(19)
(11) EP 0 583 636 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.1994  Patentblatt  1994/08

(21) Anmeldenummer: 93111607.3

(22) Anmeldetag:  20.07.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C25D 7/04, B41C 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 22.07.1992 DE 4224252

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK KASPAR WALTER GmbH & CO. KG
D-81379 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Ettelbrück, Rüdiger, Ing.grad.
    D-85609 Aschheim (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Mauerkircherstrasse 45
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haltevorrichtung für Hohlzylinderdruckformen


    (57) Die Haltevorrichtung für Hohlzylinder-Druckformen besteht aus zwei Adapterringen (4), die in die freien Enden des Hohlzylinders (1) abdichtend eingedrückt werden und dabei durch einen federvorbelasteten Klinkenmechanismus (5, 6) verrastet gehaltert werden. Aufgrund der zentrierten Adapterringe (4) entfällt eine sperrige und aufwendige Halterung mittels Steckachsenkonenstücken und Druckstücken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für als Hohlzylinder ausgeführte Druckformen bei der Formherstellung, insbesondere im Galvanikbereich.

    [0002] Hohlzylinder-Druckformen werden vor allem im Verpackungsdruck benutzt. Um solche Hohlzylinder bei der Formherstellung, insbesondere im Galvanikbereich, bearbeiten zu können, ist es notwendig, die Zylinder endseitig so zu adaptieren, daß in den Galvanikanlagen sowohl die erforderlichen hohen Stromdichten als auch ein ausreichendes Drehmoment übertragen werden können. Außerdem ist die Dichtheit zu gewährleisten, d.h. es darf kein Elektrolyt in den Innenraum der Hohlzylinder-Druckform gelangen.

    [0003] Bisher werden Hohlzylinderdruckformen überwiegend durch Spannfutter gehalten, die die Hohlzylinder mittels einer Hydraulik an den Stirnseiten verspannen (JP-59-16 753, JP-61-26 37 54). Zur Zentrierung und formschlüssigen Halterung sind die Hohlzylinder dazu mit konischen Bohrungen an den Stirnseiten versehen. Üblicherweise drückt dabei eine Ringdichtung gegen die Zylinderstirnwand und dichtet so den Spalt zwischen Haltevorrichtung und Hohlzylinder ab.

    [0004] Diese bekannten Haltevorrichtungen benötigen sehr aufwendige Hydraulikeinrichtungen, was die Handhabung und Adaptierung der Hohlzylinder bei der Galvanisierung enorm erschwert.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine räumlich kleine, technisch wenig aufwendige Haltevorrichtung für Hohlzylinder der genannten Art und zu dem erläuterten Zweck zu schaffen.

    [0006] Eine Haltevorrichtung für Hohlzylinder-Druckformen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch je eine an dem jeweils der Hohlzylinderinnenseite zugekehrten Ende eines Adapterrings angesetzte Klinkenvorrichtung mit mehreren sternförmig angeordneten, federvorbelasteten Klinken, die bei in das jeweilige Hohlzylinderende eingedrücktem Adapterring die innenseitige Stirnfläche einer in das jeweilige stirnseitige Hohlzylinderende eingesetzten und mit der Hohlzylinderinnenwand fest verbundenen Ronde hintergreifen und den Adapterring gegen Herausfallen sichern.

    [0007] Die räumlich kleinen Adapterstücke, die auf den beiden Stirnseiten in die konische Bohrung der an der Zylinderinnenwand fixierten Ronden eingesteckt werden, sind durch den Klinkenmechanismus verspannt. Dadurch wird verhindert, daß die Adapter nach dem Eindrücken in die konische Rondenbohrung wieder herausfallen. Die außenseitig an die Adapterringe angesetzten Flanschschultern mit gegen die Zylinderstirnfläche drückender Abdichtung gewährleisten eine gewisse zusätzliche axiale Verspannung, aber auch eine sichere Abdichtung gegen das Eindringen von Elektrolyt in den Hohlzylinderinnenraum.

    [0008] Die sternförmig angeordneten, federvorbelasteten Klinken verspreizen sich auf der innenseitigen Stirnringfläche der jeweiligen Ronde. Um den fest verspannten Adapterring am Ende eines Arbeitsprozesses abziehen zu können, wird in die axiale Mittelbohrung des jeweiligen Adapterrings ein Stift eingeführt, durch welche die Klinken entgegen der Kraft der Federvorbelastung entriegelt werden. Der Adapterring läßt sich dann leicht entnehmen.

    [0009] Die erfindungsgemäßen Adapterteile bieten in Verbindung mit einem entsprechend angepaßten Krantransportsystem bei der Handhabung der Hohlzylinderdruckformen in einer Galvanikanlage zusätzliche Vorteile. So lassen sich die Hohlzylinder mittels einer Krantraverse, die über Klemmbacken formschlüssig den Hohlzylinder ergreift, sicher transportieren. Über in der Galvanikanlage innerhalb von axialverschleblichen Dichtrohren, die das Eindringen von Elektrolyt verhindern, vorhandene Pinolen, läßt sich der notwendige Strom und das Drehmoment zum Rotieren der Hohlzylinder in der Galvanikanlage gewährleisten.

