[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für als Hohlzylinder ausgeführte Druckformen
bei der Formherstellung, insbesondere im Galvanikbereich.
[0002] Hohlzylinder-Druckformen werden vor allem im Verpackungsdruck benutzt. Um solche
Hohlzylinder bei der Formherstellung, insbesondere im Galvanikbereich, bearbeiten
zu können, ist es notwendig, die Zylinder endseitig so zu adaptieren, daß in den Galvanikanlagen
sowohl die erforderlichen hohen Stromdichten als auch ein ausreichendes Drehmoment
übertragen werden können. Außerdem ist die Dichtheit zu gewährleisten, d.h. es darf
kein Elektrolyt in den Innenraum der Hohlzylinder-Druckform gelangen.
[0003] Bisher werden Hohlzylinderdruckformen überwiegend durch Spannfutter gehalten, die
die Hohlzylinder mittels einer Hydraulik an den Stirnseiten verspannen (JP-59-16 753,
JP-61-26 37 54). Zur Zentrierung und formschlüssigen Halterung sind die Hohlzylinder
dazu mit konischen Bohrungen an den Stirnseiten versehen. Üblicherweise drückt dabei
eine Ringdichtung gegen die Zylinderstirnwand und dichtet so den Spalt zwischen Haltevorrichtung
und Hohlzylinder ab.
[0004] Diese bekannten Haltevorrichtungen benötigen sehr aufwendige Hydraulikeinrichtungen,
was die Handhabung und Adaptierung der Hohlzylinder bei der Galvanisierung enorm erschwert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine räumlich kleine, technisch wenig aufwendige
Haltevorrichtung für Hohlzylinder der genannten Art und zu dem erläuterten Zweck zu
schaffen.
[0006] Eine Haltevorrichtung für Hohlzylinder-Druckformen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch je eine an dem jeweils der Hohlzylinderinnenseite
zugekehrten Ende eines Adapterrings angesetzte Klinkenvorrichtung mit mehreren sternförmig
angeordneten, federvorbelasteten Klinken, die bei in das jeweilige Hohlzylinderende
eingedrücktem Adapterring die innenseitige Stirnfläche einer in das jeweilige stirnseitige
Hohlzylinderende eingesetzten und mit der Hohlzylinderinnenwand fest verbundenen Ronde
hintergreifen und den Adapterring gegen Herausfallen sichern.
[0007] Die räumlich kleinen Adapterstücke, die auf den beiden Stirnseiten in die konische
Bohrung der an der Zylinderinnenwand fixierten Ronden eingesteckt werden, sind durch
den Klinkenmechanismus verspannt. Dadurch wird verhindert, daß die Adapter nach dem
Eindrücken in die konische Rondenbohrung wieder herausfallen. Die außenseitig an die
Adapterringe angesetzten Flanschschultern mit gegen die Zylinderstirnfläche drückender
Abdichtung gewährleisten eine gewisse zusätzliche axiale Verspannung, aber auch eine
sichere Abdichtung gegen das Eindringen von Elektrolyt in den Hohlzylinderinnenraum.
[0008] Die sternförmig angeordneten, federvorbelasteten Klinken verspreizen sich auf der
innenseitigen Stirnringfläche der jeweiligen Ronde. Um den fest verspannten Adapterring
am Ende eines Arbeitsprozesses abziehen zu können, wird in die axiale Mittelbohrung
des jeweiligen Adapterrings ein Stift eingeführt, durch welche die Klinken entgegen
der Kraft der Federvorbelastung entriegelt werden. Der Adapterring läßt sich dann
leicht entnehmen.
[0009] Die erfindungsgemäßen Adapterteile bieten in Verbindung mit einem entsprechend angepaßten
Krantransportsystem bei der Handhabung der Hohlzylinderdruckformen in einer Galvanikanlage
zusätzliche Vorteile. So lassen sich die Hohlzylinder mittels einer Krantraverse,
die über Klemmbacken formschlüssig den Hohlzylinder ergreift, sicher transportieren.
Über in der Galvanikanlage innerhalb von axialverschleblichen Dichtrohren, die das
Eindringen von Elektrolyt verhindern, vorhandene Pinolen, läßt sich der notwendige
Strom und das Drehmoment zum Rotieren der Hohlzylinder in der Galvanikanlage gewährleisten.
[0010] Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf die
Zeichnung in beispielsweisen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Adapterring mit Klinkenmechanismus in Zuordnung zu einer Hohlzylinder-Druckform;
- Fig. 2:
- einen mit dem Hohlzylinder verspannten Adapterring bei der Vorbereitung eines Krantransports
zu einer Galvanikanlage;
- Fig. 3:
- einen Hohlzylinder mit zugeordneten Adapterstücken;
- Fig. 4:
- die Prinzipdarstellung des Transports eines vorbereiteten Hohlzylinders mittels eines
Krans und
- Fig. 5:
- die Anordnung eines zur galvanischen Behandlung vorbereiteten Hohlzylinders in einer
Galvanikanlage.
[0011] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugshinweisen
gekennzeichnet.
[0012] Die linksseitige Darstellung der Fig. 1 läßt ein stirnseitiges Ende einer Hohlzylinder-Druckform
1(im folgenden nur als Hohlzylinder bezeichnet) erkennen, in das eine als Ronde 2
bezeichneter Ring mit konischer Innenbohrung eingesetzt ist. Für die erfindungsgemäße
Haltevorrichtung wesentlich ist ein Adapterring 4, der in die Axialbohrung der Ronde
2 eingedrückt wird und dabei, wie die Fig. 2 (links) erkennen läßt, aufgrund eines
konischen Axialansatzes form- und kraftschlüssig in Eingriffmit der konischen Innenbohrung
der Ronde 2 gelangt.
[0013] Der Adapterring 4 ist auf der dem Inneren des Hohlzylinder 1 zuzukehrenden Seite
mit einem Haltering 9 verbunden, dessen Durchmesser geringfügig kleiner ist als der
innenseitige Enddurchmesser der Ronde 2. Der Haltering 9 ist mit mehreren, im dargestellten
Beispiel 3, jeweils um 120° gegeneinander versetzten Axialschlitzen versehen, die
zur Aufnahme jeweils einer Klinke 5 dienen, welche in der mittleren Darstellung der
Fig. 1 ersichtlichen Weise durch eine Feder 6 nach oben (außen) vorgespannt ist.
[0014] Sobald der Adapterring 4 in die konische Rondenbohrung eingedrückt ist, rastet die
federvorbelastete Klinke 5 hinter der innenseitigen Stirnfläche der Ronde 2 ein, wodurch
der Adapterring 4 in Axialrichtung verspannt wird. Dabei drückt jetzt, wie der linke
Teil der Fig. 2 erkennen läßt, die Ringdichtung 7 in der ringförmigen Flanschschulter
8 gegen die Stirnfläehe des Hohlzylinders 1.
[0015] Sobald die Adapterringe 4 in die stirnseitigen Öffnungen des Hohlzylinders 1 eingedrückt
sind (vgl. Fig. 3) läßt sich der Hohlzylinder 1 mittels einer Krantraverse 10 mit
axialverschieblichen form- und kraftschlüssiger Klemmbacken 11 anheben, um die in
Fig. 5 schematisch dargestellte Galvanikanlage überführt zu werden. In der Galvanikanlage
werden vor der eigentlichen Bearbeitung durch Pinolen 12 gehaltene Abdichtrohre 13
angesetzt. Dabei greifen die Pinolen 12 in eine entsprechend angepaßte Axialbohrung
4b des Adapterrings 4 ein, so daß eine sichere Führung, Strom- und Drehkraftübertragung
bei gleichzeitig vollständiger Abdichtung gewährleistet ist.
[0016] Um nach beendeter galvanischer Bearbeitung die Adapterringe 4 zu entfernen, läßt
sich mittels eines nicht dargestellten Stifts der federvorbelastete Klinkenmechanismus
mit der Klinke 5 durch Einschieben des Stifts in die Bohrung 14 lösen, so daß die
Adapterringe 4 für eine erneute, anderweitige Verwendung entnommen werden können.
1. Haltevorrichtung für als Hohlzylinder (1) ausgeführte Druckformen bei der Formherstellung,
insbesondere im Galvanikbereich, wobei die stirnseitigen Enden des Hohlzylinders (1)
mit je einer konischen Axialbohrung versehen sind und in diese konische Axialbohrung
ein Adapterring (4) eingesetzt wird, der außenseitig eine umlaufende Flanschschulter
(8) mit einer gegen die Zylinderstirnwand drückenden Ringdichtung (7) aufweist, gekennzeichnet durch je eine an dem jeweils dem Hohlzylinderinneren zugekehrten Ende des Adapterrings
(4) angesetzten Klinkenvorrichtung mit mehreren sternförmig angeordneten, federvorbelasteten
Klinken (5,6), die bei in das jeweilige Hohlzylinderende eingedrücktem Adapterring
(4) die innenseitige Stirnfläche einer in das jeweilige stirnseitige Hohlzylinderende
eingesetzten und mit der Hohlzylinderinnenwand fest verbundenen Ronde (2) hintergreifen.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapterring (4) eine Axialbohrung aufweist, über die mittels eines Stifts
die Klinken (5) entgegen der jeweiligen Federvorbelastung zum Lösen der Verspannung
verschwenkbar sind.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei in einem mit dem Adapterring (4) verbundenen Haltering (9) schwenkbar verankerten
Klinken (5) vorgesehen sind, die in einem gegenseitigen Winkelabstand von 120° angeordnet
sind.