verfahren nicht nur zwei Materialrollen fortlaufend zu einem Endprodukt
verarbeitet werden können, sondern auf analoge Weise können mehr als zwei Materialbahnen
5, 6 fortlaufend zu einem Endprodukt zusammengefügt werden.
[0038] Fig. 1a und 2a zeigen beispielsweise, ebenfalls schematisch, eine Vorrichtung, mit
welcher das Drei-Kammer-Profil nach Fig. 4 fortlaufend hergestellt werden kann.
Gemäß Fig. 4 ist ein breiteres Rechteck-Profil 17 durch ein schmaleres Rechteck-Profil
16 ausgesteift.
Die hierzu erforderliche Fabrikationsanlage gemäß Fig. 1a, 2a besteht im wesentlichen
aus zwei Anlagen nach Fig. 1, die zu der Anlage nach Fig. 1a zusammengefügt oder zusammengeschachtelt
sind.
Das innere Profil oder Aussteifungsprofil 16 wird aus den beiden inneren Materialrollen
3, 4 oder -bahnen 5, 6 mittels einer Vorrichtung nach Fig. 1 hergestellt, die vor
und zwischen den Rollen bzw. Materialbahnen für das äußere Profil 17 angeordnet sind.
[0039] Dieser Vorrichtung für das Aussteifungsprofil 16 sind eine äußere obere Materialrolle
bzw. Bahn 18, eine obere Rill-Station 19, nebst (nicht gezeigten) Formwerkzeugen zum
Abbiegen der seitlichen Schenkel der äußeren oberen Materialbahn 18 hinzugefügt. Auf
analoge Weise ist eine weitere untere Abwickel-Rolle (auf entsprechendem Abwickeldorn)
angeordnet, von welcher die untere äußere Materialbahn 21 abgezogen wird, wobei deren
seitliche Schenkel mittels der Beleimungsstation 22 beleimt und nach der Rillung in
der Rill-Station 23 ebenfalls seitlich hochgebogen werden. Zwei Ablenkwalzen 24, 25
legen die äußeren Materialbahnen 18, 21 an die Schmalseiten bzw. den Rücken der inneren
Materialbahnen bzw. des Aussteifungsprofils 16 an. Dabei gelangt jeweils ein - zuvor
durch je eine mittlere Leimwalze 26, 27 angebrachter - Leimstreifen 28, 29 zur Anlage
an den Schmalseiten des Aussteifungsprofils 16.
[0040] Es können auch 2, 3 oder mehr innere Aussteifungsprofile innerhalb eines größeren
Profils vorgesehen sein.
Gemäß Fig. 5 wird ein relativ breites äußeres Profil 30 durch drei in gegenseitigem
Abstand angeordnete innere Aussteifungsprofile 31 versteift.
[0041] Auf analoge Weise sind gemäß Fig. 6 zwei innere Versteifungsprofile 31 in einem äußeren
Profil 30 vorgesehen.
Bei Bedarf könnten das Aussteifungsprofil oder gar die Aussteifungsprofile wiederum
durch noch kleinere Profile ausgesteift sein.
Wohlgemerkt werden diese mehrfach ausgesteiften Rechteck-Profile (Mehrkammerprofile)
nach Fig. 5 und 6 auf einer einheitlichen Anlage, fortlaufend aus entsprechend vielen
Materialrollen hergestellt. Dies ist dadurch möglich, daß die einzelnen Abwickel-Rollen
mit den zugehörigen Rill- und Leimungs-Stationen in Längsrichtung hintereinander angeordnet
sein können, wobei die kleineren, schmaleren Materialrollen jeweils innerhalb oder
zwischen den breiteren Materialrollen oder -bahnen für die äußeren Profilteile angeordnet
sind.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden zwei oder mehr erfindungsgemäße
Rechteck-Profile - auf analoge Weise - auf der gleichen Anlage mit einer Trägerbahn
(oder auch mit mehreren Trägerbahnen) zu einem Enderzeugnis verbunden.
[0043] Gemäß Fig. 7 sind vier in seitlichem Abstand nebeneinander angeordnete Rechteck-Profile
32 mit einer unteren und einer oberen Trägerbahn 33, 34 zu einem relativ großen, voluminösen,
ausgesteiften Rechteck-Profil verbunden. Hierbei werden die obere und die untere Trägerbahn
"einfach" von oberhalb bzw. unterhalb der Rollen für die Rechteck-Profile 32 angeordneten
Materialrollen abgezogen und auf die gleichzeitig fortlaufend hergestellten inneren
Rechteck-Profile aufgeklebt.
[0044] Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung besteht in der Herstellung von Kantenschutz-Profilen.
(Vgl. Fig. 8 und 9) Hierbei wird eine Trägerbahn 35 mit einer Längsrille 36 versehen
und auf zwei Rechteck-Profile 37, 37a aufgebracht.
Das eine Rechteck-Profil 37 wird unmittelbar neben der Biegerille 36 aufgebracht,
das andere 37a in einem der Höhe des ersten 37 entsprechenden Abstand.
Diese Herstellung hat den weiteren Vorteil, daß das Kantenschutz-Profil zunächst flachliegt.
In dieser Flachlage kann es bis zum Einsatzort transportiert werden. Erst am Einsatzort
werden die beiden Schenkel rechtwinklig zu dem eigentlichen, winkeligen Kantenschutz-Profil
umgebogen. (Fig.8)
[0045] Gemäß Fig. 9 sind auf den einen Schenkel der Trägerbahn, neben der Biegerille 36
zwei Rechteckprofile 37a, 37a aufgebracht.
[0046] Gemäß der Erfindung ist nicht nur ein zwei-schenkeliges Kantenschutz-Profil - also
zum Schutz jeweils einer Kante - herstellbar, sondern man kann analog auch ein dreiteiliges
Kantenschutz-Profil für zwei Kanten - oder gar für alle vier Kanten - eines vierkantigen
Gegenstandes, beispielsweise eines Kühlschrankes, herstellen.
[0047] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Maße des Enderzeugnisses
bestimmt sind von dem Abstand der einzelnen Rillrollen und Formwerkzeuge.
Je nachdem wieviel einzelne Materialbahnen in der Anlage vorgesehen - oder für das
jeweilige Erzeugnis jeweils eingesetzt oder aktiviert - sind, ergeben sich einfache
Kastenprofile oder ausgesteifte Kastenprofile oder zwei- oder mehrschenkelige Kantenschutz-Profile.
Durch Verstellung der einzelnen Rillrollen und Formwerkzeuge können die Abmessungen
des Enderzeugnisses schnell geändert werden.
[0048] Es sei erwähnt, daß die inneren Verstärkungsprofile 16, 31, 32, gemäß Fig. 4 - 7
jeweils mit einer diagonalen Innenversteifung nach Fig. 3a versehen sein können. Analog
können auch die Rechteckprofile 37, 37a bei den Kantenschutzprofilen nach Fig. 8 und
9 mit einer solchen diagonalen Innenversteifung versehen sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0049]
- 1, 2
- Abwickeldorne
- 3, 4
- Materialrollen
- 5, 6
- Materialbahnen
- 5a, 5b
- seitliche Schenkel von 5
- 6a, 6b
- seitliche Schenkel von 6
- 7, 7a
- Rillrollen für 5
- 8, 8a
- Andruckrollen für 5
- 9, 9a,9b,9c
- Biegerillen von 5
- 10, 10a
- Rillrollen für 6
- 11, 11a
- Andruckrollen für 6
- 12, 12a
- Biegerillen von 6
- 13, 13a
- Leimwalzen
- 14, 14a
- Leimtröge
- 15, 15a,15b
- Leimschicht
- 16
- Aussteifungsprofil
- 17
- äußeres Profil
- 18
- äußere obere Bahn
- 19
- Rillstation für 18
- 21
- äußere untere Bahn
- 22
- Beleimungsstation für 21
- 23
- Rillstation für 21
- 24, 25
- Ablenkwalzen
- 26, 27
- mittlere Leimwalzen
- 28, 29
- mittlere Leimstreifen von 18, 21
- 30
- Mehrkammerprofil, Fig. 5 oder 6
- 31
- Aussteifungsprofile von 30
- 32
- Rechteck-Profile in Fig. 7
- 33, 34
- Trägerbahnen in Fig. 7
- 35
- Trägerbahn in Fig. 8
- 36
- Biegerille von 35
- 37, 37a
- Rechteck-Profile in Fig. 8/Kantenschutz
- 20
- Versteifungsstreifen
- 20a
- Randstreifen
1. Verfahren zur Herstellung von Hohlprofilen, vorzugsweise für Verpackungszwecke, aus
flexiblem Flachmaterial wie Papier,
Pappe, Wellpappe, Rippenpappe,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Material-Bahnen (5, 6) fortlaufend in ihrer Längsrichtung mit zwei Biegerillen
(9, 9a; 12, 12a) versehen und die jeweils zwei seitlichen Schenkel (5a, 5b; 6a, 6b)