    [0010] Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung in beispielsweisen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1:
    einen Adapterring mit Klinkenmechanismus in Zuordnung zu einer Hohlzylinder-Druckform;
    Fig. 2:
    einen mit dem Hohlzylinder verspannten Adapterring bei der Vorbereitung eines Krantransports zu einer Galvanikanlage;
    Fig. 3:
    einen Hohlzylinder mit zugeordneten Adapterstücken;
    Fig. 4:
    die Prinzipdarstellung des Transports eines vorbereiteten Hohlzylinders mittels eines Krans und
    Fig. 5:
    die Anordnung eines zur galvanischen Behandlung vorbereiteten Hohlzylinders in einer Galvanikanlage.


    [0011] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugshinweisen gekennzeichnet.

    [0012] Die linksseitige Darstellung der Fig. 1 läßt ein stirnseitiges Ende einer Hohlzylinder-Druckform 1(im folgenden nur als Hohlzylinder bezeichnet) erkennen, in das eine als Ronde 2 bezeichneter Ring mit konischer Innenbohrung eingesetzt ist. Für die erfindungsgemäße Haltevorrichtung wesentlich ist ein Adapterring 4, der in die Axialbohrung der Ronde 2 eingedrückt wird und dabei, wie die Fig. 2 (links) erkennen läßt, aufgrund eines konischen Axialansatzes form- und kraftschlüssig in Eingriffmit der konischen Innenbohrung der Ronde 2 gelangt.

    [0013] Der Adapterring 4 ist auf der dem Inneren des Hohlzylinder 1 zuzukehrenden Seite mit einem Haltering 9 verbunden, dessen Durchmesser geringfügig kleiner ist als der innenseitige Enddurchmesser der Ronde 2. Der Haltering 9 ist mit mehreren, im dargestellten Beispiel 3, jeweils um 120° gegeneinander versetzten Axialschlitzen versehen, die zur Aufnahme jeweils einer Klinke 5 dienen, welche in der mittleren Darstellung der Fig. 1 ersichtlichen Weise durch eine Feder 6 nach oben (außen) vorgespannt ist.

    [0014] Sobald der Adapterring 4 in die konische Rondenbohrung eingedrückt ist, rastet die federvorbelastete Klinke 5 hinter der innenseitigen Stirnfläche der Ronde 2 ein, wodurch der Adapterring 4 in Axialrichtung verspannt wird. Dabei drückt jetzt, wie der linke Teil der Fig. 2 erkennen läßt, die Ringdichtung 7 in der ringförmigen Flanschschulter 8 gegen die Stirnfläehe des Hohlzylinders 1.

    [0015] Sobald die Adapterringe 4 in die stirnseitigen Öffnungen des Hohlzylinders 1 eingedrückt sind (vgl. Fig. 3) läßt sich der Hohlzylinder 1 mittels einer Krantraverse 10 mit axialverschieblichen form- und kraftschlüssiger Klemmbacken 11 anheben, um die in Fig. 5 schematisch dargestellte Galvanikanlage überführt zu werden. In der Galvanikanlage werden vor der eigentlichen Bearbeitung durch Pinolen 12 gehaltene Abdichtrohre 13 angesetzt. Dabei greifen die Pinolen 12 in eine entsprechend angepaßte Axialbohrung 4b des Adapterrings 4 ein, so daß eine sichere Führung, Strom- und Drehkraftübertragung bei gleichzeitig vollständiger Abdichtung gewährleistet ist.

    [0016] Um nach beendeter galvanischer Bearbeitung die Adapterringe 4 zu entfernen, läßt sich mittels eines nicht dargestellten Stifts der federvorbelastete Klinkenmechanismus mit der Klinke 5 durch Einschieben des Stifts in die Bohrung 14 lösen, so daß die Adapterringe 4 für eine erneute, anderweitige Verwendung entnommen werden können.


    Ansprüche

    1. Haltevorrichtung für als Hohlzylinder (1) ausgeführte Druckformen bei der Formherstellung, insbesondere im Galvanikbereich, wobei die stirnseitigen Enden des Hohlzylinders (1) mit je einer konischen Axialbohrung versehen sind und in diese konische Axialbohrung ein Adapterring (4) eingesetzt wird, der außenseitig eine umlaufende Flanschschulter (8) mit einer gegen die Zylinderstirnwand drückenden Ringdichtung (7) aufweist, gekennzeichnet durch je eine an dem jeweils dem Hohlzylinderinneren zugekehrten Ende des Adapterrings (4) angesetzten Klinkenvorrichtung mit mehreren sternförmig angeordneten, federvorbelasteten Klinken (5,6), die bei in das jeweilige Hohlzylinderende eingedrücktem Adapterring (4) die innenseitige Stirnfläche einer in das jeweilige stirnseitige Hohlzylinderende eingesetzten und mit der Hohlzylinderinnenwand fest verbundenen Ronde (2) hintergreifen.
     
    2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapterring (4) eine Axialbohrung aufweist, über die mittels eines Stifts die Klinken (5) entgegen der jeweiligen Federvorbelastung zum Lösen der Verspannung verschwenkbar sind.
     
    3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei in einem mit dem Adapterring (4) verbundenen Haltering (9) schwenkbar verankerten Klinken (5) vorgesehen sind, die in einem gegenseitigen Winkelabstand von 120° angeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht