[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kettenwirkmaschine mit Jacquard-Steuerung, bei
der die Legenadeln wenigstens einer Legebarre aufgrund elektrischer Steuerbefehle
individuell um wenigstens eine Wirknadelteilung verlagerbar sind.
[0002] Eine solche Kettenwirkmaschine ist aus DE-OS 40 28 390 bekannt. Hier werden federbelastete
Drängelemente in der Legebarre mittels einer Harnischschnur vertikal verstellt, wodurch
die zugehörige Legenadel aus einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung verdrängt
wird. Das obere Ende der Harnischschnur ist mit einem Stellkörper verbunden, der durch
eine in jedem Arbeitszyklus auf und ab bewegte Hubplatte mitnehmbar ist. Der Stellkörper
trägt einen Haken, der mit einem Gegenhaken am Anker eines Elektromagneten in Eingriff
kommt und den Stellkörper in angehobenem Zustand festhält, wenn der Elektromagnet
erregt ist, aber außer Eingriff mit dem Haken bleibt und den Stellkörper absinken
läßt, wenn der Elektromagnet nicht erregt ist. Die Elektromagnete und die Anordnung
der Harnischschnüre erfordert einen erheblichen Platz- und Gewichtsaufwand.
[0003] Aus DE-PS 33 21 733 ist es für eine solche mit Harnischschnüren arbeitende Jacquard-Steuerung
bekannt, die Legenadeln jeweils zwischen zwei barrenfesten Anschlägen anzuordnen.
Die Legenadeln sind mit nach entgegengesetzten Richtungen weisenden Erhebungen versehen,
an denen laschenförmige Drängelemente eines mit der Harnischschnur verbundenen Schiebers
wechselweise angreifen können. Hierdurch wird die Legenadel entweder an den einen
oder an den anderen barrenfesten Anschlag gedrückt, wodurch die beiden Arbeitsstellungen
genau definiert sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Kettenwirkmaschine der eingangs
beschriebenen Art eine wesentliche einfacher aufgebaute Jacquard-Steuerung zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch piezoelektrische Wandler, die an
der Legebarre angeordnet sind und die Legenadeln durch Anlegen einer Steuerspannung
verlagern.
[0006] Derartige piezoelektrische Wandler sind verhältnismäßig kleine Bauelemente, die einschließlich
der zugehörigen Steuerleitungen mit geringem Aufwand in der Jacquard-Legebarre untergebracht
werden können und es ermöglichen, auf andere Drängelemente, die Übertragung durch
Harnischschnüre und eine elektromagnetische oder sonstige Jacquard-Einrichtung oberhalb
der Kettenwirkmaschine zu verzichten. Die Anschaffungskosten und die Wartungskosten
werden daher erheblich reduziert. Außerdem arbeiten piezoelektrische Wandler mit äußerst
geringer Verlustleistung. Auch die Betriebskosten sind daher gering.
[0007] Die zu bewegende Masse beträgt nur einen Bruchteil der in den bekannten Fällen zu
bewegenden Massen. Daher genügen für die Verstellung auch wesentlich kleinere Kräfte
als früher. Zu deren Erzeugung reicht es aus, die piezoelektrischen Wandler mit Niederspannung,
also einem Spannungswert unter 100 V anzusteuern. Die Wandler können daher außerordentlich
dicht nebeneinander angeordnet werden, wie es wegen des geringen Legenadel-Abstandes
erforderlich ist, ohne daß Isolationsprobleme auftreten. Darüber hinaus sind die Umschaltzeiten
sehr kurz, so daß auch schnellaufende Kettenwirkmaschinen mit dieser Jacquard-Steuerung
ausgestattet werden können.
[0008] Mit besonderem Vorteil sind die piezoelektrischen Wandler als Biegewandler ausgebildet.
Solche Biegewandler sind handelsüblich und führen zu wesentlich größeren Stellbewegungen
als bei piezoelektrischen Wandlern anderer Art.
[0009] Ein besonders raumsparender Aufbau ergibt sich, wenn die Legenadeln unter Zwischenschaltung
der Biegewandler an der Legebarre befestigt sind.
[0010] Günstig ist es hierbei, daß jeder Legenadel ein Biegewandler zugeordnet ist, dessen
eines Ende an der Legebarre befestigt und dessen anderes Ende starr mit der Legenadel
verbunden ist. Auf diese Weise durchläuft das freie Ende der Legenadel einen Weg,
der ein Vielfaches der Auslenkung des Biegewandlers ist. Es kann mit vergleichsweise
kleinen Biegewandlern gearbeitet und trotzdem der der Wirknadelteilung entsprechende
Stellweg erreicht werden.
[0011] Bei einer anderen Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß jeder Legenadel mindestens
zwei parallel nebeneinander verlaufende Biegewandler zugeordnet sind, deren eine Enden
an der Legebarre befestigt und deren andere Enden mit der Legenadel verbunden sind.
Hierdurch ergibt sich eine Art Parallelogrammführung der Legenadel, die dafür sorgt,
daß die Legenadel immer parallel zu den Wirknadeln steht, was die Gefahr von Nadelkollisionen
herabsetzt.
[0012] Im einfachsten Fall weisen die Biegewandler je einen plattenförmigen Träger und mindestens
eine auf ihm aufgebrachte aktive Schicht aus piezoelektrischem Material auf, wobei
der eine Endbereich der Platte in einer Haltevorrichtung der Legebarre fest eingespannt
ist und der andere Endbereich die Legenadel trägt. Durch Wahl der Länge und Breite
der aktiven Schicht erhält man die gewünschte Auslenkung und Kraft. Hierbei ist die
Ausdehnung in Richtung der Nadelfontur sehr gering. Es bereitet keine Schwierigkeiten,
die Biegewandler einer Legenadel-Teilung von weniger als 2 mm anzupassen, wie sie
bei einer Wirknadelanordnung von 28 Nadeln/Zoll erforderlich ist.
[0013] Bei einer besonders einfachen Ausführungsform sind Träger und Legenadel einstückig
ausgebildet.
[0014] Eine Alternative besteht darin, daß die Legenadel flächig auf dem anderen Endbereich
des Trägers aufliegt und mit diesem durch Kleben, Löten o.dgl. verbunden ist. Hierbei
kann das Material des Trägers unabhängig von demjenigen der Legenadel gewählt und
der Funktion des Biegewandlers angepaßt werden.
[0015] Von Vorteil ist es ferner, daß der Träger zwischen aktiver Schicht und Legenadel
zur Bildung von Biegegelenken Materialdurchbrüche aufweist. Diese Biegegelenke verhindern
bei der Parallelogrammansteuerung der Legenadel den Aufbau von inneren Spannungen,
welche die Auslenkung beschränken.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Breite des Trägers und der aktiven
Schicht ein Mehrfaches der Breite der Legenadel. Auf diese Weise läßt sich die erforderliche
Kraft bei der Auslenkung erzeugen.
[0017] Günstig ist es auch, daß die Legenadel jeweils zwischen zwei benachbarten Anschlägen
angeordnet ist, an welche sich die Legenadel in ihren beiden Arbeitsstellungen anlegt.
Auf diese Weise sind die beiden Arbeitsstellungen definiert.
[0018] Hierbei empfiehlt es sich, daß sich die Legenadel bei nicht-erregtem Biegewandler
unter eigner Vorspannung an den einen Anschlag und bei erregtem Biegewandler unter
dessen Biegekraft an den anderen Anschlag anlegt. Durch die Anlage unter Kraftüberschuß
werden die Legenadeln sicher in ihrer Arbeitsstellung gehalten.
[0019] Diesem Ziel dient es auch, daß wenigstens einer der Anschläge einen Permanentmagneten
trägt, der die Legenadel magnetisch anzieht. Außerdem verhindert der Permanentmagnet
Schwingungen beim Auftreffen auf den Anschlag.
[0020] Für den elektrischen Anschluß empfiehlt es sich, daß die Biegewandler je einen plattenförmigen
Träger und mindestens eine auf ihn aufgebrachte aktive Schicht aus piezoelektrischem
Material aufweisen, daß die Träger elektrisch leitend und über ihre Befestigung an
der Legebarre auf Massepotential gehalten sind, und daß die aktive Schicht auf der
dem Träger abgewandten Seite mit einer Elektrodenschicht versehen ist, an die eine
Steuerleitung angeschlossen ist. Es genügt demnach eine einzige Steuerleitung pro
Biegewandler, um ihn richtig anzusteuern.
[0021] Hierbei empfiehlt es sich, daß zu den Biegewandler führende Steuerleitungen oberhalb
einer Haltevorrichtung für die Träger der Biegewandler verlaufen. Oberhalb der Haltevorrichtung
ist ausreichend Platz für die Leitungen, die dort als Kabelbaum an das eine oder beide
Enden der Jacquard-Legebarre geführt werden können.