gegenüber dem Mittelteil zur Bildung je eines C-Profils hochgebogen werden,
wobei sich die je zwei seitlichen Schenkel der beiden C-Profile aufeinanderzu erstrecken,
worauf die beiden C-Profile gleichlaufend zu einem Rechteck-Profil (Fig. 3) zusammengeführt
werden,
wobei die über ihre ganze Breite aneinander zur Anlage gelangenden seitlichen Schenkel
der beiden C-Profile miteinander verbunden, insbesondere verleimt oder verklebt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Materialbahn (5) wenigstens neben der einen Biegerille (9a) mit einer
weiteren Biegerille (9b) versehen wird, um die herum der seitliche Flügel als Versteifungsstreifen
(20) um mehr als 90° abgebogen und mit seinem um eine weitere Biegerille (9c) herum
gebogenen freien Rand (20a), vorzugsweise an der diagonal gegenüberliegenden Ecke
(entsprechend Biegerille 9), befestigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehr Rechteck-Profile (16, 17; 30, 31; 32; 37, 37a) nach Anspruch 1
oder 2 gleichzeitig und gleichlaufend hergestellt und miteinander und/oder mit einer
gemeinsamen Trägerbahn (33, 34; 35) verbunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig und gleichlaufend bei der Herstellung eines im Querschnitt größeren
Rechteck-Profils (17) wenigstens ein im Querschnitt kleineres Rechteck-Profil (16)
hergestellt und in das größere Rechteck-Profil (17) einlaufen gelassen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, zur Herstellung eines Kantenschutzes,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerbahn (35) unmittelbar neben einem auf ihr aufgebrachten Rechteck-Profil
(37a) mit einer Rill-Linie (36) versehen und ein benachbartes anderes Rechteck-Profil
(37) in einem der Höhe des ersten Rechteck-Profils entsprechendem Abstand von der
Rill-Linie (37) auf die Trägerbahn (35) aufgebracht wird.
6. Nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 - 5 hergestelltes Hohlprofil bzw. hergestellter
Kantenschutz aus Wellpappe oder Rippenpappe,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellen oder Rippen quer zur Längsrichtung des Hohlprofils bzw. Kantenschutzes
verlaufen.
7. Kantenschutzprofil, hergestellt gemäß dem Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem einen Schenkel der Trägerbahn (35) zwei Rechteck-Profile und auf dem anderen
Schenkel der Trägerbahn ein Rechteck-Profil aufgebracht sind.
8. Kantenschutzprofil, hergestellt gemäß dem Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerbahn (35) einen Mittelteil und zwei seitliche Schenkel aufweist, wobei
an den äußeren Rändern der beiden Schenkel des Mittelteils je ein Rechteck-Profil
aufgebracht sind.
9. Vorrichtung zur Herstellung von Rechteck-Profilen nach dem Verfahren gemäß Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
daß übereinander bzw. nebeneinander jeweils mindestens zwei Fördervorrichtungen bzw.
Abrolldorne (1, 2) zum Abrollen je einer Materialbahn (5, 6), einander zugekehrt,
vorgesehen sind, die mit je zwei Werk-zeugen (7, 7a; 10, 10a) zum Anbringen von Rill-Linien
(9, 9a; 12, 12a) und
je zwei Werkzeugen zum Aufbiegen der je zwei seitlichen Schenkel (5a, 5b; 6a, 6b)
der beiden Materialbahnen (5, 6) versehen sind, und die ferner mit Beleimungsvorrichtungen
(13) zur Beleimung wenigstens einer der gegeneinander zur Anlage gelangenden Flächen
und mit Leitvorrichtungen zum Zusammenfügen der beiden Materialbahnen (5, 6) zu dem
Rechteck-Profil (Fig. 3) ausgerüstet sind.