[0022] Es ist auch empfehlenswert, daß die Haltevorrichtung sich lediglich über einen Teil
der Breite der Trägerenden erstreckt, und daß die Steuerleitungen zwischen den frei
gelassenen Bereichen der Trägerenden hindurchgeführt sind. Hierbei dienen Sektionen
der Haltevorrichtung als Abstandshalter, welche den freien Zutritt der Steuerleitungen
zu den zugehörigen Anschlüssen erlauben.
[0023] Besonders günstig ist es, daß die piezoelektrischen Wandler mit einer Spannung von
etwa 25 bis 30 V betreibbar sind. Eine solche Spannung benötigt keine oder höchstens
eine geringfügige Isolation. Sie läßt sich auch mit einem einfachen Gleichspannungswandler
aus den üblichen bei TTL-Schaltungen oder Rechneranlagen auftretenden Spannungen gewinnen.
[0024] Daher ist bei einer bevorzugten Ausführungsform dafür gesorgt, daß die Jacquard-Steuerung
einen Musterspeicher und einen Rechner aufweist, der für jeden Arbeitszyklus der Kettenwirkmaschine
die den einzelnen piezoelektrischen Wandler zugeordneten Steuersignale abgibt, und
daß Gleichspannungswandler vorgesehen sind, die die Steuersignale in die Steuerspannung
umsetzen. Auf diese Weise ergibt sich eine sehr einfache Rechnersteuerung der Jacquard-Vorrichtung.
[0025] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Schnitt durch den unteren Bereich einer Jacquard-Legebarre,
- Fig. 3
- eine Ansicht von rechts auf Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform einer Legenadel,
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt durch eine weitere Abwandlung einer Legenadel und
- Fig. 6
- eine Ansicht von links auf Fig. 5.
[0026] In Fig. 1 ist eine Kettenwirkmaschine 1 schematisch veranschaulicht, die eine Reihe
von Wirknadeln 2 und drei Reihen von Legenadeln 3, 4 und 5 aufweist. Die Legenadeln
sitzen an je einer Legebarre 6, 7 und 8, die in üblicher Weise durch Mustervorrichtungen
in Richtung ihrer Längsachse, also senkrecht zur Zeichenebene, hin und her bewegbar
sind, um die gewünschten Unter- und Überlegungen zu erzeugen. Die Legenadeln 3 haben
die gleiche Teilung wie die Wirknadeln 2. Die Legenadeln 4 und 5 weisen jeweils die
doppelte Teilung auf und stehen zueinander auf Lücke. Außerdem sind sie durch eine
Jacquard-Steuerung um jeweils eine Wirknadelteilung verlagerbar.
[0027] Die Jacquard-Steuerung weist für jede der Legenadeln 4 und 5 piezoelektrische Wandler
9 bzw. 10 auf, die über elektrische Steuerleitungen 11 und 12 ansteuerbar sind. Zu
diesem Zweck ist die Hauptwelle 13 der Kettenwirkmaschine mit einem Drehwinkelmesser
14 versehen, der seine Drehwinkelsignale an einen Rechner 15 abgibt. Diesem ist ein
Musterspeicher 16 zugeordnet. Aufgrund der gespeicherten Musterwerte gibt der Rechner
für jeden Arbeitszyklus der Kettenwirkmaschine den einzelnen piezoelektrischen Wandlern
9, 10 zugeordnete Steuersignale ab. Diese werden mit einer Spannung von etwa 5 V an
Gleichstromwandler 17 weitergegeben, die an ihren Ausgängen 18 mit je einer der Steuerleitungen
11, 12 verbunden sind. Bei Erregung durch den Rechner 15 gibt der zugehörige Ausgang
eine Steuerspannung im Niederspannungsbereich, vorzugsweise von etwa 25 bis 30 V ab.
Die Spannung wird zwischen der Steuerleitung und einem Masseanschluß 19 gemessen,
der mit dem Masseanschluß des Gleichstromwandlers 17 und der Legebarre 7 bzw. 8 verbunden
ist. Die Biegewandler sind so ausgelegt, daß sie bei dieser Steuerspannung die gewünschte
Auslenkung der Legenadel 5 bewirken.
[0028] Die Fig. 2 und 3 zeigen, wie ein als Biegewandler 10 ausgebildeter piezoelektrischer
Wandler an der Legebarre 8 im einzelnen ausgebildet ist. Jeder Biegewandler weist
einen Träger 20 in der Form einer rechteckigen Platte auf, die auf einer Seite mit
einer aktiven Schicht 21 aus piezoelektrischem Material belegt ist. Die freie Seite
dieser aktiven Schicht ist mit einer Elektrode 22 versehen, an der sich ein Anschluß
23 für eine der Steuerleitungen 12 befindet. Das eine Ende 24 des Trägers 20 ist in
Schlitzen 25 einer als Haltevorrichtung 26 dienenden Leiste der Legebarre 8 angeordnet,
die elektrisch leitend ist und daher den Träger mit Massepotential versorgen. Die
Enden 24 können in den Schlitzen 25 durch Kleben oder auf andere bekannte Art, z.B.
mittels eines Sperrdrahts festgelegt sein. Die Haltevorrichtung 26 hat eine geringere
Breite als die Trägerenden 24, so daß ein freier Raum 27 verbleibt, über den die Endabschnitte
28 der Steuerleitungen 12 zum Anschluß 23 geführt werden. Auf den anderen Endbereich
29 ist ein flächiger Bereich 30 der Legenadel 5 aufgeklebt oder gelötet.
[0029] Jede Legenadel 5 ist zwischen zwei Anschlägen 31 angeordnet, welche jeweils die Arbeitsstellung
der an ihnen anliegenden Legenadel 5 definieren. Außerdem ist in jedem Anschlag 31
ein Permanentmagnet 32 angeordnet, welcher Schwingungen beim Auftreffen der Legenadel
auf den Anschlag vermindert.
[0030] Wird nun eine Steuerspannung an einen der Biegewandler 10 angelegt, so will sich
das piezoelektrische Material verformen. Dies ist aber nur auf der freien Seite möglich,
weil der Träger 20 eine Dehnung oder Kontraktion nicht zuläßt. Je nach Richtung der
angelegten Steuerspannung wird das freie Ende des Biegewandlers nach der einen oder
anderen Richtung ausgelenkt. Wie Fig. 3 zeigt, ist eine solche Auslenkung bei drei
Legenadeln 5' erfolgt.
[0031] Fig. 4 zeigt einen anderen Biegewandler 110, bei dem die Legenadel 105 und der Träger
120 einstückig ausgebildet sind. Über einen aktiven Abschnitt ist die Schicht 121
aus piezoelektrischem Material aufgetragen. Sie ist mit einer Elektrode 122 und einem
zugehörigen Anschluß 123 versehen.
[0032] Bei der Ausführungsform der Fig. 5 und 6 sind zwei Biegewandler 210 und 210' vorgesehen,
deren Träger 220, 220' parallel zueinander eingespannt sind. Sie sind auf beiden Seiten
der Legenadel 205 angebracht und werden beim Anlegen einer Steuerspannung gleichsinnig
ausgelenkt. Hierdurch wird die Legenadel 205 parallel zu sich verschoben. Zwischen
Biegewandler und Legenadel ist ein Biegegelenk 233 vorgesehen, das durch Durchbrüche
234 im Träger 220 gebildet ist. Dieses Biegegelenk hilft, den Aufbau innerer Spannungen
bei der Auslenkung zu verringern.
[0033] Als Material für die aktive Schicht kommt hauptsächlich Piezokeramik in Betracht,
also insbesondere synthetisch hergestellte, anorganische, polykristalline und nichtmetallische
Werkstoffe, meist aus modifizierten Blei-Zirkonat-Titanaten. Sie erhalten ihre piezoelektrische
Wirkung durch Polarisierung mit hohen Feldstärken oberhalb der Curie-Temperatur. Die
aktive Schicht kann großflächig hergestellt, anschließend geschnitten und dann auf
die zuvor geschnittenen Träger aufgeklebt werden.
[0034] Wenn ein Biegewandler aus einer aktiven Schicht und einem passiven Träger nicht ausreicht,
können auch Schichtkörper mit mehr als einer aktiven Piezokeramikschicht verwendet
werden, beispielsweise eine passive Schicht zwischen zwei aktiven Schichten oder mehrere
aktive Schichten, bei denen wenigstens eine in entgegengesetzter Richtung durch diese
Steuerspannung beaufschlagt wird, als die anderen aktiven Schichten.
[0035] Piezoelektrische Biegewandler sind für spezielle Anwendungszwecke schon eingesetzt
worden, beispielsweise zum Steuern eines faseroptischen Relais (Dissertation Eicher
"Optimierung piezoelektrischer Biegewandler am Beispiel eines faseroptischen Relais",
Berlin 1989).
1. Kettenwirkmaschine mit Jacquard-Steuerung, bei der die Legenadeln wenigstens einer
Legebarre aufgrund elektrischer Steuerbefehle individuell um wenigstens eine Wirknadelteilung
verlagerbar sind, gekennzeichnet durch piezoelektrische Wandler (9, 10; 110; 210),
die an der Legebarre (7, 8) angeordnet sind und die Legenadeln (4, 5) durch Anlegen
einer Steuerspannung verlagern.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die piezoelektrischen
Wandler als Biegewandler (10; 110; 210) ausgebildet sind.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legenadeln (5)
unter Zwischenschaltung der Biegewandler (10; 110; 210) an der Legebarre (8) befestigt
sind.
4. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Legenadel
(5) ein Biegewandler (10; 110; 210) zugeordnet ist, dessen eines Ende an der Legebarre
(8) befestigt und dessen anderes Ende (29; 229) starr mit der Legenadel (5; 105; 2105)
verbunden ist.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Legenadel
(205) mindestens zwei parallel nebeneinander verlaufende Biegewandler (210, 210')
zugeordnet sind, deren eine Enden (224) an der Legebarre befestigt und deren andere
Enden (229) mit der Legenadel (205) verbunden sind.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Biegewandler (10; 110; 210) je einen plattenförmigen Träger (20, 120, 220) und mindestens
eine auf ihm aufgebrachte aktive Schicht (21; 121) aus piezoelektrischem Material
aufweisen und daß der eine Endbereich (24; 224) der Platte in einer Haltevorrichtung
der Legebarre (8) fest eingespannt ist und der andere Endbereich die Legenadel (5,
205) trägt.
7. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Träger (120) und Legenadel
(105) einstückig ausgebildet sind.
8. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Legenadel (5)
flächig auf dem anderen Endbereich (29) des Trägers (20) aufliegt und mit diesem durch
Kleben, Löten o.dgl. verbunden ist.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 5 und 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (220) zwischen aktiver Schicht (221) und Legenadel (205) zur Bildung
von Biegegelenken (233) Materialdurchbrüche (233) aufweist.
10. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite des Trägers (20) und der aktiven Schicht (21) ein Mehrfaches der Breite der
Legenadel (5) beträgt.
11. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Legenadel (5) jeweils zwischen zwei benachbarten Anschlägen (31) angeordnet ist,
an welche sich die Legenadel (5) in ihren beiden Arbeitsstellungen anlegt.
12. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Legenadel
(5) bei nichterregtem Biegewandler (10) unter eigner Vorspannung an den einen Anschlag
(21) und bei erregtem Biegewandler unter dessen Biegekraft an den anderen Anschlag
(31) anlegt.
13. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der Anschläge (31) einen Permanentmagneten (32) trägt, der die Legenadel (5)
magnetisch anzieht.
14. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegewandler (10) je einen plattenförmigen Träger (20) und mindestens eine auf
ihn aufgebrachte aktive Schicht (21) aus piezoelektrischem Material aufweisen, daß
die Träger (20) elektrisch leitend und über ihre Befestigung an der Legebarre (8)
auf Massepotential gehalten sind, und daß die aktive Schicht (21) auf der dem Träger
(20) abgewandten Seite mit einer Elektrodenschicht (22) versehen ist, an die eine
Steuerleitung (12) angeschlossen ist.
15. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
zu den Biegewandler (10) führende Steuerleitungen (12) oberhalb einer Haltevorrichtung
(25, 26) für die Träger (20) der Biegewandler (10) verlaufen.
16. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung
(26) sich lediglich über einen Teil der Breite der Trägerenden (24) erstreckt, und
daß die Steuerleitungen (12) zwischen den frei gelassenen Bereichen der Trägerenden
(24) hindurchgeführt sind.
17. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die piezoelektrischen Wandler (10; 110; 210) mit einer Spannung von etwa 25 bis 30
V betreibbar sind.
18. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Jacquard-Steuerung einen Musterspeicher (16) und einen Rechner (15) aufweist,
der für jeden Arbeitszyklus der Kettenwirkmaschine (1) die den einzelnen piezoelektrischen
Wandler (10) zugeordneten Steuersignale abgibt, und daß Gleichspannungswandler (17)
vorgesehen sind, die die Steuersignale in die Steuerspannung umsetzen.